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Ufullkommenhet er en Form av Frihet 2

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / Het
Emil Hegle Svendsen Johannes Thingnes Bø OC (Own Character) Tarjei Bø
10.02.2023
19.03.2023
17
17.604
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19.03.2023 1.117
 
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Die stressige Phase vor Olympia hatte begonnen. Bei uns im Team war nach Weihnachten eine Dynamik der Panik ausgebrochen. Und die Tour de Ski war nicht sonderlich hilfreich dabei Ruhe in unser Team zu bringen. Bei uns war der Kampf um die Plätze im Olympiateam ausgebrochen. Das Therese ihren Platz sicher hatte, war uns allen schon halbwegs klar, aber sonst war es im Frauenteam relativ offen. Ich rechnete mir eigentlich ziemlich gute Chancen aus. Ich lag im Weltcup relativ gut in den Top 10 und außerdem war ich auch Titelverteidigerin. Aber ich wusste auch, dass es die Tour de Ski sein würde, die entscheiden würde.

Wie immer fing die Tour mit einem Sprint an und ich hatte mir vorgenommen ins Finale zu kommen, um mir eine gute Ausgangslage in der Tour zu verschaffen. In der Quali lief es wirklich gut. Im Rennen gegen die Uhr konnte ich mich unter den besten 15 halten und schaffte es so in die Viertelfinale, allerdings suchte ich vorher nochmal meinen Techniker auf, damit wir nochmal an meinen Skiern feilen konnten.

„Gjert, hei. Warte mal. Können wir nochmal über meine Skier gehen. Die sind am Berg nicht so gut vom Fuß gegangen." Ich erläutere ihm, was mich an meinen Skiern stört.

„Na klar. Wir haben ja Zeit bis zum Viertelfinale."

Zusammen machen wir uns auf den Weg in den Wachstruck, wo schon die anderen Techniker an den Skiern arbeiten. Gjert schnappte sich meine Skier und verzog sich in seine Nische zurück, während ich mit einer Betreuerin nochmal die Videos ansehe um die Technik noch einmal zu analysieren. Eigentlich sah alles ziemlich gut aus. Eigentlich hatte ich noch einmal mit Inga sprechen wollen, aber sie war ziemlich mit Therese beschäftigt, weshalb für ein kurzes Gespräch mit mir letzten Endes keine Zeit mehr war. Generell hatte sich das Verhältnis zwischen mir und Inga seit der letzten Saison nicht wirklich gebessert und wir liefen immer noch wie auf Kohlen um uns herum. Glücklicherweise hatte ich seit dem Ende der letzten Saison wieder eine Heimtrainerin, was mich weitestgehend unabhängig von Inga sein lies. Tone war zwar um einiges älter als ich, hatte aber auch schon mit Emil gearbeitet, was mir Vertrauen in sie gegeben hatte. Und im Moment war ich wirklich zufrieden, wie alles lief. Trotzdem wäre es mir lieber, wenn es auch mit Inga wieder besser laufen würde.

Wenig später stand ich dann im Viertelfinale am Start und merkte schon auf den ersten Metern, dass Gjert ganze Arbeit mit meinen Skiern geleistet hatte. Es fühlte sich an, als würde ich fliegen. Ich hatte aber auch gemerkt, dass meine Form über Weihnachten besser geworden sein musste, weil mich das Training auch kaum angestrengt hatte. Umso glücklicher war ich jetzt diese Form in den Wettkampf bringen zu können. Als zweite meines Viertelfinales schaffte ich es in das Halbfinale und irgendwas sagte mir, dass es heute ins Finale gehen würde.

Und mein Gefühl sollte mich nicht trügen. Nachdem ich mein Halbfinale gewinnen konnte, war mir der Weg ins Finale natürlich offen, was sich wirklich gut anfühlte. Normalerweise war ich nicht unbedingt ein Gast im Sprintfinals gewesen, in der letzten Zeit, weshalb ich jetzt umso glücklicher war, dass es kurz vor den Spielen so gut lief.

Im Finale musste ich mich allerdings geschlagen geben. Jessie Diggins, meine Teamkollegin Mathilde Myhrvold und Anamarija Lampic waren schneller als ich. Trotzdem, mit einem vierten Platz war ich sehr zufrieden. Vor allem auch, weil es morgen über die 10km gehen würde und ich mir tatsächlich Chancen auf das Podest ausrechnen konnte.

Ich war gerade auf dem Weg zurück ins Hotel, als mein Handy klingelte. Es war Tone.

„Hei, Tone."

„Hei, Liva. Das Rennen sah gut aus. Hast du dich auch gut gefühlt?" Tone war genau wie Tarjei. Sie fragte mich immer als erstes, wie es mir ging.

Häufig wollte ich darauf einfach nicht antworten. Es viel mir immer noch schwer mich zu öffnen, vor allem, wenn ich an schlechten Tagen über meine Gefühle sprechen musste.

„Ich habe mich super gefühlt. Ich glaube ich werde rechtzeitig für Olympia perfekt in Form sein." Eröffne ich ihr.

„Das klingt sehr gut. Nimm die Tour bitte als Vorbereitung. Nicht zu viel Stress, sondern Formaufbau."

„Ich werde es verbinden. Formaufbau und Olympiaquali." Eröffne ich.

„Das ist für mich in Ordnung. Aber übertreib es nicht. Es bringt uns nichts, wenn du bei Olympia fertig bist." Tone appelliert wieder mal an meinen Verstand und ich bin diesmal wirklich gewillt auf sie zu hören.

„Wird erledigt. Sprechen wir morgen wieder?" frage ich Tone.

„Klar. Wir müssen doch analysieren. Aber jetzt wünsche ich dir erstmal eine gute Nacht." Tone klingt schon relativ müde.

„Okay. Dir auch eine gute Nacht." Ich verabschiede mich und lege dann auf.

Anschließend schlüpfe ich, im Hotel angekommen, in meine Kuschelsocken und lege mich ins Bett. Ich muss einfach kurz entspannen, bevor ich zum Abendessen gehen würde. Ich war wirklich froh, als sich die Ruhe in meinem Körper breit machte. Doch diese wurde schnell unterbrochen, als Heidi, meine Zimmer Genossin in unser Zimmer kam.

„Liva. Kommst du mit zum Essen? Inga will was besprechen." Ihr Blick liegt auf mir.

„Natürlich. Weißt du worum es geht?" jetzt stelle ich die Frage.

„Ich glaube es geht um Olympia." Verdammt. Damit hatte ich heute Abend nicht gerechnet.

Wir laufen gemeinsam nach unten in den Speisesaal und ich merke, dass auch Heidi nicht sonderlich glücklich aussieht.

„Hey, es wird schon alles gut gehen." Versuche ich sie aufzumuntern. Es scheint aber nicht zu klappen.

Wenig später sind wir zusammen im Speisesaal angekommen und setzen uns zu den anderen an den großen Tisch.

„Schön das ihr da seid. Ich möchte gerne mit euch allen über die Olympianominierungen sprechen." Eröffnet Inga und ein Raunen geht durch die Runde.

„Also. Ich habe mich dazu entschieden jetzt schon drei von euch zu nominieren. Fünf weitere Plätze werden nach der Tour vergeben." Es macht sich immer mehr Panik in mir breit.

„Der erste Platz geht an Therese. Für dich sind in allen Rennen, bis auf den Teamsprint und den Sprint Einsätze geplant." Nur noch zwei Plätze. Ich merke wie ich zu zittern beginne. Ich möchte die Tour so gerne ohne Druck laufen.

„Der zweite Platz ist für heidi. Über Einsätze werden wir noch sprechen." Ich merke, wie sich Heidi neben mir entspannt.

„Und zum Schluss. Liva. Wir haben uns lange beraten und würden dich gerne in allen Rennen starten lassen. Wir haben nämlich das Gefühl, dass du in allen Rennen Medaillenchancen hättest. Und wir würden dir gerne das Vertrauen geben." Jetzt bin ich irgendwie noch mehr geschockt. Alle Rennen. Sie scheinen wirklich viel Vertrauen in mich zu haben.

„Dankeschön. Ich bin froh, dass ihr mir das Vertrauen geben wollt."

Glücklich bleibe ich beim Essen sitzen.
 
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