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Faerûn Rebooted

Kurzbeschreibung
SammlungFantasy, Historisch / P12 / Gen
14.09.2023
20.09.2023
6
4.916
1
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18.09.2023 979
 
Während Niewinter noch weit von Lord Niegluts Ambitionen entfernt ist eine ernsthafte Konkurrenz für Teifwasser zu werden, kann es dieser Tage doch bedenkenlos als aufblühender Stadtstaat mit einer größtenteils zufriedenen Bevölkerung bezeichnet werden. Die Distrikte Hafenviertel, Händlerviertel und Schwarzseeviertel wurden mittlerweile wieder vollständig aufgebaut und sind durch eine solide Stadtmauer geschützt. Aktuell laufen noch Bauarbeiten um die frühen Distrikte Halbinselviertel und Flussviertel wiederauferstehen zu lassen und in die eigentliche Stadt zu integrieren.

Dabei hilft, dass Niewinter wieder auf eine sehr diversifizierte Wirtschaft aufbaut. Der Fischfang boomt wieder und sichert nicht nur die Ernährung der Stadt sondern exportiert auch regelmäßig Salzfisch zu den Siedlungen weiter landeinwärts. Mit den Elfen im Niewinterwald/Llewyrrald  wurde ein Abkommen über beschränkte Forstwirtschaft getroffen, das den Export von hochwertigen Bauholz und die Anfänge für eigene Schiffbauoperationen ermöglicht hat. Seitdem die Zwerge wieder die alte Festungstadt Gauntlgrym im Klippengebirge nördlich des Niewinterwald kontrollieren, ist Niewinter der wichtigste Umschlagplatz für Erze und Handwerkserzeugnisse geworden, die von dort exportiert werden. Besondern Stolz hegen die Einwohner von Niewinter jedoch darüber, wieder eine Stadt der Gärtner und Kunsthandwerker zu sein. Dieser Tage reisen wohlhabende Adelige und Kaufleute aus dem Süden während der Wintermonate nach Niewinter, um den warmen Fluss und die immergrünen Gärten mit eigenen Augen zu sehen. Hochwertige Schmuckstücke und die wiederbelebte Tradition der bunten Glaslampen aus den örtlichen Werkstätten sind ebenfalls wieder Exportschlager in den Süden geworden. Aktuell befindet sich Niewinter in einem wahren Wirtschaftswunder.

Aktuell wurden Massenarmut und Slums, wie die großen Metropolen im Süden sie leider alle haben, noch vermieden. Einfach weil es aktuell immer noch einen sehr hohen Bedarf an Arbeitskräften aller Art gibt und Lord Nieglut sich immer noch mit Sozialprojekten aus dem Steuertopf das Wohlwollen der Bürger erkauft. Dennoch sind Korruption und Kriminalität auch in Niewinter absolut präsent, teils durch Armut und Diskrimierung geschuldet. Die Zhentarim unterhält mittlerweile wieder ein Netzwerk von Dieben, Spionen und Schwarzmarkthändlern in Niewinter, auch wenn sie sich bisher wohlweisslich bedeckt halten. Vor einigen Jahren wurde kontroverweise den Roten Magiern von Thay erlaubt eine Niederlassung im Händlerviertel zu gründen, wo sie ihre magischen Warenund Dienstleistungen verkaufen. Fairerweise hatten die Thayaner bereits ähnliche Niederlassungen in allen anderen großen Städten der Schwertküste und die Stadtkasse von Niewinter verdient über Steuern/Zölle gut an diesen Geschäften. Viele Bürger argwöhnen jedoch mit gewisser Berichtung, dass dieser Niederlassung eine Zentrale für Agenten der Zulkir ist...wobei die neusten Gerüchte über einen weiteren Bürgerkrieg in Thay die Lage noch verworrener machen.

Die Bevölkerung von Niewinter ist aktuell eine ausgewogene Mischung aus Alteingessenen, die deren Familien bereits vor der Vulkan-Eruption in der Stadt lebten, und Zuwanderern, die sich mit dem Beginn des Wiederaufbau dort niederließen. Historisch hatte Niewinter den Ruf dass seine Bürger im allgemeinen aufgeschlossen, gastfreundlich und tolerant wären. Der Wiederaufbau förderte und festigte  diese Eigenschaften, als Leute von überall her alle auf verschiedenen Wegen auf ein gemeinsames Ziel hinausarbeiteten: eine Heimat, in der es sich gut leben lässt. In dieser Folge hat Niewinter sich für einen Stadtstaat im "Wilden Norden" überraschend kosmopolitisch entwickelt: Menschen, Zwerge, Elfen, Gnome und Halblinge aus allen Nationen und Kulturen des bekannten Faerûn  (und teils auch aus  weiter entfernten und im Norden eher unbekannten Regionen) tummeln sich als Bürger und Besucher in der Innenstadt. Doch dies sind nicht die einzigen Bewohner von Niewinter.

Währed der Jahre des Ruin wurde das zerstörte Flussviertel der Stadt von Orks besetzt, die hofften sich an den Ufern des warmen Flusses ein eigenes Königreich aufbauen zu können, inspiriert vom Todespfeil-Reich in den Silbermarken. Dies resultierte in einem Kleinkrieg mit den überlebenden menschlichen Einwohnern im befestigten Hafenviertel. Als  Lord Nieglut mit seinen Söldnern eintraf, erwarteten die meisten Leute dass die Orks nun endlich mit Stahl und Feuer ausgemerzt würden. Stattdessen fand die mintarnische Söldner-Generalin Sabine eine andere Lösung: Warum die Orks bekämpfen, wenn man sie auch anheuern kann? Gegen die Zusicherung von Siedlungsrechten im Flussviertel sowie für regelmäßige Bezahlung in Form von Pökelfleisch und Bier erklärten die Orks sich bereit die runierten Stadtviertel und deren Umland vor Ungeheuern zu beschützen. Mit dem Beginn des Wiederaufbau fanden die kräftigen Orks dann wiederum auf den unzähligen Baustellen der auftrebenden Stadt allerlei Jobs. In dieser Zeit wurde das Flussviertel umgangsprachlich als Orkviertel bekannt, als dessen neue Einwohner sich die Ruinen zu behaglichen Behausungen ausbauten.

Natürlich haben südlichere Städte wie Tiefwasser, Baldurs Tor und Athkatla schon längere eine sichtbare Bevölkerung von Orks und anderen "anrüchigen Völkern". Jedoch wurden diese durch Gesetze und andere Mittel weitgehend auf die Slums beschränkt und möglichst auf den Innnstädten heraus gehalten. In Niewinter jedoch durchqueren jeden Tag unzählige Orks die Tore zur Innenstadt um zu arbeiten, einzukaufen und sich zu vergnügen...auch wenn ihr Hauptsiedlungsgebiet noch außerhalb der Mauern liegt. Dieses "soziale Experiment", entstanden durch die Umstände des Wiederaufbau und Lord Niegluts pragmatische Gesetze, hatte weitergehende Folgen.

In Folge des Gesetz der Grundsätzlichen Toleranz,  das auf die Ork-Einwohner abzielte, wurde Niewinter zum größten  Einwanderungsziel im Norden für verständigere Angehörige der Goblinvölker,  Oger, Kobolde, Gnolle, Harpyien, Minotauren, Werbestien und dergleichen. Sogar die versteckten Gemeinschaften von Exilanten und Reformern der Drow und der Duergar haben außerhalb der Stadtmauern von Niewinter mittlerweile feste Siedlungen errichtet, um der Stadtbevölkerung ihre Dienste anzubieten und um Unterstützung für ihre Ziele zu werben. Logischerweise sind all diese Gruppe untereinander keine Freunde und vor allem die eingessenen Orks betrachten die Neuankömmlinge als unliebsame Nachbarn. Doch bisher wurden größere  blutige  Streitereien vermieden, denn niemand möchte das Lord Nieglut eine Säuberung der theoretisch illegalen Siedlungen außerhalb der Stadtmauern anordnet. Aufgrund der wachsenden  Anzahl von Zwergen aus Gauntlgrym, die vor allem als Handwerker und Kaufleute in der Innenstadt von Niewinter leben, kommt es zunehmend zu gewaltsamen Zusammenstößen mit den Ork, die als Lohnarbeiter und Söldner täglich in die Stadt kommen. Mittlerweile ist es zur größen innenpolitischen Furcht für Niewinter geworden, dass die ansässigen Zwerge und Orks dort die alten Kriege ihrer Vorfahren im Gebirge auf den Straßen der Stadt weiterführen werden.
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