Love me forever - Mitten in der Nacht
von hotchniss-fan
Kurzbeschreibung
Lest hier, wie es in der Beziehung von Emily und Hotch weiter geht. Was passiert eigentlich, wenn beide mitten in der Nacht wach werden? Und wird Jack die Beziehung der beiden akzeptieren?
OneshotLiebesgeschichte, Erotik / P18 / Het
Aaron "Hotch" Hotchner
Emily Prentiss
22.05.2023
22.05.2023
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7.258
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Disclaimer: Mir gehören die Figuren aus der Serie nicht und ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.
Hier bin ich mal wieder mit einem neuen Teil der „Love me forever“-Reihe. Ich hoffe, euch gefällt die Fortsetzung.
Hier geht es zu den anderen Teilen der Reihe:
Teil 1: Love me forever - Ein Abend mit Folgen
Teil 2: Love me forever - Wichtige Gespräche
Teil 4: Love me forever - Der Umzug
Habt viel Spaß!
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Verschlafen öffnete sie die Augen und konnte in der Dunkelheit von Hotchs Schlafzimmer nichts erkennen. Es war stockfinster, mitten in der Nacht. Vorsichtig, um Hotch, der seinen Arm um ihre Taille platziert hatte, als wolle er Emily nie wieder gehen lassen, nicht zu wecken, drehte sie sich auf die Seite. Von dieser Position aus konnte sie einen Blick auf die digitale Uhrzeit des Weckers erhaschen - 02:27. Nun hatte sie den Beweis: Es war mitten in der Nacht. Und sie hatte Hunger. Kein Wunder eigentlich, waren Hotch und sie am Abend mit anderen Dingen beschäftigt gewesen als mit Essen. Doch jetzt war dieser Umstand natürlich umso ärgerlicher, schließlich wusste sie genau, dass sie nicht so einfach wieder einschlafen würde. Also versuchte sie sich langsam aus Hotchs Umarmung zu befreien, um in der Küche nach etwas Essbaren zu suchen. Gerade als sie in die Schuhe, die ihr Freund ihr gegeben hatte, schlüpfen wollte, bemerkte sie, wie die Matratze sich bewegte. Ihre Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt, sodass sie ihn mühelos beobachten konnte. Ein kurzer Blick ließ sie wissen, dass auch er nun wach war.
"Wo willst du hin, Em?"
"Ich habe Hunger und wollte gerade deinen Kühlschrank plündern. Immerhin hast du dein versprochenes Abendessen ja nicht serviert."
"Du warst einfach leckerer."
Mit verschmitztem Grinsen sah er sie an, ehe auch er sich an den Rand des Bettes setzte, um aufzustehen.
"Und was ist jetzt mit dir? Hast du etwa auch Hunger?"
"Ja, stell dir vor, ausschließlich von Lust und Liebe kann selbst ich nicht leben. Aber ich habe eine bessere Idee: Wir holen das Abendessen einfach jetzt nach!"
"Du weißt schon, dass es halb drei Uhr nachts ist und wir morgen früh auf Arbeit müssen?"
"Das ist mir durchaus bewusst. Aber das ändert trotzdem nichts daran, dass ich dir sehr gerne etwas kochen würde."
"Du spinnst, Aaron. Aber meinetwegen. Wenn du damit leben kannst, dass ich mich morgen kaum aufs Arbeiten konzentrieren kann, weil ich todmüde bin, dann soll es mir recht sein. Du bist mein Chef."
"Und dein Chef sagt dir jetzt, dass ich uns etwas zu Essen koche."
Kurze Zeit später standen sie in der Küche und hatten alle Aufgaben bereits verteilt. Während Hotch das Gemüse klein schnitt, rührte Emily den Reis um. Kaum, dass das Essen fertig war, fanden sie sich an dem von Hotch schon Stunden zuvor gedeckten Tisch wieder.
"Du hättest mir nicht helfen müssen. Schließlich war es das Abendessen, was ich dir versprochen hatte."
"Natürlich helfe ich dir. Falls du es schon wieder vergessen haben solltest: Es ist eigentlich mitten in der Nacht. Keine typische Zeit also, um Essen zu kochen. Ist doch klar, dass ich dich da nicht allein in der Küche stehen lasse."
"Dankeschön. Aber jetzt wünsche ich dir guten Appetit. Ich hoffe, es schmeckt auch."
Mit großem Hunger griff Emily nach der Gabel und führte sich ein wenig vom angebratenen Reis zum Mund. Genüsslich seufzend lehnte sie sich zurück und kaute den Bissen hinunter.
Hotch beobachtete sie dabei belustigt.
"Man könnte meinen, es schmeckt dir, so wie du deinen Teller anschmachtest."
"Da könntest du Recht haben. Das ist so lecker. Auch wenn die Uhrzeit etwas skurril ist."
"Muss ich dich jetzt ernsthaft daran erinnern, woran das liegt? Oder fällt es dir auch so wieder ein?"
Er war sich nicht sicher, ob er dem Gespräch die richtige Richtung verliehen hatte, schließlich wollten sie nur schnell etwas essen, um dann sofort wieder schlafen zu gehen. Aber eine solche Chance ungenutzt zu lassen, erschien ihm nur noch frevelhafter.
Mit ihrer Antwort hatte er allerdings nicht gerechnet:
"Wenn ich das so schnell vergessen würde, hättest du etwas gewaltig falsch gemacht. Ich glaube nicht, dass ich jemals glücklicher war, als mit dir. Ich liebe dich, Aaron."
"Ich liebe dich auch. So sehr!"
Damit beugte er sich zu ihr vor und wollte sie küssen. Aber Emily schüttelte nur mit dem Kopf und grinste ihn verschmitzt an.
"Du weißt, wo es enden würde, wenn wir uns jetzt küssen. Und du brauchst deinen Schlaf genauso, wie ich meinen. Außerdem wird sonst das Essen kalt. Und das wäre sehr schade."
"In Ordnung, du hast mich überredet. Aber dir entgeht einiges. Das solltest du wissen."
Er lehnte sich wieder zurück und widmete sich seinem Reis, während er Emily mit ihren Gedanken in Ruhe ließ. Ihm war klar, dass ihr Gehirn gerade lebhafte Bilder produzierte. Und so, wie sie vollkommen abwesend lächelte, schien er bisher alles richtig gemacht zu haben. Er konnte nicht verhindern, dass er stolz darauf war, neben ihr der Hauptcharakter in ihrem Kopfkino zu sein.
Nach einem kurzen Moment fand auch Emily zurück in die Realität und machte sich über ihren Teller her. Sobald sie fertig waren, lehnten sich beide entspannt zurück und sahen einander an.
"Was meinst du, sollen wir wieder schlafen gehen, Em?"
"Eigentlich würde ich sofort ja sagen, aber im Moment bin ich überhaupt nicht müde."
"Dann lass es uns doch so machen: Wir legen uns ins Bett und reden noch ein bisschen. Ist das in Ordnung?"
"Das ist mehr als in Ordnung!"
Zusammen räumten sie das dreckige Geschirr in die Küche und beschlossen, sich erst am Morgen darum zu kümmern. Sie waren sich einig, dass das Aufräumen der Küche nicht gerade dazu beitragen würde, müde zu werden.
Als sie sich auf den Weg zum Schlafzimmer machten, hörte Hotch, wie Emily hinter ihm kicherte.
"Was ist so lustig, Em?"
"Ich habe nur gerade daran gedacht, wie absurd die Tatsache ist, dass wir mitten in der Nacht gekocht und gegessen haben, obwohl wir morgen früh sechs Uhr aufstehen müssen."
"Dann sollten wir uns wohl beeilen, schnell ins Bett zu kommen, um wenigstens noch ein paar Stunden zu schlafen."
Mit diesen Worten betraten Sie das Schlafzimmer und kuschelten sich eng aneinander. Und obwohl Emily eigentlich nicht müde war, beruhigte sie Hotchs Nähe, sodass sie auch ohne viele Worte bald beide einschliefen.
Der Wecker riss sie aus einem tiefen Schlaf. Vollkommen benommen versuchte sie, das nervtötende Piepen abzustellen, bemerkte dabei aber, dass sie dafür auf der falschen Seite des Bettes lag. Also musste sie warten, bis Hotch endlich realisierte, dass der Wecker klingelte und ihn abstellte. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er es dann geschafft und drehte sich mit müden Augen zu Emily herum.
"Guten Morgen, Schönheit. Hast du gut geschlafen?"
Statt einer Antwort bekam er lediglich ein leises Murren, was ihn darauf schließen ließ, dass sie wohl ebenso müde war wie er.
"Na komm, lass uns aufstehen. Im Bett werden wir auch nicht munterer."
Langsam erhob er sich und setzte sich an die Bettkante.
Mit einem enttäuschten Seufzen schlug auch Emily wieder die Augen auf und warf die Bettdecke zurück. Auf dem Weg ins Bad war sie kaum in der Lage, ihre Augen offen zu halten. Eigentlich war sie es ja gewöhnt, nicht viel Schlaf zu bekommen, denn in ihrem Job konnte es immer sein, dass sie mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt wurde. Doch irgendwie war es an diesem Morgen besonders schlimm.
Nichtsdestotrotz zog sie sich aus und stieg unter die warme Dusche, während Hotch sich rasierte. Sobald sie fertig waren, gingen sie in die Küche, um dort noch ein kleines Frühstück zu sich zu nehmen. Viel Hunger hatten sie ohnehin nicht, denn die nächtliche Kochaktion hatte für einen vollen Magen gesorgt.
Nachdem sie auch das Frühstück hinter sich gebracht hatten, räumten sie die Küche auf, die in der Nacht ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden war. Doch zu zweit waren sie schnell fertig und beschlossen, bereits ins Büro zu fahren und mit der Arbeit anzufangen. Sie wären zwar eine halbe Stunde eher als der Rest des Teams da, aber daraus machten sie sich nichts. Außerdem waren sie mit zwei Autos unterwegs, sodass niemandem direkt auffallen dürfte, dass sie zusammen gekommen waren. Also zogen sie sich fertig an, packten ihre Taschen und machten sich auf den Weg nach Quantico.
Dort angekommen küssten sie sich noch einmal innig im Fahrstuhl, ehe sie auf Abstand gingen. Emily merkte bereits jetzt, dass es ihr von Stunde zu Stunde immer schwerer fiel, sich von Hotch zu distanzieren. Doch im Moment war dies nun einmal unerlässlich, zumal sie ihrer Beziehung selbst die Regel auferlegt hatte, es im Augenblick niemandem zu erzählen. Niemandem außer Jack, wie ihr einfiel. Und dieser kam heute Nachmittag von seiner Klassenfahrt zurück. Mit einem Mal kam wieder diese unerklärliche Angst in ihr auf. Was würde Jack wohl sagen? War er damit einverstanden? Was würde passieren, wenn er es nicht war?
Hotch merkte, wie Emily neben ihm immer weiter in Gedanken zu versinken schien und sich anspannte.
"Hey Em, was ist los?"
In diesem Moment öffneten sich die Türen des Fahrstuhls und ersparten ihr damit die Antwort auf seine Frage.
Gerade, als Hotch sie berühren wollte, um sie zum Sprechen zu animieren, sah er aus dem Augenwinkel, wie Reid von seinem Schreibtisch aufstand und sich einen Kaffee holte. Überrascht, dass er zu dieser Zeit schon im Büro war, hielt Hotch in seiner Bewegung inne und blickte Emily ernst entgegen.
"Wir reden gleich, ja? Kommst du bitte in fünf Minuten in mein Büro?"
Mit einem Nicken drehte sie sich um und verschwand hinter der Glastür, um an ihren Schreibtisch zu gelangen.
Er schaute ihr verwirrt hinterher. Aus dieser Frau wurde er einfach nicht schlau. Gerade eben war noch alles gut gewesen und mit einem Mal wirkte sie so abwesend und beinahe verängstigt. Doch diesen Gedanken schüttelte er schnell ab und beschloss, einfach auf das Gespräch mit ihr zu warten.
Also begab er sich nach oben in sein Büro und schloss die Jalousien, damit er später ungestört mit Emily reden konnte. Diese ließ auch nicht lange auf sich warten und nur wenig später klopfte es bereits an seiner Tür.
Mit seinem "Herein!" trat sie in das Zimmer ein und blieb dann in der Mitte des Raumes stehen. Hotch kam auf sie zu und zog sie in eine innige Umarmung, um ihr zu zeigen, dass sie sich nicht unwohl zu fühlen brauchte.
"Was ist nur los, Em? Eben war doch noch alles gut."
Er merkte, wie sie in seinen Armen bebte, als er diese Worte aussprach. Also beschloss er, sie erst einmal zu seinem Sofa zu dirigieren und dann einen erneuten Versuch zu starten, etwas aus ihr herauszubekommen.
Sobald sie saßen, sah er sie auffordernd an. Doch Emily brauchte noch einen kurzen Moment, ehe sie antworten konnte. Um sich innerlich etwas zu beruhigen, nahm sie seine Hand und drückte sie.
"Es ist nicht so einfach für mich, das in Worte zu fassen. Ich... vorhin im Fahrstuhl musste ich daran denken, dass... dass wir es heute Jack sagen wollen. Und ich will das ja auch. Wirklich, das musst du mir glauben. Aber... aber was ist, wenn er mich nicht akzeptiert? Wenn er dagegen ist, dass ich deine neue Freundin bin? Was ist dann, Aaron?"
Nach diesen Worten ließ sie kraftlos die Schultern sinken und blickte auf ihre miteinander verschlungenen Finger. Ihrem Blick folgend, nahm er seine noch freie Hand und legte diese an ihr Kinn. Langsam hob er ihren Kopf, sodass sie ihn ansehen musste. Er versuchte, alle Liebe, die er besaß, in seinen Blick zu legen.
"Das wird nicht passieren. Jack liebt dich. Ich bin mir ganz sicher, dass er nichts dagegen hat, wenn du öfter bei uns bist. Er fragt sonst ständig nach dir. Das sollte ihm also gelegen kommen. Mach dir nicht so viele Gedanken, Em. Es wird alles gut."
Emily atmete tief durch, bevor sie antwortete. Sein Zuspruch tat ihr gut und trotzdem konnte sie die letzten kleinen Zweifel einfach nicht abschütteln. Vermutlich war ihr das erst möglich, wenn es Jack wusste und wirklich nichts dagegen hatte. Und solange musste sie einfach mit ihrer Unsicherheit klarkommen.
"Danke, Aaron. Danke für alles. Lass es uns Jack einfach heute sagen und dann werden wir sehen, was passiert."
"Em, wir werden nicht sehen, was passiert, weil ich es vorher weiß. Es wird alles gut, glaube es mir. Ich liebe dich und Jack wird das auch merken."
"Ich liebe dich auch. Und jetzt lass uns aufhören, darüber zu reden."
Mit diesen Worten drehte sie sich ihrem Freund zu und beugte sich vor, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Doch dabei hatte sie nicht mit Hotch gerechnet, der sich damit alles andere als zufriedengab und seine Arme um sie schlang, damit er sie näher bei sich hatte. Parallel dazu vertiefte er den Kuss und bat mit seiner Zunge um Einlass. Nur zu gerne gewährte sie ihm diesen und keuchte leise auf, als sich ihre Zungen endlich berührten. So küssten sie sich eine Weile, bis Emily mit ihrer Hand unter sein Hemd fahren wollte. Das war der Moment, in dem sich Hotchs Verstand wieder einschaltete und er realisierte, dass sie sich immer noch in seinem Büro befanden. Sanft löste er sich von ihr und sah sie entschuldigend an.
"Nicht hier, Em. Heute Abend wieder, in Ordnung? Aber hier ist nicht der richtige Ort dafür."
Verständnisvoll nickte sie, kam aber nicht umhin, leise zu seufzen und so ihrer Enttäuschung Ausdruck zu verleihen. Aber auch sie wusste, dass sie im Büro nicht übereinander herfallen durften. Außerdem war es mittlerweile sowieso an der Zeit, wieder zu ihrem Schreibtisch zurückzukehren. Und für Hotch galt es nun, die alltägliche Besprechung anzukündigen. Also begab sich Emily zurück ins Großraumbüro, während Hotch noch ein paar Minuten wartete, ehe er alle in den Besprechungsraum zitierte.
Sobald sie alle zusammensaßen, begannen sie, die heutigen Aufgaben zu besprechen. Da ein neuer Fall ausblieb, wurden das Team von ihrem Chef dazu aufgefordert, sich erneut der Aktenarbeit zu widmen. Während dem Meeting bemerkte JJ immer öfter die verliebten Blicke, die sich Hotch und Emily zuwarfen. Innerlich freute sie sich für die beiden sehr, aber da es ihr von ihrer besten Freundin verboten worden war, die Freude nach Außen zu zeigen, versuchte sie ihre Erkenntnisse so unauffällig wie möglich zu verarbeiten. Doch ihr fielen nicht nur die Blicke auf. Auch die müden Augen von Hotch und das unterdrückte Gähnen von Emily, ließen sie innerlich Schmunzeln. Sie beschloss, Emily später darauf anzusprechen, weil sie es nicht lassen konnte, sie aus der Reserve zu locken. Kaum, dass Hotch die Besprechung beendete, hielt JJ ihre Freundin auf, um mit ihr zu reden. Als der Rest des Teams den Raum bereits verlassen hatte, erhob sie das Wort:
"Du siehst ziemlich müde aus, meine Liebe. Warst du etwa mit anderen Dingen als deinem Schlaf heute Nacht beschäftigt?"
Emilys genervter Blick und ihr verächtliches Schnauben interessierten sie eher weniger. Dafür fand sie es viel zu lustig, sie ein wenig aufzuziehen.
"Ach komm schon. Ich verstehe das. Hotch macht dich an. Das war mir schon klar, bevor ihr es endlich mal geschafft habt, es selbst zu erkennen. Also lass mir doch meinen Spaß!"
"Lasse ich doch. Ich weiß nur nicht, ob das hierher gehört..."
"Emily, wir kennen uns schon so lange. Du willst mir doch nicht allen Ernstes erzählen, dass es dir vor mir unangenehm ist, darüber zu reden, was du mit Hotch im Bett so treibst. Ich will doch auch keine Einzelheiten. Nur so ein paar Informationen wie zum Beispiel, ob er seinen Job gut macht. Andernfalls muss ich mal ein Wörtchen mit ihm reden."
Lachend legte Emily ihren Kopf in den Nacken. Sie konnte es nicht fassen, dass JJ solche Informationen von ihr verlangte. Denn eigentlich war sie nicht der Typ dafür, so offen über ihr Sexleben zu sprechen. Doch vor JJ war ihr das komischerweise ziemlich egal.
"Das wirst du schön bleibenlassen. Was soll er denn von mir denken? Dass ich alle Einzelheiten direkt mit dir bespreche? Ich glaube nicht, dass Aaron da so begeistert wäre."
"Okay, okay. Dann spreche ich eben nicht mit ihm. Aber du kannst mir ja trotzdem sagen, ob er dich glücklich macht."
"Danke JJ, dass du dich so um mich sorgst. Und ich verspreche dir, dass ich noch nie so glücklich war wie jetzt. Aaron ist... Er ist einfach wundervoll. Und wenn du es genau wissen willst: Er ist ein mindestens genauso guter Liebhaber! Und nein, ich bin nicht müde, weil wir heute Nacht miteinander geschlafen haben. Stattdessen haben wir mitten in der Nacht zusammen gekocht."
"Ihr habt gekocht? Wie kommt ihr denn auf die Idee? Normalerweise schlafen Menschen in der Nacht, falls du das noch nicht wusstest."
"Haha, sehr witzig, JJ. Wir hatten eben beide Hunger. Das Essen ist gestern Abend... nun ja... sagen wir mal, etwas untergegangen."
"Achso, verstehe. Ihr wart also allen Ernstes so ineinander vertieft, dass ihr darüber vergessen habt, etwas zu essen?"
"Ich weiß selbst, wie lächerlich das klingt. Aber so war es nun einmal. Und jetzt lass uns an die Arbeit gehen, schließlich haben wir genug zu tun."
"In Ordnung, gehen wir an die Arbeit."
Damit drehte sich JJ um, hielt in ihrer Bewegung aber nochmal inne und schaute ihre Freundin an.
"Ich bin wirklich froh, dass ihr euch gefunden habt. Ihr macht euch glücklich und das ist alles, was zählt."
Anschließend machte sie sich wirklich auf den Weg in ihr Büro.
Auch Emily tat es ihr gleich und begab sich mit einem Lächeln auf dem Gesicht an den Schreibtisch, um endlich mit der Aktenarbeit zu beginnen.
Die nächsten Stunden verliefen relativ unspektakulär, bedeutete die Abwesenheit eines Falls doch, dass ausschließlich die liegen gebliebene Büroarbeit anstand. Somit konnte Emily am Nachmittag auch pünktlich in den Feierabend gehen. Vorher schaute sie aber noch bei Hotch vorbei, der vollkommen vertieft über seinen Akten hing. Das konnte sie schon durch die gläserne Front seines Büros sehen, weshalb sie sich dazu entschied, bei ihm anzuklopfen, um ihm mitzuteilen, dass es Zeit zum Gehen war. Als sie kurz darauf vor seinem Schreibtisch stand, blickte Hotch sie erwartungsvoll an.
"Es ist Feierabend, Aaron. Du kannst hier am Montag weitermachen, die Akten rennen nicht weg."
"Ist es wirklich schon so spät?"
Diese kleine Frage bestätigte Emily, was sie ohnehin schon dachte - er hatte die Zeit einfach vergessen.
"Ja, wirklich. Und hattest du nicht vor, Jack von der Schule abzuholen? Er kommt doch heute Nachmittag von seiner Klassenfahrt wieder."
Ihre Worte schienen eine Weile zu brauchen, ehe sie wirklich bei Hotch ankamen. Doch dann verfehlten sie ihre Wirkung nicht. Augenblicklich räumte er seinen Schreibtisch auf und packte seine Tasche.
"Danke, Em. Ich hole jetzt schnell Jack ab und du kommst dann so in zwei Stunden zu mir. Was hältst du davon?"
"Das klingt gut. Dann hast du erst noch ein wenig Zeit mit deinem Sohn. Was hast du dir eigentlich überlegt, wie wir es Jack sagen wollen? Willst du lieber allein mit ihm sprechen oder soll ich auch dabei sein?"
"Wir machen das zusammen. Schließlich bist du jetzt die Frau an meiner Seite, also bist du natürlich auch dabei, wenn Jack es erfährt."
Nach seinen Worten konnte Emily nicht anders und schlang ihre Arme um seinen Oberkörper. In diesem Moment war es ihr egal, ob man durch die Fenster sehen konnte, dass sie Hotch so nahe war. Es galt nur, ihm zu zeigen, wie sehr seine Worte sie berührt hatten.
Doch nach einem kurzen Augenblick löste sie sich wieder von ihm und stellte sich in gebührendem Abstand neben ihn. Gemeinsam verließen sie das Büro und Hotch machte sich auf den Weg zu seinem Wagen während Emily noch ihre Sachen holte.
Die nächsten beiden Stunden verliefen für sie ruhig. Nachdem sie in ihrem Apartment angekommen war, machte sie sich für den Abend zurecht und packte ihre Tasche, damit sie die Nacht über bei ihrem Freund bleiben konnte. Anschließend entspannte sie sich noch etwas auf dem Sofa, ehe sie sich zu ihrem Wagen begab und zu Hotch fuhr.
Dort angekommen, atmete sie tief durch, stieg aus und klingelte an der Tür.
Das mulmige Gefühl, welches sie schon die ganze Zeit mit sich herumtrug, verstärkte sich und kurz war sie versucht, wieder zu sich nach Hause zu fahren. Doch genau in dem Moment öffnete ein vollkommen begeisterter Jack die Tür und warf sich ihr in die Arme.
"Hey, Emmy. Ich hab dich so vermisst. Isst du mit uns?"
"Hallo Jack, ich freue mich auch, dich zu sehen. Na klar esse ich mit. Und währenddessen erzählst du mir von deiner Klassenfahrt, ja?"
"Au ja, das mache ich."
Auf einen Schlag waren alle Zweifel, die Emily bis gerade eben noch hatte wie weggeblasen. Jacks herzliche Begrüßung hatte sie so glücklich gemacht, dass sie sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dass er etwas gegen ihre Beziehung zu seinem Vater einzuwenden haben könnte.
Über diese Gedanken bekam sie gar nicht mit, wie Hotch auf sie zukam und ihr die Hand entgegenstreckte, um ihr die Tasche abzunehmen. Erst als er räuspernd auf sich aufmerksam machte, was sie wieder voll im Hier und Jetzt. Jack hatte sich inzwischen von ihr gelöst und war ins Wohnzimmer gegangen, sodass sie es zuließ, dass Hotch sie kurz und dennoch innig umarmte. Weitere Intimitäten tauschten sie aber nicht aus, war doch die Gefahr zu groß, von Jack dabei erwischt zu werden.
"Schön, dass du da bist, Emily. Ich habe mir überlegt, dass wir es ihm jetzt gleich sagen und danach essen, in Ordnung?"
"Ja, natürlich. Dann haben wir es wenigstens direkt hinter uns."
"Em, sieh mich an. Er wird nichts dagegen haben, ganz sicher."
Um seine Worte zu unterstreichen, zog er sie abermals in seine Arme und strich mit seiner Hand beruhigend über ihren Rücken. Anschließend ließ er sie los und deutete auf das Wohnzimmer, wo Jack immer noch mit seinem Lego spielte.
"Lass uns zu ihm gehen und es ihm sagen."
Damit begaben sie sich ins Wohnzimmer und ließen sich auf dem Sofa nieder.
"Hey Großer, komm mal her!"
Augenblicklich hörte Jack auf zu spielen und setzte sich neugierig neben die beiden.
"Was ist denn, Daddy?"
"Wir müssen dir etwas sagen. Was hältst du davon, wenn Emily ab jetzt öfter hier ist?"
"Das wäre toll. Aber warum?"
In diesem Moment nahm Hotch Emilys Hand in seine und drückte sie fest. Denn er wusste genau, dass er nun das aussprechen würde, vor dessen Reaktion darauf Emily am meisten Angst hatte.
"Wir sind zusammen, Jack."
Eine Weile war es mucksmäuschenstill, ehe Jack die Ruhe durchbrach.
"Hast du sie so lieb wie Mami?"
"Ja, ich habe sie so lieb wie Mami."
"Heißt das, dass sie jetzt meine neue Mama ist? Was ist dann mit Mami?"
"Schatz, niemand nimmt dir Mami weg, okay? Sie wird immer deine Mami bleiben und wir werden sie nie vergessen. Aber es gibt jetzt eben auch noch Emily."
"Das ist okay. Ich hab Emily lieb."
"Das heißt, du hast wirklich nichts dagegen, dass sie uns jetzt öfter besucht?"
"Nein, das ist toll. Dann sind wir wie eine richtige Familie."
Das war der Moment, in dem Emily ihre Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Leise schluchzte sie auf und versuchte schnell, ihre Tränen wegzuwischen, ehe Jack oder Hotch etwas davon mitbekamen. Doch dafür war es zu spät: Jack hatte sie gesehen und stand von seinem Platz auf, um sie mit seinen kleinen Armen an sich zu drücken.
"Warum bist du traurig, Emily?"
"Ich bin nicht traurig. Ganz im Gegenteil. So glücklich war ich schon lange nicht mehr."
Damit erwiderte sie Jacks Umarmung und blickte auch Hotch erwartungsvoll an. Dieser ließ sich nicht lange bitten und drückte beide liebevoll an sich.
"Jack, noch etwas: Du darfst es erstmal noch niemandem sagen, okay? Auch Henry nicht."
"Warum nicht?"
Gerade als Hotch zu einer Erklärung ansetzen wollte, kam ihm Emily zuvor.
"Das ist meine Schuld. Ich will noch nicht, dass es Jeder weiß."
Sie war der Meinung, dass Jack mit seinen acht Jahren alt genug war, um die Wahrheit zu verstehen. Vielleicht nicht komplett, aber zumindest so weit, dass er es akzeptieren würde.
"Okay, wenn du meinst. Aber du hast meinen Daddy doch auch lieb, oder?"
Hotch konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er liebte es, wie sein Sohn ihn beschützen wollte. Doch Emilys Antwort auf Jacks Frage, berührte ihn noch mehr:
"Natürlich habe ich deinen Daddy lieb. So unfassbar sehr. Und dich auch, Großer!"
"Ich hab dich auch lieb, Emmy!"
Mit diesen Worte schlang Jack seine Arme nochmal um Emily, ehe er sich abwand und wieder mit seinem Lego spielte.
Der Rest des Abends verlief recht unspektakulär: Es wurde gekocht, gegessen und gespielt. Nachdem Jack von Emily ins Bett gebracht wurde, ließ sich das Paar auf dem Sofa nieder.
"Was hab ich dir gesagt? Jack hat nichts dagegen. Dafür mag er dich viel zu sehr. Er wollte sogar direkt von dir ins Bett gebracht werden. Du musst endlich lernen, mir und vor allem dir selbst zu vertrauen. Und ich glaube, ich habe da auch schon so eine Idee."
Seine letzten Worte raunte er nur noch und kam unterdessen immer näher auf sie zu.
Bevor sie überhaupt reagieren konnte, legte er seine Lippen sanft auf ihre und eine Hand an ihre Wange. Überrascht keuchte sie auf, war der Kuss, den sie gerade bekam, doch keinesfalls unschuldig. Er versprach sehr viel mehr und Emily gefiel dieses Versprechen. Gerade, als sie den Kuss vertiefen wollte, trennte sich Hotch von ihr.
"Komm mit! Ich würde das gerne ins Schlafzimmer verlegen, ist das in Ordnung?"
Kaum, dass sie genickt hatte, hob er sie mühelos hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Dort legte er sie auf das große Bett und wandte sich der Kommode an der gegenüberliegenden Wand zu.
"Was tust du da, Aaron?"
"Warte, ich habe es gleich gefunden. Einen Augenblick noch..."
Nur Sekunden später drehte er sich wieder zu ihr und präsentierte stolz sein Fundstück.
"Das ist ein Schal... Was willst du jetzt damit?"
"Wärst du bereit, etwas Neues mit mir auszuprobieren?"
"Aaron, du machst mir Angst. Was hast du vor?"
"Ich würde dir gern die Augen damit verbinden. Ich will dir helfen, Em, okay? Du musst lernen, dass nur du für mich zählst. Dass nur du wichtig bist. Niemand sonst. Deine Aufgabe ist es nicht, mich zu befriedigen. Ich will dich glücklich machen. Und ich möchte, dass du mir vertraust. Vielleicht lernst du sogar noch etwas über dich selbst dabei."
Mit Tränen in den Augen sah sie ihn an. Kein Wort verließ ihre Lippen, weil sie so gerührt von seiner Ansprache war. Doch gleichzeitig tobte auch ein innerer Kampf in ihrem Kopf. Sie vertraute Hotch, so viel war klar. Aber war sie auch bereit, die Kontrolle komplett abzugeben und sich vollständig fallen zu lassen? Ihr Freund hatte das schon die ganze Zeit über versucht, aber während dem Sex nichts sehen zu können, war noch eine Stufe härter. Auf der anderen Seite wusste sie von ihrem Vertrauensproblem nur allzu gut und sie rechnete es Hotch hoch an, dass er sich so um sie bemühte und ihr helfen wollte. Außerdem war ihr klar, dass er niemals etwas tun würde, was sie nicht wollte, sonst hätte er sie auch nicht gefragt, bevor er ihr die Augen verbinden wollte. Trotz aller Zweifel beschloss Emily, sich auf dieses Experiment einzulassen. Schließlich konnte es ihr wirklich nur helfen.
"Okay, dann probieren wir es aus. Danke Aaron, dass du dir so eine Mühe mit mir gibst."
"Das mache ich mehr als gern. Und ich verspreche dir, dass ich sofort aufhören werde, sobald du es nicht mehr willst. Bist du bereit?"
Sie bestätigte die Frage mit einem Nicken und ließ sich von Hotch den Schal anlegen. Zuerst war es ein seltsames Gefühl, so ausgeliefert zu sein, ohne zu wissen, was wohl als nächstes geschah. Doch sobald er seine Lippen auf die ihren legte, entspannte sie sich ein klein wenig. Emily griff ihm ins Haar und zog seinen Kopf näher zu sich, während Hotch seine Zunge in ihren Mund gleiten ließ. Das Keuchen, was ihr dabei entfuhr, veranlasste ihn dazu, den Kuss noch weiter zu intensivieren. Erst Minuten später lösten sie sich schwer atmend voneinander und Hotch drückte Emily zurück auf das Bett. Sie hörte ein leises Rascheln und schloss daraus, dass er sich wohl seiner Kleidung entledigt haben musste. Gleich darauf war er wieder bei ihr.
"Ich werde dir jetzt langsam deine Hose ausziehen."
Seinen Worten folgten Taten und er schob ihr die Hose von den Hüften, ehe er sie ihr komplett auszog und achtlos neben das Bett schmiss. Anschließend begann er damit, sanfte Küsse auf ihr rechtes Bein zu hauchen. Er arbeitete sich immer weiter vor, bis er die Innenseite ihres Oberschenkels erreichte. Das gleiche wiederholte er mit ihrem linken Bein. Unterdessen wanderten seine Hände nach oben unter ihr Shirt und strichen leicht über ihren Bauch.
Für Emily war die Wirkung des Schals unglaublich. Obwohl sie sich noch nicht gänzlich mit der Situation zufriedengegeben hatte, kam sie nicht umhin, zuzugeben, dass sie so alles viel intensiver spürte. Die Küsse auf ihrer Haut und Hotchs Hände an ihrem Bauch ließen sie schwach werden. Ihr Atem ging immer schneller und setzte für einen Moment aus, als seine Finger sich langsam am Bund ihres Slips zu schaffen machten. Mit unendlicher Sanftheit legte er eine Hand an ihre Hüfte und hob diese leicht an, wodurch er mir der anderen Hand den Slip bis zu ihren Knien herunterziehen konnte.
"Darf ich dich berühren, Em?"
"Ja... mach endlich!"
Die gepresste Antwort kam prompt, denn Emily konnte es kaum erwarten, endlich seine Finger in ihr zu spüren. Doch dazu kam es noch nicht. Hotch nahm sich viel Zeit dafür, mit seiner Hand von ihrer Hüfte bis zu ihrem Bauch und erst dann über ihren Venushügel zu streichen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit fühlte sie seinen Daumen auf ihrer Klitoris. Emily seufzte erregt auf, als er damit begann, ihr Zentrum zu umkreisen. Mit immer heftigerem Keuchen wand sie sich unter seiner Hand und bettelte so nach Erlösung. Aber Hotch hatte andere Pläne. Also zog er seinen Daumen zurück und schob stattdessen ihr Shirt weiter nach oben, bis er ihren BH freigelegt hatte. Dann griff er an ihre Schulter, um ihren Oberkörper etwas anzuheben, sodass er den BH öffnen konnte. Mit geschickten Handgriffen zog er ihn hervor und warf ihn, ebenso wie die Hose, neben das Bett.
Ohne Vorwarnung beugte er sich über seine Freundin und nahm ihre Nippel nacheinander in den Mund. Gleichzeitig fing er damit an, ihre Brüste sanft zu massieren. Emily stöhnte seinen Namen und vergrub ihre Finger in seinem Hinterkopf.
Als er jedoch seine Hände tiefer wandern ließ, während seine Lippen noch immer ihre Spitzen bearbeiteten, musste sie sich heftig zusammenreißen, um nicht Hotchs Namen zu schreien. Aber das ging an diesem Abend nicht, da Jack nur wenige Zimmer weiter schlief und jederzeit wach werden konnte. Somit verstärkte sie ihren Griff in seine Haare und keuchte stattdessen gepresst auf, als Hotchs Finger wieder ihre Klitoris erreichten. Und diesmal nahm sie jede seiner Berührungen tausendfach intensiver wahr. Wie von Sinnen warf sie sich ihm entgegen und konnte kaum mehr klar denken. Und als er dann endlich zwei seiner Finger tief in sie eintauchte, gab sie auf: Sie warf ihren Kopf zurück und ein leiser Schrei entwich ihrer Kehle, den Hotch jedoch sofort mit seinem Mund dämpfte, indem er sie heftig küsste. Der Orgasmus überrollte sie förmlich und sie hatte das Gefühl, noch nie so deutlich jede Empfindung gespürt zu haben. In dem Moment liebte sie diesen Schal, weil er ihr Gefühle schenkte, die sie bis dato nicht zu kennen schien. Vollkommen kraftlos blieb sie liegen und genoss die Nachwirkungen ihres Höhepunktes. Immer wieder schwirrte ihr die Frage im Kopf herum, ob der Schal tatsächlich eine intensivere Wahrnehmung verursachte. Sie hatte noch nie große Probleme damit gehabt, einen Orgasmus zu bekommen. Vorausgesetzt, ihr Gegenüber wusste, was er tat. Wenn dies der Fall war, dann dauerte es bei ihr selten wirklich lange, bis sie das bekannte Zittern überkam. Aber bei Hotch war es noch einmal um so vieles besser. Es schien, als würde er sie mühelos und nahezu unendlich oft zum Höhepunkt bringen können, ohne dafür viel tun zu müssen. Und vielleicht lag es daran, dass er der erste Mann in ihrem Leben war, bei dem sie sich fallen lassen konnte. Doch irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie heute jede seiner Berührungen besonders deutlich spürte. Ob es nun am Schal lag oder der Tatsache geschuldet war, dass sein Plan aufging und sie ihrem Freund noch mehr vertraute, war ihr letzten Endes egal. Sie wollte den Moment genießen und sich keine weiteren Gedanken darüber machen.
Auch Hotch schien ihr keine Zeit mehr lassen zu wollen, denn seine Hände strichen erneut über ihren Körper und verharrten schließlich auf ihren Oberschenkeln. Vorsichtig schob er sie ein wenig auseinander, um sich mehr Platz zu schaffen. Dann kniete er sich dazwischen und fuhr mit seinem Daumen über ihre Lippen, ehe er diese öffnete und mit seiner Zunge um Einlass bat. Der Kuss raubte ihr den Atem und als er sich schließlich von ihr löste, sog sie tief die Luft ein, um ihre Lungen mit Sauerstoff zu versorgen. Im nächsten Augenblick fühlte sie wieder Hotchs Hände an ihren Brüsten, die er behutsam massierte. Immer weiter erhöhte er den Druck seiner Finger, bis Emily sich unter ihm wand und erregt aufstöhnte.
Das war der Moment, in dem er von ihr abließ und stattdessen zu einer Frage ansetzte:
"Ist es in Ordnung für dich, wenn wir miteinander schlafen?"
"Gott... Aaron... Was glaubst du, worauf ich die ganze Zeit warte?"
Sobald er die Bedeutung ihrer Worte begriffen hatte, zog er ihr den Slip endgültig aus und schob sich auch seine Boxershorts von den Beinen.
Er griff an ihre Hüfte und hob diese leicht an, um besser in sie eindringen zu können. Anschließend drückte er seine Lippen auf ihre und begann, sich langsam in sie zu schieben.
Mit einem Mal verkrampfte sich Emily. Sie konnte sich selbst nicht erklären, warum das geschah, aber es war, als würde ihr Verstand der Situation folgen und bemerken, dass sie nicht die Oberhand hatte. Der Schal wurde ihr plötzlich zu viel. Sie musste ihn loswerden. Schnell zog sie ihn von ihren Augen und warf ihn neben sich. Also hatte Hotch Recht gehabt: Sie hatte noch immer ein Problem damit, die Kontrolle abzulegen und einer anderen Person zu vertrauen. Auch, wenn dieser Mensch ihr Partner war. Derjenige, den sie am meisten liebte. Ein Zittern erfasste ihren Körper, als sie das Ausmaß dessen begriff, was sie gerade herausgefunden hatte. Sie vertraute niemandem. Natürlich war die ganze Situation eine besondere. Schließlich war sie in diesem Augenblick am verletzlichsten. Und ihr Freund hatte es immerhin geschafft, sie bis an diesen Punkt zu bringen, ohne dass sie Angst davor hatte, enttäuscht und verletzt zu werden. Aber im Grunde genommen machte es das für Emily nicht wirklich besser. Enttäuscht über sich selbst, atmete sie geräuschvoll aus und nahm erst in dem Moment wahr, dass Hotch über ihr still hielt. Und nicht nur das: Er redete beruhigend auf sie ein und strich ihr sanft über die Schulter.
Auch er hatte natürlich gemerkt, dass sie sich verkrampft hatte, und sofort in seiner Bewegung innegehalten. Dann hatte er verzweifelt versucht, zur ihr durchzudringen, aber sie schien so in Gedanken versunken zu sein, dass sie ihn gar nicht bemerkt hatte. Doch irgendwann reagierte sie doch:
"Es tut mir leid, Aaron. Ich... ich habe gerade begriffen, dass du Recht hattest. Die Situation gerade eben... das war mir einfach zu viel. Es ist nicht einfach für mich, die Kontrolle komplett abzugeben. Vor allem dann nicht, wenn ich alles von mir zeige. Du kennst alles von mir. Jede Eigenheit und jedes persönliche Detail. Du weißt, wie ich aussehe, wenn ich nackt bin, wenn ich einen Orgasmus habe und wenn ich den Sex mit dir genieße. Du weißt, wie ich auf Arbeit bin, wie ich mit Jack umgehe und wie ich meine Freizeit gestalte. Und glaub mir, ich zeige dir all das wirklich gern. Ich vertraue dir, das musst du mir glauben. Aber offensichtlich hat mein Vertrauen noch Grenzen. Und ich glaube, du bist der erste Mensch, der diese Grenzen durchbrechen könnte. Aber genau davor habe ich auch die meiste Angst."
Während ihrem Monolog hatte er einen Arm um sie gelegt und zog sie nun, da sie geendet hatte, noch näher zu sich. Danach strich er ihr behutsam die Tränen aus dem Gesicht, die sich aus ihren Augen gelöst hatten.
"Alles ist gut, Em. Ich liebe dich. Ich liebe jedes Detail an dir. Und ich liebe es, dass du mir alles von dir zeigst. Alles, was ich tue, mache ich, um dir zu helfen. Um dir diese Angst zu nehmen. Es ist niemals meine Absicht, dir weh zu tun. Und mittlerweile weiß ich auch, dass die Idee mit dem Schal zu früh war. Ich hätte dir das noch nicht vorschlagen dürfen. Du bist noch nicht so weit."
"Doch Aaron, ich bin bereit. Und ich will das hier und jetzt zu Ende bringen. Bitte. Leg mir den Schal wieder an und wir fangen von vorne an. Ich will das. Bitte!"
"Emily, versteh doch. Du brauchst noch ein wenig Zeit, bis du mir voll vertraust. Bis dahin halte ich es für keine gute Idee, das noch einmal auszuprobieren."
"Bitte, mach einfach. Ich vertraue dir. Und ich will diese letzte Grenze jetzt auch noch mit dir einreißen. Aber das kann ich nur, wenn du mir dabei hilfst."
Ergeben nickte Hotch und rang ihr das Versprechen ab, dass sie sagen sollte, sobald sie sich nicht mehr wohlfühlte. Dann nahm er den Schal und verband ihr wieder die Augen.
"Nicht erschrecken, Em. Ich werde dich jetzt küssen, ja?"
Statt einer Antwort suchte Emily mit ihrer Hand nach seinem Kopf und zog ihn näher zu sich.
Ihre Lippen trafen aufeinander und beide konnten nicht anders, als aufzustöhnen.
Nach nur wenigen Sekunden standen beiden vollkommen in Flammen, sodass Hotch es wagte, seine Hände, die er vorher nur an ihren Kopf gelegt hatte, weiter nach unten wandern zu lassen. Kaum, dass seine Finger ihre Nippel umkreisten, wölbten sich ihre prallen Brüste ihm entgegen. Um sie besser verwöhnen zu können, drückte er Emily zurück in die Laken und löste seine Lippen von ihren, um ihre Brüste mit dem Mund zu liebkosen. Nacheinander nahm er ihre Spitzen zwischen seine Zähne und umspielte mit seiner Zunge die sensible Haut an dieser Stelle. Allein diese Bewegungen ließen seine Freundin erschaudern.
Seine Hände bahnte sich parallel dazu ihren Weg zu ihrem Zentrum. Dort angekommen rieb er vorsichtig über ihre Klitoris und begann sie zu reizen, indem er leicht dagegen klopfte. Diese pulsierende Bewegung machte Emily wahnsinnig. Sie schmolz dahin und krallte ihre Hände in die Bettdecke, damit sie ihre Lust nicht hinausschrie.
Immer und immer wieder stieß er in rhythmischen Abständen sanft gegen ihr Zentrum, nur um kurz darauf seine Finger komplett zurückzuziehen. Sie wimmerte, konnte es kaum mehr ertragen, so von Hotch hingehalten zu werden. Das Zittern, welches schon längst ihren ganzen Körper erfasst hatte, ließ nicht nach und sie hatte das Gefühl, die ganze Zeit, kurz vor ihrem Höhepunkt zu stehen. Doch ihr Freund wusste, was er tat, und ließ sie leiden. Gerade, als sie es nicht mehr aushielt, und selbst nachhelfen wollte, spürte sie, wie seine Finger über ihre geschwollenen Schamlippen strichen. Mit einem Mal ging alles ganz schnell. Zwei seiner Finger teilten ihre Lippen und drangen in sie ein, während sein Daumen wieder den Weg zu ihrer Klitoris fand. In diesem Moment zerfloss sie. Ihr Körper bebte als die warmen Wellen ihres Orgasmus über sie strömten. Hotchs Finger schnellten in ihr hin und her, sein Daumen umkreiste ihr Zentrum und sorgte somit dafür, dass sie das Gefühl hatte, ihr Höhepunkt würde immer wieder von vorne beginnen. Sie liebte dieses Gefühl und wollte, dass es nie aufhörte. Doch nach einer gefühlten Ewigkeit tat es genau das. Obwohl ihr Freund noch immer seine Finger in ihr hatte, und bereit war, ihre Lust weiter zu steigern, konnte ihr Körper nicht mehr. Sie hatte eine Grenze erreicht und brauchte einige Minuten, um ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen und wieder halbwegs klar denken zu können. Auch Hotch schien zu spüren, dass sie nun wieder ansprechbar war und hakte vorsichtig nach:
"Ist alles in Ordnung, Em? Wie fühlst du dich?"
Ihr war bewusst, dass die Sorge, die in seinen Worten mitschwang, mehrere Gründe haben musste. Zum einen war sie nach einem Orgasmus noch nie so lange inaktiv gewesen und zum anderen sorgte er sich darum, ob ihr das vielleicht zu viel gewesen sein könnte. Schließlich hatte sie nur kurze Zeit vorher den Sex mit ihn abgebrochen, weil sie Angst vor dem damit verbundenen Kontrollverlust hatte.
"Das war... unglaublich. Ich... Aaron... Ich weiß nicht, was ich sagen soll... Bitte schlaf mit mir."
"Bist du dir sicher? Wenn wir damit warten, bis du dich wieder erholt hast, ist das nicht schlimm."
"Bitte... Ich will dich jetzt in mir."
Das war eine Bitte, die Hotch ihr nicht ausschlagen wollte. Außerdem war er mehr als bereit dazu, musste er sich doch eben bereits ziemlich zusammenreißen, um bei Emilys Anblick nicht zu kommen.
Also zog er seine Finger aus ihr, öffnete ihre Beine noch ein wenig mehr und positionierte sich über ihr.
"Bist du bereit?"
Ihr gehauchtes "Ja!" ging in ihrem Stöhnen unter, als Hotch endlich tief in sie eindrang. Diesmal gab es keine Zweifel, keine Ängste, die Emily verkrampfen ließen. Alles, was sie tat, war, den Moment zu genießen. Sie spürte seine Stöße, mit denen er sich in ihr bewegte und hörte sein Keuchen, welches immer lauter wurde. Sie ließ sich von seinem Rhythmus treiben und legte ihre Arme auf Hotchs Rücken, um ihn noch näher bei sich zu haben. Währenddessen schob er eine Hand zwischen ihre Schenkel und begann wieder damit, ihre Klitoris zu umkreisen. Parallel dazu hauchte er sanfte Küsse auf ihren Hals und verursachte damit eine Gänsehaut bei Emily. Mit einem lauten Stöhnen kam Hotch schließlich tief in ihr und schaffte es gerade noch, den Druck seines Fingers auf ihrem Zentrum zu erhöhen, um auch sie mit seinem Höhepunkt mitzureißen. Danach brach er erschöpft auf ihr zusammen und beobachtete seine Freundin, wie ein Beben durch ihren Körper ging und sie schließlich ebenfalls entkräftet liegen blieb.
Sobald er sich wieder ein wenig erholt hatte, strich er Emily die verschwitzten Haarsträhnen aus dem Gesicht und erlöste sie dann von dem Schal. Sofort öffnete sie ihre Augen und der Blick, den sie Hotch zuwarf, war voller Liebe und Dankbarkeit. Er konnte nicht anders, als sie an sich zu ziehen und zu küssen.
Als sie sich kurz darauf wieder voneinander lösten, rollte Hotch sich von ihr herunter und legte sich neben sie.
"Wie geht es dir jetzt, Em?"
"Mir geht es gut. Was du da gerade mit mir gemacht hast, war... es war einfach nur wunderschön. Ich hatte keine Zweifel mehr, keine Angst. Ich habe es einfach nur genossen. Und dafür danke ich dir, Aaron. Auch, wenn ich das schon so oft gesagt habe. Aber danke, dass du für mich da bist. Du glaubst nicht, wie gut es gerade getan hat, diese Grenze einzureißen."
"Und ich würde es immer wieder für dich tun. Wenn es dir geholfen hat, mehr Vertrauen zu gewinnen und die Kontrolle abzugeben, dann ist das alles, was ich erreichen wollte."
"Ich liebe dich, Aaron Hotchner. So sehr, wie ich noch keinen Menschen in meinem Leben geliebt habe."
"Ich liebe dich auch, Emily Prentiss."
Damit kuschelten sie sich aneinander und schliefen wenig später ein.
ENDE
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Ich hoffe, euch hat diese Fortsetzung gefallen. Über Feedback würde ich mich sehr freuen.
Hier geht es zu den anderen Teilen der Reihe:
Teil 1: Love me forever - Ein Abend mit Folgen
Teil 2: Love me forever - Wichtige Gespräche
Teil 4: Love me forever - Der Umzug
Hier bin ich mal wieder mit einem neuen Teil der „Love me forever“-Reihe. Ich hoffe, euch gefällt die Fortsetzung.
Hier geht es zu den anderen Teilen der Reihe:
Teil 1: Love me forever - Ein Abend mit Folgen
Teil 2: Love me forever - Wichtige Gespräche
Teil 4: Love me forever - Der Umzug
Habt viel Spaß!
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Verschlafen öffnete sie die Augen und konnte in der Dunkelheit von Hotchs Schlafzimmer nichts erkennen. Es war stockfinster, mitten in der Nacht. Vorsichtig, um Hotch, der seinen Arm um ihre Taille platziert hatte, als wolle er Emily nie wieder gehen lassen, nicht zu wecken, drehte sie sich auf die Seite. Von dieser Position aus konnte sie einen Blick auf die digitale Uhrzeit des Weckers erhaschen - 02:27. Nun hatte sie den Beweis: Es war mitten in der Nacht. Und sie hatte Hunger. Kein Wunder eigentlich, waren Hotch und sie am Abend mit anderen Dingen beschäftigt gewesen als mit Essen. Doch jetzt war dieser Umstand natürlich umso ärgerlicher, schließlich wusste sie genau, dass sie nicht so einfach wieder einschlafen würde. Also versuchte sie sich langsam aus Hotchs Umarmung zu befreien, um in der Küche nach etwas Essbaren zu suchen. Gerade als sie in die Schuhe, die ihr Freund ihr gegeben hatte, schlüpfen wollte, bemerkte sie, wie die Matratze sich bewegte. Ihre Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt, sodass sie ihn mühelos beobachten konnte. Ein kurzer Blick ließ sie wissen, dass auch er nun wach war.
"Wo willst du hin, Em?"
"Ich habe Hunger und wollte gerade deinen Kühlschrank plündern. Immerhin hast du dein versprochenes Abendessen ja nicht serviert."
"Du warst einfach leckerer."
Mit verschmitztem Grinsen sah er sie an, ehe auch er sich an den Rand des Bettes setzte, um aufzustehen.
"Und was ist jetzt mit dir? Hast du etwa auch Hunger?"
"Ja, stell dir vor, ausschließlich von Lust und Liebe kann selbst ich nicht leben. Aber ich habe eine bessere Idee: Wir holen das Abendessen einfach jetzt nach!"
"Du weißt schon, dass es halb drei Uhr nachts ist und wir morgen früh auf Arbeit müssen?"
"Das ist mir durchaus bewusst. Aber das ändert trotzdem nichts daran, dass ich dir sehr gerne etwas kochen würde."
"Du spinnst, Aaron. Aber meinetwegen. Wenn du damit leben kannst, dass ich mich morgen kaum aufs Arbeiten konzentrieren kann, weil ich todmüde bin, dann soll es mir recht sein. Du bist mein Chef."
"Und dein Chef sagt dir jetzt, dass ich uns etwas zu Essen koche."
Kurze Zeit später standen sie in der Küche und hatten alle Aufgaben bereits verteilt. Während Hotch das Gemüse klein schnitt, rührte Emily den Reis um. Kaum, dass das Essen fertig war, fanden sie sich an dem von Hotch schon Stunden zuvor gedeckten Tisch wieder.
"Du hättest mir nicht helfen müssen. Schließlich war es das Abendessen, was ich dir versprochen hatte."
"Natürlich helfe ich dir. Falls du es schon wieder vergessen haben solltest: Es ist eigentlich mitten in der Nacht. Keine typische Zeit also, um Essen zu kochen. Ist doch klar, dass ich dich da nicht allein in der Küche stehen lasse."
"Dankeschön. Aber jetzt wünsche ich dir guten Appetit. Ich hoffe, es schmeckt auch."
Mit großem Hunger griff Emily nach der Gabel und führte sich ein wenig vom angebratenen Reis zum Mund. Genüsslich seufzend lehnte sie sich zurück und kaute den Bissen hinunter.
Hotch beobachtete sie dabei belustigt.
"Man könnte meinen, es schmeckt dir, so wie du deinen Teller anschmachtest."
"Da könntest du Recht haben. Das ist so lecker. Auch wenn die Uhrzeit etwas skurril ist."
"Muss ich dich jetzt ernsthaft daran erinnern, woran das liegt? Oder fällt es dir auch so wieder ein?"
Er war sich nicht sicher, ob er dem Gespräch die richtige Richtung verliehen hatte, schließlich wollten sie nur schnell etwas essen, um dann sofort wieder schlafen zu gehen. Aber eine solche Chance ungenutzt zu lassen, erschien ihm nur noch frevelhafter.
Mit ihrer Antwort hatte er allerdings nicht gerechnet:
"Wenn ich das so schnell vergessen würde, hättest du etwas gewaltig falsch gemacht. Ich glaube nicht, dass ich jemals glücklicher war, als mit dir. Ich liebe dich, Aaron."
"Ich liebe dich auch. So sehr!"
Damit beugte er sich zu ihr vor und wollte sie küssen. Aber Emily schüttelte nur mit dem Kopf und grinste ihn verschmitzt an.
"Du weißt, wo es enden würde, wenn wir uns jetzt küssen. Und du brauchst deinen Schlaf genauso, wie ich meinen. Außerdem wird sonst das Essen kalt. Und das wäre sehr schade."
"In Ordnung, du hast mich überredet. Aber dir entgeht einiges. Das solltest du wissen."
Er lehnte sich wieder zurück und widmete sich seinem Reis, während er Emily mit ihren Gedanken in Ruhe ließ. Ihm war klar, dass ihr Gehirn gerade lebhafte Bilder produzierte. Und so, wie sie vollkommen abwesend lächelte, schien er bisher alles richtig gemacht zu haben. Er konnte nicht verhindern, dass er stolz darauf war, neben ihr der Hauptcharakter in ihrem Kopfkino zu sein.
Nach einem kurzen Moment fand auch Emily zurück in die Realität und machte sich über ihren Teller her. Sobald sie fertig waren, lehnten sich beide entspannt zurück und sahen einander an.
"Was meinst du, sollen wir wieder schlafen gehen, Em?"
"Eigentlich würde ich sofort ja sagen, aber im Moment bin ich überhaupt nicht müde."
"Dann lass es uns doch so machen: Wir legen uns ins Bett und reden noch ein bisschen. Ist das in Ordnung?"
"Das ist mehr als in Ordnung!"
Zusammen räumten sie das dreckige Geschirr in die Küche und beschlossen, sich erst am Morgen darum zu kümmern. Sie waren sich einig, dass das Aufräumen der Küche nicht gerade dazu beitragen würde, müde zu werden.
Als sie sich auf den Weg zum Schlafzimmer machten, hörte Hotch, wie Emily hinter ihm kicherte.
"Was ist so lustig, Em?"
"Ich habe nur gerade daran gedacht, wie absurd die Tatsache ist, dass wir mitten in der Nacht gekocht und gegessen haben, obwohl wir morgen früh sechs Uhr aufstehen müssen."
"Dann sollten wir uns wohl beeilen, schnell ins Bett zu kommen, um wenigstens noch ein paar Stunden zu schlafen."
Mit diesen Worten betraten Sie das Schlafzimmer und kuschelten sich eng aneinander. Und obwohl Emily eigentlich nicht müde war, beruhigte sie Hotchs Nähe, sodass sie auch ohne viele Worte bald beide einschliefen.
Der Wecker riss sie aus einem tiefen Schlaf. Vollkommen benommen versuchte sie, das nervtötende Piepen abzustellen, bemerkte dabei aber, dass sie dafür auf der falschen Seite des Bettes lag. Also musste sie warten, bis Hotch endlich realisierte, dass der Wecker klingelte und ihn abstellte. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er es dann geschafft und drehte sich mit müden Augen zu Emily herum.
"Guten Morgen, Schönheit. Hast du gut geschlafen?"
Statt einer Antwort bekam er lediglich ein leises Murren, was ihn darauf schließen ließ, dass sie wohl ebenso müde war wie er.
"Na komm, lass uns aufstehen. Im Bett werden wir auch nicht munterer."
Langsam erhob er sich und setzte sich an die Bettkante.
Mit einem enttäuschten Seufzen schlug auch Emily wieder die Augen auf und warf die Bettdecke zurück. Auf dem Weg ins Bad war sie kaum in der Lage, ihre Augen offen zu halten. Eigentlich war sie es ja gewöhnt, nicht viel Schlaf zu bekommen, denn in ihrem Job konnte es immer sein, dass sie mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt wurde. Doch irgendwie war es an diesem Morgen besonders schlimm.
Nichtsdestotrotz zog sie sich aus und stieg unter die warme Dusche, während Hotch sich rasierte. Sobald sie fertig waren, gingen sie in die Küche, um dort noch ein kleines Frühstück zu sich zu nehmen. Viel Hunger hatten sie ohnehin nicht, denn die nächtliche Kochaktion hatte für einen vollen Magen gesorgt.
Nachdem sie auch das Frühstück hinter sich gebracht hatten, räumten sie die Küche auf, die in der Nacht ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden war. Doch zu zweit waren sie schnell fertig und beschlossen, bereits ins Büro zu fahren und mit der Arbeit anzufangen. Sie wären zwar eine halbe Stunde eher als der Rest des Teams da, aber daraus machten sie sich nichts. Außerdem waren sie mit zwei Autos unterwegs, sodass niemandem direkt auffallen dürfte, dass sie zusammen gekommen waren. Also zogen sie sich fertig an, packten ihre Taschen und machten sich auf den Weg nach Quantico.
Dort angekommen küssten sie sich noch einmal innig im Fahrstuhl, ehe sie auf Abstand gingen. Emily merkte bereits jetzt, dass es ihr von Stunde zu Stunde immer schwerer fiel, sich von Hotch zu distanzieren. Doch im Moment war dies nun einmal unerlässlich, zumal sie ihrer Beziehung selbst die Regel auferlegt hatte, es im Augenblick niemandem zu erzählen. Niemandem außer Jack, wie ihr einfiel. Und dieser kam heute Nachmittag von seiner Klassenfahrt zurück. Mit einem Mal kam wieder diese unerklärliche Angst in ihr auf. Was würde Jack wohl sagen? War er damit einverstanden? Was würde passieren, wenn er es nicht war?
Hotch merkte, wie Emily neben ihm immer weiter in Gedanken zu versinken schien und sich anspannte.
"Hey Em, was ist los?"
In diesem Moment öffneten sich die Türen des Fahrstuhls und ersparten ihr damit die Antwort auf seine Frage.
Gerade, als Hotch sie berühren wollte, um sie zum Sprechen zu animieren, sah er aus dem Augenwinkel, wie Reid von seinem Schreibtisch aufstand und sich einen Kaffee holte. Überrascht, dass er zu dieser Zeit schon im Büro war, hielt Hotch in seiner Bewegung inne und blickte Emily ernst entgegen.
"Wir reden gleich, ja? Kommst du bitte in fünf Minuten in mein Büro?"
Mit einem Nicken drehte sie sich um und verschwand hinter der Glastür, um an ihren Schreibtisch zu gelangen.
Er schaute ihr verwirrt hinterher. Aus dieser Frau wurde er einfach nicht schlau. Gerade eben war noch alles gut gewesen und mit einem Mal wirkte sie so abwesend und beinahe verängstigt. Doch diesen Gedanken schüttelte er schnell ab und beschloss, einfach auf das Gespräch mit ihr zu warten.
Also begab er sich nach oben in sein Büro und schloss die Jalousien, damit er später ungestört mit Emily reden konnte. Diese ließ auch nicht lange auf sich warten und nur wenig später klopfte es bereits an seiner Tür.
Mit seinem "Herein!" trat sie in das Zimmer ein und blieb dann in der Mitte des Raumes stehen. Hotch kam auf sie zu und zog sie in eine innige Umarmung, um ihr zu zeigen, dass sie sich nicht unwohl zu fühlen brauchte.
"Was ist nur los, Em? Eben war doch noch alles gut."
Er merkte, wie sie in seinen Armen bebte, als er diese Worte aussprach. Also beschloss er, sie erst einmal zu seinem Sofa zu dirigieren und dann einen erneuten Versuch zu starten, etwas aus ihr herauszubekommen.
Sobald sie saßen, sah er sie auffordernd an. Doch Emily brauchte noch einen kurzen Moment, ehe sie antworten konnte. Um sich innerlich etwas zu beruhigen, nahm sie seine Hand und drückte sie.
"Es ist nicht so einfach für mich, das in Worte zu fassen. Ich... vorhin im Fahrstuhl musste ich daran denken, dass... dass wir es heute Jack sagen wollen. Und ich will das ja auch. Wirklich, das musst du mir glauben. Aber... aber was ist, wenn er mich nicht akzeptiert? Wenn er dagegen ist, dass ich deine neue Freundin bin? Was ist dann, Aaron?"
Nach diesen Worten ließ sie kraftlos die Schultern sinken und blickte auf ihre miteinander verschlungenen Finger. Ihrem Blick folgend, nahm er seine noch freie Hand und legte diese an ihr Kinn. Langsam hob er ihren Kopf, sodass sie ihn ansehen musste. Er versuchte, alle Liebe, die er besaß, in seinen Blick zu legen.
"Das wird nicht passieren. Jack liebt dich. Ich bin mir ganz sicher, dass er nichts dagegen hat, wenn du öfter bei uns bist. Er fragt sonst ständig nach dir. Das sollte ihm also gelegen kommen. Mach dir nicht so viele Gedanken, Em. Es wird alles gut."
Emily atmete tief durch, bevor sie antwortete. Sein Zuspruch tat ihr gut und trotzdem konnte sie die letzten kleinen Zweifel einfach nicht abschütteln. Vermutlich war ihr das erst möglich, wenn es Jack wusste und wirklich nichts dagegen hatte. Und solange musste sie einfach mit ihrer Unsicherheit klarkommen.
"Danke, Aaron. Danke für alles. Lass es uns Jack einfach heute sagen und dann werden wir sehen, was passiert."
"Em, wir werden nicht sehen, was passiert, weil ich es vorher weiß. Es wird alles gut, glaube es mir. Ich liebe dich und Jack wird das auch merken."
"Ich liebe dich auch. Und jetzt lass uns aufhören, darüber zu reden."
Mit diesen Worten drehte sie sich ihrem Freund zu und beugte sich vor, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Doch dabei hatte sie nicht mit Hotch gerechnet, der sich damit alles andere als zufriedengab und seine Arme um sie schlang, damit er sie näher bei sich hatte. Parallel dazu vertiefte er den Kuss und bat mit seiner Zunge um Einlass. Nur zu gerne gewährte sie ihm diesen und keuchte leise auf, als sich ihre Zungen endlich berührten. So küssten sie sich eine Weile, bis Emily mit ihrer Hand unter sein Hemd fahren wollte. Das war der Moment, in dem sich Hotchs Verstand wieder einschaltete und er realisierte, dass sie sich immer noch in seinem Büro befanden. Sanft löste er sich von ihr und sah sie entschuldigend an.
"Nicht hier, Em. Heute Abend wieder, in Ordnung? Aber hier ist nicht der richtige Ort dafür."
Verständnisvoll nickte sie, kam aber nicht umhin, leise zu seufzen und so ihrer Enttäuschung Ausdruck zu verleihen. Aber auch sie wusste, dass sie im Büro nicht übereinander herfallen durften. Außerdem war es mittlerweile sowieso an der Zeit, wieder zu ihrem Schreibtisch zurückzukehren. Und für Hotch galt es nun, die alltägliche Besprechung anzukündigen. Also begab sich Emily zurück ins Großraumbüro, während Hotch noch ein paar Minuten wartete, ehe er alle in den Besprechungsraum zitierte.
Sobald sie alle zusammensaßen, begannen sie, die heutigen Aufgaben zu besprechen. Da ein neuer Fall ausblieb, wurden das Team von ihrem Chef dazu aufgefordert, sich erneut der Aktenarbeit zu widmen. Während dem Meeting bemerkte JJ immer öfter die verliebten Blicke, die sich Hotch und Emily zuwarfen. Innerlich freute sie sich für die beiden sehr, aber da es ihr von ihrer besten Freundin verboten worden war, die Freude nach Außen zu zeigen, versuchte sie ihre Erkenntnisse so unauffällig wie möglich zu verarbeiten. Doch ihr fielen nicht nur die Blicke auf. Auch die müden Augen von Hotch und das unterdrückte Gähnen von Emily, ließen sie innerlich Schmunzeln. Sie beschloss, Emily später darauf anzusprechen, weil sie es nicht lassen konnte, sie aus der Reserve zu locken. Kaum, dass Hotch die Besprechung beendete, hielt JJ ihre Freundin auf, um mit ihr zu reden. Als der Rest des Teams den Raum bereits verlassen hatte, erhob sie das Wort:
"Du siehst ziemlich müde aus, meine Liebe. Warst du etwa mit anderen Dingen als deinem Schlaf heute Nacht beschäftigt?"
Emilys genervter Blick und ihr verächtliches Schnauben interessierten sie eher weniger. Dafür fand sie es viel zu lustig, sie ein wenig aufzuziehen.
"Ach komm schon. Ich verstehe das. Hotch macht dich an. Das war mir schon klar, bevor ihr es endlich mal geschafft habt, es selbst zu erkennen. Also lass mir doch meinen Spaß!"
"Lasse ich doch. Ich weiß nur nicht, ob das hierher gehört..."
"Emily, wir kennen uns schon so lange. Du willst mir doch nicht allen Ernstes erzählen, dass es dir vor mir unangenehm ist, darüber zu reden, was du mit Hotch im Bett so treibst. Ich will doch auch keine Einzelheiten. Nur so ein paar Informationen wie zum Beispiel, ob er seinen Job gut macht. Andernfalls muss ich mal ein Wörtchen mit ihm reden."
Lachend legte Emily ihren Kopf in den Nacken. Sie konnte es nicht fassen, dass JJ solche Informationen von ihr verlangte. Denn eigentlich war sie nicht der Typ dafür, so offen über ihr Sexleben zu sprechen. Doch vor JJ war ihr das komischerweise ziemlich egal.
"Das wirst du schön bleibenlassen. Was soll er denn von mir denken? Dass ich alle Einzelheiten direkt mit dir bespreche? Ich glaube nicht, dass Aaron da so begeistert wäre."
"Okay, okay. Dann spreche ich eben nicht mit ihm. Aber du kannst mir ja trotzdem sagen, ob er dich glücklich macht."
"Danke JJ, dass du dich so um mich sorgst. Und ich verspreche dir, dass ich noch nie so glücklich war wie jetzt. Aaron ist... Er ist einfach wundervoll. Und wenn du es genau wissen willst: Er ist ein mindestens genauso guter Liebhaber! Und nein, ich bin nicht müde, weil wir heute Nacht miteinander geschlafen haben. Stattdessen haben wir mitten in der Nacht zusammen gekocht."
"Ihr habt gekocht? Wie kommt ihr denn auf die Idee? Normalerweise schlafen Menschen in der Nacht, falls du das noch nicht wusstest."
"Haha, sehr witzig, JJ. Wir hatten eben beide Hunger. Das Essen ist gestern Abend... nun ja... sagen wir mal, etwas untergegangen."
"Achso, verstehe. Ihr wart also allen Ernstes so ineinander vertieft, dass ihr darüber vergessen habt, etwas zu essen?"
"Ich weiß selbst, wie lächerlich das klingt. Aber so war es nun einmal. Und jetzt lass uns an die Arbeit gehen, schließlich haben wir genug zu tun."
"In Ordnung, gehen wir an die Arbeit."
Damit drehte sich JJ um, hielt in ihrer Bewegung aber nochmal inne und schaute ihre Freundin an.
"Ich bin wirklich froh, dass ihr euch gefunden habt. Ihr macht euch glücklich und das ist alles, was zählt."
Anschließend machte sie sich wirklich auf den Weg in ihr Büro.
Auch Emily tat es ihr gleich und begab sich mit einem Lächeln auf dem Gesicht an den Schreibtisch, um endlich mit der Aktenarbeit zu beginnen.
Die nächsten Stunden verliefen relativ unspektakulär, bedeutete die Abwesenheit eines Falls doch, dass ausschließlich die liegen gebliebene Büroarbeit anstand. Somit konnte Emily am Nachmittag auch pünktlich in den Feierabend gehen. Vorher schaute sie aber noch bei Hotch vorbei, der vollkommen vertieft über seinen Akten hing. Das konnte sie schon durch die gläserne Front seines Büros sehen, weshalb sie sich dazu entschied, bei ihm anzuklopfen, um ihm mitzuteilen, dass es Zeit zum Gehen war. Als sie kurz darauf vor seinem Schreibtisch stand, blickte Hotch sie erwartungsvoll an.
"Es ist Feierabend, Aaron. Du kannst hier am Montag weitermachen, die Akten rennen nicht weg."
"Ist es wirklich schon so spät?"
Diese kleine Frage bestätigte Emily, was sie ohnehin schon dachte - er hatte die Zeit einfach vergessen.
"Ja, wirklich. Und hattest du nicht vor, Jack von der Schule abzuholen? Er kommt doch heute Nachmittag von seiner Klassenfahrt wieder."
Ihre Worte schienen eine Weile zu brauchen, ehe sie wirklich bei Hotch ankamen. Doch dann verfehlten sie ihre Wirkung nicht. Augenblicklich räumte er seinen Schreibtisch auf und packte seine Tasche.
"Danke, Em. Ich hole jetzt schnell Jack ab und du kommst dann so in zwei Stunden zu mir. Was hältst du davon?"
"Das klingt gut. Dann hast du erst noch ein wenig Zeit mit deinem Sohn. Was hast du dir eigentlich überlegt, wie wir es Jack sagen wollen? Willst du lieber allein mit ihm sprechen oder soll ich auch dabei sein?"
"Wir machen das zusammen. Schließlich bist du jetzt die Frau an meiner Seite, also bist du natürlich auch dabei, wenn Jack es erfährt."
Nach seinen Worten konnte Emily nicht anders und schlang ihre Arme um seinen Oberkörper. In diesem Moment war es ihr egal, ob man durch die Fenster sehen konnte, dass sie Hotch so nahe war. Es galt nur, ihm zu zeigen, wie sehr seine Worte sie berührt hatten.
Doch nach einem kurzen Augenblick löste sie sich wieder von ihm und stellte sich in gebührendem Abstand neben ihn. Gemeinsam verließen sie das Büro und Hotch machte sich auf den Weg zu seinem Wagen während Emily noch ihre Sachen holte.
Die nächsten beiden Stunden verliefen für sie ruhig. Nachdem sie in ihrem Apartment angekommen war, machte sie sich für den Abend zurecht und packte ihre Tasche, damit sie die Nacht über bei ihrem Freund bleiben konnte. Anschließend entspannte sie sich noch etwas auf dem Sofa, ehe sie sich zu ihrem Wagen begab und zu Hotch fuhr.
Dort angekommen, atmete sie tief durch, stieg aus und klingelte an der Tür.
Das mulmige Gefühl, welches sie schon die ganze Zeit mit sich herumtrug, verstärkte sich und kurz war sie versucht, wieder zu sich nach Hause zu fahren. Doch genau in dem Moment öffnete ein vollkommen begeisterter Jack die Tür und warf sich ihr in die Arme.
"Hey, Emmy. Ich hab dich so vermisst. Isst du mit uns?"
"Hallo Jack, ich freue mich auch, dich zu sehen. Na klar esse ich mit. Und währenddessen erzählst du mir von deiner Klassenfahrt, ja?"
"Au ja, das mache ich."
Auf einen Schlag waren alle Zweifel, die Emily bis gerade eben noch hatte wie weggeblasen. Jacks herzliche Begrüßung hatte sie so glücklich gemacht, dass sie sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dass er etwas gegen ihre Beziehung zu seinem Vater einzuwenden haben könnte.
Über diese Gedanken bekam sie gar nicht mit, wie Hotch auf sie zukam und ihr die Hand entgegenstreckte, um ihr die Tasche abzunehmen. Erst als er räuspernd auf sich aufmerksam machte, was sie wieder voll im Hier und Jetzt. Jack hatte sich inzwischen von ihr gelöst und war ins Wohnzimmer gegangen, sodass sie es zuließ, dass Hotch sie kurz und dennoch innig umarmte. Weitere Intimitäten tauschten sie aber nicht aus, war doch die Gefahr zu groß, von Jack dabei erwischt zu werden.
"Schön, dass du da bist, Emily. Ich habe mir überlegt, dass wir es ihm jetzt gleich sagen und danach essen, in Ordnung?"
"Ja, natürlich. Dann haben wir es wenigstens direkt hinter uns."
"Em, sieh mich an. Er wird nichts dagegen haben, ganz sicher."
Um seine Worte zu unterstreichen, zog er sie abermals in seine Arme und strich mit seiner Hand beruhigend über ihren Rücken. Anschließend ließ er sie los und deutete auf das Wohnzimmer, wo Jack immer noch mit seinem Lego spielte.
"Lass uns zu ihm gehen und es ihm sagen."
Damit begaben sie sich ins Wohnzimmer und ließen sich auf dem Sofa nieder.
"Hey Großer, komm mal her!"
Augenblicklich hörte Jack auf zu spielen und setzte sich neugierig neben die beiden.
"Was ist denn, Daddy?"
"Wir müssen dir etwas sagen. Was hältst du davon, wenn Emily ab jetzt öfter hier ist?"
"Das wäre toll. Aber warum?"
In diesem Moment nahm Hotch Emilys Hand in seine und drückte sie fest. Denn er wusste genau, dass er nun das aussprechen würde, vor dessen Reaktion darauf Emily am meisten Angst hatte.
"Wir sind zusammen, Jack."
Eine Weile war es mucksmäuschenstill, ehe Jack die Ruhe durchbrach.
"Hast du sie so lieb wie Mami?"
"Ja, ich habe sie so lieb wie Mami."
"Heißt das, dass sie jetzt meine neue Mama ist? Was ist dann mit Mami?"
"Schatz, niemand nimmt dir Mami weg, okay? Sie wird immer deine Mami bleiben und wir werden sie nie vergessen. Aber es gibt jetzt eben auch noch Emily."
"Das ist okay. Ich hab Emily lieb."
"Das heißt, du hast wirklich nichts dagegen, dass sie uns jetzt öfter besucht?"
"Nein, das ist toll. Dann sind wir wie eine richtige Familie."
Das war der Moment, in dem Emily ihre Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Leise schluchzte sie auf und versuchte schnell, ihre Tränen wegzuwischen, ehe Jack oder Hotch etwas davon mitbekamen. Doch dafür war es zu spät: Jack hatte sie gesehen und stand von seinem Platz auf, um sie mit seinen kleinen Armen an sich zu drücken.
"Warum bist du traurig, Emily?"
"Ich bin nicht traurig. Ganz im Gegenteil. So glücklich war ich schon lange nicht mehr."
Damit erwiderte sie Jacks Umarmung und blickte auch Hotch erwartungsvoll an. Dieser ließ sich nicht lange bitten und drückte beide liebevoll an sich.
"Jack, noch etwas: Du darfst es erstmal noch niemandem sagen, okay? Auch Henry nicht."
"Warum nicht?"
Gerade als Hotch zu einer Erklärung ansetzen wollte, kam ihm Emily zuvor.
"Das ist meine Schuld. Ich will noch nicht, dass es Jeder weiß."
Sie war der Meinung, dass Jack mit seinen acht Jahren alt genug war, um die Wahrheit zu verstehen. Vielleicht nicht komplett, aber zumindest so weit, dass er es akzeptieren würde.
"Okay, wenn du meinst. Aber du hast meinen Daddy doch auch lieb, oder?"
Hotch konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er liebte es, wie sein Sohn ihn beschützen wollte. Doch Emilys Antwort auf Jacks Frage, berührte ihn noch mehr:
"Natürlich habe ich deinen Daddy lieb. So unfassbar sehr. Und dich auch, Großer!"
"Ich hab dich auch lieb, Emmy!"
Mit diesen Worte schlang Jack seine Arme nochmal um Emily, ehe er sich abwand und wieder mit seinem Lego spielte.
Der Rest des Abends verlief recht unspektakulär: Es wurde gekocht, gegessen und gespielt. Nachdem Jack von Emily ins Bett gebracht wurde, ließ sich das Paar auf dem Sofa nieder.
"Was hab ich dir gesagt? Jack hat nichts dagegen. Dafür mag er dich viel zu sehr. Er wollte sogar direkt von dir ins Bett gebracht werden. Du musst endlich lernen, mir und vor allem dir selbst zu vertrauen. Und ich glaube, ich habe da auch schon so eine Idee."
Seine letzten Worte raunte er nur noch und kam unterdessen immer näher auf sie zu.
Bevor sie überhaupt reagieren konnte, legte er seine Lippen sanft auf ihre und eine Hand an ihre Wange. Überrascht keuchte sie auf, war der Kuss, den sie gerade bekam, doch keinesfalls unschuldig. Er versprach sehr viel mehr und Emily gefiel dieses Versprechen. Gerade, als sie den Kuss vertiefen wollte, trennte sich Hotch von ihr.
"Komm mit! Ich würde das gerne ins Schlafzimmer verlegen, ist das in Ordnung?"
Kaum, dass sie genickt hatte, hob er sie mühelos hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Dort legte er sie auf das große Bett und wandte sich der Kommode an der gegenüberliegenden Wand zu.
"Was tust du da, Aaron?"
"Warte, ich habe es gleich gefunden. Einen Augenblick noch..."
Nur Sekunden später drehte er sich wieder zu ihr und präsentierte stolz sein Fundstück.
"Das ist ein Schal... Was willst du jetzt damit?"
"Wärst du bereit, etwas Neues mit mir auszuprobieren?"
"Aaron, du machst mir Angst. Was hast du vor?"
"Ich würde dir gern die Augen damit verbinden. Ich will dir helfen, Em, okay? Du musst lernen, dass nur du für mich zählst. Dass nur du wichtig bist. Niemand sonst. Deine Aufgabe ist es nicht, mich zu befriedigen. Ich will dich glücklich machen. Und ich möchte, dass du mir vertraust. Vielleicht lernst du sogar noch etwas über dich selbst dabei."
Mit Tränen in den Augen sah sie ihn an. Kein Wort verließ ihre Lippen, weil sie so gerührt von seiner Ansprache war. Doch gleichzeitig tobte auch ein innerer Kampf in ihrem Kopf. Sie vertraute Hotch, so viel war klar. Aber war sie auch bereit, die Kontrolle komplett abzugeben und sich vollständig fallen zu lassen? Ihr Freund hatte das schon die ganze Zeit über versucht, aber während dem Sex nichts sehen zu können, war noch eine Stufe härter. Auf der anderen Seite wusste sie von ihrem Vertrauensproblem nur allzu gut und sie rechnete es Hotch hoch an, dass er sich so um sie bemühte und ihr helfen wollte. Außerdem war ihr klar, dass er niemals etwas tun würde, was sie nicht wollte, sonst hätte er sie auch nicht gefragt, bevor er ihr die Augen verbinden wollte. Trotz aller Zweifel beschloss Emily, sich auf dieses Experiment einzulassen. Schließlich konnte es ihr wirklich nur helfen.
"Okay, dann probieren wir es aus. Danke Aaron, dass du dir so eine Mühe mit mir gibst."
"Das mache ich mehr als gern. Und ich verspreche dir, dass ich sofort aufhören werde, sobald du es nicht mehr willst. Bist du bereit?"
Sie bestätigte die Frage mit einem Nicken und ließ sich von Hotch den Schal anlegen. Zuerst war es ein seltsames Gefühl, so ausgeliefert zu sein, ohne zu wissen, was wohl als nächstes geschah. Doch sobald er seine Lippen auf die ihren legte, entspannte sie sich ein klein wenig. Emily griff ihm ins Haar und zog seinen Kopf näher zu sich, während Hotch seine Zunge in ihren Mund gleiten ließ. Das Keuchen, was ihr dabei entfuhr, veranlasste ihn dazu, den Kuss noch weiter zu intensivieren. Erst Minuten später lösten sie sich schwer atmend voneinander und Hotch drückte Emily zurück auf das Bett. Sie hörte ein leises Rascheln und schloss daraus, dass er sich wohl seiner Kleidung entledigt haben musste. Gleich darauf war er wieder bei ihr.
"Ich werde dir jetzt langsam deine Hose ausziehen."
Seinen Worten folgten Taten und er schob ihr die Hose von den Hüften, ehe er sie ihr komplett auszog und achtlos neben das Bett schmiss. Anschließend begann er damit, sanfte Küsse auf ihr rechtes Bein zu hauchen. Er arbeitete sich immer weiter vor, bis er die Innenseite ihres Oberschenkels erreichte. Das gleiche wiederholte er mit ihrem linken Bein. Unterdessen wanderten seine Hände nach oben unter ihr Shirt und strichen leicht über ihren Bauch.
Für Emily war die Wirkung des Schals unglaublich. Obwohl sie sich noch nicht gänzlich mit der Situation zufriedengegeben hatte, kam sie nicht umhin, zuzugeben, dass sie so alles viel intensiver spürte. Die Küsse auf ihrer Haut und Hotchs Hände an ihrem Bauch ließen sie schwach werden. Ihr Atem ging immer schneller und setzte für einen Moment aus, als seine Finger sich langsam am Bund ihres Slips zu schaffen machten. Mit unendlicher Sanftheit legte er eine Hand an ihre Hüfte und hob diese leicht an, wodurch er mir der anderen Hand den Slip bis zu ihren Knien herunterziehen konnte.
"Darf ich dich berühren, Em?"
"Ja... mach endlich!"
Die gepresste Antwort kam prompt, denn Emily konnte es kaum erwarten, endlich seine Finger in ihr zu spüren. Doch dazu kam es noch nicht. Hotch nahm sich viel Zeit dafür, mit seiner Hand von ihrer Hüfte bis zu ihrem Bauch und erst dann über ihren Venushügel zu streichen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit fühlte sie seinen Daumen auf ihrer Klitoris. Emily seufzte erregt auf, als er damit begann, ihr Zentrum zu umkreisen. Mit immer heftigerem Keuchen wand sie sich unter seiner Hand und bettelte so nach Erlösung. Aber Hotch hatte andere Pläne. Also zog er seinen Daumen zurück und schob stattdessen ihr Shirt weiter nach oben, bis er ihren BH freigelegt hatte. Dann griff er an ihre Schulter, um ihren Oberkörper etwas anzuheben, sodass er den BH öffnen konnte. Mit geschickten Handgriffen zog er ihn hervor und warf ihn, ebenso wie die Hose, neben das Bett.
Ohne Vorwarnung beugte er sich über seine Freundin und nahm ihre Nippel nacheinander in den Mund. Gleichzeitig fing er damit an, ihre Brüste sanft zu massieren. Emily stöhnte seinen Namen und vergrub ihre Finger in seinem Hinterkopf.
Als er jedoch seine Hände tiefer wandern ließ, während seine Lippen noch immer ihre Spitzen bearbeiteten, musste sie sich heftig zusammenreißen, um nicht Hotchs Namen zu schreien. Aber das ging an diesem Abend nicht, da Jack nur wenige Zimmer weiter schlief und jederzeit wach werden konnte. Somit verstärkte sie ihren Griff in seine Haare und keuchte stattdessen gepresst auf, als Hotchs Finger wieder ihre Klitoris erreichten. Und diesmal nahm sie jede seiner Berührungen tausendfach intensiver wahr. Wie von Sinnen warf sie sich ihm entgegen und konnte kaum mehr klar denken. Und als er dann endlich zwei seiner Finger tief in sie eintauchte, gab sie auf: Sie warf ihren Kopf zurück und ein leiser Schrei entwich ihrer Kehle, den Hotch jedoch sofort mit seinem Mund dämpfte, indem er sie heftig küsste. Der Orgasmus überrollte sie förmlich und sie hatte das Gefühl, noch nie so deutlich jede Empfindung gespürt zu haben. In dem Moment liebte sie diesen Schal, weil er ihr Gefühle schenkte, die sie bis dato nicht zu kennen schien. Vollkommen kraftlos blieb sie liegen und genoss die Nachwirkungen ihres Höhepunktes. Immer wieder schwirrte ihr die Frage im Kopf herum, ob der Schal tatsächlich eine intensivere Wahrnehmung verursachte. Sie hatte noch nie große Probleme damit gehabt, einen Orgasmus zu bekommen. Vorausgesetzt, ihr Gegenüber wusste, was er tat. Wenn dies der Fall war, dann dauerte es bei ihr selten wirklich lange, bis sie das bekannte Zittern überkam. Aber bei Hotch war es noch einmal um so vieles besser. Es schien, als würde er sie mühelos und nahezu unendlich oft zum Höhepunkt bringen können, ohne dafür viel tun zu müssen. Und vielleicht lag es daran, dass er der erste Mann in ihrem Leben war, bei dem sie sich fallen lassen konnte. Doch irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie heute jede seiner Berührungen besonders deutlich spürte. Ob es nun am Schal lag oder der Tatsache geschuldet war, dass sein Plan aufging und sie ihrem Freund noch mehr vertraute, war ihr letzten Endes egal. Sie wollte den Moment genießen und sich keine weiteren Gedanken darüber machen.
Auch Hotch schien ihr keine Zeit mehr lassen zu wollen, denn seine Hände strichen erneut über ihren Körper und verharrten schließlich auf ihren Oberschenkeln. Vorsichtig schob er sie ein wenig auseinander, um sich mehr Platz zu schaffen. Dann kniete er sich dazwischen und fuhr mit seinem Daumen über ihre Lippen, ehe er diese öffnete und mit seiner Zunge um Einlass bat. Der Kuss raubte ihr den Atem und als er sich schließlich von ihr löste, sog sie tief die Luft ein, um ihre Lungen mit Sauerstoff zu versorgen. Im nächsten Augenblick fühlte sie wieder Hotchs Hände an ihren Brüsten, die er behutsam massierte. Immer weiter erhöhte er den Druck seiner Finger, bis Emily sich unter ihm wand und erregt aufstöhnte.
Das war der Moment, in dem er von ihr abließ und stattdessen zu einer Frage ansetzte:
"Ist es in Ordnung für dich, wenn wir miteinander schlafen?"
"Gott... Aaron... Was glaubst du, worauf ich die ganze Zeit warte?"
Sobald er die Bedeutung ihrer Worte begriffen hatte, zog er ihr den Slip endgültig aus und schob sich auch seine Boxershorts von den Beinen.
Er griff an ihre Hüfte und hob diese leicht an, um besser in sie eindringen zu können. Anschließend drückte er seine Lippen auf ihre und begann, sich langsam in sie zu schieben.
Mit einem Mal verkrampfte sich Emily. Sie konnte sich selbst nicht erklären, warum das geschah, aber es war, als würde ihr Verstand der Situation folgen und bemerken, dass sie nicht die Oberhand hatte. Der Schal wurde ihr plötzlich zu viel. Sie musste ihn loswerden. Schnell zog sie ihn von ihren Augen und warf ihn neben sich. Also hatte Hotch Recht gehabt: Sie hatte noch immer ein Problem damit, die Kontrolle abzulegen und einer anderen Person zu vertrauen. Auch, wenn dieser Mensch ihr Partner war. Derjenige, den sie am meisten liebte. Ein Zittern erfasste ihren Körper, als sie das Ausmaß dessen begriff, was sie gerade herausgefunden hatte. Sie vertraute niemandem. Natürlich war die ganze Situation eine besondere. Schließlich war sie in diesem Augenblick am verletzlichsten. Und ihr Freund hatte es immerhin geschafft, sie bis an diesen Punkt zu bringen, ohne dass sie Angst davor hatte, enttäuscht und verletzt zu werden. Aber im Grunde genommen machte es das für Emily nicht wirklich besser. Enttäuscht über sich selbst, atmete sie geräuschvoll aus und nahm erst in dem Moment wahr, dass Hotch über ihr still hielt. Und nicht nur das: Er redete beruhigend auf sie ein und strich ihr sanft über die Schulter.
Auch er hatte natürlich gemerkt, dass sie sich verkrampft hatte, und sofort in seiner Bewegung innegehalten. Dann hatte er verzweifelt versucht, zur ihr durchzudringen, aber sie schien so in Gedanken versunken zu sein, dass sie ihn gar nicht bemerkt hatte. Doch irgendwann reagierte sie doch:
"Es tut mir leid, Aaron. Ich... ich habe gerade begriffen, dass du Recht hattest. Die Situation gerade eben... das war mir einfach zu viel. Es ist nicht einfach für mich, die Kontrolle komplett abzugeben. Vor allem dann nicht, wenn ich alles von mir zeige. Du kennst alles von mir. Jede Eigenheit und jedes persönliche Detail. Du weißt, wie ich aussehe, wenn ich nackt bin, wenn ich einen Orgasmus habe und wenn ich den Sex mit dir genieße. Du weißt, wie ich auf Arbeit bin, wie ich mit Jack umgehe und wie ich meine Freizeit gestalte. Und glaub mir, ich zeige dir all das wirklich gern. Ich vertraue dir, das musst du mir glauben. Aber offensichtlich hat mein Vertrauen noch Grenzen. Und ich glaube, du bist der erste Mensch, der diese Grenzen durchbrechen könnte. Aber genau davor habe ich auch die meiste Angst."
Während ihrem Monolog hatte er einen Arm um sie gelegt und zog sie nun, da sie geendet hatte, noch näher zu sich. Danach strich er ihr behutsam die Tränen aus dem Gesicht, die sich aus ihren Augen gelöst hatten.
"Alles ist gut, Em. Ich liebe dich. Ich liebe jedes Detail an dir. Und ich liebe es, dass du mir alles von dir zeigst. Alles, was ich tue, mache ich, um dir zu helfen. Um dir diese Angst zu nehmen. Es ist niemals meine Absicht, dir weh zu tun. Und mittlerweile weiß ich auch, dass die Idee mit dem Schal zu früh war. Ich hätte dir das noch nicht vorschlagen dürfen. Du bist noch nicht so weit."
"Doch Aaron, ich bin bereit. Und ich will das hier und jetzt zu Ende bringen. Bitte. Leg mir den Schal wieder an und wir fangen von vorne an. Ich will das. Bitte!"
"Emily, versteh doch. Du brauchst noch ein wenig Zeit, bis du mir voll vertraust. Bis dahin halte ich es für keine gute Idee, das noch einmal auszuprobieren."
"Bitte, mach einfach. Ich vertraue dir. Und ich will diese letzte Grenze jetzt auch noch mit dir einreißen. Aber das kann ich nur, wenn du mir dabei hilfst."
Ergeben nickte Hotch und rang ihr das Versprechen ab, dass sie sagen sollte, sobald sie sich nicht mehr wohlfühlte. Dann nahm er den Schal und verband ihr wieder die Augen.
"Nicht erschrecken, Em. Ich werde dich jetzt küssen, ja?"
Statt einer Antwort suchte Emily mit ihrer Hand nach seinem Kopf und zog ihn näher zu sich.
Ihre Lippen trafen aufeinander und beide konnten nicht anders, als aufzustöhnen.
Nach nur wenigen Sekunden standen beiden vollkommen in Flammen, sodass Hotch es wagte, seine Hände, die er vorher nur an ihren Kopf gelegt hatte, weiter nach unten wandern zu lassen. Kaum, dass seine Finger ihre Nippel umkreisten, wölbten sich ihre prallen Brüste ihm entgegen. Um sie besser verwöhnen zu können, drückte er Emily zurück in die Laken und löste seine Lippen von ihren, um ihre Brüste mit dem Mund zu liebkosen. Nacheinander nahm er ihre Spitzen zwischen seine Zähne und umspielte mit seiner Zunge die sensible Haut an dieser Stelle. Allein diese Bewegungen ließen seine Freundin erschaudern.
Seine Hände bahnte sich parallel dazu ihren Weg zu ihrem Zentrum. Dort angekommen rieb er vorsichtig über ihre Klitoris und begann sie zu reizen, indem er leicht dagegen klopfte. Diese pulsierende Bewegung machte Emily wahnsinnig. Sie schmolz dahin und krallte ihre Hände in die Bettdecke, damit sie ihre Lust nicht hinausschrie.
Immer und immer wieder stieß er in rhythmischen Abständen sanft gegen ihr Zentrum, nur um kurz darauf seine Finger komplett zurückzuziehen. Sie wimmerte, konnte es kaum mehr ertragen, so von Hotch hingehalten zu werden. Das Zittern, welches schon längst ihren ganzen Körper erfasst hatte, ließ nicht nach und sie hatte das Gefühl, die ganze Zeit, kurz vor ihrem Höhepunkt zu stehen. Doch ihr Freund wusste, was er tat, und ließ sie leiden. Gerade, als sie es nicht mehr aushielt, und selbst nachhelfen wollte, spürte sie, wie seine Finger über ihre geschwollenen Schamlippen strichen. Mit einem Mal ging alles ganz schnell. Zwei seiner Finger teilten ihre Lippen und drangen in sie ein, während sein Daumen wieder den Weg zu ihrer Klitoris fand. In diesem Moment zerfloss sie. Ihr Körper bebte als die warmen Wellen ihres Orgasmus über sie strömten. Hotchs Finger schnellten in ihr hin und her, sein Daumen umkreiste ihr Zentrum und sorgte somit dafür, dass sie das Gefühl hatte, ihr Höhepunkt würde immer wieder von vorne beginnen. Sie liebte dieses Gefühl und wollte, dass es nie aufhörte. Doch nach einer gefühlten Ewigkeit tat es genau das. Obwohl ihr Freund noch immer seine Finger in ihr hatte, und bereit war, ihre Lust weiter zu steigern, konnte ihr Körper nicht mehr. Sie hatte eine Grenze erreicht und brauchte einige Minuten, um ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen und wieder halbwegs klar denken zu können. Auch Hotch schien zu spüren, dass sie nun wieder ansprechbar war und hakte vorsichtig nach:
"Ist alles in Ordnung, Em? Wie fühlst du dich?"
Ihr war bewusst, dass die Sorge, die in seinen Worten mitschwang, mehrere Gründe haben musste. Zum einen war sie nach einem Orgasmus noch nie so lange inaktiv gewesen und zum anderen sorgte er sich darum, ob ihr das vielleicht zu viel gewesen sein könnte. Schließlich hatte sie nur kurze Zeit vorher den Sex mit ihn abgebrochen, weil sie Angst vor dem damit verbundenen Kontrollverlust hatte.
"Das war... unglaublich. Ich... Aaron... Ich weiß nicht, was ich sagen soll... Bitte schlaf mit mir."
"Bist du dir sicher? Wenn wir damit warten, bis du dich wieder erholt hast, ist das nicht schlimm."
"Bitte... Ich will dich jetzt in mir."
Das war eine Bitte, die Hotch ihr nicht ausschlagen wollte. Außerdem war er mehr als bereit dazu, musste er sich doch eben bereits ziemlich zusammenreißen, um bei Emilys Anblick nicht zu kommen.
Also zog er seine Finger aus ihr, öffnete ihre Beine noch ein wenig mehr und positionierte sich über ihr.
"Bist du bereit?"
Ihr gehauchtes "Ja!" ging in ihrem Stöhnen unter, als Hotch endlich tief in sie eindrang. Diesmal gab es keine Zweifel, keine Ängste, die Emily verkrampfen ließen. Alles, was sie tat, war, den Moment zu genießen. Sie spürte seine Stöße, mit denen er sich in ihr bewegte und hörte sein Keuchen, welches immer lauter wurde. Sie ließ sich von seinem Rhythmus treiben und legte ihre Arme auf Hotchs Rücken, um ihn noch näher bei sich zu haben. Währenddessen schob er eine Hand zwischen ihre Schenkel und begann wieder damit, ihre Klitoris zu umkreisen. Parallel dazu hauchte er sanfte Küsse auf ihren Hals und verursachte damit eine Gänsehaut bei Emily. Mit einem lauten Stöhnen kam Hotch schließlich tief in ihr und schaffte es gerade noch, den Druck seines Fingers auf ihrem Zentrum zu erhöhen, um auch sie mit seinem Höhepunkt mitzureißen. Danach brach er erschöpft auf ihr zusammen und beobachtete seine Freundin, wie ein Beben durch ihren Körper ging und sie schließlich ebenfalls entkräftet liegen blieb.
Sobald er sich wieder ein wenig erholt hatte, strich er Emily die verschwitzten Haarsträhnen aus dem Gesicht und erlöste sie dann von dem Schal. Sofort öffnete sie ihre Augen und der Blick, den sie Hotch zuwarf, war voller Liebe und Dankbarkeit. Er konnte nicht anders, als sie an sich zu ziehen und zu küssen.
Als sie sich kurz darauf wieder voneinander lösten, rollte Hotch sich von ihr herunter und legte sich neben sie.
"Wie geht es dir jetzt, Em?"
"Mir geht es gut. Was du da gerade mit mir gemacht hast, war... es war einfach nur wunderschön. Ich hatte keine Zweifel mehr, keine Angst. Ich habe es einfach nur genossen. Und dafür danke ich dir, Aaron. Auch, wenn ich das schon so oft gesagt habe. Aber danke, dass du für mich da bist. Du glaubst nicht, wie gut es gerade getan hat, diese Grenze einzureißen."
"Und ich würde es immer wieder für dich tun. Wenn es dir geholfen hat, mehr Vertrauen zu gewinnen und die Kontrolle abzugeben, dann ist das alles, was ich erreichen wollte."
"Ich liebe dich, Aaron Hotchner. So sehr, wie ich noch keinen Menschen in meinem Leben geliebt habe."
"Ich liebe dich auch, Emily Prentiss."
Damit kuschelten sie sich aneinander und schliefen wenig später ein.
ENDE
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Ich hoffe, euch hat diese Fortsetzung gefallen. Über Feedback würde ich mich sehr freuen.
Hier geht es zu den anderen Teilen der Reihe:
Teil 1: Love me forever - Ein Abend mit Folgen
Teil 2: Love me forever - Wichtige Gespräche
Teil 4: Love me forever - Der Umzug