Warten
von Mimmy87
Kurzbeschreibung
...Warten auf 20.15
GeschichteLiebesgeschichte / P6 / Het
Rechtsmediziner Professor Karl Friedrich Boerne
Rechtsmedizinerin Silke Haller
05.03.2023
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Warten...
Sie hatte es so was von satt zu warten. Jahre lang. Warten. Welch grässliches Wort, welch nervenzehrendes Gefühl. Doch worauf? Wofür? Auf ihn?! Sie schnaufte und verdrehte die Augen, konnte es selbst nicht fassen, dass sie noch immer wartete.
Auf ihn, der sie so oft behandelte, als sei sie Luft für ihn. Zumindest, wenn er sich nicht gerade an seiner eigenen Herrlichkeit ergötzte, wobei er sie natürlich teilhaben ließ, in dem er ihre Bestätigung suchte. Oder aber, wenn es ihm schlecht ging, dann suchte er des Öfteren ihren Rat, sein zu Hause bei ihr.
Aber sonst, sonst plätscherte doch alles nur so vor sich hin. Pack schlug sich, Pack vertrug sich. Seit mehr als 20 Jahren.
Gewiss war sie keine Dränglerin, ganz im Gegenteil. So viel Geduld wie sie die letzten Jahre für ihn aufgebracht hatte, hätten wohl die Wenigsten gehabt. Doch noch nicht mal dieses Schneckentempo war er bereit mitzugehen.
Genauer gesagt, war die Schnecke immer noch zurückgezogen in ihrem Häuschen, nicht bereit ihre sichere Komfortzone zu verlassen.
Silke zog die Augenbrauen zusammen vor Wut, wenn sie daran dachte, doch ihr eigener Vergleich ließ sie schmunzeln.
Schleimig, kriechend, klein, wehrlos, alles Assoziationen, die er sicher nicht gerne über sich gehört hätte.
Andererseits nutzten manche Paare ja auch gerne den Ausdruck ´Schneckchen´ als Kosenamen. Wenn die Schnecke nämlich mal aus ihrem Häuschen kroch, und ihre Fühler der Sonne entgegenstreckte, dann war sie ganz possierlich, niedlich, richtig süß.
Nun lachte Silke wirklich schallend. Auch diese Attribute hätte er nicht gerne gehört. Sie hörte, wie sich die metallene Schiebetür öffnete und wurde wieder ernst, besann sich darauf, was sie sich für heute vorgenommen hatte.
Gewissenhaft sortierte sie die Obduktionswerkzeuge an den richtigen Platz.
Recht gut gelaunt und schwungvollen Schrittes, war der Professor in seinem Büro verschwunden. Genau da wollte sie ihn haben.
Mit deutlich beschleunigtem Herzschlag ging sie zu ihm.
Boerne starrte in den Bildschirm seines PC´s. Wiedermal nahm er sie gar nicht wahr.
„Hallo, Chef“, begrüßte sie ihn.
Er sah sie über die Brille hinweg an. „Alberich, na, fertig mit aufräumen?“, gab er knapp zurück.
„Ja“, hielt sie ihre Antwort ebenso knapp, wie aussagekräftig.
Nun hob er seinen Kopf dann gänzlich und sah sie direkt an. „Was stehen Sie denn dann noch hier rum? Suchen Sie sich eine Aufgabe, oder machen Sie Feierabend für heute. Genug Überstunden haben Sie ja“, seine Augen wanderten zwischen ihren hin und her. Er las in ihnen etwas, das er nicht kannte, das ihn verunsicherte. „Was starren Sie denn so?“, fasste er seine Unsicherheit in Worte, hielt sich jedoch gerade aufgerichtet und behielt seinen überheblichen Blick.
„Ich muss mit Ihnen reden, Chef“, sprach sie mit fester Stimme, auch wenn sie sich nicht so fühlte.
„So förmlich am späten Abend, Alberich?“, meinte er leicht spöttisch. „Nun, ich höre.“
Silke wurde nervös, ihr Herzschlag beschleunigte sich abermals. Alles oder nichts, jetzt. Zeit, aufs Gaspedal zu drücken. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und drückte sie mit Kraft nach unten. „Sie sind der Chef, Chef“, flüsterte sie beinahe.
Verständnislos sah der Professor sie an. „Nun, ähm... dessen bin ich mir durchaus bewusst. Nett, dass sie das auch so sehen“, er lächelte schief und wollte sich wieder seinem Computer zuwenden.
„Nicht so schnell“, ging sie dazwischen, um wieder seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Boerne zog eine Augenbraue hoch und sah sie gespannt an.
„Sie sind der Chef, Chef“, setzte Silke erneut an.
„Ja, das... das sagten Sie bereits“, unterbrach Boerne.
„Halten Sie doch mal den Mund“, Silke schnaubte.
„Spricht man so etwa...“, wollte er sich echauffieren, doch diesmal unterbrach sie ihn mit einem unmissverständlich gezischten ´kschhht´.
Er zuckte mit dem Kopf zurück, sein Blick wurde zunehmend fragender, während Silke einen Moment brauchte, um sich zu sammeln.
„Der Chef hat das Sagen... aber Sie, Sie sagen nichts.“, Silke schüttelte unwirsch mit dem Kopf.
Diesen Augenblick nutzte er. „Sie haben doch so eben verkündet, ich solle den Mund halten“, gab er sich etwas beleidigt.
„Dann tun Sies“, knurrte sie. „Nehmen Sie doch mal die Zügel in die Hand.“
Boerne zog nur beide Augenbrauen kraus und schnaubte genervt. „Was denn für Zügel? Alberich, Sie reden wirr.“
„Tun Sies“, forderte sie ihn nochmals auf.
„Gut, dann also schön“, meinte er. „Dann gehen Sie jetzt nach Hause“, sprach er im Befehlston, widmete sich seinem Bildschirm und schlug ein paar Tasten auf seiner Tastatur an.
Silke blieb wie angewurzelt stehen, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.
Als er registrierte, dass seine Assistentin noch immer im Raum war, kniff er abermals die Augenbrauen zusammen und sah zu ihr hinüber. „Alberich, was ist denn? Was wollen Sie?“, sprach er zunehmend genervt.
„Wie Sie sehen, habe ich ihrer Anweisung nicht Folge geleistet“, sprach sie leise und fügte dem ein etwas lauteres „Chef“, hinzu.
„Und?“, so langsam wurde er unruhig. Sie reagierte mit einem Schulterzucken. Irgendwas stimmte doch hier nicht. Er fragte sich, warum seine Assistentin ein derartiges Verhalten an den Tag legte. „Haben Sie Schmerzen? Haben Sie Drogen konsumiert?“, sprach er Oberlehrerhaft. „Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“, fügte er sarkastisch hinzu.
„Ziehen Sie Konsequenzen“, forderte sie mit ruhiger Stimme.
Das wurde ja immer kruder. „Was denn für Konsequenzen? Soll ich Sie deshalb abmahnen?! Nein, Sie sind offiziell im Feierabend und wo Sie diesen verbringen, ist mir herzlich egal“, gab er zurück.
„Wirklich?“, fragte sie scheinheilig.
„Ja“, kam es schroff von ihm.
Nun fasste sie sich ein Herz und ging auf ihn zu. Während er diese Handlung mit angestrengtem, beinahe ängstlichem Blick verfolgte, hatte sie alle ihre Sinne beisammen und drehte ihn mit seinem Schreibtischstuhl so zu sich, dass er sie ansehen musste. Ohne zu zögern, hopste sie auf seine Knie.
Instinktiv hatte er zugegriffen und hielt sie fest.
Silke sah ihm tief in die Augen. Sie hielt den Atem an. Er scheinbar auch. Mit seiner freien Hand schob er sich die Brille nach oben und rieb sich seufzend über die Augen.
Sie bemerkte, wie er sie auf ihre Füße gleiten lassen wollte, doch das wusste sie zu verhindern, indem sie sich an seinem Nacken und seinem Kittel festhielt.
Boerne funkelte sie mit einer Mischung aus Verärgerung und Unverständnis an. Dann räusperte er sich mehrfach. „Alberich, was soll das, hm?“
„Sagen Sies mir. Sie sind der Chef“, antwortete sie.
„Nicht schon wieder“, stöhnte er. „Finden Sie das nicht langsam ein bisschen albern?“
„Ich finde es schon lange albern und ich denke, es wird Zeit, dass Sie etwas daran ändern“, gab sie zurück.
„Woran?“, nun war er gänzlich verwirrt.
Silke grinste ihn an, während sie ihm einen lieblichen Augenaufschlag zukommen ließ.
Ganz langsam schien er zu verstehen. Er schluckte mehrfach. „Alberich“, begann er. „Ich... ich bin nicht bereit für solche Spielchen.“
„Sie werden nie bereit sein“, sprach sie überzeugt. „Deshalb liegt es an Ihnen. Sie haben jetzt die Zügel in der Hand. Sie machen die Regeln. Sie sind der Chef, Chef“, erklärte Silke so ruhig es ihr möglich war.
Einige Momente tat sich nichts. Keine Regung zeigte sich auf seiner Seite. Sie fragte sich, ob sie zu viel gewagt hatte.
„Wenn dem so ist, dann“, er seufzte und fuhr sich erneut mit einer Hand über die Augen. „Dann gehen Sie jetzt bitte nach Hause“, seine Stimme klang zittrig, sein Körper spannte sich an.
„Wirklich?“, hakte sie leise nach.
Langsam nickte er. „Nein“, er schnaubte.
Sie konnte sich nur ausmalen, welchen inneren Kampf er mit sich austrug, doch dieser Kampf war alt genug, musste beendet werden. Heute und hier.
Plötzlich zog er sie höher, weiter hinauf auf seine Oberschenkel. Sein Griff verfestigte sich, er legte eine Hand um ihre Taille und ließ sie tief in seine Augen blicken.
Ganz langsam bewegte er seinen Kopf hin zu ihr. Sie schloss die Augen. Dann passierte es. Ihre Lippen berührten sich. Ein flüchtiger, vorsichtiger Kuss, dann war er wieder weg.
Silke spürte sein Herz, wie es schnell in seiner Brust schlug und öffnete die Augen. Tausend Fragezeichen flogen ihr aus seinen entgegen.
„War es das, was Sie wollten?“, wisperte er mit gesenkter Stimme.
„Ja“, antwortete sie und strahlte ihn an.
….....
/ Anmerkung:
So... das Warten hat ja jetzt gleich wirklich ein Ende, deshalb Cut an dieser Stelle. Natürlich gibt es hiervon eine ´Erwachsenenversion´, die ist aber noch nicht überarbeitet. ;-) Ich wünsche allen Gleichgesinnten gleich viel Spaß beim schauen unserer Lieblinge. Bin schon ganz aufgeregt.^^
Sie hatte es so was von satt zu warten. Jahre lang. Warten. Welch grässliches Wort, welch nervenzehrendes Gefühl. Doch worauf? Wofür? Auf ihn?! Sie schnaufte und verdrehte die Augen, konnte es selbst nicht fassen, dass sie noch immer wartete.
Auf ihn, der sie so oft behandelte, als sei sie Luft für ihn. Zumindest, wenn er sich nicht gerade an seiner eigenen Herrlichkeit ergötzte, wobei er sie natürlich teilhaben ließ, in dem er ihre Bestätigung suchte. Oder aber, wenn es ihm schlecht ging, dann suchte er des Öfteren ihren Rat, sein zu Hause bei ihr.
Aber sonst, sonst plätscherte doch alles nur so vor sich hin. Pack schlug sich, Pack vertrug sich. Seit mehr als 20 Jahren.
Gewiss war sie keine Dränglerin, ganz im Gegenteil. So viel Geduld wie sie die letzten Jahre für ihn aufgebracht hatte, hätten wohl die Wenigsten gehabt. Doch noch nicht mal dieses Schneckentempo war er bereit mitzugehen.
Genauer gesagt, war die Schnecke immer noch zurückgezogen in ihrem Häuschen, nicht bereit ihre sichere Komfortzone zu verlassen.
Silke zog die Augenbrauen zusammen vor Wut, wenn sie daran dachte, doch ihr eigener Vergleich ließ sie schmunzeln.
Schleimig, kriechend, klein, wehrlos, alles Assoziationen, die er sicher nicht gerne über sich gehört hätte.
Andererseits nutzten manche Paare ja auch gerne den Ausdruck ´Schneckchen´ als Kosenamen. Wenn die Schnecke nämlich mal aus ihrem Häuschen kroch, und ihre Fühler der Sonne entgegenstreckte, dann war sie ganz possierlich, niedlich, richtig süß.
Nun lachte Silke wirklich schallend. Auch diese Attribute hätte er nicht gerne gehört. Sie hörte, wie sich die metallene Schiebetür öffnete und wurde wieder ernst, besann sich darauf, was sie sich für heute vorgenommen hatte.
Gewissenhaft sortierte sie die Obduktionswerkzeuge an den richtigen Platz.
Recht gut gelaunt und schwungvollen Schrittes, war der Professor in seinem Büro verschwunden. Genau da wollte sie ihn haben.
Mit deutlich beschleunigtem Herzschlag ging sie zu ihm.
Boerne starrte in den Bildschirm seines PC´s. Wiedermal nahm er sie gar nicht wahr.
„Hallo, Chef“, begrüßte sie ihn.
Er sah sie über die Brille hinweg an. „Alberich, na, fertig mit aufräumen?“, gab er knapp zurück.
„Ja“, hielt sie ihre Antwort ebenso knapp, wie aussagekräftig.
Nun hob er seinen Kopf dann gänzlich und sah sie direkt an. „Was stehen Sie denn dann noch hier rum? Suchen Sie sich eine Aufgabe, oder machen Sie Feierabend für heute. Genug Überstunden haben Sie ja“, seine Augen wanderten zwischen ihren hin und her. Er las in ihnen etwas, das er nicht kannte, das ihn verunsicherte. „Was starren Sie denn so?“, fasste er seine Unsicherheit in Worte, hielt sich jedoch gerade aufgerichtet und behielt seinen überheblichen Blick.
„Ich muss mit Ihnen reden, Chef“, sprach sie mit fester Stimme, auch wenn sie sich nicht so fühlte.
„So förmlich am späten Abend, Alberich?“, meinte er leicht spöttisch. „Nun, ich höre.“
Silke wurde nervös, ihr Herzschlag beschleunigte sich abermals. Alles oder nichts, jetzt. Zeit, aufs Gaspedal zu drücken. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und drückte sie mit Kraft nach unten. „Sie sind der Chef, Chef“, flüsterte sie beinahe.
Verständnislos sah der Professor sie an. „Nun, ähm... dessen bin ich mir durchaus bewusst. Nett, dass sie das auch so sehen“, er lächelte schief und wollte sich wieder seinem Computer zuwenden.
„Nicht so schnell“, ging sie dazwischen, um wieder seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Boerne zog eine Augenbraue hoch und sah sie gespannt an.
„Sie sind der Chef, Chef“, setzte Silke erneut an.
„Ja, das... das sagten Sie bereits“, unterbrach Boerne.
„Halten Sie doch mal den Mund“, Silke schnaubte.
„Spricht man so etwa...“, wollte er sich echauffieren, doch diesmal unterbrach sie ihn mit einem unmissverständlich gezischten ´kschhht´.
Er zuckte mit dem Kopf zurück, sein Blick wurde zunehmend fragender, während Silke einen Moment brauchte, um sich zu sammeln.
„Der Chef hat das Sagen... aber Sie, Sie sagen nichts.“, Silke schüttelte unwirsch mit dem Kopf.
Diesen Augenblick nutzte er. „Sie haben doch so eben verkündet, ich solle den Mund halten“, gab er sich etwas beleidigt.
„Dann tun Sies“, knurrte sie. „Nehmen Sie doch mal die Zügel in die Hand.“
Boerne zog nur beide Augenbrauen kraus und schnaubte genervt. „Was denn für Zügel? Alberich, Sie reden wirr.“
„Tun Sies“, forderte sie ihn nochmals auf.
„Gut, dann also schön“, meinte er. „Dann gehen Sie jetzt nach Hause“, sprach er im Befehlston, widmete sich seinem Bildschirm und schlug ein paar Tasten auf seiner Tastatur an.
Silke blieb wie angewurzelt stehen, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.
Als er registrierte, dass seine Assistentin noch immer im Raum war, kniff er abermals die Augenbrauen zusammen und sah zu ihr hinüber. „Alberich, was ist denn? Was wollen Sie?“, sprach er zunehmend genervt.
„Wie Sie sehen, habe ich ihrer Anweisung nicht Folge geleistet“, sprach sie leise und fügte dem ein etwas lauteres „Chef“, hinzu.
„Und?“, so langsam wurde er unruhig. Sie reagierte mit einem Schulterzucken. Irgendwas stimmte doch hier nicht. Er fragte sich, warum seine Assistentin ein derartiges Verhalten an den Tag legte. „Haben Sie Schmerzen? Haben Sie Drogen konsumiert?“, sprach er Oberlehrerhaft. „Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“, fügte er sarkastisch hinzu.
„Ziehen Sie Konsequenzen“, forderte sie mit ruhiger Stimme.
Das wurde ja immer kruder. „Was denn für Konsequenzen? Soll ich Sie deshalb abmahnen?! Nein, Sie sind offiziell im Feierabend und wo Sie diesen verbringen, ist mir herzlich egal“, gab er zurück.
„Wirklich?“, fragte sie scheinheilig.
„Ja“, kam es schroff von ihm.
Nun fasste sie sich ein Herz und ging auf ihn zu. Während er diese Handlung mit angestrengtem, beinahe ängstlichem Blick verfolgte, hatte sie alle ihre Sinne beisammen und drehte ihn mit seinem Schreibtischstuhl so zu sich, dass er sie ansehen musste. Ohne zu zögern, hopste sie auf seine Knie.
Instinktiv hatte er zugegriffen und hielt sie fest.
Silke sah ihm tief in die Augen. Sie hielt den Atem an. Er scheinbar auch. Mit seiner freien Hand schob er sich die Brille nach oben und rieb sich seufzend über die Augen.
Sie bemerkte, wie er sie auf ihre Füße gleiten lassen wollte, doch das wusste sie zu verhindern, indem sie sich an seinem Nacken und seinem Kittel festhielt.
Boerne funkelte sie mit einer Mischung aus Verärgerung und Unverständnis an. Dann räusperte er sich mehrfach. „Alberich, was soll das, hm?“
„Sagen Sies mir. Sie sind der Chef“, antwortete sie.
„Nicht schon wieder“, stöhnte er. „Finden Sie das nicht langsam ein bisschen albern?“
„Ich finde es schon lange albern und ich denke, es wird Zeit, dass Sie etwas daran ändern“, gab sie zurück.
„Woran?“, nun war er gänzlich verwirrt.
Silke grinste ihn an, während sie ihm einen lieblichen Augenaufschlag zukommen ließ.
Ganz langsam schien er zu verstehen. Er schluckte mehrfach. „Alberich“, begann er. „Ich... ich bin nicht bereit für solche Spielchen.“
„Sie werden nie bereit sein“, sprach sie überzeugt. „Deshalb liegt es an Ihnen. Sie haben jetzt die Zügel in der Hand. Sie machen die Regeln. Sie sind der Chef, Chef“, erklärte Silke so ruhig es ihr möglich war.
Einige Momente tat sich nichts. Keine Regung zeigte sich auf seiner Seite. Sie fragte sich, ob sie zu viel gewagt hatte.
„Wenn dem so ist, dann“, er seufzte und fuhr sich erneut mit einer Hand über die Augen. „Dann gehen Sie jetzt bitte nach Hause“, seine Stimme klang zittrig, sein Körper spannte sich an.
„Wirklich?“, hakte sie leise nach.
Langsam nickte er. „Nein“, er schnaubte.
Sie konnte sich nur ausmalen, welchen inneren Kampf er mit sich austrug, doch dieser Kampf war alt genug, musste beendet werden. Heute und hier.
Plötzlich zog er sie höher, weiter hinauf auf seine Oberschenkel. Sein Griff verfestigte sich, er legte eine Hand um ihre Taille und ließ sie tief in seine Augen blicken.
Ganz langsam bewegte er seinen Kopf hin zu ihr. Sie schloss die Augen. Dann passierte es. Ihre Lippen berührten sich. Ein flüchtiger, vorsichtiger Kuss, dann war er wieder weg.
Silke spürte sein Herz, wie es schnell in seiner Brust schlug und öffnete die Augen. Tausend Fragezeichen flogen ihr aus seinen entgegen.
„War es das, was Sie wollten?“, wisperte er mit gesenkter Stimme.
„Ja“, antwortete sie und strahlte ihn an.
….....
/ Anmerkung:
So... das Warten hat ja jetzt gleich wirklich ein Ende, deshalb Cut an dieser Stelle. Natürlich gibt es hiervon eine ´Erwachsenenversion´, die ist aber noch nicht überarbeitet. ;-) Ich wünsche allen Gleichgesinnten gleich viel Spaß beim schauen unserer Lieblinge. Bin schon ganz aufgeregt.^^