The Attraction of Opposites
von xExelx
Kurzbeschreibung
Gegensätze ziehen sich an. Ein Motto, das weder der Sohn des Hokage Boruto Uzumaki, noch die Schülerpräsidentin Sarada Uchiha bestätigen würden. Mal beste Freunde und nun Erzfeinde, die dank ihrer Familien nicht umeinander herum kommen. Faul und aktiv, offen und verschlossen, orientierungslos und zielstrebig. Kaffee oder Tee? Burger oder Dangos? Kann Anziehungskraft diese Gegensätze aushebeln, während Boruto versucht nach seinem Auslandsaufenthalt mit den Veränderungen um sich herum klar zu kommen? [BoruSara + diverse Nebenpairings] [Drama / Friendship / Enemies to Lovers / Erotic]
GeschichteDrama, Erotik / P18 / Het
Boruto Uzumaki
Himawari Uzumaki
Inojin Yamanaka
Kawaki
Mitsuki
Sarada Uchiha
15.01.2023
09.09.2023
42
167.416
20
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02.04.2023
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Akt 2 #02 – Wie in alten Zeiten?
Als er die Tür zum Garten hinter sich schloss, wurde er bereits von blau blitzenden Augen begrüßt.
„Dad!“, rief er aus.
Es war selten, dass sein Vater Zuhause war, noch seltener, dass er auf ihn wartete, bevor er todmüde ins Bett fiel.
„Hey“, grüßte er und hob die Hand, ein schmales Lächeln auf den Lippen.
„Was machst du denn so spät noch hier?“, fragte der jüngere Uzumaki, ließ sich mit schmerzenden Beinen auf den Stuhl sinken und seufzte geschlagen.
Der Tag war mental zerrend gewesen, genauso wie das Leichtathletiktraining, da er sich noch immer nicht vollends bewegen konnte.
Außerdem drehte sein Kopf sich noch angenehm von der, leider recht kurzen, Knutscherei nicht mal zwei Minuten zuvor, die er lieber weitergeführt hätte, doch die Schwarzhaarige war selbst müde und hatte ihn rigoros hinausgeworfen.
„Ich habe auf dich gewartet, aber deine Mutter hat mich schon gewarnt, dass du mit Sarada an dem Projekt arbeitest...“, fing er vorsichtig an und sah ihn dann fragend an.
Vorsichtig nickte der Blonde und setzte einen genervten Gesichtsausdruck auf.
„Ja wir arbeiten bereits an der Präsentation.“
Naruto lächelte erneut und legte den Kopf nachdenklich in eine Handfläche.
„Wie läuft es denn mit Sarada?“, fragte er, kramte in seiner Tasche und bekam deshalb nicht mit, wie sich sein Sohn auf dem Stuhl verkrampfte.
Die blanke Panik pulsierte in seinem Geist und er wirbelte nervös mit einer Hand umher.
Ahnte sein Vater bereits etwas?
Er checkte doch sonst nichts!
„Inwiefern?“, fragte er neutral nach und wartete, dass sein Vater fortfuhr.
„Naja, ihr geht euch seit deiner Rückkehr immens an die Gurgel und...“, Naruto seufzte und knallte ein paar Dokumente auf den Tisch.
„...Boruto. Gaara hat mir von der Schule einige Unterlagen zukommen lassen. Deine Noten wurden in Sunagakure nur schlechter statt besser“, sagte er und pochte mit dem Zeigefinger auf seinem letzten Zeugnis.
„...deswegen hat er dich zurück nach Konoha geschickt, oder?“
Der mitleidige Tonfall seines Vaters gefiel ihm überhaupt nicht, ganz und gar nicht.
„Ja und? Ich bin erwachsen, meine Noten gehen dich nichts mehr an. Alleine, dass die Schule da Auskunft gibt ist absolut nicht rechtens“, knurrte er tief und vergrub die Hände in den Hosentaschen.
„Außerdem was hat das damit zu tun, ob ich mit Sarada auskomme oder nicht?“, grunzte er genervter und blitzte seinen Vater zurück an.
„Meine Noten werden nicht besser, nur weil die Zicke und ich uns nicht streiten.“
Naruto schüttelte geschlagen den Kopf, denn anscheinend hatte er eine andere Antwort auf seine ursprüngliche Frage erwartet und knallte eine Handfläche auf den Tisch.
„Ich möchten nur klarstellen, dass ich dich dieses Mal nicht rausboxe. Wenn du von Sensei Kakashi nicht zur Prüfung zugelassen wirst, dann wiederholst du das Jahr. Dasselbe gilt für Kawaki, nur dass dieser über seinen Schatten gesprungen ist und von Sarada Nachhilfe annimmt!“, brachte sein Vater gereizt heraus, da er ebenfalls gestresst und müde war.
„Kawaki nimmt Nachhilfe bei Sarada?“, brachte er selbst reflexartig heraus und Naruto winkte ab.
„Ja seit Monaten schon. Laut eurem Klassenlehrer auch ziemlich erfolgreich“, begann der Hokage und entspannte sich wieder.
Für Boruto erklärte das vieles, die viele Zeit, die die beiden miteinander im Poolhaus verbrachten, wie sich, jedenfalls vermutete er das, schlussendlich eine tiefe Freundschaft entwickelt hatte sodass Sarada ihn sogar deckte, wenn er sich mit einer unbekannten Frau traf.
„Mathe, Geschichte und Politik. Alles abschlussrelevante Themen...“, fing der Ältere an, deutete auf einzelne Positionen auf dem Suna-Zeugnis.
„Ich weiß“, murrte Boruto tief dazwischen und überschlug genervt die Beine.
„Ich habe auch bereits angefangen alles nachzuholen, also was willst du von mir?!“
Naruto schlug sich eine Hand vors Gesicht und grunzte.
„Warum bist du nur so ein sturer Bock wie ich geworden“, murmelte er und wedelte dann genau dieselbe Hand herum.
„...was ich sagen wollte, dass das alles relevante Fächer sind, in denen Sarada ein Ass ist“, fuhr er seinen eigentlichen Satz fort und sah seinen Sohn flehend an.
Weil diese unerträgliche Streberin in fast allem ein beschissenes Ass war!
Bevor er einen bissigen Kommentar dazu machen konnte, hielten ihn seine eigenen Gedanken nochmal auf.
Boruto dämmerte was sein Vater von ihm wollte.
Nachhilfe bei Sarada?
Nachdenklich ließ er den Kopf sinken.
Das würde bedeuten, dass er mehr Zeit mit der Schwarzhaarigen verbringen würde, viel mehr, sogar bis zum Ende des Schuljahres, selbst wenn das Projekt fertiggestellt wäre.
Es war seine ultimative Ausrede.
Doch irgendwas machte ihn an der Situation stutzig.
„Warum ausgerechnet bei Sarada? Es gibt zig renommierte und gute Nachhilfelehrer in Konoha“, fragte er und legte den Kopf schief.
Narutos Gesicht verfinsterte sich und er sah ihn aus ernsten Augen an.
„Es...“, der Blonde seufzte tief und versuchte es erneut.
„Eigentlich wollten wir, dass sie es dir wenn selbst sagt, aber Saradas Eltern sind...“
„Ich hab schon mitbekommen, dass Sakura und Sasuke im Einsatz sind. Ich bin auf der Klassenfahrt in ein riesiges Fettnäpfchen getreten...weil ihr mir nichts gesagt habt“, grätschte Boruto dazwischen und erwiderte den ernsten Blick mit seinem eigenen.
„Was hast du dir dabei gedacht?“, brummte er hinterher.
„Sasuke hat es selbst vorgeschlagen. Du weißt wie er ist....“, schüttelte sein Vater den Kopf und machte dann eine Geste mit der Hand.
„Die Uchiha sind sehr dickköpfige Leute. Sie bekommen oft was sie wollen. Also haben wir die alte Truppe zusammengetrommelt, jedenfalls was davon übrig war und zu den Verhandlungen geschickt.“
Überrascht hob Boruto den Kopf an und musterte seinen Vater.
Innerlich lächelte er etwas über diese Aussage.
Uchiha bekamen wirklich immer das, was sie wollten, ohne Kompromisse.
Und sie wussten auch oft sehr genau was sie wollten, nichts worüber er sich beschweren würde, ganz und gar nicht.
„Wer wurde alles geschickt?“
„Jeder, der verfügbar war. Sasuke leitet die Einheit, seine Frau übernimmt die medizinische Leitung. Ino schult aktuell die Nachfolger für den Nachrichtendienst, doch ist meist jedes Wochenende Zuhause. Shikamaru agiert von unserem Büro aus. Es sind nicht viele, die übrig geblieben sind. Deine Mutter blieb selbstverständlich Zuhause. Einige lehren an eurer Schule wie Kiba, Kakashi, Shino und Tenten und wiederum andere haben sich zur endgültigen Ruhe gesetzt.“
Naruto seufzte und sein Blick wurde glasig.
„Ich wollte die anderen nicht schicken, doch sie haben alle darauf bestanden, dass es nicht zu schlimmeren Auseinandersetzungen an allen Grenzen eskalieren darf, nichts soll die nächste Generation in Gefahr bringen“, lächelte er und Boruto erkannte den Hauch von Stolz in seinen Augen.
„Aber....worauf ich eigentlich hinaus will...“, sagte er hinterher und zeichnete mit einem Finger nachdenklich auf den Dokumenten herum, die noch immer auf dem Tisch zwischen ihnen lagen.
„Sarada nimmt das Geld, welches ich ihr als Unterstützung anbiete nicht bereitwillig an. Sie kauft ein, sofern deine Mutter das nicht selbst tut. Sie leistet nicht nur bei Kawaki Nachhilfe, sondern auch ab und an bei Himawari und bringt sie sogar hin und wieder irgendwo hin, da sie ja noch keinen Führerschein hat. Außerdem brauchen wir unsere Autos auch selbst, da ist das Motorrad praktisch. Doch...“, entschuldigend lächelte sein Vater nun.
„...es reicht gerade so um das Dojo zu behalten. Das Haus ihrer Eltern hatte einen erheblichen Rohrbruch mit heftigen Wasserschäden. Sakura und Sasuke haben all ihr Geld in die Renovierung gesteckt und zusammen mit ihrer Tochter beschlossen es in ihrer Zeit der Abwesenheit zu vermieten, um die Kosten aufzufangen. Sie stecken in horrenden Schulden. Aber genauso wie ihre Tochter sind sie zu stolz und eitel, um mein Geld anzunehmen. Vermutlich haben sie deswegen auch beschlossen an die Grenze zu gehen, da es für Außeneinsätze mehr Geld gibt“, ein geschlagenes Lachen erklang und Naruto kratzte sich am Kinn.
„Es tut mir schrecklich leid, wenn du dich vernachlässigt gefühlt hast, weil wir sie hier haben wohnen lassen, sie zu den Abendessen gedrängt haben, obwohl ihr euch aktuell nicht ausstehen könnt. Wir wollen nicht, dass sie sich noch mehr Lasten aufbürdet. Und vor allem Kosten.“
Der junge Uzumaki ließ bei der Entschuldigung den Kopf sinken.
„Ich hab mich auch nicht erwachsen verhalten. Ich hab mich ausgestoßen gefühlt, bevor ich überhaupt richtig angekommen bin. Ich wusste nicht, dass Sarada so mit der Situation versucht umzugehen.“
Naruto lachte nun erleichtert und ließ sich lässiger im Stuhl zurücksinken.
„Wenn ich ehrlich bin, habe ich einen weiteren Grund dafür...“, beschwichtigend hob er die Hände an und sah ihn versöhnlich an.
„...es wäre einfach schön zu sehen, wenn ihr wieder Freunde werdet“, grinste er breit und wurde dann etwas leiser.
„Weißt du. Wenn ihre Eltern früher lange weg waren, war Sarada auch immer hier.“
Boruto schloss wehmütig die Augen.
Ja wenn ihre Eltern weg waren hatte sie die meiste Zeit bei den Uzuamkis verbracht.
Eine Matratze auf dem Boden seines Zimmers, seine Gesellschaft und ein paar gute Videospiele waren ihr Trost gewesen.
Auch wenn es ihm immer furchtbar leid getan hatte, dass Sarada ihre Eltern so selten sah, hatte er sich gefreut wenn sie wieder ein paar Wochen bei ihnen war – gerade in den Ferien.
Dass er sie als seine beste Freundin vermisste war für ihn selbst kein Geheimnis gewesen.
„Du warst immer der einzige, der sie trösten konnte wenn sich ihre Eltern nicht melden konnten. Ich weiß noch wie sie einen Nachmittag nur geweint hat und wir alle verzweifelt sind. Aber es vermochte keiner von uns in den Kopf einer Fünfjährigen gucken“, lachte Naruto geschlagen und ließ den Kopf in den Nacken fallen.
„Nicht mal mein Vater oder deine eigene Mutter konnten sie aufheitern, obwohl sie Minato und Hinata wie ihre eigene Familie vergöttert hat. Nicht mal mir hat sie zugehört, sie hat sogar gesagt, dass ich der böse Fiesling wäre, der ihre Mama weggeschickt hat. Sie war nicht mal so im Unrecht, oder?“, lächelte Naruto traurig.
„Aber für dich war das immer so leicht. Du kamst vom Kendo Unterricht zurück, hast sie in dein Zimmer geschleppt und sie vor jedem von uns versteckt, bis sie sich besser gefühlt hat.“
Boruto wurde leicht rot bei der Erinnerungen daran, doch sein Vater schien mit den Sticheleien jetzt erst anzufangen.
„Außerdem war ich derjenige, der euch nach der Arbeit noch zugedeckt hat, wenn ihr auf deinem Bett eingeschlafen seid“, zwinkerte er ihm zu und stand auf.
Der jüngere Blonde würde sich am liebsten irgendwo eingraben und verschwinden.
Musste sein Vater diese alten Kamellen wirklich nun herausholen?
Sein Vater legte eine Hand auf das Geländer zum ersten Stockwerk.
„Was ich damit sagen will: Ich weiß nicht wie die Aktion an den Grenzen ausgehen wird...“, der Spaß war wieder aus seiner Stimme verschwunden und Naruto schluckte trocken herunter.
„...ich wünsche mir nur, dass du wieder so für sie da sein könntest, falls etwas passiert, wogegen wir nichts tun können.“
Für den jüngeren Uzumaki war die Botschaft klar:
Wenn ihre Eltern nicht von der Grenze zurückkehren würden.
Diese Möglichkeit bestand immer, gerade in gefährlichen Zeiten wie diesen.
„Ich weiß nicht, ob das möglich ist. Außerdem hat sie doch Kawaki.“
Naruto lachte nun heiser und schenkte ihm einen wissenden Blick.
„Vielleicht bin ich der einzige, der nicht dieselbe Freundschaft in den beiden sieht, wie damals bei euch. Ich wollte es nur angemerkt haben. Ich werde Sarada morgen sagen, dass du ab jetzt auch Nachhilfe nimmst, falls du es nicht selbst tust. Gute Nacht, Boruto“, sagte er schlussendlich und stieg gähnend das kleine Treppenhaus hinauf.
Der Blonde fluchte auf seinem Stuhl.
Er hatte diesem Umstand überhaupt nicht zugestimmt!
Boruto stemmte sich aus dem Stuhl, holte sich in der Küche noch ein Glas Wasser, ehe er selbst die Treppe hinauf nahm und den langen Flur zu seinem Zimmer ging.
Er ließ sich in seinen Schreibtischstuhl fallen und ließ seine Gedanken kreisen.
Eine Freundschaft wie zu alten Zeiten führen?
Der Blonde schnaubte und beobachtete das schwappende Wasserglas in seiner Hand, während sein Knie zappelig auf und ab wackelte.
Sie beide hatten sich sehr verändert, gerade nachdem die Schwarzhaarige angefangen hatte ihn zu ignorieren.
Sarada war als Kind ein weinerliches, schwächeres Mädchen gewesen, jedenfalls bis sie mit dem Kendo, Taijutsu und anderen Sportarten unter ihren Vater angefangen hatte.
In der Grundschule schloss sie nur schwierig Freundschaften, gerade da sie zurückhaltend und nervös gewesen war.
Er selbst war offen und laut gewesen, hatte schnell Freunde wie Shikadai, Mitsuki und Iwabee gefunden.
Mit der Zeit vergrößerte sich diese Clique und Boruto hat Sarada irgendwann Mut zugesprochen sich zumindest mit Chocho anzufreunden, wodurch die Schwarzhaarige dann schlussendlich in den großen Freundeskreis gerutscht war.
Doch egal was Chocho und Iwabee vorschlugen am Nachmittag zu unternehmen, Sarada hatte ihn immer unsicher angesehen und auf seine Reaktion gewartet, seinem Plan.
Und wenn er keine Lust gehabt hatte stand sie auf seiner Seite und hat stattdessen den Nachmittag mit ihm verbracht.
Es schien der Uchiha immer egal zu sein, was er machen wollte, selbst wenn er nur rumhängen wollte, sie verbrachte gerne Zeit mit ihm.
Manchmal spielte er sein Videospiel weiter und Sarada hatte nur neben ihm gesessen und aufgeregt Taktiken mit ihm ausgeklügelt, damit er doch noch den nächsten Gegner besiegen könnte.
Es hatte sich vieles verändert.
Das schüchterne, nervöse Mädchen gab es in der Schwarzhaarigen offensichtlich nicht mehr, nicht, dass sie es irgendwie zeigen würde.
Irgendwann nach ihren sechzehnten Geburtstagen hatte der Kontakt abgenommen, Sarada sagte ihm öfter ab, entschuldigte sich nicht mal mehr, sodass er vermutete, dass irgendwas nur wenige Wochen vorher passiert sein musste, dass ihr Verhältnis auf eine Probe gestellt hatte, die er verloren, schlussendlich irgendwie verhauen hatte.
Ähnlich wie seine Prüfungen, die er in Sunagakure ebenfalls nicht ernst genommen hatte, zu groß war der Frust gewesen.
Wütend ballte er wieder die Fäuste und schmiss sich schnell in sein Bett.
Über die alten Zeiten zu grübeln, würde ihn vermutlich auch nicht weiter bringen, eine Freundschaft wieder aufbauen war eine beidseitige Angelegenheit.
Das einzige was die beiden gerade beidseitig hinbekamen war sich in einem unbeobachteten Moment die Kleidung vom Leib zu reißen und sich gegenseitig zu seinem Höhepunkt zu verhelfen, ohne dass einer von ihnen beiden selbst Hand bei sich anlegen musste.
Boruto wusste, dass es Freundschaften gab, die in diese Richtung abschweiften, Freundschaft Plus, Affären, Bumsfreundschaften und wie sich das alles schimpfte.
Nicht mal so hatten sie beide es bezeichnet.
Es war ein Sex-Ding mehr nicht, jedenfalls aktuell nicht.
Es wäre vermutlich nicht unmöglich von der Seite der Gleichung aus anzufangen.
Von dem Plus in eine Freundschaft Plus und nicht umgekehrt.
Doch was hatte er damals anders gemacht, dass die beiden solch eine tiefe Freundschaft verbunden hatte?
War die gesamte Basis davon weg oder gab es irgendwas auf denen sie beide aufbauen konnten?
Er schüttelte den Kopf.
Sarada und er hatten jetzt schon wieder einige Berührungspunkte, sei es das Sporttraining, durch welches er sich nun tapfer quälen würde, das Projekt, welches sie unumgänglich zusammenschweißte und er war sich sicher, dass sie ihm Nachhilfe geben würde und sei es nur, um sich den ein oder anderen Ryou dazu zu verdienen.
Sie gab ihm aktuell schon genug Nachhilfe in anderen Dingen, doch es würde ihm tatsächlich weiterhelfen, wenn er mit ihr zusammen lernte oder alleine ihre Unterlagen in die Finger bekam.
Vermutlich sollte er nur die Unterlagen annehmen und die Aufgaben, die sie sicherlich für Kawaki vorbereitet und die übrige Zeit würden sie ausgiebig anders nutzen.
Und vielleicht würde er auch seine beste Freundin wiederbekommen.
Konnte es trotz allem so werden wie in alten Zeiten?
Als er am nächsten Tag müde in das Klassenzimmer kam, war er viel zu früh.
Er konnte nicht wirklich schlafen, hatte sich von einer Seite auf die andere geworfen und war früh aus dem Haus, um den Kopf klar zu bekommen.
Der Schulweg selbst war entspannt gewesen, es war viel ruhiger, wenn nicht überall Schüler der verschiedenen Stufen umher schnatterten, krakelten oder sich gegenseitig Streiche spielten.
Das Problem war nur, dass es wie aus Eimern schüttete, zum Glück hatte er es noch rechtzeitig gesehen und sich einen Regenschirm im Flur geschnappt.
Die zufallende Tür hinter ihm wurde von einer erschrockenen Bewegung im Raum beantwortet.
Erleichtert seufzte Sarada und ließ sich wieder auf ihrem Stuhl sinken.
„Ach du Trottel bist es“, gab sie nur als Statement und notierte sich weiter Sachen auf ihrem Block.
„Nette Begrüßung“, grunzte er zurück und warf seinen Rücksack auf seinen Pult.
Sie warf ihm einen hitzigen Blick über die Schulter zu und schmunzelte.
„Hast du etwa eine spezielle Begrüßung erwartet?“
Boruto setzte ein verschmitztes Grinsen auf und stellte sich hinter sie und ihren Pult.
„Kommt ganz drauf an, hättest du eine für mich?“, raunte er heiser, senkte den Kopf herab und sah auf ihre Notizen.
Es waren jedoch wider Erwarten keine Schulnotizen, sondern eine Einkaufsliste.
Sie besah ihn einige Sekunde, ehe sie arrogant grinste.
„Nein. Eigentlich nicht“, gab sie zu.
Boruto grunzte geschlagen und zuckte zu sich selbst die Schultern.
Hätte ja sein können.
„Wie sieht dein Plan für heute aus?“, fragte er so beiläufig wie möglich, wühlte kurz in seinem Rucksack umher und suchte nach der kleinen dunkelblauen Box, die seine Mutter ihm mitgegeben hatte.
Er stellte sie wortlos auf ihr Pult, worauf sie grölte.
„Mama halt“, zuckte er die Schultern und sah trotz allem das leichte Lächeln auf dem Gesicht der Schwarzhaarigen.
„Deine Mutter ist ein Engel“, brachte Sarada heraus.
Boruto würde nun die Information zurückhalten, dass er derjenige war, der seine Mutter noch spätabends darauf aufmerksam gemacht hatte, dass Sarada ihr Geld in der Schule ausgab, um etwas zu essen.
Und dass sie generell nicht viel aß.
Hätte er früher von den Geldproblemen der Uchihas erfahren, hätte er das vermutlich auch schon eher angestoßen.
Selbst wenn er und Sarada außerhalb ihres Sex-Dings nicht gut auskamen, war Boruto kein so extrem schadenfrohes Monster.
„Also?“, fragte er nochmal auffordernd.
„Fragst du, weil dich mein Zeitplan wirklich interessiert oder willst du nur wissen, ob ich Zeit für dich habe?“, fragte sie und legte ihren Kopf in eine Hand, sah ihn direkt an und Boruto stützte sich mit beiden Händen auf das Pult, um sich wieder zu ihr herunter zu lehnen.
„Beides? Aber ich gebe zu, eigentlich wollte ich nur fragen ob du für das Projekt Zeit hast. Woran du schon wieder denkst, weiß ich nicht“, grinse er hämisch zurück.
„Außerdem....“, fing er nun vorsichtig an.
„...hat mein Vater vorgeschlagen, dass du mir bei der Prüfungsvorbereitung helfen könntest“, brachte er etwas geknickt heraus, denn seine schulischen Schwächen aufdecken gefiel ihm eigentlich nicht, doch er schluckte das herunter, wenn es bedeuten würde, dass er mehr Zeit mit ihr verbringen würde.
„Hat er dir erzählt, dass deine Geschwister bereits Nachhilfe bei mir haben?“, fragte sie geschlagen und Boruto nickte.
„Dieser Mann...“, seufzte sie lang und holte ihren Terminplaner heraus, klappte diesen schnell wieder zu und sah aus dem Fenster.
„Bei dem Regen kann ich nicht Laufen gehen. Ich fahre nachher für deine Mutter einkaufen und dann können wir starten.“
Boruto stockte.
„Du bist mit Mamas Auto gefahren und ich musste durch den Regen laufen?“, motzte er und stieß sich genervt von dem Pult wieder in eine aufrechte Haltung.
Ein gehässiges Lächeln tauchte auf dem Gesicht der Schwarzhaarigen auf.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du so früh hier sein würdest.“
„Dann kannst du mich auch nach Hause fahren“, verschränkte er beleidigt die Arme und sah schmollend zur Seite.
„Hast du Riesenbaby mir nicht zugehört? Ich fahr für deine Mutter einkaufen“, grunzte sie und schlug ihre Unterlagen zu, um den Unterrichtsplan wie jeden Tag an die Tafel zu schreiben.
„Dann komm ich halt mit. Kann ja nicht schaden“, zuckte er die Schultern und ließ sich auf den Stuhl plumpsen, um ihr beim Schreiben zuzusehen.
„Alles nur damit du nicht Laufen musst?“, hörte er sie etwas gedämpfter nach vorne sprechen.
Boruto nickte nur und Sarada schien sein Schweigen als Antwort zu nehmen, vor allem da ihr Gespräch mit dem erneuten Öffnen der Klassenzimmertür unterbrochen wurde und die anderen herein kamen.
Der Blonde konnte von Glück sprechen, dass Sarada und er beide keine Clubaktivitäten hatten, sodass sie bereits am Mittag aus dem Schulgebäude gingen, die Uchiha den Wagen vorfuhr und Boruto bei strömenden Regen die Autotür hinter sich zuknallte.
Der Unterricht war wie ein Schwarm Vögel auf dem Weg in den Süden an ihm vorbei geflogen, wenn er gewusst hätte, dass die Zeit auch wirklich verging, wenn man mitschrieb, hätte er das vielleicht schon früher mal gemacht.
Das Getuschel über Sarada und ihre Male am Hals waren nicht weniger als am Tag zuvor, doch dieses Mal versuchte der Uzumaki einfach nicht hinzuhören, was ganz gut funktionierte, da er sowieso versuchte aus den neuen Formeln schlau zu werden.
Kawaki selbst hatte zwei Stunden Nachsitzen und musste einen fünfseitigen Aufsatz über das Korrekte Verhalten auf den Schulfluren schreiben, da er aus irgendeinem Grund einem gleichaltrigen Schüler in der Pause das Bein weggezogen hatte, sodass dieser schnell den Boden geküsst hatte.
Dass die Strafe so milde ausfiel, war sicherlich auch nur dem Umstand geschuldet, dass er der Sohn des Hokage war.
Die Autofahrt selbst verbrachten die beiden schweigend, da Sarada die Musik im Fahrzeug voll aufdrehte und mit rasender Geschwindigkeit die Straße entlang sauste.
Boruto war froh, dass die Schwarzhaarige nicht wie eine Großmutter fuhr, auch wenn er sich das bei ihrem Motorradfahrstil schon gedacht hatte.
Seine Augen rutschten nur immer öfter auf die schwarzhaarige Fahrerin neben sich und er ärgerte sich, dass sie vor allem auf der Hand der Frau landeten, die zwischendurch mit festen Griff den Gang am Schalthebel änderte.
Zum Teufel mit ihm und seiner Vorstellungskraft.
Im Supermarkt der Akimichis arbeitete Sarada die Liste ab, die ihr seine Mutter gegeben hatte, auch wenn ein oder zwei zusätzliche Gegenstände ihren Weg in den Einkaufswagen fanden.
„Vanillepudding mit Schwarztee-Extrakt? Ekelerregend. Die reine Existenz davon sollte verboten werden!“, rief er angewidert aus, worauf die Schwarzhaarige neben ihm grölte.
„Du solltest eher deinen Kaffeekonsum überdenken, bevor du meine Vorliebe für Schwarztee auf den Prüfstand stellst“, fluchte sie zurück und platzierte sogar noch einen weiteren Pudding im Wagen als Zeichen ihres puren Protests.
Diese Diskussionen zogen sich irgendwann durch jegliche Gänge des Ladens.
„Nein!“, wehrte sich Sarada und drückte ihm die Tiefkühlpizza wieder in die Hand.
„Aber ich bin widerlich?“, lachte sie leicht und schob den Wagen schnell weiter, worauf Boruto grunzte und mit seinem restlichen Muskelkater versuchte mit ihr Schritt zu halten.
„Das findest du widerlich? Aber diese Verunstaltung“, er zeigte dabei auf die Übeltäter ihrer ersten Diskussion.
„...das ist okay?“
Sarada hielt an, worauf der Blonde in sie herein krachte, seine Hände neben ihren auf dem Griff des Einkaufswagens ablegte und von oben herab direkt in ihre schwarzen Augen blickte, da sie reflexartig den Kopf nach hinten gelegt hatte, um in sein Gesicht zu blicken.
Kurz blieben sie in der Position, da Boruto gar nicht von ihr und ihrer Körperwärme fernbleiben wollte.
Das aufregende Gefühl kehrte augenblicklich zurück und er presste sich mit Absicht näher an sie heran, was Sarada mit einem Blitzen in ihren Augen beantwortete.
Boruto wurde irgendwann bewusst, wo sie eigentlich genau waren, mitten in der Öffentlichkeit, wo jeder Zeit ein Mitschüler und speziell Chocho oder ihre Eltern sie sehen könnten.
„Ich werde Ananas auf Pizza nicht akzeptieren. Keine Chance, Uzumaki“, schüttelte sie langsam den Kopf und fluchte, als Boruto das Objekt seiner Begierde einfach auf maximalem Abstand zu ihren Armen vorne im Wagen platzierte.
Sarada rollte die Augen und wedelte mit eine Hand herum.
„Da werden wir uns wohl nicht einig.“
Boruto grunzte selbst und deutete auf eine Frischetheke mit handgemachten Süßigkeiten, während er wieder einen Schritt zurück machte.
„Wie soll ich mit so einem Menschen einig werden? Du ziehst ja auch Dangos einem guten Burger vor. “
„Weil Dangos auch besser sind!“, brachte sie sofort aufgeregt heraus.
„Schwachsinn!“, motzte er direkt zurück.
„Burger können nur besser sein!“
„Hn“, machte sie überlegend, schob den Wagen zur Kasse und sah ihn herausfordernd an.
„Manchmal muss man etwas erst mal ausprobieren, bevor man weiß ob es was für einen ist, oder nicht?“, anhand des amüsierten Blitzens hinter ihrer Brille, wusste Boruto genau, dass sie nicht mehr von ihrer Lebensmittel-Shopping-Tour sprach.
Er spürte selbst, dass sein Gesicht warm wurde und er schwang den Kopf zur Seite.
Vorsichtig nickte er und Sarada kicherte leise, da sie dieses Argument zumindest gewonnen hatte.
Sein Blick fiel wieder auf Sarada, die noch immer die gute Laune beibehalten und anscheinend nichts dagegen hatte, dass er mitgekommen war.
Wollte sie dieses Sex-Ding so ausgiebig ausnutzen wie er selbst?
Boruto fand keine Gründe dagegen, wieso auch, sie war erwachsen, so wie er selbst und wusste was sie wollte.
Sie wusste es sogar ziemlich genau.
Und er hatte Glück, dass anscheinend er es war, der es ihr zu ihrer Zufriedenheit geben konnte.
Während er sie beim Bezahlen, mit Hinatas Geld wie er vermutete und hoffte, beobachtete und ihr nachfolgend beim Einpacken half, hielten beide die Diskussion über die gekauften Sachen aufrecht.
Ein gespieltes Würggeräusch hier, eine abfällige Handbewegung da.
Eine Packung Chips, die er zuvor nicht entdeckt hatte, brachte die erste Einigung zwischen den beiden Streithähnen, wobei er am Ende doch nochmal einwarf, dass Jalapenos-Chips doch noch einen Ticken besser wäre, bis Sarada frustriert aufgab und akzeptierte, dass sie keinen Nenner bei dem Thema fanden.
Der blonde Uzumaki genoss das Hin und Her des gegenseitigen Geplänkels und lachte, als Sarada die Arme in die Luft hob, ihm beide Tüten in die Hand drückte und fluchend zum Auto zurücklief.
Schmunzelnd beobachtete er sie dabei, versuchte die Tüten schnell durch den Regen zu bringen und sah Sarada weiter zu, wie sie mit sich selbst sprechend ins Fahrzeug stieg.
Mit klopfenden Herzen dachte er an den Moment im Supermarkt zurück, bei dem die Spannung urplötzlich zurück gewesen war, hochgeschaukelt durch ihre unterschiedlichen Ansichten und Geschmäcker, auch wenn sie trotz allen bei anderen Sachen sehr wohl auf einen Nenner zu kommen schienen.
Das war früher nicht so, Sarada hatte ihm zuliebe oftmals einfach zugestimmt, es gab keine Sachen, die sie ihm abgelehnt hatte.
Mit einem Stich in seinem Herzen wurde ihm bewusst, dass sie das gemacht haben könnte, da sie ihn nicht als ihren einzigen Freund verlieren wollte und vielleicht, nur vielleicht hatte nicht nur er unter der Situation vor drei Jahren gelitten.
Doch wie sollte das von hier aus weitergehen?
Die beiden waren bereits über eine gewisse Grenze gegangen, die sie früher vermutlich niemals passiert hätten, das war nichts wo Freunde einfach aus Jux und Dollarei hingingen, eine Spannung aufbauten und dann hofften, dass es nicht in die Brüche ginge.
Sarada war heute jedoch beinahe ein völlig anderer Mensch.
Sie war eine erwachsene Frau geworden, selbstbestimmt, wusste was sie wollte, war nicht mehr abhängig von ihm und seinen Entscheidungen, hatte keine Angst in eine Diskussion mit ihm zu geraten.
„Also wenn du heute noch alle anderen Aktivitäten in meinen Zeitplan kriegen willst, solltest du aufhören träumend in den Kofferraum zu starren“, brachte sie genervt heraus und hämmerte einmal auf die Hupe.
„Jaja!“, stieß er genervt, jedoch mit etwas Aufregung in der Tonlage, aus und stieg in fast klitschnasser Schuluniform auf der Beifahrerseite ein.
Sarada schüttelte den Kopf über ihn, startete den Motor und raste wieder auf den Highway zum Wohnviertel der Uzumakis.
Sein Kopf schwang auf die Schwarzhaarige, die summend vor sich herfuhr.
Boruto bekam die Ahnung, dass er gar nicht wollte, dass es exakt wie früher wurde.