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Marie L. Snape

Kurzbeschreibung
GeschichteFantasy / P12 / Gen
OC (Own Character) Severus Snape
26.02.2023
22.03.2023
11
28.757
4
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18.03.2023 3.059
 
Langsam wachte ich aus einem traumlosen Schlaf auf und rieb mir die Augen. Die Sonne blendete mich und als sich meine Augen endlich an das helle Tageslicht gewöhnt hatten, blickte ich durch mein Fenster nach draußen. Ich sah wie die ersten Schüler hinunter zum Quidditchfeld gingen. Mein Gehirn brauchte etwas, um diese Information zu verarbeiten, aber als ich realisierte wie spät es sein musste, sprang ich regelrecht aus meinem Bett und zog mich an.
 »Dad?!«, rief ich und hörte ein murmeln aus dem Wohnzimmer. »Wieso hast du mich nicht geweckt? Jetzt kann ich nichts frühstücken«
 »Doch kannst du, komm her«, rief er mir zu. Ich ging irritiert und mir noch den Pulli über den Kopf ziehend, aus dem Raum. Ich übersah den kleinen Tisch, der neben meiner Tür stand und stolperte. Ich fand mich in meinem Pulli verheddert auf dem Boden wieder und mein Dad lachte.
 »Au, das ist nicht lustig«, ich versuchte mich zu befreien, aber ich fand das Kopfloch des Pullis einfach nicht.
 »Warte, ich helfe dir«, sagte er immer noch lachend und befreite mich endlich aus meinem Pulli.
 »Danke«, ich rappelte mich hoch und blickte auf den Esstisch. Ich hatte mich immer gefragt wieso wir überhaupt einen haben, aber jetzt war mir klar wieso. Man aß an ihm. Ich machte große Augen.
 »Ich dachte wir Essen nicht hier oben?«, und setzte mich auf einen Stuhl und fing an mir Toast und kleine Würstchen auf den Teller zu tun.
 »Ich dachte heute mache ich mal eine Ausnahme. Ich will schließlich nicht zu spät zum Spiel kommen. Also hau rein«, er setzte sich, mit dem Tagespropheten in der Hand, zu mir. Ein paar Minuten später war ich schon fertig.
 »Lass uns gehen«, ich sprang vergnügt auf. »Wo sind meine Schuhe?«, ich blickte mich suchend im Zimmer um.
 »Sicherlich in den tiefen deines Chaoszimmers verschwunden« Ich rannte schnell in mein Zimmer und durchwühlte meinen Kram.
 »Hab sie«, rief ich triumphierend und hob sie hoch. Sie waren unter ein paar Büchern versteckt, die die Nacht aus meinem Bett gefallen sein mussten.
 »Du musst dringend aufräumen, Kind«
 »Ich halte dich nicht davon ab«, sagte ich frech, während ich mir die Schuhe anzog. »Lass uns endlich gehen, Dad«, sagte ich hibbelig und schon trat ich aus der Tür, raus auf den Korridor. Ich drehte mich um und sah wie er grinsend die Augen verdrehte und den Propheten auf den Tisch legte.
 »Also los«, er schloss die Tür hinter sich und legte seinen Arm um meine Schulter und so gingen wir gemeinsam hinaus. Redeten über alles mögliche und ich freute mich, dass es wieder so war wie früher. Am Eingangsportal angekommen mischten wir uns unter die Schüler und anderen Lehrer und ließen uns zum Stadion treiben. Dort angekommen nahm mein Dad den Arm herunter.
 »Geh du schon mal nach oben, ich schaue kurz in der Kabine vorbei. Wir sehen uns gleich« und weg war er. Ich zuckte mit den Schultern und machte mich auf den Weg zur Tribüne.
 »Hey, Marie«, rief mich jemand. Ich drehte mich um und sah Ron und Hermine auf mich zu kommen, Ron winkte.
 »Kommst du mit hoch?«, ich überlegte kurz. Dad hatte nicht gesagt, wo ich hin sollte, aber meinte ganz sicher die Lehrertribüne.
 »Sorry, aber ich steh immer noch unter Aufsicht«, sagte ich ein wenig niedergeschlagen.
 »Ach komm schon, was sollst du schon anstellen?«, sagte Ron und zog mich hinter sich her.
 »Hey, warte«, war alles was ich an Protest aufbrachte und ich ging mit ihnen zu den anderen Gryffindors.
 »Ich werde dich anführen, wenn ich Ärger bekomme«, lachte ich und Ron schaute mich entsetzt an. Ich zwinkerte ihm zu und jetzt musste auch er etwas lachen. Wir setzten uns in die letzte Reihe und warteten darauf, dass es los gehen würde. Ich schaute mich im Stadion um und sah Dad, wie er gerade auf der Lehrertribüne ankam und Professor McGonagall ansprach. Sie schüttelte nur den Kopf und mir wurde ganz flau im Magen. Mein Vater ließ den Blick suchend durchs Stadion schweifen und als er mich fand schüttelte er genervt den Kopf.
 »Ich glaub ich sollte doch besser gehen«, ich stand auf und ließ die beiden sitzen. Ich quetschte mich durch die Schüler und rannte die Treppe zu der Tribüne hoch. Oben angekommen blieb ich kurz stehen und atmete tief durch, dann ging ich zu der Sitzreihe auf der mein Dad saß und setzte mich neben ihn.
 Ich blickte gerade aus, »Tut mir leid, ich dachte« Mein Vater atmete hörbar laut aus und ich verstummte. Das Ron mich mitgeschleppt hatte, verschwieg ich. Ich wollte nicht, dass er Ärger bekam.
 »Hatte ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, wo du hin gehen solltest?«
Ich dachte kurz darüber nach, »Ehrlich gesagt hast du nur gesagt ich soll auf die Tribüne gehen und das habe ich getan« Ich schaute in seine Augen und sah wie sie etwas aufleuchteten, er schüttelte grinsend den Kopf.
 »Unfassbar, dieses Kind. Wer hat dir eigentlich beigebracht so frech zu sein?«, murmelte er leise.
 »Na, du«, sagte ich frech und lehnte meinen Kopf an seine Schulter, als auch schon Madame Hooch den Rasen betrat. Wie die Spieler den Rasen betreten hatten, hatte ich nicht mitbekommen.
 »Ich hoffe auf ein faires und schönes Quidditch Spiel«, sagte sie laut und blickte jeden Spieler einzeln an. Die Spieler bestiegen ihre Besen und als Madame Hooch laut in ihre Pfeife pfiff, stießen sie sich ab und sie gab die Bälle frei. Lee, der drei Reihen vor mir saß, fing an das Spiel zu kommentieren. Dad zuckte ab und an zusammen, aber ich bekam gar nicht so viel vom Spiel mit. Ich verfolgte die ganze Zeit Harry und beobachtete ihn dabei, wie er den Schnatz suchte. Nach einer guten halben Stunde hatte Slytherin zwanzig Punkte Vorsprung, aber von dem kleinen goldenen Ball war weiterhin nichts zu sehen. Auf einmal zuckte Harry seltsam auf seinem Besen hin und her.
 »Dad, sieh mal. Harry«, ich setzte mich aufrecht hin und Dad folgte meinem Blick und versteifte sich. Er fing sofort an irgendwelche Sprüche aufzusagen, dessen Bedeutung ich nicht kannte.
 »Dad? Was tust du?«, fragte ich leicht nervös.
 »Sei still«, und in dem Moment fiel Harry fast von seinem Besen. Dieser schien es darauf abgesehen zu haben, Harry abzuwerfen, aber er klammerte sich verzweifelt daran fest. Das ganze Stadion hielt den Atem an. Ich starrte ihn förmlich an und mit einem Schlag wurde ich nach hinten geworfen. Ich keuchte auf und fand mich zu den Füßen von Professor Quirrell wieder, der sich fluchend den Turban richtete. Es roch komisch, als ob etwas brennen würde. Was zur Hölle ist da gerade passiert? Ich rappelte mich auf und sah, wie Dad auf seinem Umhang herumtrat, aus dem noch kleine Flammen züngelten, dann waren sie auf einmal weg. Ich schaute ihn irritiert an, aber er widmete sich schon wieder dem Spielfeld und bemerkte mich nicht. Ich suchte mit meinem Blick Harry, der jetzt wieder ganz normal fliegen konnte. Er raste in steilem Sinkflug auf die Erde zu.
 »Er wird einfach zerschellen, oder?«, fragte ich niemand bestimmtes. Ich hielt mir die Augen zu und im nächsten Moment wurde es wieder ganz still, aber ich hatte keinen Aufschlag gehört. Ich öffnete ganz langsam meine Augen und sah wie Harry auf dem Boden stand und sich scheinbar gleich übergeben würde. Ich wollte schon wieder die Augen schließen, als er etwas goldenes ausspuckte. Er hatte den Schnatz gefangen. Lee vor mir rastete förmlich aus und das ganze Stadion, abgesehen von den Slytherins, tat es ihm gleich.
 Ich lachte, »Er hat den Schnatz fast verschluckt« und schaute zu Dad hoch. Er setzte sich erschöpft wieder hin und sein Ausdruck gab keinerlei Aufschluss darüber, wie er den Ausgang des Spiels fand.
 »Dad? Alles okay?«, fragte ich ihn und er nickte nur mit dem Kopf. Was war da grade nur passiert? Ich bekam mit wie Professor McGonagall ihn prüfend musterte, aber sie sagte nichts.
 »Dad? Darf ich gehen?«, fragte ich zaghaft.
 »Klar«, antwortete er und ich war mehr als überrascht von dieser Antwort.
 »Danke«, weitere Nachfragen sparte ich mir und machte, dass ich wegkam. Ich rannte die Stufen hinunter und blieb am Spielfeldrand stehen. Die Gryffindors feierten und ich hielt nach Fred und George Ausschau. Ich sah sie, wie sie Harry auf den Schultern trugen und jubelten. Fred blickte zu mir rüber und winkte sich zu mir. Freudestrahlend rannte ich zu ihnen.
 »Hey Harry, richtig gut gemacht. Ich hab gedacht, du schlägst einfach auf dem Boden auf«, grinste ich ihn an. Er sah lachend und glücklich zu mir herunter.
 »Ja, dass dachte ich auch kurz«
 »Los, auf zum Gryffindor Turm. Wir haben was zu feiern, Leute«, rief George und sang auf ihren Sieg. Ich stimmte in ihren Gesang mit ein und gemeinsam liefen wir hoch zum Schloss.  »Marie kommst du mit?«, ich schaute Fred fragend an.
 »Wohin?«
 »Na zur Küche, Essen besorgen«
 »Achso, ja ich komm mit«, sagte ich und folgte den Beiden hinunter zur Küche.
 »Was war eigentlich mit Harrys Besen los?«, fragte sich Fred. »Hermine hat angedeutet, dass dein Dad was damit zu tun hatte, Marie« Ich blieb abrupt stehen.
 »Er wollte ihm helfen«, sagte ich entschlossen. Er hatte erst angefangen mit seinen Beschwörungen, als der Besen schon verrückt gespielt hatte.
 »Ihr glaubt doch nicht echt, dass Dad Harry schaden wollte?«, fragte ich die beiden entsetzt und blickte zwischen ihnen hin und her. Sie wechselten nervöse Blicke.
 »Also«, fing Fred an. »Hermine war sich schon sehr sicher, weißt du. Und das dein Dad Harry nicht leiden kann ist auch mehr als offensichtlich« Ich rührte mich nicht von der Stelle. Was sagte er da? Das wäre mir doch aufgefallen, oder?
 »Nein, das stimmt nicht. Er wollte ihm helfen und dass er ihn nicht leiden kann«, ich stockte kurz.Er verhielt sich wirklich immer seltsam, wenn die Sprache auf Harry kam.
 »Mag sein, dass er ihn nicht leiden kann, aber er würde niemals einen Schüler absichtlich verletzten« Ich schüttelte den Kopf, »Ihr irrt euch. Er wollte ihm heute helfen. Ganz sicher«, sagte ich noch mal. Die beiden schienen mir nicht so recht glauben zu wollen.
 »Denkt doch was ihr wollt«, sagte ich patzig und ich verschwand aus dem Korridor, aber nahm nicht den offiziellen Weg nach oben, sondern klappte ein Portrait beiseite und schlüpfte in den Gang dahinter, welcher mich direkt in unseren Korridor führen würde. Am Ende des Ganges blieb ich kurz stehen und horchte, ob jemand draußen war. Als ich nichts hörte klappte ich das zweite Portrait beiseite und hüpfte auf den Gang hinaus. Ich fühlte mich von den Zwillingen hintergangen. Wieso glaubten sie mir nicht? Saß ihr Hass so tief? Dass viele meinen Dad nicht ausstehen können, hatte ich natürlich schon mitbekommen. Aber einen Schüler vorsätzlich zu verletzten? Das würde er niemals tun. Da war ich mir ganz sicher. Ich schlurfte die letzten paar Meter, mit den Händen in den Hosentaschen, zu unserer Wohnung. Ich schloss die Tür auf, schleuderte Schuhe und Jacke in eine Ecke und ließ mich auf die Couch sinken. Dad war noch nicht wieder hier. Ich kuschelte mich in die Kissen und wartete. Meine Gedanken kreisten und ich rief mir immer wieder den Moment ins Gedächtnis, als Harrys Besen anfing ihn runter werfen zu wollen und erst danach hatte Dad mit den Beschwörungen begonnen. Er wollte ihm ganz klar helfen, oder? Ich wurde unsicher. Gewissheit bekam ich nur, wenn ich ihn fragte, aber wo war er? Es ist schon eine ganze Weile vergangen, seit ich hier war. Ob er direkt zum Mittagessen gegangen war? Aber dafür war es eigentlich noch zu früh gewesen. Jetzt allerdings knurrte mein Magen und ich beschloss in die Große Halle zu gehen. Ich suchte meine Schuhe zusammen und ging los. Auf meinem Weg begegnete ich ein paar Schülern, aber sie nahmen keine Notiz von mir. Die meisten redeten über das Spiel und was mit Harrys Besen los gewesen war. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich endlich an der Halle an und der Tisch der Gryffindors war, bis auf wenige Schüler, komplett verwaist. Sie schienen alle im Gemeinschaftsraum zu feiern und wie ich die Zwillinge kannte, hatten sie auch mehr als genug Essen aus der Küche geholt. Ich sah Dad schon auf seinem Platz sitzen und ging direkt zu ihm.
 »Wo warst du?«, begrüßte er mich.
 »Oben, ich habe auf dich gewartet, Dad.«, ich setze mich hin, fing aber nicht an zu essen. »Dad? Was war das eben? Was hast du da getan?«, flüsterte ich unsicher.
 Er schüttelte nur den Kopf, »Gar nichts«
 »Du lügst«, platzte es aus mir heraus und er schaute mich streng an.
 »Das ist kein Thema für hier«, sagte er bestimmt und ich hielt vorerst den Mund und fing an zu essen. Als ich fertig war fragte ich, ob ich gehen könne und Dad nickte mir zu. Ich sprang auf und ging durch die Halle und nach draußen. Oben an der Treppe blieb ich kurz stehen und überlegte, ob ich zu Hagrid oder zum See gehen sollte. Ich entschied mich dazu allein sein zu wollen und schlug den Weg zum See ein. Ich verkrümelte mich an meinen Lieblingsplatz und legte mich auf die Wiese. Freds Worte hatten etwas in mir ausgelöst, dass ich nicht so ganz verstand. Wieso zweifelte ich auf einmal an meinem Vater? Er hatte doch das richtige getan. Er wollte ihm helfen. Ich grübelte eine ganze Weile darüber nach und horchte auf, als ich ein rascheln vernahm. Ich setzte mich auf und rutschte ein Stück hoch, so dass man mich nicht direkt sehen konnte, ich aber die Person, die sich hier her verirrt hatte, schon.
 »Dad?«, fragte ich, als ich den Umhang erkannte.
 »Wusste ich doch, dass ich dich hier finden würde«, er setzte sich lächelnd neben mich.
 »Hätte auch bei Hagrid sein können«, antwortete ich patzig. »Was war das eben? Fred und George haben gesagt, dass du Schuld daran warst, dass der Besen Harry runter werfen wollte«, sagte ich frei heraus.
 »Unsinn. Ich wollte ihm helfen« Ich grummelte nur als Antwort.
 Er atmete tief durch, »Marie, wieso sollte ich einem Schüler Schaden zu fügen wollen?«
 »Woher soll ich das denn wissen?«
 »Siehst du? Dir fällt kein vernünftiger Grund ein. Woher auch immer die beiden ihre Vermutung haben. Sie ist falsch. Hätte ich ihn nicht geschützt, wäre er sofort vom Besen gefallen und hätte sich schwer verletzt«
 »Das habe ich auch gesagt, aber sie haben mir nicht geglaubt. Dann bin ich gegangen«, ich blickte gerade aus auf den See.
 »Du weißt wie es war und das ist das wichtigste«, er nahm mich in den Arm und drückte mich an sich. Ich ließ es geschehen und entspannte mich langsam.
 »Ich will aber nicht, dass sie schlecht von dir reden«, sagte ich leise.
 »Damit komm ich schon zurecht«
 »Ich aber nicht, Dad. Vor allem nicht, wenn ich mit reingezogen werde«, ich löste mich von ihm und sah ihm in die Augen.
 »Wieso hassen dich alle?«, er lachte leise.
 »Ich bin Hauslehrer von Slytherin. Das liegt in der Natur der Sache«
 »Aber das kann doch nicht der einzige Grund sein?«
 »Ich habe es nie hinterfragt. Mir ist es auch gleich. Das wichtigste ist mir, dass du es nicht tust«, er küsste mich auf die Stirn.
 »Ich hab dich lieb, Dad«, sagte ich. »Können wir wieder oben Essen nachher?«, fragte ich hoffnungsvoll nach einer Weile.
 »Ich kann nicht, ich muss in der Großen Halle sein, aber ich bringe dir was mit hoch, okay?«, ich lächelte ihn an und nickte zur Bestätigung. Wir saßen den Rest des Tages gemeinsam am See und sprachen über alles mögliche. Mir lag ständig die Frage zu meiner Mum auf der Zunge, aber ich schluckte sie immer wieder runter. Tinti kam uns auch heute nicht besuchen. Ob es ihm gut geht? Oder wollte er uns nur nicht stören? Ich hoffte, dass es letzteres sei und wollte Hagrid bei Gelegenheit fragen, ob er mal nach ihm schauen könnte.
 »Es wird Zeit«, holte mich mein Dad ins Jetzt zurück und stand auf. »Wir sehen uns dann gleich oben«, und er ging zum Schloss zurück. Ich blieb noch kurz sitzen und machte mich dann auf den Weg zu unseren Räumen. Dort angekommen flogen meine Schuhe und meine Jacke wieder in irgendeine Ecke meines Zimmers, wo ich sie morgen mit Sicherheit nicht finden würde und warf mich in den Sessel im Wohnzimmer. Ich schnappte mir ein Buch und es war so spannend, dass ich nicht bemerkte, dass mein Vater auf einmal neben mir stand.
 »Marie? Hörst du mich?«, ich blickte erschrocken auf.
 »Seit wann stehst du da?«, fragte ich überrascht.
 »Lang genug. Dein Essen steht auf dem Tisch, wenn du willst« und wie ich wollte. Das Buch legte ich beim Aufstehen auf den Sessel und setzte mich an den Tisch und fing an.
 »Dad?«
 »Hmm?«
 »Ihr habt verloren«, sagte ich hämisch lachend und duckte mich noch gerade so rechtzeitig zur Seite, als er mir postwendend den Tagespropheten um die Ohren warf, den er eben noch in der Hand hatte. Er blickte mich böse an, konnte aber ein Grinsen nicht unterdrücken.
 »Noch lachst du, aber am Ende steht Slytherin oben«, er zeigte drohend, aber immer noch lächelnd, mit dem Zeigefinger auf mich.
 »Auf keinen Fall. Dieses Jahr gewinnt bestimmt Hufflepuff«, ich musste so lachen, dass ich mich verschluckte und husten musste. Die Strafe folgte auf den Fuß. Ich bekam wieder Schluckauf. Dad lachte mich aus und schüttelte nur den Kopf. Ich trank einen Schluck und genau dann musste ich wieder hicksen und verschüttete den halben Inhalt meines Glases über mich und den Tisch.
 »Ach Mist«, fluchte ich und versuchte das gröbste mit einem Tuch aufzuwischen, dass neben mir über dem Stuhl hing. Auf einmal war alles weg und ich blickte zu Dad. Er legte seinen Zauberstab gerade wieder weg.
 »Danke und das mit dem stummen Zaubern musst du mir echt beibringen«
 »Lern du erst mal richtig aus einem Glas zu trinken, dann können wir über Zaubern ohne zu sprechen reden«, ich funkelte ihn an und grummelte. Gemein. Konnte ein Lächeln aber nicht unterdrücken. Als ich fertig war, verschwand einfach alles was noch übrig war. Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen, aber praktisch ist es schon. Ich setzte mich wieder auf den Sessel und natürlich auf das Buch, dass ich dort hingelegt hatte. Vorsichtig zog ich es unter mir hervor und las weiter. Es war so spannend, dass ich nicht bemerkte, wie ich immer müder wurde und schließlich schlief ich mit dem Buch in der Hand auf dem Sessel ein.
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