Prinz Loki findet seine Cinderella
von Coraline Finn
Kurzbeschreibung
Dies spielt nach dem Film “Thor the dark Kingdom“, nur mit dem Unterschied, dass Loki hier nicht seinen eigenen Tod vorgetäuscht hat, sondern mit Thor zusammen die Erde gerettet und dann mit ihm nach Asgard zurück gekehrt ist, um dort wieder in den Kerker geworfen zu werden. Frigga ist ebenfalls nicht tot, sondern war nur schwer verwundet und ist nach mehreren Wochen Todeskampf nun doch wieder aufgewacht. Ansonsten sagt der Titel schon genug, denke ich. Dies ist eine Mischung aus Loki und einer klassischen Cinderella story. Lasst euch überraschen! ❤
GeschichteLiebesgeschichte / P12 / Het
Frigga
Jane Foster
Loki
OC (Own Character)
Odin
Thor
18.02.2023
19.03.2023
18
33.833
6
Alle Kapitel
18 Reviews
18 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
1 Review
16.03.2023
1.746
Joran schritt am Abend durch den Schnee zu einem kleinen Häuschen, das einen Spaziergang von ungefähr 20 Minuten vom Palast entfernt lag. Er klopfte an die verwitterte Holztür und eine recht hübsche Frau mittleren Alters mit einem Küchentuch in der Hand öffnete. “Oh, hallo Joran.“ Sagte sie freundlich.
“Hallo Fenja, ist Ella da?“
“Ja, sie ist gerade draußen, hinterm Haus, Feuerholz holen. Soll ich sie rufen?“
“Nein schon gut, ich finde sie,“ sagte er und ging um das Haus herum in den hinteren Garten.
Ella stand dort, mit einem Korb in der Hand, an einem Haufen aufgeschichteter Holzscheite, die von einer kleinen Gartenlaube vom Schnee geschützt wurden und legte nach und nach welche in den Korb.
Joran brachte sie mit einem lauten Pfeifen, das er auch bei den Pferden verwendete, dazu sich nach ihm umzudrehen. “Hey! Du siehst ja gar nicht krank aus!“
Ella stellte ihren Korb auf den Boden. “Joran! Was machst du denn hier?“
“Na die haben in der Küche gesagt, du wärst heute gar nicht zur Arbeit gekommen und da wollte ich mal nachsehen, ob du schwer krank bist.“
“Oh,“ sagte Ella verlegen und setzte sich auf eine Bank die dort stand. “Nein ich… ich bin gar nicht krank.“
Joran setzte sich neben sie. “Hm. Ich hatte da schon so eine seltsame Vermutung… aber die wäre echt total verrückt.“
Das Mädchen strich sich eine blonde Strähne hinters Ohr und schaute ihn nervös an. “Eine Vermutung?“
“Um Hm. Weißt du, gestern Nacht als der Ball schon lange im Gange war, kam plötzlich total aufgelöst jemand zu mir in den Stall. Rate wer!“
“Oh, ich weiß nicht,“ sagte sie ehrlich obwohl sie eine Ahnung hatte und Joran beobachtete ihre Reaktion genau.
“Prinz Loki!“ rief er und Ella fiebte überrascht. “Er wollte ganz plötzlich, dass ich ihm sein Pferd hole, obwohl das doch ganz hinten im Stall stand und all die Pferde der Ballgäste davor waren… Na und außerdem hätte er doch auch gar nicht im Stall sondern auf dem Ball sein müssen, aber er hat darauf bestanden, dass ich ihm sofort sein Pferd hole!“
“Oh,“ machte Ella nur.
Joran erzählte weiter. “Ich habe nicht gesehen, wann er dann von seinem Ausritt wieder zurückgekommen ist, denn so lange ich noch gearbeitet habe war es nicht. Allerdings hatten sich heute den ganzen Tag über die merkwürdigsten Gerüchte im Palast herumgesprochen.“
“Was denn für Gerüchte?“
“Na zum einen, hätte Loki angeblich die ganze Nummer mit der Brautsuche platzen lassen! Er hat keine der feinen Weiber genommen und ist statt dessen einfach abgehauen!“
“Was?!“ rief Ella jetzt erschrocken.
“Oh ja! Da bist du platt was? Die ganzen Adelsgäste haben sich dann alle furchtbar aufgeregt, als sie wieder abgefahren sind und es gab einen Riesengeschrei im Hof zwischen den Gästen und Odin.“
“Oh nein!“
“Man sagt, der Prinz wäre erst nach Sonnenaufgang wieder im Palast aufgetaucht und dann hätte es noch mehr Geschrei gegeben, zwischen Odin und ihm.“
Ella wurde immer unruhiger. Oh je, was hatte sie da nur angerichtet?
“Man konnte sie bis in den Flur hinein streiten hören und angeblich ging es darum, dass Loki – und jetzt halt dich fest – eine Affäre mit einem Dienstmädchen hatte!“
Ella hielt den Atem an, und Joran lachte.
“Unglaublich, oder? Loki? Der Schrecken aller Dienstboten! Welche hat den denn freiwillig ran gelassen?“
Ella schluckte.
“Ja und es wird sogar noch besser! Angeblich hätte sich dieses Dienstmädchen gestern Abend heimlich auf den Ball geschlichen und hätte ihr Gesicht hinter einem Schleier verborgen gehabt und dann vor allen Leuten mit ihm getanzt!“
“Oh.“
“Aber dann ist sie geflüchtet, ehe man sie entlarvt hätte, man weiß nur sie war blond und ungefähr so groß… naja… wie du.“
Hier zuckte sie zusammen, aber falls Joran es gemerkt hatte, lies er sich nichts anmerken, denn er erzählte weiter.
“Tja und der Familienstreit heute morgen muss wohl echt heftig gewesen sein. Sogar so schlimm, das es zum Kampf zwischen dem König und den Prinzen gekommen ist!“
“Was?! Ist das dein Ernst? Ein Kampf? Aber… das kann nicht sein!“
“Doch, man konnte Waffen klirren hören und Thor hatte kurz vorher noch seinen Hammer gerufen, der durch die Gänge geflogen war.“
“Oh bei Walhalla! Wurde jemand verletzt?“
Joran lachte wieder. Offenbar fand er die Sache furchtbar lustig, ganz im Gegensatz zu Ella, die völlig aufgelöst war. “Nein, ich denke nicht, zumindest nicht so schlimm, dass man davon etwas gesehen hätte. Und der Kampf hatte auch nicht lange gedauert, da Frigga gleich die Wachen gerufen hatte und die haben sich dann todesmutig zwischen den König und die Prinzen gestellt. Das hat sie dann, zum Glück für die Wachen, wieder zur Vernunft gebracht und sie haben ihre Waffen nieder gelegt aber Loki hat man danach wieder eingesperrt.“
“Was??? Er sitzt wieder im Kerker?!“ rief sie entsetzt.
“Nein, Frigga hat nur einen Zauber um seine Gemächer herum gelegt, so dass niemand hinein oder heraus kann, auch die Dienstboten können nicht hinein, um ihm was zu essen zu bringen. Soll wohl fürs erste seine Strafe sein.“
“Oh nein! Der arme Loki!“ jammerte sie verzweifelt und Joran beäugte sie kritisch, schließlich sagte er nach einer Weile:
“Also?“
“Also was?“
“Willst du mir dazu was sagen?“
“Hä? Was… was soll ich dir sagen wollen?“
“Naja… Du kamst heute nicht in die Arbeit, obwohl du nicht krank bist, ich weiß, dass du dich schon mal heimlich in Loki‘s Gemächer geschlichen hast und ich weiß, dass du ihn immer verteidigst, wenn ich über ihn lästere.“
Ella wurde rot. “Das mache ich doch gar nicht.“
“Aber sicher! Und du hast ihn gerade bedauert, obwohl der halbe Hofstaat vermutlich froh darüber ist, dass er erst mal wieder weg ist.“
Sie schwieg verdächtig.
“Ella… du würdest mir, deinem besten Freund, doch sagen, wenn du eine Affäre mit dem Prinzen hättest?“
“Ich hatte keine Affäre mit ihm, wir haben uns nur ein mal geküsst!“ platzte es plötzlich aus ihr heraus, ehe sie sich hatte stoppen können.
“Ach verdammt! Bei den Göttern, ich hatte Recht! Du bist das geheimnisvolle Dienstmädchen, das gestern auf dem Ball war! Du bist der Grund, warum er die ganze Nacht unterwegs war, um nach dir zu suchen, nicht wahr? Er wollte dich finden, um dir einen Antrag zu machen!“
Ella‘s Augen wurden groß. “Was? Was sagst du da?“
“Ach so, das hatte ich vergessen zu erwähnen. Loki hatte einen gläsernen Schuh gefunden, von dem geheimnisvollen Mädchen und dann, kurz vor seinem Verschwinden, der ganzen Ballgesellschaft verkündet er würde nur die Frau heiraten, der dieser Schuh passt! Also… jetzt verrate mir doch bitte mal, wo du ein prachtvolles Kleid und gläserne Schuhe her bekommen hattest!“
Ella musste das alles erst mal verarbeiten. Sie stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab, dann begann sie mit einem Seufzen zu erzählen: “Du erinnerst dich noch an meine Probleme mit der Magie?“ Joran nickte. “Also… die wurden schlimmer und da bin ich zu Loki gegangen, damit er mir hilft.“
“Ist nicht dein Ernst? Hat er dich nicht sofort zur Schnecke gemacht und wieder weg geschickt?“
“Nein. Er war sehr nett und hilfsbereit. Er hat mir sein Lieblingsbuch über Magie geliehen und… naja… da kam es zu dem Kuss. Deswegen hab ich niemandem davon erzählt. Ich hab mich so geschämt.“
“Ja, verständlich! Ich hätte mich auch geschämt, bei dem Typen!“ lästerte Joran spielerisch und brachte damit Ella ein weinig zum Lachen, so dass sie sich entspannte und ihm einen Klapps auf die Schulter gab.
“Doch nicht wegen ihm, du Doofkopf! Wegen mir! Ich bin schließlich nur ein Dienstmädchen und er ist ein Prinz! Er darf nur eine Adelige heiraten und jetzt hab ich ihm alles ruiniert! Ich hätte nicht zu dem Ball gehen dürfen, aber ich dachte doch nicht, dass das zu so was führen würde. Ich hab mir dieses Kleid und die Schuhe gezaubert und wollte nur einen ganz kurzen Blick hinein werfen und gleich wieder gehen.“
“Hm, da hast du ihm wohl ganz schön den Kopf verdreht. Naja, ein Wunder ist das nicht. Mir hast du auch gleich gefallen, als ich dich das erste mal gesehen hab,“ gestand er plötzlich. “Aber du hast mich ja immer nur als Freund angesehen. Zu schade eigentlich. Mich hättest du ohne Probleme heiraten können.“
Ella starrte ihn völlig perplex an. “Was? Aber du hast nie etwas gesagt.“
“Ich hab dir doch am Anfang jeden Tag eine getrocknete Blume geschenkt, wenn ich eine im Heu der Pferde gefunden hatte, weißt du nicht mehr?“
“Doch, aber ich dachte du wärst eben nur nett… außerdem hattest du ja dann auch immer mal eine Freundin.“
“Ja, na klar! Meinst du ich warte ewig auf dich? So unsterblich verliebt war ich nun auch wieder nicht!“ sagte er und lachte. “Aber ich fürchte Loki ist es. Du weißt aber schon, dass ihm euer Techtelmechtel seine Freiheit und dir womöglich sogar deinen Kopf kosten könnte, wenn Odin danach ist?“
Ella nickte bestürzt und brach in Tränen aus.
“Hm. Du musst ihn ja wirklich sehr gern haben, um so was zu riskieren.“
“Das hab ich. Und er hat wirklich gesagt, er wolle mich heiraten?“ fragte sie erneut, denn das konnte sie einfach nicht glauben.
Joran nickte, doch da hörte man plötzlich, wie sich Ella‘s Mutter durch ein Räuspern bemerkbar machte und um die Ecke gelaufen kam. Ella erschrak und drehte sich zu ihr um.
“Entschuldigt Kinder, ich wollte eigentlich nicht lauschen, ich wollte nur sagen, dass ich heißen Kakao gemacht habe und fragen ob ihr welchen wollt, aber… also… stimmt das mit dem Prinzen, Ella? Er will dich heiraten? Das war der Grund, warum du gestern weinend nach Hause kamst und dich gleich in dein Zimmer eingesperrt hast?“
Ella nickte. “Es tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe. Es kam mir nur alles selbst so unglaublich vor. Aber, ach! Es ist doch zwecklos! Selbst wenn er das wollen sollte, Joran hat gesagt, Odin hätte ihn deswegen fast erschlagen!“ rief sie schluchzend.
Fenja kam ein Stück näher und legte einen Arm um die Schultern ihrer Tochter. “Ella… eigentlich wollte ich dir das niemals sagen, um dich vor diesem Kummer zu bewahren, aber unter diesen Umständen, ist es denke ich notwendig, dass ich dir die Wahrheit über deinen Vater erzähle.“
Sie hörte auf zu weinen und schaute sie überrascht an. “Was? Welche Wahrheit? Du sagtest er wäre in einer Schlacht gefallen, als ich noch ein Baby war.“
Fenja seufzte. “Ja, das habe ich dir erzählt, damit du ein gutes Bild von ihm hast und mit dem Thema abschließen kannst, aber die Wahrheit ist… er ist gar nicht tot.“
“Hallo Fenja, ist Ella da?“
“Ja, sie ist gerade draußen, hinterm Haus, Feuerholz holen. Soll ich sie rufen?“
“Nein schon gut, ich finde sie,“ sagte er und ging um das Haus herum in den hinteren Garten.
Ella stand dort, mit einem Korb in der Hand, an einem Haufen aufgeschichteter Holzscheite, die von einer kleinen Gartenlaube vom Schnee geschützt wurden und legte nach und nach welche in den Korb.
Joran brachte sie mit einem lauten Pfeifen, das er auch bei den Pferden verwendete, dazu sich nach ihm umzudrehen. “Hey! Du siehst ja gar nicht krank aus!“
Ella stellte ihren Korb auf den Boden. “Joran! Was machst du denn hier?“
“Na die haben in der Küche gesagt, du wärst heute gar nicht zur Arbeit gekommen und da wollte ich mal nachsehen, ob du schwer krank bist.“
“Oh,“ sagte Ella verlegen und setzte sich auf eine Bank die dort stand. “Nein ich… ich bin gar nicht krank.“
Joran setzte sich neben sie. “Hm. Ich hatte da schon so eine seltsame Vermutung… aber die wäre echt total verrückt.“
Das Mädchen strich sich eine blonde Strähne hinters Ohr und schaute ihn nervös an. “Eine Vermutung?“
“Um Hm. Weißt du, gestern Nacht als der Ball schon lange im Gange war, kam plötzlich total aufgelöst jemand zu mir in den Stall. Rate wer!“
“Oh, ich weiß nicht,“ sagte sie ehrlich obwohl sie eine Ahnung hatte und Joran beobachtete ihre Reaktion genau.
“Prinz Loki!“ rief er und Ella fiebte überrascht. “Er wollte ganz plötzlich, dass ich ihm sein Pferd hole, obwohl das doch ganz hinten im Stall stand und all die Pferde der Ballgäste davor waren… Na und außerdem hätte er doch auch gar nicht im Stall sondern auf dem Ball sein müssen, aber er hat darauf bestanden, dass ich ihm sofort sein Pferd hole!“
“Oh,“ machte Ella nur.
Joran erzählte weiter. “Ich habe nicht gesehen, wann er dann von seinem Ausritt wieder zurückgekommen ist, denn so lange ich noch gearbeitet habe war es nicht. Allerdings hatten sich heute den ganzen Tag über die merkwürdigsten Gerüchte im Palast herumgesprochen.“
“Was denn für Gerüchte?“
“Na zum einen, hätte Loki angeblich die ganze Nummer mit der Brautsuche platzen lassen! Er hat keine der feinen Weiber genommen und ist statt dessen einfach abgehauen!“
“Was?!“ rief Ella jetzt erschrocken.
“Oh ja! Da bist du platt was? Die ganzen Adelsgäste haben sich dann alle furchtbar aufgeregt, als sie wieder abgefahren sind und es gab einen Riesengeschrei im Hof zwischen den Gästen und Odin.“
“Oh nein!“
“Man sagt, der Prinz wäre erst nach Sonnenaufgang wieder im Palast aufgetaucht und dann hätte es noch mehr Geschrei gegeben, zwischen Odin und ihm.“
Ella wurde immer unruhiger. Oh je, was hatte sie da nur angerichtet?
“Man konnte sie bis in den Flur hinein streiten hören und angeblich ging es darum, dass Loki – und jetzt halt dich fest – eine Affäre mit einem Dienstmädchen hatte!“
Ella hielt den Atem an, und Joran lachte.
“Unglaublich, oder? Loki? Der Schrecken aller Dienstboten! Welche hat den denn freiwillig ran gelassen?“
Ella schluckte.
“Ja und es wird sogar noch besser! Angeblich hätte sich dieses Dienstmädchen gestern Abend heimlich auf den Ball geschlichen und hätte ihr Gesicht hinter einem Schleier verborgen gehabt und dann vor allen Leuten mit ihm getanzt!“
“Oh.“
“Aber dann ist sie geflüchtet, ehe man sie entlarvt hätte, man weiß nur sie war blond und ungefähr so groß… naja… wie du.“
Hier zuckte sie zusammen, aber falls Joran es gemerkt hatte, lies er sich nichts anmerken, denn er erzählte weiter.
“Tja und der Familienstreit heute morgen muss wohl echt heftig gewesen sein. Sogar so schlimm, das es zum Kampf zwischen dem König und den Prinzen gekommen ist!“
“Was?! Ist das dein Ernst? Ein Kampf? Aber… das kann nicht sein!“
“Doch, man konnte Waffen klirren hören und Thor hatte kurz vorher noch seinen Hammer gerufen, der durch die Gänge geflogen war.“
“Oh bei Walhalla! Wurde jemand verletzt?“
Joran lachte wieder. Offenbar fand er die Sache furchtbar lustig, ganz im Gegensatz zu Ella, die völlig aufgelöst war. “Nein, ich denke nicht, zumindest nicht so schlimm, dass man davon etwas gesehen hätte. Und der Kampf hatte auch nicht lange gedauert, da Frigga gleich die Wachen gerufen hatte und die haben sich dann todesmutig zwischen den König und die Prinzen gestellt. Das hat sie dann, zum Glück für die Wachen, wieder zur Vernunft gebracht und sie haben ihre Waffen nieder gelegt aber Loki hat man danach wieder eingesperrt.“
“Was??? Er sitzt wieder im Kerker?!“ rief sie entsetzt.
“Nein, Frigga hat nur einen Zauber um seine Gemächer herum gelegt, so dass niemand hinein oder heraus kann, auch die Dienstboten können nicht hinein, um ihm was zu essen zu bringen. Soll wohl fürs erste seine Strafe sein.“
“Oh nein! Der arme Loki!“ jammerte sie verzweifelt und Joran beäugte sie kritisch, schließlich sagte er nach einer Weile:
“Also?“
“Also was?“
“Willst du mir dazu was sagen?“
“Hä? Was… was soll ich dir sagen wollen?“
“Naja… Du kamst heute nicht in die Arbeit, obwohl du nicht krank bist, ich weiß, dass du dich schon mal heimlich in Loki‘s Gemächer geschlichen hast und ich weiß, dass du ihn immer verteidigst, wenn ich über ihn lästere.“
Ella wurde rot. “Das mache ich doch gar nicht.“
“Aber sicher! Und du hast ihn gerade bedauert, obwohl der halbe Hofstaat vermutlich froh darüber ist, dass er erst mal wieder weg ist.“
Sie schwieg verdächtig.
“Ella… du würdest mir, deinem besten Freund, doch sagen, wenn du eine Affäre mit dem Prinzen hättest?“
“Ich hatte keine Affäre mit ihm, wir haben uns nur ein mal geküsst!“ platzte es plötzlich aus ihr heraus, ehe sie sich hatte stoppen können.
“Ach verdammt! Bei den Göttern, ich hatte Recht! Du bist das geheimnisvolle Dienstmädchen, das gestern auf dem Ball war! Du bist der Grund, warum er die ganze Nacht unterwegs war, um nach dir zu suchen, nicht wahr? Er wollte dich finden, um dir einen Antrag zu machen!“
Ella‘s Augen wurden groß. “Was? Was sagst du da?“
“Ach so, das hatte ich vergessen zu erwähnen. Loki hatte einen gläsernen Schuh gefunden, von dem geheimnisvollen Mädchen und dann, kurz vor seinem Verschwinden, der ganzen Ballgesellschaft verkündet er würde nur die Frau heiraten, der dieser Schuh passt! Also… jetzt verrate mir doch bitte mal, wo du ein prachtvolles Kleid und gläserne Schuhe her bekommen hattest!“
Ella musste das alles erst mal verarbeiten. Sie stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab, dann begann sie mit einem Seufzen zu erzählen: “Du erinnerst dich noch an meine Probleme mit der Magie?“ Joran nickte. “Also… die wurden schlimmer und da bin ich zu Loki gegangen, damit er mir hilft.“
“Ist nicht dein Ernst? Hat er dich nicht sofort zur Schnecke gemacht und wieder weg geschickt?“
“Nein. Er war sehr nett und hilfsbereit. Er hat mir sein Lieblingsbuch über Magie geliehen und… naja… da kam es zu dem Kuss. Deswegen hab ich niemandem davon erzählt. Ich hab mich so geschämt.“
“Ja, verständlich! Ich hätte mich auch geschämt, bei dem Typen!“ lästerte Joran spielerisch und brachte damit Ella ein weinig zum Lachen, so dass sie sich entspannte und ihm einen Klapps auf die Schulter gab.
“Doch nicht wegen ihm, du Doofkopf! Wegen mir! Ich bin schließlich nur ein Dienstmädchen und er ist ein Prinz! Er darf nur eine Adelige heiraten und jetzt hab ich ihm alles ruiniert! Ich hätte nicht zu dem Ball gehen dürfen, aber ich dachte doch nicht, dass das zu so was führen würde. Ich hab mir dieses Kleid und die Schuhe gezaubert und wollte nur einen ganz kurzen Blick hinein werfen und gleich wieder gehen.“
“Hm, da hast du ihm wohl ganz schön den Kopf verdreht. Naja, ein Wunder ist das nicht. Mir hast du auch gleich gefallen, als ich dich das erste mal gesehen hab,“ gestand er plötzlich. “Aber du hast mich ja immer nur als Freund angesehen. Zu schade eigentlich. Mich hättest du ohne Probleme heiraten können.“
Ella starrte ihn völlig perplex an. “Was? Aber du hast nie etwas gesagt.“
“Ich hab dir doch am Anfang jeden Tag eine getrocknete Blume geschenkt, wenn ich eine im Heu der Pferde gefunden hatte, weißt du nicht mehr?“
“Doch, aber ich dachte du wärst eben nur nett… außerdem hattest du ja dann auch immer mal eine Freundin.“
“Ja, na klar! Meinst du ich warte ewig auf dich? So unsterblich verliebt war ich nun auch wieder nicht!“ sagte er und lachte. “Aber ich fürchte Loki ist es. Du weißt aber schon, dass ihm euer Techtelmechtel seine Freiheit und dir womöglich sogar deinen Kopf kosten könnte, wenn Odin danach ist?“
Ella nickte bestürzt und brach in Tränen aus.
“Hm. Du musst ihn ja wirklich sehr gern haben, um so was zu riskieren.“
“Das hab ich. Und er hat wirklich gesagt, er wolle mich heiraten?“ fragte sie erneut, denn das konnte sie einfach nicht glauben.
Joran nickte, doch da hörte man plötzlich, wie sich Ella‘s Mutter durch ein Räuspern bemerkbar machte und um die Ecke gelaufen kam. Ella erschrak und drehte sich zu ihr um.
“Entschuldigt Kinder, ich wollte eigentlich nicht lauschen, ich wollte nur sagen, dass ich heißen Kakao gemacht habe und fragen ob ihr welchen wollt, aber… also… stimmt das mit dem Prinzen, Ella? Er will dich heiraten? Das war der Grund, warum du gestern weinend nach Hause kamst und dich gleich in dein Zimmer eingesperrt hast?“
Ella nickte. “Es tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe. Es kam mir nur alles selbst so unglaublich vor. Aber, ach! Es ist doch zwecklos! Selbst wenn er das wollen sollte, Joran hat gesagt, Odin hätte ihn deswegen fast erschlagen!“ rief sie schluchzend.
Fenja kam ein Stück näher und legte einen Arm um die Schultern ihrer Tochter. “Ella… eigentlich wollte ich dir das niemals sagen, um dich vor diesem Kummer zu bewahren, aber unter diesen Umständen, ist es denke ich notwendig, dass ich dir die Wahrheit über deinen Vater erzähle.“
Sie hörte auf zu weinen und schaute sie überrascht an. “Was? Welche Wahrheit? Du sagtest er wäre in einer Schlacht gefallen, als ich noch ein Baby war.“
Fenja seufzte. “Ja, das habe ich dir erzählt, damit du ein gutes Bild von ihm hast und mit dem Thema abschließen kannst, aber die Wahrheit ist… er ist gar nicht tot.“