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Eine etwas andere Freundschaft

von Erymea
Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Sci-Fi / P12 / Gen
OC (Own Character)
30.01.2023
25.02.2023
16
10.567
1
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Dieses Kapitel
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19.02.2023 1.000
 
Ein Jahr später...
"Sicher, dass das nicht gefährlich ist?"
"Aber nein. Es ist bloß ein Spaziergang über das Gelände, Schatz."
"Dr. Sylvia Hohn, du bist hochschwanger."
"Sebastian, ich bin NUR schwanger. Und ich mache jetzt einen Spaziergang. Zuhause fällt mir die Decke auf den Kopf und Eleven nervt mich, mit irgendwelchen Sachen, die er im Internet gefunden hat..."
"Also wirklich! Ich will nur helfen", meldete sich die KI aus meiner Smartwatch. Ich lachte auf und strich über meinen Bauch. Dann griff ich nach meiner Jacke.
"Ihr beide kommt schon zurecht. Ich bin dann mal weg."
Eilig gab ich Sebastian einen Kuss und verließ dann unsere Wohnung. Die Foundation hatte uns eine hübsche Dreizimmerwohnung nahe eines kleinen Wäldchens zugeteilt. Durch unseren Garten gelangte man direkt in dieses und seit einiger Zeit hatte ich Gefallen an den langen Waldspaziergängen gefunden. Wenn Bliss, unsere ungeborene Tochter, auf der Welt war, würde ich sie definitiv mal hierher mitnehmen. Ich lachte. Eleven hatte der Name Bliss gar nicht gefallen. Schließ war es der Name, der ursprünglich für die KI vorgesehen gewesen war. Aber Sebastian und ich hatten uns bewusst für diesen entschieden. Ich trat nun auf eine kleine Lichtung. Der beißende Geruch nach Alkohol lag in der Luft und kurze Zeit später trat eine blonde Frau ebenfalls auf die Lichtung. Sie war stark geschminkt, sah aber attraktiv aus. Ich nickte ihr zu und wollte gerade meinen Weg fortsetzen, als sie anfing zu sprechen.
"Tagchen Sylvia."
Ich blinzelte irritiert und wandte mich dann ihr zu.
"Verzeihung, kennen wir uns?"
"Ne, wahrscheinlich nicht. Is auch besser so. Hübsches Bäuchlein, übrigens. Schade nur, das ihr nich lange was von eurem Kind haben werdet."
Die Frau schwankte etwas und wirkte ziemlich alkoholisiert. Ich verschränkte die Arme und blickte sie abschätzig an.
"Bitte? Wer sind Sie überhaupt? Wissen Sie, wo Sie sich gerade befinden? Dies hier ist Privatgelände der-"
"Der SCP Foundation, ja. Ich kenne euer kleines Hotel. Mein Name ist Elli. Ich bin als Archon klassifiziert. So. Und ganz egal, was deine Ärzte dir sagen, du und Bliss habt ein großes Problem. Eigentlich müsste ich mich gar nicht einmischen aber es wäre so ein bisschen blöde, wenn die Foundation nicht auf sie zählen könnte. Also habe ich beschlossen, mich mal wieder hier blicken zu lassen. Ach ja, ihr listet mich unter dem herzallerliebsten Namen SCP-258-DE... Ziemlich schäbig aber ich verstehe, das ihr ja irgendwie den Überblick behalten müsst."
"Warum erzählst du mir das alles? Bringst du damit nicht die Zeit, oder so, durcheinander?", fragte ich nun und ließ mich auf einem Baumstumpf nieder.
"Ich weiß, das klingt alles total wirre", lachte Elli und zog eine Flasche Wodka aus ihrer Tasche.
"Die Sache mit der Zeit ist die, sie ist flexibel. Sicherlich, sie lässt sich normalerweise nicht verarschen, was passieren wird, wird passieren, ich habe keinen Einfluss darauf. Aber sie erlaubt einen gewissen Spielraum, wenn man so will, wie ein Gummiband, dass man ein wenig dehnen oder zusammendrücken kann. Dadurch habe ich genug Freiheit um hier zu Gast zu sein. Ich würde es nie wagen, eure Zeitachse zu verändern oder gar Zeitparadoxa auszulösen, denn dann könnte eure gesamte Welt in einem gewaltigen Logikfehler einfach verpuffen, nichts darin, einschließlich mir, hätte je existiert. Es gibt weniger destruktive Wege, um Selbstmord zu begehen, da wirst du mir wohl zustimmen. Unter meiner Aufsicht wird der Zeit nichts zustoßen. Aber dann gibt es solche, die die Zeit verändern wollen, die wollen, dass sich ein Zahnrad in einer unendlich komplexen Maschine in die andere Richtung dreht, nicht wissend, dass sie einem dadurch um die Ohren fliegt. Oder sie sind einfach Vollidioten und wissen nicht mal, was sie tun. Das könnte jeder von euch sein. Beeinflusst durch ein Ereignis, das so nicht passieren sollte, ist die Zeit unfähig, den eigentlichen Lauf der Geschichte wiederherzustellen. Bis das Universum bei einem Fatal Error ankommt und runterfährt. Der Marathon und die Sache mit dem alten Schabowski damals, sind ein gutes Beispiel für die Auswirkungen der Kräfte, die die Geschichte verändern wollen und sie dabei zerstören. Da komme ich ins Spiel. Sicher, ihr denkt, ich blödele nur rum und meistens habt ihr wahrscheinlich recht. Aber ich bin nicht an euer Universum gebunden. Ich kann es von außen betrachten und sehen, was schiefläuft. Ich kann es auf Kurs halten. Und ich werde es wieder gerade rücken, weil's mich kümmert."
Sie nahm einen großen Schluck aus der Flasche. Ich blinzelte irritiert. Warum meldete sich Eleven nicht? Normalerweise stand er mir immer sofort zur Seite, wenn wir einem SCP begegneten...
"Und weil's mich kümmert, bin ich hier und rede mit dir, Sylvia. Du wirst das Kind auf die Welt bringen müssen. Auch wenn dir die Ärzte sagen, das es keine Rettung gibt. Höre nicht auf sie und lasse Eleven freie Hand. Hast du mich verstanden? Ach ja, ich habe seine Leitung blockiert. Es ist nämlich wichtig, das nur du Bescheid weißt, okay?"
Elli blickte mir direkt in die Augen und ich nickte, da ich die Ernsthaftigkeit in ihrem Blick erkannte.
"Ja, ich habe dich verstanden, Elli."
"Okay. Dann ist's ja gut. Wirklich. Mach das, was ich dir sage. Wäre sonst wirklich blöde."
"Verstanden."
Wir saßen eine Weile schweigend nebeneinander. Mittlerweile hatte Elli ihre dritte Flasche Wodka geöffnet.
"Es ist verdammt friedlich hier."
"Das stimmt. Obwohl der Standort quasi um die Ecke liegt, komme ich gerne hierher."
"Nimm irgendwann Bliss mit hierher. Ich habe ein Geschenk für die Kleine... Ach ja... In Abeona wird sie eine starke Verbündete haben."
"Abeona? Du meinst..."
"Ja genau diese. Aber alles zu seiner Zeit. Jetzt genieße erstmal die nächsten zwei Wochen Ruhe, die dir noch bleiben."
"Also zwei Wochen?"
Elli lächelte traurig und erhob sich.
"Es ist Zeit. Wir sehen uns, Sylvia."
"Auf Wiedersehen, Elli. Und danke für deinen Rat."
Sie blinzelte irritiert und nickte dann, ehe sie ein  Portal öffnete und durch dieses hindurch trat.

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SCP-115-DE - http://scp-wiki-de.wikidot.com/scp-115-de Abeona
SCP-258-DE - http://scp-wiki-de.wikidot.com/scp-258-de Elli
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