Das Opetfest
von moe-rikyou
Kurzbeschreibung
An einem der höchsten Feiertage des Jahres, dem Opetfest, beschließt Kronprinz Atemu, sich abends heimlich unters Volk zu mischen, um die Feierlichkeiten mal aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Außerdem ist das Fest ein passender Anlass für eine Verabredung, die Atemu sich keinesfalls entgehen lassen will... Ein One-Shot zur Zeit des Alten Ägypten. Pairing: Casteshipping/Darkshipping
GeschichteRomance / P18 / MaleSlash
Atemu
Bakura - König der Grabräuber
18.03.2023
18.03.2023
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3.479
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Hallo ihr Lieben,
dies ist tatsächlich mein erster One-Shot! Die Inspiration dazu habe ich aus der Serie House of the Dragon - bitte sagt mir, dass ich nicht die einzige bin, die findest, dass Daemon einfach mega Bakura-Vibes ausstrahlt XD
Die Geschichte spielt im gleichen Universum wie meine größere Story Zwei Leben - Zwei Welten und kann zeitlich zwischen Kapitel 11 und 12 eingeordnet werden. Allerdings kann diese Geschichte hier auch problemlos unabhängig gelesen werden.
Ich hoffe, es gefällt und freue mich natürlich über jede Rückmeldung!
Viel Spaß beim Lesen!
Eure Moe
Es war bereits der fünfte Tag des alljährlichen Opet-Festes, welches nicht nur den Beginn der Nilschwelle und somit amtlich den Beginn des neuen Jahres einläutete, sondern auch Erneuerung des königlichen Ka, die erneute Krönung des Pharaos sowie Verjüngung des Amun-Re symbolisierte.
Atemu konnte es kaum erwarten, endlich die zeremoniellen Zwänge des Königspalastes für einen kurzen Moment hinter sich zu lassen. Da es sich um eines der wichtigsten Feste des Jahres handelte, hatte der Tag bereits früh begonnen und war mit allerhand Rituale einhergegangen und Atemu schwirrte immer noch ein wenig Kopf von all dem Weihrauch. Doch zum Glück hatte nun der informelle Teil des Festtags begonnen und während das einfache Volk draußen feierte und sich an den von seinem Vater, dem göttlichen Pharao, bereitgestellten Speisen und Getränken gütlich tat, genoss die Königsfamilie zusammen mit den Adligen und Priestern ebenfalls ein großes Festmahl.
Aus den vergangenen fünf Jahren - Atemu hatte mit zwölf Jahren das erste Mal offiziell an dem Festmahl teilnehmen dürfen - wusste er, dass immer so viele Personen anwesend waren und so viel Wein und Met floss, dass niemand seine verfrühte Abwesenheit bemerken würde.
Als Atemu sich jedoch, wie er dachte, unbemerkt aus der Festhalle entfernte, um sich in seinen Gemächern umzuziehen, war er kaum zehn Schritte weit gekommen, als…
“Wo willst du hin, Cousin?”
Verdammt, Seth! Eine bewusst unschuldige Miene aufsetzend, wandte sich Atemu um.
“Ich würde mich gern zurückziehen. Die letzten Tage waren sehr anstrengend und von dem ganzen Weihrauch wird mir doch immer übel, wie du weißt…”
Sein älterer Cousin und selbsternannter Wachhund stand ihm mit verschränkten Armen gegenüber und er schien nur darauf zu warten, ihn wieder einmal tadeln zu können. “Und wenn ich in zwei Stunden zu deinen Gemächern käme, würde ich dich auch sicher dort vorfinden? Nicht etwa ein leeres Zimmer, weil du dich mal wieder hinausgeschlichen hast?”
Volltreffer! Aber die Genugtuung, zuzugeben, dass Seth ihn ertappt hatte, würde ihm Atemu nicht geben.
“Natürlich nicht, lieber Cousin. Wie du genau weißt, würde ich so etwas nie tun”, erwiderte Atemu zuckersüß, was Seth nur veranlasste, skeptisch eine Augenbraue hochzuziehen.
“Versuch erst gar nicht, mich für dumm zu verkaufen. Sich während dieser Festlichkeiten unters Volk zu mischen, ist äußerst riskant! Die Stadtwache muss jedes Jahr Straßenkämpfe und Massenprügeleien beenden. Es gibt jedes Mal viele Verletzte und manchmal sogar Tote, weil der übermäßige Alkohol die Massen hemmungslos werden lässt”
“Vielleicht solltest du die enthemmende Wirkung des Alkohols einmal austesten, Seth. Würde dir vielleicht ganz gut tun.” Ehe Seth auf diesen Kommentar entrüstet reagieren konnte, fuhr Atemu schnell fort. “Aber jetzt mal im Ernst, Seth. Ich bin mittlerweile einer der besten Kämpfer des Reiches. Ich kann auf mich aufpassen und werde nicht unbewaffnet hinausgehen. Außerdem, bin ich ja nicht allein”
Seth verdrehte die Augen. “Als ob erext jemals ein Grund wäre, mir nicht noch mehr Sorgen zu machen…”
Atemu sah Seth nun scharf an. “Seth…fängst du jetzt wieder mit dem Thema an? Wenn du mir vertraust, musst du ihm vertrauen. Und ich werde mich von dir nicht von meinem Vorhaben heute abhalten lassen. Das letzte Mal ist bereits Wochen her”In mehr als einer Hinsicht… “Und ich habe die letzten Tage meine Pflichten als Thronfolger mehr als erfüllt. Ich habe mir diese paar Stunden Freiheit und Spaß verdient!”
“Du spielst mit dem Feuer, Atemu. Und irgendwann wirst du dich verbrennen. Sag dann nur nicht, ich hätte dich nicht gewarnt…” Seth hatte die Lippen zu einer grimmigen Linie zusammengepresst, aber Atemu wusste, dass sein Cousin ihn nun gehen lassen würde.
“Die Götter sind unsere Zeugen und werden jede Schuld von deinen Schultern nehmen, Cousin”, erwiderte Atemu leicht sarkastisch. Als ob er kaum je etwas anderes von ihm gehört hätte, als Warnungen… “
Und jetzt wünsche ich dir noch einen schönen Abend”, verabschiedete Atemu sich daher betont höflich, drehte sich um und ging auf direktem Weg in sein Gemach.
Die beiden Sklavinnen, die dort auf ihn warteten, entließ er, denn er brauchte bei weitem nicht noch mehr Zeugen. Schnell entledigte er sich seines feinen Festgewands und legte seinen Schmuck ab, schrubbte sich schnell mit einem rauen Lappen ab und zumindest nicht zu auffällig nach teurem Parfüm zu duften und schlüpfte in sein einfaches Leinengewand und einen dunklen, mittlerweile oft geflickten Umhang. Abschließend versteckte er seine auffällige Haarmähne unter einem schlichten weißen Leinentuch, welches er mit einem Band befestigte. Kurz sah er in den Spiegel. Bis auf sein Makeup war nichts mehr von dem jungen Prinzen zu erkennen. Sehr gut. Ihm gefiel zwar nicht unbedingt, wie er mit dem Tuch aussah, aber er wusste, dass diese Sicherheitsmaßnahme notwendig war. Dann nahm er noch einen kleinen Beutel mit Kupfer* mit, ehe er sich aufmachte.
Darauf bedacht, von niemandem gesehen zu werden, schlich Atemu sich in den Garten und dort zur Palastmauer. Sich noch einmal umsehend, lief er hinter einen Busch in einem der große Beete und und kniete sich in. Mit geübten Handgriffen zog er ein paar lockere Ziegel der Mauer hervor und zwängte sich durch das kleine Loch. Vor ein einigen Jahren hatte er wirklich noch besser hindurch gepasst, dachte er, doch er traute sich nicht, noch mehr Ziegel herauszulösen. Nachdem er die Steine von außen wieder passend ins Loch gemauert hatte, lief er los. Ab jetzt war er nicht mehr Prinz Atemu, sondern nur noch Yami und sofort spürte er, wie er freier atmen konnte.
Schon einige Straßen weiter füllten sich die Wege mit Leuten, die in kleinen Gruppen ausgelassen feierten und tanzten. Öfter wurde er angesprochen und eingeladen, sich doch dazu zu gesellen, doch er hatte ein festes Ziel und lehnte immer wieder höflich aber bestimmt ab. Dennoch genoss er das Gefühl, ausnahmsweise einfach einer von vielen zu sein.
Schließlich erreichte Yami den Marktplatz und er blieb voller Staunen stehen. Natürlich hatte er im Palast bereits viele Feste mit Gauklern, begabten Musikern und verführerischen Tänzerinnen gesehen, doch hier auf dem Marktplatz war es nochmal etwas ganz anderes. Die Leute drängten sich dicht an dicht im Schein des Monds sowie der vielen Fackeln und kleinen Rundfeuer. Verschiedene Musikgruppen spielten um die Wette und ihre Klänge vermischten sich mit den Rufen der Gaukler, die um die Aufmerksamkeit der Zuschauer buhlten.
Plötzlich jedoch schlang sich von hinten ein Arm um seine Mitte und eine kühle Messerklinge legte sich an seinen Hals. Sofort spannte sich jeder Faser seines Körpers an, bereit zum Kampf.
“Ein Adelssprössling wie du sollte auf einem Fest wie diesem besser aufpassen. Hier lungern viele Diebe, die nur auf eine passende Gelegenheit warten…”, raunte ihm der Fremde ins Ohr. Die wohlbekannte, samtene Stimme sandte Yami einen wohligen Schauer über den Rücken und die Anspannung in seinem Körper ließ nach, wich stattdessen einem nicht weniger intensiven aber sehr viel angenehmeren Gefühl. Dennoch entschied er sich, das Spiel erst einmal mitzuspielen und regte sich nicht.
“Da war ich wohl sehr unvorsichtig…”, erwiderte Yami gespielt reumütig und lehnte sich an den Mann hinter ihm. “Was muss ich tun, um Eure Gnade und Euren Schutz zu erlangen?”
“Oh, da fällt mir schon einiges ein…” Er konnte das süffisante Grinsen in der Stimme hören. “Aber fangen wir doch mal mit einer Entschuldigung an: du bist spät…ich dachte fast, du kommst gar nicht…”, fügte der Mann leicht vorwurfsvoll hinzu und ließ endlich das Messer sinken, sodass Yami sich umdrehen konnte, um seinem Angreifer endlich ins Gesicht zu sehen.
Sein Gegenüber trug ebenfalls einen Umhang und eine große Kapuze, die Haare hatte er zusätzlich, wie Yami selbst, unter einem Leinentuch versteckt. Dennoch hatte er keinen Zweifel, wer da vor ihm stand, besonders nachdem er in die lavendelfarbenen Augen blickte.
“Es ist eines der wichtigsten Feste des Jahres, die Erneuerung der Königswürde. Da kann ich nicht einfach abhauen, sondern muss den richtigen Moment abwarten…” Yami zuckte mit den Schultern und lächelte dann “Aber dieses Spektakel wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen!”
Bakura sah ihn an und strich dann überraschenderweise sanft mit dem Daumen über seine Wange. “Auch wenn ich nicht verstehe, wieso dieser Aufhebens um diesen verdammten Pharao gemacht wird - eines muss man diesem Pomp lassen: Du siehst deshalb verboten gut aus…”, raunte er und Yami grinste zufrieden. Er wusste, dass Bakura es extrem attraktiv fand, wenn seine Augen mit dunkler Kohle umrandet waren.
“Ich weiß…” Yami trat einen Schritt näher und wie zufällig streifte seine Hand Bakuras Schritt. “Aber ein bisschen wirst du dich noch gedulden müssen.” Auch wenn es ihm selbst sehr schwer fiel. “Erst will ich noch das Fest etwas genießen. Ich bin ja gerade erst angekommen”
Bakura wollte den letzten Abstand zwischen ihnen überbrücken, aber Yami ging bewusst einen Schritt zurück. Es machte ihm unheimlich Spaß, Bakura so zu reizen. “Ich mein’s ernst. Warum holst du nicht einfach zwei Becher Bier für uns? Ich bin am verdursten”
Als Reaktion verdüsterte sich Bakuras Blick und ehe er sich versah, packte Bakura ihn am Kragen seines Umhangs und zog ihn nah an sich, bis sich ihre Nasenspitzen fast berührten. “Erst fragen, was du tun kannst, um meine Gnade zu erringen und dann nichts mehr als Andeutungen…Dafür wirst du später büßen, Yami…”, knurrte Bakura, woraufhin Yami nur noch breiter grinste.
“Oh, das hoffe ich doch!”
Kurz verharrten sie so nahe beieinander, beide versucht, den anderen hier und jetzt um den Verstand zu küssen. Doch sie waren sich auch beide bewusst, wie nahe die Menschenmenge war und dass sie so zu viel und vor allem negative Aufmerksamkeit auf sich ziehen würden. Schließlich ließ Bakura Yamis Kragen los und brachte Abstand zwischen sie. “Wehe du rührst dich vom Fleck. Ich bin gleich wieder da”
Und ehe Yami wirklich blinzeln konnte, war Bakura in der Menge verschwunden, um von einem der vielen Stände zwei Becher des kostenlosen Biers zur Feier des Tages zu holen.
Yami seufzte kaum merklich und sah geistesabwesend in die Richtung, in die Bakura verschwunden war. Sein Herz pochte heftig in seiner Brust. Bei den Göttern, wie hatte er es die letzten Wochen nur ohne ihn ausgehalten…?
“Ist alles in Ordnung? Hat der Mann Euch belästigt?”
Überrascht und aus seinen Gedanken gerissen, blickte Yami zur Seite und sah sich einem fremden, jungen Mann gegenüber, vielleicht drei oder vier Jahre älter als er selbst.
“Wie bitte? Oh, ehm keine Sorge. Es gab nur ein kleines Missverständnis, nichts weiter. Aber habt Dank für Eure Aufmerksamkeit”, winkte er ab. Offenbar hatte die Situation von außen wohl etwas anders ausgesehen, als sie tatsächlich war…Beinahe hätte Yami sich verlegen geräuspert, konnte aber auch kaum ein Schmunzeln unterdrücken.
“Man muss wirklich aufpassen. Hier treibt sich allerlei dubioses Pack herum, jederzeit bereit, die Arglosigkeit der Leute auszunutzen oder Streit zu suchen”, erklärte der Mann und lächelte ihn leicht an. “Deshalb sollte man nicht allein unterwegs sein, schon gar nicht ein so junger und hübscher Mann wie Ihr”
Ach, daher weht der Wind…, dachte Yami. “Ja, diese Warnung habe ich heute Abend schon einmal gehört…Und Ihr bietet Euch jetzt also als mein Begleiter an?”, fragte Yami mit hochgezogener Augenbraue. “Natürlich ganz selbstlos…”
Bakura hatte sich derweil durch die Menge gezwängt und einen der Bierstände erreicht. Er musste etwas warten, ehe er dran kam und bekam dann am Ausschank zwei Krüge mit frisch gebrautem Bier in die Hand gedrückt. Damit machte er sich auf den Weg zurück zum Rand des Platzes, wo er Yami zurückgelassen hatte. Immer wieder musste er Leuten ausweichen und aufpassen, dass man ihn nicht anrempelte und das Bier nicht überschwappte.
Schließlich zum Rand des Rummels hin wurden die Leute weniger und er ließ seinen Blick schweifen. Wenig später entdeckte er auch Yami wieder, der immer noch dort stand, wo er ihn zurückgelassen hatte. Doch er war nicht allein. Ein Fremder hatte sich offenbar zu ihm gesellt und in ein Gespräch verwickelt.
Bakura runzelte die Stirn und ließ Yami und den fremden Mann nicht aus den Augen, während er sich weiter durch die feiernden Menschen schob. Was wollte der denn von Yami?
Der Mann trat nun näher an Yami heran und - Bakura traute seinen Augen kaum - beugte sich tatsächlich vor, um Yami zu küssen. Wie konnte dieser Dreckskerl es wagen?! Yami war sein!
Bakura wollte schon losstürmen, hatte die beiden ohnehin fast erreicht, doch Yami war schneller. Blitzschnell wich Yami dem Annäherungsversuch des Fremden aus und mit einem geübten Angriff fegte er den Mann von den Füßen, sodass er hart auf dem Rücken landete. Der Mann stöhnte schmerzhaft auf, doch Bakura empfand kein Mitleid. Er hätte noch ganz anderes getan…
“Was genau war an “kein Interesse” denn so schwer zu verstehen…?”, fragte Yami und schaute auf den Fremden herab. Dann bemerkte er Bakura und lächelte ihm zu. “Ah, da bist du ja!”
Bakura warf einen düsteren Blick auf den Mann am Boden, der sich langsam aufrappelte. “Macht der Kerl Ärger?”
“Oh, nein, nein. Er wollte gerade gehen, nicht wahr?” Yamis Stimme war freundlich, aber der Blick, den er dem Fremden zuwarf war kalt und hart. Der Mann senkte den Blick und machte sich schnell aus dem Staub.
“Du warst leider schneller als ich…Ich hätte ihm zu gern für seine Dreistigkeit eine reingehauen…”, knurrte Bakura als er Yami seinen Bierkrug reichte.
“Da hatte er wohl Glück, dass ich so schnelle Reflexe habe. Und jetzt bist du ja da, um jeden weiteren Annäherungsversuch zu verhindern”
“Worauf du wetten kannst.”
“Ich erwarte nichts weniger” Yami grinste. Er mochte es, wenn Bakura sich etwas besitzergreifend zeigte. Dann stieß er mit Bakura an und trank ein paar großen Schlucke des frischen Biers.
Sie zogen nun ein wenig durch die Straßen, ehe sie bei einem weiteren kleinen Platz hielten, wo Musiker spielten und eine größere Gruppe von Menschen, die sich gegenseitig an den Händen haltend, im Kreis tanzte und im Rhythmus klatschte. Sie hatten nur kurz Gelegenheit das Schauspiel zu beobachten, ehe sie auch schon von einigen Leuten mit in den Kreis gezogen wurden, um mitzutanzen.
Sowohl Yami als auch Bakura brauchten ein bisschen, ehe sie die Schrittfolge des Tanzes erfasst hatten und nicht mehr nur in die gleiche Richtung stolperten. Aber daran störte sich niemand und sie beide mussten immer wieder lachen, wenn sie unfreiwillig ineinander stießen, weil einer von ihnen die Richtung nicht rechtzeitig gewechselt hatte.
Immer wieder warf Bakura Seitenblicke auf Yami, wie er so fröhlich und ausgelassen tanzte. Wie immer bewegte er sich äußerst elegant, geschmeidig, wie eine Raubkatze. Seine schwarz umrandeten violetten Augen reflektierten den Schein des großen Rundfeuers und ließen sie besonders intensiv glänzen. Es erinnerte Bakura an die Momente, die sie in seinem Unterschlupf verbrachten und sie sich in den Kissen wälzten… Er spürte, wie allein die Erinnerung sein Blut in Wallung brachte und er hatte genug. Er wollte Yami. Jetzt.
Also löste er sich aus dem Tanzkreis und da er Yami an der Hand hielt, zog er ihn einfach mit. Das brachte ihm einen überraschten Blick von Yami ein, der durchaus widerwillig hinter ihm herstolperte.
“Was ist denn los?”
“Wirst du sehen. Komm mit”, knurrte Bakura nur und führte ihn nun durch die Menschenmenge fort vom Spektakel. Bakura blieb erst stehen, als sie eine kleine, dunkle Nebengasse erreicht haben, die sie gut vor neugierigen Blicken verbarg.
“Erklärst du mir mal, was los ist? Wir hatten doch grad so viel Spa-”, begann Yami leicht verärgert, doch Bakura schnitt ihm mit einem leidenschaftlichen Kuss das Wort ab.
Im ersten Moment kurz überrumpelt, erwiderte Yami den Kuss schließlich ebenso stürmisch. Es war einfach zu lange her gewesen für sie beide. Im nächsten Moment drückte Bakura Yami auch schon an die nächste Hauswand und ließ seine Hände über Yamis schlanken, trainierten Körper wandern. Erregt stöhnte Yami in den Kuss, zog Bakura kurzerhand das Tuch vom Kopf und grub seine Hände in Bakuras Haare. Besser.
Bakura tat es ihm gleich und wenig später lag auch sein Tuch, mit dem er seine auffälligen Haare versteckt hatte, auf dem Boden.
Dann spürte er, wie Bakuras Hand an seinem Oberschenkel hoch und unter seinen Shendyt** wanderte und schließlich mühelos den Lendenschurz löste. Als Bakura kurz darauf seine Erektion umfasste und ihn geschickt zu liebkosen begann, stöhnte er leise in den Kuss.
Als Yami jedoch selbst bei Bakura Hand anlegen wollte, hielt dieser ihn auf und löste den Kuss.
“Nein. Dreh dich um”, raunte er und sah ihn mit so einem intensiven Blick an, dass allein dies Ýami einen Schauder der Erregung über seinen Rücken jagte. Dennoch folgte er Bakuras Aufforderung nicht sofort.
“Na, haben wir es heute eilig..?”, fragte er schmunzelnd, keuchte dann aber überrascht auf, als Bakura ihn kurzerhand an der Schulter packte und mit dem Gesicht zur Wand drehte. “Oh ja, sehr eilig…”, raunte Bakura ihm Ohr und dieser erschauderte, als er seinen heißen Atem auf seiner Haut spürte. Gleich danach spürte er, wie Bakura sich an ihn presste, seine Erregung an ihm rieb.
“Ich will dich schon den ganzen Abend…und als ich dich habe tanzen sehen…habe ich es nicht mehr ausgehalten…”
Kurz darauf steckte Bakura ihm zwei Finger den Mund und Yami begann nur allzu willig, sie mit seiner Zunge zu umspielen und auch daran zu saugen, was wiederum Bakura aufkeuchen ließ. Daraufhin entließ Yami seine Finger aus seinem Mund und sah ihn über seine Schulter hinweg an. “Wenn dich das schon anmacht, lass mich dir doch zeigen, was ich sonst noch alles mit meiner Zunge anstellen kann”
“Vielleicht später. Und jetzt halt die Klappe, du redest du zu viel”, knurrte Bakura, ergriff sein Kinn und küsste ihn wieder innig, während seine feuchten Finger zwischen Yamis Pobacken glitten und kurz darauf über seine Rosette strichen. Bald darauf drang einer der Finger in ihn ein und Yami stöhnte unwillkürlich auf. Wenn Bakura ihn vorbereite, machte ihn das jedes Mal wahnsinnig.
Genüsslich schloss er die Augen und legte den Kopf zur Seite, als er die Lippen seines Geliebten an seinem Hals spürte..
“Bakura…”
Er wollte Bakura endlich in sich spüren. Ungeduldig bewegte er sich dem Finger entgegen, stöhnte fast schon erleichtert auf, als Bakura endlich mit einem zweiten und schließlich mit einem dritten Finger in ihn eindrang.
“Ich will dich, Bakura…Jetzt…”
Als Antwort hörte er nur ein ebenso ungeduldiges Knurren. Kurz darauf waren die Finger verschwunden. Erwartungsvoll hielt Yami den Atem an, als Bakura seine Hüfte packte und seinen Shendyt hochschob, nur um lustvoll aufzustöhnen als Bakura endlich in ihn eindrang.
“Yami…”, stöhnte er heiser und begann wenig später tief in ihn zu stoßen. Yami suchte Halt an den Lehmziegeln der Mauer und bog den Rücken durch. Als Bakura dann noch leicht in seine Schulter biss, wäre er schon da fast gekommen.
“Mehr…Bakura…”
Bakura stieß nun schneller in ihn, stöhnte selbst immer wieder auf und legte noch dazu eine Hand um seine pochende Erektion, massierte sie passend zu seinen Stößen.
“Bei Hathor…ja…hör nicht auf…”
Yami spürte den nahenden Höhepunkt, sehnte ihn herbei und als Bakura schließlich diesen einen Punkt in ihm genau richtig traf, überrollte ihn ein intensiver Orgasmus, seine Beine gaben fast nach und er kam mit einem letzten “Bakura…!”
Er war froh, dass Bakura ihn so fest gepackt hatte, denn sonst wären ihm die Beine weggesackt. Dessen Stöße wurden ebenfalls fahriger und wenige Augenblicke später spürte Yami, wie Bakura sich mit einem heiseren “Yami” auf den Lippen in ihm ergoss.
Kurz verharrten sie beide regungslos an die Wand gelehnt, ehe Bakura sich von ihm löste und Yami sich umdrehte. Sanft strich Bakura ihm sanft eine seiner blonden Strähnen aus dem Gesicht. Bakura war kein Fan romantischer Worte, das wusste Yami. Doch das musste er auch nicht sein. Der Blick, mit dem Bakura ihn jetzt bedachte, sagte ihm mehr als Worte es je könnten. Er zog Bakura wieder an sich, schlang die Arme um ihn und küsste ihn liebevoll.
Es war eine eigentlich unmögliche Verbindung zwischen ihnen. Jedes Treffen nur Momente gestohlener Zeit, die bald darauf in ihren jeweiligen Welten zu nichts weiter als sehnsüchtigen Erinnerungen verblassten, von denen sie Tage oder sogar Wochen zehren mussten. Doch für sie beide waren es die kostbarsten Momente ihres Lebens.
ENDE
_____
*Im Alten Ägypten gab es kein Geld als Währung so wie heute. Entweder wurde in Naturalien (z.B. in Getreidesäcken oder Bier) gezahlt oder in Deben. Dies waren standardisierten Kupfer- und Silberstücke. Eine Kupfernorm lag bei 91 Gramm und wurde als "Deben" bezeichnet. Die Silbernorm hieß "schenati" oder "Kite" und wog 9,1 Gramm. Im Schnitt verdiente ein guter Vorarbeiter neuneinhalb Deben und ein einfacher Arbeiter sieben Deben.: http://www.forum-geschichte.at/Forum/showthread.php?tid=7282
**Shendyt ist der kiltartige Wickelrock, den Männer im Alten Ägypten trugen.