Tutorial: Wie verfasse ich eine aussagekräftige Kurzbeschreibung?
Allgemeine Hinweise
- Keine Panik, wenn du keine Kurzbeschreibung verfassen kannst!
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Eine solche ist nicht obligatorisch. Du kannst auf dieser Seite deine Geschichte hochladen, ohne auch nur einen Gedanken an das gefährliche Feld unterhalb der Charakterliste verschwenden zu müssen.
Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass einige potenzielle Leser sie dann schlichtweg ignorieren!
Viele Leute haben weder Zeit noch Lust, die berühmte Katze im Sack zu kaufen. Wenn nicht einmal du als Verfasser wenigstens einen spannenden Aspekt in deinem Plot auszumachen schaffst, darfst du nicht von anderen die Mühe erwarten, ihn für dich zu suchen.
- Aus diesem Grund empfehle ich dir dringend, etwas Arbeit in die KB zu investieren
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Sie ist, ähnlich dem Titel der Geschichte, dein Aushängeschild bzw. deine Visitenkarte. Natürlich wird es immer Leser geben, die auch bei einer Story namens „Ist noch Arbeitstitel, keine Ahnung was geht“ und einem blanken Feld daneben reinschauen – wie aber fängst du jene ein, die weitaus weniger abenteuerlustig sind?
- Bei Fragen ist es immer eine gute Idee, unterstützende Links aufzurufen
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Im Falle der KB ist das beim Erstellen einer neuen Geschichte der Link „Richtlinien für Kurzbeschreibungen“, direkt neben dem Feld für ... Na? ... Richtig, Kurzbeschreibungen.
Da er leicht zu übersehen ist, möchte ich die einzelnen Punkte aber hier vorstellen.
- Die Kurzbeschreibung sollte sich darauf beschränken, einen kurzen, zutreffenden Überblick über den Inhalt der Geschichte zu geben, der den Leser informiert und bei ihm Interesse weckt.
- Für den Text einer Kurzbeschreibung gilt das P12-Rating.
Für Geschichten heißt das laut den „Richtlinien für die Alterskennzeichnung“ unter „Hilfe/Support“:
„Geschichten mit niedrigem bis extensivem Gebrauch von Schimpfworten und Beleidigungen ohne sexuelle Färbung, mit niedrigen bis moderaten Gewaltbeschreibungen, ohne grafische Beschreibung sexueller Praktiken [...].“Verzichte also auch bei deiner KB auf die blumige Beschreibung der heißesten Sexszene diesseits und jenseits jedweden Fanpornos oder auf blut- und entsetzentriefendes Gemetzel, auch wenn das zufälligerweise gerade den spannendsten Teil deiner Geschichte ausmacht.
- Die Kurzbeschreibung muss sich auf die Geschichte beziehen.
- Verboten sind Links und Reviewaufforderungen.
Wenn du unbedingt musst, verbietet dir niemand, im Profil oder innerhalb der Kapitel (eine begrenzte Anzahl) Links zu setzen und um Reviews zu bitten.
- Wird die Fanfiktion in einer der Sammelkategorien (z.B. „Sonstige Bücher“) gepostet, sollte das entsprechende Fandom in der Kurzbeschreibung angegeben werden.
Du willst gefunden werden, also beherzige diesen Rat! Gib das Fandom vor oder nach dem Text an, schreib es richtig und versuch nicht witzig oder kreativ zu sein.
Richtig:
[Alice is dead] Ein Schrei im Wunderland ist nichts Außergewöhnliches, und so [...]
Falsch:
[elliss iss dätt]
[Alice is sowas von dead Leute ;)]
[Δlice is deΔd]
Manchmal ist es außerdem sinnvoll, einen möglichen alternativen Namen beizufügen (vor allem im Anime/Manga-Sektor kommt es oft zu Verwirrung):
[Kamisama Kiss / Kamisama Hajimemashita]
oder
[Kamisama Kiss] [Kamisama Hajimemashita]
Und wie geht das jetzt?
Mit dieser Basis im Hinterkopf gehen wir endlich über zu tiefergehenden Tipps!
- Grundsätzlich
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Eine KB ist dazu da, das Auge des Lesers einzufangen und ihn zur schier unüberwindlichen Anstrengung zu überreden, die Geschichte anzuklicken. Informativität ist ein wichtiger Aspekt, aber Erzeugung von Spannung ebenso essentiell. Alles, was nur marginal über den Inhalt der Geschichte Auskunft gibt, ist besser als ein freies Feld.
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In der Regel werden KBs im Präsens geschrieben, auch wenn die Geschichte im Präteritum verfasst sein sollte:
Erzähltext: „Amalie ging spazieren.“
Kurzbeschreibung: „Amalie geht spazieren.“
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Eine KB ist weder Inhaltsangabe noch Zusammenfassung, die viel ausführlicher ausfallen müssen – du musst beileibe kein ausführliches Abstract in 1024 Zeichen pressen. Manchmal ist dir das auch gar nicht möglich, weil du vielleicht erst einen knappen Prolog geschrieben hast und selbst noch nicht so richtig weißt, wohin der Zug fährt. Orientier dich an den Klappentexten von Büchern, sie sind eine ideale Veranschaulichung, wie man’s richtig macht.
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Auch wenn das eine Selbstverständlichkeit darstellen sollte: Verbinde Sätze abwechslungsreich, z.B. solltest du nicht dreimal aufeinander mit „Er hat“, „Er kommt“ und „Er sucht“ beginnen.
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Achte auf korrekt angewandte Orthografie. Das ist keine ewig selbe Leier konservativer Verfechter schöner Sprache, keine Gehässigkeit, auch keine Schikane oder gar Mobbing sprachlich lässig eingestellter Hobbyautoren, die nur ihren Spaß haben wollen, sondern dient schlichtweg der barrierefreien Verständigung.
- Eine mit vielen Rechtschreibfehlern durchsetzte KB hinterlässt beim Leser den Eindruck, dass es sich auch bei der dazugehörigen Geschichte um eine Arbeit von niederer handwerklicher Qualität handelt.
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Keine KB ist in Stein gemeißelt. Also wozu in Angststarre verfallen? Du kannst sie jederzeit abändern, sobald du eine bessere Idee/weiterführende Informationen hast. Hin und wieder lockt das sogar noch ein paar neue Leser an!
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- Versuch einer konkreten Anweisung
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- Umfang
- Die KB darf 1024 Zeichen nicht überschreiten, ansonsten ist ein Speichern nicht möglich und du hast dir die Arbeit umsonst gemacht! Außerdem sind keine Absätze/Zeilenumbrüche möglich, auf reinen Dialog sollte deshalb verzichtet werden, da es einfach unschön aussieht.
- Was hervorheben?
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Du als Verfasser kennst deinen Text zur Genüge und solltest wissen, auf welchem Aspekt der Fokus liegt. Wie oben erwähnt kannst du die Handlung auch erst noch in Sinnabschnitte gliedern und so die besten Stellen ermitteln. Selbst wenn die Story noch in Kinderschuhen stecken sollte, solltest du zumindest schon einen oder zwei Sätze zum Geschehen formulieren können.
Zum Zwecke der Veranschaulichung habe ich im Folgenden eine Liste von Figuren, Handlungen und Schauplätzen einer imaginären Geschichte erstellt, die die unterschiedliche Wirkung alternativer KBs erklärt.
Wie so oft, wenn es darum geht, den Überblick über eine Situation zu erhalten, fährt man gut damit, sich die „7 W-Fragen“ zu stellen:
Wer? Was? Wann? Wo? Warum? Wie? Wozu?In unserem Beispiel lauten die Antworten darauf:
Amalie/Ulrich
Erkundung der Natur/Verbringen eines Sommers
Gegenwart
Lüneburger Heide
Liebe zur Natur
Schicksalstreffen, darauf folgende gemeinsame Spaziergänge
Romanze
Von diesem Angebot nimmst du dir nun zwei, besser aber drei (oder mehr, aber übertreib es nicht) für dich wichtige Punkte heraus, die du anschließend in eine ansprechende, Interesse weckende Form bringen musst. Für welche Punkte du dich entscheidest ist egal. Jede Info ist besser als keine.
- Kleiner Tipp: Im Fanfiktion-Bereich ist ein beliebtes Suchkriterium das „Wer“, weil viele Leser gezielt Geschichten mit ihren Lieblingscharakteren filtern. Es ist also eine gute Idee, dein/e Protagonist/in ins Blickfeld zu rücken, bei gehäuftem Umgang auch deine zweite Hauptperson und wie sie in Beziehung zueinander stehen.
Entscheidest du dich für „Wer“ (Amalie) und „Was“ (Spaziergang), könnte die KB im Mindestfall lauten:
„Amalie geht spazieren.“Ist doch schon mal was. Zumindest kann sich der Leser nun schon wenigstens ansatzweise vorstellen, was ihn nach einem Klick erwartet, nämlich eine Figur namens Amalie, die spazieren geht.
Unser Beispiel hält aber mehr Informationen für uns bereit, also schöpfen wir doch aus den Vollen und bauen die KB Schritt für Schritt aus, um zu sehen, welche Eindrücke sich dabei auf den Leser ergeben!
Variante 1: „Amalie und Ulrich lernen sich in der Lüneburger Heide kennen und lieben.“Informationsgehalt ist vorhanden, klingt aber etwas steif. Lass mehr Details einfließen!
Variante 2: „Amalie ist schon immer ein Kind der Natur gewesen, doch als sie bei einem Spaziergang durch die Lüneburger Heide Ulrich trifft, lernt sie noch eine andere Seite des Lebens lieben.“Entspannter, obwohl gleichermaßen informativ. Du kannst die Konnotationen verschieben, z.B. von Romantik auf Natur!
Variante 3: „Amalie ist schon immer ein Kind der Natur gewesen, doch als sie bei einem Spaziergang Ulrich kennenlernt, wird ihr bewusst, wie wenig sie bisher vom Wildleben der Lüneburger Heide wirklich wusste.“Du kannst deine KB allerdings nicht nur durch die Informationen ausbauen, die unsere W-Fragen-Methode weiter vorn ergeben hat, du kannst darüber hinaus auch verschiedene Genres verdeutlichen:
„Amalie geht spazieren und trifft den Mann ihres Lebens.“ (Romantik)
„Amalie geht spazieren, als plötzlich dichter Nebel aufzieht und sie sich panisch bewusst wird, dass dieser unmöglich natürlichen Ursprungs sein kann.“ (Horror, Fantasy)
„Amalie geht spazieren, nicht ahnend, dass in der Nacht zuvor der Kettensägen-Massaker-Mann aus dem naheliegenden Zuchthaus ausgebrochen ist.“ (Thriller)
„Amalie geht spazieren, als sich plötzlich die Wolken teilen und sich unter Surren und Klappern das stark beschädigte Mutterschiff ihrer Weltraumflotte auf eine benachbarte Lichtung senkt.“ (Sci-Fi)
Das mag zuerst mal unnötig erscheinen, da das Genre ja extra angegeben wird, doch manche Leser lenken das Hauptaugenmerk auf die KB, bevor sie den kleineren und matteren Genre-Vermerk zu Rate ziehen, und auf diese Weise kannst du ihnen helfen, schneller eine Entscheidung zu treffen. Präzision kommt immer gut an!
Was dafür nicht gut ankommt, ist die Verschleierung unbeliebter Tatsachen zugunsten gesteigerter Lesebereitschaft.
Du brauchst nicht jeden potenziellen Trigger zu erwähnen, solange er keinen ausschlaggebenden Teil der Handlung ausmacht, ansonsten nehmen die Warnungen kein Ende, aber sei ehrlich mit dem, was du anpreist, denn so verringerst du von vornherein die Zahl Frustrierter, die sich etwas anderes von deinem Text versprochen haben.
Denk auf keinen Fall, dass es in Ordnung sei, sich gleich vollständig irgendwo unter zu schmuggeln, solange du als Hinweis in der KB verlautbarst: „Diese Geschichte gehört eigentlich nicht in dieses Genre/Fandom, aber hier lesen mehr, deshalb könnt ihr bestimmt mal reinschauen, auch wenn ihr gar nicht meine Zielgruppe seid.“ Okay, Ehrlichkeit währt am längsten, aber dann sei doch bitte gleich ehrlich genug, in deinem Genre/Fandom zu bleiben. Nur weil woanders größerer Zulauf herrscht, wirst du dir nicht mehr Freunde machen, wenn du dich aufdrängst. Und diese spezielle Form von Ehrlichkeit hat auch in der KB nichts zu suchen.
- Nun, genauso wenig wie deine Geschichte in der falschen Kategorie, aber das ist ein anderes Thema.
- Welcher Stil?
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Du hast dir nun also Punkte herausgesucht, die du hervorheben willst. Als nächstes musst du dir überlegen, in welchem Stil du das tun möchtest, denn du kannst deine KB auf unterschiedliche Art und Weise formulieren.
Die wohl einfachste Lösung ist der Textauszug:
„Amalie blinzelte ihn an, noch halb verträumt von ihrer Siesta im Heidekraut, und er lächelte schüchtern: ‚Ich glaube, ich habe noch nie einen schöneren Geotrupidae gesehen.‘ Irritiert folgte sie seinem Blick zu ihrem Dekolleté und schrie im nächsten Moment wie am Spieß. In Panik schlug sie um sich – und traf dabei nicht nur den riesigen Mistkäfer auf ihrem Brustbein, sondern auch gleich den Fremden mitten ins Gesicht.“Sehr attraktiv für Leute, die sich wirklich, wirklich nicht mit zusätzlicher Arbeit belasten wollen, da der Text ja bereits innerhalb der Geschichte existiert. Dafür musst du natürlich auch nicht extra ins Präsens wechseln, sondern kannst einfach eine Stelle kopieren.
Aber auch hier gilt: Laber nicht. Nimm eine aussagekräftige Stelle, die einige der W-Fragen beantwortet und brich ab, wenn es am schönsten ist. Solltest du merken, dass das, was du sagen möchtest, nicht mit drei bis sechs Sätzen herauskommt, kürze die Stelle oder nimm eine andere. Versuch nicht, drei Seiten bahnbrechende Selbstfindung ins KB-Feld zu pressen, nur weil du meinst, deinen gesamten Plot aufdecken zu müssen – dies ist nur ein Appetithäppchen! Möglicherweise lockt es gerade Leser an, wenn sie die Pointe im Vorfeld nicht begreifen, denn sie sind neugierig geworden und möchten wissen, worum es geht!
Natürlich kannst du aber auch im Stil einer Zusammenfassung schreiben:
„Amalie ist verliebt in die Lüneburger Heide. Fast kein Tag vergeht ohne einen ausgiebigen Spaziergang durch die Weiten des Heidekrauts. Eines Tages lernt sie den Käfersammler Ulrich kennen, mit dem sie einen so romantischen wie lehrreichen Sommer verbringt. Doch dann kehrt er zurück in die Stadt und sie steht zum ersten Mal vor der Entscheidung, ob sie die Liebe zur Natur aufgeben kann zugunsten einer anderen.“Ein sehr umfassender Einblick in den Verlauf der Handlung, Hauptfiguren, ihre unzweideutige Beziehung zueinander, Einbindung der Natur und anstehender Konflikt durch Fernbeziehung und möglichem Umzug in die Stadt mit Tendenz zum bittersüßen Ende. Damit verrätst du dem Leser alles, was er wissen muss, um nicht negativ überrascht zu werden – allerdings auch alles, was ihn eventuell positiv überrascht hätte. Manche mögen das, weil sie genau erfahren, worauf sie sich einstellen müssen, anderen ist das vorab zu viel. Letztendlich ist die Entscheidung für die Zusammenfassung zumindest diejenige, die am stärksten absichert, dass sich niemand enttäuscht zurückzieht.
Als letztes gibt es dann noch den Szenenfokus:
„Amalie ist mehr als überrascht, als ihr ein Mittagsschläfchen inmitten der Lüneburger Heide den Mann ihrer Träume in den Schoß weht. Was sie sich nicht hat träumen können, ist, dass sie ihn mit nur einer unbedachten Schockreaktion in die nächstbeste Arztpraxis befördert.“Kein Auszug, aber auch kein allumfassender Überblick, lediglich die Beschreibung einer Schlüsselszene, die vermuten lässt, dass Amalie einen großartigen ersten Eindruck bei ihrem Traummann hinterlässt und sich dadurch vielleicht etwas anbahnt zwischen den beiden. Wie es ausgeht, bleibt offen und muss – DUH! – gelesen werden!
Okay, jetzt hast du einige Methoden kennengelernt, wie du gute KBs hinbekommst – aber wie sieht es denn bitteschön mit den schlechten aus?
Zusätze, die niemandem weiterhelfen
...und dich zu allem Übel auch noch kindisch wirken lassen.
- Grundsätzlich
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Unwichtige Infos fallen gar nicht so auf, wenn sie begleitet werden durch genügend gehaltvolle. Niemand wird sich daran stören, wenn du ein paar Phrasen unter einen informativen Einblick in die Handlung setzt. Aber wenn deine KB aus nichts anderem besteht als pseudosmarten Abkürzungen und Smileys, werden sich einige Leser naserümpfend von dir abwenden – und das will doch keiner. Über Dinge, die keinen Bezug zur Geschichte haben und deshalb nicht in die KB gehören, scheiden sich übrigens die Geister, im Folgenden aber ein paar Schoten, die im Forum immer wieder gerne belächelt werden und die du vermeiden solltest, möchtest du nicht „eine/r von denen“ sein.
- Nichtssagende Banalitäten und warum du von der Verwendung Abstand nehmen solltest
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„Wenn du wissen willst, worum es geht, musst du es lesen!“
Vollkommen überflüssiger Hinweis – jedes halbwegs intelligente Wesen merkt das spätestens, wenn es wissen will, worum es geht.
„Ich bin echt nicht gut im KB schreiben.“Da ist immer noch ein freies Feld besser, denn von dieser Info kann sich niemand was kaufen und sie lässt dich zudem in einem schlechten Licht erscheinen – bringt keine drei Sätze zustande, aber versucht sich an ’nem ganzen Roman?! Eine gute Geschichte besteht nicht nur aus dem „Korpus“ – ein eingehender Titel ist das Mindeste, was du ihr zugestehen solltest, denn ohne wirkt sie lieblos und hingeklatscht. Eine vielsagende KB rundet die Sache ab und zeigt dem Leser, dass dir die Sache wichtig ist, und sind einem Sachen wichtig, gelingen sie meist besser. Das ist immer gute Werbung.
„Diese Geschichte handelt von [Baum]. / In dieser Story geht es um [Keks].“Derlei Einleitungen sind nicht nötig. Zwar erleichtern sie Unsicheren den Einstieg, aber genau so wirken sie dann auch: unsicher und laienhaft und schlimmstenfalls von der Stange. Konzentrier dich auf die Handlung, nicht auf Phrasen.
„Amalie, ein ganz normales Mädchen wie du und ich [...].“Absolut niemand will eine furzlangweilige Geschichte über einen furzlangweiligen Normalo lesen, ob Mädchen oder sonst was. Das Wort „normal“ am besten ganz aus der KB streichen!
„Die Geschichte ist besser als sich das hier anhört!“In den meisten Fällen ist sie es nicht und das haben sehr viele Leser bereits begriffen. Mit solchen Beteuerungen wirst du ihr erstes Urteil nicht beschwichtigen können. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: solange du nicht in der Lage bist, eine kleine Handvoll ausdrucksstarker Sätze zusammenzufügen, warum sollten Leute darauf vertrauen, dass du zehn/zwanzig/zehntausend und mehr hinbekommst?
„Mein erster Versuch, tut mir leid, wenn's schlecht ist, aber seid bitte nett!“Obwohl man nicht davon ausgehen sollte, dass jeder erste Versuch danebengehen muss – es gibt Leute, die schreiben beim ersten Mal schon gut – haben Anfänger einen schwereren Stand, ganz einfach, weil man weniger bis Katastrophales erwartet. Die eigenen angeblichen Unzulänglichkeiten auch noch in der KB hinauszuposaunen und damit von vornherein Leser zu vergraulen, die deinen Text vielleicht gar nicht so schlimm finden, ihn möglicherweise sogar genießen würden, ist ausgesprochen dumm. Kneif den Hintern zusammen und steh zu deinem Werk – und wenn du tatsächlich glaubst, es sei nicht gut, veröffentliche es nicht. Niemand verlangt von dir, dass du wirklich jeden Erguss im Internet preisgibst. Und schon gar nicht, dass du dich seinetwegen in der KB selbst denunzierst!
„Don’t like, don’t read / DLDR / Wer‘s nicht mag, soll‘s nicht lesen!“Bevormundung in Reinform. Der Leser entscheidet im Normalfall während des Lesens, ob er den Handlungsverlauf nicht mag. Und durch eine aufschlussreiche KB werden jene, denen deine bevorzugten Plotelemente nicht zusagen, erfolgreicher vom Konsum abgehalten als durch diesen nichtssagenden Aufruf.
„Mein Stammproduzent hat ein schlechtes/kein Sequel für mein Lieblingsfandom rausgebracht, deshalb schreibe ich hier meine eigene Fortsetzung. Dazu hat mich [Wer-auch-immer] ermutigt. Vielen Dank, [Name der Muse]! Ich hoffe, dieses Statement hat euch jetzt richtig neugierig gemacht!“Nicht die Bohne. Und weißt du, warum? Weil du keinen Atemzug Inhalt vorgestellt hast und niemand weiß, worauf er eigentlich neugierig sein sollte. Dein persönliches Making Of? Ja, nun, jeder von uns wird durch irgendetwas inspiriert, einen Text zu verfassen. Wenn du tatsächlich meinst, es interessiert irgendwen, wie wann wo warum du auf deine Idee gekommen bist, schreib es in deine Autorennotizen – da hast du auch viel mehr Platz, um ins Detail zu gehen. In die KB gehört das auf jeden Fall nicht.
TBC / WIP / YAOI / SLASH / R&R ...Viele Abkürzungen sind unnötig, da sie sich in Genre, Rating, Typ, Titel, Status usw. widerspiegeln. Sowas ist besser angelegt am Anfang oder Ende der Kapitel. Konzentrier dich stattdessen darauf, deine KB aufschlussreich zu gestalten und sie wird nicht nur dem Auge schmeicheln, sondern auch vieles von selbst klären!
- Ausnahme CHARXCHAR: Persönlich empfinde ich es als weniger lieblos, eventuelle Pairings im Text eingearbeitet zu sehen. Da aber viele Leser einen ausdrücklichen Hinweis daauf zu schätzen wissen, ist ein schlichtes „(Ulrich/Amalie)“ am Ende durchaus legitim.
- Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit!
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Herzlichen Glückwunsch, du hast es geschafft! Du weißt jetzt, wie du eine aussagekräftige Kurzbeschreibung verfassen kannst. Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter, wenn du vor dem Problem stehst, deine eigene Geschichte an den Leser zu bringen! Viel Erfolg!