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Ein Leben für ein Leben (Beilzeit; Schwertzeit; Windzeit; Wolfzeit - Teil 6

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
Guy of Gisburne Herne der Jäger Marion of Leaford Robert de Rainault der Sheriff of Nottingham Robin of Loxley / Robert of Huntingdon
09.02.2023
09.02.2023
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Der Schmerz war unbeschreiblich stark und unbeschreiblich schrecklich.
Zwar war dies nicht das erste Mal in seinem Leben, dass auf ihn geschossen worden war, aber bislang war ihm das immer nur in einer Kampfsituation passiert, in einer Situation, in der er bereits im Voraus hatte damit rechnen müssen verletzt zu werden. Dieses Mal war hingegen völlig anders, denn für ihn hatte alles ganz einfach ausgesehen. Es hätte kein Problem sein dürfen, die Gesetzlosen im Schlaf zu überraschen und zu überwältigen. Endlich einmal hätte er als Sieger aus einem Kampf hervorgehen sollen. Und nun …
Nun war ihm auf ziemlich schmerzhafte Weise klargeworden, dass er sich nicht ausschließlich auf Hood hätte konzentrieren sollen. Er hätte nicht den Fehler begehen dürfen dieses Miststück nicht zu beachten. Er hätte …
Ihm war bewusst, dass diese Überlegungen zu nichts führten. Aber sie schafften es, ihn zumindest für einen Augenblick von dem Schmerz in seinem Rücken abzulenken, von den Schwierigkeiten zu atmen und auch davon feststellen zu müssen, dass sein Körper ihm nicht mehr gehorchen wollte, sich nicht mehr bewegen wollte.
Das durfte er auf keinen Fall zulassen, denn er musste hinter den Flüchtenden her. Er musste sie aufhalten oder der Sheriff würde ihm die Hölle heiß machen. Obwohl ihm auch jetzt schon so heiß war, als wenn er sich schon in der Hölle befand. Ausschließen wollte er diese Möglichkeit nicht mehr als er feststellte, dass er von Flammen umgeben war. Aber damit wollte er sich jetzt auch nicht befassen und so ignorierte er seine Umgebung auf dem Weg zum Scheunentor, durch das die Gesetzlosen bereits verschwunden waren.
Er konnte nicht sagen, wie er es schließlich ins Freie geschafft hatte. Er konnte auch nicht sagen, wann die Armbrust ihren Weg in seine Hände gefunden hatte. Zu seinem Glück war sie bereits gespannt, denn er war sich sicher keine Kraft mehr dafür zu haben. Der Schmerz in seinem Rücken war inzwischen so unerträglich, dass er es ihm fast unmöglich machte zu atmen. Das Bisschen an Luft, welches den Weg in seine Lungen fand, reichte kaum aus die Waffe hochzunehmen. Zum Zielen fand er keine Zeit – und vor allem keine Kraft – mehr, er war nur in der Lage auf die Schatten zu starren, die sich im Hof bewegten und abzudrücken.
Er konnte sich natürlich nicht sicher sein, aber seine Erfahrung sagte ihm, er habe jemanden getroffen. Dies vermittelte ihm ein angenehmes Gefühl der Zufriedenheit, was aber nicht lange anhielt. Nachdem ihm nun gelungen war, was er sich vorgenommen hatte, gab es nichts mehr, was ihn von seinen Schmerzen ablenken konnte. Und nun spürte er nicht nur den Bolzen der Armbrust, der in seinen Rücken eingedrungen war, sondern auch weitere Schmerzen an seiner linken Seite und in seinem linken Arm. Nachdem er es geschafft hatte, den Kopf mühsam etwas zu drehen, konnten ihm die Flammen nicht entgehen, die sich durch seine Kleidung fraßen und offensichtlich auch bereits seine Haut erreicht hatten.
Bei diesem Anblick verließ ihn das letzte Quäntchen Kraft, welches ihn noch aufrecht gehalten hatte. Sofort kippte er nach vorne und fand sich dann in der Pferdetränke wieder, die ihm den Weg versperrt hatte. Aber er empfand es als einen Glücksfall in das schmutzige Wasser zu fallen, denn dieses schien die Flammen auf der Stelle gelöscht zu haben. Seine Erleichterung war allerdings nur von kurzer Dauer, denn ihm entging nicht, dass die Schmerzen nicht zusammen mit den Flammen verschwunden waren und in diesem Moment hoffte er nur noch auf ein schnelles Ende. Und weil er auch zuvor schon nicht mehr hatte atmen können, störte es ihn auch nicht, dass sein Kopf unter Wasser geraten war.
Mit einem Mal überfielen ihn jedoch die Erinnerungen an den Tag, als Hood und seine Spießgesellen versucht hatten ihn zu ertränken. Damals hatte er die Tortur nur knapp überlebt, aber der Gedanke, sein Leben könne nun in gleicher Weise in dieser Tränke zu Ende gehen, verschaffte ihm noch einmal die Kraft sich aufzurichten, sodass er schließlich daneben auf den Boden fiel. Atmen konnte er allerdings trotzdem nicht und so wünschte er sich sehnlichst endlich in Bewusstlosigkeit zu versinken. Daran änderte auch die Erkenntnis nichts, dass er mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr daraus erwachen würde, denn dies war ihm in diesem Moment völlig egal. In seinem Leben hatte er bereits sehr viel Schmerz ertragen und aushalten müssen und daher wusste er auch genau, wann es selbst für ihn zu viel wurde. Er wusste auch, dass er diesen Punkt bereits erreicht hatte und er nun auch den Tod als eine Erlösung ansehen würde.
In seinem Kopf hatte er die Entscheidung sein Leben loszulassen bereits getroffen, aber sein Körper war nicht damit einverstanden. Nach wie vor versuchte er Luft in seine Lungen zu saugen und schaffte es dann sogar, zumindest so viel davon einzuatmen, dass er noch etwas weitermachen konnte. Wenn es nach seinem Kopf ging, war dies zu viel Luft, weil sie ihn daran hinderte in der Schwärze der Bewusstlosigkeit zu versinken. Auf der anderen Seite war es zu wenig Luft, um sich aus eigener Kraft bewegen zu können.
Plötzlich spürte er Hände auf seinem Körper, während er gleichzeitig Stimmen in seiner Nähe hörte. Dann wurde er bewegt, wobei niemand Rücksicht auf seine Verletzungen nahm. Deswegen verbrauchte er einen Teil der kostbaren Luft in seinen Lungen für einen Schmerzensschrei, obwohl er versuchte seine Schwäche nicht zu zeigen. Was danach geschah entging ihm völlig.
Als er wieder in der Lage war, etwas von seiner Umgebung mitzubekommen, fand er sich bäuchlings auf einer harten Oberfläche liegend wieder, aber er hatte keine Ahnung, wie er dorthin gekommen sein konnte. Er versuchte die Augen zu öffnen, scheiterte aber damit, denn er musste feststellen, dass er noch nicht einmal über die Kraft verfügte seine Lider zu bewegen. Alles was er noch hatte, benötigte er dafür weiterhin atmen zu können. Jeder andere Teil seines Körpers war unwichtig geworden, denn er musste sich einzig auf das Einatmen und das Ausatmen konzentrieren. Dies verdrängte sogar den Schmerz, der ihn nicht verlassen hatte. Allerdings ließ es ihn nicht das Gefühl der Hilflosigkeit vergessen, denn ihm war nur zu bewusst, dass er allem ausgeliefert sein würde, was nun kam, ohne etwas tun zu können. Er war nur noch dazu in der Lage hier zu liegen und den Menschen zuzuhören, die ihn umstanden. Aber zumindest hatten sie damit aufgehört ihn anzufassen und zu bewegen.
„Wo ist er?“, vernahm er völlig unerwartet die Stimme des Sheriffs. „Giiisbuuurne!“
Aus einem Reflex heraus versuchte er zu antworten, aber er brachte nicht mehr als ein mitleiderregendes Stöhnen hervor.
„Was ist geschehen?“ Die Stimme erklang nun unmittelbar aus der Nähe und dann war plötzlich ein würgendes Geräusch zu hören. War das etwa auch der Sheriff?
„Schickt für den Arzt!“, befahl de Rainault und der Ritter konnte seinem Tonfall ohne Probleme entnehmen, dass er tatsächlich derjenige war, der gerade gewürgt hatte. Offensichtlich hatte er sich wieder von ihm entfernt, denn die Stimme war leiser geworden. Aber vielleicht ließ ja auch nur sein Gehör nach. Vielleicht kam nun endlich die ersehnte Bewusstlosigkeit.
Sein Körper klammerte sich allerdings nach wie vor daran nicht in der Schwärze zu versinken, obwohl sich jetzt auch die Schmerzen wieder bemerkbar machten. Dazu wurde nun jeder Atemzug von einem rasselnden Geräusch begleitet, welches ihm irgendwie bekannt vorkam, aber was er in seiner jetzigen Situation nicht identifizieren konnte. Trotzdem überkam ihn ganz unerwartet ein Gefühl der Verzweiflung.
Vielleicht war er zwischendurch aber doch bewusstlos geworden, weil er auf einmal neben sich eine andere Stimme vernahm. Der Arzt war eingetroffen.
Und seine Worte machten dem Ritter klar, dass dieser ihn bereits untersucht hatte. „Ich kann den Bolzen entfernen und die Verbrennungen behandeln, My Lord Sheriff, aber ich habe wenig Hoffnung, dass er überlebt. Es ist ein Wunder, dass er immer noch atmet. Die Behandlung könnte ihn umbringen. Soll ich trotzdem weitermachen, My Lord?“
Der Ritter wusste, dass der Sheriff es hasste Geld auszugeben, wenn er nichts dafür erhielt, daher war Gisburne fest davon überzeugt, er werde dem Arzt die Erlaubnis verweigern. Der Verletzte war in dieser Hinsicht auch durchaus einer Meinung mit ihm, weil er sich nichts sehnlicher wünschte als ein Ende seiner Qualen. Was seiner Erfahrung nach nur mit seinem Tod erreicht werden konnte.
„Beginnt!“, ertönte der knappe Befehl.
Es dauerte nicht lange, bis die Bemühungen des Arztes Sir Guy endlich in die ersehnte Schwärze der Bewusstlosigkeit sandte, wobei er erneut inbrünstig hoffte, nicht mehr daraus zu erwachen.
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Robin hatte es gerade geschafft, sie hinter sich aufs Pferd zu ziehen, als sie einen heftigen Schlag im Rücken verspürte. Der daraus resultierende Schmerz war so groß, dass ihr die Luft fehlte, um einen Schrei auszustoßen und dann war sie damit beschäftigt sich festzuhalten, denn das Pferd brachte sie beide im Galopp von der brennenden Scheune weg. Sie hatte keine Zeit, sich mit dem zu beschäftigen, was mit ihr passiert war.
Der neue Tag ließ noch auf sich warten und daher fiel ihr nicht sofort auf, dass die Schwärze vor ihren Augen nicht nur von der Dunkelheit der Nacht herrührte. Kurz kam ihr der Gedanke, sie müsse Robin sagen, dass etwas mit ihr nicht in Ordnung war, aber dann sandte eine Bewegung des Pferdes erneut Schmerz durch ihren Körper und sie war nur noch dazu in der Lage, sich an ihrem Ehemann festzuklammern, um nicht herabzufallen. Dies war aber etwas, was sie sich auf keinen Fall erlauben durfte, weil sie damit rechnete sie würden verfolgt werden.
Über ihr eigenes bemühtes Luftholen und das Hufgetrappel ihres Reittiers konnte sie wie aus weiter Ferne ein zweites Pferd hören, das sich irgendwo vor ihnen befand. Sie empfand Erleichterung, denn in diesem Moment ging ihr auf, dies müssten Tuck und Much sein, die offensichtlich die Führung übernommen hatten. Wohin sie unterwegs waren konnte sie in ihrem Zustand nicht feststellen, aber sie hoffte auf den Schutz von Sherwood, denn dort wäre sie in der Lage sich auszuruhen.
Während sie sich weiterhin an Robin klammerte und obwohl sie ihr Gesicht an seinem Rücken verbarg, wurde sie gewahr, wie es um sie herum langsam heller wurde und sie verstand, dass sie bereits lange genug unterwegs waren, um den Tagesanbruch mitzuerleben. Sie wunderte sich, denn ihrer Meinung nach hätten sie den Wald schon lange erreichen müssen. Aber sie kam nicht dazu weiter darüber nachzudenken, wohin die Pferde sie trugen, denn der Schmerz in ihrem Rücken war noch einmal stärker geworden und inzwischen fiel es ihr bereits schwer, nur zu atmen und sich weiterhin festzuhalten. Sie konnte nur hoffen, dass Robin von ihrem Zustand nichts mitbekam, denn er würde sicherlich sofort anhalten und dies ungeachtet der Tatsache, dass ihnen ihre Verfolger direkt auf den Fersen sein konnten.
Als sie spürte, dass das Pferd langsamer wurde, riskierte sie einen Blick über die Schulter ihres Ehemannes und konnte vor sich schemenhaft einige große Steine erkennen. Waren sie etwa zu Rhiannons Rad unterwegs? Aber warum sollte dies ihr Ziel sein?
Dann aber raubte ihr der Schmerz erneut die Fähigkeit zum Denken und als sie endlich in der Mitte des Steinkreises zum Halten kamen, fehlte ihr nun auch die Kraft sich weiterhin festzuhalten. Sie kippte zur Seite und wäre sicherlich auf den Boden geprallt, wenn Robin sie nicht geistesgegenwärtig hätte festhalten können. Allerdings führte dies dazu, dass es vor ihren Augen erneut schwarz wurde und sie nicht mehr mitbekam, was in den nächsten Momenten geschah.
Als sie zu sich kam, fand sie sich in den Armen ihres Ehemannes wieder, dessen überaus besorgtes Gesicht über ihr schwebte. Ganz plötzlich wurde ihr klar, was geschehen sein musste. Auf einmal konnte sie sich daran erinnern genau in dem Augenblick, als Robin sie aufs Pferd zog, eine Gestalt aus der Scheune hatte taumeln sehen. Eine brennende Gestalt. War das etwa Gisburne? Hatte er sie etwa getroffen, so wie sie ihn – in ihrer Verzweiflung – in den Rücken geschossen hatte? Niemals hätte sie gedacht zu so etwas fähig zu sein, aber die Angst um Robin hatte sie handeln lassen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Aber wie hatte der Normanne es fertiggebracht trotz dieser Verletzung auf sie zu schießen? Selbst seine Rüstung hätte ihn auf diese kurze Entfernung nicht geschützt und er hatte ja nur einen Gambeson getragen. Wie konnte so etwas möglich sein? Sie konnte allerdings nicht mehr daran zweifeln, dass sie getroffen worden war und sie konnte jetzt nur noch daran denken, wie sie dieser entsetzlichen Qual ein Ende bereiten konnte.
Als sie wieder etwas zu Atem gekommen war, flehte sie Robin an den Bolzen zu entfernen, aber zuerst weigerte dieser sich und argumentierte, dies wäre ihr Tod. Aber in diesem Moment war ihr das egal, sie wollte nur, dass der Schmerz verging, egal wie und schließlich gab er ihr nach. Sein Gesicht war tränenüberströmt, als er sie in eine sitzende Position brachte. Während er sich an dem Geschoß zu schaffen machte, durchfuhr sie ein noch stärkerer Schmerz als zuvor, was sie nicht für möglich gehalten hatte. Aber danach war sie endlich wieder in der Lage tief einzuatmen und dies empfand sie als eine enorme Erleichterung. Erschöpft ließ sie die kostbare Luft wieder entweichen, worauf sie ganz plötzlich von Schwärze umschlossen wurde.
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Robin konnte seine Tränen nicht zurückhalten, denn er hielt den leblosen Körper von Marion in den Armen. Einen Moment zuvor hatte sie ihren letzten Atemzug getan, was ihn aber nicht wirklich überrascht hatte. Schließlich hatte er schon im Voraus gewusst, was passieren würde, wenn er den Bolzen entfernte. Er hatte es nur einfach nicht geschafft ihrem Flehen zu widerstehen. Er hatte sie nicht länger leiden sehen können.
Und nun hatte er sie verloren und damit war auch sein eigenes Leben zu Ende gegangen. Ohne Marion gab es für ihn keinen Grund mehr weiterzuleben. Noch nicht einmal der Gedanke, sich an der Person zu rächen, der ihr das angetan hatte, würde ihn dazu bringen können auch nur noch für eine kurze Zeit weiterleben zu wollen.
‚Deine Zeit ist noch nicht gekommen, mein Sohn‘, hörte er die Stimme seines spirituellen Vaters. In seinem desolaten Zustand benötigte Robin mehr als nur einen Moment, um zu verstehen, dass Herne sich nicht wirklich hier befand und er ihn nur in seinem Kopf hören konnte.
‚Ihre aber doch auch noch nicht, oder?‘, gab er auf die gleiche Weise zurück, daran gewöhnt auf diese Art mit Herne zu reden. Er war sich seiner Gründe nicht sicher, aber er wollte nicht, dass seine Freunde seine Worte mitbekamen. Oder die Antworten, die er erhielt.
‚Wer kann sagen, wessen Zeit an diesem Tag bereits gekommen ist und wessen nicht?‘, kam die prompte Antwort, die ihm keine Hilfe war.
‚Sie hat es nicht verdient zu sterben‘, argumentierte er dagegen, aber noch bevor Herne ihm noch einmal zeigte, wie sie Gisburne in den Rücken schoss, hatte er sich bereits daran erinnert, was sie getan hatte.
‚Sie hat es für mich getan‘, versuchte Robin es erneut.
‚Sie hat ihr Schicksal selbst hervorgerufen, mein Sohn‘, beschied ihm Herne und zeigte ihm ein neues Bild, einen brennenden Mann, der aus der Scheune heraustaumelte und dann auf Marion schoss. Zu seinem großen Erstaunen erkannte der Anführer der Gesetzlosen, dass es sich hierbei um Gisburne handelte. Wieso war der Mann nicht tot?
‚Er kann eine solche Verwundung nicht überleben‘, klärte die Waldgottheit ihn auf.
Gisburne war Robin egal, ihm ging es nur um Marion.
‚Gibt es keine Chance mehr für sie?“, versuchte er daher herauszufinden.
‚Bist du bereit den Preis dafür zu zahlen, Robin i‘the Hood?‘, wollte Herne wissen.
‚Ich bin bereit jeden Preis zu zahlen‘, versicherte Robin ihm.
‚So sei es. Ein Leben für ein Leben. Das Gleichgewicht zwischen den Kräften von Licht und Dunkelheit muss erhalten bleiben.“
Robin hörte diese Worte, aber sie verloren in dem Moment ihre Bedeutung als er spürte, wie Marion sich in seinen Armen regte.
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Als die Anwesenden den mühsamen Atemzug des Ritters vernahmen, schraken sie zusammen, denn sie waren davon ausgegangen, Gisburne habe das Entfernen des Armbrustbolzens nicht überlebt. Zwar hatte der Arzt alles sorgfältig vorbereitet und alles ihm Mögliche getan, um den Tod seines Patienten zu verhindern, trotzdem hatte dieser aufgehört zu atmen, sobald das Geschoss aus seinem Rücken entfernt worden war.
Aber nun hob und senkte sich sein Brustkorb wieder und in sein fahles Gesicht war wieder etwas Farbe zurückgekehrt. Die Männer, die den Ritter umstanden, bekreuzigten sich, denn dies kam ihnen wie ein wahrhaftiges Wunder vor.
Aber vielleicht hatte ja auch der Teufel seine Hand im Spiel. Laut aussprechen würde dies allerdings keiner von ihnen, schließlich war der Mann, der hier auf dem Bett lag, schon oft genug selbst als Teufel bezeichnet worden. Es war besser stumm zu bleiben, wenn man die Wahrheit nicht erahnen konnte.
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