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Kurzbeschreibung
OneshotRomance, Freundschaft / P16 / Het
14.03.2023
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1.664
 
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Teeter liebt ihre neue Stelle. Die Ranch ist riesig, es gibt unendlich viel Arbeit und wenn es sie sich richtig anstellt hat sie für eine lange Zeit einen gesicherten Job.

Teeter ist ein physischer Mensch, muss Dinge anfassen, Menschen berühren, deshalb mag sie die harte körperliche Arbeit mit den Pferden und dem Vieh. Sie spürt den wachsenden Druck sich für die Chance auf der Ranch arbeiten zu dürfen zu bedanken.

Sie weiß wer in erster Linie für ihre Einstellung verantwortlich ist. Der Chef von Yellowstone unterschreibt nur die Gehaltschecks, wenn er es denn selbst tut und nicht sein Sohn. Es macht für Teeter keinen Unterschied ob das gekritzelte J. Dutton Johns oder Jamies Kürzel ist. Sie ist sich sicher keiner der Mr. Duttons wüsste ihren Namen, wenn er jetzt vor ihr stünde, dafür sind sie viel zu beschäftigt.

Nein, es ist ihr Boss Mr. Wheeler, der sie einstellte, der jeden Angestellten stets respektvoll behandelt, so fern man sich an die Regeln hält. Sie mag seinen konsequenten Führungsstil, Aufgaben weist er Kompetenzen zu und Teeter kann es nicht erwarten ihren Wert zu beweisen. Mr. Wheeler soll ihre Einstellung als einzige Frau unter den Männern nicht bereuen.

*

Rip Wheeler steht mit einer Tasse Kaffee neben Lloyd am Zaun, während die anderen Cowboys lachend vor Jimmys Versuchen einen von ihnen mit dem Lasso einzufangen im Kreis herum rennen. Es ist die Gelegenheit sich zu bedanken.

»Sir.«

Rip Wheeler lächelt sie an. Die Männer auf der anderen Seite des Zaun spornen Jimmy lautstark an sich anzustrengen.

»Teeter, hast du dich eingelebt? Kommst du klar mit dem Haufen?«

»Der Haufen sollte sich lieber vor ihr in Acht neben,« kommentiert Lloyd.

Rip nippt an seinem Kaffee, anerkennend hebt er seine Augenbrauen.

»Ich wusste, du kommst klar. Sollte dir trotzdem jemand Probleme machen komm damit zu mir oder Lloyd.«

Lloyd nickt, sieht Teeter aber nicht an, seine Augen sind auf Jimmy gerichtet, »zwanzig Dollar der Junge fällt heute noch vom Pferd.«

»Wenn er sich nicht vorher selbst stranguliert,« raunt Rip.

Lloyd lacht und klettert über den Zaun. »Oder das.«

Teeter bekommt das Gefühl den richtigen Moment zu verpassen, sie spürt der Spaß hat gleich ein Ende.

»Sir?«

Wheeler stellt seine Tasse auf den Zaunpfosten und wendet sich Teeter zu, den Tumult um Jimmy überlässt er Lloyd. Seine Miene wird ernst, er senkt die Stimme.

»Gibt's doch ein Problem, Teeter?«

Mit einem Mal wirkt ihr Boss viel größer, äußerlich bedrohlich aber nicht ihr gegenüber, aufmerksamer, sein Fokus liegt ganz auf ihr.

»Nein, Sir. Ich wollte mich bedanken, für diese Chance, dass Sie mich eingestellt haben.«

Seine Körperhaltung entspannt sich, ein wachsendes Lächeln gräbt Falten um seine Augen.

»Teeter, du hast dich so gut wie selbst eingestellt. Ich habe dich nur durch gewunken. Mach weiter so.«

Sie spürt das Grinsen auf ihrem Gesicht. Seine Worte sind wie kleine Raketen, die ihre Anstellung feiern. Impulsiv wirft sie sich dem überraschten  Cowboy in die Arme, »trotzdem danke.«
Sie spürt wie seine große Hand ihr den Rücken klopft, seine Brust vor lachen bebt.

»What the fuck?!«

Teeter spürt den leisen Seufzer durch Wheelers Körper fahren bevor er sich von ihr löst und umdreht.

»Wer zum fuck bist du?« faucht Beth Dutton Teeter entgegen und wirft ihre Kippe auf die Erde. Über die Tochter des Chefs hat sie von den Cowboys schon einiges gehört, genug um ihr aus dem Weg zu gehen zu wollen. Das wäre dann wohl gründlich misslungen.

Teeter in seinem Rücken baut Rip sich schützend vor ihr auf.
»Beth. Vergiss es.« Eine ruhige neutrale Warnung, doch seine Haltung ist so groß und bedrohlich wie eben.

»Dein fucking Ernst? Geh mir verdammt nochmal aus dem Scheißweg, Rip.«

»Teeter ist meine Arbeitskraft und ich brauche sie heute noch. Unversehrt.«

Diese Aktion bleibt nicht unbemerkt. Die Cowboys sind ruhig geworden und beobachten Beth, Rip und Teeter. Lloyds fragenden Blick kann Teeter nur schulterzuckend beantworten. Keiner achtet mehr auf Jimmy, der es irgendwie schafft im Rücken aller vom Pferd zu plumpsen. Ein enttäuschtes Raunen geht durch die Männer, alle haben es verpasst. Jimmy rappelt sich, den Dreck von der Hose klopfend, auf.

»Kümmer dich lieber um die Angestellten, die es nötig haben,« schwingt ihr Kopf angewidert von Jimmy zu Rip. Kommentarlos lässt er sie ziehen, er eilt erst hinterher als er John kommen sieht, bei Beth ist Vorsicht besser als Nachsicht. Vor allem wenn sie getrunken hat.

»Gibt's Probleme?« ruft John seiner vorbei stapfenden Tochter hinterher.

»Klar,« mault diese, läuft aber weiter. Sie kreiert mit Leichtigkeit Dramen wo es keine gibt.

John blickt zu Rip, der den Kopf schüttelt.

»Sir, es tut mir leid. Ich wollte nicht,...« Teeter ist Wheeler gefolgt, sie will nicht dass er Ärger bekommt. Seinem Blick nach war das ein Fehler.

»Was sagt sie?« John Dutton versteht Teeters Akzent nicht, auch wenn sie bisher kaum ein Wort mit dem Chef der Ranch gewechselt hat, hat sie nicht das Gefühl dass er es überhaupt versucht.

»Nichts, Sir,« Rip hingegen bemüht sich John Dutton gegenüber nicht zu angepisst zu klingen und entlädt seinen Frust sehr laut und sehr explosiv auf Teeter.

»Verschwinde, Teeter, sofort!«

Teeters erstes Fettnäpfchen auf der Yellowstone Ranch ist so richtig schön tief.

John sieht der jungen Frau mit den rosa Haaren hinterher. Den Blick, den Rip von John erntet, kennt der Vorarbeiter nur zu gut. Unruhen unter dem Personal jeglicher Art sind John zuwider.

»Ich regle das, Sir.«

»Das wirst du.« Das ist kein Zuspruch, kein nett gemeinter Rat sondern ein harscher Befehl. Es ist Rips Job diese Scheiße von seinem Boss fernzuhalten. John ist verstimmt, sicher schon vor Beth’ und es hat nur ein Wort aus ihrem Mund gebraucht um die Laune ihres Vaters weiter zu senken, seine Aufmerksamkeit auf ein Problem zu werfen, dass keines war, andernfalls wäre John an Rip vorbei gelaufen und hätte nichts von all dem mitbekommen. »Wenn es im Hühnerstall Probleme gibt, schmeiß den Fuchs raus.«

Rip nickt.
Teeter ist harmlos. Rips aufsässiger Fuchs sitzt im Haus, raucht, trinkt und stiftet Chaos wann immer ihr danach ist.

John seufzt, schüttelt den Kopf, »Ich will es gar nicht wissen. Kümmer’ dich einfach darum.«

»Es kommt nicht mehr vor.« Rip hasst es John zu enttäuschen.

»Davon gehe ich aus, Rip.«

*


Nach getaner Arbeit sucht Teeter Wheeler im Stall noch einmal auf. Die Laune ihres Bosses war den Rest des Tages über beschissen, was zum großen Teil ihre Schuld ist.  

»Sir, es tut mir leid.«

»Teeter, vergessen wir es einfach, aber wenn das heute morgen mehr als ein Danke war suchst du dir besser eine andere Ranch. Verstanden?«

Das war unmissverständlich. Teeter nickt. Sie will auf keinen Fall hier weg.

»Es war wirklich nur ein Dankeschön. Mehr nicht, ich schwöre. Ich arbeite gerne hier.«

»Gut. Dann sehen wir uns morgen früh.«

Rip nickt und geht. Endlich Feierabend.
Auf der Stufe vor seiner Tür hockt Beth. Sie bläst ihm den Zigarettenrauch entgegen.

»Warst du bei deiner neuen Freundin?« Kratzbürstig wie immer.

»Macht es dir Spaß mir den Tag zu versauen?«

»Ja,« grinst Beth und zieht an ihrer Zigarette. Verdammt, er kann ihr einfach nicht lange böse sein.

»Bier?« Er braucht nach diesem Tag dringend eine Abkühlung.

»Bitte.«

Rip holt zwei Flaschen aus seinem Kühlschrank, setzt sich neben Beth auf die Stufe. Beide nehmen einen großen Schluck von dem kalten Getränk.

»Teeter ist gut. Ich will sie behalten. Ich hab weder Zeit noch kein Bock mir schon wieder neue Bewerber ansehen zu müssen.«

Beth kichert, »Bittest du mich dein neues Spielzeug in Ruhe zu lassen?«

»Beth, sie ist kein Spielzeug. Sie ist eine Arbeitskraft wie die anderen auch.«

»Mhm,« zieht Beth an ihrer Kippe. Rip bewundert ihr hämisches Grinsen. Sie kann ihm noch so sehr auf den Sack gehen, Beth sieht dabei immer wunderschön aus.

»Du willst dass ich es sage.«

Sie nickt, führt die Flasche zum Mund.

»Soll ich noch auf Knie gehen?«

»Wenn du vor mir auf die Knie gehst,Rip, dann nur um mich zu lecken.«

Wenn er solche Kommentare nicht von Beth gewohnt wäre hätte er sich an seinem Bier verschluckt, doch Rip bleibt nach all den Jahren gelassen und zwinkert Beth, die ihre Zigarette ausdrückt, seelenruhig zu.

»Lass Teeter in Ruhe. Bitte.«

Beth umklammert ihre Flasche mit beiden Händen, legt sie an ihre Wange als würde sie damit kuscheln und betrachtet Rip einige Sekunden abschätzend. Sie kennt ihn gut genug um die richtige Entscheidung zu treffen.

»Ok, Baby,« antwortet Beth ohne jeglichen Unterton bis sie mit einem schiefen Grinsen fortfährt, »Soll ich Daddy berichten, es ist wieder alles in Ordnung? Er schien echt angepisst wegen der Sache.«

Rips genervter Blick trifft Beth’ provokantes Lächeln, sie hat noch immer nicht genug.

»Beth, du machst mich heute echt fertig.«

Sie lehnt sich zu ihm, fährt mit den Fingern durch sein Haar.

»Was bist du heut’ empfindlich. Dabei hab ich noch gar nicht richtig angefangen. Die Kleine macht dich weich. Was siehst du nur in ihr?«

»Hör auf, Beth.« Rip will keinen Streit, er hat keine Energie für einen künstlichen Kleinkrieg mit Beth an dessen Ende sie im Bett landen, nicht nach diesem Tag. Sex kann Beth jederzeit ohne dieses Geplänkel von ihm haben. Seinen Arbeitsbereich aufzumischen war unnötig, außerdem behandelt er Teeter wie jeden anderen Cowboy, vor John hatte er ihr gegenüber vielleicht sogar zu heftig reagiert.

»Beim Personal mache ich keine Ausnahmen.«

»Nur bei mir.«

Er hebt die Augenbrauen, grinst während er den letzten Schluck seines Bieres hinunterkippt. Beth küsst seine Wange, steht auf und stolziert graziös davon.

»Du gehst?« Das war ja klar.

»Strafe muss sein, Baby,« ruft Beth über ihre Schulter und lässt einen kopfschüttelnden Cowboy zurück.

*




Funfact:
Es sollte ein netter kurzer Oneshot über Teeter und Rip werden, weil ich die Szenen der beiden zusammen in der Serie wirklich sehr mag.
Eine Geschichte ohne Beth? Anscheinend geht das nicht. Das passiert wenn ich eine Story ohne Beth plane, sie taucht ungefragt auf, mischt sich ein und alles auf.
Rips Seufzer während der Umarmung und sein Kopfschütteln am Ende waren meine realen Reaktionen beim Schreiben. Diese Frau macht mich zur Zeit fertig.
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