Lets read: Mona - verliebt, verlobt, beschworen
von Zahnloser Hai
Kurzbeschreibung
Der zweite Teil der Mona Reihe. Nun erfahren wir, wie es weitergeht.
GeschichteFantasy / P12 / Gen
Engel & Dämonen
Fabeltiere & mythologische Geschöpfe
Zauberer & Hexen
08.09.2023
02.10.2023
14
24.697
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Dieses Kapitel
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18.09.2023
1.673
Wir sind wieder bei der Anhörung.
Übrigens: Bücher sind keine Filme/Serien. Wenn da zwischen Szenen hin und her geschnitten wird, dann hat das einen Spannungseffekt. In Büchern will man sich eher in die Geschichte einfinden. Klar, Cliffhänger gibt es auch hier, aber nicht nach einem Kapitel POV von Mona. Außerdem weiß ich schon, dass ihre Sachbearbeiterin für sie sprechen wird.
Deswegen hatten wir das seitenlange Taubengefütter. In einer guten Trilogie für Erwachsene hätte Mona im ersten Band mal Tauben füttern können. Vielleicht als sie mit Boris und Ben im Park waren, um die Dämonenparty aufzuräumen. Boris hätte die Tauben ärgern können, aber Mona hätte ihn dafür zurechtweisen und nett zu den Tieren sein können.
Dann hätten wir vielleicht einen Aha-Moment haben können. Der Leser muss dabei auch nicht mit der Nase so draufgestoßen werden, wie es dieses Buch hier macht:
"(...)Im Gegensatz zu vielen Vorurteilsbehafteten Hexenden der altenZeit beweist Frau Hass einen guten Umgang mit Vampiren, Werwölfen, Tauben und Dä..." (S.99)
Von sowas kriegt man nur Nasenbluten...
Zumal "Vorurteilsbehafteten" hier als Adjektiv gebraucht wird, also kleingeschrieben gehört und ernsthaft - Mona ist nicht nur vorurteilsbehaftet, sie ist rassistisch. Im ganzen ersten Band war sie es, gerade gegen Vampire.
Doch einen Pluspunkt bekommt das Kapitel: Frau Sabinsen teilt ordentlich aus. Bzw. sie wischt den Boden mit der Richterin und diesem absurden System:
Wenn sie es so deutlich brauchen: Ja - auf Ihre Frage hin, ob sich Frau Hass gemäß den Gesetzen verhalten hat. Aufspürzauber und Spürhunde, in dem Fall ein Werwolf, das ist doch normaler Alltag für eine Hexe, oder geht es Ihnen eigentlich um die Dämo..."
"Jajaja, nein, nein! Nein, es geht um ihre Eigeninitiative."
"Sollte eine Hexe der Dritten Instanz die nicht zeigen? Kindesentführung, Vampire, wir können von Glück reden, dass Frau Hass so viel Hexenkraft besitzt. Sie steht ja auch nicht umsonst im Register des Notdienstes. Sogar dem Amt ist dieser Vampir entkommen, wir hätten viel früher schalten müssen. Und überhaupt, wo war der thaumaturgische Notdienst an diesem Abend?" (S.100)
ENDLICH haben wir einen Charakter, der mal ordentlich denkt! Meine Fresse, war das so schwer?
Sogar Mona wachsen ein paar Gehirnzellen und sie stellt fest, dass dieses Verfahren nicht rechtens ist.
"Und so sprach sie frei heraus den einzigen Verteidigungspunkt an, den Mona vorbereitet hatte. das Ignorieren ihres Ranges. Ein Rang, den sie von Frau Sabinsen selbst erhalten hatte, (...)Auch wenn Mona es kaum glauben konnte, so hatte das Amt sie wegen Balthasar hochgestuft. Zu hoch. (...) doch Mona hatte nicht einfach einenPakt mit einemnormalen Dämon geschlossen - Balthasar war ein Exgott. Dafür hatte das System keine Vorkehrungen getroffen, niemand beschwor sich einen Erzdämon und brachte ihn zu einem Bündnis. Damit hatte Mona den Rahmen der Richtlinien gesprengt, und das war dem Amt mit Sicherheit ein Dorn im Auge.
So betrachtet - andere Hexende der Dritten Instanz leiteten Großeinsätze, doch Mona wurde vom Gericht gerade wie eine Junghexe der neunten Stufe beurteilt. Das konnte rechtlich nicht ganz sauber sein. Ging es ihnen in Wirklichkeit um ihren dämonischen Kontakt? Ja - sie wollten ihr den Pakt wegnehmen! Den Pakt und den falschen Rang!" (S.101/102)
Warum stellt man das Beschwören von Erzdämonen dann nicht unter Strafe, wenn es so ein riesigen Wirbel macht? In Band 1 war alles vom Amt geregelt, niemand ist ausgerastet, weil Mona Balthasar beschworen hat. Im Gegenteil, die Frau Sabinsen hat noch Druck gemacht, damit der Pakt in einer Ehe bestätigt wird. Und warum stuft man jemanden offiziell hoch, wenn es einem gar nicht passt?
Dass der Rang an den dämonischen Ehemann angepasst wird, ist eh dämlich, aber hier hätte man sich weigern können. Oder Mona einfach eine Prüfung ablegen lassen.
Da es eh wenig Hexende gibt und alles unterbesetzt ist, verstehe ich die Aufregung nicht. Das ist doch ein Geschenk für das Amt, weil sie Mona wie eine erfahrene Hexe behandeln und überall einsetzen können!
Aber wie gesagt, ich freue mich gerade über ein bisschen Denkleistung der Figuren. Man hätte zwar schon vor Wochen darauf kommen können, zumal Mona nun auffällt, wie übereilt das Verfahren ist, aber was soll´s.
Mona ist auch total baff, dass es jemand wagt, dem Gericht so zu widersprechen. Dass ihr das nie in den Sinn kommen würde, glaube ich sofort. Ich bin aber auch ein wenig beeindruckt. Frau Sabinsen kam immer als etwas dumm rüber, da sie nie Nachnamen behalten konnte und eine unausstehliche Paragraphenreiterin war. Hier bekommt sie Tiefe, wovon andere Charaktere nur träumen können.
Mona, zum Beispiel: "Wenn sie ein Urteil fällen wollen, mussten sie Balthasar berücksichtigen, denn Frau Sabinsen war nicht bereit, den Dämon zu verschweigen. Wie mutig. Wie unerwartet. (...) was gab Frau Sabinsen wohl so viel Selbstsicherheit? Taubenfrauen. Ein ewiges Rätsel." (S.102)
Ihr habt doch nicht geglaubt, dass Mona mal ihre Vorurteile gegenüber anderen Personen beiseiteschiebt? Nein, Frau Sabinsen tut etwas, was in dieser Welt bestimmt wirklich mutig ist, da Unrechtsstaat, und was ihren Charakter eigentlich zuwiderläuft, aber Mona erklärt das schlicht mit ihrer Fantasyrasse. Wo kämen wir da auch hin, wenn Mona mal einsehen würde, dass sie jemanden verkannt hat?
Frau Sabinsen fasst meine Gedanken zur Anhörung nochmal treffend zusammen:
"Ich weiß wirklich nicht, warum wir hier eigentlich sitzen! (...)Ja, für mich hat sie verständlich gehandelt und liebe Güte, ein paar blaue Flecken und ein paar Kaputte Imbissbuden sind bei so einem Einsatz zu verschmerzen. Herrgott, es ging um ein Kind, Vampire, Däm..." (S.103)
Erst als der Anwalt feststellt, dass Frau Sabinsen sehr viel über den Fall weiß, und sie antwortet, dass sie gerade in Großstädten überall ist, kommt Moan auf den Gedanken, dass die Tauben vor der Verhandlung etwas mit Frau Sabinsens Einstellung zu tun haben. Hält die Autorin den Leser für so dumm?
Die Aussage des Anwalts ist es auf jeden Fall, denn Frau Sabinsen ist Monas Sachbearbeiterin. Warum sollte sie nicht informiert sein?
Nocheinmal vergisst der Anwalt, welchen Fall er eigentlich vor sich hat (ich habe schon beim ersten Mal nicht gelacht, da macht es das fünfte Mal nicht besser) und wir kommen zur Urteilsverkündung.
Und die Aussagen von Boris und Ben?
Liegen ja vor und damit ist alles okay. Achso, na dann.
Frau Sabinsen fragt nochmal nach dem Ehemann von Mona, aber die Richterin übergeht das und spricht Mona frei.
Bumm, hat sie ihre Hexenkräfte wieder und alles ist supi.
Und was war nun Sinn und Zweck des ganzen Theaters?
Das Amt gibt Mona erst die ganzen Rechte, dann ist es dem Amt nicht genehm und sie wollen die Rechte wieder entziehen. Sie entzeihen die Rechte illegal, sie bauen ein illegales Verfahren auf und dann - spricht sie jemand auf das Unrecht an und schon ziehen sie den Schwanz ein?
Und als Leser hat mir das alles auch nichts gebracht. Das System wurde vorgestellt, aber es macht einfach keinen Sinn, Mona und Balthasars Romanze ist nicht tiefer geworden und der Griesbreivampir wurde auch nicht erwähnt. Er hätte doch einen sehr wichtigen Teil der Anhörung darstellen müssen.
Er ist dem Amt entkommen, er muss gefunden werden. Ist es überhaupt ein Nosdrof-Bruder oder nur ein Blender? Woher hatte er die ganzen Dämonen? Woher die schwarze Magie?
Aber nö, reden wir über kaputte Kirmisbuden. Das ist viel wichtiger. Wenn so ein gefährlicher Gegner da draußen ist und eine Macht haben will, die die ganze Ordnung bedrohen könnte, dann sollte das ein bisschen weiter oben auf der To Do Liste liegen. Und wenn ich das Amt wäre, würde ich Balthasar und Monas Pakt sowas von benutzen, um diese Gefahr los zu werden.
Okay, wenn ich Lektor wäre, wie kann man es besser machen? Versuchen wir mal Sinn in das Wunderland zu bekommen: Es gab diesen Tumult auf dem Fest und Mona scheint dafür verantwortlich zu sein. Ihre Hexenkräfte werden zur Strafe gesperrt. Das ist aber eine normale Prozedur, wenn eine Hexe eine grobe Verfehlung begangen hat. Eine Vorsichtsmaßnahme, denn Hexende können ja viele schlimme Dinge mit ihrer Magie anstellen, wenn sie außer Kontrolle sind. Mona wird verhört und es stellt sich heraus, was passiert ist.
Diese Anhörung dient nun dazu, den Sachverhalt zu klären und Informationen über den Vampir zu bekommen. Monas Freispruch steht schon fest, jedoch knüpft das Amt diesen und die Erhaltung ihres Ranges an die Bedingung, dass Mona Baltahsar benutzt, um den Vampir zu fangen.
Der vampir ist jetzt zwar schon gefangen, aber Mona und Baltahsar wollen auch die anderen beiden Brüder stoppen. Plot geht los. Deswegen hätte das Gerichtsverfahren der Anfang des zweiten Buches sein sollen!
Nun denn das Kapitel wird abgetrennt, um uns noch einandhalb Seiten mit Monas Gefühlen zu geben.
Sie will morgen zuerst einen riesigen Sack Vogelfutter kaufen (verständlich) nachdem sie "Boris und Ben angezündet und zur Schnecke gemacht hatte." (S.106)
Okay, sie sind losgefahren, um deinen Anwalt zu holen. Sie tun dir gerade einen Gefallen. Solltest du dich nicht eher Sorgen, dass sie auch in einem Unfall geraten sind? Du hast vorhin angedeutet, dass der Unfall des Anwalts bestimmt kein Zufall war und -
"Nein, sie machte sich keine Sorgen um Vampir und Werwolf - um einen Menschen ja, aber der eine Mann war zweitausend Jahre alt und der andere zäher als ein Elefant. Was sie auch aufgehalten hatte, es handelte sich dabei besser um eine wirklich große Sache." (S.106)
Was.für.eine.Bitch.
Schön, dass sie auch nochmal hervorhebt, dass sie sich um einen Menschen Sorgen machen würde, aber um ihre "Freunde" nicht.
Aber es kommt noch besser, denn wer fährt Mona nun nach Hause????
Sie hat nämlich kein Netz und keine Lust zum Gericht zurückzugehen, und da um ein Telefonat zu bitten. KEINE LUST!
Also, was tun? Nun, der Pakt müsste ja wieder aktiv sein, also wird Baltahsar kommen, wenn sie sich hilflos fühlt.
Jep, sie will wirklich niemanden zur Last fallen, unsere tapfere Hexe. Alle Probleme löst sie selber. Und ist sie nicht liebenswürdig, wie sie wieder daran denkt, wofür ihr die Leute nützlich sein können. Baltahsar einfach nur zu sehen und ihm die gute Neuigkeit mitteilen zu wollen, wäre auch Quatsch.
Aber bevor sie den Hilferuf absetzen kann, kommen auch schon Boris und Ben vorbeigefahren (Boris auf einem Motorrad und Ben in Werwolfform).
Übrigens: Bücher sind keine Filme/Serien. Wenn da zwischen Szenen hin und her geschnitten wird, dann hat das einen Spannungseffekt. In Büchern will man sich eher in die Geschichte einfinden. Klar, Cliffhänger gibt es auch hier, aber nicht nach einem Kapitel POV von Mona. Außerdem weiß ich schon, dass ihre Sachbearbeiterin für sie sprechen wird.
Deswegen hatten wir das seitenlange Taubengefütter. In einer guten Trilogie für Erwachsene hätte Mona im ersten Band mal Tauben füttern können. Vielleicht als sie mit Boris und Ben im Park waren, um die Dämonenparty aufzuräumen. Boris hätte die Tauben ärgern können, aber Mona hätte ihn dafür zurechtweisen und nett zu den Tieren sein können.
Dann hätten wir vielleicht einen Aha-Moment haben können. Der Leser muss dabei auch nicht mit der Nase so draufgestoßen werden, wie es dieses Buch hier macht:
"(...)Im Gegensatz zu vielen Vorurteilsbehafteten Hexenden der altenZeit beweist Frau Hass einen guten Umgang mit Vampiren, Werwölfen, Tauben und Dä..." (S.99)
Von sowas kriegt man nur Nasenbluten...
Zumal "Vorurteilsbehafteten" hier als Adjektiv gebraucht wird, also kleingeschrieben gehört und ernsthaft - Mona ist nicht nur vorurteilsbehaftet, sie ist rassistisch. Im ganzen ersten Band war sie es, gerade gegen Vampire.
Doch einen Pluspunkt bekommt das Kapitel: Frau Sabinsen teilt ordentlich aus. Bzw. sie wischt den Boden mit der Richterin und diesem absurden System:
Wenn sie es so deutlich brauchen: Ja - auf Ihre Frage hin, ob sich Frau Hass gemäß den Gesetzen verhalten hat. Aufspürzauber und Spürhunde, in dem Fall ein Werwolf, das ist doch normaler Alltag für eine Hexe, oder geht es Ihnen eigentlich um die Dämo..."
"Jajaja, nein, nein! Nein, es geht um ihre Eigeninitiative."
"Sollte eine Hexe der Dritten Instanz die nicht zeigen? Kindesentführung, Vampire, wir können von Glück reden, dass Frau Hass so viel Hexenkraft besitzt. Sie steht ja auch nicht umsonst im Register des Notdienstes. Sogar dem Amt ist dieser Vampir entkommen, wir hätten viel früher schalten müssen. Und überhaupt, wo war der thaumaturgische Notdienst an diesem Abend?" (S.100)
ENDLICH haben wir einen Charakter, der mal ordentlich denkt! Meine Fresse, war das so schwer?
Sogar Mona wachsen ein paar Gehirnzellen und sie stellt fest, dass dieses Verfahren nicht rechtens ist.
"Und so sprach sie frei heraus den einzigen Verteidigungspunkt an, den Mona vorbereitet hatte. das Ignorieren ihres Ranges. Ein Rang, den sie von Frau Sabinsen selbst erhalten hatte, (...)Auch wenn Mona es kaum glauben konnte, so hatte das Amt sie wegen Balthasar hochgestuft. Zu hoch. (...) doch Mona hatte nicht einfach einenPakt mit einemnormalen Dämon geschlossen - Balthasar war ein Exgott. Dafür hatte das System keine Vorkehrungen getroffen, niemand beschwor sich einen Erzdämon und brachte ihn zu einem Bündnis. Damit hatte Mona den Rahmen der Richtlinien gesprengt, und das war dem Amt mit Sicherheit ein Dorn im Auge.
So betrachtet - andere Hexende der Dritten Instanz leiteten Großeinsätze, doch Mona wurde vom Gericht gerade wie eine Junghexe der neunten Stufe beurteilt. Das konnte rechtlich nicht ganz sauber sein. Ging es ihnen in Wirklichkeit um ihren dämonischen Kontakt? Ja - sie wollten ihr den Pakt wegnehmen! Den Pakt und den falschen Rang!" (S.101/102)
Warum stellt man das Beschwören von Erzdämonen dann nicht unter Strafe, wenn es so ein riesigen Wirbel macht? In Band 1 war alles vom Amt geregelt, niemand ist ausgerastet, weil Mona Balthasar beschworen hat. Im Gegenteil, die Frau Sabinsen hat noch Druck gemacht, damit der Pakt in einer Ehe bestätigt wird. Und warum stuft man jemanden offiziell hoch, wenn es einem gar nicht passt?
Dass der Rang an den dämonischen Ehemann angepasst wird, ist eh dämlich, aber hier hätte man sich weigern können. Oder Mona einfach eine Prüfung ablegen lassen.
Da es eh wenig Hexende gibt und alles unterbesetzt ist, verstehe ich die Aufregung nicht. Das ist doch ein Geschenk für das Amt, weil sie Mona wie eine erfahrene Hexe behandeln und überall einsetzen können!
Aber wie gesagt, ich freue mich gerade über ein bisschen Denkleistung der Figuren. Man hätte zwar schon vor Wochen darauf kommen können, zumal Mona nun auffällt, wie übereilt das Verfahren ist, aber was soll´s.
Mona ist auch total baff, dass es jemand wagt, dem Gericht so zu widersprechen. Dass ihr das nie in den Sinn kommen würde, glaube ich sofort. Ich bin aber auch ein wenig beeindruckt. Frau Sabinsen kam immer als etwas dumm rüber, da sie nie Nachnamen behalten konnte und eine unausstehliche Paragraphenreiterin war. Hier bekommt sie Tiefe, wovon andere Charaktere nur träumen können.
Mona, zum Beispiel: "Wenn sie ein Urteil fällen wollen, mussten sie Balthasar berücksichtigen, denn Frau Sabinsen war nicht bereit, den Dämon zu verschweigen. Wie mutig. Wie unerwartet. (...) was gab Frau Sabinsen wohl so viel Selbstsicherheit? Taubenfrauen. Ein ewiges Rätsel." (S.102)
Ihr habt doch nicht geglaubt, dass Mona mal ihre Vorurteile gegenüber anderen Personen beiseiteschiebt? Nein, Frau Sabinsen tut etwas, was in dieser Welt bestimmt wirklich mutig ist, da Unrechtsstaat, und was ihren Charakter eigentlich zuwiderläuft, aber Mona erklärt das schlicht mit ihrer Fantasyrasse. Wo kämen wir da auch hin, wenn Mona mal einsehen würde, dass sie jemanden verkannt hat?
Frau Sabinsen fasst meine Gedanken zur Anhörung nochmal treffend zusammen:
"Ich weiß wirklich nicht, warum wir hier eigentlich sitzen! (...)Ja, für mich hat sie verständlich gehandelt und liebe Güte, ein paar blaue Flecken und ein paar Kaputte Imbissbuden sind bei so einem Einsatz zu verschmerzen. Herrgott, es ging um ein Kind, Vampire, Däm..." (S.103)
Erst als der Anwalt feststellt, dass Frau Sabinsen sehr viel über den Fall weiß, und sie antwortet, dass sie gerade in Großstädten überall ist, kommt Moan auf den Gedanken, dass die Tauben vor der Verhandlung etwas mit Frau Sabinsens Einstellung zu tun haben. Hält die Autorin den Leser für so dumm?
Die Aussage des Anwalts ist es auf jeden Fall, denn Frau Sabinsen ist Monas Sachbearbeiterin. Warum sollte sie nicht informiert sein?
Nocheinmal vergisst der Anwalt, welchen Fall er eigentlich vor sich hat (ich habe schon beim ersten Mal nicht gelacht, da macht es das fünfte Mal nicht besser) und wir kommen zur Urteilsverkündung.
Und die Aussagen von Boris und Ben?
Liegen ja vor und damit ist alles okay. Achso, na dann.
Frau Sabinsen fragt nochmal nach dem Ehemann von Mona, aber die Richterin übergeht das und spricht Mona frei.
Bumm, hat sie ihre Hexenkräfte wieder und alles ist supi.
Und was war nun Sinn und Zweck des ganzen Theaters?
Das Amt gibt Mona erst die ganzen Rechte, dann ist es dem Amt nicht genehm und sie wollen die Rechte wieder entziehen. Sie entzeihen die Rechte illegal, sie bauen ein illegales Verfahren auf und dann - spricht sie jemand auf das Unrecht an und schon ziehen sie den Schwanz ein?
Und als Leser hat mir das alles auch nichts gebracht. Das System wurde vorgestellt, aber es macht einfach keinen Sinn, Mona und Balthasars Romanze ist nicht tiefer geworden und der Griesbreivampir wurde auch nicht erwähnt. Er hätte doch einen sehr wichtigen Teil der Anhörung darstellen müssen.
Er ist dem Amt entkommen, er muss gefunden werden. Ist es überhaupt ein Nosdrof-Bruder oder nur ein Blender? Woher hatte er die ganzen Dämonen? Woher die schwarze Magie?
Aber nö, reden wir über kaputte Kirmisbuden. Das ist viel wichtiger. Wenn so ein gefährlicher Gegner da draußen ist und eine Macht haben will, die die ganze Ordnung bedrohen könnte, dann sollte das ein bisschen weiter oben auf der To Do Liste liegen. Und wenn ich das Amt wäre, würde ich Balthasar und Monas Pakt sowas von benutzen, um diese Gefahr los zu werden.
Okay, wenn ich Lektor wäre, wie kann man es besser machen? Versuchen wir mal Sinn in das Wunderland zu bekommen: Es gab diesen Tumult auf dem Fest und Mona scheint dafür verantwortlich zu sein. Ihre Hexenkräfte werden zur Strafe gesperrt. Das ist aber eine normale Prozedur, wenn eine Hexe eine grobe Verfehlung begangen hat. Eine Vorsichtsmaßnahme, denn Hexende können ja viele schlimme Dinge mit ihrer Magie anstellen, wenn sie außer Kontrolle sind. Mona wird verhört und es stellt sich heraus, was passiert ist.
Diese Anhörung dient nun dazu, den Sachverhalt zu klären und Informationen über den Vampir zu bekommen. Monas Freispruch steht schon fest, jedoch knüpft das Amt diesen und die Erhaltung ihres Ranges an die Bedingung, dass Mona Baltahsar benutzt, um den Vampir zu fangen.
Der vampir ist jetzt zwar schon gefangen, aber Mona und Baltahsar wollen auch die anderen beiden Brüder stoppen. Plot geht los. Deswegen hätte das Gerichtsverfahren der Anfang des zweiten Buches sein sollen!
Nun denn das Kapitel wird abgetrennt, um uns noch einandhalb Seiten mit Monas Gefühlen zu geben.
Sie will morgen zuerst einen riesigen Sack Vogelfutter kaufen (verständlich) nachdem sie "Boris und Ben angezündet und zur Schnecke gemacht hatte." (S.106)
Okay, sie sind losgefahren, um deinen Anwalt zu holen. Sie tun dir gerade einen Gefallen. Solltest du dich nicht eher Sorgen, dass sie auch in einem Unfall geraten sind? Du hast vorhin angedeutet, dass der Unfall des Anwalts bestimmt kein Zufall war und -
"Nein, sie machte sich keine Sorgen um Vampir und Werwolf - um einen Menschen ja, aber der eine Mann war zweitausend Jahre alt und der andere zäher als ein Elefant. Was sie auch aufgehalten hatte, es handelte sich dabei besser um eine wirklich große Sache." (S.106)
Was.für.eine.Bitch.
Schön, dass sie auch nochmal hervorhebt, dass sie sich um einen Menschen Sorgen machen würde, aber um ihre "Freunde" nicht.
Aber es kommt noch besser, denn wer fährt Mona nun nach Hause????
Sie hat nämlich kein Netz und keine Lust zum Gericht zurückzugehen, und da um ein Telefonat zu bitten. KEINE LUST!
Also, was tun? Nun, der Pakt müsste ja wieder aktiv sein, also wird Baltahsar kommen, wenn sie sich hilflos fühlt.
Jep, sie will wirklich niemanden zur Last fallen, unsere tapfere Hexe. Alle Probleme löst sie selber. Und ist sie nicht liebenswürdig, wie sie wieder daran denkt, wofür ihr die Leute nützlich sein können. Baltahsar einfach nur zu sehen und ihm die gute Neuigkeit mitteilen zu wollen, wäre auch Quatsch.
Aber bevor sie den Hilferuf absetzen kann, kommen auch schon Boris und Ben vorbeigefahren (Boris auf einem Motorrad und Ben in Werwolfform).
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