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The Attraction of Opposites

von xExelx
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Erotik / P18 / Het
Boruto Uzumaki Himawari Uzumaki Inojin Yamanaka Kawaki Mitsuki Sarada Uchiha
15.01.2023
09.09.2023
42
167.416
20
Alle Kapitel
175 Reviews
Dieses Kapitel
4 Reviews
 
19.04.2023 4.530
 
Akt 2 #09 – Eine Chance


Boruto ließ sich im Stuhl zurücksinken, packte die Hände in die Hosentasche und gähnte müde.
Die blauen Augen hafteten auf dem Stuhl vor ihm, eher ein paar Zentimeter höher auf der Sitzfläche – wie er beschämt vor sich selbst zugeben musste.
Nicht mal zwölf Stunden zuvor hatte er diesen Körper – in genau der Konstellation, er hinter ihr, ihr nackter Rücken zu ihm – sanft und gleichzeitig wild auf sich auf und ab fahren gesehen, während er seine Finger fest in das Fleisch an ihrem Hintern gebohrt hatte, unfähig sich ihrer Anziehung zu entziehen.

Als er in die Ferienwohnung im Poolhaus gekommen war, war er noch vorsichtig gewesen, bedacht und auf der Hut, dass sie wieder mit ihm spielen könnte – doch ihre Unterwäsche auf der Couchlehne, sowie das abgelegte Duschhandtuch, hatten ihn seine Bedenken vergessen und noch auf dem Weg in ihr Schlafzimmer das Shirt erneut über seinen Kopf ziehen lassen, nur um dann von einer nackten Sarada überrascht und auf das Bett geschubst zu werden.
Wogegen er nicht protestiert hatte – nicht eine verfluchte Sekunde.
Nachfolgend hatten sie einige heißen Momente miteinander verbracht, in denen der Blonde sich wirklich Zeit gelassen und ausgiebig die Spannung vom Vortag ausgekostet hatte, denn der Abend mit der kurzen Fußmassage und ihrem Hin- sowie Rückspiel war auch nicht an ihm und seiner Gier spurlos vorbei gegangen.
Doch der kurze Sieg war wichtiger gewesen.

Er wurde dann von ihr rausgeschmissen, noch bevor er dazu kam das zufriedene und befriedigte Grinsen von seinem Gesicht zu tilgen, damit sie ihre restlichen Aufgaben machen konnte.
Er hätte selbst kein Problem damit fern zu schauen, einen Kakao zu trinken oder ihr stumpf nur bei ihren Aufgaben zuzusehen, doch Sarada hatte ihn kopfschüttelnd von der Etage und aus ihrem Zeitplan entfernt.

Egal wie nah er ihr im Bett kam, den kurzen, sehr sehr heißen und intimen Augenblicken – mehr wurde es nie.
Außer sie hatten Nachhilfe oder bereiteten das Projekt vor – ansonsten wurde er gebeten zu gehen oder rigoros rausgeworfen – was ihn wiederum frustrierte.
Hatte er jemals etwas aktiv dagegen gesagt?
Nein, nein – natürlich nicht!
Denn er war dumm.
Wobei es auch nicht leicht war von einem reinen Sex-Ding auf Wollen-wir-nicht-einfach-so-Zeit-verbringen? zu kommen.
Früher war es so normal gewesen, so selbstverständlich, selbst wenn die beiden keine Uhrzeit ausgemacht hatten, war es beiden absolut klar gewesen, dass entweder Boruto, wenn er ungeduldig wurde, an dem Haus der Uchiha geklopft hatte und mit großen Hundeaugen Sakura angebettelt hatte rein zu dürfen oder Sarada bereits nach der Schule mitgelaufen war, da ihre Eltern ohnehin arbeiten mussten.
Boruto grunzte und ließ den Kopf hängen.
Wann war das nur so kompliziert geworden?

Sein Geburtstag war ein Schultag, was Boruto zwar etwas nervte, aber er mochte die Aufmerksamkeit in der ganzen Klasse dann doch mehr als er zugeben wollte.
Endlich sechzehn – sagten ihm alle, schmiedeten Pläne für Eskapaden mit übermäßig viel Bier, mit welchem sie sicherlich kotzend in der Ecke landen würden, nicht wegen des Alkoholgehalts, sondern wegen der Menge, die sie an billigen Gesöff benötigen würden, um „Spaß“ zu haben.

Seine Augen ruhten im Unterricht auf Sarada, die schon seit einiger Zeit ruhig war, auf seine Nachfragen lächelte sie oft gequält, zuckte nur die Schultern und sagte nicht viel dazu.
Es kam ihm schon seit einigen Tagen so vor als würde sie ihn aktiv meiden.



Boruto verlagerte sein Gewicht auf dem Stuhl und legte den Kopf in den Nacken.
Bereits an seinem eigenen Geburtstag war Sarada schon auf Abstand zu ihm gewesen, doch an ihrem eigenen war es ihm erst aktiv richtig aufgefallen.
Nachdenklich musterte er die Wand hinter sich und seufzte.
Wann hatte diese Ablehnung überhaupt wirklich angefangen?
Der Blonde konnte kein genaues Datum festlegen, es war irgendwie schleichend passiert über mehrere Tage, wenn nicht sogar eine handvoll Wochen.

Sarada sprach nicht mehr mit ihm.
Seit ihrem Geburtstag war wieder eine Woche vergangen und statt besser wurde es nur schlimmer.
Der Anblick ihres Rückens im Unterricht beruhigte ihn nicht mehr, er machte ihn wütend.
Ihre Stimme, die mit anderen sprach, aber nicht mehr mit ihm, frustrierte ihn.
Dass er nicht wusste weshalb – machte ihn wahnsinnig.
Doch die Schwarzhaarige blockte alle Konversationen ab, versicherte ihm einmal, dass es nicht an ihm läge und damit war seitdem der Drops für die Uchiha gelutscht.

Und Boruto konnte irgendwann die bissigen Kommentare nicht mehr für sich behalten, sobald er eine Angriffsfläche an der Schwarzhaarigen fand.


Den Auslöser kannte er dennoch nicht und egal wie sehr er sich einredete, dass er auf diese Antworten warten könnte, dass es wichtiger wäre, dass sie erst mal wieder langsam Bande knüpften...
….Boruto war von Haus aus kein geduldiger Mensch, auch wenn er ihr wirklich ihre Zeit ließ, sich ihrem Tempo anpasste, doch er sah sich stagnieren, auf der Stelle treten, was ihn wütend machte.
Lohnten sich seine Bemühungen überhaupt?
Seine Augen fixierten sich auf Saradas rabenschwarzen Haaren und er seufzte.
War Sarada überhaupt noch ansatzweise die Person, die er sich erhoffte zurück zu bekommen?
Oder hatte sie sich verändert und er jagte einer reinen Vorstellung hinterher.
Vielleicht hatte er selbst sich auch zu sehr geändert und sie wollte ihn gar nicht näher in ihrem Leben haben?
Gestresst grunzte er zu sich selbst.
Diese Gedanken machten ihn nervös, er vergiftete seine eigenen Überlegungen mit seinem Zweifel an ihr, der Sache und allem.
Sie waren sich doch einig gewesen, dass es nur ein Sex-Ding sein würde, jegliche Chance auf etwas tiefgehendes stellte nur eine Art Sonderbonus dar.
Ohne Vertrauen würde sie vermutlich nicht mal darüber nachdenken ihn wieder als Freund anzusehen.

Es regnete erneut, der Herbst kündigte sich rasant an – also würde Saradas Lauftraining draußen entfallen – ganz davon ab, dass sie noch immer leicht humpelte.
Der Tag zog relativ langsam an Boruto vorbei, er überlegte noch immer fieberhaft, wie er die Fragen in seinem Kopf und die, die er ihr gerne stellen würde, beantworten könnte.
Er brauchte einfach eine gute Gelegenheit, nur ein Wink des Schicksals, der ihm in die Karten spielte – eine Chance.
Der Uzumaki hätte jedoch niemals gedacht, dass es die Schule sein würde, die diesen Ausschlag herbeiführen würde.

„Wir schreiben nächste Woche Tests, ich will einen Zwischenstand darüber wie viel ihr bei Sensei Shino und bei mir bisher gelernt und verinnerlicht habt“, kündigte Kakashi nebenbei an, während er schon seine Aktentasche zusammenpackte.
Die Klasse brach in ein heilloses Gemurmel aus.
„Das ist viel zu spontan!“, rief Iwabee genervt aus.
„Weniger Feiern und mehr auf den Arsch setzen“, brummte der Sensei zurück, schrieb das Datum an die Tafel und zuckte die Schultern.
„Ihr habt ein langes Wochenende, nutzt die zusätzliche Zeit. Das Leben ist keine durchgehende Party.“

Ein paar Personen im Raum interessierte dieser Umstand kein Stück:
Boruto, Sarada und Kawaki, wobei es gelogen war, dass es den Blonden unter ihnen nicht interessieren würde:
Das war gut – sehr gut sogar.
Seine Miene hellte sich auf, denn natürlich brauchte er Hilfe für diese Tests.
Wie sollte er sie auch sonst bestehen?
Sensei Hatake entschied schlussendlich wer an der Abschlussprüfung teilnehmen durfte, also war es unerlässlich, dass er sich mit ihm gut stellte – würde er ohnehin auf der Abschussliste sitzen, wären seine Bemühungen umsonst.

Eventuell war dies der Umstand, den er gebraucht hatte.

Sie saßen später am Tag stumm auf der Couch, während der Blonde Aufgaben absolvierte, so langsam, zumindest in Mathematik, in einen Rhythmus kam.
Er musste zugeben, dass die Uchiha ihm zwar meist nur kurze, jedoch sehr hilfreiche Tipps gab.
Auch gesamte Erklärungen eines Themas gingen ihr leicht von der Hand – sie schien zu wissen, wie sie diese genau ihm zu erklären hatte – so wie sie ihn ständig richtig las.
Alleine die Empfindungen, als sie am Vortag im Dojo mit ihm gespielt hatte, er ihr beim Ausziehen zugeschaut hatte, beinahe nicht erlaubt war es selbst zu tun, da es das Spiel ruiniert hätte, waren tief in ihm eingebrannt.
Die Uchiha hatte seine Reaktionen genau mitbekommen, wusste womit sie sich weniger oder mehr Zeit lassen konnte – und er hatte versucht dasselbe am späten Nachmittag zurückzugeben.

Seine Augen flickerten zwischendurch auf ihre Figur, die ruhig neben ihm verharrte, wenn er keine Frage stellte.
Sarada saß zusammengekauert auf der Ecke, einen dampfenden Schwarztee auf dem Tisch, die Beine angenehm angewinkelt, während sie durch ihr Buch las, anscheinend noch immer nicht ansatzweise durch den dicken Schinken durchgearbeitet.
Bei dem Buchcover dachte er an die unangenehme Busfahrt zurück.
Rückblickend betrachtet fragte er sich wie die Fahrt gewesen wäre, wenn sie dort schon die gegenseitig Anspannung hingenommen und ausgelebt hätten, alleine die Vorstellung, der Kick, den er davon bekommen hätte sie im Bus schon heiß zu machen, während sie beide dann nur noch warten würden wieder am Anwesen zu sein...
...oder hätte Sarada ihn heiß gemacht?
So oder so wäre er auf seine Kosten gekommen.
Das Kribbeln zuckte durch seine Glieder, er wirbelte nervös den Stift hin und her, während seine Gedanken bei dem, sehr wahrscheinlich, schmutzigen Inhalt des Werkes landeten.
Er konnte sich nur vorstellen was alles in diesem Buch behandelt wurde.
Auch wenn er noch Saradas Aussage im Kopf hatte, dass die Geschichte dahinter auch sehr interessant sei – was er nicht so recht glauben wollte bei der Thematik.
Der sehr grafischen Themen.
Trotzdem ging von der Schwarzhaarigen eine Ruhe aus, während sie mit ihren Augen sanft über den Inhalt fuhr, ihn beinahe vollständig ignorierte, solang er nicht sprach und er alle paar Minuten das leichte Rascheln des Umblätterns vernahm.

Eigentlich würde er gerne eine Nachfrage zu dem Inhalt stellen, denn aufgrund der Sammlung, die die Uchiha zu dieser Reihe besaß, ging er davon aus, dass sie sehr angetan von der Geschichte, der Welt und den Figuren war, vielleicht könnte er auch einige Andeutungen machen und ein neues Spiel beginnen, wenn es nicht ein kleines aber simples Problem gab.

Kawaki.

Dieser saß auf dem Sessel gegenüber der Couch, kritzelte selbst in seinen Aufgaben herum, denn er musste die Tests ja auch schreiben, schien mit den Berechnungen und deren Tücken schon besser klar zu kommen als er selbst, vermutlich da er schon länger Nachhilfe nahm.
Trotzdem fraß ihn diese Tatsache etwas an, hatte sein eigener Fortschritt doch nun seinen Ehrgeiz geweckt, kratzte an seinem Ego wie eine Katze, die versuchte über die Balkontür dem eklig-nassen Regenwetter zu entkommen.

Zwischendurch landeten die rauchgrauen Augen auf ihm, wobei er ein Kopfschütteln als Antwort bekam und ein perfides Grinsen, wenn er zuvor in seinen Beobachtungen der Schwarzhaarigen vertieft gewesen war.
Erst war er beschämt rot geworden, biss sich dann auf die Innenseite seiner Wange und grölte den Älteren an.
Der Irokese wusste bereits, dank Borutos eigener großer Klappe, dass die beiden gleichaltrigen den Weg ins Bett, oder speziell er in sie, öfter als das eine Mal am Trainingswochenende gefunden hatten, wofür sollte er sich jetzt noch schämen?
Gerade Kawaki war kein Unschuldslamm, er sollte bloß nicht so tun als würde Boruto hier etwas ungewöhnliches tun.

„Bist du fertig?“, grätschte Sarada irgendwann in das Blickgefecht mit seinem Adoptivbruder, worauf er zusammenzuckte.
„Nein“, er log – er war schon länger fertig, zögerte jedoch bereits den ersten Teil – Mathematik – heraus, um später länger mit ihr in dem Zimmer zu verbringen, denn sein Bruder benötigte nur Hilfe für den Mathetest, er selbst wollte heute noch Geschichte in Angriff nehmen.
Da Sarada pro Stunde Geld von Naruto bekam, entschuldigte sich Boruto ein paar Mal mental bei seinem Dad – auch wenn er es bei seiner Abwesenheit nicht anders verdient hatte – und ließ sich gehörig Zeit die Übungen hinter sich zu bringen.

„Sarada“, fing Boruto irgendwann vorsichtig an, ehe zwei Augenpaare auf ihm landeten, ein graues und ein schwarzes, versteckt hinter einer roten Brille.
Er kratzte sich am Hinterkopf und schlug sich geistig selbst auf den Rücken.
Los, du Trottel!

„Ich brauche übers lange Wochenende nochmal Hilfe“, gab er zu und musterte ihre Reaktion, sie schien zu überlegen, doch bevor sie eine Antwort geben konnte, schnitt die dunkle Stimme seines Bruders herein.
„Da kann sie nicht“, brummte er und fixierte sie mit seinen Augen.
„Außer sie...“, ergänzte er mit einem erneut aufkeimenden Grinsen, worauf die Schwarzhaarige ihr Buch laut auf den Tisch knallen ließ.
„Nein, da kann ich wirklich nicht“, sagte sie scharf, seufzte danach und wirbelte entschuldigend eine Hand umher.
Verwirrt hob Boruto den Kopf und legte ihn dann in eine Handfläche.
„Wegen des Trainings? Das können wir trotzdem machen...“, schlug er nochmal vor, prallte jedoch sofort an ihrem Kopfschütteln ab.

„Sarada und ich fahren weg“, gestikulierte sein Bruder dann grinsend, machte eindeutige Bewegungen mit den Augenbrauen, wartete anscheinend auf seine Reaktion.
Der Blick der Frau im Raum verdunkelte sich und sie schob mit dem Mittelfinger der rechten Hand ihre Brille wieder in Position, schien es jedoch eher als Nachricht an den Älteren gemeint zu haben, denn dieser grinste noch breiter, frecher zurück, wodurch er oft seinen Geschwistern ähnelte.
Gab es Eigenschaften, die man auch durch Adoption bekam?
„Richtig...“, sagte sie und holte sich ihren Schwarztee vom Tisch heran.

Ein Gedanke streifte seinen Geist und ein noch stärkeres Grinsen bildete sich nun auch auf seinem Gesicht.
Der Blonde sah zwischen den beiden hin und her und biss sich schmerzhaft auf die Zunge, um nicht wie der absolute Gewinner auszusehen.
Sarada wusste nicht, dass Kawaki von ihrem “Sex-Ding“ wusste und Kawaki wusste anscheinend nicht, dass der jüngere Uzumaki von seinem geheimen Verhältnis wusste.
Boruto befand sich gerade in der absoluten Erstschlags-Position, wie in einem Rollenspiel, in dem er den ersten Zug machen durfte und nur noch herausfinden musste, welche Aktion er zuerst ins Rollen bringen müsste, um die gesamte Schlacht zu seinen Gunsten zu wenden.

Er musste herausfinden, wie er das in seinen persönlichen Vorteil wandeln können würde.
„Wo fahrt ihr denn hin?“, fragte er nebenbei und zwei Augenpaare sprangen aufeinander.
„Auf die Insel Taro“, antwortete der Irokese direkt, worauf Sarada langsam nickte.
„Oh, mit der Fähre?“
Kawaki verlagerte sein Gewicht auf dem Sessel und gähnte leicht.
„Ja, aber ich nehme das Motorrad trotzdem mit“, erklärte Sarada sofort hinterher, bevor sein Adoptivbruder nun nickte.
Boruto grunzte belustigt zu sich selbst.
„Na, dann viel Spaß“, sagte er nur und lehnte sich zurück.
Der Blonde war sich ziemlich sicher, dass beide tatsächlich wegfuhren, aber nicht so wie sie es sagten.
Boruto kritzelte unbekümmert auf seinen Aufgaben, überlegte sich nun fiebrig wie er mit der Situation weiter verfahren sollte – Kawakis Anwesenheit verkomplizierte es alles nur.

Als Sarada Kawaki nach unten begleitete, um ihn für den Tag höflich zu verabschieden – auch wenn es ihm bei dem grinsenden Arschgesicht egal gewesen wäre, rutschte er ungeduldig auf dem Polster umher.
Sein Blick sprang währenddessen auf das dicke Buch auf dem Tisch, wobei ihm jetzt erst die bunten kleinen Zettel auffielen, die die Uchiha zwischen die Seiten geklemmt hatte.
Entgegen seiner Vermutung schien sie es sehr wohl schon durchgelesen zu haben und las nur nochmal ihre Lieblingsszenen.
Bevor er darüber nachdenken konnte, griff er sich den schweren Band und blätterte schnell durch die Kapitel, die die Uchiha anscheinend in ihren Bann gezogen hatten.


Sarada begleitete Kawaki die Treppe herunter und wunderte sich überhaupt nicht, als der Irokese sich umdrehte und ihr ein schiefes Lächeln schenkte.
„Wie viel weiß Boruto wirklich?“, fragte er und lehnte sich lässig am Türrahmen des Poolhauses an.
Die Schwarzhaarige grunzte belustigt.
Natürlich war Kawaki nicht mit der Tür ins Haus gefallen, er hatte bemerkt, dass Boruto Informationen hatte, doch aus Vorsicht und um Sumire zu schützen, hatte er erst herausfinden wollen wie viel der Blonde wirklich wusste, bevor er eine Konfrontation anstrebte.
„Er weiß nichts von Sumire, nur dass, aber nicht wer.“
„Ahhh“, machte Kawaki und kratzte sich am Hinterkopf.
„Dann habe ich ihn tatsächlich im botanischen Garten gesehen“, erklärte er und seufzte geschlagen.
„Du hast ihn gesehen und mich nicht gewarnt?“, gab sie frustriert zurück, ein leicht bissiger Unterton in ihrer Stimme.
„Du schläfst weiterhin mit ihm, obwohl ich dich gewarnt habe?“, erwiderte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
Sarada verschränkte die Arme und sah ihn nachdenklich an.
„Selbst bemerkt oder von ihm erfahren?“, fragte sie zurück und war erleichtert, als er ihr mit seinem Zeige- und Mittelfinger die zweite Option bestätigte.
„Man merkt es in der Schule nicht, wenn es das einzige ist, was dir Kopfzerbrechen bereitet“, Kawaki musterte sie dabei eindringlich und Sarada biss sich auf die Unterlippe.
Ja, das war eine Sache, die sie teilweise befürchtet hatte, doch sie vertraute der Einschätzung des Irokesen.
Alleine um ihn und Sumire zu schützen, würde sie sowas niemals ans Tageslicht geraten lassen.
Die Uchiha konnte viele Falschaussagen ab, auf ein Gerücht, dass sie sich durch die männliche Belegschaft des Uzumaki-Nachwuchses vögeln würde, konnte sie jedoch gut verzichten.

„Der Trottel hat nicht damit geprahlt oder so....“, begann er vorsichtig, hob beruhigend die Handflächen nun an, während er sich vom Rahmen abstieß.
„...es ist ihm raus gerutscht. Er dachte, ich wüsste es ohnehin schon.“
Schmal lächelte die Uchiha und nickte einfach nur, sie wusste dass Kawaki einen ewigen Drahtseilakt zwischen Vertrauen zu ihr und seinem Bruder beschützen ausführte, sie nahm es nicht für selbstverständlich, dass er ihr Geheimnis bewahrte, obwohl Sarada mehr als sicher war, dass der Blonde dafür morden würde.
Sie kannte den Uzumaki einfach zu gut.
„Er will, dass ich ihm wieder vertraue“, sagte sie leise und wand den Blick ab.
„Willst du das denn?“, fragte er wie aus der Pistole geschossen, schenkte ihr einen mitleidigen Blick.
„Ehrlich? Ich weiß es nicht“, antwortete sie geknickt.
Es war ein Unterschied ob man jemandem vertrauen konnte oder vertrauen wollte.
Ersteres würde sich erst herausstellen, wenn sie über zweiteres entschieden hatte.
Stumm einigten sie sich auf diese Antwort, sie selbst erwartete darauf auch keine Ausführung, sie wussten beide, dass das etwas war, was sie selbst entscheiden musste.

„Du weißt, dass er nun darauf pochen wird mit zu wollen, oder?“, grinste der Irokese und verschränkte locker die Arme, der belustigte Tonfall war zurück, vertrieb das ernste Thema zwischen ihnen, wofür ihm die Uchiha unheimlich dankbar war.
Sarada schmunzelte.
„Das wird er definitiv“, ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, die Spielereien mit dem Blonden machten ihr wirklich Spaß, die Spannung, der Nervenkitzel, die Analyse nach seinen Stärken und Schwächen.
„Du spielst mit ihm“, bemerkte er, worauf Sarada nur ein leichtes Grinsen erübrigte.

Kawaki zuckte nur die Schultern, drehte sich mit den Händen in den Hosentaschen herum.
Die Schwarzhaarige seufzte und hatte bereits den Fuß auf dem Treppenansatz, als die dunkle Stimme sie nochmal aufhielt.
„Achja, Sarada?“, brummte er tief, spielte mit der quietschenden Tür herum, öffnete und schloss sie mit dem Fuß, forderte das nervige Geräusch dabei aus den alten Scharnieren heraus.
„Gibst ihm wenigstens eine echte Chance“, lächelte er darauffolgend, denn Sarada hörte die aufmunternden und bittende Worte heraus.
Sie drehte selbst den Kopf herum, um ihn direkt anzusehen, ein ehrliches Lächeln auf den Lippen.
„Was glaubst du, warum ich ihm diesen Sieg heute schenke, hn?“, sagte sie ernst, bevor sie die knarrende Holztreppe herauf tappste.
Sie wusste zwar nicht ob sie ihm wieder vertrauen wollte und konnte, doch sie hatte sich bereits entschieden es auf sich zukommen zu lassen statt es aktiv abzublocken.
Meist waren es genau die Sachen, die sie am ärgsten zu vertreiben versuchte, die dann unausweichlich und noch penetranter zurückkehrten.
So wie Boruto selbst.
Sarada atmete tief durch, ehe sie die Hand auf den Türknauf legte.
Ob sie ihn richtig eingeschätzt hatte?


Boruto zuckte zusammen als hätte er etwas völlig falsches getan, während er seine Mathematiksachen schon gegen Geschichte austauschte.
„Ich mach mir eben etwas zu essen warm“, kündigte die Schwarzhaarige an, ging gähnend in die kleine Küche, wobei der Blonde dies als den Zeitpunkt auswählte aktiv zu werden.

„Fahrt ihr wirklich gemeinsam oder einfach nur beide weg?“, fragte er nebenbei, so als wäre das eine völlig legitime Nachfrage, nach Kawakis eigentlich eindeutiger Aussage.
Sie schwang den Kopf nach hinten in den Nacken und musterte ihn eindringlich, während in dem schmalen Raum das Surren der Mikrowelle ertönte, vor der die Schwarzhaarige sich positioniert hatte.
„Was glaubst du denn?“, fragte sie mit einem Augenrollen, worauf Boruto heiser lachte, natürlich wussten sie beide, dass sie wieder nur seinen Adoptivbruder und dessen Flamme deckte.
„Wohin fährst du dann wirklich?“, erklang die Stimme des Blonden direkt erneut, wenn er jetzt schon ehrliche Antworten bekäme, würde er solange weiter machen bis dieser Umstand aufhörte.
„Myoboku“, brachte Sarada mit einem Seufzen heraus.
Boruto summte zufrieden vor sich hin – das passte ihm sehr gut in den Kram.  
„Zu der Hütte deiner Eltern?“, fragte der Uzumaki sofort hinterher, lächelte leicht und musterte ihren Blick.
Natürlich wusste er, dass es dort nicht viel gab, außer den Touristenattraktionen am Fuße des niedrigsten der drei Berge, den paar Supermärkten und einer kleinen Arztpraxis, die früher Sakura gehört hatte, doch tief versteckt auf den Anhöhen gab es nur einen Ort an dem man ein ganzes Wochenende verbringen konnte:
Die Blockhütte der Uchiha, er selbst war schon als kleiner Junge öfter mitgefahren, zuletzt mit neun Jahren.
Danach hatten Saradas Eltern kaum noch Zeit gehabt und waren sich einig, dass es für zwei junge Jugendliche zu gefährlich sein würde alleine zu gehen, denn die Umgebung war tückisch – viele Abhänge und widerliche Tiere.
In den Ferien nach Saradas Abgrenzung von ihm, war sie, soweit er von seiner Mutter mitbekommen hatte, erneut dahin gefahren.
Die Schwarzhaarige biss sich überlegend auf die Unterlippe und nickte dann.
„Ich bereite die Hütte für den Winter vor, Feuerholz, Putzen, Bettwäsche waschen, ich werde kaum selbst Zeit fürs Lernen finden“, erwiderte sie, machte einige Handbewegungen, schien ihre Aufgaben im Kopf durchzugehen und schon zu planen, was sie wo und wann und wie machen würde und musste.
Boruto wackelte nervös hinterher.
Saradas enge Zeitpläne waren normalerweise das, was es ihm unmöglich machte mehr Zeit mit ihr zu verbringen, außer beim Sport, doch sobald es eine Lücke gab zog sich die Schwarzhaarige zurück und wollte Ruhe oder füllte sich die entstehenden Zeitintervalle mit anderem Zeug.
Doch fernab jeglicher Städte würde das schwerer der Fall sein.
Das würde seine Chance sein.

„Und wenn ich dir helfe?“, fragte er so als würde es ihm nichts ausmachen zehn dutzend Holzscheite zu spalten.
Wenn er ehrlich war würde er auch das doppelte in Rekordzeit zerhacken, wenn es bedeuten würde, dass er eine Chance bekam dieses Wochenende nicht alleine mit Lernen zu verbringen.
„Du würdest also extra die drei Stunden Busfahrt auf dich nehmen...“, begann sie langsam, legte sich überlegend einen Zeigefinger an die Unterlippe.
Boruto grinste nun und schüttelte den Kopf.
„Wir wissen beide, dass der Bus nur bis zum Tourismusgebiet fährt“, gestikuliere er herum.
„Mit dem Motorrad brauchen wir ohne die unnötigen Stopps außerdem nur knapp über eine Stunde“, überlegte er nun selbst, beachtete ihren ablehnenden Blick gar nicht.
Der Blonde würde sie überzeugen und wenn er zu allen Mitteln greifen müsste.

„Ich verstehe jedoch, wenn du dich zu abgelenkt fühlen könntest, wenn ich hinter dir sitze...“, dabei pirschte er sich an ihre Figur heran, die noch zur Mikrowelle gerichtet war, presste sich nah an sie heran und ließ den Kopf sinken, atmete den vertrauten Geruch ihrer Haare ein und ließ seine Hände auf ihre Hüfte fahren, legten sich sanft darauf ohne eine weitere Bewegung auszuführen.
„...da könnte ich mich auch nicht so gut auf die Straße konzentrieren“, atmete er heiß gegen ihren Nacken, wobei sie den Hinterkopf schnell gegen seine Schulter stemmte und ihn aus dem Augenwinkel ansah.
„Das macht mir nichts aus“, erwiderte sie mit einem überzeugten Grinsen, auf welches er sofort ein „Sicher?“, herauspresste, die Hände weiter um sie wandern ließ, wie er es auf einer Motorradfahrt machen würde.
Nur dass er dieses Mal nicht schnell um sie griff, wie er es tun würde, um nicht von dem Zweirad zu fliegen, sondern einzelne Schritte mit den Fingerkuppen nahm.
Er sah ihr Auge nach unten flickern und war sich sicher, dass sie jede seiner Bewegungen verfolgte, ehe sie wirklich auf seine Nachfrage reagierte.

Das Nicken als Antwort – und anscheinend Annahme der Herausforderung – folgte direkt als er seine Hände ruhen ließ, worauf er zufrieden summte.
Freudig bemerkte er wie sein eigener Tonfall einen Schauer durch ihren Körper schickte, ihre Hände krampften leicht auf der Arbeitsplatte und nur die Reaktion schickte seine Gedanken auf eine tiefe Talfahrt.
„Also fassen wir zusammen: Ich nehme dich mit, du hilfst mir bei den Vorbereitungen, natürlich auch dem Einkaufen, Hochtragen, Ausmisten und allem...“, fing sie an aufzuzählen, wobei Boruto sich fragte ob er tatsächlich wusste worauf er sich einließ, bevor sie belustigt ausatmete.

„....alles nur damit ich dir beim Lernen helfe? Dafür willst du mich ertragen?“, lachte sie gedankenverloren, nahm den Teller aus dem Gerät, mischte das übrig gebliebene Mittagessen der Uzumakis einmal durch, nur um es erneut ein paar Minuten durch die Glasscheibe beobachten zu können.
Boruto grunzte selbst belustigt.
Da war das Spiel wieder, entweder forderte sie seine Absichten heraus oder seine Ehrlichkeit.
Im Zweifelsfall würde er ihr nun beides geben.
„Auch...“, brummte er leise, schlang die Arme richtig um sie, nur um ihren Nacken mit leichten Küssen zu pflastern, vom Übergang ihres Halses hinauf unter ihr Ohr, was den zierlichen Körper an seinem vibrieren ließen.
„...ich hätte zusätzlich nichts dagegen deine Art das gesamte Wochenende auszuhalten“, ergänzte er und genoss ein wenig das Gefühl, dass sie nicht vor ihm flüchtete – weder körperlich, noch mit ihren mentalen Vorbereitungen.
Die Schwarzhaarige kam ihm etwas entgegen, seufzte leicht und schien nachzudenken.
„Also?“, fragte er schnell nach, in der Hoffnung das Momentum beibehalten zu können, ihr nicht genug Zeit für Kontra zu lassen, weder verbal noch in ihren Gedanken.
Sarada atmete etwas schwer aus, ob vor anbahnender Erregung oder weil er ihr mit dem Thema auf den Keks ging, konnte und wollte er gerade nicht bewerten, während er die Arme ein Stück lockerte.

Entgegen dem sich gehen lassen, was er noch immer aktiv unterdrückte, versuchte er eine Balance mit sie gehen lassen zu arrangieren, auch wenn er das Gefühl seiner Arme um sie und seines Kopfes auf ihrer Schulter vermisst hatte.
Früher war es normal gewesen, die Nähe, die zusammen verbrachte Zeit und auch die Ehrlichkeit zwischen ihnen.
Boruto hätte nicht gedacht, dass er die sexuelle Nuance, die sie dem ganzen zugefügt hatten, so sehr genießen würde, er verstand allmählich wieso es in Mode gekommen war, dass Freundschaften in diese Vorzüge abgedrifteten.
Es war leicht in diese Sparte zu geraten, wenn man sich ohnehin schon nah war, körperlich, von den Interessen und der grundsätzlich funktionierenden Persönlichkeit.

Und er wünschte sie wären wieder in solch einem Einklang – vermutlich war es absolut untypisch erst verboten guten Sex zu haben, der seine Gedanken und Träume heimsuchte und dann eine Freundschaft wieder anzuzünden, dessen Versuche sich bisher anfühlten wie ein Lagerfeuer in einem tosenden Tsunami zu entfachen.

„Na schön“, atmete sie schlussendlich aus, öffnete die Mikrowelle und fischte sich den heißen Teller heraus, worauf Boruto sie selbst los und sie ihre Vorbereitungen beenden ließ.

Entgegen seiner unterschwelligen Hoffnung, war das einzige wonach der Uchiha an diesem Abend gelüstet hatte ein süßes Dessert gewesen, sodass er nach der gesamten Nachhilfe, dennoch zufrieden, durch den Garten schritt und nur wenige Sekunden später den Flur entlang lief.

In seinem Zimmer schaltete er noch den Computer ein und klickte sich flink durch jegliche E-Book Ausgaben der Ninja Gaiden Reihe.
Seine Augen flickerten nervös auf den kleinen Notizzettel, den er sorgfältig zwischen seinen Unterlagen verstaut hatte, gespickt mit Seitenanzahlen und Kapitelnamen, unschlüssig ob er wirklich herausfinden wollte was Sarada so sehr an diesem Buch faszinierte.
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