Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Honkai: Star Rail - Kurzgeschichten

von Amaraen
Kurzbeschreibung
KurzgeschichteRomance, Fantasy / P16 / Het
Blade Jing Yuan Nanook
07.08.2023
18.09.2023
3
2.561
1
Alle Kapitel
noch keine Reviews
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
 
 
18.09.2023 743
 
Sein ruhiger Blick ging über die grüne Fläche der Anlage. Ein Trainingsplatz für die Soldaten. An manchen Tagen kam er in ruhigen Minuten vorbei und besah sich die Übungskämpfe. Und wenn er ehrlich war, kam er nicht nur vorbei, um den Soldaten Mut zuzusprechen oder Hinweise zu geben. Er kam auch fürs Durchatmen und Innehalten.
Und seit einigen Wochen auch für Sun. Anfangs war es kaum mehr als ein simples Bemerken ihrer Anwesenheit. Sie brachte den Soldaten Erfrischungen, ihre Waffen oder nette Gesellschaft in den Pausen. Mittlerweile wusste er, dass ihre beiden Brüder Soldaten waren, ebenso wie ihr Vater einst.
Nachdem er sie immer wieder bemerkt hatte, fiel ihm auf, dass sein Blick sie von selbst zu finden schien, selbst wenn sie zwischen Unmengen von Soldaten kaum zu erkennen war. Neugierde hatte ihn sie beobachten lassen. Was war es? An ihr schien nichts Besonderes zu sein. Einfaches braunes Haar, das sie zur Hälfte hochsteckte und ebenso einfache braune Augen. Nicht einmal ihre Figur war… Aufmerksamkeit erregend.
Dennoch lagen seine goldenen Augen immer wieder und wieder auf ihrem Antlitz. Mit jedem weiteren Tag fand er mehr Gründe.
Wenn das Licht ihre Augen traf, sah er den Honig in ihnen schimmern. Ein warmer, goldener Ton voller Güte. Lächelte oder lachte sie gar dabei, färbten sich ihre Wangen rot und die Wärme ihres Gesichtes hätte selbst eisige Pole zum Schmelzen gebracht.
Erwischte eine Brise ihr Haar, umschlang es ihren Körper in Wogen aus flüssiger Schokolade. Samtig und das Herz erfüllend. Wenn er müde war, wollte er sich an ihre Seite legen und sein Gesicht in diese braune Wonne drücken, ihren Duft in sich aufnehmen und langsam in den wohligen Schlaf driften.
Neben all diesen schönen Anblicken wurde ihm sein klopfendes Herz jedoch erst bewusst, als er ihr Lachen hörte. Es war kein sachter, plätschernder Bach oder der süße Gesang von Vögeln. Sun lachte aus voller Kehle und warf dabei den Kopf nach hinten, während sie sich den Bauch hielt. Sie hatte stets einen amüsanten Spruch auf den Lippen und schien am glücklichsten zu sein, wenn die Leute um sie herum ihrem ansteckenden Lächeln erlagen.
Wo auch immer sie hinging, so bemerkte er, blieben gutgelaunte Leute zurück, die sich noch Tage danach an ihre Freundlichkeit erinnerten. Und an den ein oder anderen Lacher.
Als sie hinein ging, um weitere Getränke zu holen, folgte er ihr. Sie bemerkte die Schritte hinter sich und drehte sich mit einem Tablett in den Händen zu ihm um. Kurz blinzelte sie verwundernd, dann wurden ihre warmen Augen größer. »General«, sagte sie leise und machte Platz. Wie eine Säule stand sie grade an die Wand gepresst und hielt das Tablett schützend vor der Brust.
Die Mundwinkel des Generals zuckten amüsiert. »Wir sind unter uns, kein Grund die Maske aufrecht zu erhalten«, flüsterte er und kam einen Schritt näher auf sie zu. Sun senkte das Tablett und hielt es nun hinter ihren Rücken. Ihre Lippen formten ein breites Lächeln und sie sah zu ihm empor.
»Wenn du mich jeden zweiten Tag besuchen kommst, wird es bald Gerüchte geben«, erklärte sie ihm amüsiert. »Der General und eine einfache Dienerin.«
»Es sind keine Gerüchte, wenn sie wahr sind«, sagte er entspannt und strich ihr mit einer Hand über die Wange, die sich unter seiner Berührung rosa färbte. Ihr amüsiertes Lächeln schmolz dahin und eine Hand legte sich auf seine Brust.
»Es würde dir also nichts ausmachen?«, flüsterte sie ihm empor. Er hatte die Worte kaum wahrgenommen, als er ihren Lippen zusah und sie küsste, kaum hatte sie die Frage ausgesprochen.  Er hörte das Tablett auf den Boden fallen, als sie ihre Arme um ihn schlang.
»Was hast du gesagt?«, fragte er nach, als sie sich lösten. Ein leises Kichern war von ihr zu hören, bevor sie sich einen weiteren Kuss stahl. Sie hatte ihre Antwort bereits bekommen und brauchte es nicht ausgesprochen zu hören. Die beiden schienen die Zeit in der Anwesenheit des anderes beinahe zu vergessen.
Beinahe.
Sun wollte sich bereits auf den Weg machen. Sie hatte ihr Tablett aufgehoben und sich von Jing Yuan gelöst. Als sie jedoch an ihm vorbei ging, griff er ihr Handgelenk vorsichtig. Seine Augen sagten eindeutig, dass sie noch nicht gehen sollte. Ein Blick, der ihre Wangen wieder rot färbte und ihr Herz zum Hüpfen brachte.
Sie fiel ihm in die Arme und spürte seine warmen Lippen ein weiteres Mal auf ihren.
»Sun?« Die Dienerin und der General sahen auf und in die schockierten Augen von Suns Bruder.
Review schreiben
 
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast