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Pride Pins

Kurzbeschreibung
KurzgeschichteLiebesgeschichte / P12 / MaleSlash
Kriminalhauptkommissar Frank Thiel Rechtsmediziner Professor Karl Friedrich Boerne
18.09.2023
20.09.2023
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18.09.2023 666
 
Thiel war nicht ganz sicher, ob sie hier her passten. Er sah sich um und viele Anwesende waren deutlich jünger, als sie, die meisten trugen irgendwelche Flaggen, viele von ihren leicht bekleidet. Und dazwischen er und Boerne, Hand in Hand, Boerne wie immer im Anzug, er in Jeans und T-Shirt, auch wie immer.

Was nicht wie immer war, war dass sie Händchen hielten, das taten sie nicht, wenn sie draußen waren, es könnte sie ja jemand sehen und bisher hatten sie ihre Beziehung noch nicht öffentlich gemacht.

Trotzdem waren sie heute zum CSD gegangen, zusammen, Hand in Hand, deutlich signalisierend, dass sie zusammen gehörten, dass sie hier hin gehörten, auch wenn Thiel sich darüber immer noch nicht so sicher war. Sicher hätte er sich auch so eine Flagge holen können, Regenbogen oder in den bi Farben, aber das hätte ja auch gar nicht zu ihm gepasst.

Ihnen war klar, dass es nicht ausgeschlossen war, dass sie jemanden trafen, den sie kannten, wenn es so war, dann wäre es eben so, sie hatten ihre Beziehung lange genug verheimlicht. Thiel wusste, dass einige der sichernden Kollegen sie kannten.

Sie standen schweigend nebeneinander und beobachteten das Treiben, bis ein junger Mann sie ansprach. Er hatte eine Tupperdose in der Hand, Thiel konnte sehen, dass sie darin Buttons befanden.

„Ihr seht aus, als könntet ihr noch was gebrauchen“, sagte er und hielt ihnen die Dose hin. Sie sahen sich kurz an, aber gegen so einen Button war ja nichts einzuwenden. Thiel wühlte etwas in der Dose bis er die richtige Farbe gefunden hatte, er steckte sich den lila pink blauen Button an und sah zu Boerne der in der einen Hand den gleichen hatte, die andere Hand schwebte über der Box, in seiner Hand ein Button in rosa, hellblau und weiß, nachdenklich sah er ihn an, drehte ihn ein bisschen zwischen den Fingern.

Thiel hatte die Farben auch schon gesehen, sich aber nicht viele Gedanken darüber gemacht, was sie bedeuteten, jetzt konnte er sich das aber vorstellen. Er stellte sich neben Boerne, legte ihm einen Arm und die Hüfte und drückte einen Kuss auf seine Wange. Die Entscheidung konnte Thiel ihm nicht abnehmen, aber wenn er dazu stehen wollte würde Thiel natürlich neben ihm stehen oder hinter ihm oder wie auch immer. Der junge Mann lächelte ihn verständnisvoll an, sagte aber nichts.

Boerne schloss seine Hand um den Button und lächelte ebenfalls.

„Danke“, sagte er und trat einen Schritt zurück. Thiel legte ihm eine Hand in den Nacken, ließ seine Finger durch die kurzen Haare an Boernes Hinterkopf gleiten.

„Alles in Ordnung?“ fragte er.

„Ich war nur nicht sicher, weißt du“, sagte er. Thiel wusste, natürlich wusste er. Er erinnerte sich noch viel zu gut daran, wie groß Boernes Angst war, als er sich vor ihm geoutet hatte.

„Komm her“, sagte Thiel und nahm ihm die Button aus der Hand. Boerne drehte sich zu ihm und Thiel steckte sie an Boernes Jackett fest. Er ließ seine Finger über Boernes Bauch nach unten gleiten und verschränkte dann ihre Finger miteinander.

„Es geht los“, sagte Boerne und deutete auf die Menschenmenge, die nun begann sich zu bewegen. Sie waren eine Weile mit der bunten Masse mit gelaufen, bisher hatten sie noch niemanden gesehen, den sie kannten, dann drängelte sich ein bekanntes Gesicht zu ihnen durch.

„Hallo Chef, hallo Professor Boerne“, grüßte Mirko sie.

„Hallo Mirko, ich dachte mir schon, dass Sie auch hier sind“, sagte Thiel. Mirko schien auch nicht überrascht, sie hier zu sehen, zusammen, Hand in Hand. Vermutlich sollte Thiel das nicht wundern, bestimmten ahnten das alle ihre Kollegen schon.

Mirkos Blick wanderte an Boernes Brust hinab und blieb an den Pins hängen.

„Oh“, machte er leise und wirkte etwas überrascht. Boerne spannte sich sofort an und Thiel drückte seine Hand etwas fester, dabei strich er sanft mit seinem Daumen über Boernes Handrücken. Aber Mirko lächelte nur und Boerne lächelte erleichtert zurück.

„Ich wünsch Ihnen noch viel Spaß, wir sehen uns Montag.“ Mit einem Winken verschwand er wieder.
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