Irgendwo im Nirgendwo
Kurzbeschreibung
Hermine Granger ist bereit. Sie wird ihre Prüfung zur Meisterin der Zaubertränke ablegen. Es gilt, unter der Aufsicht eines Prüfers einen selbst entworfenen Trank zu brauen. Der einzige Haken: Alle Zutaten müssen eigenhändig beschafft werden. Alraunen und Schlafbohnen findet man noch im heimischen Garten, doch was ist mit Phönixtränen, Murtlaps und Re'emblut? Camping Urlaub im Himalaya, stand nicht auf Severus' To-Do Liste. Doch als sein alter Mentor ihn dazu überredet, eine außergewöhnliche Prüfung zu beaufsichtigen, kann er ihm die Bitte nicht abschlagen. Spätestens als die Worte "unmöglich" und "revolutionär" fielen, hätte er es besser wissen müssen.
GeschichteAbenteuer, Liebesgeschichte / P18 / Het
Hermine Granger
Severus Snape
21.04.2023
17.07.2023
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21.04.2023
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„Severus, alter Freund!“, klang die bekannte Stimme durch das Gemurmel hunderter Zauberer und Hexen, die schon längst die im Hintergrund dudelnde Musik verdrängt hatten.
Überrascht sah Severus Snape von seinem Goldlackwasser auf, er hatte nicht mehr damit gerechnet, diese Stimme auf dem Kongress noch zu hören. Doch ein Blick in die Menge, aus der sich der ältliche Zauberer mit dem Hängebauch schälte, bestätigte, dass er seinen Ohren trauen konnte.
„Willard Goldhorn … mit Ihnen hatte ich schon fast nicht mehr gerechnet“, sagte Snape, als er sich aus seinem Stuhl erhob.
„Nun lass doch die Förmlichkeiten Severus, dass ich dir das auch immer wieder sagen muss“, schnaufte Willard und klopfte ihm beherzt auf die Schulter. „Wie geht es dir so, alter Freund?“, fragte Willard und ließ sich auf einen der Stühle plumpsen.
„Ich kann mich nicht beklagen“, murmelte Severus.
„Ach was, nicht beklagen. Ich habe deine Aufsätze gelesen, in Zaubertränke Heute du bist zu einer wahren Koryphäe geworden. Kannst dich bestimmt vor Anfragen nicht mehr retten.“
„Es hilft, sich nicht mehr mit der Idiotie unzähliger Schüler herumschlagen zu müssen“, antwortete Severus.
„Wenn das so ist, hättest du schon viel früher mit dem Unterrichten aufhören müssen. Bedenke nur, wo du dann heute stehen würdest“, schwärmte Willard und griff ein Glas Elfenwein vom vorbeifliegenden Tablett.
Vermutlich gar nicht mehr, dachte Severus, setzte aber ein diplomatisches Lächeln auf.
„Genug von mir Willard, wie geht deine Forschung voran?“
„Hast noch nie gerne über dich selbst gesprochen, ich erinnere mich …“, murmelte der ältere Zauberer. Fachkundig roch er an seinem Elfenwein, bevor er zaghaft daran nippte. „Ausgezeichneter Jahrgang, wirklich, das muss man ihnen lassen“, kommentierte er den Wein, bevor er auf Severus Frage einging.
„Ach weißt du … Es ist nicht mehr das gleiche wie früher … stundenlang im Labor stehen …“, er klopfte sich beherzt auf den Bauch. „Das Alter Severus, ist selbst für uns Zauberer ein harter Gegner. Die Augen sind nicht mehr das, was sie mal waren. Die Hände …“ Demonstrativ hielt er seine Hand nach oben, deren Finger einem konstanten, leichten Zittern unterlagen. „Ist schwer damit noch präzise arbeiten zu können.“
Severus nickte betreten. Es fiel ihm schwer, seinen einstigen Lehrmeister, die Koryphäe seiner Zeit, so zu sehen.
„Kein Grund so ein Gesicht zu ziehen, Severus. Ich habe fast 100 Jahre am Kessel gestanden, also habe ich beschlossen, dass es an der Zeit ist, mein Wissen an andere weiterzugeben.“
Fragend zog Snape eine Augenbraue nach oben.
„Ich beaufsichtige die Abschlussprüfungen. Es ist faszinierend, welche Innovationen die jungen Leute anstreben. Schade ist allerdings, dass es nicht mehr besonders viele von ihnen gibt. Du scheinst damals allen das wunderbare Fach der Zaubertränke vermiest zu haben.“
Severus entließ ein Schnauben. „Glaub mir, die wären so oder so allesamt nicht fähig gewesen, die Ausbildung zum Zaubertränkemeister zu bestehen.“
„Es ist jedenfalls inspirierend, junge Köpfe arbeiten zu sehen. Erinnerst du dich noch an deine Abschlussprüfung?“
Wie könnte er das je vergessen? Es war die reinste Tortur gewesen.
„Ganze drei Monate hast du weder geschlafen, noch gegessen. Stattdessen hast du die ganze Zeit am Kessel gestanden, obwohl dazu überhaupt keine Notwendigkeit bestand. Du warst so nervös …“ Erinnerte sich Willard mit einem Schmunzeln.
„Natürlich war ich nervös, es war immerhin die Abschlussprüfung. Und du weißt, wie hoch die Durchfallrate ist“, knurrte Severus, der gar nicht erfreut darüber war, an seine damalige Schwäche erinnert zu werden.
„Jaja … Aber drei Monate mit dir in deinem damaligen Zustand in einem Haus festzustecken, war wahrlich auch kein Vergnügen.“
„Deswegen verstehe ich nicht, warum du dich wieder den Abschlussprüfungen zuwendest, Willard. Diese Tortur hast du doch wahrlich nicht mehr nötig.“
„Ach, weißt du Severus, das Alter macht einen ruhiger und weiser. Junge Menschen können eine wahre Inspiration sein. Aber du gehörst ja selbst noch dazu …“ Für einen Moment schien Willard in Erinnerungen zu schwelgen, doch dann fing er sich wieder und fügte hinzu: „Außerdem habe ich seit dir nie wieder jemanden mit so schlechter Laune getroffen. Nicht jeder wird unter Stress zur Kratzbürste.“
Severus rollte mit den Augen, woraufhin Willard bloß schmunzelte.
„Jedenfalls … was ich dich fragen wollte, Severus …“
„Nein, vergiss es. Ich habe mich in meinem Leben genug mit der Unfähigkeit anderer beschäftigt“, wehrte Severus ab, bevor Willard seine Frage formulieren konnte.
„Ich habe mir schon gedacht, dass du das sagst, aber höre mich an.“ Willard wartete ab und sah ihm in die Augen, bis Severus knapp nickte. Zumindest das war er seinem alten Lehrmeister schuldig.
„Wir haben da eine junge Hexe, die in den nächsten paar Wochen ihre Abschlussprüfung antreten wird. Du weißt, ich kann dir nicht sagen, wer es ist, aber sie hat ausgesprochenes Potenzial. Sie ist klug und sehr ehrgeizig, erinnert mich ehrlich gesagt ein wenig an dich damals. Jedenfalls … ihre Idee ist ein wenig … ambitioniert, grenzt an Unmöglichkeit. Sie will Zutaten verwenden, die schon mit Geld nicht zu bekommen sind, aber sie selbst zu beschaffen, nun ja, grenzt an Wahnsinn. Aber wie du ja weißt, sieht die Prüfung genau das vor, alle Zutaten müssen selbst beschafft werden … und ich fürchte, dass ich mich nicht in der Lage sehe, dieses Projekt ohne Gefahr für mich selbst zu beaufsichtigen.“
Ausdruckslos hatte Severus den Ausführungen des alten Tränkemeisters zugehört. Die Abschlussprüfung bestand daraus, seinen eigenen Trank zu kreieren, wobei alle Zutaten selbst angepflanzt und gesammelt werden mussten. Das war der Grund, warum viele versuchten, es sich möglichst einfach zu machen, doch das hier klang anders.
Er selbst hatte damals das Unmögliche versucht. Drei Monate war eine der längsten Prüfungen, die es je gegeben hatte, doch mit etwas Ordinärem, hatte er sich damals nicht zufrieden geben wollen. Dieses Projekt schien ähnliche Ausmaße zu haben und wider Willen begann er, sich dafür zu interessieren.
„Stattdessen gefährdest du lieber mein Leben?“, fragte Severus ausdruckslos.
„Du weißt, dass ich mir nie verzeihen würde …“
„Ja, ja ich weiß …“
„Severus … wenn du es nicht machst, macht es keiner. Diese Prüfung könnte deine noch übertreffen. Es wäre eine Verschwendung von Talent. Als alter Freund bitte ich dich, Severus, beaufsichtige diese Prüfung.“
„Ich habe verdammt noch mal was gut bei dir, Willard. Nur, damit das klar ist“, knurrte Severus.
„Danke, alter Freund, ich verspreche, du wirst es nicht bereuen.“
_
„Hermine … Hermine, du musst loslassen.“
Loslassen, loslassen, los…
Wie sollte sie? Wie konnte sie? Jemals loslassen …?
Wie sollte der Schmerz sie jemals verlassen?
Schwach lagen seine Finger in ihrer Hand, seine Haut glich dem Bettlaken. Die Sommersprossen, die sie einst so sehr … immer noch so sehr liebte, waren verblasst. Zu viel Zeit war vergangen.
„Hermine … lass los.“
Doch wie konnte sie? Wie sollte sie das letzte loslassen können, das ihr auf dieser Welt geblieben war?
Sie würde alles verlieren. Hatte alles verloren. War verloren.
Verloren, verloren, verloren …
Schmerz zerriss ihre Brust. Ihre Finger klammerten sich um seine Hand, eine Hand, die sie schon seit so langer Zeit nicht mehr spüren konnte. Metallischer Geschmack in ihrem Mund. Wenn sie losließ, würde sie zerbrechen, alles würde zerbrechen. Alles.
Ihre andere Hand legte sich an sein Gesicht. Ein Gesicht, das sie so oft hatte lächeln sehen, das Gesicht, bei dem ihre Sonne aufgegangen war, das Gesicht ihrer Zukunft.
Ihre Finger fuhren durch die weichen, roten Haare. Haare, die in der Sonne geglüht hatten, Haare, die nie wieder glühen würden, durch die sie nie wieder streichen konnte.
„Hermine … es gibt keine Hoffnung …“
Ein letztes Mal legte sie ihre Lippen auf seine. Ein letztes Mal atmete sie seinen Geruch ein. Ein letztes Mal …
„Ich liebe dich, Ron.“
Ein letzter Blick. Ihre Augen schlossen sich.
Sein letzter Atemzug.
Und sie ließ los.
Ließ los.
Los …
Und fasste einen Entschluss.
Nie, nie wieder sollte jemand so sterben wie Ron. So hoffnungslos, so sinnlos. Nie wieder sollte jemand so leiden wie sie selbst. Es war einfach nicht fair.
Es musste eine Lösung geben, eine Lösung für alle Probleme, alle Krankheiten, einfach alles. Nie wieder wollte sie die Worte nicht heilbar und hoffnungslos hören.
Nichts war unmöglich, erst recht nicht, in einer Welt der Magie. Sie würde einen Weg finden, musste einen Weg finden.
Sie musste das Unmögliche möglich machen.
_______
Nach über zwei Jahren ist es endlich so weit, ich veröffentliche diese Geschichte. Sie ist noch nicht ganz fertig, aber 50.000 Wörter stehen schon. Ich weiß, dieses Kapitel ist etwas kurz, ist schließlich nur der Prolog. Die nächsten Kapitel werden länger.
Wie jeder Autor freue ich mich wirklich über Feedback, also lasst mir gerne welches da.
Die Geschichte wird jetzt auch vertont :) Wenn ihr also Lust habt, euch das ganze (zusätzlich) akkustisch reinzuziehen, schaut doch gerne bei der lieben GreenSoul auf Youtube vorbei.
https://www.youtube.com/watch?v=EDH4rHvKRTI&t=14s
Überrascht sah Severus Snape von seinem Goldlackwasser auf, er hatte nicht mehr damit gerechnet, diese Stimme auf dem Kongress noch zu hören. Doch ein Blick in die Menge, aus der sich der ältliche Zauberer mit dem Hängebauch schälte, bestätigte, dass er seinen Ohren trauen konnte.
„Willard Goldhorn … mit Ihnen hatte ich schon fast nicht mehr gerechnet“, sagte Snape, als er sich aus seinem Stuhl erhob.
„Nun lass doch die Förmlichkeiten Severus, dass ich dir das auch immer wieder sagen muss“, schnaufte Willard und klopfte ihm beherzt auf die Schulter. „Wie geht es dir so, alter Freund?“, fragte Willard und ließ sich auf einen der Stühle plumpsen.
„Ich kann mich nicht beklagen“, murmelte Severus.
„Ach was, nicht beklagen. Ich habe deine Aufsätze gelesen, in Zaubertränke Heute du bist zu einer wahren Koryphäe geworden. Kannst dich bestimmt vor Anfragen nicht mehr retten.“
„Es hilft, sich nicht mehr mit der Idiotie unzähliger Schüler herumschlagen zu müssen“, antwortete Severus.
„Wenn das so ist, hättest du schon viel früher mit dem Unterrichten aufhören müssen. Bedenke nur, wo du dann heute stehen würdest“, schwärmte Willard und griff ein Glas Elfenwein vom vorbeifliegenden Tablett.
Vermutlich gar nicht mehr, dachte Severus, setzte aber ein diplomatisches Lächeln auf.
„Genug von mir Willard, wie geht deine Forschung voran?“
„Hast noch nie gerne über dich selbst gesprochen, ich erinnere mich …“, murmelte der ältere Zauberer. Fachkundig roch er an seinem Elfenwein, bevor er zaghaft daran nippte. „Ausgezeichneter Jahrgang, wirklich, das muss man ihnen lassen“, kommentierte er den Wein, bevor er auf Severus Frage einging.
„Ach weißt du … Es ist nicht mehr das gleiche wie früher … stundenlang im Labor stehen …“, er klopfte sich beherzt auf den Bauch. „Das Alter Severus, ist selbst für uns Zauberer ein harter Gegner. Die Augen sind nicht mehr das, was sie mal waren. Die Hände …“ Demonstrativ hielt er seine Hand nach oben, deren Finger einem konstanten, leichten Zittern unterlagen. „Ist schwer damit noch präzise arbeiten zu können.“
Severus nickte betreten. Es fiel ihm schwer, seinen einstigen Lehrmeister, die Koryphäe seiner Zeit, so zu sehen.
„Kein Grund so ein Gesicht zu ziehen, Severus. Ich habe fast 100 Jahre am Kessel gestanden, also habe ich beschlossen, dass es an der Zeit ist, mein Wissen an andere weiterzugeben.“
Fragend zog Snape eine Augenbraue nach oben.
„Ich beaufsichtige die Abschlussprüfungen. Es ist faszinierend, welche Innovationen die jungen Leute anstreben. Schade ist allerdings, dass es nicht mehr besonders viele von ihnen gibt. Du scheinst damals allen das wunderbare Fach der Zaubertränke vermiest zu haben.“
Severus entließ ein Schnauben. „Glaub mir, die wären so oder so allesamt nicht fähig gewesen, die Ausbildung zum Zaubertränkemeister zu bestehen.“
„Es ist jedenfalls inspirierend, junge Köpfe arbeiten zu sehen. Erinnerst du dich noch an deine Abschlussprüfung?“
Wie könnte er das je vergessen? Es war die reinste Tortur gewesen.
„Ganze drei Monate hast du weder geschlafen, noch gegessen. Stattdessen hast du die ganze Zeit am Kessel gestanden, obwohl dazu überhaupt keine Notwendigkeit bestand. Du warst so nervös …“ Erinnerte sich Willard mit einem Schmunzeln.
„Natürlich war ich nervös, es war immerhin die Abschlussprüfung. Und du weißt, wie hoch die Durchfallrate ist“, knurrte Severus, der gar nicht erfreut darüber war, an seine damalige Schwäche erinnert zu werden.
„Jaja … Aber drei Monate mit dir in deinem damaligen Zustand in einem Haus festzustecken, war wahrlich auch kein Vergnügen.“
„Deswegen verstehe ich nicht, warum du dich wieder den Abschlussprüfungen zuwendest, Willard. Diese Tortur hast du doch wahrlich nicht mehr nötig.“
„Ach, weißt du Severus, das Alter macht einen ruhiger und weiser. Junge Menschen können eine wahre Inspiration sein. Aber du gehörst ja selbst noch dazu …“ Für einen Moment schien Willard in Erinnerungen zu schwelgen, doch dann fing er sich wieder und fügte hinzu: „Außerdem habe ich seit dir nie wieder jemanden mit so schlechter Laune getroffen. Nicht jeder wird unter Stress zur Kratzbürste.“
Severus rollte mit den Augen, woraufhin Willard bloß schmunzelte.
„Jedenfalls … was ich dich fragen wollte, Severus …“
„Nein, vergiss es. Ich habe mich in meinem Leben genug mit der Unfähigkeit anderer beschäftigt“, wehrte Severus ab, bevor Willard seine Frage formulieren konnte.
„Ich habe mir schon gedacht, dass du das sagst, aber höre mich an.“ Willard wartete ab und sah ihm in die Augen, bis Severus knapp nickte. Zumindest das war er seinem alten Lehrmeister schuldig.
„Wir haben da eine junge Hexe, die in den nächsten paar Wochen ihre Abschlussprüfung antreten wird. Du weißt, ich kann dir nicht sagen, wer es ist, aber sie hat ausgesprochenes Potenzial. Sie ist klug und sehr ehrgeizig, erinnert mich ehrlich gesagt ein wenig an dich damals. Jedenfalls … ihre Idee ist ein wenig … ambitioniert, grenzt an Unmöglichkeit. Sie will Zutaten verwenden, die schon mit Geld nicht zu bekommen sind, aber sie selbst zu beschaffen, nun ja, grenzt an Wahnsinn. Aber wie du ja weißt, sieht die Prüfung genau das vor, alle Zutaten müssen selbst beschafft werden … und ich fürchte, dass ich mich nicht in der Lage sehe, dieses Projekt ohne Gefahr für mich selbst zu beaufsichtigen.“
Ausdruckslos hatte Severus den Ausführungen des alten Tränkemeisters zugehört. Die Abschlussprüfung bestand daraus, seinen eigenen Trank zu kreieren, wobei alle Zutaten selbst angepflanzt und gesammelt werden mussten. Das war der Grund, warum viele versuchten, es sich möglichst einfach zu machen, doch das hier klang anders.
Er selbst hatte damals das Unmögliche versucht. Drei Monate war eine der längsten Prüfungen, die es je gegeben hatte, doch mit etwas Ordinärem, hatte er sich damals nicht zufrieden geben wollen. Dieses Projekt schien ähnliche Ausmaße zu haben und wider Willen begann er, sich dafür zu interessieren.
„Stattdessen gefährdest du lieber mein Leben?“, fragte Severus ausdruckslos.
„Du weißt, dass ich mir nie verzeihen würde …“
„Ja, ja ich weiß …“
„Severus … wenn du es nicht machst, macht es keiner. Diese Prüfung könnte deine noch übertreffen. Es wäre eine Verschwendung von Talent. Als alter Freund bitte ich dich, Severus, beaufsichtige diese Prüfung.“
„Ich habe verdammt noch mal was gut bei dir, Willard. Nur, damit das klar ist“, knurrte Severus.
„Danke, alter Freund, ich verspreche, du wirst es nicht bereuen.“
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„Hermine … Hermine, du musst loslassen.“
Loslassen, loslassen, los…
Wie sollte sie? Wie konnte sie? Jemals loslassen …?
Wie sollte der Schmerz sie jemals verlassen?
Schwach lagen seine Finger in ihrer Hand, seine Haut glich dem Bettlaken. Die Sommersprossen, die sie einst so sehr … immer noch so sehr liebte, waren verblasst. Zu viel Zeit war vergangen.
„Hermine … lass los.“
Doch wie konnte sie? Wie sollte sie das letzte loslassen können, das ihr auf dieser Welt geblieben war?
Sie würde alles verlieren. Hatte alles verloren. War verloren.
Verloren, verloren, verloren …
Schmerz zerriss ihre Brust. Ihre Finger klammerten sich um seine Hand, eine Hand, die sie schon seit so langer Zeit nicht mehr spüren konnte. Metallischer Geschmack in ihrem Mund. Wenn sie losließ, würde sie zerbrechen, alles würde zerbrechen. Alles.
Ihre andere Hand legte sich an sein Gesicht. Ein Gesicht, das sie so oft hatte lächeln sehen, das Gesicht, bei dem ihre Sonne aufgegangen war, das Gesicht ihrer Zukunft.
Ihre Finger fuhren durch die weichen, roten Haare. Haare, die in der Sonne geglüht hatten, Haare, die nie wieder glühen würden, durch die sie nie wieder streichen konnte.
„Hermine … es gibt keine Hoffnung …“
Ein letztes Mal legte sie ihre Lippen auf seine. Ein letztes Mal atmete sie seinen Geruch ein. Ein letztes Mal …
„Ich liebe dich, Ron.“
Ein letzter Blick. Ihre Augen schlossen sich.
Sein letzter Atemzug.
Und sie ließ los.
Ließ los.
Los …
Und fasste einen Entschluss.
Nie, nie wieder sollte jemand so sterben wie Ron. So hoffnungslos, so sinnlos. Nie wieder sollte jemand so leiden wie sie selbst. Es war einfach nicht fair.
Es musste eine Lösung geben, eine Lösung für alle Probleme, alle Krankheiten, einfach alles. Nie wieder wollte sie die Worte nicht heilbar und hoffnungslos hören.
Nichts war unmöglich, erst recht nicht, in einer Welt der Magie. Sie würde einen Weg finden, musste einen Weg finden.
Sie musste das Unmögliche möglich machen.
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Nach über zwei Jahren ist es endlich so weit, ich veröffentliche diese Geschichte. Sie ist noch nicht ganz fertig, aber 50.000 Wörter stehen schon. Ich weiß, dieses Kapitel ist etwas kurz, ist schließlich nur der Prolog. Die nächsten Kapitel werden länger.
Wie jeder Autor freue ich mich wirklich über Feedback, also lasst mir gerne welches da.
Die Geschichte wird jetzt auch vertont :) Wenn ihr also Lust habt, euch das ganze (zusätzlich) akkustisch reinzuziehen, schaut doch gerne bei der lieben GreenSoul auf Youtube vorbei.
https://www.youtube.com/watch?v=EDH4rHvKRTI&t=14s