Profil von Coldwalker
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Coldwalker
Land:
Deutschland
Geschlecht:
männlich
Alter:
28
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Müßiger Leser!
Ohne Eidschwur kannst du mir glauben, dass ich wünschte, diese Geschichten, als Söhne und Töchter meines Geistes, wäre das schönste, stattlichste und geistreichste, das sich erdenken ließe. Allein ich konnte nicht wieder das Gesetz der Natur aufkommen, in der ein jedes Ding seinesgleichen erzeugt. Und was konnte demnach mein unfruchtbarer und unausgebildeter Geist anderes erzeugen als trockene, verrunzelte, grillenhafte Geschichten von mannigfaltigen Gedanken, wie sie nie einem anderen in den Sinn gekommen sind. Eben Geschichten die in nächtlicher Schlaflosigkeit und Ideenarmheit erzeugt wurden, wo jede Unbequemlichkeit ihren Sitz hat, jede triste Idee zu Hause ist. Friedleiche Muße, eine behagliche Lieblichkeit der Gefilde, die Heiterkeit des Himmels, das Murmeln der Quellen, die Ruhe des Geistes tragen viel dazu bei, dass die unfruchtbarsten Musen sich fruchtbar zeigen und dem Leser Erzeugnisse bieten, die ihn mit Bewunderung und Freude erfüllen.
Es geschieht wohl, dass ein Vater nur häßliche Söhne und Töchter besitzt, der aller Grazie bar sind, und die Liebe, die er für sie hat, legt ihm eine Binde um die Augen, daß er deren fehler nicht sieht, vielmehr sie für witzige und liebenswürdige Züge erachtet und sie seinen freunden als scharfsinnige und anumtige Äußerungen erzählt. Jedoch ich, der ich zwar der Vater dieser Geschichten scheine, aber nur deren Stiefvater bin, ich will nicht mit dem Strom der Gewohnheit schwimmen, noch teurer Leser, schier mit Tränen in den Augen bitten, wie andere tun, dass du die Fehler, die du an diesen meinen Kindern finden magst, verzeihen oder nicht sehen wollest; denn du bist weder ihr Verwandter noch ihr Freund, hast deinen eigenen Kopf und freien Willen wie der Allertüchtigste auf Erden und sitzest in deinem Hause, darin du der Herr bist wie ein König über seine Steuergelder, und weißt, was man gemeinglich zu sagen pflegt: unter meinem Mantel kann ich den König umbringen. Alles dieses enthebt und befreit dich von jeder Rücksicht und Verpflichtung und so kannst du von diesen Geschichten alles sagen, was dir gut dünkt, ohne zu besorgen, dass man dich schelte ob des Bösen, noch belohne ob des Guten, das du von Ihnen sagen magst.
Lebe Wohl!
Ohne Eidschwur kannst du mir glauben, dass ich wünschte, diese Geschichten, als Söhne und Töchter meines Geistes, wäre das schönste, stattlichste und geistreichste, das sich erdenken ließe. Allein ich konnte nicht wieder das Gesetz der Natur aufkommen, in der ein jedes Ding seinesgleichen erzeugt. Und was konnte demnach mein unfruchtbarer und unausgebildeter Geist anderes erzeugen als trockene, verrunzelte, grillenhafte Geschichten von mannigfaltigen Gedanken, wie sie nie einem anderen in den Sinn gekommen sind. Eben Geschichten die in nächtlicher Schlaflosigkeit und Ideenarmheit erzeugt wurden, wo jede Unbequemlichkeit ihren Sitz hat, jede triste Idee zu Hause ist. Friedleiche Muße, eine behagliche Lieblichkeit der Gefilde, die Heiterkeit des Himmels, das Murmeln der Quellen, die Ruhe des Geistes tragen viel dazu bei, dass die unfruchtbarsten Musen sich fruchtbar zeigen und dem Leser Erzeugnisse bieten, die ihn mit Bewunderung und Freude erfüllen.
Es geschieht wohl, dass ein Vater nur häßliche Söhne und Töchter besitzt, der aller Grazie bar sind, und die Liebe, die er für sie hat, legt ihm eine Binde um die Augen, daß er deren fehler nicht sieht, vielmehr sie für witzige und liebenswürdige Züge erachtet und sie seinen freunden als scharfsinnige und anumtige Äußerungen erzählt. Jedoch ich, der ich zwar der Vater dieser Geschichten scheine, aber nur deren Stiefvater bin, ich will nicht mit dem Strom der Gewohnheit schwimmen, noch teurer Leser, schier mit Tränen in den Augen bitten, wie andere tun, dass du die Fehler, die du an diesen meinen Kindern finden magst, verzeihen oder nicht sehen wollest; denn du bist weder ihr Verwandter noch ihr Freund, hast deinen eigenen Kopf und freien Willen wie der Allertüchtigste auf Erden und sitzest in deinem Hause, darin du der Herr bist wie ein König über seine Steuergelder, und weißt, was man gemeinglich zu sagen pflegt: unter meinem Mantel kann ich den König umbringen. Alles dieses enthebt und befreit dich von jeder Rücksicht und Verpflichtung und so kannst du von diesen Geschichten alles sagen, was dir gut dünkt, ohne zu besorgen, dass man dich schelte ob des Bösen, noch belohne ob des Guten, das du von Ihnen sagen magst.
Lebe Wohl!