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The Attraction of Opposites

von xExelx
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Erotik / P18 / Het
Boruto Uzumaki Himawari Uzumaki Inojin Yamanaka Kawaki Mitsuki Sarada Uchiha
15.01.2023
09.09.2023
42
167.416
20
Alle Kapitel
176 Reviews
Dieses Kapitel
6 Reviews
 
22.04.2023 4.679
 
P!NK: Trustfall

Akt 2 #10 – Vertrauensfall (1)


Boruto kritzelte im Unterricht heftig in seinen Unterlagen, versuchte jede Information, jeden Satz aufzusaugen, den er dann später nicht aktiv nachholen müsste.
Dennoch war er müde.
Sehr müde.
Außerdem hatte er leichte Kopfschmerzen, während er bemerkte, dass seine Nase sich etwas zu anfühlte.
Wurde er etwa ausgerechnet jetzt krank?
Die gesamte Nacht war fast ausschließlich für seine Recherche in der Ninja Gaiden Reihe drauf gegangen.
Es beinhaltete, wie er sich gedacht hatte, viele sexuelle Szenen, heiße Szenen, aber auch einige ruhige Szenen, die er ganz nett fand, aber das Gefühl bekommen hatte, dass ihm die Bänder davor gefehlt hatten, um die Tragweite der Charakterentwicklungen der beiden Protagonisten vollständig greifen zu können.
Allerdings hatte er keinen Nerv gehabt sich alles genau durchzulesen, diese Reihe bestand anscheinend aus mehreren Abschnitten und er hatte sich nur für die interessiert, welche die Frau vor ihm auf dem Platz interessiert hatten.
Würde ihm das überhaupt wirklich weiter helfen?

Die Charaktere in dem Buch waren ihnen vom Grundsatz beiden überhaupt nicht ähnlich, diese vertrauten sich bedingungslos, gingen durch jede Gefahr, jeder Lebensabschnitt schien bei ihnen von dem Prinzip Dick und Dünn geprägt zu sein.
Also überhaupt nicht das, was er mit der Schwarzhaarigen in diesem verzwickten Moment besaß, auch wenn er zugeben musste, dass er ein wenig neidisch auf diese fiktiven Figuren war.
Der männliche Protagonist schien seine Jugendfreundin nicht verärgert zu haben, nicht ihr Vertrauen verloren zu haben, es war schlicht eine weitaus andere Situation als die, in der er steckte.

Das einzige was er, mit viel Fantasie natürlich, übertragen könnte war das die zwei Charaktere angefangen hatten Intimitäten miteinander zu tauschen.
Nur bei den Beschreibungen des Buches wurden seine Ohren rot und beschämt strich er den Satz durch, den er eben geschrieben hatte und der während seiner Überlegungen natürlich gar nicht zu dem Unterrichtsthema gepasst hatte.

Es war nicht so, dass Boruto nicht mit sexuellen Inhalten in Medien vertraut war – zum Teufel er war auch mal ein pubertierender Jugendlicher gewesen.
Seine Augen flickerten kurz vom Papier auf die Tafel, an der Sarada gerade für Sensei Kakashi eine Aufgabe anschrieb und löste.
Der Blick scannte in Millimeterarbeit ihr Profil von der Seite, während sie schräg zur Schiefer stand und etwas erklärte.
Ok – er war nun ein pubertierender Erwachsener.
Schnell wand er die Augen wieder auf seine Notizen und seufzte, als das Gemurmel um ihn herum anfing.

„Guck mal wie er sie mustert – widerlich“, erklang es sofort von Wasabi, die ein abfälliges Geräusch machte.
Borutos Blut gefror in seinen Adern und er drückte den Kugelschreiber stärker auf das Papier.
„Gierig – wie ein verhungernder Wolf“, pflichtete Namida ihr bei, worauf der Blonde nun doch etwas Mut zusammennahm den Kopf zu heben und interessiert neben sich zu blicken.
„Kawaki könnte es zumindest unauffälliger machen“, grunzte Iwabee nun und wirbelte eine Hand herum.
„Wir haben's doch verstanden, dass die beiden es Krachen lassen....“, seufzte Metal, eindeutig neidisch auf diesen Umstand, während er seine Stifte akrobatisch zwischen den Fingern umher gleiten ließ.

Verwirrt lehnte er sich leicht zurück, um auf den Platz seines Bruders zu blicken, dieser saß auf seinem Stuhl an der Wand, den Körper jedoch leicht schräg an dieser angelehnt, während er Sarada mit einem Blick fixierte, leicht auf einem Bleistifte kaute, während seine rauchgrauen Augen eindeutige Bewegungen machten, den Körper der Uchiha beinahe angafften, während er durchweg lächelte.
Nachfolgend rutschten die himmelblauen Augen vorsichtig durch den Raum, zurück zu Sarada, die sich zwischendurch zu dem Irokesen umdrehte und ihm ein helles, strahlendes Lächeln schenkte, welches sein eigenes Herz wild umherspringen ließ, bevor sie sich zurückdrehte und seelenruhig weiter kritzelte.

„Ich hab mich schon gewundert, als die Gerüchte so langsam abgeflaut sind“, murmelte Namida nun noch leiser.
„Aber anscheinend wird es zwischen den beiden nur eindeutiger.“
„Meinst du sie sagen uns irgendwann, dass sie Daten?!“, kam es aufgeregt aus Wasabi, während Boruto ein heiseres Lachen unterdrückte, sich angenehm auf einer Handfläche abstützte und das Schauspiel beobachtete.

Die beiden waren gut.
Beinah zu gut.

„Alles schwachsinnige Spielereien“, schnitt Eida kalt in die, sonst so leisen, Diskussionen herein.
„Die spielen nur etwas vor“, grunzte sie hinterher und begutachtete dabei ihre Fingernägel.
„Geht diese Theorie schon wieder los“, rollte Chocho die Augen und winkte ab.
„Eida du bist nur eifersüchtig.“
Die Diskussionen und Kommentare der Mädchen wurden lauter und sehr durcheinander, sodass Boruto sich nicht darauf konzentrieren konnte und lieber weiter Saradas Erklärungen an der Tafel folgte.

„Angeblich daten die beiden schon seit Monaten und nie ein Kuss? Keine Knutscherei auf den Partys?“, lachte die Blauhaarige und lehnte sich arrogant im Stuhl zurück.
„Dass ich nicht lache“, spuckte sie hinterher und Boruto biss die Zähne aufeinander, der Blick auf die Uhr bestätigte ihm nur, dass bald Wochenende wäre.
Und sie würden am Nachmittag auch losfahren, keine Zeit sich jetzt über Ms. Universe aufzuregen.
„Nicht jeder leckt in der Öffentlichkeit herum, Eida...“, schnaubte die nächste Schulkameradin los.
„Damit hatte Kawaki früher auch keine Probleme“, lächelte Eida nun und wickelte eine Haarsträhne auf.
„Mit mir würde es nicht nur beim prüden Anschauen quer durchs Klassenzimmer bleiben“, feixte sie nun und seufzte verträumt, während Kawaki so tat als würde er nicht zuhören.
„Außerdem hab ich sie in letzter Zeit nur alleine auf dem Motorrad gesehen“, erklärte sie hinterher, so als würde das alles erklären und beweisen.

Der Blonde grunzte und rollte die Augen.
Sarada und prüde?
Heiser lachte er zu sich selbst und versuchte diese Vorstellung sickern zu lassen, diese wurde jedoch schnell von den Erinnerungen an ihre heiße, bestimmte Art und ihrem lauten Stöhnen vertrieben, wie eine immerwährende Vogelscheuche in seinem Kopf, nur dafür bestimmt seine Klassenkameraden, die sich wie Aasgeier und Krähen um die Gerüchte scharten, aus seinem Bewusstsein zu verjagen.
Sarada war nicht nur nicht prüde, sondern sie genoss auch in vollen Zügen was sie tat, konnte sich und den anderen genießen.
Etwas was Boruto sehr zu schätzen wusste.

Ruckartig rutschte er mit dem Stuhl zurück und gähnte auffällig laut.
„Na da ist aber einer müde“, sprang sofort Iwabee darauf an.
Wie der Blonde es auch gewollt hatte.
„Harte Nacht gehabt, Uzumaki? Warst du wieder ein Gentleman?“, grinste Metal in seine Richtung und auch die anderen aus der letzten Reihe musterten ihn interessiert.
„Ne“, brachte Boruto so genervt wie möglich heraus.
„Aber Kawakis Bett quietscht extrem laut, das raubt mir fast täglich den Schlaf, wenn die erst richtig loslegen“, grunzte er und legte einen Fuß auf den Tisch, wartete auf die Ansage der Klassensprecherin, dass er gegen die Klassenregeln verstoßen würde.

Wie er erwartet hatte geriet das Gemurmel durcheinander, eskalierte in viele Ausrufe und die todbringenden Blicke von Eida durchbohrten ihn beinahe, der Zorn und der Unglaube war ihr ins Gesicht geschrieben, als er sie wütend die Zähne aufeinander beißen sah.
Von der Tafel bekam er einen fassungslosen Blick von der Uchiha mit, Sarada stand mit leicht offenem Mund dar, was in den Augen der anderen anscheinend eine Bestätigung ihrer Theorie darstellte statt dem Unwohlsein, welches er in ihr erkannte.
War er zu weit gegangen?
Doch der Fokus der Uchiha lag gar nicht auf ihm im Raum, sondern in Kawakis Richtung.
Saradas Kopf schwang wieder schulterzuckend zur Tafel, doch er sah sie die Lippen unangenehm aufeinander pressen.
Durch seine Neugierde getrieben drehte er den Kopf selbst in die Richtung, in die die Schwarzhaarige zuvor gesehen hatte und er stockte.

Dass die Klassensprecherin, Sumire in diesem Fall, ihn noch nicht ermahnt hatte, passte schlagartig mit seiner Beobachtung zusammen:
Denn diese saß mit leerem Blick nach vorne gerichtet auf ihrem Stuhl, leichte Tränen in ihren Augen aufkeimend, die anscheinend niemand außer ihm und Sarada bemerkt hatte.

Und Kawaki.
Himmelblau traf auf rauchgrau und er sah den frustrierten Ausdruck bei seinem Adoptivbruder aufflammen.

Es wunderte ihn demnach nicht, dass genau dieser ihn in einer Pause vom Flur zog und in einen leeren Klassenraum schubste, noch bevor alle Schüler in die Cafeteria geeilt waren.
Saradas schwarze Augen durchbohrten ihn dort und sie schloss hinter den beiden Brüdern die Tür ab.

„Das war unnötig, Arschloch“, presste der Irokese heraus und verfrachtete ihn auf einem Stuhl.
„Ich wollte nur helfen!“, rief Boruto aus und hob abwehrend die Hände.

„E-Er weiß davon?“, ertönte es mit einer weinerlichen Stimme neben ihm, worauf der Blonde den Kopf in Höchstgeschwindigkeit drehte.
„Schwierig es genau zu erklären aber....Ja“, atmete Kawaki dann aus, setzte sich auf das Pult, an dem Sumire saß und legte ihr beruhigend eine Hand auf ihren Handrücken.

Boruto blinzelte überrascht.
Es war also tatsächlich Sumire, die mit Kawaki ein Verhältnis hatte.
Seine blauen Augen hefteten sich auf den beruhigenden Bewegungen, die die Hand seines Adoptivbruders machten, um die Klassensprecherin zu beruhigen.
Sein Gehirn legte einen kurzen Stopp ein – das war kein einfaches Verhältnis.
Die beiden waren in einer ernstzunehmenden Beziehung.

„Es tut mir so leid, ich wusste es nicht!“, rief er entschuldigend aus, sprang reflexartig auf und stellte sich neben das Pult, um sich einmal tief und demütig zu verbeugen.
„Ich habe ihn nur mit einer Frau im botanischen Garten gesehen, die nicht Sarada war. Ich wusste nicht, dass du es bist. Das musst du mir glauben“, erklärte er aus aufeinander gepressten Zähnen.

Sumire sah ihn überrascht an, lachte dann und lächelte versöhnlich, zwang sich diese positiven Gesichtszüge auf, was das schlechte Gewissen des Blonden nur verstärkte.
„Schon gut. I-Ich sollte vielleicht auch nicht immer so unsicher sein...“, schniefte sie leicht und drehte nun die Hand herum, um nach der ihres Freundes zu greifen.
„Tatsächlich war das ziemlich hilfreich.“

Sarada seufzte angestrengt vor ihm und Boruto atmete erleichtert aus, als er in ihrem Blick sah, dass sie zwar genervt war, ihm jedoch nicht irgendwas, was er sehr vermissen würde, abschneiden würde.

„Glaubst du Eida hat das gekauft?“, fragte die Lilahaarige nun die Schülerpräsidentin, welche die Schultern zuckt.
„Keine Ahnung, ich war zu beschäftigt mich über diesen Vollidioten aufzuregen“, brummte sie und verschränkte die Arme.
„Ey! Sogar sie selbst hat gesagt, dass es hilfreich gewesen sein könnte“, blökte er zurück und gestikulierte verteidigend auf sich.
„Du bist trotzdem ein Trottel Sondergleichen“, grunzte sie und schlug genervt die Beine übereinander.
„Und du eine unerträgliche Zicke!“, fauchte er zurück.
„Dann kannst du auch nachher Zuhause in deinem Zimmer versauern!“, erwiderte sie und warf die Hände über den Kopf.
Boruto zuckte zusammen wie ein getretener Hund und versuchte sich ein Argument zusammen zu kramen.
Gestern konnte er sie mit eindeutigen Versprechungen herumbekommen, doch sie waren gerade nicht alleine.

„Das geht nicht“, brummte Kawaki und wirbelte eine Hand herum.
„Ihr müsst nachher am besten an Eidas Haus vorbeifahren, lass die Karre richtig aufjaulen. Sumire hat schon vor Tagen die Gerüchte gestreut“, grinste er breit und deutete nun von einem auf den anderen.
Borutos Blick weitete sich.
Sumire war diejenige, die die Gerüchte in die Welt setzte?
Natürlich, sie war gut mit Sarada befreundet, die Leute glaubten ihr sofort, wenn sie etwas behauptete.
Der blonde Uzumaki grinste leicht, war das ein beschissen abgekatertes Spiel, kein Wunder, dass es jeder glaubte.
Nicht mal er selbst hätte es von sich aus gedacht, dass Sumire mit jemandem wie seinem Bruder gehen würde.
„Aber...“, setzte Sarada nun in seine Richtung an, doch der Irokese winkte sofort ab.
„Dem Trottel tut es doch leid, also... wird er zumindest auf dem Motorrad mein Double“, das Grinsen auf dem Gesicht des Adoptiv-Uzumaki wurde nur breiter.
„Ihr trainiert doch sowieso zusammen, hängt wegen des Projekts aneinander. Dann kann er sich auch meinen Helm aufsetzen und sich herum kutschieren lassen“, zuckte er die Schultern.
Sarada schnalzte mit der Zunge und atmete frustriert aus.
Kurz blitzten sie sich an, ehe die Schwarzhaarige zähneknirschend aufgab.
„Fein...“, sagte sie schlicht und stand wieder auf, da die Pause beinahe vorbei war, schloss den Raum auf und schritt wieder aus der Tür, worauf sein Bruder, dessen Freundin und er selbst ihr eilig folgten.


„Will ich überhaupt wissen, was da genau läuft?“, wisperte Sumire ihm zu und Kawaki zuckte nur die Schultern.
„Das wissen die beiden selbst nicht so genau...“, grunzte er, strubbelte sich durch die Haare und folgte den anderen Schülern zurück ins Klassenzimmer.


Boruto wackelte den restlichen Schultag aufgeregt auf seinem Stuhl hin und her.
Beinahe hätte er es doch noch geschafft, dass Sarada alleine fuhr und einen feuchten Dreck auf ihn gab, doch überraschenderweise hatte ihm sein Bruder nochmal aus der Patsche heraus geholfen.
Vermutlich wollte diese Arschgeige sich nur selbst schützen.

Nach dem Unterricht fuhr er mit Kawaki nach Hause, da dieser sich Hinatas Auto ausgeliehen hatte.
Auf der Fahrt erklärte er ihm, dass nur seine Mutter, seine Schwester und Sarada davon wussten.
Bei Sumires Situation und speziell ihrem Vater platzte dem Blonden beinahe die Hutschnur.
„Was ein Saftsack“, murmelte er und atmete dann genervt aus.
Zustimmend nickte der Irokese.

„Aber deswegen... müssen wir uns auch heimlich treffen. Heute haben wir ausnahmsweise Glück und er ist mit Naruto auf einer Podiumsdiskussion, also holen wir sie gleich ab und dann fährt uns Mum zum Hafen. Der Typ ist sogar ein größeres Arschloch als ich. Wenn er auch nur sieht, dass sie bei seinem größten Konkurrenten zu Besuch ist, würde er ausflippen und sie vermutlich das restliche Schuljahr einschließen. Er hat schon die Krise bekommen, dass Sumire zu unserem Poolhaus gebracht werden musste, wenn sie mit Sarada lernte.“
„Aber das kann doch nicht ewig so weitergehen!“, rief er genervt aus.
„Wird es auch nicht“, kam prompt die Antwort.
„Nach dem Abschluss wollen wir in Sungakure studieren“, erklärte Kawaki hinterher und fuhr hinter Sarada in die Straße ein, parkte Hinatas Auto und sah ihn ernst an.
„Dann werden wir ihn endlich los.“

„Deswegen das Lernen?“, fragte Boruto überrascht und der Irokese lächelte schmal.
„Ja“, nickte er ehrlich und stieg aus dem Wagen aus.
„So jetzt sollten wir uns aber fertig machen. Außerdem kann ich deine Fresse nicht mehr ertragen“, verkündete er und ließ die Tür laut zuknallen.
Boruto grunzte.
Im Endeffekt würde Kawaki immer ein blöder Penner sein – zumindest zu ihm.

Auf dem Flur drehte sein Bruder sich vor seinem Zimmer nochmal um.
„Ey, Hohlbirne.“
„Ha?“, machte er angriffslustig und drehte den Kopf zu ihm.
Sofort flogen ihm Motorradhelm und die schwarze Jacke entgegen.
„Versaue es dieses Mal nicht wieder“, sagte er, ging in sein Zimmer und schloss die Tür, ohne dass Boruto etwas dazu sagen konnte.

Verwirrt packte er sich einige wenige Klamotten in den Rucksack, zwei dünnere Schulbücher und stürmte wieder die Treppe herab.
Sarada meinte, dass sie das Motorrad in einer gemieteten Garage im Touristengebiet lassen und den restlichen Aufstieg zu Fuß absolvieren würden, nachdem sie dort einkaufen waren, also schnappte er sich seine Wanderschuhe, betete, dass sie ihm noch passen würden – Wo er sich einmal im Glück sah, sagte seiner Mutter, dass er dieses Wochenende mit Sarada verbringen würde und das Projekt vorbereitete – was nicht gelogen war, denn er griff sich zusätzlich die Kamera seiner Tante, die sie immer verwahrten, da sein Onkel Konohamaru sie sonst gerne mal verschlampte und guckte in der hauseigenen Garage nach, ob Sarada bereits fertig war.

Diese wartete mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck und er sah nur noch wie sie ihre enge Lederjacke bis oben zuzog.
Alleine bei dem Anblick wurde sein Mund trocken und er wusste nicht, ob sie oder er selbst sich unangenehmer auf dieser Fahrt fühlen würde.
Sie schien seinen Blick genau zu deuten, lehnte sich mit dem Hintern gegen die niedrige Werkbank und sah ihn spielerisch an.
„Sicher, dass ich ein Problem damit haben werde, dass du hinter mir sitzt?“, fragte sie mit einem spielerischen Lächeln.
„Soll das eine Herausforderung sein?“, fragte er mit einem eigenen Lächeln.
Sie zuckte nur die Schultern.
„Wenn du artig bist, lass ich dich vielleicht sogar entscheiden was wir außerhalb der Aufgaben und des Lernens machen“, zwinkerte sie ihm zu und eine warme Welle jagte über seinen Rücken, bevor sie sich den Helm überzog, ihn ordentlich befestigte und alles einmal kontrollierte.

Meinte sie das ernst?
„Wirklich?“, fragte er und versuchte die Aufregung in seiner Tonlage zu verbergen, auch wenn er sich selbst fühlte wie ein Kind dem seine Lieblingssüßspeise versprochen wurde, wenn er kein Chaos stiften würde.
Und zum Himmel – er wollte dieses Dessert.
Doch anhand ihres verwirrten Blickes, nachdem sie das Visier kurz hochgeklappt hatte, nahm er an, dass sie den Umschwung in seiner Stimme sehr wohl mitbekommen hatte.
Entgegen ihrer Laune in der Schule lachte die Schwarzhaarige nun und wirbelte eine Hand herum.
„Von mir aus. Wenn du das schaffst.“

„Das in der Schule...“, fing er unsicher an, ehe die Uchiha abwinkte.
„Lass uns später darüber sprechen, wir sollten los. Wenn wir uns jetzt festlabern stehen wir nur unnötig im Nachmittagsverkehr fest. In Ordnung?“
Mit einem Nicken bestätigte er, worauf Sarada das Visier wieder herunterklappte und sich auf ihre Karre schwang.

Ein breites Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht und kurze Zeit später saßen sie beide auf dem weinroten Motorrad.
Ohne Vorwarnung sauste die Schwarzhaarige los und Boruto schlang die Arme um ihren Körper.
Es war völlig anders als in der Küche, was ihn anhand der ledernen Jacken nicht wunderte.
Außerdem fürchtete er bei den Erinnerungen an ihren wilden Fahrstil mit dem Auto auch ein wenig um sein Leben.
Aber manchmal musste man einfach seinen Mann stehen.

Er war etwas irritiert von der Route, die sie zunächst nahmen, denn der Berg Myoboku lag in die völlig andere Richtung, ehe er unkontrolliert lachte, als Sarada ordentlich Gas gab, um an Eidas Haus vorbeizurauschen, nicht ohne kurz die Hand zu heben und höflich zu grüßen.
Der Blonde sah nur aus den Augenwinkeln wie diese wütend den Gartenschlauch hinwarf und auf den Boden stampfte, da sie gerade den Garten gewässert hatte und er richtete den Blick selbst wieder nach vorne.
Anscheinend hatte seine ehemalige beste Freundin die Ansprache des Irokesen ernst genommen.

Während der Fahrt schaffte er es tatsächlich keinen Schabernack anzustellen, was einerseits daran lag, dass er wirklich, wirklich dringend diese Wette gewinnen wollte und andererseits da er bei der Geschwindigkeit auch wirklich Angst bekam sie unnötig abzulenken.
Mehr als einmal musste er den Gedanken verbannen mit seinen Händen auf ruhigen und geraden Streckenübergängen über ihren Oberkörper wandern zu gehen.
Dafür würde er dieses Wochenende hoffentlich noch genug Gelegenheiten finden.

Boruto wurde über die Zeit etwas müde, seine Kopfschmerzen waren noch immer präsent und er fühlte sich unwohl, anscheinend wurde er wirklich krank.
Der Blonde hoffte, dass sich das noch über die nächsten Tage hinweg verzögern ließ, mit ein paar Tees, einer warmen Decke und dem knisternden Kaminfeuer in der Hütte.
Eigentlich hatte er diesen Umstand seit dem Morgen versucht zu verbannen, vor allem da er unbedingt mitfahren wollte, doch gerade nahm er sich vor die restlichen Minuten tapfer durchzustehen und sich einzureden, dass es alles einem höheren Zweck diente, während er seinen Körper nah an ihren und ihren dünn befüllten Rucksack gepresst hatte.

Als sie endlich das Motorrad in der kleinen Garage parken konnten, ihre Jacken schnell abstreiften und abschlossen, streckte der Blonde seine Gliedmaßen durch.
In seiner aufkeimenden Panik und Müdigkeit hatte er sich irgendwann beinahe in Saradas Lederjacke gekrallt und nur noch gehofft, dass es schnell vorbei sein würde.

Seine Augen wanderten über den Touristenbereich, der noch nicht wirklich aktiv war, entweder wegen der Uhrzeit oder weil die Hochsaison beinahe zu ende war.
„Dann sollten wir jetzt einkaufen“, schlug sie vor und schulterte ihren Rucksack.

Boruto hingegen fuhr mit dem Kopf nervös hin und her, denn er war sich ziemlich sicher, dass er es auf der Website der Touristenattraktionen gesehen hatte.

Teuflisch grinste er, als er entdeckte, wonach er verzweifelt gesucht hatte.
Eigentlich hatte er gehofft im Laufe des Wochenendes eine Wette zu gewinnen, sodass er sie dazu zwingen könnte, doch dass sie ihm so gut in die Karten gespielt hatte, vereinfachte seinen Plan enorm.

„Erst will ich meinen Preis“, sagte er mit einem breiten Lächeln.
Auf ihren verwirrten Blick zog er sie ein Stück den bergigen Weg entlang, damit sie einen besseren Blick auf das bekam, worauf er zeigte.
„Nein!“, sagte sie sofort und schüttelte den Kopf.
„Auf gar keinen Fall.“
„Was?! Warum nicht!“, brachte er enttäuscht heraus.
„Hält sich Sarada Uchiha etwa nicht an Absprachen?“, fragte er nun herausfordernd, worauf die Schwarzhaarige schnalzte und ihn durchbohrend ansah.
Natürlich halte ich mich daran, aber...“, fing sie vorsichtig an, legte eine Hand an ihren Hinterkopf und knirschte mit den Zähnen.
Verwirrt sah er sie an und wartete auf ihre weiteren Worte.
„...aber ich dachte nicht, dass du es für sowas verwenden willst“, gab sie ehrlich zu und bei dem leichten Rotschimmer auf ihrem Gesicht bekam er selbst einen und wurde etwas nervös.
Sarada hatte gedacht und ernsthaft in Erwägung gezogen ihm dabei freie Hand zu lassen, wenn er sie auf der Fahrt nicht befummeln würde?
Jetzt war er noch glücklicher, dass er es nicht getan hatte, auch wenn er im Begriff war es trotzdem dafür zu verwenden.
„Dass ich das dann nicht mehr darf nehme ich dafür in Kauf“, lächelte er ehrlich.
„Also los!“, ergänzte er schnell, griff nach ihrem Handgelenk und zog sie, sehr widerwillig von ihrer Seite aus, zu dem riesigen Metallgerüst mitten in der Pampa der Berge.
„Aber...“
„Ach jetzt komm schon, Sarada“, quengelte er etwas nachdrücklich.
Sie hatte gesagt sie löst ihre Wettschulden ein also würden sie das jetzt machen!
„Du brauchst keine Angst haben. Ich habe das in Sunagakure schon zig Mal gemacht“, versicherte er ihr und zog sie weiterhin den Pfad entlang, wie einen Hund, der keine Lust hatte bei stürmendem Regenwetter sein Geschäft draußen zu verrichten.
Doch das war Boruto egal, er würde diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen.

„Du kennst dich mit Bungeespringen aus?“, fragte sie perplex hinter ihm.
„Ich hab lange im Resort gejobbt, natürlich kann ich das. Ich bin schon so oft gesprungen“, lachte er hell und deutete nun aufgeregt auf den riesigen Turm und nachfolgend auf den See neben ihnen.
„Das muss jeder mal gemacht haben! In Sunas Resort haben das zig Leute gemacht. Es ist der größte Adrenalinkick, den du hier bekommen kannst.“
„Ich bin aber nicht wie andere Leute“, murmelte sie und versuchte noch einen Deal auszuhandeln, mit dem sie aus diesem Dilemma entkommen würde.
„Ach komm“, drängelte der Blonde nun etwas ungeduldig.
„Wenn du es schon so oft gemacht hast, warum willst du es dann unbedingt jetzt machen?“, fragte sie mit einem Schnaufen nach und musterte ihn, eine Mischung aus wütend und fassungslos.
„Weil ich es noch nie zu Zweit gemacht habe. Ich habe Tandems immer nur instruiert.“

Immer noch nicht überzeugt zog die Schwarzhaarige einen miesepetrigen Gesichtsausdruck und schwang mit ihrem Kopf auf den Turm, dem sie sich immer weiter näherten.
„Wir klettern da hoch, legen uns das Tandem Geschirr an und dann fallen wir. Unten werden wir wieder aufgesammelt und dann können wir deinem ganzen Plan des Wochenendes folgen und ich werde mich kein Stück beschweren. Klingt doch nur nach Gewinn für dich“, lachte er kindisch und Sarada grummelte tief, ehe er sie vor der Anlage losließ und mit dem Veranstalter unten sprach.

Die Uchiha blickte nochmal auf die Plattform hoch über ihrem Kopf.
„Es ist nichts anderes als der Vertrauensfall im Sportunterricht damals“, sagte er versöhnlich, als er sich wieder zu ihr drehte und Sarada legte überrascht den Kopf schief.
Daran erinnerte Boruto sich?
Das war schon Jahre her, in der Mittelschule, wenn nicht sogar späten Grundschule passiert.

„Vertraust du mir etwa nicht?“, sagte Boruto enttäuscht und ließ die Arme sinken.
„Natürlich vertraue ich dir, Boruto!“, quiekte sie sofort erbost in seine Richtung.
„Aber....das ist was anderes. Ich habe Angst davor...“
„Komm schon Sarada“, atmete der Blonde hinter ihr belustigt aus, die Arme wieder weit ausgebreitet und ein breites Lächeln im Gesicht.
„Und wenn du mich nicht fängst?“, zitterte ihre Stimme hervor, während sie über die Schulter zu ihm nach hinten guckte.
Boruto lachte nun laut und wirbelte aufgeregt die Arme umher.
„Dann landest du auf den Matten!“
Sarada grölte frustriert und biss sich auf die Unterlippe.
„Außerdem....“, sagte er dann etwas leiser, sodass ihn keiner ihrer Schulkameraden hören würde, die selbst mit der Übung von Sensei Tenten beschäftigt waren.
„....werde ich dich immer fangen.“


„Hast du etwa wirklich Angst?“, grinste er nun trotz der Überraschung in seinem Gesicht.
Angst eher nicht, aber Bedenken. Ich vertraue mein Leben selten einem elf Meter langen Gummiband an“, erwiderte sie leise und fluchte, als Boruto sie Richtung der langen metallischen Leiter schubste.
„Wettschulden sind Ehrenschulden. Außerdem bin ich ja dabei: Ein gerissenes Gummi hat mir das Leben geschenkt, ich glaube nicht, dass es das auch beenden wird.“
Sarada hustete überrascht auf den Spruch und schüttelte den Kopf, während sie sich selbst sagte, dass er irgendwo recht hatte.
„Lass mich meine Brille gegen Kontaktlinsen tauschen“, sagte sie resignierend und gab der Aufsicht unten ihre Brille, sowie ihre Rucksäcke.
Sie atmete nochmal tief durch und griff die ersten Leitersprossen mit den Händen, um dann bestimmt, wenn auch noch etwas unsicher, den Turm hinauf zu klettern.

Oben angekommen wurden sie in das Anlegen der Sprunggeschirre eingewiesen, wobei Boruto schneller war als der Instruktor, der dann belustigt seufzte und weiter seinen Kaffee trank, während der Blonde Sarada die Sicherheitsgurte umlegte.
„Guck und dann fasst du mit der linken Hand hinten in mein Geschirr“, vorsichtig führte er dabei ihren Arm um seinen Rücken, sodass sie sich sofort unterhalb der metallischen Schnalle fest in den Gurt und etwas in sein Shirt am Rücken krallte.
„Keine Sorge“, versicherte er leise und Sarada bekam eine wohlige Gänsehaut.
War das hier seine Masche, um ihr Vertrauen wiederzuerlangen?
Ein paar schöne Erinnerungen, eine Hommage an die Vergangenheit und das würde schon werden?
Sie biss sich auf die Unterlippe, nicht weil sie Angst vor diesem Fall hatte, doch er schien das so zu empfinden, da er ihr nochmal aufmunternd zulächelte.
„Du bist viel zu verkrampft.“
Genau ihre eigenen Worte, als sie ihm eine Lektionen erteilen wollte, Boruto machte mit ihr gerade nichts anderes, worauf sie belustigt schnaubte.

Ihr Herz blieb kurz stehen, als er sie plötzlich nah an sich heranzog, selbst mit einer Hand in ihr Geschirr griff und den Kopf auf ihrer Schulter platzierte.
Die Körperwärme beruhigte sie sofort und sie lehnte ihren Kopf sanft gegen seine Schulter, atmete seinen Geruch ein, der ihr irgendwie wieder seltsam vertraut geworden war und vorsichtig nickte sie.

„Gut, dann du bitte auch den Kopf richtig auf seiner Schulter ablegen“, der Instruktor korrigierte noch einmal ihre Haltung, ehe er zufrieden nickte, da der Uzumaki anscheinend wirklich eine Ahnung hatte, wie man solch einen Sprung vorbereitete.
Genau dieser griff bestimmt nach ihrer freien Hand und hob sie hoch.
„Gut, wenn ihr bereit seid lasst ihr euch einfach zur Seite fallen, wie ein Baumstamm“, sagte der Mann und nahm einen Schritt Abstand zu ihnen.

Sarada hörte auch Boruto einmal tief durchatmen.
„Vertrau mir“, sagte er und hörte das spielerische Grinsen in seiner Stimmlage.
„Bereit?“, fragte er sofort leise hinterher und sie selbst presste ihren Kopf näher an seine Schulter.
Bereit?
Für den Sprung?
Oder um ihm wieder zu vertrauen?
„Ich weiß es nicht“, gab sie ehrlich zu und versuchte sich zu entspannen.
„Dann warte ich, bis du bereit bist“, antwortete er prompt, bevor sie in der Haltung verharrten.

Sarada versuchte ihre Bedenken jeglicher Art wegzuschieben, ihre Gedanken zu sammeln, was ihr bei dem Wirbelsturm an Emotionen sehr schwer fiel.
Ihre Atmung war aufgeregt, auch wenn sie nicht wusste weshalb.
Sie hatte keine Höhenangst, dennoch hatte sie extrem gezögert.
Sie hatte keine Bedenken wegen des blöden Gummibandes, das ihren Sprung abfedern würde.
Sie hatte Angst sich Fallen zu lassen – aber nicht von dieser Plattform unter ihren Füßen.
Sie hatte Angst verletzt zu werden – schon wieder und das nicht von dem Aufprall unten auf dem See, den sie glitzernd hatte unter sich sehen können.
Sie hatte Bedenken, dass es dieses Mal mit ihm anders sein würde.

Doch was wäre, wenn sie sich trotzdem entschloss sich fallen zu lassen?

Ihr Griff in seinem Geschirr festigte sich nochmal, ehe sie ohne zu Überlegen gegen sein Schultergelenk nickte.

Beinahe sofort wurde sie von Borutos Gewicht mitgezogen, der sich zur Seite fallen ließ und sie mit in den reißenden Abgrund zog.
Die Welt um sie herum, der Wald, die verschiedenen Flüsse und alles was man vom Berg Myoboku hatte überblicken können, fuhr rasend schnell an ihren Augen vorbei, während sie nur noch Borutos Lachen und den rauschenden Wind an ihren Ohren hörte.
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