Eine süße Versuchung
Kurzbeschreibung
Es gibt Versuchungen, denen Sir Guy nicht widerstehen kann. Und dies hat Folgen. - Zeitrahmen: Diese Geschichte spielt im Herbst nach der Episode „Die Prophezeiung (The Prophecy)“.
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
Guy of Gisburne
06.04.2023
06.04.2023
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Gisburne war sich durchaus bewusst, dass er es nicht immer schaffte Versuchungen zu widerstehen. Und selbst wenn ihm dies nicht selbst auffiel, würde der Sheriff niemals eine Gelegenheit verpassen, ihm dies ins Gedächtnis zu rufen. De Rainault war sich nie zu schade, ihm den Spiegel vorzuhalten, wenn er der Meinung war, er habe sich mal wieder nicht beherrschen können und sich damit in aller Öffentlichkeit blamierte.
Wie damals bei der Sache mit Jennet of Elsdon. Der Sheriff hatte natürlich sofort den wahren Grund dafür herausgefunden, wieso der Ritter die Frau als Hexe anklagte. Selbstverständlich hatte er mit seiner Einschätzung recht gehabt. Die Schlampe hatte den Ritter abblitzen lassen, aber darüber hinaus hatte sie ihm auch noch damit gedroht dem ganzen Dorf davon zu erzählen, dass er bei ihr nicht hatte zum Zug kommen können. Ein solches Benehmen hatte er sich nicht gefallen lassen können, da war ihm nichts anderes übriggeblieben als hart durchzugreifen. Und damit der Fall auch glaubhaft erschien, musste auch der Ehemann mitangeklagt werden, obwohl der Ritter zuvor nie mit ihm zu tun gehabt hatte.
Ein anderes Beispiel für Gisburnes Unfähigkeit Versuchungen zu widerstehen war seine misslungene Flucht mit Sarah de Talmont, obwohl er in diesem Fall dem Sheriff die Schuld daran gab, dass er überhaupt auf die Idee gekommen war mit ihr das Weite zu suchen. Wenn de Rainault nicht so an seinem Geld gehangen hätte und sich schließlich nicht mehr anders zu helfen gewusst hatte, als ein Pogrom an den Juden von Nottingham vorzutäuschen, hätte der Ritter sich sicherlich damit zufriedengegeben Sarah weiterhin heimlich zu beobachten. Für seine anderen Bedürfnisse gab es schließlich auch noch die Dienerinnen in der Burg. Von denen es einigen völlig egal war, mit wem sie es trieben.
Erst der Gedanke, dass ihn der Tod der jungen Frau daran hindern würde sie weiter zu beobachten, zusammen mit der Tatsache, dass der Sheriff nicht vorhatte ihm etwas von dem abzugeben, was sie erbeutet hatten – obwohl er die ganze Drecksarbeit hatte machen müssen – veranlasste ihn den Dienst zu verlassen und auf dem Weg zum Earl of Chester auch noch Sarah mitzunehmen.
Im Nachhinein betrachtet war Gisburne klargeworden, dass dieser Plan nicht im Geringsten wohlüberlegt war und er von Glück sagen konnte, dass die ganze Angelegenheit keinen schlimmeren Ausgang genommen hatte. Natürlich hatte er es nicht genossen mal wieder Hood in die Hände zu fallen. Und selbstverständlich hatte ihm der Sheriff nach der Rückkehr nach Nottingham sein Missfallen deutlich – und auf eine schmerzhafte Weise – zu verstehen gegeben. Aber dies war er ja schließlich gewöhnt und danach ging alles seinen gewohnten Weg weiter.
Aber nun hatte seine Unfähigkeit sich zurückzuhalten ihn in eine äußerst unangenehme Situation gebracht. Besonders schlimm an der ganzen Angelegenheit war, dass niemand wusste, wo er sich befand, auch nicht der Sheriff, dessen Auge er selten entgehen konnte. Natürlich würde er ihn nicht so schnell vergessen lassen, was er getan hatte, aber wenn er ihn zuvor hier herausholen würde, dann konnte er das überstehen. Wäre ja – wie zuvor schon gesagt – nicht das erste Mal.
So wie es jedoch aussah, konnte er sich diesmal nicht auf de Rainault verlassen, weil er ihm nicht mitgeteilt hatte, wohin er unterwegs war oder was er vorhatte. Dies lag aber einzig daran, dass er einfach mal ein paar Tage gebraucht hatte, in denen er vom Sheriff nicht herumgescheucht und -geschubst wurde. Und in denen er nicht jeden Augenblick damit rechnen musste von Hood oder einem seiner Anhänger überrascht zu werden, die die unangenehme Angewohnheit hatten an den unmöglichsten Orten zu den unmöglichsten Zeiten aufzutauchen.
Daher hatte er alles in Nottingham gelassen, was ihn als des Sheriffs Stellvertreter ausmachen könnte – solche Dinge wie seine Rüstung, aber auch Fury – und sich in Richtung Newark auf den Weg gemacht – damit er nicht gezwungen war Sherwood zu durchqueren – um schließlich nach Norden abzubiegen. Er hatte es genossen einfach nur unterwegs zu sein, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben und vor allem, ohne etwas erledigen zu müssen. Es hatte ihn auch nicht gestört im Freien zu nächtigen, obwohl dies natürlich dazu führte, dass er noch weniger wie der Ritter aussah, der er ja war. Aber das hatte er ja auch beabsichtigt. Er wollte von niemandem erkannt werden.
Aber wieder einmal hatte er die ganze Sache nicht zu Ende gedacht und dies hatte jetzt zur Folge, dass er auch in solchen Situationen nicht wie ein Ritter behandelt wurde, in denen er das gerne gehabt hätte. Wie jetzt, als er einer süßen Versuchung nicht hatte widerstehen können. Er wäre allerdings niemals auf die Idee gekommen, dass er deswegen in dieser Grube landen würde. Er war aber auch nicht auf die Idee gekommen, dass ihm niemand abnehmen würde, wer er wirklich war. Nun lief er Gefahr auch noch dafür vor Gericht zu landen, dass er vorgetäuscht hätte jemand zu sein, der er nicht sein konnte. Nach Meinung der anderen.
Aber es könnte schlimmer sein. Man hatte ihm zwar seine Taschen, seine Börse und seine Waffen abgenommen, aber trotzdem war ihm etwas geblieben. Und er würde dafür sorgen, dass er es auch genießen konnte.
Mit diesem Gedanken lehnte Gisburne sich an die Wand der Grube zurück, die diesem Ort als sichere Aufbewahrung für die gewöhnlichen Verbrecher diente, warf einen Blick auf den Abschaum, der sich mit ihm hier unten befand und zog dann einen Teil seiner Beute aus der Tasche, die in seinem Umhang versteckt war.
Vorsichtshalber verbarg er den Apfel aber in seiner Hand, bevor er hineinbiss.
Wie damals bei der Sache mit Jennet of Elsdon. Der Sheriff hatte natürlich sofort den wahren Grund dafür herausgefunden, wieso der Ritter die Frau als Hexe anklagte. Selbstverständlich hatte er mit seiner Einschätzung recht gehabt. Die Schlampe hatte den Ritter abblitzen lassen, aber darüber hinaus hatte sie ihm auch noch damit gedroht dem ganzen Dorf davon zu erzählen, dass er bei ihr nicht hatte zum Zug kommen können. Ein solches Benehmen hatte er sich nicht gefallen lassen können, da war ihm nichts anderes übriggeblieben als hart durchzugreifen. Und damit der Fall auch glaubhaft erschien, musste auch der Ehemann mitangeklagt werden, obwohl der Ritter zuvor nie mit ihm zu tun gehabt hatte.
Ein anderes Beispiel für Gisburnes Unfähigkeit Versuchungen zu widerstehen war seine misslungene Flucht mit Sarah de Talmont, obwohl er in diesem Fall dem Sheriff die Schuld daran gab, dass er überhaupt auf die Idee gekommen war mit ihr das Weite zu suchen. Wenn de Rainault nicht so an seinem Geld gehangen hätte und sich schließlich nicht mehr anders zu helfen gewusst hatte, als ein Pogrom an den Juden von Nottingham vorzutäuschen, hätte der Ritter sich sicherlich damit zufriedengegeben Sarah weiterhin heimlich zu beobachten. Für seine anderen Bedürfnisse gab es schließlich auch noch die Dienerinnen in der Burg. Von denen es einigen völlig egal war, mit wem sie es trieben.
Erst der Gedanke, dass ihn der Tod der jungen Frau daran hindern würde sie weiter zu beobachten, zusammen mit der Tatsache, dass der Sheriff nicht vorhatte ihm etwas von dem abzugeben, was sie erbeutet hatten – obwohl er die ganze Drecksarbeit hatte machen müssen – veranlasste ihn den Dienst zu verlassen und auf dem Weg zum Earl of Chester auch noch Sarah mitzunehmen.
Im Nachhinein betrachtet war Gisburne klargeworden, dass dieser Plan nicht im Geringsten wohlüberlegt war und er von Glück sagen konnte, dass die ganze Angelegenheit keinen schlimmeren Ausgang genommen hatte. Natürlich hatte er es nicht genossen mal wieder Hood in die Hände zu fallen. Und selbstverständlich hatte ihm der Sheriff nach der Rückkehr nach Nottingham sein Missfallen deutlich – und auf eine schmerzhafte Weise – zu verstehen gegeben. Aber dies war er ja schließlich gewöhnt und danach ging alles seinen gewohnten Weg weiter.
Aber nun hatte seine Unfähigkeit sich zurückzuhalten ihn in eine äußerst unangenehme Situation gebracht. Besonders schlimm an der ganzen Angelegenheit war, dass niemand wusste, wo er sich befand, auch nicht der Sheriff, dessen Auge er selten entgehen konnte. Natürlich würde er ihn nicht so schnell vergessen lassen, was er getan hatte, aber wenn er ihn zuvor hier herausholen würde, dann konnte er das überstehen. Wäre ja – wie zuvor schon gesagt – nicht das erste Mal.
So wie es jedoch aussah, konnte er sich diesmal nicht auf de Rainault verlassen, weil er ihm nicht mitgeteilt hatte, wohin er unterwegs war oder was er vorhatte. Dies lag aber einzig daran, dass er einfach mal ein paar Tage gebraucht hatte, in denen er vom Sheriff nicht herumgescheucht und -geschubst wurde. Und in denen er nicht jeden Augenblick damit rechnen musste von Hood oder einem seiner Anhänger überrascht zu werden, die die unangenehme Angewohnheit hatten an den unmöglichsten Orten zu den unmöglichsten Zeiten aufzutauchen.
Daher hatte er alles in Nottingham gelassen, was ihn als des Sheriffs Stellvertreter ausmachen könnte – solche Dinge wie seine Rüstung, aber auch Fury – und sich in Richtung Newark auf den Weg gemacht – damit er nicht gezwungen war Sherwood zu durchqueren – um schließlich nach Norden abzubiegen. Er hatte es genossen einfach nur unterwegs zu sein, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben und vor allem, ohne etwas erledigen zu müssen. Es hatte ihn auch nicht gestört im Freien zu nächtigen, obwohl dies natürlich dazu führte, dass er noch weniger wie der Ritter aussah, der er ja war. Aber das hatte er ja auch beabsichtigt. Er wollte von niemandem erkannt werden.
Aber wieder einmal hatte er die ganze Sache nicht zu Ende gedacht und dies hatte jetzt zur Folge, dass er auch in solchen Situationen nicht wie ein Ritter behandelt wurde, in denen er das gerne gehabt hätte. Wie jetzt, als er einer süßen Versuchung nicht hatte widerstehen können. Er wäre allerdings niemals auf die Idee gekommen, dass er deswegen in dieser Grube landen würde. Er war aber auch nicht auf die Idee gekommen, dass ihm niemand abnehmen würde, wer er wirklich war. Nun lief er Gefahr auch noch dafür vor Gericht zu landen, dass er vorgetäuscht hätte jemand zu sein, der er nicht sein konnte. Nach Meinung der anderen.
Aber es könnte schlimmer sein. Man hatte ihm zwar seine Taschen, seine Börse und seine Waffen abgenommen, aber trotzdem war ihm etwas geblieben. Und er würde dafür sorgen, dass er es auch genießen konnte.
Mit diesem Gedanken lehnte Gisburne sich an die Wand der Grube zurück, die diesem Ort als sichere Aufbewahrung für die gewöhnlichen Verbrecher diente, warf einen Blick auf den Abschaum, der sich mit ihm hier unten befand und zog dann einen Teil seiner Beute aus der Tasche, die in seinem Umhang versteckt war.
Vorsichtshalber verbarg er den Apfel aber in seiner Hand, bevor er hineinbiss.