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Der Weg zum Glück

von Ayu Mi
Kurzbeschreibung
GeschichteFamilie, Liebesgeschichte / P18 / Mix
17.09.2023
21.09.2023
33
53.707
7
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19.09.2023 1.788
 
Kapitel 10: Tag 5/14


Teil 2





*POV*




Gerade als Usagi sich angezogen hatte und in die Küche ging, wurde die Türe aufgemacht und sie ließ vor Schreck die noch leere Porzellantasse fallen. „Großer Gott.“ Stieß die Blondine mit einem Atemzug aus und lief auf Taiki zu. Sein Gesicht war angeschwollen und es würde nicht lange dauern, bis die linke Seite blau anlief. Eigentlich wollte sie ihm nicht mehr zu nahekommen, nach dieser Aktion, aber gerade war es ihr egal. Als sie bei ihm war, zog sie ihn sofort in ihre Arme. Irgendetwas sagte der jungen Frau, dass er sie gerade brauchte. „Was ist passiert?“ Er antwortete nicht. Schnell führte Usagi ihn auf die Couch im Wohnzimmer und eilte in ein Badezimmer um ein nasses Tuch zu holen.

Als die Blondine zurückkam, realisierte sie erst, dass er einen Strauß Rosen bei sich führte. Seine Hände stützen seinen Kopf und diesen ließ er hängen, starr blickte er auf den Marmorboden. Langsam ging sie auf ihn zu und reichte ihm den nassen Waschlappen, doch er nahm ihn ihr nicht ab. Er sagte nichts, war still und in sich gekehrt. Usagi ergriff die Initiative und setzte sich neben ihm. Ihre Hand fuhr zu seinem Gesicht und sanft drückte sie es nach hinten, so dass sie mit der anderen Hand den Waschlappen sachte drauflegen konnte. Scharf sog er die Luft in seine Lungen.




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*Taiki*




Ich bekam mit, wie Usagi auf mich zu lief. Ihre Augen waren voller Sorge. Sorge wegen mir. Sorge um ein Arschloch. Ich spürte den Schmerz, als sie mir den Waschlappen auf die linke Seite legte. Yaten hatte alles durchschaut. Er wusste, dass dies Usagi war, wusste, dass ich sie gebucht hatte… wusste, was ich ihr angetan hatte.

Der Silberhaarige legte so viel Kraft in seine Arme, dass er mit links den größeren an die Wand drücken konnte. „Du Kleines Arschloch…“ zischte er. Yaten wusste, dass er nun nicht mehr innehalten konnte. Es war zu viel für ihn. Nie hatte er etwas wegen Taikis Verhalten gesagt, natürlich hatte er es nicht gutgeheißen, wie sein Bruder mit den Mädchen umging, aber nun war dieses Mädchen seine Schwägerin. Die Schwester seiner Verlobten, seine Familie. „Was fällt dir ein!“ zischte er wieder und der erste Schlag traf in die Magengrube seines Bruders. Taiki keuchte auf. Noch immer nicht hatte er verstanden, was in seinem Bruder geraten ist. Warum er überhaupt hier war. „Ich komme gerade von Usagi. Wie erbärmlich bist du?“ wieder ein Schlag, wieder ein Treffer. „Sie ist die Schwester meiner Verlobten! Was glaubst du… Taiki verdammt nochmal! Ist es dir nicht peinlich, wegen meiner Hochzeit ein Mädchen zu buchen? Gut ok, das wäre nicht das Problem…“ er stockte und ließ den Griff um Taikis Hals lockerer. „Aber das du meine Schwägerin fickst und sie dementsprechend abservierst und behandelst, das geht zu weit!“ der nächste Schlag traf die linke Gesichtshälfte des Anwalts. „Lass deine dreckigen Finger von ihr, ansonsten vergesse ich mich!“ abrupt ließ der Silberhaarige Taiki los, ein letzter Abwertender Blick und er verließ den Wohnblock.





Wieder hörte ich ihre Stimme und sie legte Wärme in diese, eine Wärme, die ich nicht verdient hatte. Ich spürte, wie mir ihre Nähe guttat, so wie Minako es zuvor sagte. „Was ist passiert?“ wieder fragte sie mich, doch ich wollte nicht mit ihr darüber reden „Was kümmert dich das.“ Sprach ich aus und riss mich aus ihrer Nähe. Ich konnte nicht mehr klar denken „Entschuldige.“ Was zum Donner ist los mit mir? So wie ich mich das gerade fragte, blickte mich Usagi dementsprechend auch an. Ich fühlte mich, als ob auf der rechten Seite ein Teufel auf meiner Schulter sitzt und auf der linken ein Engel.

Ich merke, wie ich mit meiner Welt gerade nicht mehr klarkomme.




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*POV*




Fertig mit den Nerven wählte der Silberhaarige eine ihm bekannte Nummer. Lange hatte er überlegt, ob er nun wirklich seinen  Halbbuder mit ins Boot holen sollte. Eigentlich wollte er es vermeiden, doch nun war sich Yaten sicher, dass sie nur gemeinsam es schaffen würden, Taiki von diesem Weg, den er seit einigen Jahren nun führte, zurück zu holen. Nervös wartete er ab, bis er von dem Freizeichenton erlöst wurde. „Yaten… weißt du wie spät es ist?“ hörte er die ihm vertraute, aber verschlafene Stimme. Fuck, er hatte die Zeitverschiebung vergessen.

„Sorry, Seiya, aber wir haben ein Problem und ich brauche dich.“ Hellwach antwortete ihm der schwarzhaarige. „Was ist passiert?“ Kurz und knapp erzählte Yaten seinem Bruder einen kleinen Teil davon, was Taiki nun wieder machte und kurz nach der Beendigung seiner Erzählung, hörte er Seiya schon kraftlos ausatmen. „Was ist nur in ihn gefahren?“ „Ich weiß es nicht Seiya. Aber das geht seit einiger Zeit schon so… was heißt einiger Zeit, es geht seit 5 Jahren so und nun überspannt er den Bogen einfach.“ Der sonst so redegewandte Silberhaarige wusste nicht mehr weiter. „Ich werde mir den nächstbesten Flug schnappen und kommen. Gab es schon wieder Stress mit unserem werten Herrn Vater?“ Yaten zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich danke dir.“ Schnell legte Yaten auf, als er hörte, dass die Türe seines Hauses aufgesperrt wurde. „Hey Liebling.“ Schnell ging er auf seine Verlobte zu und gab ihr einen Kuss. „Hey.“ „Was ist los?“ immer noch nervös ging er mit Minako in die Küche. „Ich weiß nicht was hier los ist, aber irgendetwas stimmt mit deinem Bruder nicht. Frage mich nicht was, aber er ist komisch. Als ich ihm gesagt habe, dass ihm Serena guttut, ist er total weggetreten nur um gleich darauf aus dem Lokal zu stürmen!“ Ihre Taschen, die sie bei sich trug ließ sie auf dem Barhocker nieder.

Yaten indes haderte mit sich selbst. Sollte er Minako davon erzählen… „Hast du deine Schwester schon mal angerufen?“ er entschied sich dagegen und beschloss lieber sachte an das Thema Usagi heranzugehen. „Nein, aber Mamoru hat sich vorhin gemeldet und wollte wissen wo sie ist. Irgendetwas mit Sorgerecht.“




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*Taiki*




Der Teufel auf meiner einen Schulter versuchte mir gerade einzureden, dass ich diesen Frust nur abbauen kann, in dem ich noch einmal so etwas mit Usagi mache, doch ich konnte nicht. Nicht nur weil der Engel auf der anderen Seite mir drohte mich zu köpfen, nein. Ich wollte ihr nicht noch einmal so weh tun. Mein Blick glitt zu den Rosen. „Ich…“ fing ich an und Usagi nahm den Waschlappen von meinem Gesicht. „Ich weiß, dass das keine angemessene Entschuldigung ist, aber…“ Ich brach ab. Dieses Wort… ich kämpfte wirklich damit mich bei dieser Frau zu entschuldigen. Ich blickte ihr in die Augen und wieder blieb meine Welt stehen. „Entschuldigung.“ Usagi sagte nichts, starrte auf den Strauß Rosen, als ob es eine Axt wäre.

„Lass uns ein paar Tage wo hinfahren.“ „Nein. Die Hochzeit deiner Schwägerin ist bald, zuvor abzuhauen, ist nicht in Ordnung. Außerdem, soweit ich meinen Terminplaner von dir kenne, haben wir morgen einen Besuch bei deiner Mutter.“ Kälte umfing mich und ließ mich zittern. Ich wusste, dass diese dämliche Aktion von mir, mich noch lange verfolgen wird und auch kann ich mir denken, was Yaten mit ihr gesprochen hat. Sollte ich sie damit konfrontieren? Immerhin hatte sie mich belogen. Nein hat sie nicht. Überfordert strich ich mir durch meine Haare. Wenn ich nicht bald diese zwei kleinen nervigen Männchen auf meinen Schultern wegbekomme, kann man mich bald in die Klapse einweisen.




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*POV*




Die blonde junge Frau musterte den Anwalt. Sie sah, er war gebrochen und in ihr kam der Gedanke, dass Taiki vielleicht seine Gründe hat, warum er so ist. Kein Mensch ist einfach aus Spaß herzlos und lässt keine Gefühle zu. Die Frage, er wolle mit ihr wohin fahren, ließen sie fast einknicken. Aber Usagi hatte sich geschworen, dass Taiki diese Demütigung, die er ihr angetan hat, definitiv noch zu spüren bekommen wird. Und wenn sie selbst ein Arschloch sein würde, aber so hatte er mit keiner Frau umzugehen. Der Lehrling schlägt den Meister. Irgendwann würde sie die Chance bekommen.

Gerade als sie aufstehen wollte, spürte sie, wie er ihr Handgelenk packte. „Ich weiß wer du bist.“ Hauchte er schon fast und Usagis Leben blieb stehen. Das durfte nicht passieren. Sie war doch vorsichtig und Yaten hatte ihr versprochen nichts zu sagen. „Keine Sorge. Minako weiß nichts davon und ich habe es auch nur durch meinen Freund erfahren, weil eine Kollegin von dir geplaudert hat.“ Natürlich, wie sollte es auch anders sein? Und die Blondine hatte schon so eine Ahnung, wer besagte Kollegin ist.

„Wenn das so ist, werde ich jetzt gehen und meine privaten Angelegenheiten klären. Da du weißt wer ich bin, weißt du wahrscheinlich auch, dass ich keine Nutte bin, so wie du das gerne hättest. Dann weißt du, dass ich eine Tochter habe. Und ich dafür kämpfen muss, dass sie mir nicht von ihrem Vater genommen wird.“ Eigentlich wollte sie nichts aus ihrem privaten erzählen, warum sie dies nun doch tat, wusste sie nicht.




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*Taiki*




Es war bereits Abend, als ich die Türe hörte, wie sie leise geschlossen wurde. Den ganzen Tag verbrachte ich damit, mit meinem Engelchen und meinem Teufelchen zu diskutieren. Doch nun warf ich beide von meiner Schulter, sprang von der Couch auf und eilte in den Gang. Ich sah, wie sie ihre Schuhe abstellte und eine leichte Jacke, die sie anscheinend mitgenommen hatte, aufhing. Meine Gedanken spielten verrückt, mein Herz pochte hart gegen meine Brust. Dieses Gefühl… was ist das? Es lässt mich nicht klar denken.

Ich sah, wie sie mich erblickte und sie blieb starr stehen, als ob sie eine Statue wäre. Ich war nicht fähig meinen Blick von ihr zu wenden, denn ich spürte, wie ich wieder in eine Welt gezogen wurde, als ich in ihre Augen blickte, in die ich eigentlich nie wieder geraten wollte. Schnell ging ich auf sie zu. Ich sagte nichts und als ich den letzten Meter überwand, drückte ich sie gegen die verschlossene Wohnungstüre. Ich spürte ihren Atem in meinem Gesicht, spürte, dass dieser ein zittern in meinem Körper auslöste. Nein. Ich durfte dem nicht nachgeben. Ich hatte geschworen, mich nie wieder verletzen zu lassen. Nie wieder wollte ich jemanden an mich rankommen lassen und nun?

Dieses Mädchen schafft es, dass ich innerhalb weniger Tage verrücktspielte. Ich kam ihrem Gesicht näher, meine Augen hefteten sich an ihre himmelblauen Iriden. Immer weiter zogen sie mich in diese gottverdammte Welt.

Ich ballte meine Hand zu einer Faust und schlug neben ihrem Kopf gegen die Tür, so dass sie erschrak und es tat mir sofort wieder leid. „Was machst du mit mir?“ presste ich hervor. Ich wusste, ich hatte den Kampf verloren.

So dann kommen wir mal ein Stücken näher an TK´s Geheimnis. Mal sehen, wie lange er dem ganzen standhält und was nun passieren wird.



Habt ihr eine Ahnung ;)



<3 Ayu Mi
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