Hand in Hand
von SandroAla
Kurzbeschreibung
Er will seine neuen Kopfhörer testen, sie will reden ... beide wollen im Sommer barfuß spazieren gehen. Ein kleiner liebevoller Konflikt ist somit vorprogrammiert.
KurzgeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P12 / Gen
24.05.2023
24.05.2023
1
805
1
24.05.2023
805
„Liebst du mich eigentlich?" fragte Nathalie ihren Mann und zupfte ihn am Ärmel.
„Was?" Clemens nahm seinen Kopfhörer ab und blickt sie an.
„Liebst du mich eigentlich?", wiederholte sie ihre Frage. Sie empfand, dass Clemens sie nicht mehr so wie früher beachten würde.
Er wollte nur spazieren gehen. Seine neuen Kopfhörer testen und nicht über die Beziehung reden. Sie hatten sich heute zwar gemeinsam auf den Weg gemacht, aber Clemens nahm an, dass seine Frau wie immer ihrem Hörbuch lauschen würde.
Die Sonne lachte vom wolkenlosen Himmel. Beide trugen dunkle Shorts und helle T-Shirts. Sie gingen barfuß. Sie mochten es, barfuß zu gehen. So konnten sie sich „erden" ... mit der Natur verbunden sein. Der Geruch eines frisch gedüngten Feldes lag unbarmherzig in der Luft.
Clemens, ein hellhäutiger, großgewachsener Typ mit blondem Wuschelkopf und kantigem Gesicht, war jedoch kein Sonnenanbeter. Er fand einen verschneiten Wintertag viel romantischer. Nathalie war das komplette Gegenteil: dunkles Haar, wohlgebräunte Haut, zierlicher Körperbau und feine Gesichtszüge. Sie liebte das warme Wetter. Immer wieder schwärmte sie davon, wie schön es doch wäre, auf Griechenlands Inseln oder im Süden Italiens zu leben.
„Und?", fragte sie, als Clemens ihr nicht schnell genug antwortete. Sie blieb stehen und stemmte beide Hände in die Hüften.
Oh Gott, was will sie schon wieder? Ich mag nicht plaudern. Er vergrub seine Hände in den Hosentaschen. „Ja sicher", gab er zurück. Er ging unbekümmert weiter und konzentrierte sich auf die feinen Kieselsteine am Weg.
„Das sagst du jetzt nur so", schloss sie aus Clemens' Reaktion und folgte ihm schnellen Schrittes. Sie wollte jetzt darüber reden und sich daher nicht so einfach abspeisen lassen.
Bitte Gott, lass etwas geschehen, damit wir das Thema wechseln können! Unwetter oder Erdbeben, ganz egal! Er hatte keine Lust auf diese Diskussion. Was sollte er schon sagen? Natürlich liebte er sie! Muss man das aber bei jeder Gelegenheit erwähnen? „Ja, das sage ich und das passt ja ... oder war das nicht die Antwort, die du hören wolltest?" fragte er genervt.
Sie fuhr ihn an: „Warum weichst du mir aus? Nie nimmst du mich ernst!" Wieso konnte er keine normale Antwort geben, dachte sie verärgert. „Was würde dir fehlen, wenn es mich nicht mehr geben würde?", versuchte sie es andersherum.
Schlechtes Essen? Dein Schnarchen? Deine entsetzlichen Fahrkünste? Diese unnötigen Diskussionen? Er schmunzelte, verkniff sich aber ein blödes Kommentar. Er wollte seine Frau nicht vollends verärgern. „Wieso fragst du?" Clemens musste etwas Zeit gewinnen, er fühlte sich in die Ecke gedrängt.
„Sag jetzt nur nicht, dass dir schlechtes Essen fehlen würde und verkneife dir bitte sonst irgendeinen blöden Spruch". Sie kannte ihn - sie wusste wie Ihr Mann tickte. „Ich kenne dich, ich weiß wie du tickst!", warnte Nathalie ihn.
Er lachte und zwinkerte ihr zu. „Würde ich nie sagen!", antwortete er mit Unschuldsmine. Er hoffte, damit das Thema erledigt zu haben.
„Also?" Sie ließ nicht locker. „Du bist auch nie eifersüchtig! Darum glaube ich nicht, dass du mich wirklich liebst. Ich bin im Gegensatz schon eifersüchtig, denn du gehörst mir, du bist mein Mann", machte sie ihn auf ihre Sicht der Dinge aufmerksam.
Was? Clemens war irritiert. Er wusste nicht, dass er jemandem gehörte, dass es da Besitzansprüche gab. „Hallo? Seit wem gehöre ich jemanden?", fragte er im scharfen Tonfall. So ein Blödsinn! Jetzt begann er sich zu ärgern und alles nur, weil sie schon wieder reden wollte. Hatte sie einen Östrogen-Überschuss? Dann sollte sie doch einfach joggen gehen!
Sie beschwichtigte ihn: „Nein, nein! So war das gar nicht gemeint...".
„Wenn du nicht meinst was du sagst, dann sag es einfach nicht!", fiel er Nathalie ins Wort. Er befürchtete, dass das Gespräch gleich in einen Streit ausarten könnte!
„Aber, aber... ich habe ja nur gesagt, dass du nicht eifersüchtig bist und ich dir daher egal bin!", versuchte sie sich zu erklären.
Das hielt er im Kopf nicht mehr aus! Diese Schlussfolgerung! Wie gestört war das denn? Sollte er tatsächlich auf so einen Schwachsinn antworten? „Schau Nathalie. Ein Zeichen meiner Liebe, ist mein Vertrauen in dich. Ich vertraue dir sogar mein Leben an! Also kann ich wohl auch darauf vertrauen, dass du nicht mit jedem Kerl in die Kiste springst! Denk mal darüber nach und lass mich jetzt in Ruhe!". Das hatte gesessen!
„Aber wieso sagst du es dann nicht? Dass du mich liebst, meine ich", fragte sie Clemens.
„Habe ich doch gerade! Hörst du mir nicht zu?"
„Dann sag es noch einmal!"
„Auf Kommando? Vergiss es!"
„Also habe ich doch Recht! Ich habe es gewusst!"
„Reden wir weiter, wenn du wieder normal bist!" Clemens erkannte, dass jedes weitere Wort zwecklos war. Er setzte sich die Kopfhörer auf und beendete damit das Gespräch.
„Sagst du mir dann, dass du mich liebst?", fragte Nathalie nochmals. Aber diese Frage hörte Clemens nicht mehr. Er nahm Sie nur zärtlich an der Hand und genoss seine neuen Kopfhörer.
„Was?" Clemens nahm seinen Kopfhörer ab und blickt sie an.
„Liebst du mich eigentlich?", wiederholte sie ihre Frage. Sie empfand, dass Clemens sie nicht mehr so wie früher beachten würde.
Er wollte nur spazieren gehen. Seine neuen Kopfhörer testen und nicht über die Beziehung reden. Sie hatten sich heute zwar gemeinsam auf den Weg gemacht, aber Clemens nahm an, dass seine Frau wie immer ihrem Hörbuch lauschen würde.
Die Sonne lachte vom wolkenlosen Himmel. Beide trugen dunkle Shorts und helle T-Shirts. Sie gingen barfuß. Sie mochten es, barfuß zu gehen. So konnten sie sich „erden" ... mit der Natur verbunden sein. Der Geruch eines frisch gedüngten Feldes lag unbarmherzig in der Luft.
Clemens, ein hellhäutiger, großgewachsener Typ mit blondem Wuschelkopf und kantigem Gesicht, war jedoch kein Sonnenanbeter. Er fand einen verschneiten Wintertag viel romantischer. Nathalie war das komplette Gegenteil: dunkles Haar, wohlgebräunte Haut, zierlicher Körperbau und feine Gesichtszüge. Sie liebte das warme Wetter. Immer wieder schwärmte sie davon, wie schön es doch wäre, auf Griechenlands Inseln oder im Süden Italiens zu leben.
„Und?", fragte sie, als Clemens ihr nicht schnell genug antwortete. Sie blieb stehen und stemmte beide Hände in die Hüften.
Oh Gott, was will sie schon wieder? Ich mag nicht plaudern. Er vergrub seine Hände in den Hosentaschen. „Ja sicher", gab er zurück. Er ging unbekümmert weiter und konzentrierte sich auf die feinen Kieselsteine am Weg.
„Das sagst du jetzt nur so", schloss sie aus Clemens' Reaktion und folgte ihm schnellen Schrittes. Sie wollte jetzt darüber reden und sich daher nicht so einfach abspeisen lassen.
Bitte Gott, lass etwas geschehen, damit wir das Thema wechseln können! Unwetter oder Erdbeben, ganz egal! Er hatte keine Lust auf diese Diskussion. Was sollte er schon sagen? Natürlich liebte er sie! Muss man das aber bei jeder Gelegenheit erwähnen? „Ja, das sage ich und das passt ja ... oder war das nicht die Antwort, die du hören wolltest?" fragte er genervt.
Sie fuhr ihn an: „Warum weichst du mir aus? Nie nimmst du mich ernst!" Wieso konnte er keine normale Antwort geben, dachte sie verärgert. „Was würde dir fehlen, wenn es mich nicht mehr geben würde?", versuchte sie es andersherum.
Schlechtes Essen? Dein Schnarchen? Deine entsetzlichen Fahrkünste? Diese unnötigen Diskussionen? Er schmunzelte, verkniff sich aber ein blödes Kommentar. Er wollte seine Frau nicht vollends verärgern. „Wieso fragst du?" Clemens musste etwas Zeit gewinnen, er fühlte sich in die Ecke gedrängt.
„Sag jetzt nur nicht, dass dir schlechtes Essen fehlen würde und verkneife dir bitte sonst irgendeinen blöden Spruch". Sie kannte ihn - sie wusste wie Ihr Mann tickte. „Ich kenne dich, ich weiß wie du tickst!", warnte Nathalie ihn.
Er lachte und zwinkerte ihr zu. „Würde ich nie sagen!", antwortete er mit Unschuldsmine. Er hoffte, damit das Thema erledigt zu haben.
„Also?" Sie ließ nicht locker. „Du bist auch nie eifersüchtig! Darum glaube ich nicht, dass du mich wirklich liebst. Ich bin im Gegensatz schon eifersüchtig, denn du gehörst mir, du bist mein Mann", machte sie ihn auf ihre Sicht der Dinge aufmerksam.
Was? Clemens war irritiert. Er wusste nicht, dass er jemandem gehörte, dass es da Besitzansprüche gab. „Hallo? Seit wem gehöre ich jemanden?", fragte er im scharfen Tonfall. So ein Blödsinn! Jetzt begann er sich zu ärgern und alles nur, weil sie schon wieder reden wollte. Hatte sie einen Östrogen-Überschuss? Dann sollte sie doch einfach joggen gehen!
Sie beschwichtigte ihn: „Nein, nein! So war das gar nicht gemeint...".
„Wenn du nicht meinst was du sagst, dann sag es einfach nicht!", fiel er Nathalie ins Wort. Er befürchtete, dass das Gespräch gleich in einen Streit ausarten könnte!
„Aber, aber... ich habe ja nur gesagt, dass du nicht eifersüchtig bist und ich dir daher egal bin!", versuchte sie sich zu erklären.
Das hielt er im Kopf nicht mehr aus! Diese Schlussfolgerung! Wie gestört war das denn? Sollte er tatsächlich auf so einen Schwachsinn antworten? „Schau Nathalie. Ein Zeichen meiner Liebe, ist mein Vertrauen in dich. Ich vertraue dir sogar mein Leben an! Also kann ich wohl auch darauf vertrauen, dass du nicht mit jedem Kerl in die Kiste springst! Denk mal darüber nach und lass mich jetzt in Ruhe!". Das hatte gesessen!
„Aber wieso sagst du es dann nicht? Dass du mich liebst, meine ich", fragte sie Clemens.
„Habe ich doch gerade! Hörst du mir nicht zu?"
„Dann sag es noch einmal!"
„Auf Kommando? Vergiss es!"
„Also habe ich doch Recht! Ich habe es gewusst!"
„Reden wir weiter, wenn du wieder normal bist!" Clemens erkannte, dass jedes weitere Wort zwecklos war. Er setzte sich die Kopfhörer auf und beendete damit das Gespräch.
„Sagst du mir dann, dass du mich liebst?", fragte Nathalie nochmals. Aber diese Frage hörte Clemens nicht mehr. Er nahm Sie nur zärtlich an der Hand und genoss seine neuen Kopfhörer.