Vegas schutz hinter sich
von Tyhrax3
Kurzbeschreibung
Siras Leben ist nicht gerade ein zuckerschlecken, zuerst ist da die Apokalypse der Engel, welche ihren besten Freund Alex in die Finger kriegen wollen, dann wären da ihre Gefühle für Michael und jetzt findet sie auch noch einen verletzten Engel, der behauptet auf keiner Seite zu stehen. Nur ihre beste Freundin Lillian steht ihr jetzt noch beratend zur Seite. Was diese jedoch nicht bemerkt ist der Einfluss von William und Barney, was zur Folge auch Gabriels Einfluss auf die junge Soldatin des Erzengels Korps bedeutet.
GeschichteFantasy, Liebesgeschichte / P18 / Mix
30.01.2023
03.05.2023
27
81.357
2
30.03.2023
3.985
Nach einer unangenehm ruhigen Fahrt parkt Barney den Wagen vor Lillians Haus. Sogar bevor die Engeldame aussteigt, hört sie wie Holz zersplittert und Glas zerspringt im kleinen Häuschen, was dafür sorgt das sie sofort raus springt und zur Tür rein läuft.
Geschockt schaut sie aufs Chaos, was vorher mal ein Wohnzimmer war, in welchem sie so viele Jahre vor der Apokalypse gelebt hat. Es wirkt fast schon so, als wäre eine Bombe eingeschlagen.
Da entdeckt sie Alex, der mit Noma in einer Ecke Schutz sucht und versucht, Michael und Samael auseinanderzubringen, der Erfolg davon ist jedoch nur minimal. Der Erzengel scheint seine Wut mal wieder kaum unter Kontrolle zu haben. Trotz ihrem eigenen Frust weiß Lillian, dass Samael sicher etwas angestellt hat, was diesen sehr erzürnt. Der schwarzhaarige Erzengel und der gefallene Engel schlagen sich in weitere Möbelstücke, bis die rothaarige Engeldame sich bemerkbar macht und dazwischen stellt: »was soll das Chaos? Michael stopp!«
»Samael hat mich verraten! Ich wäre beinah gestorben! Zwei unserer ehemaligen Geschwister haben mich nur dank seiner Hilfe gefunden«, sagt Michael wieder streng und versucht, sich zu beruhigen.
Da lacht der jüngere Engel nur: »ich habe lediglich Tipps gegeben. Wie hätte ich wissen sollen, das sie dich sogar besiegen können?«
»Woher wusstest du wo ich war!«, wieder versucht Michael auf den respektlosen Engel zu zustürmen, aber Lillian fährt ihre Flügel aus und schmeißt mit einem Schwung beide zu Boden: »wenn ihr euch unbedingt streiten wollt dann nicht hier!«
Samael seufzt: »es tut mir leid Lilli aber Michael hat mich zuerst angegriffen.«
»Du hast ihn absichtlich provoziert. Wäre ich nicht so schnell hier, hätte er dich töten können. Stimmen seine Anschuldigungen?«, fragt die Engelsdame, ohne auf seine Entschuldigung zu reagieren.
Samael sollte wissen, wie wichtig Lillian dieses Haus ist. Wenn er unbedingt einen Erzengel in Aktion sehen wollte, dann hätte das draußen Geschehen können.
Seufzend schaut der Engel sie an: »Gadreel kam vorbei. Ich mein was hätte ich tun sollen. Ich war ihm noch was schuldig.«
Kopfschüttelnd wendet sich Lillian zu Michael. Der Erzengel jedoch dreht sich weg und beginnt etwas aufzuräumen. Dabei entdeckt er ein eingerahmtes Bild von Sira, wo das Glas zersprungen ist.
Das hier noch sehr junge Mädchen zeigt auf eine graue Felsentaube und grinst. Um die Taube herum liegen Brotkrumen. Das Foto ist etwas auswärts von Vega entstanden. Michaels Schuldgefühl lässt ihn das Bild fester umklammern.
Hätte er umkehren sollen und Sira mit Gabriel befreien können?
Alleine wäre das unmöglich alle dort lebendig raus zu bekommen. In der Zeit versucht, die Engeldame sich weiter ruhig zu halten und nicht die Nerven zu verlieren, als sie bei Michael ankommt, welcher mit dem Rücken zu ihr steht: »wo ist Sira?«
»Gefangen in Neu Delphi«, antwortet er ruhig und umklammert das Bild weiter, während sein Arm sich senkt. Lillian hat genug und dreht ihn zu sich: »du hast Sira alleine zurück gelassen?«
»Nein, Gabriel ist bei ihr«, weiterhin ist Michael die Ruhe selbst, aber lässt das Foto nicht los, wobei er nicht bemerkt, dass Blut seine Hand runter läuft.
Lillians Geduldsfaden reißt und sie packt ihn am Kragen: »oh so viel besser. Du hast Sira zurück gelassen mit deinem Zwilling, welcher Menschen verabscheut und sie für seine Freiheit verkaufen würde. Jetzt glaubst du das mich sowas beruhigt?«
»Sie wollte es so!«, verteidigt er sich.
»Das heißt nicht das du sowas auch tun sollst! Sie opfert sich immer wenn du es brauchst! Sobald ich sie befreit habe nehme ich sie mit nach Helena«, erklärt die Rothaarige aufgebracht.
Michael zieht sich los: »das muss warten. Vega steckt in Gefahr und du weißt das sie wollen würde, das wir Vega schützen.«
Der Erzengel spürt Lillians Hand auf ihn zu rasen, aber er stoppt diese mit seiner eigenen. Da bemerkt auch die Engelsdame das Blut und Michaels verkrampfte Haltung: »du bist verletzt.«
»Es wird heilen das war kein emperialischer Stahl«, antwortet er und lässt ihre Hand los.
Lillian bückt sich und hebt das zersprungene Bild auf: »die Taube hat von ihr einen Namen bekommen. Natürlich hat sie diese nach dir benannt. Stundenlang hat sie bei ihr gesessen und mich angebettelt die Taube mit nach Hause zu nehmen. Dabei musste ich ihr erklären das es der Taube dort sicher besser geht als in einem Käfig. Dann hat sie den Kopf schief gelegt und gefragt warum wir trotz unserer Flügel denn so gern in Vega leben. Der Himmel wäre ja so viel schöner mit den Wolken die aussehen wie Zuckerwatte und den Sternen. Da hab ich ihr geantwortet...«.
»... Weil du und Alex dann nicht bei uns wären. Das hab ich ihr auch gesagt als sie gefragt hat«, unterbrach der Erzengel, Lillian, »ich hätte sie nicht zurücklassen sollen. Du hast recht. Aber wäre ich wieder rein gelaufen, hätte Julian mich erwischt und das Opfer von Gabriel sowie Sira hätte nichts verändert. Mein Plan war mit Hilfe von einer kleinen Gruppe des Erzengelskorps und Gabriels Armee rein zu stürmen sobald ich Alex gefunden habe, aber da hat eins der Schwarzaugen von Lyraes Plan erzählt. Sie wollen Vega überrennen und jeden Menschen dort von einem unserer niedrigen Geschwister übernehmen lassen.«
»Dann hat Michael recht und Vega sollte zuerst beschützt werden. Sonst ist Julians Armee doppelt so groß«, mischt sich Furiad ein.
Michael ist beruhigt, dass wenigstens einer auf seiner Seite ist: »wirst du uns helfen?«
»Wir profitieren beide davon, also ja. Gabriel würde es so wollen und sobald wir Vega verteidigt haben, rufe ich unsere Leute für einen Angriff auf Neu Delphi zusammen. In der Zeit soll eine Gruppe schon mal die Lage checken«, erklärt der rotäugige Engel.
Lillian jedoch schüttelt den Kopf: »das kannst du nicht von mir verlangen. Ich werde Sira nicht bei ihm lassen.«
»Du wirst seine Falle auslösen wollen? Sobald er Michael in die Finger bekommt ist Sira sicherlich nutzlos für ihn. Sie ist sicherer dort wo sie gerade ist und glaub mir Gabriel sorgt gut für sie«, meint der Engelssoldat darauf.
Auch Alex gibt seine Meinung nun Preis: »Michael und Furiad haben recht. Es ist sowieso alles meine Schuld Lillian, also wenn du jemanden dafür anschreien willst, dann wohl besser mich.
Ich bin in Panik geraten nachdem Noma ihre Flügel für mich geopfert hat und wir sind ohne Sira geflohen. Bei der Flucht haben wir Michael getroffen und wollten so schnell wie möglich weg, aber als Michael da zurückgeblieben ist, um uns zu decken, dachte ich vielleicht könnte er Sira retten. Es war arrogant von mir, das ich Michael alleine die Schuld gegeben habe. Ich hätte bleiben sollen, um sie zu befreien. Ebenso weiß ich jetzt schon das, wenn wir zu spät kommen und sie das nicht überlebt, werde ich es mir nie verzeihen.«
Die Engelsdame könnte ihn nie für so etwas verantwortlich machen, auch wenn es stimmt. Alex trägt schon so einen großen Schuldenberg, fast schon so groß wie Michaels. Sie schloss ihre Augen und könnte für einen Moment schwören, Siras Stimme zu hören: »hilf Michael und komm mich danach abholen ja? Lass ihn und Alex nicht alleine so einen selbstmörderischen Plan ausführen. Sie brauchen deine Stimme der Vernunft.«
Es schmerzte sie sehr, dass es nur Einbildung war. Dann spürt sie Michaels Hand auf der Schulter: »ich verspreche dir das sobald Vega sicher ist, ich Berge versetzen würde um Sira zu retten. Selbst wenn ich ganz Neu Delphi zerstören muss im Alleingang.«
»Dieses Versprechen musst du mir nicht geben. Ich weiß das du es so oder so tun wirst. Denn wenn du oder ich es nicht tun, wird Alex es machen«, antwortet Lillian mit einem leichten Lächeln.
»Und wenn du danach nach Helena mit ihr ziehen willst, halte ich dich nicht auf«, gibt er traurig zu.
Die Engelsdame stößt ihm in die Seite: »und du glaubst das sie mitkommt? Ich weiß das sie es nicht will. Dich und Alex zu verlassen würde mir schwer fallen und Sira brechen. Versprich mir nur das du ihr klar machst, das es dir gar nicht gefällt wenn sie sich für Alex oder dich opfert und das du sie schätzt.«
»Sobald ich sie in meinen Armen halte, lass ich sie nicht mehr los, das verspreche ich dir«, antwortet er sehr enthusiastisch.
Lillian kichert: »was ist wenn Gabriel sie mittlerweile mehr als nur toleriert?«
»So wie ich ihn kenne würde er es sich nicht eingestehen. Freundschaft mit einem Menschen ist ein großer Schritt für ihn«, antwortet der Erzengel, welcher klar und deutlich nicht glaubt, dass sein Zwilling so weit gehen könnte sich zu verlieben.
Sira ist es Leid eingesperrt zu sein und richtet sich vom Bett auf. Gabriel hat zwei Wachen vor ihrer Tür platziert, also ist vorne rum raus eine ziemlich dumme Idee. Der Lüftungsschacht ist zu klein und zu weit oben. Sie könnte versuchen, sich zu verstecken, bis einer der beiden Wächter kontrolliert, ob sie noch da ist. Sobald dann die Schwarzaugen nach ihr suchen, im Zimmer, muss sie raus stürmen.
Jedoch wo verstecken?
Seufzend guckt sie sich noch einmal im Raum um. Hier muss doch irgendwas sein, was ihr helfen kann. Eine Karte des Bunkers vor dem Krieg hat sie bereits gefunden sowie einen Bericht eines Erzengels Korp Spions. Jetzt weiß sie wenigstens, was damals mit dem vermissten Späher passiert ist. Lyrae hat versucht, ihn umzuwandeln, aber das ist gescheitert. Er hatte zu starken Willen, um gebrochen zu werden. Enttäuscht schmeißt Sira sich mit der Karte aufs Bett und denkt nach, wie sie je hier raus kommen sollte oder ob sie noch einmal versuchen sollte mit dem verrückten Erzengel zu reden.
Es klopft an der Tür, aber Sira antwortet nicht. Trotzdem kommt Gabriel rein und hält etwas hinter seinem Rücken: »ich bin hier um mich für unseren Streit zu entschuldigen. Du verdienst meinen Hass nicht und das weiß ich.«
Vorsichtig und mit gesenktem Kopf setzt er sich an ihren Bettrand und streichelt ihre Wange.
»Es ist die Finsternis in dir. Du musst dagegen ankämpfen«, entgegnend sie ihm, »du willst Michael gar nicht töten! Er wollte uns nicht zurücklassen und innerlich weißt du das selbst auch. Wir haben ihm doch gesagt er wolle jetzt sofort fliehen ohne zurück zu sehen. Er bringt Alex in sicherheit und kommt wieder.«
»Wenn sein Ziel nur war Alex vorher zu finden, warum ist er jetzt noch nicht hier? Hör zu, vielleicht hast du recht und er sieht dich noch als Familie an aber mich nicht. Er hat ja jetzt euch Menschen«, meint der Erzengel.
»Hast du ihn ausgeschlossen als du David hattest? War er keine Familie für dich in der Zeit?«, fragt die Soldatin ihn.
Gabriel schaut sie verwirrt an: »er war es immer. Ich habe ihn über alles geliebt. Aber ich glaube, dasselbe galt nie für ihn. Ich war abhängig von ihm, aber er brauchte mich schon lange nicht mehr.
Zuerst habe ich es auf Alex geschoben, aber es ist ganz alleine mein Bruder selber Schuld. Er hat das Familienband getrennt. Mich einfach entfernt aus seinem Leben als wäre ich ein Geschwür.«
Sira setzte sich auf, denn sie konnte nicht umhin ihn zu umarmen: »das ist deine Angst die da spricht. Die Dunkelheit zwingt dich so zu denken. Gib dich ihr nicht hin. Du bist stärker als das und das weiß ich aus erster Hand glaub mir.«
Wieder färben Gabriels Augen sich schwarz: »nein! Sowas wie Angst habe ich nicht mehr! Dank der Finsternis fehlt ebenso die Abhängigkeit von Michael. Du willst mich nur schwächen! Deine Worte sind jedoch nutzlos! Hör auf! Du klingst genauso wie er!«
Mit den Worten schubst er sie zurück. Der Gegenstand hinter seinem Rücken ist seine Klinge, welche er nun hervorholt.
Die Brünette sucht nach einer Fluchtmöglichkeit, aber der viel stärkere Erzengel stürzt sich auf sie, während sie geschockt versucht, ihn mit Worten davon abzuhalten: »Gabriel, bitte! Stopp!«
Sie versucht, mit beiden Händen seine wegzudrücken, aber gegen Gabriel hat sie nicht den Hauch einer Chance. Vor kurzem hätte sie wetten können das ihr leben so endet jedoch seit den ganzen Gesprächen mit ihm hoffte sie das sowas nun hinter ihr lag. Sie hatte sogar die Hoffnung, das Frieden möglich war. Verzweifelt beginnt sie zu weinen, während sie daran denkt, dass sie ihre Freunde nie wieder sehen wird. Es war dumm zu denken sie könne etwas an Gabriels Zustand ändern, doch dann spürt sie einen Tropfen auf ihrer Haut und merkt, das nicht nur sie gegen die Finsternis in dem Erzengel ankämpft. Er selbst scheint sich uneinig zu sein und weint ebenso.
Dank seiner Hilfe schafft sie es ihn zurück zu schubsen. Sofort lässt er die Waffe fallen und kriecht in eine Ecke des Zimmers.
Zitternd versteckt er sein Gesicht in seinen Händen: »es tut mir so leid. Bitte töte mich.«
Ihr Blick fällt auf die Klinge und dann wieder auf den Engel. Das Gefühl von Mitleid überwiegt in ihr und sie kommt vorsichtig auf seine weinende Gestalt zu. Gabriel fühlt, wie sie ihn dazu bringt, sich aufzurichten, und die Hände vom Gesicht entfernt. Diese sind dank seiner finsteren Tränen Schwarz, aber seine Augen erinnern sie nur an den gebrochenen Erzengel, den sie auch zuvor auf dem Stuhl vor ihr gesehen hatte.
»Ich verzeihe dir. Nicht nur für jetzt sondern auch für davor. Du bist nicht mehr mein Feind sondern ein Freund der meine hilfe braucht«, meint Sira mit ruhiger Stimme.
Er jedoch schüttelt den Kopf: »das solltest du aber nicht. Ich kann mich kaum stoppen. Die Finsternis weiß das du mein Rettungsring bist. Du hast mich schon davor menschlich gemacht. Dank dir hatte ich die Hoffnung das ich eine Zukunft mit Michael vereint hätte. Ich wollte der Menschheit verzeihen, um Michaels willen, aber das kann ich jetzt nicht mehr. Ich will es wirklich, aber nichts in mir glaubt das Michael seine Einstellung mir gegenüber ändern würde.«
Sira streicht die lästige Strähne beiseite, welche sonst immer in Gabriels Gesicht fällt: »Kämpf bitte weiter. Denk einfach an den Pudding, welchen ich dir versprochen habe. Wenn Michael hier ankommt, hat er sicher eine Lösung, um die Finsternis los zu werden. Tu nichts unüberlegtes und lass der Sache Zeit.«
»Das sagst du so leicht. Versteh doch das Michael nicht kommen wird. Einige Schwarzaugen haben Bericht erstattet. Er wurde mit Noma und Alex gesichtet wie er seelenruhig weiter von uns weg spaziert. Da war keine Eile in ihm«, erklärt der Erzengel.
»Er ist sicher gerade dabei die beiden in Sicherheit zu bringen und sucht dann einen Plan wie er...«, sie wird unterbrochen.
Gabriel holt ein Aufnahmegerät raus und spielt es ab: »selbst ich bin nicht einverstanden. Sira ist sowas wie meine Schwester. Sie dort in den Händen eines Foltermeisters zurückzulassen ist herzlos.«
Es war Alex Stimme.
Sira war erleichtert, zu hören, dass er wohlauf ist. Dann hört sie Michael: »ich will es auch nicht, aber wenn Julian Vega überrennt mit seinen Truppen, ist es aus für uns. Ich lebe mit dem Gedanken 'herzlos' in deinen Augen zu sein. Solange es mehr Menschen rettet...«
»Ich hab ein paar meiner Leute auf ihn angesetzt. Netterweise hat ein Freund mir die Aufnahmen zukommen lassen. Sira, er wird nicht kommen. Vega ist wichtiger und wird es auch immer sein. Vielleicht erinnert er sich sobald die Stadt in Schutt und Asche liegt und ich meine Klinge an seinen Hals drücke an dich«, Gabriel schüttelt lachend mit dem Kopf, »genau das ist auch das Problem mit ihm. Er ist kein toller Liebhaber, so wie du es dir immer wünschen würdest. Er ist ein Anführer. Dafür wurde er geschaffen.«
Die Brünette gibt ihr Bestes ein Poker Face zu bewahren, was ihr nicht gut gelingt: »er hat recht. Die Stadt ist wichtiger. Das verletzt mich nicht.«
»Lügnerin«, unterbricht Gabriel sie wieder und grinst, als er sie zurück schubst, »deine Tränen verraten dich. Du hast gehofft du wärst ihm mehr Wert. Mehr als eine kaputte Stadt die dich verbannt hat dafür das du ihn beschützt hast. Er hat dich genauso zurückgelassen wie mich. Wir wurden gequält damit Michael wieder in die Falle läuft. Jedoch wusste er das wir Julian mehr lebendig Wert sind als tot.«
Sie weiß, dass er recht hat, und versteckt ihre Gefühle darüber nicht weiter. Mit gesenktem Kopf gibt sie sich geschlagen. Gabriel merkt, dass er gewonnen hat, und steht auf: »wirst du mir weiterhin im Weg stehen?«
»Ja, weil ich weiß das es das richtige ist. Nicht ganz Vega verdient meinen Hass. Das hab ich dir schon mal erklärt«, antwortet sie leise.
Der Erzengel schaut auf seine Klinge und dann wieder auf Sira vor ihm. Ihre Trauer erinnert ihn sehr an sich selbst. Auch er wollte nicht wahrhaben, das Michael ihn einfach so zurücklässt. Das alles nicht zum ersten Mal.
Sira hingegen hat Gabriel das Leben gerettet und ihm Gesellschaft geleistet nach allem, was er ihr angetan hat. Sogar gerade eben hat sie ihn getröstet und nicht mal versucht ihn anzugreifen.
Kurzerhand entschließt er sich, ihr hoch zu helfen und in seine Arme zu schließen. Verwundert lässt Sira es zu und genießt es, wie er sie hält. Seine Flügel fahren aus und legen sich behutsam um sie. Die brünette Soldatin erwartet, dass er zuschlägt und das ganze nur tut, damit sie sich nicht wehren kann. Jedoch anstatt sie zu töten und es schnell zu machen bringt er sie zum Bett zurück, wo er seine Flügel öffnet und ihr etwas Raum gibt für einen Moment.
»Du faszinierst mich. Selbst die dunkle Seite in mir will dich behalten«, sagt Gabriel in ihr Ohr, bevor er sie zurück aufs Bett schubst.
»Ich Glückspilz«, antwortet sie ironisch, »aber du solltest wissen das ich kein Gegenstand bin oder ein Haustier das man einsperren kann. Ich kann nicht nur in diesem Raum leben und glücklich sein.«
»Dann sorge ich eben dafür das du nicht mehr weglaufen kannst«, antwortet er dunkel und lehnt sich zu ihr runter.
Sofort errötet Sira und schaut ihn an, als wäre er ein Raubtier, was mit seinem Essen spielt: »bitte breche mir nichts. Ich hatte als Kind schon mal einen gebrochenen Arm und fand das schon schrecklich genug.«
Gabriel schüttelt den Kopf und nimmt sie in den Arm nur um danach den Flügel, um sie zu legen: »so entkommst du mir auch nicht.«
Fasziniert von dem Federkleid schaut sie seinen Flügel an und beschwert sich nicht. Sie spenden so viel Wärme. Gabriel entspannt seit langem wieder und die Müdigkeit übernimmt ihn. Er vertraut Sira das sie nichts Dummes versuchen wird.
Diese geht mit der Hand vorsichtig über seinen Flügel und entlockt ihm so einen Seufzer. Neugierig beginnt sie ihn zu kraulen und fühlt seine weichen Federn zwischen ihren Fingern. Dass er sie freiwillig in ihrer Nähe mal fluffig stellen würde, hätte sie nie geglaubt. Sie sind kuscheliger als Michaels, aber immer noch nicht so bewundernswert wie Lillians. Dabei hatte sie behauptet, dass seine mal schöner waren als alle anderen. Er legte viel Wert auf sein Ansehen sowie auch sein Aussehen. Jetzt jedoch scheint er das weniger zu tun. Es scheint, als fehle ihm die Zeit diese wundervollen Geschenke von Gott zu pflegen.
»Ach ja«, der Erzengel öffnet die Augen und zieht sich nach kurzer Auswahl eine hübsche Feder, »ich bezahle meine Schulden.«
Dann macht er sie in ihrem Haarschmuck fest, und zwar an oberster Stelle.
»Barney hat ohne es zu wissen das passende Geschenk kreiert richtig? Weißt du sowas hat eigentlich eine Bedeutung. Erst recht wenn der Engel selbst sie dir schenkt oder ins Haar steckt. Aber wenn ich sie dir nenne, hast du sicher weniger Lust den Schmuck zu tragen«, erklärt der Erzengel während er mit ihren Haaren spielt welche selbst nach dem Versuch sie mit der Hand zu Kämmen immer noch zerzaust und fluffig in alle Richtungen zeigen.
Es war Zeit loszuziehen. Michael half seinen Kameraden, Rucksäcke in den Kofferraum des Wagens zu bringen. Er sah wie Furiad, Barney zur Hand geht dabei ein paar schwerere Kisten raus zu tragen.
»Denkst du eurer Freundin geht es gut?«, fragt der Engel seinen neugewonnenen Freund dann.
Dieser nickt: »sie ist eine gute Soldatin und so ein dahergelaufener Halbengel wird sie nicht brechen. Aber was ist mit Gabriel? Ist er es nicht mindestens einmal am Tag gewöhnt rumzuvögeln und den besten Wein zu trinken?«
Furiad lacht: »Naja ich hab gehört in der Handelsstadt gibt es nur das beste Gesöff.«
Barney legt den Kopf schief: »ihr nutzt solche Wörter wie Gesöff? Ich dachte dafür wären Engel zu edel.«
»Wir sind nicht so verschieden. Der einzige Unterschied zwischen dir und mir ist das wir Engel uns alles nehmen was wir Begehren. Da wären wir auch wieder beim 'rumvögeln', denn ich glaube der Erzengel steckt in bester Gesellschaft mit eurer Soldatin«, grinste der Engel frech.
Der Einäugige schüttelt nur den Kopf: »wenn er Sira will muss er sich sicher mehr anstrengen. Sie ist nicht so eine dahergelaufene schwarzäugige Hure.«
»Sie ist ihm schon einmal ins Netz gelaufen als sie dachte das ihr anderes Erzengels Schnuckelchen tot sei«, antwortet der rot gekleidete Engel und deutet auf Michael.
Der schwarzhaarige Erzengel belauscht die beiden, aber entschließt sich, Ruhe zu bewahren. Gabriel würde sich nie an Sira vergreifen. Er weiß, wie wichtig seinem Bruder diese Menschen Dame ist und würde ihr nicht absichtlich Schaden.
Michael schließt die Augen und erinnert sich an die schönen Marktspaziergänge mit Sira. Überall wo sie ihre hübschen Augen auch nur länger drauf legte, hat er für sie gekauft. Auch wenn beide immer verdeckt unterwegs waren, kannten die meisten Händler die das so unterschiedliche Paar gut. Für Sira war dieser Markt Besuch jedes Mal das Highlight der Woche.
Michael wird plötzlich aus seinen Gedanken gerissen und spürt Schwindel. Irgendeine Stimme ruft nach ihm und er hält sich am Auto fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
»Alles in Ordnung?«, fragt ihn die besorgte Lillian sofort.
Der Erzengel nickt nur und versucht, sich nichts anmerken zu lassen.
Als Sira erwacht, hört sie Gabriel noch das leise Schnarchen des Erzengels und streicht mit der Hand über den Flügel um sich herum. Vorsichtig hebt sie seinen Flügel hoch und schleicht sich vom Bett. Sie schaut noch einmal zurück nur um ihren früheren Erzfeind unruhig schlafen zu sehen. Jedoch musste sie gehen, um Michael zu warnen und um Alex zu schützen. Gabriel so zurückzulassen fühlte sich falsch an. Seufzend hinterließ sie also einen Zettel und schlich zur Tür raus.
Zum Glück warteten dort keine Wachen und Sira konnte vorsichtig weiter bis sie den Kerker erreicht, welchen sie betritt, um nach ihrer Tasche zu suchen. In dieser waren noch ein paar Wasserflaschen, welche sie für die Reise brauchen kann.
»Wen haben wir denn da?«, hörte sie Julians Stimme krächzen.
Sie sieht ihn gegen ein Regal gelehnt sitzen mit einem ihr unbekannten Kästchen: »noch nicht tot 'Wurm'?«
»Nein so schnell gehe ich nicht. Wie ich sehe hast du auch noch überlebt«, seine Augen färben sich wieder schwarz, »ich hab ihn reden hören mit seinen Wachen wie er sich um das 'Problem' kümmern will. Die Finsternis hat das selbe Problem wie ich mit Julian hatte. Dich.«
Die junge Soldatin beachtet ihn kaum und sucht nur nach der Tasche.
»Eine Frage habe ich jedoch, warum 'Sira'?«, fragt der Halbengel sie.
»Das hab ich schon gesagt, weil Mutter mich Siraphina nennen wollte«, antwortet sie kalt, als sie ihre Tasche findet. Nach kurzer Stille entgegnet Lyrae ihr: »das stimmt nicht. Ich habe die gesamte Erinnerung deines Vaters durchsucht. Nirgendwo fällt der Name.«
Verwirrt stoppt Sira mit dem kramen in der Tasche: »dann sind die Erinnerungen fehlerhaft.«
Das Nachdenken darüber bereitet der jungen Soldatin starke Kopfweh, was Lyrae bemerkt: »du bist Sirena das weiß ich aber da oben im Kopf bist du nicht alleine. Du verabscheust was ich aus deinem Vater gemacht habe dabei bist du nicht besser.«
»Lügner!«, die Kopfschmerzen werden stärker, aber Sira schnappt schnell die Tasche und will gehen.
»Ich hab es zuerst nicht geglaubt das ein Mensch den puren Kontakt mit einer Amphore übersteht aber du bist kein reiner Mensch«, ruft er ihr lachend hinterher.
Sira glaubt dem Dyaden kein Wort und flüchtet schnell zu den Fahrzeugen. Leise schleicht sie dabei an ein paar übrigen Schwarzaugen vorbei und ist erleichtert als sie den Wagen gestartet bekommt und los rast ohne einen Blick zurück, ob sie verfolgt wird.
Geschockt schaut sie aufs Chaos, was vorher mal ein Wohnzimmer war, in welchem sie so viele Jahre vor der Apokalypse gelebt hat. Es wirkt fast schon so, als wäre eine Bombe eingeschlagen.
Da entdeckt sie Alex, der mit Noma in einer Ecke Schutz sucht und versucht, Michael und Samael auseinanderzubringen, der Erfolg davon ist jedoch nur minimal. Der Erzengel scheint seine Wut mal wieder kaum unter Kontrolle zu haben. Trotz ihrem eigenen Frust weiß Lillian, dass Samael sicher etwas angestellt hat, was diesen sehr erzürnt. Der schwarzhaarige Erzengel und der gefallene Engel schlagen sich in weitere Möbelstücke, bis die rothaarige Engeldame sich bemerkbar macht und dazwischen stellt: »was soll das Chaos? Michael stopp!«
»Samael hat mich verraten! Ich wäre beinah gestorben! Zwei unserer ehemaligen Geschwister haben mich nur dank seiner Hilfe gefunden«, sagt Michael wieder streng und versucht, sich zu beruhigen.
Da lacht der jüngere Engel nur: »ich habe lediglich Tipps gegeben. Wie hätte ich wissen sollen, das sie dich sogar besiegen können?«
»Woher wusstest du wo ich war!«, wieder versucht Michael auf den respektlosen Engel zu zustürmen, aber Lillian fährt ihre Flügel aus und schmeißt mit einem Schwung beide zu Boden: »wenn ihr euch unbedingt streiten wollt dann nicht hier!«
Samael seufzt: »es tut mir leid Lilli aber Michael hat mich zuerst angegriffen.«
»Du hast ihn absichtlich provoziert. Wäre ich nicht so schnell hier, hätte er dich töten können. Stimmen seine Anschuldigungen?«, fragt die Engelsdame, ohne auf seine Entschuldigung zu reagieren.
Samael sollte wissen, wie wichtig Lillian dieses Haus ist. Wenn er unbedingt einen Erzengel in Aktion sehen wollte, dann hätte das draußen Geschehen können.
Seufzend schaut der Engel sie an: »Gadreel kam vorbei. Ich mein was hätte ich tun sollen. Ich war ihm noch was schuldig.«
Kopfschüttelnd wendet sich Lillian zu Michael. Der Erzengel jedoch dreht sich weg und beginnt etwas aufzuräumen. Dabei entdeckt er ein eingerahmtes Bild von Sira, wo das Glas zersprungen ist.
Das hier noch sehr junge Mädchen zeigt auf eine graue Felsentaube und grinst. Um die Taube herum liegen Brotkrumen. Das Foto ist etwas auswärts von Vega entstanden. Michaels Schuldgefühl lässt ihn das Bild fester umklammern.
Hätte er umkehren sollen und Sira mit Gabriel befreien können?
Alleine wäre das unmöglich alle dort lebendig raus zu bekommen. In der Zeit versucht, die Engeldame sich weiter ruhig zu halten und nicht die Nerven zu verlieren, als sie bei Michael ankommt, welcher mit dem Rücken zu ihr steht: »wo ist Sira?«
»Gefangen in Neu Delphi«, antwortet er ruhig und umklammert das Bild weiter, während sein Arm sich senkt. Lillian hat genug und dreht ihn zu sich: »du hast Sira alleine zurück gelassen?«
»Nein, Gabriel ist bei ihr«, weiterhin ist Michael die Ruhe selbst, aber lässt das Foto nicht los, wobei er nicht bemerkt, dass Blut seine Hand runter läuft.
Lillians Geduldsfaden reißt und sie packt ihn am Kragen: »oh so viel besser. Du hast Sira zurück gelassen mit deinem Zwilling, welcher Menschen verabscheut und sie für seine Freiheit verkaufen würde. Jetzt glaubst du das mich sowas beruhigt?«
»Sie wollte es so!«, verteidigt er sich.
»Das heißt nicht das du sowas auch tun sollst! Sie opfert sich immer wenn du es brauchst! Sobald ich sie befreit habe nehme ich sie mit nach Helena«, erklärt die Rothaarige aufgebracht.
Michael zieht sich los: »das muss warten. Vega steckt in Gefahr und du weißt das sie wollen würde, das wir Vega schützen.«
Der Erzengel spürt Lillians Hand auf ihn zu rasen, aber er stoppt diese mit seiner eigenen. Da bemerkt auch die Engelsdame das Blut und Michaels verkrampfte Haltung: »du bist verletzt.«
»Es wird heilen das war kein emperialischer Stahl«, antwortet er und lässt ihre Hand los.
Lillian bückt sich und hebt das zersprungene Bild auf: »die Taube hat von ihr einen Namen bekommen. Natürlich hat sie diese nach dir benannt. Stundenlang hat sie bei ihr gesessen und mich angebettelt die Taube mit nach Hause zu nehmen. Dabei musste ich ihr erklären das es der Taube dort sicher besser geht als in einem Käfig. Dann hat sie den Kopf schief gelegt und gefragt warum wir trotz unserer Flügel denn so gern in Vega leben. Der Himmel wäre ja so viel schöner mit den Wolken die aussehen wie Zuckerwatte und den Sternen. Da hab ich ihr geantwortet...«.
»... Weil du und Alex dann nicht bei uns wären. Das hab ich ihr auch gesagt als sie gefragt hat«, unterbrach der Erzengel, Lillian, »ich hätte sie nicht zurücklassen sollen. Du hast recht. Aber wäre ich wieder rein gelaufen, hätte Julian mich erwischt und das Opfer von Gabriel sowie Sira hätte nichts verändert. Mein Plan war mit Hilfe von einer kleinen Gruppe des Erzengelskorps und Gabriels Armee rein zu stürmen sobald ich Alex gefunden habe, aber da hat eins der Schwarzaugen von Lyraes Plan erzählt. Sie wollen Vega überrennen und jeden Menschen dort von einem unserer niedrigen Geschwister übernehmen lassen.«
»Dann hat Michael recht und Vega sollte zuerst beschützt werden. Sonst ist Julians Armee doppelt so groß«, mischt sich Furiad ein.
Michael ist beruhigt, dass wenigstens einer auf seiner Seite ist: »wirst du uns helfen?«
»Wir profitieren beide davon, also ja. Gabriel würde es so wollen und sobald wir Vega verteidigt haben, rufe ich unsere Leute für einen Angriff auf Neu Delphi zusammen. In der Zeit soll eine Gruppe schon mal die Lage checken«, erklärt der rotäugige Engel.
Lillian jedoch schüttelt den Kopf: »das kannst du nicht von mir verlangen. Ich werde Sira nicht bei ihm lassen.«
»Du wirst seine Falle auslösen wollen? Sobald er Michael in die Finger bekommt ist Sira sicherlich nutzlos für ihn. Sie ist sicherer dort wo sie gerade ist und glaub mir Gabriel sorgt gut für sie«, meint der Engelssoldat darauf.
Auch Alex gibt seine Meinung nun Preis: »Michael und Furiad haben recht. Es ist sowieso alles meine Schuld Lillian, also wenn du jemanden dafür anschreien willst, dann wohl besser mich.
Ich bin in Panik geraten nachdem Noma ihre Flügel für mich geopfert hat und wir sind ohne Sira geflohen. Bei der Flucht haben wir Michael getroffen und wollten so schnell wie möglich weg, aber als Michael da zurückgeblieben ist, um uns zu decken, dachte ich vielleicht könnte er Sira retten. Es war arrogant von mir, das ich Michael alleine die Schuld gegeben habe. Ich hätte bleiben sollen, um sie zu befreien. Ebenso weiß ich jetzt schon das, wenn wir zu spät kommen und sie das nicht überlebt, werde ich es mir nie verzeihen.«
Die Engelsdame könnte ihn nie für so etwas verantwortlich machen, auch wenn es stimmt. Alex trägt schon so einen großen Schuldenberg, fast schon so groß wie Michaels. Sie schloss ihre Augen und könnte für einen Moment schwören, Siras Stimme zu hören: »hilf Michael und komm mich danach abholen ja? Lass ihn und Alex nicht alleine so einen selbstmörderischen Plan ausführen. Sie brauchen deine Stimme der Vernunft.«
Es schmerzte sie sehr, dass es nur Einbildung war. Dann spürt sie Michaels Hand auf der Schulter: »ich verspreche dir das sobald Vega sicher ist, ich Berge versetzen würde um Sira zu retten. Selbst wenn ich ganz Neu Delphi zerstören muss im Alleingang.«
»Dieses Versprechen musst du mir nicht geben. Ich weiß das du es so oder so tun wirst. Denn wenn du oder ich es nicht tun, wird Alex es machen«, antwortet Lillian mit einem leichten Lächeln.
»Und wenn du danach nach Helena mit ihr ziehen willst, halte ich dich nicht auf«, gibt er traurig zu.
Die Engelsdame stößt ihm in die Seite: »und du glaubst das sie mitkommt? Ich weiß das sie es nicht will. Dich und Alex zu verlassen würde mir schwer fallen und Sira brechen. Versprich mir nur das du ihr klar machst, das es dir gar nicht gefällt wenn sie sich für Alex oder dich opfert und das du sie schätzt.«
»Sobald ich sie in meinen Armen halte, lass ich sie nicht mehr los, das verspreche ich dir«, antwortet er sehr enthusiastisch.
Lillian kichert: »was ist wenn Gabriel sie mittlerweile mehr als nur toleriert?«
»So wie ich ihn kenne würde er es sich nicht eingestehen. Freundschaft mit einem Menschen ist ein großer Schritt für ihn«, antwortet der Erzengel, welcher klar und deutlich nicht glaubt, dass sein Zwilling so weit gehen könnte sich zu verlieben.
Sira ist es Leid eingesperrt zu sein und richtet sich vom Bett auf. Gabriel hat zwei Wachen vor ihrer Tür platziert, also ist vorne rum raus eine ziemlich dumme Idee. Der Lüftungsschacht ist zu klein und zu weit oben. Sie könnte versuchen, sich zu verstecken, bis einer der beiden Wächter kontrolliert, ob sie noch da ist. Sobald dann die Schwarzaugen nach ihr suchen, im Zimmer, muss sie raus stürmen.
Jedoch wo verstecken?
Seufzend guckt sie sich noch einmal im Raum um. Hier muss doch irgendwas sein, was ihr helfen kann. Eine Karte des Bunkers vor dem Krieg hat sie bereits gefunden sowie einen Bericht eines Erzengels Korp Spions. Jetzt weiß sie wenigstens, was damals mit dem vermissten Späher passiert ist. Lyrae hat versucht, ihn umzuwandeln, aber das ist gescheitert. Er hatte zu starken Willen, um gebrochen zu werden. Enttäuscht schmeißt Sira sich mit der Karte aufs Bett und denkt nach, wie sie je hier raus kommen sollte oder ob sie noch einmal versuchen sollte mit dem verrückten Erzengel zu reden.
Es klopft an der Tür, aber Sira antwortet nicht. Trotzdem kommt Gabriel rein und hält etwas hinter seinem Rücken: »ich bin hier um mich für unseren Streit zu entschuldigen. Du verdienst meinen Hass nicht und das weiß ich.«
Vorsichtig und mit gesenktem Kopf setzt er sich an ihren Bettrand und streichelt ihre Wange.
»Es ist die Finsternis in dir. Du musst dagegen ankämpfen«, entgegnend sie ihm, »du willst Michael gar nicht töten! Er wollte uns nicht zurücklassen und innerlich weißt du das selbst auch. Wir haben ihm doch gesagt er wolle jetzt sofort fliehen ohne zurück zu sehen. Er bringt Alex in sicherheit und kommt wieder.«
»Wenn sein Ziel nur war Alex vorher zu finden, warum ist er jetzt noch nicht hier? Hör zu, vielleicht hast du recht und er sieht dich noch als Familie an aber mich nicht. Er hat ja jetzt euch Menschen«, meint der Erzengel.
»Hast du ihn ausgeschlossen als du David hattest? War er keine Familie für dich in der Zeit?«, fragt die Soldatin ihn.
Gabriel schaut sie verwirrt an: »er war es immer. Ich habe ihn über alles geliebt. Aber ich glaube, dasselbe galt nie für ihn. Ich war abhängig von ihm, aber er brauchte mich schon lange nicht mehr.
Zuerst habe ich es auf Alex geschoben, aber es ist ganz alleine mein Bruder selber Schuld. Er hat das Familienband getrennt. Mich einfach entfernt aus seinem Leben als wäre ich ein Geschwür.«
Sira setzte sich auf, denn sie konnte nicht umhin ihn zu umarmen: »das ist deine Angst die da spricht. Die Dunkelheit zwingt dich so zu denken. Gib dich ihr nicht hin. Du bist stärker als das und das weiß ich aus erster Hand glaub mir.«
Wieder färben Gabriels Augen sich schwarz: »nein! Sowas wie Angst habe ich nicht mehr! Dank der Finsternis fehlt ebenso die Abhängigkeit von Michael. Du willst mich nur schwächen! Deine Worte sind jedoch nutzlos! Hör auf! Du klingst genauso wie er!«
Mit den Worten schubst er sie zurück. Der Gegenstand hinter seinem Rücken ist seine Klinge, welche er nun hervorholt.
Die Brünette sucht nach einer Fluchtmöglichkeit, aber der viel stärkere Erzengel stürzt sich auf sie, während sie geschockt versucht, ihn mit Worten davon abzuhalten: »Gabriel, bitte! Stopp!«
Sie versucht, mit beiden Händen seine wegzudrücken, aber gegen Gabriel hat sie nicht den Hauch einer Chance. Vor kurzem hätte sie wetten können das ihr leben so endet jedoch seit den ganzen Gesprächen mit ihm hoffte sie das sowas nun hinter ihr lag. Sie hatte sogar die Hoffnung, das Frieden möglich war. Verzweifelt beginnt sie zu weinen, während sie daran denkt, dass sie ihre Freunde nie wieder sehen wird. Es war dumm zu denken sie könne etwas an Gabriels Zustand ändern, doch dann spürt sie einen Tropfen auf ihrer Haut und merkt, das nicht nur sie gegen die Finsternis in dem Erzengel ankämpft. Er selbst scheint sich uneinig zu sein und weint ebenso.
Dank seiner Hilfe schafft sie es ihn zurück zu schubsen. Sofort lässt er die Waffe fallen und kriecht in eine Ecke des Zimmers.
Zitternd versteckt er sein Gesicht in seinen Händen: »es tut mir so leid. Bitte töte mich.«
Ihr Blick fällt auf die Klinge und dann wieder auf den Engel. Das Gefühl von Mitleid überwiegt in ihr und sie kommt vorsichtig auf seine weinende Gestalt zu. Gabriel fühlt, wie sie ihn dazu bringt, sich aufzurichten, und die Hände vom Gesicht entfernt. Diese sind dank seiner finsteren Tränen Schwarz, aber seine Augen erinnern sie nur an den gebrochenen Erzengel, den sie auch zuvor auf dem Stuhl vor ihr gesehen hatte.
»Ich verzeihe dir. Nicht nur für jetzt sondern auch für davor. Du bist nicht mehr mein Feind sondern ein Freund der meine hilfe braucht«, meint Sira mit ruhiger Stimme.
Er jedoch schüttelt den Kopf: »das solltest du aber nicht. Ich kann mich kaum stoppen. Die Finsternis weiß das du mein Rettungsring bist. Du hast mich schon davor menschlich gemacht. Dank dir hatte ich die Hoffnung das ich eine Zukunft mit Michael vereint hätte. Ich wollte der Menschheit verzeihen, um Michaels willen, aber das kann ich jetzt nicht mehr. Ich will es wirklich, aber nichts in mir glaubt das Michael seine Einstellung mir gegenüber ändern würde.«
Sira streicht die lästige Strähne beiseite, welche sonst immer in Gabriels Gesicht fällt: »Kämpf bitte weiter. Denk einfach an den Pudding, welchen ich dir versprochen habe. Wenn Michael hier ankommt, hat er sicher eine Lösung, um die Finsternis los zu werden. Tu nichts unüberlegtes und lass der Sache Zeit.«
»Das sagst du so leicht. Versteh doch das Michael nicht kommen wird. Einige Schwarzaugen haben Bericht erstattet. Er wurde mit Noma und Alex gesichtet wie er seelenruhig weiter von uns weg spaziert. Da war keine Eile in ihm«, erklärt der Erzengel.
»Er ist sicher gerade dabei die beiden in Sicherheit zu bringen und sucht dann einen Plan wie er...«, sie wird unterbrochen.
Gabriel holt ein Aufnahmegerät raus und spielt es ab: »selbst ich bin nicht einverstanden. Sira ist sowas wie meine Schwester. Sie dort in den Händen eines Foltermeisters zurückzulassen ist herzlos.«
Es war Alex Stimme.
Sira war erleichtert, zu hören, dass er wohlauf ist. Dann hört sie Michael: »ich will es auch nicht, aber wenn Julian Vega überrennt mit seinen Truppen, ist es aus für uns. Ich lebe mit dem Gedanken 'herzlos' in deinen Augen zu sein. Solange es mehr Menschen rettet...«
»Ich hab ein paar meiner Leute auf ihn angesetzt. Netterweise hat ein Freund mir die Aufnahmen zukommen lassen. Sira, er wird nicht kommen. Vega ist wichtiger und wird es auch immer sein. Vielleicht erinnert er sich sobald die Stadt in Schutt und Asche liegt und ich meine Klinge an seinen Hals drücke an dich«, Gabriel schüttelt lachend mit dem Kopf, »genau das ist auch das Problem mit ihm. Er ist kein toller Liebhaber, so wie du es dir immer wünschen würdest. Er ist ein Anführer. Dafür wurde er geschaffen.«
Die Brünette gibt ihr Bestes ein Poker Face zu bewahren, was ihr nicht gut gelingt: »er hat recht. Die Stadt ist wichtiger. Das verletzt mich nicht.«
»Lügnerin«, unterbricht Gabriel sie wieder und grinst, als er sie zurück schubst, »deine Tränen verraten dich. Du hast gehofft du wärst ihm mehr Wert. Mehr als eine kaputte Stadt die dich verbannt hat dafür das du ihn beschützt hast. Er hat dich genauso zurückgelassen wie mich. Wir wurden gequält damit Michael wieder in die Falle läuft. Jedoch wusste er das wir Julian mehr lebendig Wert sind als tot.«
Sie weiß, dass er recht hat, und versteckt ihre Gefühle darüber nicht weiter. Mit gesenktem Kopf gibt sie sich geschlagen. Gabriel merkt, dass er gewonnen hat, und steht auf: »wirst du mir weiterhin im Weg stehen?«
»Ja, weil ich weiß das es das richtige ist. Nicht ganz Vega verdient meinen Hass. Das hab ich dir schon mal erklärt«, antwortet sie leise.
Der Erzengel schaut auf seine Klinge und dann wieder auf Sira vor ihm. Ihre Trauer erinnert ihn sehr an sich selbst. Auch er wollte nicht wahrhaben, das Michael ihn einfach so zurücklässt. Das alles nicht zum ersten Mal.
Sira hingegen hat Gabriel das Leben gerettet und ihm Gesellschaft geleistet nach allem, was er ihr angetan hat. Sogar gerade eben hat sie ihn getröstet und nicht mal versucht ihn anzugreifen.
Kurzerhand entschließt er sich, ihr hoch zu helfen und in seine Arme zu schließen. Verwundert lässt Sira es zu und genießt es, wie er sie hält. Seine Flügel fahren aus und legen sich behutsam um sie. Die brünette Soldatin erwartet, dass er zuschlägt und das ganze nur tut, damit sie sich nicht wehren kann. Jedoch anstatt sie zu töten und es schnell zu machen bringt er sie zum Bett zurück, wo er seine Flügel öffnet und ihr etwas Raum gibt für einen Moment.
»Du faszinierst mich. Selbst die dunkle Seite in mir will dich behalten«, sagt Gabriel in ihr Ohr, bevor er sie zurück aufs Bett schubst.
»Ich Glückspilz«, antwortet sie ironisch, »aber du solltest wissen das ich kein Gegenstand bin oder ein Haustier das man einsperren kann. Ich kann nicht nur in diesem Raum leben und glücklich sein.«
»Dann sorge ich eben dafür das du nicht mehr weglaufen kannst«, antwortet er dunkel und lehnt sich zu ihr runter.
Sofort errötet Sira und schaut ihn an, als wäre er ein Raubtier, was mit seinem Essen spielt: »bitte breche mir nichts. Ich hatte als Kind schon mal einen gebrochenen Arm und fand das schon schrecklich genug.«
Gabriel schüttelt den Kopf und nimmt sie in den Arm nur um danach den Flügel, um sie zu legen: »so entkommst du mir auch nicht.«
Fasziniert von dem Federkleid schaut sie seinen Flügel an und beschwert sich nicht. Sie spenden so viel Wärme. Gabriel entspannt seit langem wieder und die Müdigkeit übernimmt ihn. Er vertraut Sira das sie nichts Dummes versuchen wird.
Diese geht mit der Hand vorsichtig über seinen Flügel und entlockt ihm so einen Seufzer. Neugierig beginnt sie ihn zu kraulen und fühlt seine weichen Federn zwischen ihren Fingern. Dass er sie freiwillig in ihrer Nähe mal fluffig stellen würde, hätte sie nie geglaubt. Sie sind kuscheliger als Michaels, aber immer noch nicht so bewundernswert wie Lillians. Dabei hatte sie behauptet, dass seine mal schöner waren als alle anderen. Er legte viel Wert auf sein Ansehen sowie auch sein Aussehen. Jetzt jedoch scheint er das weniger zu tun. Es scheint, als fehle ihm die Zeit diese wundervollen Geschenke von Gott zu pflegen.
»Ach ja«, der Erzengel öffnet die Augen und zieht sich nach kurzer Auswahl eine hübsche Feder, »ich bezahle meine Schulden.«
Dann macht er sie in ihrem Haarschmuck fest, und zwar an oberster Stelle.
»Barney hat ohne es zu wissen das passende Geschenk kreiert richtig? Weißt du sowas hat eigentlich eine Bedeutung. Erst recht wenn der Engel selbst sie dir schenkt oder ins Haar steckt. Aber wenn ich sie dir nenne, hast du sicher weniger Lust den Schmuck zu tragen«, erklärt der Erzengel während er mit ihren Haaren spielt welche selbst nach dem Versuch sie mit der Hand zu Kämmen immer noch zerzaust und fluffig in alle Richtungen zeigen.
Es war Zeit loszuziehen. Michael half seinen Kameraden, Rucksäcke in den Kofferraum des Wagens zu bringen. Er sah wie Furiad, Barney zur Hand geht dabei ein paar schwerere Kisten raus zu tragen.
»Denkst du eurer Freundin geht es gut?«, fragt der Engel seinen neugewonnenen Freund dann.
Dieser nickt: »sie ist eine gute Soldatin und so ein dahergelaufener Halbengel wird sie nicht brechen. Aber was ist mit Gabriel? Ist er es nicht mindestens einmal am Tag gewöhnt rumzuvögeln und den besten Wein zu trinken?«
Furiad lacht: »Naja ich hab gehört in der Handelsstadt gibt es nur das beste Gesöff.«
Barney legt den Kopf schief: »ihr nutzt solche Wörter wie Gesöff? Ich dachte dafür wären Engel zu edel.«
»Wir sind nicht so verschieden. Der einzige Unterschied zwischen dir und mir ist das wir Engel uns alles nehmen was wir Begehren. Da wären wir auch wieder beim 'rumvögeln', denn ich glaube der Erzengel steckt in bester Gesellschaft mit eurer Soldatin«, grinste der Engel frech.
Der Einäugige schüttelt nur den Kopf: »wenn er Sira will muss er sich sicher mehr anstrengen. Sie ist nicht so eine dahergelaufene schwarzäugige Hure.«
»Sie ist ihm schon einmal ins Netz gelaufen als sie dachte das ihr anderes Erzengels Schnuckelchen tot sei«, antwortet der rot gekleidete Engel und deutet auf Michael.
Der schwarzhaarige Erzengel belauscht die beiden, aber entschließt sich, Ruhe zu bewahren. Gabriel würde sich nie an Sira vergreifen. Er weiß, wie wichtig seinem Bruder diese Menschen Dame ist und würde ihr nicht absichtlich Schaden.
Michael schließt die Augen und erinnert sich an die schönen Marktspaziergänge mit Sira. Überall wo sie ihre hübschen Augen auch nur länger drauf legte, hat er für sie gekauft. Auch wenn beide immer verdeckt unterwegs waren, kannten die meisten Händler die das so unterschiedliche Paar gut. Für Sira war dieser Markt Besuch jedes Mal das Highlight der Woche.
Michael wird plötzlich aus seinen Gedanken gerissen und spürt Schwindel. Irgendeine Stimme ruft nach ihm und er hält sich am Auto fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
»Alles in Ordnung?«, fragt ihn die besorgte Lillian sofort.
Der Erzengel nickt nur und versucht, sich nichts anmerken zu lassen.
Als Sira erwacht, hört sie Gabriel noch das leise Schnarchen des Erzengels und streicht mit der Hand über den Flügel um sich herum. Vorsichtig hebt sie seinen Flügel hoch und schleicht sich vom Bett. Sie schaut noch einmal zurück nur um ihren früheren Erzfeind unruhig schlafen zu sehen. Jedoch musste sie gehen, um Michael zu warnen und um Alex zu schützen. Gabriel so zurückzulassen fühlte sich falsch an. Seufzend hinterließ sie also einen Zettel und schlich zur Tür raus.
Zum Glück warteten dort keine Wachen und Sira konnte vorsichtig weiter bis sie den Kerker erreicht, welchen sie betritt, um nach ihrer Tasche zu suchen. In dieser waren noch ein paar Wasserflaschen, welche sie für die Reise brauchen kann.
»Wen haben wir denn da?«, hörte sie Julians Stimme krächzen.
Sie sieht ihn gegen ein Regal gelehnt sitzen mit einem ihr unbekannten Kästchen: »noch nicht tot 'Wurm'?«
»Nein so schnell gehe ich nicht. Wie ich sehe hast du auch noch überlebt«, seine Augen färben sich wieder schwarz, »ich hab ihn reden hören mit seinen Wachen wie er sich um das 'Problem' kümmern will. Die Finsternis hat das selbe Problem wie ich mit Julian hatte. Dich.«
Die junge Soldatin beachtet ihn kaum und sucht nur nach der Tasche.
»Eine Frage habe ich jedoch, warum 'Sira'?«, fragt der Halbengel sie.
»Das hab ich schon gesagt, weil Mutter mich Siraphina nennen wollte«, antwortet sie kalt, als sie ihre Tasche findet. Nach kurzer Stille entgegnet Lyrae ihr: »das stimmt nicht. Ich habe die gesamte Erinnerung deines Vaters durchsucht. Nirgendwo fällt der Name.«
Verwirrt stoppt Sira mit dem kramen in der Tasche: »dann sind die Erinnerungen fehlerhaft.«
Das Nachdenken darüber bereitet der jungen Soldatin starke Kopfweh, was Lyrae bemerkt: »du bist Sirena das weiß ich aber da oben im Kopf bist du nicht alleine. Du verabscheust was ich aus deinem Vater gemacht habe dabei bist du nicht besser.«
»Lügner!«, die Kopfschmerzen werden stärker, aber Sira schnappt schnell die Tasche und will gehen.
»Ich hab es zuerst nicht geglaubt das ein Mensch den puren Kontakt mit einer Amphore übersteht aber du bist kein reiner Mensch«, ruft er ihr lachend hinterher.
Sira glaubt dem Dyaden kein Wort und flüchtet schnell zu den Fahrzeugen. Leise schleicht sie dabei an ein paar übrigen Schwarzaugen vorbei und ist erleichtert als sie den Wagen gestartet bekommt und los rast ohne einen Blick zurück, ob sie verfolgt wird.
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