Tutorial: Autorenkommentare und Reviews beantworten
In diesem Tutorial soll es um Autorenkommentare und Reviews gehen. Beide Punkte gehen in die gleiche Richtung, denn letztendlich sind sie als Kontakt zum Leser zu verstehen. Beschäftigen wir uns zunächst mit den Autorenkommentaren.
Autorenkommentare
Der Sinn eines solchen Kommentars ist recht einfach und doch vielfältig. Der Autor kann sich zum einen für Reviews, Sterne und Favos im Kapitel bedanken. Zum anderen kann er aber auch direkt Fragen an die Leser stellen. Hierbei könnten es folgende Fragen sein: "Habt Ihr Fragen, die ich in der FF beantworten soll?" Oder es kann auch nach Hilfe gefragt werden: "Ich habe aktuell das Problem XYZ und möchte eure Meinung wissen, wie ich das in dieser FF lösen kann."
Manche Autoren nutzen die Kommentare auch, um eine längere Pause anzukündigen. Grundsätzlich ist ein solcher Kommentar oft auch eine Serviceleistung an die Leser, denn welcher Leser schaut für Ankündigungen regelmäßig in das Profil der Autoren? Ich habe jedenfalls bisher wenige kennengelernt. Es ist viel bequemer, wenn der Leser die wichtigen Informationen im Kapitel gleich und sofort geliefert bekommt.
Ich habe viel über diese Autorenkommentare nachgedacht und auch mit einigen meiner Leser und anderen Autoren darüber gesprochen, denn jeder Autor möchte, dass alles gelesen wird, was er so schreibt - also auch der kurze oder längere Kommentar. Das Ergebnis dieser Unterhaltungen war:
Als Autor muss man sich bewusst sein, dass es egal ist, ob man diese Autorenkommentare über oder unter dem Kapitel setzt, denn im Austausch mit Lesern und Autoren gab es Befürworter für die eine oder die andere Variante. Wenn ich also einen Rat geben darf: Ich würde mir gerade wegen der vielen Meinungen zu diesem Thema keine Gedanken mehr machen, ob der Autorenkommentar über oder unter dem Kapitel platziert wird. Es hat doch am Ende einfach viel mit dem persönlichen Geschmack des Autors UND der Leser zu tun.
Persönlich halte ich solche Autorenkommentare grundsätzlich für wichtig und sinnvoll, ganz egal, wo sie platziert werden. Man kann nun darüber nachdenken, wo die Kommentare hin sollten, damit der Leser sie liest, und auch hier gibt es Argumente für beide Positionen. Leider gibt es also verschiedene Argumente für die eine oder andere Seite, einige davon mal zusammengefasst
- Abgrenzung der Kommentare
- Wird der Kommentar fett oder durch Symbole (***, — etc.) abgesetzt, gibt es keine Verwechslungsgefahr mit dem eigentlichen Text. Nun sagt die eine Seite, dass so der Kommentar sicher übersprungen wird, da der FF-Text eindeutig zu identifizieren ist. Die andere Seite (zu der ich gehöre) denkt, dass dies mehr Ordnung hineinbringt, und hofft auf die Neugierde der Leser, sodass der Kommentar trotzdem gelesen wird.
- Position
-
Das Argument für "über dem FF-Text" ist einfach, denn die meisten Leser beginnen - am Anfang. Gleichzeitig kann der Kommentar am Ende einfach ignoriert werden, da evtl. schon 4k-Worte-Kapitel "hinter" einem liegen und man einfach "fertig" ist, weil der Lieblingscharakter umgebracht wurde. Nun wird aber auch gerne gesagt, dass das Platzieren am Ende besser ist, damit die Leser "versehentlich" den Kommentar unten einfach mitlesen. Ich persönlich setze die Kommentare an den Anfang.
Sucht euch einfach das aus, was euch am besten gefällt oder welche Argumente ihr teilt. Man hat nie eine Garantie dafür, dass der Kommentar gelesen wird. Oder fragt die Stammleser, die ihr irgendwann habt, wie die das wollen. Immerhin sind die Kommentare für die Leser, da dürfen die auch mitentscheiden.
Über die Länge kann man sich nun auch Gedanken machen. Ein Kapitel ist ein Kapitel und da sollte der Kommentar nicht zu lang sein. Gleichzeitig sind die Leser wild auf das neue Kapitel und werden eher selten einen 1000-Wörter-Kommentar vorher lesen wollen. Will der Autor also möglichst viele Leser des Kommentars haben, so sind kurze Kommentare langen vorzuziehen.
Reviews und Antworten
Ein Review ist fast der einzige Lohn, den wir FF-Autoren bekommen können, daher sei hier erwähnt, dass Reviews extrem wichtig sind. Natürlich gibt es auch noch die Favoriteneinträge und Empfehlungen, die ebenfalls sehr wichtig für den Autoren sind.
Hier möchte ich nun über öffentliche Antworten auf Reviews schreiben:
Die öffentliche Antwort bietet Chancen, für den Autoren und die Leser. Man kann direkt auf das Review antworten und die Antwort ist evtl. auch für andere Leser interessant, wodurch es neuen Input für die Geschichte gibt. Dies kann zum Beispiel durch Spekulationen über den weiteren Verlauf der Geschichte entstehen. Will man solche Spekulationen anfeuern, so geht das nur im öffentlichen Bereich. Manchmal gibt es so tatsächlich Inspiration, die dann in die FF übernommen wird, und ich persönlich halte diesen Kontakt zwischen Autoren und Lesern für sehr wichtig.
Manchmal kann eine solche öffentliche Antwort aber auch ein bestimmtes Bild vermitteln, denn wenn man sich als Autor traut, öffentlich zu einer negativen Kritik Stellung zu beziehen, dann kann das bei den Lesern gut ankommen, da dann nicht hinter verschlossenen Türen gemauschelt wird.
Nun sind wir auch schon bei den Gefahren einer öffentlichen Antwort, und man sollte sich dessen bewusst sein. Es
kann nämlich auch passieren, dass andere Leser sich dann an der irgendwie gearteten Kritik beteiligen, und so
steht dann der Autor einer Gruppe von Lesern gegenüber. Es fällt schwer, doch als Autor sollte man versuchen,
tief durchzuatmen. Versucht euch nicht zu rechtfertigen, warum ihr irgendetwas so geschrieben habt. Wenn ihr die
Kritik teilt, steht dazu. Wenn ihr die Kritik nicht teilt, werdet nicht emotional. Das ist leicht geschrieben
und klappt nicht immer, doch man sollte es versuchen. Die Leser sollten sich aber auch vor Augen führen, dass
für den Autor die Veröffentlichung und das Schreiben mit teils starken Emotionen verbunden ist, weswegen ich
hier auch für Verständnis werben möchte - auf beiden Seiten.
Kritik ist gut und erwünscht! Aber im Schreiben fehlen 2/3 der für die Kommunikation notwendigen Dinge: Mimik und Betonung. Also, ganz nach Albus Dumbledore: "Beherzigt das."
Jetzt könnte man vermuten, dass eine private Antwort viel besser und weniger gefährlich ist, doch auch das ist nicht immer richtig. Die Vorteile der PN sind in jedem Fall, dass man in persönlicheren Kontakt mit den Lesern kommt. Das kann auch wirklich Spaß machen! Habe ich selber erlebt. Gleichzeitig ist es ein privater Rahmen, weswegen man anders schreibt, und das ist teilweise wirklich hilfreich für die Geschichte.
Trotzdem gibt es auch Nachteile. Es kann der Eindruck entstehen, dass man als Autor dem Leser lieber per PN antwortet, da man sein Werk schützen möchte, ganz nach dem Motto: "Lieber PN, damit die Reviews nur positiv bleiben." Das wird oft bei negativer Kritik so interpretiert. Nun sollte man sich aber fragen, wie man reagieren soll, wenn man schlicht die Kritik nicht versteht, da Beispiele fehlen und das Review eher plattitüdenhaft ist. Da wäre dann die PN ein gutes Mittel, mit dem man einfach nachfragen kann, wie jenes oder dieses zu verstehen sei, denn man sei wirklich an der Kritik interessiert.
Tja, und insgesamt bleibt also nur Folgendes: Es gibt Argumente für die eine oder andere Seite. Als Autor muss man sich einfach für eine Seite entscheiden und setzt dann entsprechend seine Kommentare oder Reviewantworten. Die Kommentare sind auf jeden Fall eine wichtige und einfache Möglichkeit für Autoren und Leser, etwas mehr über die Geschichte und den Hintergrund zu erfahren.
Ähnliches gilt für die Antworten auf Reviews. Die Art und Weise hängt von der Leserbasis und vom persönlichen Geschmack ab. Man muss auch nicht immer gleich verfahren, was das Ganze situationsabhängig macht. Wichtig ist nur, dass man überhaupt antwortet, denn ich glaube, viele Leser nervt es ziemlich, wenn es vom Autor keinerlei Rückmeldung gibt. Schließlich ist das der Vorteil von Internet-FFs im Vergleich zu einem Buch: Der direkte Kontakt zwischen Schreiber und Leser.