The Attraction of Opposites
von xExelx
Kurzbeschreibung
Gegensätze ziehen sich an. Ein Motto, das weder der Sohn des Hokage Boruto Uzumaki, noch die Schülerpräsidentin Sarada Uchiha bestätigen würden. Mal beste Freunde und nun Erzfeinde, die dank ihrer Familien nicht umeinander herum kommen. Faul und aktiv, offen und verschlossen, orientierungslos und zielstrebig. Kaffee oder Tee? Burger oder Dangos? Kann Anziehungskraft diese Gegensätze aushebeln, während Boruto versucht nach seinem Auslandsaufenthalt mit den Veränderungen um sich herum klar zu kommen? [BoruSara + diverse Nebenpairings] [Drama / Friendship / Enemies to Lovers / Erotic]
GeschichteDrama, Erotik / P18 / Het
Boruto Uzumaki
Himawari Uzumaki
Inojin Yamanaka
Kawaki
Mitsuki
Sarada Uchiha
15.01.2023
09.09.2023
42
167.416
20
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Dieses Kapitel
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04.04.2023
4.722
Akt 02 #03 – Erfahrungswerte
Er war noch immer klitschnass, als sie vor der Haustür der Uzumakis ankamen, Boruto die Tüten aus dem Auto fischte und gehetzt Richtung Eingangstür watschelte, als ihm jemand über den Weg lief, den er nicht erwartet hätte, sodass er seufzte, eine Mischung aus genervt und fertig mit dem Tag sein.
„Eida?“, fragte er perplex und stellte sich unter das Vordach des kleinen Anwesens, während es weiterhin wie aus Eimern auf das Gebäude hämmerte.
„Kleiner Uzumaki“, machte sie in seine Richtung, in einem dunkleren, eindeutigeren Tonfall.
Boruto stockte und sah seiner Mitschülerin fassungslos in die Augen.
„Kawaki ist nicht da“, sagte der Blonde und schüttelte sich das Wasser aus seinen Haaren.
„Ich wollte auch nicht zu Kawaki, ich wollte zu dir“, erwiderte sie mit einem leichten Zwinkern und Boruto zog die Augenbrauen hoch.
Was wollte denn nun diese, seine Augen fuhren an ihrer Kleidung und speziell ihren Fingernägeln entlang, Miss Universe?
„Wie kann ich dir helfen?“, fragte er und suchte genervt seinen Haustürschlüssel in der Hosentasche.
„Ich wollte eher fragen, wie ich dir helfen kann?“, fragte sie und berührte leicht seine Hand.
Der Uzumaki zuckte zusammen und bekam eine eiskalte Gänsehaut, er verspürte den kalten Jagdinstinkt dieser Frau, es fühlte sich beinahe tödlich an, was ihm sehr paradox vorkam, denn die Schwarzhaarige fühlte sich hingegen warm und einladend an, obwohl sie deutlich gefährlicher war als diese aufgetakelte Zimtzicke.
Eine falsche Bewegung und Sarada konnte ihm ohne Probleme das Genick brechen, doch diese Frau vermochte es sein Innerstes schock zu gefrieren.
„Gar nicht, danke der Nachfrage“, brachte er monoton heraus und sagte sich selbst, dass das hier nicht ganz koscher war, Eida wollte irgendwas und er wollte es ihr nicht geben.
Selbst wenn sie nichts wollen würde, würde er es ihr nicht geben.
„Ich dachte wir können uns ein wenig unterhalten, immerhin bist du ebenfalls der Sohn des Hokage“, Eida wirbelte ihre Haare umher, verschränkte die Arme unschuldig auf dem Rücken und setzte ihre Brust in den Vordergrund, was Boruto zum Augenrollen brachte.
Es war das absolute Ein mal Eins der Taktiken einer durchschnittlichen Frau und da er schon zur Genüge bedient war, war es für ihn noch irrelevanter als sonst schon.
Sarada hatte solche Tricks bei ihm nicht nötig, sie löste eine größere Aufregung in ihm aus als es schlichte Brüste in seinem Gesicht jemals tun würden.
„Ich hab nein gesagt, Eida“, spuckte er aus und ließ sich mit dem Aufschließen nun doch Zeit, da er Angst hatte, dass die Blauhaarige direkt mit hineinschlüpfen würde.
„Ach komm, wenn wir gewisse Freundschaften pflegen, wird dein Adoptivbruder sicherlich schnell mitmischen“, schnurrte sie ihm entgegen und Boruto ließ beinahe den Haustürschlüssel fallen.
„Jetzt kannst du mich ja dem Kazekage vorstellen.“
„Du bist der Sohn des Hokage, nicht Kazekage?!“
„Kannst du mich nicht diesem Shinki vorstellen?“
„Warum sollte ich sonst mit dir schlafen?“
Er knirschte mit den Zähnen und fuhr direkt aus der Haut.
„Und jetzt kommst du und willst mich benutzen, um an meinen beschissenen Adoptivbruder zu kommen? Verpiss dich und deine Einstellung Eida!“, brüllte er ihr direkt entgegen und ließ die Einkaufstüten fallen.
Seine Hände krampften sich zu Fäusten und er wedelte auf die Grenze des Grundstücks.
„Verzieh dich und zieh deine schlechte Masche woanders ab! Frauen wie du denken, dass sie alles bekommen, wenn sie sich nur kräftig genug hoch schlafen, nicht wahr? Du bist wandelnder Abschaum! Denkst du überhaupt an die Gefühle von den Männern, die du für deine Zwecke ausnutzen willst?!“, rief er noch lauter aus, wobei die aufdringliche Frau einen Schritt zurückwich.
„Aber Boruto, komm schon....das eine Mal wird sich für dich lohnen und...“, begann sie, wurde jedoch von einer tiefen, gefährlichen Stimme abgeschnitten.
„Mensch, Eida. Ich dachte deine Arbeitszeit auf dieser Straße startet erst wenn es dunkel geworden ist“, brachte Sarada seufzend ein, verstaute den Autoschlüssel, den sie zuvor am Finger gewirbelt hatte und hob das Obst, welches aus den Tüten gerollt war, schnell wieder auf, sammelte es in ihren Armbeugen und blieb an den wenigen Stufen zum Vordach stehen.
„Uchiha“, knurrte Eida tief und wedelte dann die Hand ab.
„Vielleicht sollte Boruto dir mal sagen, dass es eine ganz schlechte Masche ist sich bei den Eltern des Schwarms einzuquartieren, nur um näher an meinen Kawaki zu kommen.“
Der Blonde schwang sein Gesicht wieder Eidas zu.
Hörte diese dumme Nuss eigentlich auch nur eine Sekunde richtig zu?
„Deine Wahrnehmung ist so realitätsfremd, dass es schon beinahe wehtut. Du denkst echt, du kommst über seinen kleinen Bruder an ihn heran? Kennst du überhaupt einen von den beiden richtig?“, fragte Sarada mit schief gelegten Kopf, stopfte alles wieder in die Tüten und blitzte die andere Frau an.
„Ich habe nicht mit dir gesprochen, sondern mit Boruto. Du darfst dir deine Meinung gerne sonst wohin stopfen“, erwiderte Eida bissig.
„Und ich hab dir gesagt, dass du dich verziehen sollst“, brummte er erneut und Eida zwinkerte ihm zu.
„Wir sprechen nochmal, wenn die Schülerpräsidentin sich um ihren eigenen Scheiß kümmert. Sag Kawaki, dass ich hier war“, sie warf dabei ihre Haare über die Schulter und dampfte wieder vom Grundstück ab.
Boruto schnaubte.
Einen Teufel würde er tun.
Der Blonde öffnete schlussendlich die Tür, stieß sie auf und trug die beiden Tüten in die Küche.
Sarada hingegen schnappte sich ihre Sachen aus den Einkäufen, sagte ihm, dass er in zehn Minuten herüber kommen könnte und verschwand wieder durch die Tür zum Garten, nachdem sie noch unterwegs den Autoschlüssel abgelegt hatte.
Stumm sah er ihr nach, ehe seine Mutter um die Ecke kam und ihm half die Einkäufe zu verstauen.
„Hat Sarada dich mitgenommen?“, fragte sie liebevoll und Boruto nickte schwach.
„Bin aus irgendeinem Grund dennoch pitschnass geworden.“
Eventuell weil er verträumt in den Kofferraum gestarrt hatte, während er seinen wehmütigen Gedanken nachgehangen war.
Hinata lächelte sanft und sortierte einige Gewürze um, während sie neue dazu stellte.
„Arbeitet ihr heute weiter an eurem Projekt?“
Der Uzumaki nickte und zuckte dann so neutral wie möglich die Schultern.
„Und Dad hat vorgeschlagen, dass ich nun Nachhilfe bei ihr nehme.“
„Schön“, erwiderte seine Mutter.
„Dann verbringt ihr wieder etwas mehr Zeit miteinander, streitet ihr euch noch?“, fragte sie hinterher und Boruto kam sich langsam vor wie bei einem Verhör.
„Ja, so ziemlich täglich. Wir reißen uns irgendwie für die Schule zusammen“, beantwortete er die Frage und schälte sich aus einer nassen Jacke.
„Das wird schon“, lächelte die Dunkelhaarige.
„Hat ihr die Bentobox gefallen?“
Boruto grinste leicht.
„Sie war dir unheimlich dankbar.“
Hinata kicherte leicht und sah ihren Sohn durchdringend an.
„Das brauch sie nicht.“
„Du solltest dich aber umziehen, sonst kommt ihr heute nicht mehr viel zum Arbeiten und Lernen“, merkte sie an und öffnete den Kühlschrank.
„Ich habe euch Sandwichs gemacht, außerdem ist Abendessen für euch alle im Kühlschrank. Nimm es einfach mit rüber. Ihr könnt es euch ja drüben heiß machen“, schlug sie vor und Boruto bekam bei der Wortwahl einen trockenen Mund.
Wenn er Sarada richtig verstanden hatte, würden sie so oder so etwas heiß machen und im Zweifelsfall wäre das er selbst.
Was redete er sich ein?
Alleine die Möglichkeit, dass er ihr heute wieder die atemlosen Geräusche entlocken könnte, setzte seinen Körper bereits unter Feuer, die Schwarzhaarige musste da nicht viel für tun.
„Danke“, brachte er heraus, verabschiedete seine Mutter in den Spätdienst und hetzte die Treppe herauf, um den Flur zu seinem Zimmer entlang zu laufen.
Mitten auf dem Gang bekam er das angestrengte Gespräch aus dem Zimmer seiner Schwester mit, er verstand nicht, worum es genau ging, jedoch landete Inojin nur ein paar Augenblicke später mit seinem Hintern auf besagtem Flur vor Borutos Füßen, sodass er beinahe hätte über ihn springen müssen, um sein eigenes Ziel zu erreichen.
„Ach komm schon, Hima“, seufzte der Mann mit den hellen Haaren und zog eine beleidigte Schnute, als die Tür knallend zufiel.
Mit blitzenden Augen fixierte Boruto den Freund seiner Schwester, verschränkte die Arme und klopfte mit dem Fuß auf den Holzboden.
„Hm?“, machte er auffordernd und Inojins Gesicht wurde noch weißer als ohnehin schon.
„B-Boruto altes Haus!“, grinste er breit und wedelte mit einer Hand ab.
„Wir hatten nur eine kleine Diskussion“, erklärte er und der große Bruder in ihm wurde direkt angriffslustig und skeptisch.
Er zog eine Augenbraue nach oben und intensivierte das Klopfen auf dem Holzboden.
„Worüber denn?“, fragte er mit einem knurrenden Unterton und vergaß seine eigene Eile vollkommen, denn das hier war jetzt eindeutig wichtiger.
„Muss zumindest schlimm genug gewesen sein, dass sie dich sogar aus ihrem Zimmer wirft, obwohl du normalerweise ihr Schmusekissen bist“, ergänzte er abwertend und wartete auf die Reaktion des Mannes, der sich wieder in eine aufrechte Position rappelte.
Boruto machte seine Hand zur Faust und klopfte mit der Rückhand gegen die Zimmertür seiner Schwester.
„Geh weg!“, rief die Jüngere aus, eher mit einem wütenden als einem traurigen Tonfall, wobei Boruto schon ein Stein vom Herzen fiel.
Lieber war seine Schwester sauer als dass sie alleine und herzzerreißend weinte.
„Ich bin's“, sagte er durch die Tür.
„Hat der Trottel irgendwas gemacht, was du nicht wolltest?“, fragte er und blitzte weiter mit festen Blick auf Inojin.
„Schön wär's!“, kam es bissig zurück und Boruto stockte der Atem.
Was?
Das machte überhaupt keinen Sinn.
„Ich versteh kein Wort“, grummelte er verwirrt und zuckte zu dem Yamanaka die Schultern.
„Was genau hast du nicht gemacht?“, fragte er nun etwas leiser, sodass Himawari sie durch die dicke Tür nicht hören würde.
Inojin wurde rot und druckste einige Momente herum, ehe er beinahe komplett verstummte.
„M-M-M...,“, stotterte er und Boruto verlor schnell die Geduld.
Er kannte das von dem Yamanaka schon, mal war Inojin laut und plappernd wie seine Mutter, doch bei ernsteren Themen wurde er ruhig und beinahe wie ein stilles Gemälde, wodurch er seinem Vater unglaublich ähnelte.
„Hm?“, machte der Uzumaki nochmal lauter, auffordernder, damit sein Klassenkamerad mal die Zähne auseinander bekam und aufhörte seine Zeit zu verschwenden.
„Mit ihr geschlafen, verdammt....“, fluchte Inojin nun schnell und geknickt, worauf Boruto ein paar mal perplex blinzelte.
Verständnislos gestikulierte er einige Zeit herum, deutete auf den Mann, nachfolgend auf die Zimmertür seiner Schwester, worauf Inojin nur langsam den Kopf schüttelte und zu Boden sah.
„Nur damit wir uns richtig verstehen: Ich liebe meine Schwester und alleine die Vorstellung, dass sie...“, Boruto ekelte sich kurz, wobei er die inneren Zuckungen nicht aufhalten konnte und winkte sofort ab, als er sich dazu fähig fühlte.
„...aber in zwei Jahren...wirklich nicht?“, fragte er überrascht nach und Inojin schüttelte erneut langsam beschämt den Kopf.
„Sie will unbedingt, aber sie spricht nur davon, dass alle anderen es auch schon haben und fühlt sich irgendwie unter Druck gesetzt....keine Ahnung, du weißt, dass ich nicht so bin....so zurückhaltend“, brachte der Platinhaarige heraus und atmete dann kontrolliert tief ein.
Boruto nickte langsam.
Eigentlich war er von Inojin das komplette Gegenteil gewohnt.
„Und...“, Boruto überlegte kurz und versuchte sich zu sammeln, ohne innerlich zu sterben, denn er würde lieber seine kleine Schwester aufklären als ihren Freund auszufragen warum er noch nicht versucht hatte sie in den siebten Himmel zu schicken.
„....warum?“, fragte er nun sehr leise und fragte sich in demselben Atemzug, wie er es geschafft hatte in gleich zwei unangenehme Situationen an einem Nachmittag zu gelangen.
Erst der Scheiß mit Eida, dann dieses unangenehme Gespräch mit seinem, eventuell, zukünftigen Schwager, insofern Himawari ihn behalten wollte.
„Ich weiß nicht, ich will natürlich, aber...ok lach jetzt nicht, ok?“, sagte Inojin, dem das Gespräch gleichermaßen unangenehm erschien.
Normal hatte sein Kumpel kein Problem gehabt über dieses Thema zu sprechen, wodurch Boruto seine jetzige Verschwiegenheit schon sehr stutzig machte.
Vermutlich machte es die gesamte Situation einfach merkwürdig, da sie immerhin über seine kleine Schwester sprachen.
„Ich hab es damals irgendwie schnell hinter mich gebracht, weißt? Diese Kleine aus der Stadtbibliothek. Was waren das? Zwei, maximal drei Dates?“, brachte der Mann heraus und drehte dann die Daumen umeinander.
„Ja und?“, rollte Boruto die Augen.
„Ja hier will ich mir Zeit lassen!“, zickte Inojin nun beschützend zurück und verschränkte selbst die Arme.
„Das hier ist anders“, murmelte er und deutete selbst auf die Tür.
„Es ist einfach Irgendwen zu ficken, aber... doch nicht Himawari....ihr erstes Mal sollte doch irgendwie was besonderes sein“, sagte er und kratzte sich am Hinterkopf, wobei Boruto bei dem genutzten Verb innerlich mindestens zwei Tode starb.
War das so eine Situation, die moderne Jugendliche als cringe bezeichnen würden?
Wenn ja, dann hatte er die Bedeutung und das Gefühl dabei nun definitiv verinnerlicht.
„Darunter stelle ich mir nicht vor, es schnell hinter sich zu bringen, solange niemand Zuhause ist.“
Borutos Kopf schwang zur Seite und er schloss die Augen, versuchte die unangenehmen Erinnerungen wieder irgendwo in sein Innerstes hineinzuzwängen, doch bereits zum zweiten Mal an diesem Tag gelang ihm dies nicht.
Wütend winkte er dann ab.
„So besonders ist es auch nicht!“, knurrte er tief und stopfte die Hände in die nassen Hosentaschen, die an seiner Haut klebten.
„Siehst du, Boruto sieht das genauso“, murmelte Himawari durch die Tür, die sie einen Spalt geöffnet hatte, um ihren Freund und Bruder zu belauschen.
Beide Männer drehten sich geschwind um und fingen an zu stammeln.
Sofort gefror ihm das Blut in den Adern und instinktiv winkte er ab.
„Hima! Nein, also.... Für Jungs vielleicht nicht. Für dich, also...“, redete er sich um Kopf und Kragen, bis sich wütend auf die Zunge, dass er solch eine unbedachte Aussage getroffen hatte.
„Du hast es doch eben gesagt!“, rief sie wütend aus.
„Ja, aber....“, versuchte er es erneut und wurde schnell von ihr unterbrochen, wobei er bei dem wütenden Tonfall sofort an ihrer beider Mutter erinnert wurde und sich wünschte, dass gerade sie es nicht mitbekommen würde, dass er so etwas vor seiner kleinen Schwester gesagt hatte.
Vermutlich würde er nicht schnell genug einen Kleiderschrank finden, in dem er sich verstecken könnte bis die Gemüter sich beruhigt hätten.
„Ich dachte du bist auf meiner Seite dabei!“, motzte sie hinterher und Boruto sah die Tränen in den Augen seiner Schwester aufsteigen, während sie wieder knallend die Tür schloss.
Frustriert ballte er die Fäuste und Inojin seufzte geschlagen neben ihm.
„Du warst keine Hilfe, Alter“, murrte er und klopfte erneut an Himawaris Tür.
„Komm schon, Hima. Ich möchte das klären, bevor ich nach Hause gehe.“
Als Antwort öffnete sich kurz die Tür, Inojins Rucksack und Jacke flogen aus dem Zimmer und mit einem Hmpf knallte die Dunkelhaarige erneut die Tür zu.
Boruto raufte sich die Haare und verfluchte sich innerlich für seine schlechte Impulskontrolle.
Er nahm sich vor sich nachher zu entschuldigen, er wusste dass es keinen Sinn machte jetzt weiter zu klopfen.
Seine kleine Schwester war schon als Kind ein Sturkopf gewesen und mitten in der Pubertät würde sie es sicherlich nicht aufgegeben haben.
Vermutlich war sie sogar noch störrischer als früher.
Der Mann neben ihm gab ebenfalls nach kurzer Zeit auf, da die kleine Uzumaki es heute anscheinend nicht einsah noch vernünftig über das Thema zu debattieren und er sie wohl gut genug kannte, dass er sie nicht dazu drängen würde.
„Wenn sie morgen nicht mit mir spricht, hol ich mir Sarada zur Hilfe. Die weiß am Ende immer, wie sie Himawari beruhigen kann“, murmelte er und sammelte seine Klamotten vom Boden auf.
„Tut mir Leid, wirklich“, murmelte Boruto und Inojin winkte schnell ab.
„Wir diskutieren nicht das erste Mal über dieses Thema, aber vielleicht sollte sie wirklich mal mit einer Frau sprechen, die nicht ihre Mutter ist“, brachte er heraus und grinste dann leicht.
„Ich glaube auch eher, dass sie sich bis morgen wieder ein gekriegt hat und ich nicht Sarada als Geheimwaffe schicken muss“, das Lachen wurde nun wieder ehrlicher und fröhlicher, anscheinend hatte Inojin seine Fassung wieder gefunden.
Er klopfte nochmal an der Tür, worauf ein fragendes Brummen ertönte.
„Ich geh jetzt Hima, willst du mich wirklich nicht verabschieden?“, fragte er erneut und schnell hörten die beiden Männer die tapsenden Schritte der Jüngeren im Zimmer hallen.
Die Tür öffnete sich, Himawari zog Inojin kurz am Kragen seiner Schuluniform zu sich herunter und gab ihm einen Kuss auf die Wange, ehe sie kommentarlos wieder hinter dem Holz in ihre vier Wände verschwand.
„Siehst du?“, meinte Inojin und zuckte die Schultern, ehe er die Treppe hinabstieg und aus dem Haus ging.
Boruto schüttelte geschlagen den Kopf, auch wenn Himawari sich wieder einkriegen würde, würde er nochmal mit ihr sprechen.
Er wusste zwar nicht was er sagen sollte, da er selbst es so empfand, wie er gesagt hatte.
Das erste Mal war überbewertet, nichts magisches und tolles, totale Märchen und Humbug in seinen Augen.
Wie sollte er sie von etwas überzeugen, woran er selbst nicht glaubte?
Vor allem wenn man es selbst anders erfahren hatte?
Er grunzte überfordert, verschwand endlich ohne weitere Unterbrechung in seinem Zimmer, schälte sich aus den klammen Klamotten, die gefühlt eins mit seiner Haut geworden waren, schlüpfte in eine Jogginghose und ein Shirt, nur um dann mit einem Regenschirm, dem Essen und seinen Unterlagen bewaffnet durch den Garten zu laufen.
Sarada wartete bereits etwas ungeduldig auf ihn, ließ ihn ins Poolhaus und sperrte den prasselnden Regen wieder aus, um darauffolgend bereits eilig vor ihm die Treppe hoch zu eilen.
Sie hatte ihre Schuluniform gegen eine Shorts und einen gemütlichen Pullover getauscht, ihre nackten Fußsohlen machten leichte Geräusche über dem Eichenholz und er fragte sich ob diese Frau immun gegen die Kälte war.
Die brennende Heizung im Poolhaus beantwortete zumindest diese Frage und belustigt verstaute er das Abendessen in dem kleinen Kühlschrank, wobei er bei dem Anblick der Puddings wieder vor Ekel grölte.
Im Wohnzimmer saß die Schülerpräsidentin bereits auf der Couch, inmitten von zig Unterlagen und schwang mit ihren Augen über die Blöcke, Bücher und der Seite, die sie auf dem Laptop aktuell geöffnet hatte.
Boruto ließ sich neben sie auf das Polster fallen, nahm den Laptop an sich und suchte bereits die Präsentation unter den ganzen Schuldateien der Schwarzhaarigen.
Sie fingen an einige Sätze zu formulieren, da sie außer der reinen Präsentation noch einen Report abgeben mussten, praktisch einen Aufsatz, der jedoch zusätzlich ihre Herangehensweise an das Thema erläuterte und Boruto sah sich irgendwann nur stumm ihre Vorschläge in das Schriftdokument eintippen.
Seine Gedanken waren woanders, selbst wenn er ihr aufmerksam lauschte und versuchte die Worte auch in seinen Kopf zu lassen und nicht nur hinzunehmen.
„Du bist plötzlich so schweigsam, das passt gar nicht zu dir“, merkte sie irgendwann an und markierte nebenbei eine Passage in ihrem Buch.
Boruto stöhnte genervt und winkte ab.
„Ich denke nach“, gab er als Statement und biss in sein Sandwich, kaute einige Zeit lustlos darauf herum und klickte sich durch verschiedene Links und Artikel auf der Suche nach etwas passendem für ihre Zwecke.
„Das ist etwas Neues. Frisst das in deinem Kopf den gesamten Arbeitsspeicher, weil diese Aufgabe so ungewohnt für dich ist?“, grunzte sie, worauf er belustigt schnaubte.
Normalerweise hatte er nichts gegen ihre Sticheleien, nur gerade konnte er sich nicht wirklich darauf konzentrieren einen bissigen Kommentar zurück zu werfen.
„Ich hab vor Himawari etwas gesagt, worüber ich lieber meine Klappe gehalten hätte“, brachte er heraus und knickte in seiner Tonlage etwas ein.
Warum hat er sich überhaupt da in die Angelegenheit eingemischt?
Zum ersten Mal verfluchte er seine Neugierde gepaart mit dem Beschützerinstinkt für seine Schwester.
Solang sie nicht mit einer Teenagerschwangerschaft um die Ecke kam, sollte es doch jedem total egal sein.
Und nach dem Gespräch heute, bezweifelte er keine Sekunde mehr, dass Inojin sich gut um die jüngste Uzumaki kümmerte.
„Sag mir bitte nicht, dass du ihr gesagt hast, dass die Serie, die sie so liebt, der absolute Rotz ist“, lachte Sarada hell und blätterte in ihrem Buch.
„Den Fehler habe ich einmal gemacht“, seufzte sie hinterher und grinste leicht vor sich hin.
Boruto lachte selbst leicht, er wäre froh, wenn es nur so etwas Triviales gewesen wäre.
„Sie hat gehört, dass ich zu Inojin gesagt habe, dass das erste Mal nichts besonderes ist“, grummelte er über seine eigene Blödheit, wobei er direkt das Geräusch eines zugeklappten Buches vernahm und Sarada ihn fassungslos anstarrte.
„Hast du nicht!“, rief sie aus und schüttelte den Kopf.
„So dumm bist nicht mal du.“
Der Blonde ließ den Kopf sinken und fühlte sich noch schlechter als ohnehin schon.
„Anscheinend schon“, gab er zu und wagte es nicht ihr in die Augen zu sehen.
Sofort spürte er das Buch gegen seinen Kopf schnappen.
Er jaulte nicht mal über den plötzlichen Schmerz, sondern nahm es einfach hin, stand es wie ein Mann durch, der es vermutlich verdient hatte.
„Trottel“, atmete sie geschlagen aus und warf das Buch auf den Tisch, wo es kurz die Glasplatte zum Klirren brachte und dann kompromisslos liegen blieb.
„Ja ich weiß, ich hätte ihr die Illusion lassen sollen“, brummte er hinterher und fokussierte sich wieder auf den Laptopbildschirm, um Saradas Blick auszuweichen.
„Es ist doch selten wirklich gut für die Frau und die meisten Männer sind auch nicht direkt Marathonläufer“, grunzte er hinterher und hörte die Frau neben sich zischend einatmen.
Die Uchiha sah ihn durchdringend an und schüttelte kaum merklich den Kopf, so als würden sie beide unterschiedliche Sprachen sprechen oder zumindest nicht wirklich von demselben Thema.
„Das besondere am ersten Mal ist doch nicht der reine Akt. Es geht nicht nur um diesen einen Moment“, grölte die Schwarzhaarige fassungslos und wirbelte mit einer Hand herum.
„Um was denn bitte dann?“, brummte er zurück und wand den Blick ab.
„Es geht doch um...“, gedankenverloren hörte sie mitten im Satz auf, überlegte angestrengt und versuchte wohl für sich zu entscheiden, wie sie das Thema nun ansprechen sollte.
„Warte...“, fing Sarada an und musterte ihn eindringlich.
„...wie genau waren deine bisherigen Erfahrungen? Und dein erstes Mal?“, fragte sie nun ehrlich, worauf er zusammenzuckte.
„Wofür ist das wichtig?“, fragte er gereizt, wobei er den starken Umschwung in seiner Stimme nicht wirklich beherrschte, der Wandel kam eher von ganz alleine, weswegen er sich instinktiv auf die Unterlippe biss.
„Es ist nicht wichtig, aber vielleicht verstehe ich dich dann in dem Bezug etwas besser. Dein Ausbruch gegenüber Eida ist mir vorhin nicht entgangen“, sie legte dabei interessiert den Kopf schief, hatte einen deutlich weicheren Tonfall und schenkte ihm ein ehrliches Lächeln, welches ihm versicherte, dass sie nicht über ihn urteilen würde, wenn er nun wahrheitsgemäß antwortete.
Sie hatten gesagt, dass sie ehrlich waren, was ihr Sex-Ding anging und vermutlich erhoffte sie sich dahingehend einige Erkenntnisse für den weiteren Verlauf dieser Abmachung.
Der Blonde nahm ein wenig Mut zusammen, klopfte sich innerlich aufmunternd auf die Schulter und sagte sich selbst, dass es vielleicht gar nicht schlecht wäre einige Erfahrungen auszutauschen, selbst wenn diese eher negativ behaftet waren.
„Sie...die Frau...“, begann er und atmete tief durch, beruhigte sich ein wenig, ehe er weitersprach.
Es brachte nichts auf Sarada wütend zu sein, sie war, was die Dinge im Bett anging, definitiv anders als die anderen Frauen, also sollte er auch anders mit ihr darüber sprechen können.
„...sie war ein paar Jahre älter. Ich dachte es sei cool und dann hab ich es hinter mir. Mehr war da nicht dran“, zuckte er die Schultern und las den nächsten Artikel auf der Website, der zu ihrem Thema passen könnte.
„Das klingt furchtbar“, brummte sie zurück.
„Furchtbar war eher, dass sie mich keine zwei Minuten danach gefragt hat ob ich sie dafür endlich beim Kazekage vorstellen würde“, brachte er bitter heraus und hämmerte aggressiv auf der Löschen-Taste.
„Was?“, frage Sarada schrill und warf die Hände in die Luft.
„Sie dachte ich wäre Shinki“, murmelte er geschlagen und schloss seufzend die Augen.
„Sie hat nur mit mir geschlafen, weil sie dachte, dass ich sie irgendwann meinem Adoptivvater vorstelle und war dann enttäuscht, dass ich nur der Sohn des Hokage bin, da ihr das nichts für ihre Bewerbungen bringen würde.“
„Was für eine Schlampe, kein Wunder, dass Eidas lahmarschiger Versuch dich so aufgeregt hat“, seufzte Sarada neben ihm, machte ein angewidertes Gesicht und winkte ab.
„Wusste sie, dass es dein erstes Mal war?“
Boruto zuckte die Schultern.
„Ich glaube nicht, dass sie das großartig interessiert hat.“
„Seitdem habe ich nie wirklich bessere Erfahrungen gemacht.... und auch nicht wirklich viel..“, ergänzte der Blonde nun leise.
„Hast du dir deswegen gestern solche Gedanken gemacht?“, fragte sie perplex, sah ihn aus den Augenwinkeln an und wartete anscheinend auf seine Bestätigung.
Vorsichtig nickte er und konnte nicht verhindern, dass sein Gesicht vor Scham brannte.
Er wollte nicht, dass sein Unsicherheit ein Thema wurde, jedenfalls nicht so ein schwerwiegendes, immerhin war das ganz und gar sein eigenes Problem, nicht ihres.
„Einige haben es wohl nur über sich ergehen lassen, weil sie irgendwas anderes von mir erwartet haben...“, er wurde dabei immer leiser und leiser, das Tippen auf der Tastatur nahm ab und er legte irgendwann die Hand auf der flachen Laptoptastatur ab.
„Also nein: Ich weiß nicht was ein erstes Mal so besonders macht. Ich hatte jedes Mal das Gefühl, dass der Mann Sorge trägt und verantwortlich ist, dass die Frau sich gut und wohl fühlt. Immerhin kriegen wir ja ohnehin was wir wollen, nicht wahr?“, lachte er leicht und versuchte das Thema wieder in eine bessere Richtung zu lenken.
„Schwachsinn“, atmete die Schwarzhaarige frustriert aus.
Überrascht zog er eine Augenbraue hoch.
„Ich meine es kommt immer darauf an, wie man das Thema angeht, aber...“, versuchte sie eine Erklärung zu starten, suchte anscheinend die passenden Worte, um es vernünftig zu beschreiben.
„...es geht doch um den ganzen Prozess davor, vor allem wenn es in einer Beziehung passiert“, sagte sie lachend und kratzte sich unsicher am Hinterkopf.
„Was Vorspiel ist wusste ich auch damals schon, danke“, brummte er beleidigt und fing sich direkt ein Kissen ein, welches sie ihm mit Schmackes um die Ohren schmetterte.
„Das davor meinte ich auch nicht, du Vollidiot“, spie sie in seine Richtung aus und bekam einen Rotschimmer, der ihm nicht entging.
Der Uzumaki hatte die Schwarzhaarige bei dem gesamten Thema ernst und ruhig gesehen, doch nun schien sie ihre gesamte Haltung zu verlieren.
Sarada war das Thema nur so ernst angegangen, weil sie ihm irgendetwas wichtiges mitteilen wollte.
Borutos Gedanken rasten, versuchten sich einen Reim aus dem Gesagten zu machen, eine leichte Ahnung zu bekommen, was genau Sarada ihm versuchte mit ihren Aussagen zu vermitteln, doch er fühlte sich etwas auf dem Schlauch stehend.
„Du bist halt direkt den gesamten Weg gegangen, anders als Himawari oder ich zum Beispiel“, versuchte sie die nächste Erklärung anzukurbeln, musste jedoch geschlagen hinnehmen, dass er noch immer nicht den losen Faden aufschnappen konnte.
„Du hast wirklich überhaupt keine Ahnung, wovon ich spreche, oder? Warst du überhaupt in einer längeren sexuellen Beziehung oder einem Verhältnis, das nicht direkt in der Kiste geendet ist?“, brachte sie heraus und Boruto schüttelte nur langsam den Kopf, hoffte, dass das nun kein absolutes Ausschlusskriterium sein würde, sodass er sich soeben selbst ins Aus geschossen hätte.
„Also...es...“, Sarada kämpfte selbst mit den Worten, überlegte, fing erneut an, brach ihren Satz ab, das ganze in mehreren Zyklen, ehe sie, über sich selbst frustriert, schwer ausatmete.
„Es ist einfach anders, wenn man die Zeit dafür aufbringen möchte und auch kann“, erklärte sie und gab schlussendlich die verbalen Versuche auf.
„Vermutlich ist es leichter, wenn ich es dir einfach zeige.“
Sarada nahm ihm den Laptop von seinen Beinen, platzierte ihn mitsamt der gesamten Unterlagen auf dem Tisch und schwang schlussendlich ein Bein über ihn, um sich auf seinen Schoß zu setzen, worauf er reflexartig seine Arme um ihren Körper schlang.
Die ausstrahlende Körperwärme war sofort einladend, sie roch nach dem neu gekauften Duschgel und ihre Haut schmiegte sich angenehm an seine eigene.
Boruto war zwar sofort vom Schwung in der Dynamik angetan, versuchte sie mit einer Hand im Rücken in einen fiebrigen Kuss zu bringen, doch sie stemmte leicht lachend ihre Handflächen gegen seinen Brustkorb, woraufhin er sie verwirrt ansah.
„Was wird das?“, atmete er schnell aus, als sie es sich ein bisschen bequemer auf ihm machte, ließ seine Hände über ihre Hüfte fahren, um sie auf ihrer Taille ruhen zu lassen, während er das Gefühl von ihrem zierlichen Körper dicht gepresst an seinen genoss, fast den Drang unterdrückte seinen Kopf gegen ihren Brustkorb zu drücken und ihre schlichte Nähe zu genießen.
Ein schiefes, sehr leichtes Grinsen bildete sich auf Saradas Gesicht, ehe sie mit diesem näher kam, die Stimme hauchdünn und anstachelnd, mit dem gewissen Tonfall, der es ihm schon seit der Nacht in Kirigakure angetan hatte, während ihre Lippen nur weniger Millimeter über seinen schwebten, als sie aussprach was sie vor hatte.
„Ein bisschen Nachhilfe.“