Verwechslungsgefahr
von Cassis Angel
Kurzbeschreibung
Nicht nur das Castiels Bruder Gabriel, eine Beule in seinen Wagen gefahren hat, nein, jetzt scheint er sich auch noch in sein Sexleben einmischen zu wollen. Das ein Callboy, da vielleicht nicht die beste Option ist, schient dieser dabei nicht zu bedenken. Oder ist sie es vielleicht doch? (Destiel)
GeschichteHumor, Romance / P16 / MaleSlash
Castiel
Dean Winchester
Gabriel/Trickster
20.08.2023
18.09.2023
2
5.604
4
18.09.2023
3.335
Hey ihr Lieben,
heute, an Castiels Geburtstag, geht es nun mit dem zweitem Teil weiter und ich hoffe, auch dieser Teil wird euch gefallen.
Ich weiß nicht, ob alle das heutige Datum, als Castiels Geburtstag ansehen, aber heute vor 15 Jahren (Ja, es ist wirklich schon 15 Jahre her), errettete Castiel Deans Seele und erwachte selbst zum Leben. Denn dies ist, meiner Meinung nach, der Moment, an dem Castiel zu sich selbst gefunden hat und nicht nur existierte, sondern lebte.
Also, Happy Birthday Castiel!
Vielen lieben Dank für die drei Empfehlungen und auch vielen Dank an Landei, welche mir ein liebes Review da gelassen hat!
Habt viel Spaß und lasst es mich doch wissen, ob ihr mit dem Verlauf der Geschichte gerechnet habt.
Ich drücke euch
Eure Cassi
Müde setzte sich sich der Dunkelhaarige an seinen Küchentresen, während er seine dampfende Tasse Tee mit beiden Händen umklammert hielte und die schwachen Dampfahnen abwesend beobachtete. Sein Körper war noch immer darauf eingestellt früh aufzustehen, doch gleichzeitig hatte er seine Schlafenszeit schleifen lassen, weswegen er sich in dieser Sekunde mürrisch und müde fühlte, sodass er sich am liebsten sofort wieder in sein Bett gelegt hätte. Doch sein Körper schien andere Pläne gehabt zu haben, da er einfach nicht mehr einschlafen wollte.
Abwesend schnappte sich Castiel den Honig vom Tresen und lud sich etwas von dem klebrigen Zeug, mit einem Teelöffel in seinen Tee, bevor er ihn langsam umrührte und einen vorsichtigen schlürfenden Schluck nahm.
Sofort zuckte er schmerzerfüllt zusammen, als das heiße Gebräu seine Lippe unangenehm verbrannte.
Kurzerhand entschloss der Dunkelhaarsiege zunächst seine Morgenroutine durchzuführen, in der Hoffnung, so etwas wacher zu werden, doch selbst als er sich die Zähne geputzt und schnell geduscht und in halbwegs vorzeigbarer Garderobe war, fühlte er sich noch immer launisch und müde, aber zumindest war sein Tee jetzt trinkbar, aber mittlerweile vielleicht ein klein wenig zu kalt.
Erschrocken zuckte Castiel zusammen, als es an der Tür klingelte. Angestrengt dachte der Dunkelhaarige nach, ob er etwas bestellt hatte, während er verwirrt in Richtung Tür ging. Als er angekommen war, war er zu dem Entschluss gekommen, dass es nur sein Bruder sein konnte, denn er hatte nichts bestellt und Meg arbeitete gerade.
Seit ihrem letzten Gespräch, waren bereits mehrere Tage vergangen und Castiel hatte es nicht für nötig gehalten sich bei ihm zu melden und da es anders herum genauso schien, hatte er einfach nur die Ruhe genossen. Bis jetzt zumindest.
Vollkommen genervt, was Gabriel schon am frühen Morgen von ihm wollte, zog er die Tür auf, während er bereits Luft holte, um seinen nervigen Bruder zu sagen, dass er später kommen sollte, doch anstatt seinen etwas kleineren Bruder zu offenbaren, stand ein gutaussehender etwas größerer junger Mann vor seiner Tür, welcher ihn leicht verschmitzt zulächelte und ihn völlig aus seiner Bahn warf.
Seine strahlend grünen Augen, leuchteten geradezu im Licht der frühen Morgenstunde und zogen Castiel in ihren Bann.
„Hallo, ich bin Dean, dein Bruder hat mich beauftragt.“
Sein Blick wanderte über die gerade Nase, bis hin zu diesen leicht geschwungenen Lippen, welche von einem drei Tage Bart umrahmt wurden und geradezu zum Küssen einluden, doch auch wenn es einige Sekunden gedauert hatte, kamen diese leicht rauchigen und doch irgendwie sanften Worte zu ihm hindurch, weswegen er schlagartig empört einatmete.
„Er hat was?“
„Ja sorry, dass ich so einfach vor deiner Tür stehe, normalerweise rufen wir vorher an, aber er hatte mir nicht deine Nummer gegeben, also dachte ich, ich komme einfach vorbei und schaue ob du da bist.“
Deans auf seinen Worten hin folgendes wunderschönes und um den Finger wickelndes Lächeln, ließ Castiel für wenige Sekunden die Luft anhalten, bevor er den Atem wieder ausstieß und spürte, wie Deans Lächeln etwas in ihm zum Kribbeln brachte.
Seine gesamte Erscheinung, sein Lächeln, die Augen, die Lippen, alles an ihm, machten diesen Typen unheimlich attraktive und machten seinem Job alle Ehre. Zumindest soweit Castiel das in den ersten paar Sekunden würde beurteilen können, aber das war nicht der Punkt!
Der Punkt war, dass sein ach so fürsorglicher Bruder es tatsächlich gewagt hatte, ihm einen Mann zu kaufen.
„Das dachtest du, ja?“
Leicht wütend, zog Castiel seine dunklen Augenbrauen zusammen und neigte seinen Kopf zur Seite. Man hatte ihm oft gesagt, dass dies eine Angewohnheit von ihm war, doch diese Bewegung war bei Verwirrung oder auch Wut wie zu einer Selbstverständlichkeit geworden, sodass er von seiner Gewohnheit kaum noch Kenntnis nahm.
„Ich mein, wenn es dir jetzt nicht passt, dann können wir uns auch später um die Angelegenheit kümmern. Ich hätte sowieso noch einen Kunden, zu dem ich vorher fahren könnte und dann komm ich einfach später wieder, wenn es dir besser passt.“
Dean fuhr sich nun augenscheinlich etwas verunsichert über den Nacken, so als wäre dies keine alltägliche Situation für ihn, abgewiesen zu werden. Damit würde er nun leben müssen. Nicht jeder freute sich darüber einen Callboy von seinem Bruder gekauft zu bekommen und seine Worte waren nicht gerade etwas, was wahrscheinlich ein 'Kunde' würde hören wollen. Zumindest, waren es für Castiel mehr Informationen, als er eigentlich hätte haben wollen.
„Ein anderer Kunde?“
Musste der Dunkelblonde das so offensichtlich sagen, dass er mehrere Kunden hatte? War es wirklich in dem Job üblich, so offen über die Anzahl der Kunden am Tag zu reden? Castiel hatte keine Ahnung davon und doch konnte er nicht verhindern, dass ihm die ganze Sache befremdlich vorkam.
„Okay, tut mir leid! Ich hätte vielleicht wirklich nicht einfach so vor deiner Tür stehen sollen. Vielleicht sollten wir für alles einen Termin machen und ich komme später am Tag vorbei?“
Erneut versuchte Dean sich wieder an einem Lächeln, welches noch nicht ganz diesen gewissen Charm erreichte, doch gerade dieser fast schon unsichere und nicht mehr so selbst überzeugte Ausdruck in seinen Augen, ließ Castiels Empörung geradezu verpuffen.
Castiel ließ seinen Blick noch einmal über den jungen Mann gleiten. Wie er da in seiner eigentlich viel zu großen Lederjacke stand und ein Lächeln auf seinen Lippen trug, welches Castiel unter die Haut zu gehen schien. Ein Lächeln, wo er trotz seiner erscheinenden Echtheit, nicht wusste, ob dies nicht doch nur Fake war.
War das üblich, eine Rollte zu spielen? Castiel konnte es nicht einschätzen, was echt und was Fake war und doch konnte er nicht verhindern, wie er mehr darüber wissen wollte.
„Em... komm erst mal rein.“
Eher Castiel sich versah, waren die Worte aus seinem Mund, während er sich sofort zur Seite bewegte und den Weg durch die Eingangstür freigab. Es mussten ja nicht seine Nachbarn mitbekommen, was hier gerade geschah. Vor allem die neugierige alte Dame, im Haus gegenüber, würde ihre wahre Freude haben, sich das Maul über ihn zu zerreißen, sollte sie etwas mitbekommen.
„Danke. Ich will dir auch wirklich keine Umstände bereiten. Ich werde auch nicht allzu viel deiner Zeit in Anspruch nehmen.“
Skeptisch hob sich Castiels eine Augenbraue, während Dean an ihm vorbei ging und die schwere Lederjacke, leider einen Blick auf den zweifelsohne knackigen Hintern des Dunkelblonden verwehrte.
„Nicht zu viel Zeit, ja? Hast du es bei all deinen Kunden so eilig?“
Castiel wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Ihm war klar, dass er Dean egal war und er nur einer von vielen sein würde, aber so ein bisschen Dienst am Kunden wäre schon nett gewesen. In was für einer Agentur hatte sein Bruder bloß angerufen.
Andererseits, schienen sie durchaus ansehnliche Männer zu beschäftigen.
„Oh nein, entschuldige! Natürlich wird es so lange dauern, wie es dauert. Ich wollte dich nicht stressen. Aber manche haben nicht so viel Zeit und um ehrlich zu sein, du sahst wie jemand aus, der unter großen Druck steht und es ein wenig eilig hat.“
Dean sah ihn mit seinen strahlend grünen Augen so unschuldig aus, dass Castiel all seine Frustration über seine Worte einfach vergessen musste, als er kurz seinen Blick umwand.
Verlegen fuhr sich Castiel durch seine sowieso schon chaotischen Haare. Hatte Gabriel wirklich Recht, dass er dringend mal wieder mit jemanden schlafen musste? Sah man ihm das so deutlich an?
Erschöpft ließ Castiel die Luft aus seinen Lungen, bevor er wieder langsam einatmete und sich versuchte für das kommende zu stählern. Ja, er war nicht so jemand, der einfach mit einem Callboy ins Bett ging, aber dieser Dean sah wirklich heiß aus – hätte er ihn irgendwo anders kennengelernt, hätte er ihn womöglich angesprochen – und schien zudem auch recht nett zu sein. Natürlich konnte das alles nur eine Maske sein. Eine lang antrainierte Art, die ihm vielleicht mehr Kunden einbrachte, was wusste Castiel schon davon, doch irgendetwas reizte ihn auch an den Dunkelblonden, welcher ihm noch immer den Rücken zu wand, während er weiter in das Haus ging.
Langsam schloss Castiel die Tür hinter sich und nahm noch einmal Deans Bild vor sich auf. Er war größer als er selbst, wenn auch nicht viel, doch seine Schultern waren breiter und gingen über einen breiten Rücken, in eine schmale Taille über. Dinge die Castiel durchaus zu schätzen wusste, da konnten selbst seine O-Beine nichts gegen tun. Viel eher machten sie Deans Erscheinung eine Spur weit liebenswerter, da gerade das nicht perfekte, ihn so perfekt erscheinen ließ.
„Vielleicht sollen wir es einfach tun.“
Castiel Worte, waren fast schon eher zu sich selbst gerichtet und doch laut genug, dass Dean es ebenfalls hatte hören können, zumindest wenn man seine Reaktion als Antwort darauf nennen konnte.
Mit einem breiten Lächeln drehte sich der Dunkelblonde herum, was Castiel fast die Luft aus den Lungen raubte, als er diese strahlend grünen Augen erneut begegnete, so als sähe er sie zum ersten Mal.
„Ja natürlich! Also wo wäre es dir am liebsten? Der Flur ist vielleicht ein wenig umständlich.“
Dean lachte leicht auf, was in Castiels Ohren recht angenehme klang und seinen Körper leicht erwärmte. Dean war gerade dabei, etwas aus seiner inneren Jackentasche zu holen, wahrscheinlich Kondome, als Castiel beschloss, dass sie genug geredet hatten und es jetzt Zeit war, alles ins Rollen zu bringen, weswegen er sich einfach nach vorne bewegte und seine Lippen auf Deans presste.
Zunächst war der Jüngere ein wenig verblüfft und schien nach Castiels Attacke wie versteinert zu sein, doch gerade als Castiel sich von ihm lösen wollte, weil er fragen wollte, ob Callboys niemanden küssten, begann Dean den Kuss zu erwidern und seine Arme an seine Hüften zu legen, um ihn näher an sich zu ziehen.
Castiel verschmolz förmlich in den Kuss und stöhnte ungehemmt auf, was Dean anscheinend zum Lächeln brachte, da sich seine Lippen in eine nach oben geneigter Form bewegen. Eine angenehme Wärme breitete sich in Castiels Magen aus, während sich ein Kribbeln seinen Weg über seine Wirbelsäule bahnte, als er Deans fordernde Zunge bereitwillig Einlass gewährte.
Es waren nur wenige Minuten vergangen, oder vielleicht auch schon Stunden, wer wusste das schon, als Dean sich langsam von Castiel löste, was ihn leicht hinter Deans weichen Lippen herjagen ließ. Benommen blinzelte Castiel, wobei ihm auffiel, dass er seine Augen wohl bei ihrem Kuss geschlossen haben musste, so sehr hatte er diese Berührung ihrer Lippen genossen.
Kurz wanderte sein Blick auf Deans offene rosa und leicht geschwollene Lippen, über die schnelles Atmen entkam, bevor er erneut Deans Blick begegnete, welcher ihn mit geweiteten Pupillen und dunkleren Augen fast verschlangen und doch lag da eine Spur von Zögern, was Castiel leicht verunsicherte. Aber er wollte das so sehr und auch wenn er sich vielleicht danach schlecht vorkommen würde, Gabriels Vorschlag wirklich angenommen zu haben, konnte er gerade nicht anders als dies hier mehr als alles andere in diesem Moment zu wollen.
„Wow! Damit habe ich jetzt nicht gerechnet.“
Dean lachte und leckte sich über seine vom Kuss noch immer feuchten Lippen.
Verwirrt zog Castiel seine Augenbrauen zusammen, während er sich ebenfalls über seine Lippen leckte und sich schnell atmend noch immer an Deans brauner Lederjacke festklammerte, so als würde es ihn daran hindern, den Halt unter seinen Füßen zu verlieren.
„Ist es ungewöhnlich, dass dich deine Kunden küssen wollen?“
Castiel flüsterte geradezu seine Worte, gegen Deans Lippen, keine Ahnung ob er auch darauf eine Antwort haben wollte, während sein Blick von Deans Mund gefangen waren, als er noch einmal seine Lippen, mit seiner Zunge berührte.
Er wollte ihn wieder küssen und ihn daran hindern, auf seine törichte Frage zu antworten. Er wollte nicht hören, wie viele Kunden er bereits zuvor geküsst hatte oder eben nicht, doch bevor er seine Worte unterbinden konnte, begannen sich diese leicht geröteten Lippen, bereits an zu bewegen.
„Eigentlich schon, normalerweise bringe ich nur ihre Autoschlüssel vorbei, lasse sie unterschreiben, dass sie ihn erhalten haben und gehe dann wieder. Geküsst würde ich noch nie dafür, dass ich ihnen ihr Auto zurückgebracht habe.“
Dean lachte leicht auf, während seine Worte langsam in Castiels Verstand eindrangen und in ihm ein Gefühl hervorriefen, als hätte man ihn vollständig in Eiswasser getaucht.
„Du wolltest mir nur meine Autoschlüssel vorbeibringen?“
Castiels Finger fühlten sich verkrampft an, während sie sich noch immer an das leicht aufgeraute Material des Leders festklammerten. Finger für Finger, begann er seine Hand von dem Stoff zu lösen, so als wären sie mit dem Material verschmolzen worden, während er versuchte die letzten Minuten noch einmal Revue passieren zu lassen.
>> Hallo, ich bin Dean, dein Bruder hat mich beauftragt. <<
>> Ja sorry, dass ich so einfach vor deiner Tür stehe, normalerweise rufen wir vorher an, aber er hatte mir nicht deine Nummer gegeben, also dachte ich, ich komme einfach vorbei und schaue ob du da bist. <<
>> Ich mein, wenn es dir jetzt nicht passt, dann können wir uns auch später um die Angelegenheit kümmern. Ich hätte sowieso noch einen Kunden, zu dem ich vorher fahren könnte und dann komm ich einfach später wieder, wenn es dir besser passt. <<
Es machte alles auf einmal Sinn. Dean war kein Callboy! Er war ein Automechaniker, der den Schaden an seinem Auto repariert hatte!
Wie geschlagen trat Castiel einen Schritt zurück und kämpfte damit, dass eisige Gefühl mit der neu aufkommenden Übelkeit, welche in ihm den Wunsch hervorrief, einfach in sein Badezimmer zu rennen und nie wieder herauszukommen.
„Scheiße, es tut mir leid!“
Verschämt versteckte sich Castiel hinter seinen zwei Händen, während er spüren konnte, wie sich sein Gesicht vor Scharm und Peinlichkeit erhitzte.
„Also wenn du mich fragst, mir nicht.“
Dean lachte erneut leicht auf, wenn auch nicht ganz so gelöst, wie beim vorherigen Mal, was Castiel dazu veranlasste ein klein wenig durch seine Finger hindurch zu blicken.
Doch entgegen seiner Befürchtung, lächelte Dean ihn noch immer charmant an und schien sich an dem Geschehenen überhaupt nicht zu stören.
Noch einmal atmete der Dunkelhaarige tief durch, bevor er sich seinem Gegenüber stellte und seine Hände von seinem Gesicht zog.
„Em, wo muss ich unterschreiben?“
Kurz schlich sich ein Ausdruck von Verwirrung in Deans Lächeln, doch letztendlich griff er in seine Jackentasche und zog einen gefalteten Briefumschlag hervor, welcher nicht verschlossen war, sodass Dean bequem den Zettel im Innerem hinausziehen konnte.
Er hatte keine Kondome, sondern die Übergabepapiere aus seiner Tasche ziehen wollen. Castiel musste hart gegen den unangenehmen Würgereflex in seinem Hals ankämpfen.
„Em, hier unten, bei dem 'X'. Die andere Ausfertigung ist dann für dich.“
Dean erwähnte den Kuss nicht mehr oder fragte, was bei Castiel nicht stimmte. So wie es schien war es einiges, denn wie konnte er einen Automechaniker mit einem Callboy verwechseln? Egal wie gut er aussah!
Seine Finger zitterten leicht, als er einen Stift von Dean, welcher er ihm reichte, nahm und schnell seine Unterschrift daraufsetzte und Dean ihn daraufhin den Schlüssel für seinen Wagen reichte.
Noch immer hatte Dean ein charmantes Lächeln auf seinen Gesichtszügen und egal wie gerne Castiel diesen Dean betrachtete und in seinen grünen Tiefen verschwinden würde, würde Castiel erst wieder unbeschwert durchatmen können, wenn sein Gegenüber gegangen wäre und er seinen Schock in einem gutem Glas Whisky ertränken konnte.
„Danke.“
Jede noch so kleine Bewegung von Castiel, verlangte ihm sonst was ab, während er versuchte sich seinem Schock nicht anmerken zu lassen.
Dean nahm seinen Stift, sowie eine Version der Ausfertigung wieder an sich, während er noch immer Castiel leicht anlächelte, fast schon schüchtern.
Erneut konnte Castiel nicht verhindern, dass er den Drang verspürte sich in seinem Bad zu verstecken und nie wieder herauszukommen und doch wollte er diese grünen Augen, welche strahlender als jeder sonnendurchflutete Wald hätte sein könnte, jede weitere Sekunde, genießen.
Auch Dean schien ihm zurück in seine Augen zu blicken, als sich ihre Hände bei der Papierübergabe berührt hatten. Kurz kribbelte seine Hand, so als würde ihn eine Gänsehaut in kürze erwarten.
Doch gerade als Castiel sich begann unter ihren gemeinsamen Blicken zu winden, klingelte Deans Telefon, was nicht nur Castiel selbst aus dieser Art von Bann riss, sondern auch Dean, welcher sich verlegen zu räuspern schien und anschließend an sein Telefon eilte.
„Hallo Bobby.“
>>...<<
„Ja, ich bin noch bei Herrn Novak.“
>>...<<
„Was soll heißen, dass Sammy heute nicht kann?“
>>...<<
„Ja, ist gut. Ich bin hier gleich fertig, dann komme ich zurück in die Werkstatt und hole den nächsten Wagen.“
>>...<<
„Wie… du hast Benny losgeschickt?“
>>...<<
„Ja okay ist gut, ich bin gleich draußen!“
Dean nahm sein Handy von seinem Ohr und blickte Castiel entschuldigend an.
„Es tut mir leid. Heute ist besonders viel in der Werkstatt zu tun und ich werde gleich von meinem Kollegen abgeholt, damit ich schneller zurück in die Werkstatt komme.“
Automatisch nickte Castiel, während sich bedauern und Erleichterung in seinem Innerem duellierten und noch nicht ganz klar war, wer diesen Kampf gewinnen würde.
„Kein Problem. Brauchst du noch irgendwas von mir, oder hast du alles was du brauchst?“
Castiel konnte immer noch fühlen, wie seine Wangen vor Verlegenheit gerötet waren, während er Dean zurück zur Eingangstür begleitete und ihm bereits begann die Eingangstür zu öffnen, damit Dean schnell nach draußen konnte, doch letztendlich blieb Dean noch einmal vor Castiel stehen, während Castiel noch immer den Türgriff in seiner Hand hielt und die Tür leicht umher schwankte, als er ebenfalls innehielt.
„Um ehrlich zu sein...“
Dean rieb sich verlegen an seinem Nacken, so als würden ihm die nächsten Worte viel Überwindung kosten, doch letztendlich begann er weiter zu sprechen.
„... würdest du mir deine Nummer geben? Ich würde gerne auf das von vorhin zurückkommen und herausfinden was das zwischen uns war.“
Castiel schluckte verwirrt und zu gleich begeistert. Dieser umwerfende Mann vor ihm, wollte seine Nummer und ihn noch einmal sehen. Er hatte es also nicht mit dieser Verwechslung ruiniert.
Erleichterung durchströmte seinen Körper, während er instinktiv in seine Jeanstasche griff und Deans betörende, aber fast schon siegreiches Lächeln erwiderte, als er sein Handy an Dean weitergab.
Ihre Blicke trennten sich wieder, wobei der Dunkelhaarige den Kontakt sofort vermisste, als Dean auf Castiels Handy blickte und begann darauf herum zu tippen. Dann gab es ein leises Pling, welches Dean nicken ließ, bevor er Castiels Handy zurück an ihn gab.
„Ich habe mir auch gleich eine Nachricht geschickt, damit ich dich auch erreichen kann, um dich vielleicht am Wochenende zum Essen auszuführen?“
Castiel fühlte sich, als wäre er in einem Paralleluniversum gelandet, denn nur dann war es möglich, dass so jemand wie Dean auf jemanden wie ihn stehen konnte.
Trotzdem nickte er und unterdrückte den Impuls, Dean erneut zu küssen und sich an ihn zu klammern, als er erneut Deans rosa Zungenspitze, über seine Lippen fahren sah.
Ein lautes Hupen, riss sie beide erneut aus ihrer Trance, als ein Auto mit laut dröhnender Musik, vor seinem Haus parkte und Dean erschrocken zucken ließ.
Dennoch blieb das strahlenste Lächeln, dass er je gesehen hatte, auf Deans Gesicht, als er sich langsam aus ihrer Trance löste und seine Hand zum Abschied hob, während er durch die Haustür verschwand und in Richtung des neu angekommenen Wagens ging.
Doch letztendlich drehte er sich noch einmal um, bevor er die Autotür öffnete und zu seinem Kollegen hineinstieg.
„Bis bald Cas! Ruf mich an!“
Und damit schloss sich die Tür, während der Motor noch immer dröhnte und letztendlich mit einem lauten Brummen los führ.
heute, an Castiels Geburtstag, geht es nun mit dem zweitem Teil weiter und ich hoffe, auch dieser Teil wird euch gefallen.
Ich weiß nicht, ob alle das heutige Datum, als Castiels Geburtstag ansehen, aber heute vor 15 Jahren (Ja, es ist wirklich schon 15 Jahre her), errettete Castiel Deans Seele und erwachte selbst zum Leben. Denn dies ist, meiner Meinung nach, der Moment, an dem Castiel zu sich selbst gefunden hat und nicht nur existierte, sondern lebte.
Also, Happy Birthday Castiel!
Vielen lieben Dank für die drei Empfehlungen und auch vielen Dank an Landei, welche mir ein liebes Review da gelassen hat!
Habt viel Spaß und lasst es mich doch wissen, ob ihr mit dem Verlauf der Geschichte gerechnet habt.
Ich drücke euch
Eure Cassi
¨*~.¸¸.~*¨¨*~.¸¸.~*¨¨*~.¸¸.~*¨¨*~.¸¸.~*¨¨*~.¸¸.~*¨
Müde setzte sich sich der Dunkelhaarige an seinen Küchentresen, während er seine dampfende Tasse Tee mit beiden Händen umklammert hielte und die schwachen Dampfahnen abwesend beobachtete. Sein Körper war noch immer darauf eingestellt früh aufzustehen, doch gleichzeitig hatte er seine Schlafenszeit schleifen lassen, weswegen er sich in dieser Sekunde mürrisch und müde fühlte, sodass er sich am liebsten sofort wieder in sein Bett gelegt hätte. Doch sein Körper schien andere Pläne gehabt zu haben, da er einfach nicht mehr einschlafen wollte.
Abwesend schnappte sich Castiel den Honig vom Tresen und lud sich etwas von dem klebrigen Zeug, mit einem Teelöffel in seinen Tee, bevor er ihn langsam umrührte und einen vorsichtigen schlürfenden Schluck nahm.
Sofort zuckte er schmerzerfüllt zusammen, als das heiße Gebräu seine Lippe unangenehm verbrannte.
Kurzerhand entschloss der Dunkelhaarsiege zunächst seine Morgenroutine durchzuführen, in der Hoffnung, so etwas wacher zu werden, doch selbst als er sich die Zähne geputzt und schnell geduscht und in halbwegs vorzeigbarer Garderobe war, fühlte er sich noch immer launisch und müde, aber zumindest war sein Tee jetzt trinkbar, aber mittlerweile vielleicht ein klein wenig zu kalt.
Erschrocken zuckte Castiel zusammen, als es an der Tür klingelte. Angestrengt dachte der Dunkelhaarige nach, ob er etwas bestellt hatte, während er verwirrt in Richtung Tür ging. Als er angekommen war, war er zu dem Entschluss gekommen, dass es nur sein Bruder sein konnte, denn er hatte nichts bestellt und Meg arbeitete gerade.
Seit ihrem letzten Gespräch, waren bereits mehrere Tage vergangen und Castiel hatte es nicht für nötig gehalten sich bei ihm zu melden und da es anders herum genauso schien, hatte er einfach nur die Ruhe genossen. Bis jetzt zumindest.
Vollkommen genervt, was Gabriel schon am frühen Morgen von ihm wollte, zog er die Tür auf, während er bereits Luft holte, um seinen nervigen Bruder zu sagen, dass er später kommen sollte, doch anstatt seinen etwas kleineren Bruder zu offenbaren, stand ein gutaussehender etwas größerer junger Mann vor seiner Tür, welcher ihn leicht verschmitzt zulächelte und ihn völlig aus seiner Bahn warf.
Seine strahlend grünen Augen, leuchteten geradezu im Licht der frühen Morgenstunde und zogen Castiel in ihren Bann.
„Hallo, ich bin Dean, dein Bruder hat mich beauftragt.“
Sein Blick wanderte über die gerade Nase, bis hin zu diesen leicht geschwungenen Lippen, welche von einem drei Tage Bart umrahmt wurden und geradezu zum Küssen einluden, doch auch wenn es einige Sekunden gedauert hatte, kamen diese leicht rauchigen und doch irgendwie sanften Worte zu ihm hindurch, weswegen er schlagartig empört einatmete.
„Er hat was?“
„Ja sorry, dass ich so einfach vor deiner Tür stehe, normalerweise rufen wir vorher an, aber er hatte mir nicht deine Nummer gegeben, also dachte ich, ich komme einfach vorbei und schaue ob du da bist.“
Deans auf seinen Worten hin folgendes wunderschönes und um den Finger wickelndes Lächeln, ließ Castiel für wenige Sekunden die Luft anhalten, bevor er den Atem wieder ausstieß und spürte, wie Deans Lächeln etwas in ihm zum Kribbeln brachte.
Seine gesamte Erscheinung, sein Lächeln, die Augen, die Lippen, alles an ihm, machten diesen Typen unheimlich attraktive und machten seinem Job alle Ehre. Zumindest soweit Castiel das in den ersten paar Sekunden würde beurteilen können, aber das war nicht der Punkt!
Der Punkt war, dass sein ach so fürsorglicher Bruder es tatsächlich gewagt hatte, ihm einen Mann zu kaufen.
„Das dachtest du, ja?“
Leicht wütend, zog Castiel seine dunklen Augenbrauen zusammen und neigte seinen Kopf zur Seite. Man hatte ihm oft gesagt, dass dies eine Angewohnheit von ihm war, doch diese Bewegung war bei Verwirrung oder auch Wut wie zu einer Selbstverständlichkeit geworden, sodass er von seiner Gewohnheit kaum noch Kenntnis nahm.
„Ich mein, wenn es dir jetzt nicht passt, dann können wir uns auch später um die Angelegenheit kümmern. Ich hätte sowieso noch einen Kunden, zu dem ich vorher fahren könnte und dann komm ich einfach später wieder, wenn es dir besser passt.“
Dean fuhr sich nun augenscheinlich etwas verunsichert über den Nacken, so als wäre dies keine alltägliche Situation für ihn, abgewiesen zu werden. Damit würde er nun leben müssen. Nicht jeder freute sich darüber einen Callboy von seinem Bruder gekauft zu bekommen und seine Worte waren nicht gerade etwas, was wahrscheinlich ein 'Kunde' würde hören wollen. Zumindest, waren es für Castiel mehr Informationen, als er eigentlich hätte haben wollen.
„Ein anderer Kunde?“
Musste der Dunkelblonde das so offensichtlich sagen, dass er mehrere Kunden hatte? War es wirklich in dem Job üblich, so offen über die Anzahl der Kunden am Tag zu reden? Castiel hatte keine Ahnung davon und doch konnte er nicht verhindern, dass ihm die ganze Sache befremdlich vorkam.
„Okay, tut mir leid! Ich hätte vielleicht wirklich nicht einfach so vor deiner Tür stehen sollen. Vielleicht sollten wir für alles einen Termin machen und ich komme später am Tag vorbei?“
Erneut versuchte Dean sich wieder an einem Lächeln, welches noch nicht ganz diesen gewissen Charm erreichte, doch gerade dieser fast schon unsichere und nicht mehr so selbst überzeugte Ausdruck in seinen Augen, ließ Castiels Empörung geradezu verpuffen.
Castiel ließ seinen Blick noch einmal über den jungen Mann gleiten. Wie er da in seiner eigentlich viel zu großen Lederjacke stand und ein Lächeln auf seinen Lippen trug, welches Castiel unter die Haut zu gehen schien. Ein Lächeln, wo er trotz seiner erscheinenden Echtheit, nicht wusste, ob dies nicht doch nur Fake war.
War das üblich, eine Rollte zu spielen? Castiel konnte es nicht einschätzen, was echt und was Fake war und doch konnte er nicht verhindern, wie er mehr darüber wissen wollte.
„Em... komm erst mal rein.“
Eher Castiel sich versah, waren die Worte aus seinem Mund, während er sich sofort zur Seite bewegte und den Weg durch die Eingangstür freigab. Es mussten ja nicht seine Nachbarn mitbekommen, was hier gerade geschah. Vor allem die neugierige alte Dame, im Haus gegenüber, würde ihre wahre Freude haben, sich das Maul über ihn zu zerreißen, sollte sie etwas mitbekommen.
„Danke. Ich will dir auch wirklich keine Umstände bereiten. Ich werde auch nicht allzu viel deiner Zeit in Anspruch nehmen.“
Skeptisch hob sich Castiels eine Augenbraue, während Dean an ihm vorbei ging und die schwere Lederjacke, leider einen Blick auf den zweifelsohne knackigen Hintern des Dunkelblonden verwehrte.
„Nicht zu viel Zeit, ja? Hast du es bei all deinen Kunden so eilig?“
Castiel wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Ihm war klar, dass er Dean egal war und er nur einer von vielen sein würde, aber so ein bisschen Dienst am Kunden wäre schon nett gewesen. In was für einer Agentur hatte sein Bruder bloß angerufen.
Andererseits, schienen sie durchaus ansehnliche Männer zu beschäftigen.
„Oh nein, entschuldige! Natürlich wird es so lange dauern, wie es dauert. Ich wollte dich nicht stressen. Aber manche haben nicht so viel Zeit und um ehrlich zu sein, du sahst wie jemand aus, der unter großen Druck steht und es ein wenig eilig hat.“
Dean sah ihn mit seinen strahlend grünen Augen so unschuldig aus, dass Castiel all seine Frustration über seine Worte einfach vergessen musste, als er kurz seinen Blick umwand.
Verlegen fuhr sich Castiel durch seine sowieso schon chaotischen Haare. Hatte Gabriel wirklich Recht, dass er dringend mal wieder mit jemanden schlafen musste? Sah man ihm das so deutlich an?
Erschöpft ließ Castiel die Luft aus seinen Lungen, bevor er wieder langsam einatmete und sich versuchte für das kommende zu stählern. Ja, er war nicht so jemand, der einfach mit einem Callboy ins Bett ging, aber dieser Dean sah wirklich heiß aus – hätte er ihn irgendwo anders kennengelernt, hätte er ihn womöglich angesprochen – und schien zudem auch recht nett zu sein. Natürlich konnte das alles nur eine Maske sein. Eine lang antrainierte Art, die ihm vielleicht mehr Kunden einbrachte, was wusste Castiel schon davon, doch irgendetwas reizte ihn auch an den Dunkelblonden, welcher ihm noch immer den Rücken zu wand, während er weiter in das Haus ging.
Langsam schloss Castiel die Tür hinter sich und nahm noch einmal Deans Bild vor sich auf. Er war größer als er selbst, wenn auch nicht viel, doch seine Schultern waren breiter und gingen über einen breiten Rücken, in eine schmale Taille über. Dinge die Castiel durchaus zu schätzen wusste, da konnten selbst seine O-Beine nichts gegen tun. Viel eher machten sie Deans Erscheinung eine Spur weit liebenswerter, da gerade das nicht perfekte, ihn so perfekt erscheinen ließ.
„Vielleicht sollen wir es einfach tun.“
Castiel Worte, waren fast schon eher zu sich selbst gerichtet und doch laut genug, dass Dean es ebenfalls hatte hören können, zumindest wenn man seine Reaktion als Antwort darauf nennen konnte.
Mit einem breiten Lächeln drehte sich der Dunkelblonde herum, was Castiel fast die Luft aus den Lungen raubte, als er diese strahlend grünen Augen erneut begegnete, so als sähe er sie zum ersten Mal.
„Ja natürlich! Also wo wäre es dir am liebsten? Der Flur ist vielleicht ein wenig umständlich.“
Dean lachte leicht auf, was in Castiels Ohren recht angenehme klang und seinen Körper leicht erwärmte. Dean war gerade dabei, etwas aus seiner inneren Jackentasche zu holen, wahrscheinlich Kondome, als Castiel beschloss, dass sie genug geredet hatten und es jetzt Zeit war, alles ins Rollen zu bringen, weswegen er sich einfach nach vorne bewegte und seine Lippen auf Deans presste.
Zunächst war der Jüngere ein wenig verblüfft und schien nach Castiels Attacke wie versteinert zu sein, doch gerade als Castiel sich von ihm lösen wollte, weil er fragen wollte, ob Callboys niemanden küssten, begann Dean den Kuss zu erwidern und seine Arme an seine Hüften zu legen, um ihn näher an sich zu ziehen.
Castiel verschmolz förmlich in den Kuss und stöhnte ungehemmt auf, was Dean anscheinend zum Lächeln brachte, da sich seine Lippen in eine nach oben geneigter Form bewegen. Eine angenehme Wärme breitete sich in Castiels Magen aus, während sich ein Kribbeln seinen Weg über seine Wirbelsäule bahnte, als er Deans fordernde Zunge bereitwillig Einlass gewährte.
Es waren nur wenige Minuten vergangen, oder vielleicht auch schon Stunden, wer wusste das schon, als Dean sich langsam von Castiel löste, was ihn leicht hinter Deans weichen Lippen herjagen ließ. Benommen blinzelte Castiel, wobei ihm auffiel, dass er seine Augen wohl bei ihrem Kuss geschlossen haben musste, so sehr hatte er diese Berührung ihrer Lippen genossen.
Kurz wanderte sein Blick auf Deans offene rosa und leicht geschwollene Lippen, über die schnelles Atmen entkam, bevor er erneut Deans Blick begegnete, welcher ihn mit geweiteten Pupillen und dunkleren Augen fast verschlangen und doch lag da eine Spur von Zögern, was Castiel leicht verunsicherte. Aber er wollte das so sehr und auch wenn er sich vielleicht danach schlecht vorkommen würde, Gabriels Vorschlag wirklich angenommen zu haben, konnte er gerade nicht anders als dies hier mehr als alles andere in diesem Moment zu wollen.
„Wow! Damit habe ich jetzt nicht gerechnet.“
Dean lachte und leckte sich über seine vom Kuss noch immer feuchten Lippen.
Verwirrt zog Castiel seine Augenbrauen zusammen, während er sich ebenfalls über seine Lippen leckte und sich schnell atmend noch immer an Deans brauner Lederjacke festklammerte, so als würde es ihn daran hindern, den Halt unter seinen Füßen zu verlieren.
„Ist es ungewöhnlich, dass dich deine Kunden küssen wollen?“
Castiel flüsterte geradezu seine Worte, gegen Deans Lippen, keine Ahnung ob er auch darauf eine Antwort haben wollte, während sein Blick von Deans Mund gefangen waren, als er noch einmal seine Lippen, mit seiner Zunge berührte.
Er wollte ihn wieder küssen und ihn daran hindern, auf seine törichte Frage zu antworten. Er wollte nicht hören, wie viele Kunden er bereits zuvor geküsst hatte oder eben nicht, doch bevor er seine Worte unterbinden konnte, begannen sich diese leicht geröteten Lippen, bereits an zu bewegen.
„Eigentlich schon, normalerweise bringe ich nur ihre Autoschlüssel vorbei, lasse sie unterschreiben, dass sie ihn erhalten haben und gehe dann wieder. Geküsst würde ich noch nie dafür, dass ich ihnen ihr Auto zurückgebracht habe.“
Dean lachte leicht auf, während seine Worte langsam in Castiels Verstand eindrangen und in ihm ein Gefühl hervorriefen, als hätte man ihn vollständig in Eiswasser getaucht.
„Du wolltest mir nur meine Autoschlüssel vorbeibringen?“
Castiels Finger fühlten sich verkrampft an, während sie sich noch immer an das leicht aufgeraute Material des Leders festklammerten. Finger für Finger, begann er seine Hand von dem Stoff zu lösen, so als wären sie mit dem Material verschmolzen worden, während er versuchte die letzten Minuten noch einmal Revue passieren zu lassen.
>> Hallo, ich bin Dean, dein Bruder hat mich beauftragt. <<
>> Ja sorry, dass ich so einfach vor deiner Tür stehe, normalerweise rufen wir vorher an, aber er hatte mir nicht deine Nummer gegeben, also dachte ich, ich komme einfach vorbei und schaue ob du da bist. <<
>> Ich mein, wenn es dir jetzt nicht passt, dann können wir uns auch später um die Angelegenheit kümmern. Ich hätte sowieso noch einen Kunden, zu dem ich vorher fahren könnte und dann komm ich einfach später wieder, wenn es dir besser passt. <<
Es machte alles auf einmal Sinn. Dean war kein Callboy! Er war ein Automechaniker, der den Schaden an seinem Auto repariert hatte!
Wie geschlagen trat Castiel einen Schritt zurück und kämpfte damit, dass eisige Gefühl mit der neu aufkommenden Übelkeit, welche in ihm den Wunsch hervorrief, einfach in sein Badezimmer zu rennen und nie wieder herauszukommen.
„Scheiße, es tut mir leid!“
Verschämt versteckte sich Castiel hinter seinen zwei Händen, während er spüren konnte, wie sich sein Gesicht vor Scharm und Peinlichkeit erhitzte.
„Also wenn du mich fragst, mir nicht.“
Dean lachte erneut leicht auf, wenn auch nicht ganz so gelöst, wie beim vorherigen Mal, was Castiel dazu veranlasste ein klein wenig durch seine Finger hindurch zu blicken.
Doch entgegen seiner Befürchtung, lächelte Dean ihn noch immer charmant an und schien sich an dem Geschehenen überhaupt nicht zu stören.
Noch einmal atmete der Dunkelhaarige tief durch, bevor er sich seinem Gegenüber stellte und seine Hände von seinem Gesicht zog.
„Em, wo muss ich unterschreiben?“
Kurz schlich sich ein Ausdruck von Verwirrung in Deans Lächeln, doch letztendlich griff er in seine Jackentasche und zog einen gefalteten Briefumschlag hervor, welcher nicht verschlossen war, sodass Dean bequem den Zettel im Innerem hinausziehen konnte.
Er hatte keine Kondome, sondern die Übergabepapiere aus seiner Tasche ziehen wollen. Castiel musste hart gegen den unangenehmen Würgereflex in seinem Hals ankämpfen.
„Em, hier unten, bei dem 'X'. Die andere Ausfertigung ist dann für dich.“
Dean erwähnte den Kuss nicht mehr oder fragte, was bei Castiel nicht stimmte. So wie es schien war es einiges, denn wie konnte er einen Automechaniker mit einem Callboy verwechseln? Egal wie gut er aussah!
Seine Finger zitterten leicht, als er einen Stift von Dean, welcher er ihm reichte, nahm und schnell seine Unterschrift daraufsetzte und Dean ihn daraufhin den Schlüssel für seinen Wagen reichte.
Noch immer hatte Dean ein charmantes Lächeln auf seinen Gesichtszügen und egal wie gerne Castiel diesen Dean betrachtete und in seinen grünen Tiefen verschwinden würde, würde Castiel erst wieder unbeschwert durchatmen können, wenn sein Gegenüber gegangen wäre und er seinen Schock in einem gutem Glas Whisky ertränken konnte.
„Danke.“
Jede noch so kleine Bewegung von Castiel, verlangte ihm sonst was ab, während er versuchte sich seinem Schock nicht anmerken zu lassen.
Dean nahm seinen Stift, sowie eine Version der Ausfertigung wieder an sich, während er noch immer Castiel leicht anlächelte, fast schon schüchtern.
Erneut konnte Castiel nicht verhindern, dass er den Drang verspürte sich in seinem Bad zu verstecken und nie wieder herauszukommen und doch wollte er diese grünen Augen, welche strahlender als jeder sonnendurchflutete Wald hätte sein könnte, jede weitere Sekunde, genießen.
Auch Dean schien ihm zurück in seine Augen zu blicken, als sich ihre Hände bei der Papierübergabe berührt hatten. Kurz kribbelte seine Hand, so als würde ihn eine Gänsehaut in kürze erwarten.
Doch gerade als Castiel sich begann unter ihren gemeinsamen Blicken zu winden, klingelte Deans Telefon, was nicht nur Castiel selbst aus dieser Art von Bann riss, sondern auch Dean, welcher sich verlegen zu räuspern schien und anschließend an sein Telefon eilte.
„Hallo Bobby.“
>>...<<
„Ja, ich bin noch bei Herrn Novak.“
>>...<<
„Was soll heißen, dass Sammy heute nicht kann?“
>>...<<
„Ja, ist gut. Ich bin hier gleich fertig, dann komme ich zurück in die Werkstatt und hole den nächsten Wagen.“
>>...<<
„Wie… du hast Benny losgeschickt?“
>>...<<
„Ja okay ist gut, ich bin gleich draußen!“
Dean nahm sein Handy von seinem Ohr und blickte Castiel entschuldigend an.
„Es tut mir leid. Heute ist besonders viel in der Werkstatt zu tun und ich werde gleich von meinem Kollegen abgeholt, damit ich schneller zurück in die Werkstatt komme.“
Automatisch nickte Castiel, während sich bedauern und Erleichterung in seinem Innerem duellierten und noch nicht ganz klar war, wer diesen Kampf gewinnen würde.
„Kein Problem. Brauchst du noch irgendwas von mir, oder hast du alles was du brauchst?“
Castiel konnte immer noch fühlen, wie seine Wangen vor Verlegenheit gerötet waren, während er Dean zurück zur Eingangstür begleitete und ihm bereits begann die Eingangstür zu öffnen, damit Dean schnell nach draußen konnte, doch letztendlich blieb Dean noch einmal vor Castiel stehen, während Castiel noch immer den Türgriff in seiner Hand hielt und die Tür leicht umher schwankte, als er ebenfalls innehielt.
„Um ehrlich zu sein...“
Dean rieb sich verlegen an seinem Nacken, so als würden ihm die nächsten Worte viel Überwindung kosten, doch letztendlich begann er weiter zu sprechen.
„... würdest du mir deine Nummer geben? Ich würde gerne auf das von vorhin zurückkommen und herausfinden was das zwischen uns war.“
Castiel schluckte verwirrt und zu gleich begeistert. Dieser umwerfende Mann vor ihm, wollte seine Nummer und ihn noch einmal sehen. Er hatte es also nicht mit dieser Verwechslung ruiniert.
Erleichterung durchströmte seinen Körper, während er instinktiv in seine Jeanstasche griff und Deans betörende, aber fast schon siegreiches Lächeln erwiderte, als er sein Handy an Dean weitergab.
Ihre Blicke trennten sich wieder, wobei der Dunkelhaarige den Kontakt sofort vermisste, als Dean auf Castiels Handy blickte und begann darauf herum zu tippen. Dann gab es ein leises Pling, welches Dean nicken ließ, bevor er Castiels Handy zurück an ihn gab.
„Ich habe mir auch gleich eine Nachricht geschickt, damit ich dich auch erreichen kann, um dich vielleicht am Wochenende zum Essen auszuführen?“
Castiel fühlte sich, als wäre er in einem Paralleluniversum gelandet, denn nur dann war es möglich, dass so jemand wie Dean auf jemanden wie ihn stehen konnte.
Trotzdem nickte er und unterdrückte den Impuls, Dean erneut zu küssen und sich an ihn zu klammern, als er erneut Deans rosa Zungenspitze, über seine Lippen fahren sah.
Ein lautes Hupen, riss sie beide erneut aus ihrer Trance, als ein Auto mit laut dröhnender Musik, vor seinem Haus parkte und Dean erschrocken zucken ließ.
Dennoch blieb das strahlenste Lächeln, dass er je gesehen hatte, auf Deans Gesicht, als er sich langsam aus ihrer Trance löste und seine Hand zum Abschied hob, während er durch die Haustür verschwand und in Richtung des neu angekommenen Wagens ging.
Doch letztendlich drehte er sich noch einmal um, bevor er die Autotür öffnete und zu seinem Kollegen hineinstieg.
„Bis bald Cas! Ruf mich an!“
Und damit schloss sich die Tür, während der Motor noch immer dröhnte und letztendlich mit einem lauten Brummen los führ.
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