Mein Weg in den Norden
von its aurora
Kurzbeschreibung
Seit mehreren Jahren plane ich, mir nach meinem Abschluss ein Jahr frei zu nehmen und in Norwegen als Au-Pair zu leben. In diesem Tagebuch werde ich alles von der staubigen Bürokratie, der Suche nach einer Gastfamilie, dem Flug und schlussendlich auch den Alltag als Au-Pair dokumentieren, und alles, was sonst noch so wichtig ist. || Voraussichtliche Projektdauer: 19.02.2023 bis Sommer 2024, jeden Mittwoch ein neues Kapitel
SammlungAllgemein / P6 / Gen
19.02.2023
22.03.2023
6
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18.03.2023
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Ungefähr ein Jahr nachdem ich Norwegen für mich entdeckt habe, bin ich erstmals auf die norwegische Sprache aufmerksam geworden. Vorher habe ich kaum darüber nachgedacht, und habe es mir ehrlich gesagt auch kaum zugetraut, eine neue Sprache zu lernen, und das ganz auf eigene Faust. Vorher war ich es gewohnt, in der Schule unter Anleitung einer Lehrperson eine Sprache zu lernen, aber irgendwie reizte es mich dann doch, komplett im eigenen Tempo und dazu dann auch noch ohne Hausaufgaben eine neue Sprache zu lernen.
Zunächst lud ich mir die bekannte Sprachenlernapp Duolingo herunter, die sich vor allem für den Anfang als sehr hilfreich erwies. Ich absolvierte die ersten Lektionen ohne große Probleme und schrieb mir die Vokabeln und die Grammatik in ein separates Heft.
Insgesamt hat sich Duolingo auch während meiner weiteren Reise durch die norwegische Sprache als sehr hilfreich erwiesen und war immer mit im Gepäck. Meinen Streak (= Serie, gibt an, wie viele Tage man hintereinander eine Lektion abgeschlossen hat) konnte ich anfänglich zwar nicht immer halten, aber später fiel es mir dann leichter, da ich mir irgendwann eine Routine aufgebaut hatte. Derzeit ist mein Streak über 450 Tage lang, und ich hoffe, dass ich ihn auch nicht so schnell verliere.
Wie oben schon erwähnt, habe ich ebenfalls mehrere Hefte für die Grammatik und die Vokabeln angelegt. Dies hat mir vor allem am Anfang geholfen, allerdings war ich nicht konsequent genug, sodass die Hefte dann irgendwann immer in der Schublade geblieben sind. Inzwischen fehlen natürlich dutzende Lektionen, und somit auch viele hunderte Vokabeln, und ehrlicherweise bin ich zu faul, um alle nachzutragen. Natürlich könnte ich die fehlenden Vokabeln und Grammatikthemen auch einfach weglassen und am aktuellen Punkt weitermachen, aber ich kenne mich gut genug, um zu wissen, dass diese Motivation nicht lange anhalten würde. Im Gegenzug merke ich aber schon, dass vor allem die neueren Vokabeln mir deutlich schwerer fallen, da ich mich nicht ausführlich mit ihnen befasse und sie nicht separat aufschreibe. Deswegen ist mein aktueller Lernfortschritt auch etwas stehen geblieben, ich bräuchte einfach wieder mehr Zeit, um mich dem wieder ausführlich zu widmen. Aber da die Abiturphase immer näher rückt, ist Norwegisch tatsächlich wieder eher in den Hintergrund gerückt.
Als ich schon einige Zeit lang Norwegisch gelernt habe, bin ich auf einen Artikel gestoßen, in dem erklärt wurde, dass die meisten Sprachen (geschrieben, sowohl als auch gesprochen) sich zu 80% aus denselben 800-1000 Vokabeln zusammensetzen. Das bedeutet, dass man bis zu 80% einer gesprochenen oder geschriebenen Fremdsprache verstehen kann, sobald man diesen Vokabeln mächtig ist. Also habe ich mir eine Liste der 800 häufigsten Vokabeln im Englischen ausgedruckt und mich dann daran gemacht, alle 800 Vokabeln ins Norwegische zu übersetzen. Dafür habe ich mein Wörterbuch genutzt, dass ich zum Geburtstag bekommen hatte, sowie verschiedene Apps, wenn ich mir über die Wortbedeutung unsicher war.
Im Grunde war dies keine schlechte Idee, allerdings hatte ich die Menge der Vokabeln gehörig unterschätzt. Erstens waren es zu viele, um sie gerade mal eben zu lernen, des Weiteren war ja überhaupt nicht sicher, dass ich auch die richtigen Vokabeln lerne, denn manchmal werden ja verschiedene Vokabeln je nach Sinn anders verwendet. Hinzu kam die Tatsache, dass ich sie wahrscheinlich wieder ziemlich schnell vergessen hätte, da ich auf Duolingo ja nur einem Bruchteil der 800 Vokabeln begegnet war und ich sie somit nicht regelmäßig wiederholen würde.
Gleich von Anfang an machte ich mich auch auf die Suche nach anderen Quellen, um mein Norwegisch zu üben. Ich fand die norwegische Zeitung "Aftenposten", die ich als Quicklink auf meine Handy Startseite hinzufügte und ab da täglich norwegische Zeitungsartikel las. Ich würde behaupten, dass diese Herangehensweise mir neben dem täglichen Üben auf Duolingo am meisten geholfen hat, schnell wurde ich ziemlich sicher und bekam ein Gefühl für die norwegische Sprache. Ich konnte irgendwann so ziemlich alles verstehen und mir auch Vokabeln aus dem Kontext erschließen.
Irgendwann merkte ich, dass ich zwar ziemlich viel lesen konnte, aber bei der tatsächlichen gesprochenen Sprache ziemlich aufgeschmissen war. Die Norweger reden ziemlich schnell, was es solchen Laien wie mir natürlich nur erschwerte, Wort für Wort zu verstehen. Auf YouTube fand ich zum Glück einen sehr guten Kanal „Ett Lite Bildeglimt“, auf dem eine Muttersprachlerin kleine Bilder beschreibt, und das sehr langsam und auf Anfänger Niveau.
Doch auch da hätte ich mehr dranbleiben müssen, denn irgendwann geriet auch das Hören etwas in den Hintergrund, weswegen ich heute wahrscheinlich wieder ziemlich vorne anfangen müsste.
Zwei Fähigkeiten sind von Anfang an sehr auf der Strecke geblieben: Das selbst Sprechen und das freie Schreiben. Ich würde von mir selbst behaupten, dass meine Aussprache nicht mehr schlecht ist, aber ich könnte niemals eine sichere Konversation mit einer Norwegisch sprechenden Person führen. Ich habe es immer vermieden, mich auf Plattformen anzumelden, auf denen man mit Muttersprachlern sprechen üben kann, vermutlich auch wegen meiner damaligen Zurückgezogenheit durch die ganzen Lockdowns zuvor. Im Nachhinein würde ich das vermutlich anders machen, denn ich hatte ja nichts zu verlieren, ganz im Gegenteil.
Das freie Schreiben (also nicht nur übersetzen, wie auf Duolingo) erachte ich für den alltäglichen Gebrauch einer Sprache eher als weniger wichtig, dennoch hätte ich dadurch vielleicht etwas mehr in die tatsächliche Anwendung der Sprache hineinfinden und schlussendlich auch für mein Sprechen etwas mitnehmen können. Doch auch hier stellte sich mir die Frage: Was, wenn ich zig Fehler einbaue und es mir nicht auffällt? Wer korrigiert dann meine Texte? Und da ich auf diese Fragen eben keine Antworten hatte, ließ ich das freie Schreiben auch eher bleiben.
Zusammengefasst kann ich euch für das Lernen einer Sprache also folgende Tipps geben:
1. Bleibt dran! Fangt klein an und erwartet nicht direkt zu viel von euch! Wenn ihr kleine Schritte geht und bereit seid, euch stetig weiterzubilden, dann werdet ihr die Fortschritte schnell merken.
2. Lernt von verschiedenen Quellen! Sprachenlernapps bieten zwar den roten Faden, aber habt keine Angst davor, euch auch mal woanders Tipps zu holen und Vokabeln zu lernen.
3. Beinhaltet in euer Lernprogramm frühzeitig alle 4 Säulen, die man für das Beherrschen einer Sprache braucht: Lesen, selbst Texte verfassen, Verstehen und Sprechen!
4. Versucht es! Es ist definitiv möglich, sich selbst eine Sprache beizubringen, und es macht auch sehr viel Spaß, aber dafür muss auch etwas getan werden. Von allein passiert dies allerdings auch nicht, von daher solltet ihr Zeit haben, euch der Sprache zu widmen. Mitten im Jurastudium ist dies vielleicht keine so gute Idee.
Zunächst lud ich mir die bekannte Sprachenlernapp Duolingo herunter, die sich vor allem für den Anfang als sehr hilfreich erwies. Ich absolvierte die ersten Lektionen ohne große Probleme und schrieb mir die Vokabeln und die Grammatik in ein separates Heft.
Insgesamt hat sich Duolingo auch während meiner weiteren Reise durch die norwegische Sprache als sehr hilfreich erwiesen und war immer mit im Gepäck. Meinen Streak (= Serie, gibt an, wie viele Tage man hintereinander eine Lektion abgeschlossen hat) konnte ich anfänglich zwar nicht immer halten, aber später fiel es mir dann leichter, da ich mir irgendwann eine Routine aufgebaut hatte. Derzeit ist mein Streak über 450 Tage lang, und ich hoffe, dass ich ihn auch nicht so schnell verliere.
Wie oben schon erwähnt, habe ich ebenfalls mehrere Hefte für die Grammatik und die Vokabeln angelegt. Dies hat mir vor allem am Anfang geholfen, allerdings war ich nicht konsequent genug, sodass die Hefte dann irgendwann immer in der Schublade geblieben sind. Inzwischen fehlen natürlich dutzende Lektionen, und somit auch viele hunderte Vokabeln, und ehrlicherweise bin ich zu faul, um alle nachzutragen. Natürlich könnte ich die fehlenden Vokabeln und Grammatikthemen auch einfach weglassen und am aktuellen Punkt weitermachen, aber ich kenne mich gut genug, um zu wissen, dass diese Motivation nicht lange anhalten würde. Im Gegenzug merke ich aber schon, dass vor allem die neueren Vokabeln mir deutlich schwerer fallen, da ich mich nicht ausführlich mit ihnen befasse und sie nicht separat aufschreibe. Deswegen ist mein aktueller Lernfortschritt auch etwas stehen geblieben, ich bräuchte einfach wieder mehr Zeit, um mich dem wieder ausführlich zu widmen. Aber da die Abiturphase immer näher rückt, ist Norwegisch tatsächlich wieder eher in den Hintergrund gerückt.
Als ich schon einige Zeit lang Norwegisch gelernt habe, bin ich auf einen Artikel gestoßen, in dem erklärt wurde, dass die meisten Sprachen (geschrieben, sowohl als auch gesprochen) sich zu 80% aus denselben 800-1000 Vokabeln zusammensetzen. Das bedeutet, dass man bis zu 80% einer gesprochenen oder geschriebenen Fremdsprache verstehen kann, sobald man diesen Vokabeln mächtig ist. Also habe ich mir eine Liste der 800 häufigsten Vokabeln im Englischen ausgedruckt und mich dann daran gemacht, alle 800 Vokabeln ins Norwegische zu übersetzen. Dafür habe ich mein Wörterbuch genutzt, dass ich zum Geburtstag bekommen hatte, sowie verschiedene Apps, wenn ich mir über die Wortbedeutung unsicher war.
Im Grunde war dies keine schlechte Idee, allerdings hatte ich die Menge der Vokabeln gehörig unterschätzt. Erstens waren es zu viele, um sie gerade mal eben zu lernen, des Weiteren war ja überhaupt nicht sicher, dass ich auch die richtigen Vokabeln lerne, denn manchmal werden ja verschiedene Vokabeln je nach Sinn anders verwendet. Hinzu kam die Tatsache, dass ich sie wahrscheinlich wieder ziemlich schnell vergessen hätte, da ich auf Duolingo ja nur einem Bruchteil der 800 Vokabeln begegnet war und ich sie somit nicht regelmäßig wiederholen würde.
Gleich von Anfang an machte ich mich auch auf die Suche nach anderen Quellen, um mein Norwegisch zu üben. Ich fand die norwegische Zeitung "Aftenposten", die ich als Quicklink auf meine Handy Startseite hinzufügte und ab da täglich norwegische Zeitungsartikel las. Ich würde behaupten, dass diese Herangehensweise mir neben dem täglichen Üben auf Duolingo am meisten geholfen hat, schnell wurde ich ziemlich sicher und bekam ein Gefühl für die norwegische Sprache. Ich konnte irgendwann so ziemlich alles verstehen und mir auch Vokabeln aus dem Kontext erschließen.
Irgendwann merkte ich, dass ich zwar ziemlich viel lesen konnte, aber bei der tatsächlichen gesprochenen Sprache ziemlich aufgeschmissen war. Die Norweger reden ziemlich schnell, was es solchen Laien wie mir natürlich nur erschwerte, Wort für Wort zu verstehen. Auf YouTube fand ich zum Glück einen sehr guten Kanal „Ett Lite Bildeglimt“, auf dem eine Muttersprachlerin kleine Bilder beschreibt, und das sehr langsam und auf Anfänger Niveau.
Doch auch da hätte ich mehr dranbleiben müssen, denn irgendwann geriet auch das Hören etwas in den Hintergrund, weswegen ich heute wahrscheinlich wieder ziemlich vorne anfangen müsste.
Zwei Fähigkeiten sind von Anfang an sehr auf der Strecke geblieben: Das selbst Sprechen und das freie Schreiben. Ich würde von mir selbst behaupten, dass meine Aussprache nicht mehr schlecht ist, aber ich könnte niemals eine sichere Konversation mit einer Norwegisch sprechenden Person führen. Ich habe es immer vermieden, mich auf Plattformen anzumelden, auf denen man mit Muttersprachlern sprechen üben kann, vermutlich auch wegen meiner damaligen Zurückgezogenheit durch die ganzen Lockdowns zuvor. Im Nachhinein würde ich das vermutlich anders machen, denn ich hatte ja nichts zu verlieren, ganz im Gegenteil.
Das freie Schreiben (also nicht nur übersetzen, wie auf Duolingo) erachte ich für den alltäglichen Gebrauch einer Sprache eher als weniger wichtig, dennoch hätte ich dadurch vielleicht etwas mehr in die tatsächliche Anwendung der Sprache hineinfinden und schlussendlich auch für mein Sprechen etwas mitnehmen können. Doch auch hier stellte sich mir die Frage: Was, wenn ich zig Fehler einbaue und es mir nicht auffällt? Wer korrigiert dann meine Texte? Und da ich auf diese Fragen eben keine Antworten hatte, ließ ich das freie Schreiben auch eher bleiben.
Zusammengefasst kann ich euch für das Lernen einer Sprache also folgende Tipps geben:
1. Bleibt dran! Fangt klein an und erwartet nicht direkt zu viel von euch! Wenn ihr kleine Schritte geht und bereit seid, euch stetig weiterzubilden, dann werdet ihr die Fortschritte schnell merken.
2. Lernt von verschiedenen Quellen! Sprachenlernapps bieten zwar den roten Faden, aber habt keine Angst davor, euch auch mal woanders Tipps zu holen und Vokabeln zu lernen.
3. Beinhaltet in euer Lernprogramm frühzeitig alle 4 Säulen, die man für das Beherrschen einer Sprache braucht: Lesen, selbst Texte verfassen, Verstehen und Sprechen!
4. Versucht es! Es ist definitiv möglich, sich selbst eine Sprache beizubringen, und es macht auch sehr viel Spaß, aber dafür muss auch etwas getan werden. Von allein passiert dies allerdings auch nicht, von daher solltet ihr Zeit haben, euch der Sprache zu widmen. Mitten im Jurastudium ist dies vielleicht keine so gute Idee.
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