Sammlungen von Kurzgeschichten (Prompts)
von YuriyKajomi
Kurzbeschreibung
Hier ist eine kleine Sammlung von Projekten, die durch Weekly-Prompts entstanden sind. Ein Writing Prompt gibt eine Idee vor, oft in Form einer Aufforderung. In der Discort-Gruppe in der ich mich befinde, gibt es Wöchentlich einen Prompt, zu dem man etwas kleines schreiben soll. Alle Geschichten sind dadurch unabhängig von einander, wobei jedes Kapitel ein Prompt ist.
GeschichteAllgemein / P16 / Mix
18.03.2023
13.05.2023
13
15.171
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Dieses Kapitel
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18.03.2023
2.019
Prompt-Vorgabe: Schreibe eine Szene, in der sich dein Charakter in kompletter Dunkelheit befindet. Dein Charakter kann überhaupt nichts sehen. Der Fokus sollte also auf allen anderen, nicht beeinträchtigten Sinnen liegen.
Was hört dein Charakter? Was kann er riechen, fühlen oder sogar schmecken?
Wörter: 1972
---------------------------------------------
Der Schleier des Schlafes legt sich und mein Geist und Körper werden langsam immer wacher. Noch verschlafen, versuche ich mich zu drehen, damit ich auf der Seite liegen kann. Warum auch immer, liege ich auf dem Rücken, was eigentlich nicht meine bevorzugte Schlafposition ist. Doch hindert mich etwas daran, mich zu drehen. Um zu erfahren was, öffne ich meine Augen, nun vollkommen wach, doch bringt mir das nichts. Außer Dunkelheit erkenne ich nichts.
“Was zum…” Diese Worte kommen keuchend über meine Lippen und panisch bewege ich meinen Kopf hin und her, auch wenn dies nichts bringt. Deswegen sehe ich auch nichts. Doch die Panik, die mich erfasst, lässt mich dies nicht klar erkennen. Am Rande bemerke ich, wie sich der Untergrund, auf dem ich liege, bewegt und vernehme ein Geräusch, was mich wohl beruhigen soll. Doch facht es die Panik im mir nur noch weiter an. Ich bin also nicht allein. Aber wer ist bei mir? Und wo bin ich eigentlich?
Immer wieder versuche ich meine Arme zu bewegen, um an meinen Kopf zu kommen. Irgendwas muss meine Augen verdecken und das möchte ich los werden. Doch schaffe ich es nicht. Meine Arme lassen sich nur in einem geringen Radius bewegen, dann merke ich, wie etwas an meine Handgelenke zerrt und über die Haut schabt. Bin ich gefesselt? Anders kann ich es mir nicht erklären. Aber auch meine Beine lassen sich nicht frei bewegen, nur etwas, damit ich sie leich anwinkeln und wieder ausstrecken kann.
Während mir dies alles auffällt, spüre ich wie mich etwas an meine Wange berührt, diese leicht streichelt und vernehme leise Worte: “Beruhige dich. Es ist alles gut. Ich bin bei dir.” Die Stimme, mit der die Sätze gesprochen werden, klingt tief und hat einen sanften Ton. Sie gehört eindeutig einen Mann. Aber wen? Und wie soll mich das beruhigen?
“Wer bist du?”, erkundige ich mich, höre dabei selber die Angst, die in meiner Stimme mitschwingt.
“Wer ich bin? Erinnerst du dich etwa nicht? Du bist doch gestern bei mir ins Auto gestiegen. Wolltest, dass ich dich nach Hause bringe. Was ich auch getan habe.” Wieder diese ruhige, tiefe Stimme, die mir schon irgendwie bekannt vorkommt. Und da fällt es mir wieder ein.
Ich war gestern feiern, in einem Club. Und auch wenn ich nicht so viel getrunken habe, fand ich es besser, mir ein Taxi zu suchen. Diese waren allerdings alle schon besetzt und somit schaute ich mich weiter um, auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit. Da viel er mir auf. Ein Mann, etwas größer als ich, mit dunklen Haaren, der gerade dabei war die Fahrertür eines Autos aufzuschließen. Bevor er allerdings einstieg, schaute er auf und sein Blick fiel auf mich. Einen Moment lang spürte ich, wie seine Augen mich mustern und auch, wenn ich ihn kaum erkennen konnte, glaubte ich zu sehen, wie sich seine Lippen zu einem Lächeln verzogen.
“Hey! Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit?”, erkundigte er sich und seine tiefe Stimme löste in mir ein Kribbeln aus. Ohne großartig darüber nachzudenken, nickte ich und ging zu ihm.
“Ja. Es wäre nett, wenn ich bei dir mitfahren könnte. Vorausgesetzt es liegt auf deinen Weg.”, erwiderte ich ihm, was ihn wohl sichtlich zu amüsieren scheint.
“Wo soll es denn hingehen?” Während er fragt, öffnet er die Fahrertür, sieht mich allerdings erwartungsvoll an.
“Nach Hause.”, antworte ich und nenne ihm meine Adresse.
“Ah. Das liegt auf den Weg. Also steig ein.”, meinte er nur und bedeutete mir, mich ins Auto zu setzen. Was ich auch tat und während ich schon nach dem Gurt griff, stieg auch er ein und schnallte sich an, nur um kurz darauf das Auto zu starten.
Ich wusste, dass die Fahrt eine Weile dauern würde und lehnte mich daher entspannt im Sitz zurück. Mein Blick glitt allerdings immer wieder zu dem Mann neben mir, aber auch er schaute ab und an zu mir, wenn auch nur kurz, während wir uns etwas unterhielten. Dabei achtete ich nicht darauf, wo wir uns befanden. Von der Umgebung konnte man in der Nacht eh kaum etwas erkennen, weswegen ich mir gar nicht erst die Mühe machte. Erst als wir hielten, schaute ich raus. Dabei stellte ich fest, dass ich die Umgebung nicht kenne. Irritiert drehte ich mich wieder zu dem Mann um, während ich mich erkundigte, wo wir hier sind, als dieser mir plötzlich ein Tuch auf den Mund drückte. Sofort hatte ich einen süßlichen Geruch in der Nase und während die Welt um mich herum langsam verschwamm, hörte ich die Worte: “Zu Hause. Wie du wolltest.” Kurz darauf fiel ich in eine bodenlose Dunkelheit.
“Du erinnerst dich also.”, höre ich wieder seine tiefe Stimme neben mir, während sich der Untergrund leicht bewegt. Dieser ist weich. Es fühl sich an, wie eine Matratze. Liege ich etwa auf einem Bett? Und dass gefesselt?
“Wieso hast du das gemacht?”, erkundige ich mich, nicht verstehend, was das alles soll.
“Weil du mir gehörst.”, kam es als Antwort die mich mehr verwirrt, als die Situation aufzuklären. Das scheint auch er so zu sehen, weswegen er noch ergänzt: “In dem Moment, als ich dich gesehen habe, wollte ich dich. Und du warst auch noch so willig mit mir mit zu kommen. Da konnte ich nicht widerstehen und musste dich mit nach Hause nehmen. Mit in dein neues zu Hause.”
Seine Worte lassen mein Herz wieder schneller schlagen, vor Angst, aber auch… Nein. Einfach nur vor Angst.
“Warum? Was willst du von mir?” Meine Stimme klingt leicht wimmernd und wieder versuche ich meine Arme zu bewegen, um endlich frei zu kommen. Doch schaben die Fesseln nur noch mehr an meinen Handgelenken. Trotzdem mache ich weiter, bis sich je eine Hand um meine Unterarme legen und diese auf die weichen Matratze drücken, damit ich sie nicht mehr bewegen kann.
“Nicht. Du verletzt dich nur. Und das will ich nicht.”, ertönt wieder seine sanfte Stimme, während er mich langsam wieder loslässt und leicht über die geschädigte Haut streicht.
“Dann binde mich los.”, erwidere ich hoffnungsvoll.
“Das geht nicht. Dann würdest du nur versuchen zu fliehen. Und dann müsste ich dir weh tun.” Was? Okay… Ja, er hat Recht. Ich würde dann versuchen zu fliehen. Wer auch nicht? Doch wieso…
Bevor ich diesen Gedanken weiter ausführen kann, unterbricht er mich mit den Worten: “Und was deine Frage betrifft. Ich will dich!” Den letzten Satz höre ich ganz nah, an meinem Ohr, während ich spüre, wie sein warmer Atem über meine Haut streift. Ungewollt entkommt meinen Lippen ein Keuchen. Aus irgendeinem Grund, fühlt es sich gut an, ihn so nah neben mir zu spüren.
Verdammt! Das ist doch nicht normal! Er hält mich hier gefangen und wer weiß, was er mit mir vor hat. Wobei… Eigentlich kann ich es mir denken. Immerhin bin ich gefesselt, auf einem Bett und wenn ich das richtig spüre, nackt. Was soll er also schon wollen? Dabei…
“Wenn es dir um Sex geht, da hättest du mich nur fragen brauchen. Ich hätte nicht ‘nein’ gesagt.”, erkläre ich ihm, in der Hoffnung ihn doch noch dazu zu bekommen, mich zu befreien.
“Ich weiß. Ich habe gemerkt, dass ich dir gefalle, so wie du mir gefällst.”, antwortet er und zerstört damit meine Hoffnung. Während er redet, streicht er über meine Haut an meinem Unterarm, nach oben über die Armbeuge und meinen Oberarm hinauf, Richtung Schulter. “Aber… Wo bliebe dann der Spaß? Außerdem hätte ich dich nach einer Nacht wahrscheinlich nie wieder gesehen. Und das konnte ich nicht riskieren. Immerhin gehörst du zu mir.” Bei den letzten Satz, spüre ich wieder seinen Atem über die Haut an meinem Hals streichen, während seine Lippen ganz nah an meinem Ohr liegen. Diese wandern nun weiter, über meine Schläfe und Wange, kurz verharren sie über meinen Lippen, bis sie weiter runter wandern über mein Kinn und meinem Hals. Obwohl er meine Haut nicht mal berührt, spüre es deutlich durch seinen heißen Atem, der mich berührt und mir eine Gänsehaut beschert. Auch wenn ich es nicht möchte, merke ich, wie es mich erregt und mein Puls in die Höhe steigen lässt. Wenn das hier so weiter geht, kann ich bald nicht mehr klar denken. Aber währe das wirklich so schlimm? Eigentlich fühlt sich das Ganze hier gut an. Viel zu gut. So verrückt es auch ist.
“Das kannst du nicht wissen. Vielleicht hätte ich mich auch auf etwas festes mir dir eingelassen.”, erwidere ich leicht atemlos, während er nun mit einer Hand über meine Brust zu meinem Bauch streicht. Ganz zart, als wäre ich zerbrechlich.
“Vielleicht.”, erwidert er dabei und klingt leicht abwesend, doch dann redet er mit fester Stimme weiter: “Bis dich ein anderer entdeckt und dich mir wegnimmt. Und das kann ich nicht riskieren. Das musst du versehen.”
Klar! Muss ich? Was soll man daran denn auch verstehen? Außer das er wohl ziemlich große Verlustängste hat.
“Und jetzt? Was hast du jetzt vor?”, erkundige ich mich, ohne auf seine Worte zuvor einzugehen. Immerhin ist das auch wichtiger für mich, damit ich weiß, was auf mich zukommen wird.
“Hm…” Nachdenklich ertönt dieser Laut jetzt wieder neben meinem Ohr. Auch spüre ich wieder seinen Atem an meinem Hals. Er ist mir wieder mit seinen Lippen so nah, dass ich diese fast spüren kann und in mir den Wunsch weckt, endlich von ihm berührt zu werden.
“Erst mal… werde ich dafür sorgen, dass du nur noch an mich denken kannst. An meine Berührungen, die meiner Hände, aber auch die meiner Lippen und Zunge auf deiner Haut. Und dann wenn du vor Verlangen nach mir fast vergehst, werde ich dich erlösen und dir geben, was du so dringend brauchst.” Bei diesen Worten wirkt seine Stimme dunkler, als zu vor. Sie lässt meine Härchen auf der Haut sich aufstellen und sorgt für ein angenehmes kribbeln. Ich spüre deutlich, dass mein Körper es kaum erwarten kann, dass er seine Worten Taten folgen lässt. Doch mein Verstand versucht sich immer noch dagegen aufzulehnen.
“Wenn du dann endlich mein bist, werde ich dir die Binde abnehmen, damit ich endlich wieder in deine wunderschönen Augen sehen kann. In den nächsten Tagen werde ich dich dann so oft lieben, bis nicht nur dein Körper, sonder auch dein Herz und dein Verstand mir verfallen sind. Und dann, erst dann, werde ich dich von deinen Fesseln lösen. Weil du dann nicht mehr fliehen wirst, sondern bei mir bleibst, hier in diesem Haus.”
Diese Worte lassen mich hart Schlucken. Aber nicht vor Angst, sondern eher, weil ich es kaum noch erwarten kann. Mein Körper sehnt sich mittlerweile so sehr nach seinen Berührungen, dass ich es kaum noch aushalte, während mein Herz so schnell schlägt, dass ich befürchte, krank zu sein. Und wer weiß… Vielleicht bin ich das sogar. Immerhin gefällt es mir, was dieser Mann mit mir macht, welche Gefühle er in mir auslöst. Das kann doch nicht gesund sein.
Und als ob er weiß, wie sehr ich endlich von ihn berührt werden möchte, spüre ich wie seine Hände, leicht über meinen Körper wandern, wie sie ihn erkunden. Doch ist es einfach nicht genug. Ich will mehr, weswegen mir ein wimmern über die Lippen kommt.
“Was ist los?” Seine Stimme erklingt immer noch so nah an meinem Ohr und ich spüre seinen Blick, der auf mein Gesicht ruht. Wahrscheinlich forschend, um keine Regung zu verpassen. “Sag. Bist du endlich bereit dich mir ganz hinzugeben?” Immer noch ist seine Stimme sanft, doch höre ich auch deutlich die Erregung aus ihr heraus. Er kann es selber kaum noch erwarten, genauso wenig wie ich. Daher nicke ich nur mit dem Kopf, was aber wohl ausreicht, damit er endlich seine Lippen auf die meinigen legt. Und während wir uns das erste Mal küssen, ich ihn das erste Mal schmecke und ich endlich seine warme Haut an meiner spüre, habe ich das Gefühl, dass er keine Tage braucht, um mich davon zu überzeugen, dass ich nur ihm gehöre.
Im Grunde weiß ich es schon jetzt.
Was hört dein Charakter? Was kann er riechen, fühlen oder sogar schmecken?
Wörter: 1972
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Der Schleier des Schlafes legt sich und mein Geist und Körper werden langsam immer wacher. Noch verschlafen, versuche ich mich zu drehen, damit ich auf der Seite liegen kann. Warum auch immer, liege ich auf dem Rücken, was eigentlich nicht meine bevorzugte Schlafposition ist. Doch hindert mich etwas daran, mich zu drehen. Um zu erfahren was, öffne ich meine Augen, nun vollkommen wach, doch bringt mir das nichts. Außer Dunkelheit erkenne ich nichts.
“Was zum…” Diese Worte kommen keuchend über meine Lippen und panisch bewege ich meinen Kopf hin und her, auch wenn dies nichts bringt. Deswegen sehe ich auch nichts. Doch die Panik, die mich erfasst, lässt mich dies nicht klar erkennen. Am Rande bemerke ich, wie sich der Untergrund, auf dem ich liege, bewegt und vernehme ein Geräusch, was mich wohl beruhigen soll. Doch facht es die Panik im mir nur noch weiter an. Ich bin also nicht allein. Aber wer ist bei mir? Und wo bin ich eigentlich?
Immer wieder versuche ich meine Arme zu bewegen, um an meinen Kopf zu kommen. Irgendwas muss meine Augen verdecken und das möchte ich los werden. Doch schaffe ich es nicht. Meine Arme lassen sich nur in einem geringen Radius bewegen, dann merke ich, wie etwas an meine Handgelenke zerrt und über die Haut schabt. Bin ich gefesselt? Anders kann ich es mir nicht erklären. Aber auch meine Beine lassen sich nicht frei bewegen, nur etwas, damit ich sie leich anwinkeln und wieder ausstrecken kann.
Während mir dies alles auffällt, spüre ich wie mich etwas an meine Wange berührt, diese leicht streichelt und vernehme leise Worte: “Beruhige dich. Es ist alles gut. Ich bin bei dir.” Die Stimme, mit der die Sätze gesprochen werden, klingt tief und hat einen sanften Ton. Sie gehört eindeutig einen Mann. Aber wen? Und wie soll mich das beruhigen?
“Wer bist du?”, erkundige ich mich, höre dabei selber die Angst, die in meiner Stimme mitschwingt.
“Wer ich bin? Erinnerst du dich etwa nicht? Du bist doch gestern bei mir ins Auto gestiegen. Wolltest, dass ich dich nach Hause bringe. Was ich auch getan habe.” Wieder diese ruhige, tiefe Stimme, die mir schon irgendwie bekannt vorkommt. Und da fällt es mir wieder ein.
Ich war gestern feiern, in einem Club. Und auch wenn ich nicht so viel getrunken habe, fand ich es besser, mir ein Taxi zu suchen. Diese waren allerdings alle schon besetzt und somit schaute ich mich weiter um, auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit. Da viel er mir auf. Ein Mann, etwas größer als ich, mit dunklen Haaren, der gerade dabei war die Fahrertür eines Autos aufzuschließen. Bevor er allerdings einstieg, schaute er auf und sein Blick fiel auf mich. Einen Moment lang spürte ich, wie seine Augen mich mustern und auch, wenn ich ihn kaum erkennen konnte, glaubte ich zu sehen, wie sich seine Lippen zu einem Lächeln verzogen.
“Hey! Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit?”, erkundigte er sich und seine tiefe Stimme löste in mir ein Kribbeln aus. Ohne großartig darüber nachzudenken, nickte ich und ging zu ihm.
“Ja. Es wäre nett, wenn ich bei dir mitfahren könnte. Vorausgesetzt es liegt auf deinen Weg.”, erwiderte ich ihm, was ihn wohl sichtlich zu amüsieren scheint.
“Wo soll es denn hingehen?” Während er fragt, öffnet er die Fahrertür, sieht mich allerdings erwartungsvoll an.
“Nach Hause.”, antworte ich und nenne ihm meine Adresse.
“Ah. Das liegt auf den Weg. Also steig ein.”, meinte er nur und bedeutete mir, mich ins Auto zu setzen. Was ich auch tat und während ich schon nach dem Gurt griff, stieg auch er ein und schnallte sich an, nur um kurz darauf das Auto zu starten.
Ich wusste, dass die Fahrt eine Weile dauern würde und lehnte mich daher entspannt im Sitz zurück. Mein Blick glitt allerdings immer wieder zu dem Mann neben mir, aber auch er schaute ab und an zu mir, wenn auch nur kurz, während wir uns etwas unterhielten. Dabei achtete ich nicht darauf, wo wir uns befanden. Von der Umgebung konnte man in der Nacht eh kaum etwas erkennen, weswegen ich mir gar nicht erst die Mühe machte. Erst als wir hielten, schaute ich raus. Dabei stellte ich fest, dass ich die Umgebung nicht kenne. Irritiert drehte ich mich wieder zu dem Mann um, während ich mich erkundigte, wo wir hier sind, als dieser mir plötzlich ein Tuch auf den Mund drückte. Sofort hatte ich einen süßlichen Geruch in der Nase und während die Welt um mich herum langsam verschwamm, hörte ich die Worte: “Zu Hause. Wie du wolltest.” Kurz darauf fiel ich in eine bodenlose Dunkelheit.
“Du erinnerst dich also.”, höre ich wieder seine tiefe Stimme neben mir, während sich der Untergrund leicht bewegt. Dieser ist weich. Es fühl sich an, wie eine Matratze. Liege ich etwa auf einem Bett? Und dass gefesselt?
“Wieso hast du das gemacht?”, erkundige ich mich, nicht verstehend, was das alles soll.
“Weil du mir gehörst.”, kam es als Antwort die mich mehr verwirrt, als die Situation aufzuklären. Das scheint auch er so zu sehen, weswegen er noch ergänzt: “In dem Moment, als ich dich gesehen habe, wollte ich dich. Und du warst auch noch so willig mit mir mit zu kommen. Da konnte ich nicht widerstehen und musste dich mit nach Hause nehmen. Mit in dein neues zu Hause.”
Seine Worte lassen mein Herz wieder schneller schlagen, vor Angst, aber auch… Nein. Einfach nur vor Angst.
“Warum? Was willst du von mir?” Meine Stimme klingt leicht wimmernd und wieder versuche ich meine Arme zu bewegen, um endlich frei zu kommen. Doch schaben die Fesseln nur noch mehr an meinen Handgelenken. Trotzdem mache ich weiter, bis sich je eine Hand um meine Unterarme legen und diese auf die weichen Matratze drücken, damit ich sie nicht mehr bewegen kann.
“Nicht. Du verletzt dich nur. Und das will ich nicht.”, ertönt wieder seine sanfte Stimme, während er mich langsam wieder loslässt und leicht über die geschädigte Haut streicht.
“Dann binde mich los.”, erwidere ich hoffnungsvoll.
“Das geht nicht. Dann würdest du nur versuchen zu fliehen. Und dann müsste ich dir weh tun.” Was? Okay… Ja, er hat Recht. Ich würde dann versuchen zu fliehen. Wer auch nicht? Doch wieso…
Bevor ich diesen Gedanken weiter ausführen kann, unterbricht er mich mit den Worten: “Und was deine Frage betrifft. Ich will dich!” Den letzten Satz höre ich ganz nah, an meinem Ohr, während ich spüre, wie sein warmer Atem über meine Haut streift. Ungewollt entkommt meinen Lippen ein Keuchen. Aus irgendeinem Grund, fühlt es sich gut an, ihn so nah neben mir zu spüren.
Verdammt! Das ist doch nicht normal! Er hält mich hier gefangen und wer weiß, was er mit mir vor hat. Wobei… Eigentlich kann ich es mir denken. Immerhin bin ich gefesselt, auf einem Bett und wenn ich das richtig spüre, nackt. Was soll er also schon wollen? Dabei…
“Wenn es dir um Sex geht, da hättest du mich nur fragen brauchen. Ich hätte nicht ‘nein’ gesagt.”, erkläre ich ihm, in der Hoffnung ihn doch noch dazu zu bekommen, mich zu befreien.
“Ich weiß. Ich habe gemerkt, dass ich dir gefalle, so wie du mir gefällst.”, antwortet er und zerstört damit meine Hoffnung. Während er redet, streicht er über meine Haut an meinem Unterarm, nach oben über die Armbeuge und meinen Oberarm hinauf, Richtung Schulter. “Aber… Wo bliebe dann der Spaß? Außerdem hätte ich dich nach einer Nacht wahrscheinlich nie wieder gesehen. Und das konnte ich nicht riskieren. Immerhin gehörst du zu mir.” Bei den letzten Satz, spüre ich wieder seinen Atem über die Haut an meinem Hals streichen, während seine Lippen ganz nah an meinem Ohr liegen. Diese wandern nun weiter, über meine Schläfe und Wange, kurz verharren sie über meinen Lippen, bis sie weiter runter wandern über mein Kinn und meinem Hals. Obwohl er meine Haut nicht mal berührt, spüre es deutlich durch seinen heißen Atem, der mich berührt und mir eine Gänsehaut beschert. Auch wenn ich es nicht möchte, merke ich, wie es mich erregt und mein Puls in die Höhe steigen lässt. Wenn das hier so weiter geht, kann ich bald nicht mehr klar denken. Aber währe das wirklich so schlimm? Eigentlich fühlt sich das Ganze hier gut an. Viel zu gut. So verrückt es auch ist.
“Das kannst du nicht wissen. Vielleicht hätte ich mich auch auf etwas festes mir dir eingelassen.”, erwidere ich leicht atemlos, während er nun mit einer Hand über meine Brust zu meinem Bauch streicht. Ganz zart, als wäre ich zerbrechlich.
“Vielleicht.”, erwidert er dabei und klingt leicht abwesend, doch dann redet er mit fester Stimme weiter: “Bis dich ein anderer entdeckt und dich mir wegnimmt. Und das kann ich nicht riskieren. Das musst du versehen.”
Klar! Muss ich? Was soll man daran denn auch verstehen? Außer das er wohl ziemlich große Verlustängste hat.
“Und jetzt? Was hast du jetzt vor?”, erkundige ich mich, ohne auf seine Worte zuvor einzugehen. Immerhin ist das auch wichtiger für mich, damit ich weiß, was auf mich zukommen wird.
“Hm…” Nachdenklich ertönt dieser Laut jetzt wieder neben meinem Ohr. Auch spüre ich wieder seinen Atem an meinem Hals. Er ist mir wieder mit seinen Lippen so nah, dass ich diese fast spüren kann und in mir den Wunsch weckt, endlich von ihm berührt zu werden.
“Erst mal… werde ich dafür sorgen, dass du nur noch an mich denken kannst. An meine Berührungen, die meiner Hände, aber auch die meiner Lippen und Zunge auf deiner Haut. Und dann wenn du vor Verlangen nach mir fast vergehst, werde ich dich erlösen und dir geben, was du so dringend brauchst.” Bei diesen Worten wirkt seine Stimme dunkler, als zu vor. Sie lässt meine Härchen auf der Haut sich aufstellen und sorgt für ein angenehmes kribbeln. Ich spüre deutlich, dass mein Körper es kaum erwarten kann, dass er seine Worten Taten folgen lässt. Doch mein Verstand versucht sich immer noch dagegen aufzulehnen.
“Wenn du dann endlich mein bist, werde ich dir die Binde abnehmen, damit ich endlich wieder in deine wunderschönen Augen sehen kann. In den nächsten Tagen werde ich dich dann so oft lieben, bis nicht nur dein Körper, sonder auch dein Herz und dein Verstand mir verfallen sind. Und dann, erst dann, werde ich dich von deinen Fesseln lösen. Weil du dann nicht mehr fliehen wirst, sondern bei mir bleibst, hier in diesem Haus.”
Diese Worte lassen mich hart Schlucken. Aber nicht vor Angst, sondern eher, weil ich es kaum noch erwarten kann. Mein Körper sehnt sich mittlerweile so sehr nach seinen Berührungen, dass ich es kaum noch aushalte, während mein Herz so schnell schlägt, dass ich befürchte, krank zu sein. Und wer weiß… Vielleicht bin ich das sogar. Immerhin gefällt es mir, was dieser Mann mit mir macht, welche Gefühle er in mir auslöst. Das kann doch nicht gesund sein.
Und als ob er weiß, wie sehr ich endlich von ihn berührt werden möchte, spüre ich wie seine Hände, leicht über meinen Körper wandern, wie sie ihn erkunden. Doch ist es einfach nicht genug. Ich will mehr, weswegen mir ein wimmern über die Lippen kommt.
“Was ist los?” Seine Stimme erklingt immer noch so nah an meinem Ohr und ich spüre seinen Blick, der auf mein Gesicht ruht. Wahrscheinlich forschend, um keine Regung zu verpassen. “Sag. Bist du endlich bereit dich mir ganz hinzugeben?” Immer noch ist seine Stimme sanft, doch höre ich auch deutlich die Erregung aus ihr heraus. Er kann es selber kaum noch erwarten, genauso wenig wie ich. Daher nicke ich nur mit dem Kopf, was aber wohl ausreicht, damit er endlich seine Lippen auf die meinigen legt. Und während wir uns das erste Mal küssen, ich ihn das erste Mal schmecke und ich endlich seine warme Haut an meiner spüre, habe ich das Gefühl, dass er keine Tage braucht, um mich davon zu überzeugen, dass ich nur ihm gehöre.
Im Grunde weiß ich es schon jetzt.