Tutorial: Was ist der Nutzen kurzer Reviews und wie schreibe ich sie?
Vorwort
Dieses Tutorial richtet sich hauptsächlich an User, die gerne kurze Reviews schreiben möchten. Gründe dafür können sein, dass ihr bis jetzt noch wenig Erfahrung im Reviewschreiben habt und "klein" anfangen wollt, oder dass ihr ein notorischer Lang-Reviewer seid, der gerne auch mal zwanglos mit Autoren kommunizieren möchte, ohne eine ausführliche Rezension schreiben zu müssen. Außerdem ist das Tutorial für jeden interessant, der einfach neugierig ist, was man mit kurzen Reviews sinnvoll anstellen kann. Dieses Tutorial richtet sich nicht an User, die der festen Überzeugung sind, kurze Reviews hätten keine Existenzberechtigung. Es ist eine Hilfestellung, keine Streitschrift. Das Tutorial enthält außerdem keine Antwort auf die Frage, ob es besser ist, ein kurzes oder ein langes Review zu schreiben.
Ziel dieses Tutoriums ist es, kurze, sinnvolle Reviews zu schreiben. Da es ein entscheidender Schritt ist, die eigenen Hemmungen zum Schreiben eines kurzen Reviews zu überwinden, startet das Tutorial mit einem Abschnitt, in dem ihr ermutigt werden sollt und der Nutzen kurzer Reviews erklärt wird. Es folgt ein handwerklicher Teil und zum Abschluss ein Exkurs zu einer besonderen Form des kurzen Reviews: den Folgereviews.
Auch kurze Reviews sind gute Reviews
Kurze Reviews haben einen schlechten Ruf. Die Diskussion darüber ist ausschweifend und kontrovers. Wer sie noch nicht kennt, kann die gängigsten Pro- und Kontra-Argumente in jedem Review-Thread im Forum nachlesen. Entsprechend beschränken wir uns auf die Perspektive potenzieller Schreiber eines kurzen Reviews und fragen uns: Hat zwangloses, kurzes Feedback einen Sinn? Klare Antwort: Ja.
- Kurze Reviews sind besser als gar keine Reviews
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Neben der Statistik und Empfehlungen sind Reviews für Autoren ein wichtiges Mittel, um einschätzen zu können, wie die eigene Geschichte ankommt. Feedback motiviert die meisten Autoren beim Weiterschreiben oder freut sie, wenn ältere Geschichten nach längerer Zeit noch gelesen werden. Der Vorteil daran, anderen eine Freude zu machen, ist, dass wir häufig ein „freut mich“, „danke“ oder Ähnliches zurückbekommen. Gerade, wenn wir uns beim Reviewschreiben unsicher gefühlt haben, tut das Feedback gut, genauso wie das Review dem Autor gutgetan hat.
Außerdem sind Reviews für andere Leser ein sehr praktischer Ausgangspunkt beim Stöbern. Gerade bei seltenen Pairings, spezifischen Tropes oder einem ähnlichen Geschmack sind regelmäßige Reviewer Gold wert, weil wir über deren eigene Geschichten, öffentliche Favoriten und Reviews mehr Lesestoff finden. Allein die Existenz eines Reviews bringt also für alle Beteiligten einen Vorteil mit sich.
- Kurze Reviews sind nicht schlechter als lange Reviews
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Beim Vergleich zwischen kurzen Reviews und langen Reviews ist der investierte Aufwand ein wesentlicher Aspekt. Ein langes Review ist optimalerweise nicht einfach ein längeres „kurzes Review“. Es ist deshalb lang, weil eine reflektierte und intensivere Auseinandersetzung mit dem Geschichtentext erfolgt. Daher kostet es die meisten von uns auch wesentlich mehr Zeit. Für uns, als diejenigen, die in ihrer Freizeit entweder ein langes oder mehrere kurze Reviews schreiben können, ist damit der Eins-zu-eins-Vergleich unsinnig. Sind also fünf kurze Reviews oder ein (fünfmal so) langes Review informativer?
Darauf gibt es keine pauschale Antwort, denn wir erhalten zwei unterschiedliche Informationen. Ein langes Review informiert detailliert über die Meinung einer Einzelperson, fünf kurze geben einen besseren Überblick über das Meinungsbild der Leserschaft. Das bedeutet auch, dass wir uns nicht schämen müssen, ein kurzes Review zu schreiben, nur weil Autoren schon ein langes, eloquentes bekommen haben, das „alles zur Geschichte sagt“. Die fünf kurzen darauf folgenden Reviews zeigen, dass es noch viele andere Leser gibt, die Lang-Reviewers Meinung teilen. Beide Aspekte sind wichtig, damit Autoren und potenzielle Leser die Wirkung der Geschichte beurteilen können. Auch ein kurzes Review „schenkt“ den Autoren etwas – und zwar eine zusätzliche Information, die der Lang-Reviewer allein nicht geben kann.
Wenn ihr gerne über Reviews mit Usern in Kontakt treten möchtet, steigt die Wahrscheinlichkeit, zeitnah eine nette Antwort zu bekommen, mit der Menge der Reviews, die ihr verschiedenen Autoren schreibt. Kurze Reviews sind also nicht nur völlig legitim, sondern vielleicht sogar die bessere Wahl. Je nachdem, was wir den Autoren geben und was wir von ihnen zurückerhalten möchten.
- Unterschiedliche Geschichten regen zu unterschiedlichem Review-Verhalten an
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Es gibt Geschichten, die machen es uns leicht. Sie haben Handlungswendungen, die zum Rätseln anregen. Charaktere, deren Psyche im Detail analysiert werden will. Kontroverse Inhalte und so weiter. Schon beim Lesen haben wir ständig Sachen im Kopf, die wir loswerden möchten. Zum Beispiel, warum es nicht okay ist, dass Karl versucht, Jessi mit einem stumpfen Küchenmesser zu ermorden, nur weil Jessi Karl mit seiner Freundin vor dem Supermarkt gesehen hat. Ein Autor, der drei Kapitel in Karls verwirrte Psyche investiert hat, erhofft sich höchstwahrscheinlich ein detailliertes und analytisch durchdachtes Feedback. Ein Autor, der sich darüber keinerlei Gedanken gemacht hat, wird das detaillierte Feedback vielleicht nicht mögen, hilfreich ist es trotzdem.
Dann gibt es Geschichten, die sind rund: vielleicht fluffig, vielleicht witzig, vielleicht zu Tränen rührend. In jedem Fall sind sie so gestrickt, dass sie ohne größere Umwege direkt ins Gefühlszentrum gehen. Gerade deswegen ist es schwer zu analysieren, warum zum Beispiel in einer Szene das harmlose Herumgeblödel von Ahmed und seinen Freunden witzig war. Der Autor, der in erster Linie bibbert, ob der Schlagabtausch locker und freundschaftlich oder doch gestelzt und albern wirkte, erkennt schon an Zweizeilern zur Szene, ob es passt oder nicht. Hier sind fünf Meinungen à la „Boah, ich wünschte, ich hätte Freunde wie Ahmed <3“ nützlicher als eine ausführliche Analyse.
Das Gleiche gilt beim Schreibstil. Es gibt Stile, die sind (im positiven oder negativen Sinne) markant und haben auffällige Ecken und Kanten, die man gut kommentieren kann. Andere Stile verschwimmen so sehr mit der Handlung, dass man gar nicht merkt, dass man überhaupt noch liest. Dann fällt es auch schwerer, sich geistreich dazu zu äußern.
- Mehr Länge bedeutet nicht zwangsläufig mehr Informationsgehalt
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Ein weiterer Punkt, der für kurze Reviews sprechen kann, ist, dass ein längeres Review nicht zwangsläufig mehr Informationen enthält. Wer sich präzise ausdrückt, kann in wenigen Zeilen viel Inhalt vermitteln. Mit einer genaueren Erklärung wird der Text zwar schnell länger, aber die Informationsdichte steigt nicht zwingend. Wir sollten uns nicht genötigt sehen, ein Review verbal aufzublasen, damit es länger wird. Zwei klar verständliche, hilfreiche Sätze sind informativer als der gleiche Inhalt auf eine halbe Seite ausgewalzt. Selbst dann, wenn genauere Ausführungen hilfreich sind, können wir mit wenigen Worten unseren Kerngedanken zusammenfassen. Das Fazit dieses Abschnitts fasst beispielsweise die bisherige, über tausend Worte beinhaltende, Argumentation in vier Sätzen zusammen.
Natürlich haben Reviews auch eine soziale Komponente. Die meisten mögen es, wenn Lob ausführlich ist und Kritik durch die Blume geäußert wird. Es heißt aber nicht, dass sie von kurzen Reviews nicht inhaltlich profitieren können. Ein aufmerksamer Autor wird auch kurzes Feedback sowie knappe Anmerkungen ernst nehmen und sich dazu Gedanken machen. Auch hier kommt es also wieder darauf an, was wir als Reviewer erreichen möchten.
- Fazit zur Nützlichkeit kurzer Reviews
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- Allein die Existenz eines Reviews fördert die Kommunikation und Vernetzung unter den Usern.
- Kurze Reviews präsentieren Meinungsbilder, lange Reviews einzelne Detailmeinungen – beides ist wichtig, um die Wirkung von Geschichten zu beurteilen.
- Je nach Art der Geschichte lässt sich die Wirkung schon anhand von kurzem Feedback gut einschätzen.
- Informationen lassen sich sinnvoll komprimieren.
Handwerk: Wie schreibe ich kurze Reviews?
Für ein kurzes Review sind zwei Dinge besonders wichtig:
- eine hohe Informationsdichte
- die Aspekte der Geschichte, die wir uns für das Review herausgreifen
- Informationsdichte erhöhen
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Wie oben erwähnt, können Reviews in wenigen Sätzen genau den richtigen Punkt treffen oder sehr nichtssagend sein. Für eine hohe Informationsdichte sollten wir möglichst präzise beschreiben und Wiederholungen vermeiden. Schauen wir uns als Beispiel das Klischee-Quietschie an: „Es ist so spannend, schreib schnell weiter!“
Zunächst: Es geht schlechter. Das Review impliziert, dass die Geschichte gefallen hat. Zusätzlich gibt es die Information, dass die Geschichte spannend ist. Ein Adjektiv, das genauer die Stimmung beschreibt, ist also besser als ein einfaches „gut“ oder „schlecht“. Eine Geschichte kann spannend, unlogisch, traurig, witzig, langweilig, usw. sein. Der zweite Halbsatz verrät leider nicht viel mehr, sondern bekräftigt nur das Interesse an der Geschichte. Besser wäre ein Halbsatz, der das „spannend“ genauer ausführt oder einen weiteren Aspekt aufgreift. Je besser unsere Beschreibungen treffen, desto einfacher können Autoren und interessierte Leser das Review interpretieren.
Reviewer1: "Die Geschichte ist so süß. Das mit Max und Fadime ist sooo romantisch."Reviewer2: "Die Geschichte ist so süß. Dass Max die ganze Nacht aufgeblieben ist, um Fadime einen Dachgarten anzulegen, war sooo romantisch."Von Reviewer1 erfährt der Autor, dass die süße Romanze süß und romantisch ist (d.h. die Geschichte funktioniert), mehr aber nicht. Reviewer2 verrät ihm dagegen, welche Szene am besten angekommen ist. Für ein kurzes aussagekräftiges Review brauchen wir also nur:
- aussagekräftige Adjektive zum Gesamteindruck
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konkreten Bezug zu einer Situation oder einem Charakter
Beispielreview: "Es macht mich so fertig, dass Artemis sterben musste :("und/oder:
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konkreten Bezug zu einer Textstelle
Beispielreview: "Deine Beschreibung vom Mausoleum hab ich leider nicht ganz verstanden."
- Aspekte auswählen
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Beim Schreiben eines Reviews können wir auf eine ganze Reihe Aspekte eingehen: Schreibstil, Handlung, Logik, Charakterisierungen, etc. Das geht entweder analytisch oder wir beschreiben die Gedanken und Gefühle, die bestimmte Szenen in uns hervorgerufen haben. In den Reviewtipps, die als Verlinkung über jedem Reviewfenster angezeigt werden, finden wir eine Auflistung, die wir direkt vor dem Reviewschreiben anschauen können. Es ist einfacher, Ideen für ein Review zu finden, wenn wir uns bewusst machen, was wir an einer Geschichte kommentieren können. Je mehr Aspekte wir kommentieren, desto länger wird das Review. Für ein kurzes Review wählen wir also einen oder zwei Aspekte aus. Bei Geschichten, die einen bestimmten Gefühlszustand zurücklassen, ist das am einfachsten. Alle Dinge wie Stil, Charaktere und Handlung laufen auf genau diese Wirkung hinaus. Wenn wir dieses Gefühl im Review mitteilen, weiß der Autor gleich, dass sein Text funktioniert. Bei Geschichten, die größtenteils okay sind, aber in einem Aspekt sehr positiv (oder negativ) herausstechen, bietet es sich an, genau diesen Aspekt im Review herauszugreifen. Bei Geschichten mit mehreren Twists oder Kanten haben wir verschiedene Möglichkeiten, auszuwählen, auf was wir genauer eingehen wollen:
- Es ist uns bei Texten generell wichtig, z.B. unser Lieblingscharakter ist IC geschrieben
- Es macht gerade diese Geschichte besonders, z.B. ein guter Plottwist
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Es macht einen essenziellen Teil der Geschichte aus
Beispielreview: "Die Romanze ist perfekt und die zwei so süß zusammen <3" -
Ein bestimmtes Detail hat uns besonders gut gefallen
Beispielreview: "Harrys Bemerkung war einfach genial, vor allem, dass er mit dieser Dreistigkeit auch noch durchkommt." -
In der Geschichte kam ein Thema auf, das uns persönlich am Herzen liegt
Beispielreview: "Sorry, aber so funktioniert ein Blutkreislauf nicht."
Falls mal gar nichts geht, stellt euch die Frage: Was war das absolute Highlight der Geschichte? Wenn sie insgesamt großartig war, könnt ihr auch das schreiben. Beim Kurz-drüber-Nachdenken fällt euch in der Regel aber ein, welcher der großartigen Aspekte am hervorstechendsten war. Nehmt euch die Zeit, in euch hineinzuhorchen. Es hilft euch, Geschichten besser zu analysieren und euren eigenen Stil zu verbessern.
- Review-Vorlage benutzen
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Als weitere Hilfestellung können wir die Review-Vorlage benutzen. Diese finden wir in unserem Profil unter „Profil bearbeiten“ und „Review-Vorlage“. Über jedem Review-Fenster können wir den in diesem Feld gespeicherten Text über den Button „Vorlage benutzen“ anzeigen lassen. Es gibt zwei Möglichkeiten, diese Funktion zu benutzen:
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Vorlage für Tipps und Erinnerungen nutzen
- In der Review-Vorlage notieren wir, auf welche Aspekte wir in Reviews eingehen möchten, was wir beim Reviewschreiben beachten wollen oder andere Hinweise, die uns nützlich erscheinen. Vor dem Verfassen des Reviews schauen wir uns die Vorlage an und benutzen sie dann wie eine persönliche Erinnerungskarte, ohne den Text ins Review-Fenster zu übernehmen.
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Struktur-Vorlage für ein Review erstellen
- Mit dem Schema „Hallo [Name des Autors]. Deine Geschichte ist [aussagekräftiges Adjektiv]. Als [Situation], habe ich [gefühlt]. Besonders [Adjektiv] fand ich [Situation/Beschreibung/Charakterisierung]. [Abschiedsfloskel + Name]“ können wir sehr individuelle und nützliche Reviews produzieren.
Beispielreview 1: "Hey, deine Geschichte ist sehr spannend. Als Melody mit den Riesenkraken gekämpft hat, habe ich richtig mitgefiebert. LG Miu"Beispielreview 2: "Hey, die Geschichte ist zum Heulen. Als sie operiert haben, hab ich wirklich geglaubt, Cassy könnte es doch noch irgendwie schaffen :…("Obwohl wir ein Schema für die Struktur verwenden, bekommen wir sehr unterschiedliche Reviews, denn ein großer Teil der Vorlage besteht aus Platzhaltern, die passend für jede Geschichte ausgefüllt werden.
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Vorlage für Tipps und Erinnerungen nutzen
Exkurs: Folgereviews und Review-Diskussionen
Folgereviews sind die kurze Ergänzung zu bestehenden Reviews. Diese Art der Reviews ist auf Fanfikton.de erlaubt, wird aber wenig genutzt. Das liegt wahrscheinlich auch an der Review-Reviewantwort-Darstellung des Reviewbereichs, die sich mit der Kommentarfunktion sicher verändern wird.
Für Reviews gilt, dass sie Bezug zur Geschichte haben müssen. Ein zweites Review zu schreiben, weil uns doch noch etwas eingefallen ist, ist erlaubt. Ein Review zu schreiben, das einen Aspekt aus dem letzten Review noch einmal genauer erläutert, ist erlaubt. Ein Review, das eine Frage aus der Reviewantwort mit Geschichtenbezug beantwortet, ist erlaubt. Eine geschichtenbezogene Diskussion in den Reviews ist erlaubt. Nur dann, wenn das Ganze Richtung Privatgespräch, politische Diskussion, allgemeinem Fangirlen etc. abdriftet, müssen wir auf die Mailfunktion wechseln. Das Verbot von sogenannten „Chatreviews“ bezieht sich nur auf Reviews ohne Geschichtenbezug.
Beispiel 1:
Beispiel 2:
Die Reviews in Beispiel 1 haben beide Geschichtsbezug, weil sie sich zwar auf Fragen/Anregungen aus dem Review-Bereich beziehen, aber eben auch auf die Geschichte. Das Review in Beispiel 2 hat keinen Geschichtsbezug, weil es sich größtenteils auf „Random Romance“ bezieht und nicht mehr auf die ursprüngliche Geschichte. Wie wir sehen, bieten kurze Reviews eine Menge Möglichkeiten, um zwanglos zu kommunizieren.
- Schlussbemerkung
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Am Anfang des Tutorials habe ich geschrieben, dass kurze Reviews einen schlechten Ruf haben. Es gibt ein Sprichwort: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Das beschreibt sehr gut das Gefühl, das ich mit kurzen Reviews verbinde. Ich habe keinen Druck. Ich muss nicht zu allen Aspekten der Geschichte etwas zu sagen haben. Ich muss mich nicht mit der Länge anderer Reviews messen. Ich erlaube mir auch mal eine flapsigere Formulierung. Ich muss es niemandem recht machen, denn das Ergebnis wird mit ziemlicher Sicherheit als die kleine nett gemeinte Anmerkung ankommen, als die es gemeint war. Ich schreibe kurze Reviews in Situationen, in denen ich vorher keine geschrieben habe: von unterwegs mit dem Smartphone oder zu Geschichten, die ich zwar unterhaltsam fand, aber nicht unterhaltsam genug, um meinen Feierabend mit dem Verfassen eines ausführlichen Reviews zu verbringen. Ich schreibe Folgereviews, wenn mir durch die Reviewantwort noch etwas einfällt, das ich mir sonst bis zum nächsten Update ‚gemerkt‘ (also vergessen) hätte. Ich schreibe kurze Reviews, wenn ich seit Monaten nichts mehr kommentiert habe, weil mir für die langen Reviews, die ich noch schreiben will, die Zeit fehlt, und ich mich dem Fandom wieder verbunden fühlen möchte. Ich schreibe kurze Reviews, um meine Ausdrucksweise zu präzisieren. Und ich schreibe mittellange Reviews, wenn ich mir vorgenommen habe, nur eben ein kurzes Review zu schreiben, und es dann doch mit mir durchgegangen ist. Ich bin immer noch Schwarzleserin, weil die Anonymität ganz eigene Vorteile mit sich bringt, und ich bin immer noch Lang-Reviewerin, weil nur lange Reviews mir die Möglichkeit geben, episch in einer Geschichte zu schwelgen. Aber kurze Reviews geben mir ein Gefühl von Leichtigkeit, das mir die anderen Feedbackarten nicht geben. Daher mein abschließender, wenn auch persönlicher Ratschlag: Seht kurze Reviews nicht als Konkurrenz zu euren längeren Reviews oder eurem Schwarzlesertum an, sondern probiert einfach mal aus, welche zu schreiben.