Prinz Loki findet seine Cinderella
von Coraline Finn
Kurzbeschreibung
Dies spielt nach dem Film “Thor the dark Kingdom“, nur mit dem Unterschied, dass Loki hier nicht seinen eigenen Tod vorgetäuscht hat, sondern mit Thor zusammen die Erde gerettet und dann mit ihm nach Asgard zurück gekehrt ist, um dort wieder in den Kerker geworfen zu werden. Frigga ist ebenfalls nicht tot, sondern war nur schwer verwundet und ist nach mehreren Wochen Todeskampf nun doch wieder aufgewacht. Ansonsten sagt der Titel schon genug, denke ich. Dies ist eine Mischung aus Loki und einer klassischen Cinderella story. Lasst euch überraschen! ❤
GeschichteLiebesgeschichte / P12 / Het
Frigga
Jane Foster
Loki
OC (Own Character)
Odin
Thor
18.02.2023
19.03.2023
18
32.452
5
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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18.03.2023
2.816
Es war erst kurz nach Mittag, als Loki hörte dass der Zauber, der ihn davon abhielt seine Gemächer zu verlassen aufgehoben und seine Tür geöffnet wurde. Frigga stand davor, begleitet von vier Wachen. Er legte überrascht das Buch weg, das er gerade gelesen hatte und fragte: “Ist es etwa schon Zeit für die Audienz? Ich dachte wir hätten noch zwei Stunden?“
“Nein, dein Vater hat sie vorverlegt. Komm bitte,“ erklärte sie und er folgte ihr und den Wachen gehorsam. Was blieb ihm auch schon anderes übrig. Die Magie seiner Mutter war stärker als seine. Wenn selbst sie sich nicht mehr auf seine Seite schlug, wozu sich noch wehren?
Man brachte ihn in den Thronsaal, wo Odin bereits mit einigen Herrschaften hitzig diskutierte. Das mussten die Väter der Adelshäuser sein, denn es waren größtenteils nur Männer anwesend. Loki sah nur sehr wenige Frauen und kaum Mädchen in seinem Alter. Frigga stellte sich neben Odin und Loki setzte sich an einen der Tische, die für die Gäste vor dem Thron platziert worden waren und wartete bis Odin mit dem was er gerade sagte fertig war. Unglücklicherweise endete dieser Satz mit: “Mein Sohn Loki würde nun gerne etwas zu den Geschehnissen von vorgestern Abend sagen, nicht wahr Loki?“
Einen Dreck wollte er! Aber es blieb ihm wohl kaum etwas anderes übrig, also erhob er sich und formulierte eine knappe Entschuldigung für sein plötzliches Verschwinden von dem Ball. Dann setzte er sich wieder und Odin führte die Diskussion fort, bei der es darum ging, welches der Adelshäuser denn nun das dringendste Vorrecht hätte in die Königsfamilie einheiraten zu dürfen. Ganz vorne mit dabei war natürlich, wie konnte es anders sein, Ragnar, der offenbar sogar Alva und seine Frau mitgebracht hatte. Als Loki sie nun entdeckte, winkte sie ihm fröhlich zu und er erschauderte. Würde ihm denn dieses Weib niemals mehr erspart bleiben? Er stöhnte leise und bereute es nicht doch vor Wochen lieber im Kerker geblieben zu sein.
Da öffneten sich plötzlich mit einem lauten Knall die Tore. Alle drehten sich überrascht um und sahen Thor mit Mjölnir in der Hand, in schnellem Schritt zu ihnen kommen. Als er vorne ankam schimpfte er: “Warum wurde ich nicht informiert, dass die Audienz vorverlegt wurde?“
Odin zögerte kurz. “Nun, ich sah keinen Grund dafür. Immerhin ist deine Anwesenheit für diese Debatte nicht unbedingt erforderlich.“
“Ich werde bald König von Asgard sein! Ich denke doch meine Anwesenheit sollte bei jeder Debatte erforderlich sein, aber ganz besonders bei dieser!“
Sein Vater sah ihn verblüfft an und antworte: “Sicher, wenn du wünschst. Setzte dich doch.“
Thor nahm neben Loki Platz und warf ihm einen besorgten Blick zu. Loki hatte seit dem Kampf gestern keine Gelegenheit mehr gehabt mit seinem Bruder zu reden und er konnte auch immer noch nicht so recht verstehen, was ihn dazu bewogen hatte, sich dabei auf seine Seite zu stellen. Immerhin hatte er ihn mal wieder im Stich gelassen und das Versprechen für ihn und Jane zu heiraten nicht erfüllt. War er nun hier, um diese notwendige Heirat doch noch in trockene Tücher zu bringen? Dazu wäre seine Anwesenheit nun wirklich nicht erforderlich gewesen. Vater hätte das schon ganz alleine arrangiert.
Jetzt da es wieder still war, fuhr Ragnar mit seinen Ausführungen fort, das Alva die beste Kandidatin für Loki wäre, da sich ihre beiden Familien schon seit Jahrtausenden nahe stünden und auch seine Mutter, Alva‘s Großmutter, schon Magierin am Hofe des Königs Bor, Odin‘s Vater war. Odin nickte dazu einvernehmlich. Loki verdrehte die Augen und dachte sich zynisch: Ach ja? Von dieser Magie scheint Alva aber nichts geerbt zu haben!
Dann meldete sich ein anderer zu Wort. Halfdan wies darauf hin, das auch seine Familie tief verwurzelte Bande mit Odin‘s hätte und wollte darauf gerade näher eingehen, als Thor ihn unterbrach. “Äh, wenn ich hier gleich mal stören dürfte?“ Alle sahen ihn verblüfft an, als wäre ihnen gerade erst wieder eingefallen, dass er auch da war. “Es ist ja schön und gut, dass ihr alle eure Verbindungen zum Thron bekundet und ich bin mir sicher ihr habt alle welche, aber vergessen wir hierbei nicht eine wichtige Kandidatin für Loki?“
“Wovon redest du?“ fragte Odin streng.
“Er hat sich nicht für eine der Adelstöchter entschieden, sondern für ein anderes Mädchen.“ Jetzt sahen ihn alle an, als hätte er den Verstand verloren und selbst Loki konnte sich nicht vorstellen, was sein Bruder hoffte damit zu bezwecken.
“Ja, dieses Thema hatten wir schon, das war ein dummer, kleiner Scherz deines Bruders gewesen und er hatte sich auch vorhin schon dafür entschuldigt. Können wir jetzt weiter machen?“ erklärte Odin, aber Thor lies sich nicht davon abbringen und stand nun sogar auf.
“Ich denke nicht, dass es ein Scherz war! Loki, du sagtest Gestern zu uns du liebst dieses Mädchen und möchtest sie heiraten?“
Loki schaute ihn verwirrt an, antworte dann aber: “Ja!“
“Und denkst du sie würde dich auch heiraten wollen?“
“Äh… ich weiß nicht, ich konnte sie ja noch nicht fragen.“
“Ach um Walhallas Willen!“ rief Ragnar. “Wir alle wissen mittlerweile, dass es sich bei dem Mädchen um ein mittel- und rangloses Dienstmädchen handelt! Natürlich würde sie ihn heiraten wollen! Aber dazu hat sie kein Recht!“
“Der König entscheidet über Recht und Unrecht!“ rief Thor aber Odin fiel ihm sogleich ins Wort.
“Du bist aber noch kein König!!! Und jetzt setzte dich wieder, Thor!“
Er bleib stehen. “Das stimmt, noch bin ich nicht König. Wäre es dir lieber, ich würde den Thron nie besteigen, hmm? Loki wird zu einer Zwangsheirat genötigt, damit die Thronfolge in unserer Familie bleibt, dabei ist das gar nicht mein Traum, Vater, nur deiner. Aber weißt du was? Er hatte vollkommen Recht mit dem was er gestern gesagt hat!“
“Hatte ich?“ fragte Loki überrascht.
“Ja! Du solltest genauso das Recht haben aus Liebe heiraten zu dürfen wie ich!“
“Dein Bruder, hat seine Rechte verwirkt, als er gegen Asgard agiert und deine erste Krönung sabotiert hat!“ rief Odin.
“Dafür hat er ein Jahr lang im Kerker eingebüßt und ich habe ihm vergeben, das solltest du auch! Und wenn du ihn dennoch zwingst jemandem zu heiraten, den er nicht liebt, so schwöre ich, werde ich auf den Thron verzichten!“ Darauf gingen schockierte Ausrufe durch den Saal. “Ich bin mir sicher, einer der hier Anwesenden würde gerne meine Thronfolge übernehmen.“
Es kam zu einer wild durcheinander gerufenen Diskussion. Loki konnte es nicht glauben, dass sein Bruder gerade um seinetwillen auf den Thron verzichten wollte! Er hätte Thor damals fast umgebracht, wegen eben diesem Thron. War er verrückt geworden? Loki schaute in die Gesichter der Adeligen, wie sie schon wie die Geier alle bereit standen zuzuschlagen, sobald sich eine Möglichkeit bot an ein weinig mehr Macht und Einfluss zu kommen. Er konnte das nicht zulassen! Der Thron würde nicht ihm gehören, damit hatte er sich nun abgefunden, aber keiner sollte das Recht seinem Bruder wegnehmen! Loki sprang von seinem Stuhl auf und schrie laut: “Ruuuuuhe! Ihr alle!“
Dann war es still und er wollte gerade anfangen sich dann eben doch zu einer Heirat bereit zu erklären, da öffneten sich die Tore erneut und einer der Wachen kam herein gerannt.
Als er vor dem Thron stand keuchte er: “Ich bitte um Verzeihung, Eure Majestät, aber da steht eine Dame mit ihrer Tochter vor den Toren, die behauptet, das Mädchen wäre eine uneheliche Tochter des gnädigen Herrn Ragnar hier.“
Alle hielten erschrocken die Luft an und schauten zu Ragnar, vor allem seine Frau neben ihm und seine Tochter Alva schienen entsetzt. Ragnar schüttle den Kopf. “Was? Was redet er da für einen Unfug? Ich habe kein uneheliches Kind!“
“Wenn ich noch hinzufügen darf, sie behauptet außerdem, das Mädchen wäre eben jenes, über welches Prinz Loki verkündet hatte, dass er sie heiraten wolle, wenn ihr… äh… ein gläserner Schuh passt?“
Odin lachte höhnisch und Ragnar rief: “Also das wird ja immer absurder!“
Der Wächter fragte: “Also… soll ich sie wieder fort schicken?“
“Ja natürlich!“ rief Odin.
“Gut, dann gebe ich ihr den Schuh auch wieder mit,“ sagte er und zeigte kurz den Glasschuh, den sie ihm offenbar gegeben hatten und drehte sich um, um zu gehen, doch Loki hielt ihn auf.
“Moment, warte!“ rief er und hielt die Wache auf. Er griff nach dem Schuh, der genauso aussah, wie der den er auf der Treppe vor dem Palast gefunden hatte und zeigte ihn mit einem flehendem Lachen Thor.
Dieser sagte sofort: “Bring die beiden herein!“
“Oh… aber König Odin…“
“Ich sagte, BRING SIE HEREIN!“ schrie Thor extra laut, bevor Odin noch etwas dazu hätte sagen können und der Wachmann hörte auf ihn und holte sie.
Es dauerte eine Weile bis er die ganze, große Halle durchschritten hatte und unter den Anwesenden war während dessen eine seltsam unangenehme Stille entstanden, die nur durch gelegentliches Tuscheln unterbrochen wurde. Schließlich kam er zurück mit zwei Frauen neben sich. Von weitem sah man erst mal nur, dass beide blond und schlank waren, aber als sie näher kamen erkannte Loki sein Dienstmädchen und lief ihr auf den letzten paar Schritten, strahlend entgegen. Er hätte sie am liebsten gleich hier in die Arme genommen. Die Meinung der Adelshäuser oder seines Vaters darüber, wäre ihm egal gewesen, aber er wusste ja gar nicht, ob sie das überhaupt wollte und so stoppte er kurz vorher abrupt.
“Äh… ha! Hallo. Also… Kommt doch bitte näher,“ sagte er verlegten und übernahm ihr Geleit von hier an bis vor zum Thron, wo Odin bereits aufgestanden war und ungeduldig wartete.
“Nun, die Damen. Das sind ja höchst prekäre Behauptungen, die uns der Wachmann gerade mitgeteilt hat.“
“Alles Lügen!“ rief Ragnar dazwischen und seine Frau stimmte dem entschieden zu.
“Ragnar, bitte, ich werde sie befragen,“ stellte Odin klar. “So nennt mir doch als erstes eure Namen.“
Die ältere von beiden räusperte sich und sagte dann: “Mein Name ist Fenja und das hier ist meine Tochter Eleanor…“ sie machte eine kurze Pause in der Loki leise den Namen “Eleanor“ wiederholte und sie dabei ehrfürchtig anlächelte. Endlich kannte er ihren Namen.
Das Mädchen bemerkte das und lächelte verlegen zurück. “Eigentlich nennen mich alle nur Ella.“
Die Mutter fuhr fort: “Sie ist die Tochter von Ragnar!“
“Das ist unerhört!“ rief dieser nun und sprang von seinem Stuhl auf.
Odin fragte: “Ja habt ihr denn irgendwelche Beweise für diese Behauptung?“
Fenja lächelte. “Wie soll ich das denn beweisen, Euer Gnaden? Ragnar und ich hatten… nun ja… ein Verhältnis könnte man wohl sagen. Ich wusste damals nicht, dass er bereits verheiratet war und als ich dann schwanger wurde und ihm davon erzählte, hat er nichts mehr mit mir und dem Baby zu tun haben wollen.“
Ragnars Frau japste empört. “Was? Stimmt das, was sie da sagt Ragnar?“
“Natürlich nicht!“
“Wenn das so ist, warum seid ihr dann nicht sofort öffentlich an ihn heran getreten und habt ihn entblößt?“ fragte Odin.
“Das hatte ich in Erwägung gezogen und bin damals tatsächlich zu seinem Anwesen gegangen, aber… ich sah ihn dort mit seiner Frau, die hier neben ihm steht, und seiner anderen Tochter, die damals noch so klein war. Alle wirkten glücklich und da habe ich mich geschämt. Ich wollte ihn nicht bloß stellen und ihm dadurch womöglich sein Familienglück für immer zerstören, da bin ich wieder gegangen und hatte gehofft, er würde eines Tages vielleicht von selbst zu mir und Ella kommen, um sein Kind zu sehen… aber das tat er nie.“
“Ist das wahr Vater?“ fragte ihn nun auch Alva, die genau wie ihre Mutter völlig überrumpelt schien.
“Nein! Das sagte ich doch bereits! Das ist alles erlogen!“ Und dann zu seiner Frau: “Ich hätte dich doch niemals betrogen meine Liebste!“
“Tja, das ist zu schade,“ mischte sich nun plötzlich Loki ein und alle starrten ihn an. “Denn ich werde Eleanor heiraten! Egal ob sie nun Rangar‘s Tochter ist oder nicht!“
Ella keuchte auf. Hatte er das gerade wirklich gesagt?
Er kam ihr einen Schritt näher und nahm ihre Hand. “Das heißt natürlich nur… wenn sie mich auch will?“
Sie brach in Freudentränen aus und nickte zuerst nur, bevor sie ihre Stimme wieder fand und antworte: “Ja. Ja natürlich will ich, Loki.“
Er strahlte, aber bevor die beiden sich dem Moment hätten hingeben können kam Ragnar zu ihnen gelaufen und rief dazwischen. “Was? Moment, Moment! Meint ihr das etwa ernst, mein Prinz? Ihr wollt meine Toch… äh… dieses Mädchen heiraten?“
Loki löste seinen Blick wieder von Ella und drehte sich verschmitzt grinsend zu Ragnar. Sein Plan, der ihm gerade eben eingefallen war, schien zu funktionieren, Ragnar hatte angebissen. “Genau das sagte ich doch gerade.“
“Ja aber… geht das denn?“ Er schaute verzweifelt zu Odin. “Ich meine… äh… König Odin, könnte ich vielleicht kurz mit Euch unter vier Augen reden?“
“Was hast du mit dem König zu besprechen, was du nicht hier vor uns sagen könntest?!“ verlangte Ragnars Frau zu wissen.
“Ja Vater, was?“ fragte ihn nun auch Alva.
“Ja Ragnar, was?“ äffte Loki sie beide nach und stellte sich mit verschränkten Armen vor ihn.
“Oh… ääääh… also…“ stotterte dieser jetzt nur noch und Odin stöhnte und sagte: “Ach du meine Güte, Ragnar! Ist sie nun deine Tochter oder nicht?“
“Äh.“
“Gehen wir doch nur einmal rein hypothetisch davon aus, sie wäre es,“ erklärte Loki amüsiert, “und er würde sie auch noch offiziell anerkennen! Na dann wäre sie doch ein Teil seiner adeligen Familie und seine Familie auch ein Teil ihrer, was bedeuten würde, wenn ich sie heirate, seid ihr alle auch Teil der Königsfamilie!“ Loki grinste gewinnend. “Oder etwa nicht, Vater?“
Ragnar schaute verdutzt zu Odin und Odin starrte Loki mit offenem Mund an. Der König brauchte wohl eine Weile um darüber nachzudenken, dann erwidere er: “Nun ja… wenn sie denn tatsächlich seine Tochter wäre und er sie offiziell anerkennt? Dann ja, sicher.“
“Ich erkenne sie an!“ rief Ragnar plötzlich wie aus der Kanone gegossen. Wie herrlich einfach es doch gewesen war seine Gier nach Macht auszunutzen, dachte sich Loki.
“Was?“ kreischten seine Frau und Alva zugleich und stürmten zu ihm. Seine Frau verpasste ihm eine Ohrfeige. “Dann ist es also doch wahr! Du hast mich mit dieser Schlampe betrogen!“
“Oh, es tut mir so leid mein Liebes, aber das ist doch schon so lange her und es war nur ein mal!“ erklärte er sich aber seine Gattin stürmte entsetzt davon.
Alva wandte sich an Ella und beäugte ihre neue Halbschwester, die ihr so gar nicht ähnlich sah, missfallend. “Du… du bist nichts weiter als eine Diebin, das bist du! Der Titel der Prinzgemahlin hätte MIR gehört! Vater! Das kann doch nicht dein Ernst sein, das du dieses dreckige Ding als deine Tochter anerkennst?!“
Ragnar stand mit offenem Mund da. “Ja was soll ich denn machen Alva? Wenn er dich nun mal nicht will.“
Endlich sagte nun auch Ella etwas dazu. “Es tut mir leid Alva, ich bin nicht gekommen um dir etwas zu stehlen. Aber wenn es nur Loki‘s Titel ist, den du an ihm liebst, so hast du ihn ohnehin nicht verdient!“
Loki liebte sie bei diesen Worten nur umso mehr, aber Alva lachte höhnisch. “Ha! Als ob du ihn aus einem anderen Grund wollen würdest! Du willst doch auch nur sein Geld und das meines Vaters obendrein!“
Ella schüttelte den Kopf. “Ich will nicht seinen Titel und auch nicht sein Geld! Alles was ich mir wünsche ist sein Herz!“
Alva schnaubte empört und stapfte jetzt auch davon, aber Ragnar griff nun Ella bei den Schultern und rief schnell: “Ach, hört sie euch an, so bescheiden! Wahrlich, sie muss mein Kind sein!“
Loki verdrehte die Augen und warf zum ersten mal seit einer ganzen Weile einen Blick zu seinem Bruder, der sagte: Das würde also nun mein Schwiegervater und meine Schwägerin werden? Verdammt! Aber was soll's. Ella war ihm das Wert.
Thor verstand ihn auch ohne Worte und lachte. Da würde er wohl doch nicht seinen Thron aufgeben müssen und alle hatten bekommen, was sie sich gewünscht hatten… naja… fast alle bis auf Alva. Um das alles nun noch ganz fest zu machen, richtete sich Thor jetzt an Odin: “Also dann hätten wir die Sache geklärt, ja? Ella hier wird von Ragnar als seine Tochter anerkannt, ist somit Teil deiner liebsten Adelsfamilie, Vater, und Loki darf sie heiraten?“
Odin fühlte sich bei dieser plumpen Zusammenfassung wohl etwas peinlich berührt und warf einen kurzen Blick zu Frigga, die ihm aber ein ermutigendes Nicken zuwarf. Also gab er endgültig nach und sagte laut: “So sei es denn!“
Jetzt ließ sich Loki aber nicht mehr aufhalten. Er schubste Ragnar zur Seite, griff Ella‘s Gesicht mit beiden Händen und küsste sie leidenschaftlich!
Alle um sie herum jubelten und auch die noch sitzenden Anwesenden hier im Saal verfielen in Applaus. Nach einer Weile lösten sich die beiden wieder voneinander und Loki fragte leise: “Also soll ich dich nun Eleanor oder Ella nennen?“
Ella lachte. “Du kannst mich nennen wie du willst, mein Prinz.“
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*Das war noch nicht ganz das Ende. Ein Kapitel habe ich noch! Also noch dran bleiben! :-)
“Nein, dein Vater hat sie vorverlegt. Komm bitte,“ erklärte sie und er folgte ihr und den Wachen gehorsam. Was blieb ihm auch schon anderes übrig. Die Magie seiner Mutter war stärker als seine. Wenn selbst sie sich nicht mehr auf seine Seite schlug, wozu sich noch wehren?
Man brachte ihn in den Thronsaal, wo Odin bereits mit einigen Herrschaften hitzig diskutierte. Das mussten die Väter der Adelshäuser sein, denn es waren größtenteils nur Männer anwesend. Loki sah nur sehr wenige Frauen und kaum Mädchen in seinem Alter. Frigga stellte sich neben Odin und Loki setzte sich an einen der Tische, die für die Gäste vor dem Thron platziert worden waren und wartete bis Odin mit dem was er gerade sagte fertig war. Unglücklicherweise endete dieser Satz mit: “Mein Sohn Loki würde nun gerne etwas zu den Geschehnissen von vorgestern Abend sagen, nicht wahr Loki?“
Einen Dreck wollte er! Aber es blieb ihm wohl kaum etwas anderes übrig, also erhob er sich und formulierte eine knappe Entschuldigung für sein plötzliches Verschwinden von dem Ball. Dann setzte er sich wieder und Odin führte die Diskussion fort, bei der es darum ging, welches der Adelshäuser denn nun das dringendste Vorrecht hätte in die Königsfamilie einheiraten zu dürfen. Ganz vorne mit dabei war natürlich, wie konnte es anders sein, Ragnar, der offenbar sogar Alva und seine Frau mitgebracht hatte. Als Loki sie nun entdeckte, winkte sie ihm fröhlich zu und er erschauderte. Würde ihm denn dieses Weib niemals mehr erspart bleiben? Er stöhnte leise und bereute es nicht doch vor Wochen lieber im Kerker geblieben zu sein.
Da öffneten sich plötzlich mit einem lauten Knall die Tore. Alle drehten sich überrascht um und sahen Thor mit Mjölnir in der Hand, in schnellem Schritt zu ihnen kommen. Als er vorne ankam schimpfte er: “Warum wurde ich nicht informiert, dass die Audienz vorverlegt wurde?“
Odin zögerte kurz. “Nun, ich sah keinen Grund dafür. Immerhin ist deine Anwesenheit für diese Debatte nicht unbedingt erforderlich.“
“Ich werde bald König von Asgard sein! Ich denke doch meine Anwesenheit sollte bei jeder Debatte erforderlich sein, aber ganz besonders bei dieser!“
Sein Vater sah ihn verblüfft an und antworte: “Sicher, wenn du wünschst. Setzte dich doch.“
Thor nahm neben Loki Platz und warf ihm einen besorgten Blick zu. Loki hatte seit dem Kampf gestern keine Gelegenheit mehr gehabt mit seinem Bruder zu reden und er konnte auch immer noch nicht so recht verstehen, was ihn dazu bewogen hatte, sich dabei auf seine Seite zu stellen. Immerhin hatte er ihn mal wieder im Stich gelassen und das Versprechen für ihn und Jane zu heiraten nicht erfüllt. War er nun hier, um diese notwendige Heirat doch noch in trockene Tücher zu bringen? Dazu wäre seine Anwesenheit nun wirklich nicht erforderlich gewesen. Vater hätte das schon ganz alleine arrangiert.
Jetzt da es wieder still war, fuhr Ragnar mit seinen Ausführungen fort, das Alva die beste Kandidatin für Loki wäre, da sich ihre beiden Familien schon seit Jahrtausenden nahe stünden und auch seine Mutter, Alva‘s Großmutter, schon Magierin am Hofe des Königs Bor, Odin‘s Vater war. Odin nickte dazu einvernehmlich. Loki verdrehte die Augen und dachte sich zynisch: Ach ja? Von dieser Magie scheint Alva aber nichts geerbt zu haben!
Dann meldete sich ein anderer zu Wort. Halfdan wies darauf hin, das auch seine Familie tief verwurzelte Bande mit Odin‘s hätte und wollte darauf gerade näher eingehen, als Thor ihn unterbrach. “Äh, wenn ich hier gleich mal stören dürfte?“ Alle sahen ihn verblüfft an, als wäre ihnen gerade erst wieder eingefallen, dass er auch da war. “Es ist ja schön und gut, dass ihr alle eure Verbindungen zum Thron bekundet und ich bin mir sicher ihr habt alle welche, aber vergessen wir hierbei nicht eine wichtige Kandidatin für Loki?“
“Wovon redest du?“ fragte Odin streng.
“Er hat sich nicht für eine der Adelstöchter entschieden, sondern für ein anderes Mädchen.“ Jetzt sahen ihn alle an, als hätte er den Verstand verloren und selbst Loki konnte sich nicht vorstellen, was sein Bruder hoffte damit zu bezwecken.
“Ja, dieses Thema hatten wir schon, das war ein dummer, kleiner Scherz deines Bruders gewesen und er hatte sich auch vorhin schon dafür entschuldigt. Können wir jetzt weiter machen?“ erklärte Odin, aber Thor lies sich nicht davon abbringen und stand nun sogar auf.
“Ich denke nicht, dass es ein Scherz war! Loki, du sagtest Gestern zu uns du liebst dieses Mädchen und möchtest sie heiraten?“
Loki schaute ihn verwirrt an, antworte dann aber: “Ja!“
“Und denkst du sie würde dich auch heiraten wollen?“
“Äh… ich weiß nicht, ich konnte sie ja noch nicht fragen.“
“Ach um Walhallas Willen!“ rief Ragnar. “Wir alle wissen mittlerweile, dass es sich bei dem Mädchen um ein mittel- und rangloses Dienstmädchen handelt! Natürlich würde sie ihn heiraten wollen! Aber dazu hat sie kein Recht!“
“Der König entscheidet über Recht und Unrecht!“ rief Thor aber Odin fiel ihm sogleich ins Wort.
“Du bist aber noch kein König!!! Und jetzt setzte dich wieder, Thor!“
Er bleib stehen. “Das stimmt, noch bin ich nicht König. Wäre es dir lieber, ich würde den Thron nie besteigen, hmm? Loki wird zu einer Zwangsheirat genötigt, damit die Thronfolge in unserer Familie bleibt, dabei ist das gar nicht mein Traum, Vater, nur deiner. Aber weißt du was? Er hatte vollkommen Recht mit dem was er gestern gesagt hat!“
“Hatte ich?“ fragte Loki überrascht.
“Ja! Du solltest genauso das Recht haben aus Liebe heiraten zu dürfen wie ich!“
“Dein Bruder, hat seine Rechte verwirkt, als er gegen Asgard agiert und deine erste Krönung sabotiert hat!“ rief Odin.
“Dafür hat er ein Jahr lang im Kerker eingebüßt und ich habe ihm vergeben, das solltest du auch! Und wenn du ihn dennoch zwingst jemandem zu heiraten, den er nicht liebt, so schwöre ich, werde ich auf den Thron verzichten!“ Darauf gingen schockierte Ausrufe durch den Saal. “Ich bin mir sicher, einer der hier Anwesenden würde gerne meine Thronfolge übernehmen.“
Es kam zu einer wild durcheinander gerufenen Diskussion. Loki konnte es nicht glauben, dass sein Bruder gerade um seinetwillen auf den Thron verzichten wollte! Er hätte Thor damals fast umgebracht, wegen eben diesem Thron. War er verrückt geworden? Loki schaute in die Gesichter der Adeligen, wie sie schon wie die Geier alle bereit standen zuzuschlagen, sobald sich eine Möglichkeit bot an ein weinig mehr Macht und Einfluss zu kommen. Er konnte das nicht zulassen! Der Thron würde nicht ihm gehören, damit hatte er sich nun abgefunden, aber keiner sollte das Recht seinem Bruder wegnehmen! Loki sprang von seinem Stuhl auf und schrie laut: “Ruuuuuhe! Ihr alle!“
Dann war es still und er wollte gerade anfangen sich dann eben doch zu einer Heirat bereit zu erklären, da öffneten sich die Tore erneut und einer der Wachen kam herein gerannt.
Als er vor dem Thron stand keuchte er: “Ich bitte um Verzeihung, Eure Majestät, aber da steht eine Dame mit ihrer Tochter vor den Toren, die behauptet, das Mädchen wäre eine uneheliche Tochter des gnädigen Herrn Ragnar hier.“
Alle hielten erschrocken die Luft an und schauten zu Ragnar, vor allem seine Frau neben ihm und seine Tochter Alva schienen entsetzt. Ragnar schüttle den Kopf. “Was? Was redet er da für einen Unfug? Ich habe kein uneheliches Kind!“
“Wenn ich noch hinzufügen darf, sie behauptet außerdem, das Mädchen wäre eben jenes, über welches Prinz Loki verkündet hatte, dass er sie heiraten wolle, wenn ihr… äh… ein gläserner Schuh passt?“
Odin lachte höhnisch und Ragnar rief: “Also das wird ja immer absurder!“
Der Wächter fragte: “Also… soll ich sie wieder fort schicken?“
“Ja natürlich!“ rief Odin.
“Gut, dann gebe ich ihr den Schuh auch wieder mit,“ sagte er und zeigte kurz den Glasschuh, den sie ihm offenbar gegeben hatten und drehte sich um, um zu gehen, doch Loki hielt ihn auf.
“Moment, warte!“ rief er und hielt die Wache auf. Er griff nach dem Schuh, der genauso aussah, wie der den er auf der Treppe vor dem Palast gefunden hatte und zeigte ihn mit einem flehendem Lachen Thor.
Dieser sagte sofort: “Bring die beiden herein!“
“Oh… aber König Odin…“
“Ich sagte, BRING SIE HEREIN!“ schrie Thor extra laut, bevor Odin noch etwas dazu hätte sagen können und der Wachmann hörte auf ihn und holte sie.
Es dauerte eine Weile bis er die ganze, große Halle durchschritten hatte und unter den Anwesenden war während dessen eine seltsam unangenehme Stille entstanden, die nur durch gelegentliches Tuscheln unterbrochen wurde. Schließlich kam er zurück mit zwei Frauen neben sich. Von weitem sah man erst mal nur, dass beide blond und schlank waren, aber als sie näher kamen erkannte Loki sein Dienstmädchen und lief ihr auf den letzten paar Schritten, strahlend entgegen. Er hätte sie am liebsten gleich hier in die Arme genommen. Die Meinung der Adelshäuser oder seines Vaters darüber, wäre ihm egal gewesen, aber er wusste ja gar nicht, ob sie das überhaupt wollte und so stoppte er kurz vorher abrupt.
“Äh… ha! Hallo. Also… Kommt doch bitte näher,“ sagte er verlegten und übernahm ihr Geleit von hier an bis vor zum Thron, wo Odin bereits aufgestanden war und ungeduldig wartete.
“Nun, die Damen. Das sind ja höchst prekäre Behauptungen, die uns der Wachmann gerade mitgeteilt hat.“
“Alles Lügen!“ rief Ragnar dazwischen und seine Frau stimmte dem entschieden zu.
“Ragnar, bitte, ich werde sie befragen,“ stellte Odin klar. “So nennt mir doch als erstes eure Namen.“
Die ältere von beiden räusperte sich und sagte dann: “Mein Name ist Fenja und das hier ist meine Tochter Eleanor…“ sie machte eine kurze Pause in der Loki leise den Namen “Eleanor“ wiederholte und sie dabei ehrfürchtig anlächelte. Endlich kannte er ihren Namen.
Das Mädchen bemerkte das und lächelte verlegen zurück. “Eigentlich nennen mich alle nur Ella.“
Die Mutter fuhr fort: “Sie ist die Tochter von Ragnar!“
“Das ist unerhört!“ rief dieser nun und sprang von seinem Stuhl auf.
Odin fragte: “Ja habt ihr denn irgendwelche Beweise für diese Behauptung?“
Fenja lächelte. “Wie soll ich das denn beweisen, Euer Gnaden? Ragnar und ich hatten… nun ja… ein Verhältnis könnte man wohl sagen. Ich wusste damals nicht, dass er bereits verheiratet war und als ich dann schwanger wurde und ihm davon erzählte, hat er nichts mehr mit mir und dem Baby zu tun haben wollen.“
Ragnars Frau japste empört. “Was? Stimmt das, was sie da sagt Ragnar?“
“Natürlich nicht!“
“Wenn das so ist, warum seid ihr dann nicht sofort öffentlich an ihn heran getreten und habt ihn entblößt?“ fragte Odin.
“Das hatte ich in Erwägung gezogen und bin damals tatsächlich zu seinem Anwesen gegangen, aber… ich sah ihn dort mit seiner Frau, die hier neben ihm steht, und seiner anderen Tochter, die damals noch so klein war. Alle wirkten glücklich und da habe ich mich geschämt. Ich wollte ihn nicht bloß stellen und ihm dadurch womöglich sein Familienglück für immer zerstören, da bin ich wieder gegangen und hatte gehofft, er würde eines Tages vielleicht von selbst zu mir und Ella kommen, um sein Kind zu sehen… aber das tat er nie.“
“Ist das wahr Vater?“ fragte ihn nun auch Alva, die genau wie ihre Mutter völlig überrumpelt schien.
“Nein! Das sagte ich doch bereits! Das ist alles erlogen!“ Und dann zu seiner Frau: “Ich hätte dich doch niemals betrogen meine Liebste!“
“Tja, das ist zu schade,“ mischte sich nun plötzlich Loki ein und alle starrten ihn an. “Denn ich werde Eleanor heiraten! Egal ob sie nun Rangar‘s Tochter ist oder nicht!“
Ella keuchte auf. Hatte er das gerade wirklich gesagt?
Er kam ihr einen Schritt näher und nahm ihre Hand. “Das heißt natürlich nur… wenn sie mich auch will?“
Sie brach in Freudentränen aus und nickte zuerst nur, bevor sie ihre Stimme wieder fand und antworte: “Ja. Ja natürlich will ich, Loki.“
Er strahlte, aber bevor die beiden sich dem Moment hätten hingeben können kam Ragnar zu ihnen gelaufen und rief dazwischen. “Was? Moment, Moment! Meint ihr das etwa ernst, mein Prinz? Ihr wollt meine Toch… äh… dieses Mädchen heiraten?“
Loki löste seinen Blick wieder von Ella und drehte sich verschmitzt grinsend zu Ragnar. Sein Plan, der ihm gerade eben eingefallen war, schien zu funktionieren, Ragnar hatte angebissen. “Genau das sagte ich doch gerade.“
“Ja aber… geht das denn?“ Er schaute verzweifelt zu Odin. “Ich meine… äh… König Odin, könnte ich vielleicht kurz mit Euch unter vier Augen reden?“
“Was hast du mit dem König zu besprechen, was du nicht hier vor uns sagen könntest?!“ verlangte Ragnars Frau zu wissen.
“Ja Vater, was?“ fragte ihn nun auch Alva.
“Ja Ragnar, was?“ äffte Loki sie beide nach und stellte sich mit verschränkten Armen vor ihn.
“Oh… ääääh… also…“ stotterte dieser jetzt nur noch und Odin stöhnte und sagte: “Ach du meine Güte, Ragnar! Ist sie nun deine Tochter oder nicht?“
“Äh.“
“Gehen wir doch nur einmal rein hypothetisch davon aus, sie wäre es,“ erklärte Loki amüsiert, “und er würde sie auch noch offiziell anerkennen! Na dann wäre sie doch ein Teil seiner adeligen Familie und seine Familie auch ein Teil ihrer, was bedeuten würde, wenn ich sie heirate, seid ihr alle auch Teil der Königsfamilie!“ Loki grinste gewinnend. “Oder etwa nicht, Vater?“
Ragnar schaute verdutzt zu Odin und Odin starrte Loki mit offenem Mund an. Der König brauchte wohl eine Weile um darüber nachzudenken, dann erwidere er: “Nun ja… wenn sie denn tatsächlich seine Tochter wäre und er sie offiziell anerkennt? Dann ja, sicher.“
“Ich erkenne sie an!“ rief Ragnar plötzlich wie aus der Kanone gegossen. Wie herrlich einfach es doch gewesen war seine Gier nach Macht auszunutzen, dachte sich Loki.
“Was?“ kreischten seine Frau und Alva zugleich und stürmten zu ihm. Seine Frau verpasste ihm eine Ohrfeige. “Dann ist es also doch wahr! Du hast mich mit dieser Schlampe betrogen!“
“Oh, es tut mir so leid mein Liebes, aber das ist doch schon so lange her und es war nur ein mal!“ erklärte er sich aber seine Gattin stürmte entsetzt davon.
Alva wandte sich an Ella und beäugte ihre neue Halbschwester, die ihr so gar nicht ähnlich sah, missfallend. “Du… du bist nichts weiter als eine Diebin, das bist du! Der Titel der Prinzgemahlin hätte MIR gehört! Vater! Das kann doch nicht dein Ernst sein, das du dieses dreckige Ding als deine Tochter anerkennst?!“
Ragnar stand mit offenem Mund da. “Ja was soll ich denn machen Alva? Wenn er dich nun mal nicht will.“
Endlich sagte nun auch Ella etwas dazu. “Es tut mir leid Alva, ich bin nicht gekommen um dir etwas zu stehlen. Aber wenn es nur Loki‘s Titel ist, den du an ihm liebst, so hast du ihn ohnehin nicht verdient!“
Loki liebte sie bei diesen Worten nur umso mehr, aber Alva lachte höhnisch. “Ha! Als ob du ihn aus einem anderen Grund wollen würdest! Du willst doch auch nur sein Geld und das meines Vaters obendrein!“
Ella schüttelte den Kopf. “Ich will nicht seinen Titel und auch nicht sein Geld! Alles was ich mir wünsche ist sein Herz!“
Alva schnaubte empört und stapfte jetzt auch davon, aber Ragnar griff nun Ella bei den Schultern und rief schnell: “Ach, hört sie euch an, so bescheiden! Wahrlich, sie muss mein Kind sein!“
Loki verdrehte die Augen und warf zum ersten mal seit einer ganzen Weile einen Blick zu seinem Bruder, der sagte: Das würde also nun mein Schwiegervater und meine Schwägerin werden? Verdammt! Aber was soll's. Ella war ihm das Wert.
Thor verstand ihn auch ohne Worte und lachte. Da würde er wohl doch nicht seinen Thron aufgeben müssen und alle hatten bekommen, was sie sich gewünscht hatten… naja… fast alle bis auf Alva. Um das alles nun noch ganz fest zu machen, richtete sich Thor jetzt an Odin: “Also dann hätten wir die Sache geklärt, ja? Ella hier wird von Ragnar als seine Tochter anerkannt, ist somit Teil deiner liebsten Adelsfamilie, Vater, und Loki darf sie heiraten?“
Odin fühlte sich bei dieser plumpen Zusammenfassung wohl etwas peinlich berührt und warf einen kurzen Blick zu Frigga, die ihm aber ein ermutigendes Nicken zuwarf. Also gab er endgültig nach und sagte laut: “So sei es denn!“
Jetzt ließ sich Loki aber nicht mehr aufhalten. Er schubste Ragnar zur Seite, griff Ella‘s Gesicht mit beiden Händen und küsste sie leidenschaftlich!
Alle um sie herum jubelten und auch die noch sitzenden Anwesenden hier im Saal verfielen in Applaus. Nach einer Weile lösten sich die beiden wieder voneinander und Loki fragte leise: “Also soll ich dich nun Eleanor oder Ella nennen?“
Ella lachte. “Du kannst mich nennen wie du willst, mein Prinz.“
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*Das war noch nicht ganz das Ende. Ein Kapitel habe ich noch! Also noch dran bleiben! :-)