Geschichte von Leni und Carol – Die Azteken / Fluch der Gier
Kurzbeschreibung
Die Geschichte ist schon lange gewesen und kann nicht mehr verändert werden? Leni und Carol glauben auch an diese unumstößliche Tatsache, doch werden in den kommenden Geschehnissen doch mehr Veränderung bewirken, als sie sich jemals vorzustellen wagten. Beide sehen sich plötzlich als Spielball zwischen Völkern und müssen jede Entscheidung abwägen oder selbst zur Hand werden, die das Spiel in die richtige Bahn lenkt.
GeschichteAbenteuer / P18 / Gen
24.04.2023
19.09.2023
9
19.082
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19.09.2023
1.818
In der Stadt Royal Woods im Bundesstaat Michigan
Leni zweitälteste Tochter der Familie Loud
Sarah kratzt sich am Arm oder besser gesagt versuchte sie es immer wieder, jedoch verhindert der dicke Gips, das sie sich Befriedigung verschaffen kann und fühlt nur die harte Schale des Gipses unter ihren Fingernägeln und knurrt zornig auf.
„Miss Sender, sie sollen doch nicht immer versuchen sich zu kratzen. Hat der Doktor es nicht klipp und klar gesagt und ihnen auch noch vorgeschlagen, dass ihnen ein wenig Bewegung helfen würde, den ständigen Drang sich zu kratzen in den Griff zu bekommen?“, zerschneidet die zornige Stimme der Krankenschwester das Zimmer.
Sarah schaut zur Tür, in dessen Rahmen die Krankenschwester steht und die Stirn gerunzelt hat und der Stapel Handtücher auf ihren Armen ein wenig zittert. „Was soll ich denn in diesem Schuppen unternehmen? Hier gibt es keine süßen Jungs, mit denen ich mich unterhalten kann, noch Pferde, die meiner Pflege bedürfen und kommen sie mir nicht mit ätzend langweiligen Büchern!“
„Ich meine, dass der Doktor sie mit einigen anderen ihres Alters in der Cafeteria gesehen hat und dort schienen sie sich zu verstehen, warum versuchen sie nicht, mit ihnen etwas zu machen?“ Sie legt die Handtücher in das Regal im Bad. „Frau Jacobs hat auch Miss Keller, wegen der Tollwut heute Morgen behandelt und gemeint das ihr Bewegung nicht schaden würde, doch bis jetzt hat Frau Keller keinen einzigen Schritt aus ihrem Zimmer getan!“ Sie schließt die Tür zum Bad und dreht sich zu Sarah. „Jammern nutzt auch nichts, wenn sie sich langweilen, werden sie aktiv und besuchen sie ihre neuen Freunde und animieren sie zu einem Spaziergang!“
Sarah versucht sich am Krankenhausgestell ihres Bettes den Arm zu kratzen, aber der harte Gips scheuert keinen Millimeter über ihre Haut und bevor die brünette wahnsinnig wird, klingt der Vorschlag der Krankenschwester nicht schlecht und sie springt aus dem Bett. Schnell schnappt sich Sarah ihre Kleidung vom vorherigen Tag und zwängt sich umständlich in den roten Pullover und versucht sich die blaue Hose über die Beine zu ziehen, aber scheitert und muss die Hilfe der Krankenschwester annehmen. Die roten Schuhe sind ganz einfach an ihre Füße zu bekommen, jedoch ist eine Schleife unmöglich und Sarah springt ein weiteres Mal über ihren Schatten.
Sarah hat schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr so lange zum Ankleiden gebraucht und selbst wenn sie sich für eine Party zurechtmacht, ist die Kleidung ihre geringste Sorge. Sie fühlt, wie ihr eigentlich perfekt sitzender Pullover durch den Gips gedehnt und seine Form verliert. „Verdammt Otulissa, warum musstest du mich auch von deinem Rücken werfen? Es wird für dich, sobald ich aus dem Krankenhaus wieder draußen bin, nur noch Stroh mit Wasser geben und die kleinen Geschenke sind auch gestrichen...“, murmelt Sarah und läuft auf den Flur und prallt mit Trudy zusammen, die überrascht schreit und sich an ihrem Gips festhält.
„Was für ein angenehmer Zufall Sarah, zu dir wollte ich gerade um dich zu Fragen, ob wir eine gemeinsame Runde auf dem Hof drehen wollen?“, lacht Trudy.
Sarah hat auch ein Lächeln auf den Lippen. „Fällt dir auch die Decke auf den Kopf und kriechen jede Sekunde die Wände des Krankenhauses näher an dich heran?“
Trudy hackt sich unter Sarahs gesunden Arm. „Ich könnte es nicht so bildhaft beschreiben, aber die Tatsachen lassen sich nicht leugnen, dass das Krankenhaus einfach nur langweilig und ätzend ist und mein Honigkuchen darf noch nicht zu Besuch kommen!“
Sarah wischt sich etwas Staub von der Schulter. „Ich verstehe dich ganz ehrlich, wenn die bescheuerten Ärzte meine Geliebte doch nur auf das Gelände lassen würden. In meinem Zimmer wäre genug Platz und Zucker ist auch reichlich vorhanden!“
Trudy runzelt für einen Moment die Stirn. „Nur zum Verständnis, du sprichst von einem Pferd?“
Sarah nickt und seufzt, theatralisch. „Ich bin nur glücklich, dass meine Eltern sich um ihre Versorgung kümmern. Niemals darf einer dieser unfähigen Stallburschen an ihr Futter oder noch schlimmer an die Mähne meiner Stute Hand anlegen!“
„Du brauchst ganz dringend frische Luft, noch nötiger als ich es gehofft habe!“ Trudy zieht ihre Freundin weiter durch den Flur und sie kommen am Zimmer von Leni vorbei. „Wollen wir sie auch fragen ob sie mit zum Spaziergang kommen möchte?“
Sarah spielt mit ihren Haaren, sagt aber nichts und wirkt als ganzes abwesend oder schreit schon in ihren Gedanken die Stallburschen an und Trudy zieht ihre neue Freundin zu Leni ins Zimmer.
Trudy sieht, dass Leni ihre Nase in dem Buch hat, dass ihre Freundin mitgebracht hatte und mitten in der Geschichte war und pure Freude in ihren Augen leuchtet. „Hey Leni, du Bücherwurm, willst du nicht mit uns diesen staubigen Geruch von Büchern endlich aus deinen Klamotten bekommen?“
Leni hebt ihren Finger und liest den angefangenen Satz zu Ende und klappt es danach zu. „Besser der Geruch nach Büchern klebt an meinen Klamotten, als Fuchs. Solltest du nicht schon längst am Handy sein und deinem verletzen Freund schreiben? Er könnte sich sonst nicht beachtet vorkommen und seine schlimmen Verletzungen werden nicht gewürdigt!“
„Die kluge Frau, lässt die Männer zappeln und du meine Freundin, solltest es auch genau mit deinen verehrten Protagonisten in den Büchern machen, sonst laufen sie dir noch fort!“
Leni legt das Buch auf ihren kleinen Tisch am Bett und verdreht die Augen, während Trudy über ihren eigenen Witz kichert und selbst Sarah ein wenig schmunzeln muss. „Meine Liebsten werden mir niemals entkommen können, aber du hast in gewisser Weise schon einen Punkt. Ich brauche eine Pause, mit einer Luftveränderung!“ Sie steigt aus dem Bett und verschwindet im Badezimmer.
Sarah betrachtet sich in einem kleinen Handspiegel, während Trudy sich auf das Bett von Leni setzt und die Beine in der Luft schwingen. „Was wolltest du eigentlich machen, Trudy?“
Trudy zuckt mit ihren Schultern. „Über das Spazierengehen hinaus habe ich nichts geplant. Schauen wir einfach wie der Wind uns trägt und das Mittagessen ruft uns sowieso wieder ins Gebäude!“
Leni hat sich ihre Klamotten angezogen. „Gehen wir oder möchtet ihr hier Wurzeln schlagen?“
„Du bist die einzige, die hier Wurzeln schlagen wird, Loud!“, droht Trudy spielerisch mit dem Finger. „Gott sei Dank habt ihr mich als Freundin, die es niemals zulassen wird, dass meine Freunde in der Erde stecken und sich langsam in Pflanzen verwandeln!“
Sarah schaut zu Leni. „Worauf haben wir uns nur eingelassen?“
In der Stadt Royal Woods im Bundesstaat Michigan
Carol reiches Mädchen der Familie Pingrey im Bundesstaat
Leise Musik schallt durch den Laden und dringt in die Ohren der Kunden so auch in Carols, aber die Geräusche stören das Einzelkind kaum, andere viel höhere Stimmen und trampelnde Schritte auf den Bodenfliesen sind für die Blondine mehr ein Grund zur Frustration und nicht zum ersten Mal an diesem Tag in weniger als einer Stunde, fragt sie sich wie ihre Freundin ihre Schwestern jeden Tag erträgt über das ganze Jahr hinweg und es sind nur Lynn, Luna und die Zwillinge Lola und Lana mit ihrer älteren Schwester gekommen. Sie reibt sich die Schläfen und verheddert sich mit einer Blume des Straußes in ihren blonden Haaren und flucht im Stillen. Die Kundin vor ihr hat sich endlich für die letzte Blume ihres Gestecks entschieden und bezahlt die Verkäuferin und Carol kann den eigenen mit Bargeld bezahlen und holt noch für Lola eine duftende Blume für ihr Haar, um die Fürze von Lynn zu überdecken die Vierzehnjährige ohne Scham ausstößt.
Luna steht neben Lynn und beide unterhalten sich angeregt, aber verstummen sogleich, als die Zwillinge zu ihnen kommen und um Aufmerksamkeit ersuchen.
Lola streicht sich das pinke Kleid glatt, welches extra für den Besuch bei Leni gebügelt wurde und die sechsjährige rückt ihr Diadem zurecht. „Luna, wann kann Leni wieder zu uns nachhause kommen?“
Luna schaut auf ihre sonst immer berechnende Schwester hinab, aber weiß, dass Lola natürlich mit ihrem jungen Alter die Tragweite des Verbrechens, welches ihrer älteren Schwester widerfahren ist, nicht begreifen kann und verkneift sich eine schnippische Antwort. „Das muss der Arzt sagen, genau wie er uns geraten hat Leni nicht mit allen zu überraschen!“
Lola blickt ihrer Schwester in die nussbraunen Augen. „Wir sind aber immer schon eine große Familie gewesen und daran hat sich auch nichts geändert und für Leni war es niemals ein Problem! Warum sollte es unsere große Schwester nicht bekommen, uns alle zu sehen?“
Luna weiß auch nicht genau warum und schaut Hilfesuchend zu Carol und Lori. „Lana und du konntet doch einen kurzen Blick an der Tür auf unsere Schwester werfen und dieser Zustand hat sich kaum verändert.“ Lori verkrampft die Hand bei der Erinnerung, aber fährt fort. „Sie war erst eine Nacht im Krankenhaus, aber der Arzt meinte, dass sie uns sehen möchte und uns vermisst. Schließlich waren wir in den letzten Jahren kaum mehr als einige Stunden voneinander getrennt, doch um Leni nicht zu überfordern kommen wir in mehreren Gruppen und ihr müsst euch benehmen!“ Lori holt noch einmal Luft, aber ihr Mund bleibt geschlossen und sie scheint es sich anders zu überlegen und dreht sich zu Carol und nimmt den Blumenstrauß entgegen.
Carol gibt Lola die Blume für das Haar und die sechsjährige flicht es sich hinein und betrachtet sich beim Hinausgehen in der Glasscheibe. „Was ist, wenn Leni nicht wieder nachhause kommen möchte und sie jetzt nach ihrem schrecklichen Erlebnis zu viel Angst davor hat?“
Carol reicht Lola ihre Hand. „Mach dir darüber keine Gedanken, wie Lori immer wieder über Leni und auch euch berichtet, könnt ihr nach schrecklichen Erlebnissen aufstehen und weitermachen!“
Lynn schnaubt hinter ihnen. „Ich würde es kein schreckliches Erlebnis nennen, Carol. Es war zerstörend für unsere ältere Schwester und ohne professionelle Hilfe wird sie es niemals hinter sich lassen können!“
Luna bemerkt den entgeisterten Ausdruck in Lolas Augen und haut Lynn den Ellenbogen in die Seite und nickt zu ihrer Schwester. „Ich glaube Carol will damit andeuten, dass Leni uns als ihre Familie jetzt besonders braucht und wenn sie wieder Zuhause ist, ihr das Leben einfacher gestalten und ihr unter die Arme greifen..., für Lincoln bedeutet es vermutlich ihre lebende Kleiderpuppe zu sein an der unsere kreativste Schwester die neuen Kollektionen ausprobieren kann!“
Lola und Lana kichern gemeinsam bei der Vorstellung ihres genervten Bruders in Kleidern.
Carol öffnet die Autotür und klammert sich sofort ans Lenkrad und setzt sich langsam auf den Sitz. Sie zittert und ist nervös, zwar war sie schon bei Leni im Krankenhaus, aber mit den Zwillingen, Lynn und ihrer besten Freundin ist es noch etwas anderes. „Werde ich vielleicht nur eine Belastung für die Schwestern sein? Ohne mich hätte noch Lucy, Lisa oder auch Lincoln mitkommen können?“ Sie startet den Motor und das beruhigende Brummen lässt das Auto erzittern und der Gang ist mit einer fließenden Bewegung eingelegt und ihr Fuß ruht auf dem Gaspedal. Es wäre jetzt komisch einen Rückzieher zu machen und die Freundschaft mit allen Louds steht auf dem Spiel und nicht nur Lori würde ihr zürnen. „Ich muss einfach mein Bestes geben und Leni aufheitern und ihr neue positive Gedanken schenken!“
Leni zweitälteste Tochter der Familie Loud
Sarah kratzt sich am Arm oder besser gesagt versuchte sie es immer wieder, jedoch verhindert der dicke Gips, das sie sich Befriedigung verschaffen kann und fühlt nur die harte Schale des Gipses unter ihren Fingernägeln und knurrt zornig auf.
„Miss Sender, sie sollen doch nicht immer versuchen sich zu kratzen. Hat der Doktor es nicht klipp und klar gesagt und ihnen auch noch vorgeschlagen, dass ihnen ein wenig Bewegung helfen würde, den ständigen Drang sich zu kratzen in den Griff zu bekommen?“, zerschneidet die zornige Stimme der Krankenschwester das Zimmer.
Sarah schaut zur Tür, in dessen Rahmen die Krankenschwester steht und die Stirn gerunzelt hat und der Stapel Handtücher auf ihren Armen ein wenig zittert. „Was soll ich denn in diesem Schuppen unternehmen? Hier gibt es keine süßen Jungs, mit denen ich mich unterhalten kann, noch Pferde, die meiner Pflege bedürfen und kommen sie mir nicht mit ätzend langweiligen Büchern!“
„Ich meine, dass der Doktor sie mit einigen anderen ihres Alters in der Cafeteria gesehen hat und dort schienen sie sich zu verstehen, warum versuchen sie nicht, mit ihnen etwas zu machen?“ Sie legt die Handtücher in das Regal im Bad. „Frau Jacobs hat auch Miss Keller, wegen der Tollwut heute Morgen behandelt und gemeint das ihr Bewegung nicht schaden würde, doch bis jetzt hat Frau Keller keinen einzigen Schritt aus ihrem Zimmer getan!“ Sie schließt die Tür zum Bad und dreht sich zu Sarah. „Jammern nutzt auch nichts, wenn sie sich langweilen, werden sie aktiv und besuchen sie ihre neuen Freunde und animieren sie zu einem Spaziergang!“
Sarah versucht sich am Krankenhausgestell ihres Bettes den Arm zu kratzen, aber der harte Gips scheuert keinen Millimeter über ihre Haut und bevor die brünette wahnsinnig wird, klingt der Vorschlag der Krankenschwester nicht schlecht und sie springt aus dem Bett. Schnell schnappt sich Sarah ihre Kleidung vom vorherigen Tag und zwängt sich umständlich in den roten Pullover und versucht sich die blaue Hose über die Beine zu ziehen, aber scheitert und muss die Hilfe der Krankenschwester annehmen. Die roten Schuhe sind ganz einfach an ihre Füße zu bekommen, jedoch ist eine Schleife unmöglich und Sarah springt ein weiteres Mal über ihren Schatten.
Sarah hat schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr so lange zum Ankleiden gebraucht und selbst wenn sie sich für eine Party zurechtmacht, ist die Kleidung ihre geringste Sorge. Sie fühlt, wie ihr eigentlich perfekt sitzender Pullover durch den Gips gedehnt und seine Form verliert. „Verdammt Otulissa, warum musstest du mich auch von deinem Rücken werfen? Es wird für dich, sobald ich aus dem Krankenhaus wieder draußen bin, nur noch Stroh mit Wasser geben und die kleinen Geschenke sind auch gestrichen...“, murmelt Sarah und läuft auf den Flur und prallt mit Trudy zusammen, die überrascht schreit und sich an ihrem Gips festhält.
„Was für ein angenehmer Zufall Sarah, zu dir wollte ich gerade um dich zu Fragen, ob wir eine gemeinsame Runde auf dem Hof drehen wollen?“, lacht Trudy.
Sarah hat auch ein Lächeln auf den Lippen. „Fällt dir auch die Decke auf den Kopf und kriechen jede Sekunde die Wände des Krankenhauses näher an dich heran?“
Trudy hackt sich unter Sarahs gesunden Arm. „Ich könnte es nicht so bildhaft beschreiben, aber die Tatsachen lassen sich nicht leugnen, dass das Krankenhaus einfach nur langweilig und ätzend ist und mein Honigkuchen darf noch nicht zu Besuch kommen!“
Sarah wischt sich etwas Staub von der Schulter. „Ich verstehe dich ganz ehrlich, wenn die bescheuerten Ärzte meine Geliebte doch nur auf das Gelände lassen würden. In meinem Zimmer wäre genug Platz und Zucker ist auch reichlich vorhanden!“
Trudy runzelt für einen Moment die Stirn. „Nur zum Verständnis, du sprichst von einem Pferd?“
Sarah nickt und seufzt, theatralisch. „Ich bin nur glücklich, dass meine Eltern sich um ihre Versorgung kümmern. Niemals darf einer dieser unfähigen Stallburschen an ihr Futter oder noch schlimmer an die Mähne meiner Stute Hand anlegen!“
„Du brauchst ganz dringend frische Luft, noch nötiger als ich es gehofft habe!“ Trudy zieht ihre Freundin weiter durch den Flur und sie kommen am Zimmer von Leni vorbei. „Wollen wir sie auch fragen ob sie mit zum Spaziergang kommen möchte?“
Sarah spielt mit ihren Haaren, sagt aber nichts und wirkt als ganzes abwesend oder schreit schon in ihren Gedanken die Stallburschen an und Trudy zieht ihre neue Freundin zu Leni ins Zimmer.
Trudy sieht, dass Leni ihre Nase in dem Buch hat, dass ihre Freundin mitgebracht hatte und mitten in der Geschichte war und pure Freude in ihren Augen leuchtet. „Hey Leni, du Bücherwurm, willst du nicht mit uns diesen staubigen Geruch von Büchern endlich aus deinen Klamotten bekommen?“
Leni hebt ihren Finger und liest den angefangenen Satz zu Ende und klappt es danach zu. „Besser der Geruch nach Büchern klebt an meinen Klamotten, als Fuchs. Solltest du nicht schon längst am Handy sein und deinem verletzen Freund schreiben? Er könnte sich sonst nicht beachtet vorkommen und seine schlimmen Verletzungen werden nicht gewürdigt!“
„Die kluge Frau, lässt die Männer zappeln und du meine Freundin, solltest es auch genau mit deinen verehrten Protagonisten in den Büchern machen, sonst laufen sie dir noch fort!“
Leni legt das Buch auf ihren kleinen Tisch am Bett und verdreht die Augen, während Trudy über ihren eigenen Witz kichert und selbst Sarah ein wenig schmunzeln muss. „Meine Liebsten werden mir niemals entkommen können, aber du hast in gewisser Weise schon einen Punkt. Ich brauche eine Pause, mit einer Luftveränderung!“ Sie steigt aus dem Bett und verschwindet im Badezimmer.
Sarah betrachtet sich in einem kleinen Handspiegel, während Trudy sich auf das Bett von Leni setzt und die Beine in der Luft schwingen. „Was wolltest du eigentlich machen, Trudy?“
Trudy zuckt mit ihren Schultern. „Über das Spazierengehen hinaus habe ich nichts geplant. Schauen wir einfach wie der Wind uns trägt und das Mittagessen ruft uns sowieso wieder ins Gebäude!“
Leni hat sich ihre Klamotten angezogen. „Gehen wir oder möchtet ihr hier Wurzeln schlagen?“
„Du bist die einzige, die hier Wurzeln schlagen wird, Loud!“, droht Trudy spielerisch mit dem Finger. „Gott sei Dank habt ihr mich als Freundin, die es niemals zulassen wird, dass meine Freunde in der Erde stecken und sich langsam in Pflanzen verwandeln!“
Sarah schaut zu Leni. „Worauf haben wir uns nur eingelassen?“
In der Stadt Royal Woods im Bundesstaat Michigan
Carol reiches Mädchen der Familie Pingrey im Bundesstaat
Leise Musik schallt durch den Laden und dringt in die Ohren der Kunden so auch in Carols, aber die Geräusche stören das Einzelkind kaum, andere viel höhere Stimmen und trampelnde Schritte auf den Bodenfliesen sind für die Blondine mehr ein Grund zur Frustration und nicht zum ersten Mal an diesem Tag in weniger als einer Stunde, fragt sie sich wie ihre Freundin ihre Schwestern jeden Tag erträgt über das ganze Jahr hinweg und es sind nur Lynn, Luna und die Zwillinge Lola und Lana mit ihrer älteren Schwester gekommen. Sie reibt sich die Schläfen und verheddert sich mit einer Blume des Straußes in ihren blonden Haaren und flucht im Stillen. Die Kundin vor ihr hat sich endlich für die letzte Blume ihres Gestecks entschieden und bezahlt die Verkäuferin und Carol kann den eigenen mit Bargeld bezahlen und holt noch für Lola eine duftende Blume für ihr Haar, um die Fürze von Lynn zu überdecken die Vierzehnjährige ohne Scham ausstößt.
Luna steht neben Lynn und beide unterhalten sich angeregt, aber verstummen sogleich, als die Zwillinge zu ihnen kommen und um Aufmerksamkeit ersuchen.
Lola streicht sich das pinke Kleid glatt, welches extra für den Besuch bei Leni gebügelt wurde und die sechsjährige rückt ihr Diadem zurecht. „Luna, wann kann Leni wieder zu uns nachhause kommen?“
Luna schaut auf ihre sonst immer berechnende Schwester hinab, aber weiß, dass Lola natürlich mit ihrem jungen Alter die Tragweite des Verbrechens, welches ihrer älteren Schwester widerfahren ist, nicht begreifen kann und verkneift sich eine schnippische Antwort. „Das muss der Arzt sagen, genau wie er uns geraten hat Leni nicht mit allen zu überraschen!“
Lola blickt ihrer Schwester in die nussbraunen Augen. „Wir sind aber immer schon eine große Familie gewesen und daran hat sich auch nichts geändert und für Leni war es niemals ein Problem! Warum sollte es unsere große Schwester nicht bekommen, uns alle zu sehen?“
Luna weiß auch nicht genau warum und schaut Hilfesuchend zu Carol und Lori. „Lana und du konntet doch einen kurzen Blick an der Tür auf unsere Schwester werfen und dieser Zustand hat sich kaum verändert.“ Lori verkrampft die Hand bei der Erinnerung, aber fährt fort. „Sie war erst eine Nacht im Krankenhaus, aber der Arzt meinte, dass sie uns sehen möchte und uns vermisst. Schließlich waren wir in den letzten Jahren kaum mehr als einige Stunden voneinander getrennt, doch um Leni nicht zu überfordern kommen wir in mehreren Gruppen und ihr müsst euch benehmen!“ Lori holt noch einmal Luft, aber ihr Mund bleibt geschlossen und sie scheint es sich anders zu überlegen und dreht sich zu Carol und nimmt den Blumenstrauß entgegen.
Carol gibt Lola die Blume für das Haar und die sechsjährige flicht es sich hinein und betrachtet sich beim Hinausgehen in der Glasscheibe. „Was ist, wenn Leni nicht wieder nachhause kommen möchte und sie jetzt nach ihrem schrecklichen Erlebnis zu viel Angst davor hat?“
Carol reicht Lola ihre Hand. „Mach dir darüber keine Gedanken, wie Lori immer wieder über Leni und auch euch berichtet, könnt ihr nach schrecklichen Erlebnissen aufstehen und weitermachen!“
Lynn schnaubt hinter ihnen. „Ich würde es kein schreckliches Erlebnis nennen, Carol. Es war zerstörend für unsere ältere Schwester und ohne professionelle Hilfe wird sie es niemals hinter sich lassen können!“
Luna bemerkt den entgeisterten Ausdruck in Lolas Augen und haut Lynn den Ellenbogen in die Seite und nickt zu ihrer Schwester. „Ich glaube Carol will damit andeuten, dass Leni uns als ihre Familie jetzt besonders braucht und wenn sie wieder Zuhause ist, ihr das Leben einfacher gestalten und ihr unter die Arme greifen..., für Lincoln bedeutet es vermutlich ihre lebende Kleiderpuppe zu sein an der unsere kreativste Schwester die neuen Kollektionen ausprobieren kann!“
Lola und Lana kichern gemeinsam bei der Vorstellung ihres genervten Bruders in Kleidern.
Carol öffnet die Autotür und klammert sich sofort ans Lenkrad und setzt sich langsam auf den Sitz. Sie zittert und ist nervös, zwar war sie schon bei Leni im Krankenhaus, aber mit den Zwillingen, Lynn und ihrer besten Freundin ist es noch etwas anderes. „Werde ich vielleicht nur eine Belastung für die Schwestern sein? Ohne mich hätte noch Lucy, Lisa oder auch Lincoln mitkommen können?“ Sie startet den Motor und das beruhigende Brummen lässt das Auto erzittern und der Gang ist mit einer fließenden Bewegung eingelegt und ihr Fuß ruht auf dem Gaspedal. Es wäre jetzt komisch einen Rückzieher zu machen und die Freundschaft mit allen Louds steht auf dem Spiel und nicht nur Lori würde ihr zürnen. „Ich muss einfach mein Bestes geben und Leni aufheitern und ihr neue positive Gedanken schenken!“