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The Attraction of Opposites

von xExelx
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Erotik / P18 / Het
Boruto Uzumaki Himawari Uzumaki Inojin Yamanaka Kawaki Mitsuki Sarada Uchiha
15.01.2023
09.09.2023
42
167.416
20
Alle Kapitel
176 Reviews
Dieses Kapitel
4 Reviews
 
19.01.2023 3.231
 
Akt 1 #02 – Infiltration



„Uzumaki...“, atmete die Person ihm gegenüber müde aus.
„Sarada...“, seufzte der Blonde wütend.
„Drei Jahre weg, aber maßt dir an eine Frau einfach beim Vornamen zu nennen“, höhnte sie und lehnte sich am Türrahmen an.
Ein aggressives Blitzen flammte in seinen Augen auf und er beugte sich zu ihr herunter.
„Unhöfliches Verhalten zu einer unhöflichen Person, schätze ich“, fletschte er die Zähne.
„Dummes Verhalten einer dummen Person wohl eher“, sagte sie und gähnte hinter einer Hand, während sie auf ihre Armbanduhr schielte.
„Wenn du mich nun entschuldigen würdest, ich habe heute einen engen Zeitplan“, brachte sie, noch eine Spur genervter, heraus und quetschte sich im Türrahmen an ihm vorbei.
„Das ist alles?“, rief er ihr hinterher und knallte die Tür vom Poolhaus wieder zu, seinen Plan einige entspannte Runden zu ziehen völlig beiseite geschoben.
„Was willst du denn noch?“, knurrte sie, während sie schnellen Schrittes durch den Garten fegte, den Blonden dicht auf ihren Fersen.
„Ach ich weiß nicht...“, fing er an, überholte sie und lief rückwärts vor ihr her, stellte sich immer in den Weg, wenn sie versuchte an ihm vorbei zu gehen.
„...dich fragen was du in meinem Poolhaus machst?“, fragte er schlussendlich.
Deinem Poolhaus?“, lachte sie und hielt sich fassungslos eine Hand vors Gesicht.
„Dass du Vollidiot nach drei Jahren überhaupt noch weißt wo es steht grenzt an einem Wunder!“, brachte sie heraus und schaffte es schlussendlich an ihm vorbei, da sie eine scharfe Kurve nahm und statt zum Haupthaus zu eilen das Gartentor öffnete und schnurstracks auf die Garage zustürmte.
Boruto stapfte wütend auf den Boden und rieb die Zähne übereinander.
Von all den Menschen, die er hätte treffen können vor Schulbeginn, war Sarada die Option, die er am wenigstens gewollt hatte.
Reichte es nicht, dass sie so oder so nicht umeinander herum kamen, sei es auf Familienfeiern oder in ihrem eigenen kleinen Freundeskreis?
Wo Chocho war, waren Shikadai, Inojin, Metal und Iwabee auch nicht fern.
Selbst Kawaki, Denki und Sumire hingen beinahe immer bei ihnen herum.
Boruto vermutete stark, dass seine Abwesenheit daran nichts geändert hatte.
Nur Zuhause hätte er diese Umstände umgehen können – nun nicht mal das.
Dieses Schuljahr würde die absolut Katastrophe werden.
Der Blonde schnaubte.
Seine Frage hatte sie trotzdem nicht beantwortet.

Er schloss gerade zu ihr auf, als Sarada das Garagentor mit einem Handsender entsperrte und etwas ungeduldig wartete, dass das automatische Tor komplett hochrollte.
Alleine der Klang seiner Schritte schien die Schwarzhaarige zu provozieren, denn sie seufzte und drehte sich wirbelnd herum.
Fragend fixierte sie ihren Blick auf ihm und klopfte mit einem Fuß rhythmisch auf dem Boden.
„Was?“, fragte sie, noch bevor er ein erneutes Wort sagen konnte.
„Du hast meine Frage nicht beantwortet! Was willst du hier?“, fragte er erneut und Sarada fuhr sich mit einer Hand durch die schwarzen Haare.
„Ich beziehe vorübergehend das Poolhaus. Problem damit?“
Problem?
Natürlich hatte er ein Problem damit, dass sein Erzfeind praktisch nebenan wohnte!
Vermutlich würde sie im Schlaf herübergehen und ihm ein Kissen auf sein Gesicht drücken, bis er aufhörte einen Atemzug zu tätigen, aber diesen Gedanken sprach er nicht aus, um sie schlussendlich nicht wirklich zu dieser Tat zu treiben.

„Ich kann mir besseres vorstellen, als dich den ganzen Tag zu sehen!“, wirbelte er mit einer Hand umher.
„Keine Sorge, ich bin die meiste Zeit sowieso nicht hier und wenn dann bin ich auf der oberen Etage des Hauses. Eure Sachen für den Pool sind alle unten, also stell dich nicht so an. Wenn es dich beruhigt: Ich habe auch keine Lust auf dich“, brachte sie mit einem abfälligen Unterton heraus, zeige zuerst auf sich, danach in seine Richtung.
Sarada fischte sich eine schwarze Lederjacke vom Haken in der Garage, schlüpfte mit beiden Armen hinein und griff sich folgend einen ebenso schwarzen Helm von der Werkbank.
„Was machst du überhaupt schon wieder in Konoha“, erklang nun die Frage und Sarada wartete geduldig auf die Antwort, während sie die Schnallen unter ihrem Kinn mit einem Klicken schloss und festzog.
Boruto verschränkte die Arme und schwieg.
Er würde sicherlich nicht vor dieser Streberin zugeben, dass seine Noten so grottenschlecht waren, dass er hochkant von der Schule im Windreich gesegelt war, da sich jeder Lehrer sicher gewesen war, dass sein Abrutschen jeglicher Leistung nicht seinem Umfeld sondern seiner eigenen Motivation geschuldet war.
Kurz beobachtete er sie beim Anziehen, ehe sein Blick zur Seite auf das burgunderrote Motorrad fiel.
Sie hatte wirklich die alte Karre ihrer Mum bekommen?!
Als Kinder hatten sie sich immer vorgestellt wie es wäre mit dem schnellen Zweirad die besten Berge in Konoha herabzurasen.
Er konnte und wollte nicht abstreiten, dass er mehr als neidisch darauf war, was seine Wut nur verstärkte, denn in seinen Augen hatte das blöde Weib vor ihm gar nichts verdient.

Während er versuchte den Neid nicht durchscheinen zu lassen, wurde die Haustür geöffnet und Kawaki gesellte sich mit einem genervten Blick zu ihnen, eine Thermoskanne und eine Bentobox in der Hand.
„Hima dachte sich schon, dass du nicht mit uns frühstückst“, erklärte er und Sarada lächelte nun dankbar – das erste Lächeln, seit Boruto sie gesehen hatte und es bildete sich ein Knoten in seinem Magen.
Irgendwie störte es ihn, dass die Schwarzhaarige so gut mit seinem Adoptivbruder und seiner Schwester klarzukommen schien.
In seiner Abwesenheit hatte sie einfach seine Familie invasiert – eine Infiltration seines persönlichen Bereichs.
Ihre Familien standen sich zwar nah, doch seine Geschwister waren immer eine graue Zone gewesen, Sarada war mehr sein Anhängsel gewesen, jemanden, den er einfach mitbrachte und zu ihm gehörte – nicht die beste Freundin von jedem.
Der Irokese warf beides nun der Schwarzhaarigen zu, die ihre Sachen in dem grauen Rucksack verstaute und Kawaki selbst packte die Hände in die Hosentaschen, während nun beide Uzumaki Brüder die Uchiha dabei beobachteten, wie sie ihr Gefährt vom Ständer runter hievte und sich mit einer fließenden Bewegung drauf setzte.
„Ich sag dir Bescheid, wann ich zurück bin, Kawaki“, lächelte sie erneut sanft, bevor sie das Visier runter klappte und zu Borutos Überraschung verzog sich das Gesicht des Mannes neben ihm ebenfalls zu einem warmen Lächeln.
„Kein Problem, fahr vorsichtig“, erwiderte er.
Sarada gab ihm einen Daumen nach oben und startete mit einem scharfen Brummen den Motor, um nur kurz danach aus der Garage zu flitzen.
Mit offenem Mund sah er ihr hinter.
Sie hatte ihn und seine Frage einfach weiterhin ignoriert!
Außerdem was sollte bitte dieses warme Lächeln von ihr, so als könnte sie nett und freundlich sein?
Verwirrt sah er Kawaki an, der nur geschlagen die Schultern zuckte und wieder zurück zum Haus ging.
„Kommst du?“, fragte er mit einer Hand auf dem Türknauf, ehe der Blonde sich aus seiner Schockstarre schüttelte und ihm folgte.


„Ich kann es nicht fassen, dass ihr euch mit dem Feind verbrüdert habt“, atmete er aus und schob sich das, mittlerweile dritte, Brötchen in den Mund, während er alles zügig mit einem Kakao herunterspülte.
„Sie ist nicht der Feind, hör auf so ein Baby zu sein“, brachte Himawari raus und zeigte mit der Messerspitze auf ihn.
„Sie ist eine unerträgliche Zicke“, knirschte der Blonde als Antwort.
„Sag doch auch was, Kawaki“, forderte er nun den Mann neben sich auf.
„Zieh mich nicht in deinen Kindergarten hinein“, sagte er und lehnte sich lässig im Stuhl zurück.
Boruto grummelte zu sich selbst.
Es war schon früher schwierig die beiden auf seine Seite zu ziehen, sie hielten sich eher aus allem heraus.
Das Geräusch der zuknallenden Haustür erweckte die Aufmerksamkeit des Uzumakis.
„Boruto!“, rief seine Mutter vom Flur aus durch das Haus.
„Du bist ja wirklich zurück“, sagte sie freudestrahlend und umarmte ihren Sohn direkt.
Ein Seitenblick auf seine Schwester verriet ihm, dass sie es war, die anscheinend direkt ihre Mutter verständigt und von der Arbeit hatte antanzen lassen.
„Ja, ich habe euch einfach vermisst“, log er und kratzte sich beschämt am Kopf.

Der Blonde wollte nicht zugeben, dass er in den Prüfungen so schlechte Leistungen erzielt hatte, dass er nicht für das letzte Auslandssemester zugelassen wurde und ihm von Gaara geraten wurde nach Hause zu fahren und dort an seiner alten Schule das letzte Jahr zu machen.
Die Schulen im Feuerreich hatten weniger Anforderungen, gerade da die jüngeren Generation eher klein war, was auch an den bestehenden Kämpfen an den Grenzen lag.
Viele Paare entschieden sich dagegen ein Kind in solch eine schwierige Zeit zu setzen.
Jede Schule freute sich also über jeden einzelnen Schüler.
Dass Boruto bereits über achtzehn war, demnach seine Noten nicht an seine Eltern weitergetragen wurden, spielte ihm ebenfalls extrem in die Karten.
Er würde einfach dieses Schuljahr irgendwie überleben, dann über seine Beziehungen zu seinem Dad in seine Wunschuniversität in Konoha gehen und dort würde er einfach seine Faulheit ablegen müssen – das war jedenfalls Borutos Masterplan bis zu dem Punkt.
Die Intelligenz des Blonden zeigte sich dadurch, dass er lieber mit wenig Aufwand an sein Ziel kam als sich unnötig viel Mühe zu geben.

Hinata lächelte sanft und fuhr ihrem Sohn durch die Haare.
„Wir haben dich auch vermisst“, gab sie als Statement ab und hatte danach einen besorgteren Gesichtsausdruck.
„Hast du schon...?“, fing sie vorsichtig ihre Frage an, ehe der Blonde direkt dazwischen grätschte.
Die Ereignisse vor nicht mal einer Stunde geisterten wieder in seinen Kopf und er schnaubte genervt.
„Die Nervensäge, die sich Sasukes Tochter schimpft? Ja, die hab ich schon gesehen. Was habt ihr euch dabei gedacht?“, fragte er genervt und schmierte die letzte Hälfte seines Brötchens vielleicht etwas aggressiver als er jemals geplant hätte.
„Boruto...“, atmete seine Mutter geschlagen aus.
„Warum ist sie überhaupt hier?“, fragte er mit einem verzogenen Gesicht und biss in sein Essen.
„Ist ihr Zuhause nicht schön genug?“, kam noch gehässig hinterher, wobei er an das kleinere Haus der Uchiha dachte, nicht so groß und luxuriös wie das Haus der Uzumakis, jedoch mit einem coolen kleinen Dojo für das Kampftraining.
Am Tisch wurde es augenblicklich ruhig und die Schwarzhaarige seufzte angestrengt.
„Das soll sie dir wenn selbst erzählen. Und wenn nicht respektiere das bitte auch, okay Schatz?“, brachte sie nur heraus und hing ihre Jacke auf.
Fragend schweifte sein Blick über den Tisch und verwirrt ließ er die Augenbrauen zusammenfahren.
Er?
Sarada fragen?
Eher fror die Hölle zu als dass sie ihm etwas persönliches über ihre Gründe und Motivation anvertrauen würde.
Boruto zuckte die Schulter zu sich selbst und beendete sein zweites Frühstück.

Über die Stunden passierte nicht viel, sein Vater musste den gesamten Tag über im Büro verbringen, Hinata war für das Abendessen einkaufen gegangen, Himawari und Inojin begleiteten sie und der Blonde lag auf seinem Bett, genoss ein paar Minuten die Ruhe, während er an seinem Handheld zockte.
Shinki war eher der absolut ruhige Typ gewesen, im Gegensatz dazu hatte Boruto beinahe vergessen wie es in dem turbulenten Haushalt sein konnte.
Der Uzumaki fragte sich, was noch alles passiert war seitdem er weg war.
Inojin und seine Schwester?
Er verzog das Gesicht bei dem Gedanken und schüttelte zu sich selbst den Kopf.
Wenn er nicht auf Kriegsfuß mit ihr stehen wollte, würde er das akzeptieren müssen.
Kawaki war ungewöhnlich ruhig geworden und auf eine Herausforderung im Ju-Jutsu hatte er nur gesagt, dass er noch etwas vor habe und aktuell keine Zeit für ihn habe.

Dennoch war Kawaki der erste, der abends durch die Haustür kam, während Hinata in der Küche stand und Boruto den Tisch deckte.
Dessen Gedanken waren mittlerweile bei ihrem schwarzhaarigen Gast angekommen.
Seine Augen schwangen aus dem Fenster Richtung Garten, die Lichter im Poolhaus waren allesamt aus, sowohl unten im Lager als auch oben in den Räumlichkeiten, zudem hatte er ihr Motorrad noch nicht gehört.
Sie war anscheinend noch immer unterwegs.
Wütend schnaubte er und zerknüllte eine Serviette, die er gerade am letzten Platz hinlegen wollte.
Von ihm aus konnte sie auch einfach in einen Straßengraben rasen.

Der Irokese neben ihm tippte wild auf seinem Handy herum, ehe er sich zu seiner Adoptivmutter herumdrehte.
„Sarada schafft es nicht zum Abendessen. Sie fährt gleich erst irgendwann los“, sagte er ohne je seine Augen vom Display zu nehmen.
Hinata legte besorgt den Kopf schief und seufzte leise.
„Bringst du ihr nachher etwas ins Poolhaus, Kawaki?“
„Die kann unterwegs etwas essen“, grummelte der Blonde am Tisch und verschränkte die Arme.
„Wirst du jemals erwachsen?“, brachte Kawaki genervt raus und ließ sich auf einem Sessel nieder, die Beine übereinander geschlagen.
„Und klar, mache ich“, nickte er dann der Frau des Hokage zu und schrieb noch eine kurze Nachricht.
„Kann sie sich das nicht selbst holen?“, fragte Boruto nun mit einer abfälligen Handbewegung.
„Doch. Aber das macht uns doch keine Umstände, dann kann sie in Ruhe drüben essen“, versuchte seine Mutter die Situation zu beschwichtigen.

„Es ist besser wenn ihr euch meidet, denke ich“, erklärte Kawaki ehrlich und warf nun sein Handy auf den Wohnzimmertisch.
„Wenn sie das auch anstrebt wäre das das Erste seit Ewigkeiten, auf das wir uns einigen könnten“, lachte der Blonde und stützte seinen Kopf auf der Handfläche ab, den Ellbogen auf den Esstisch gepresst.
„Du bist einfach nur ein kindischer Trottel.“
Bei dem Ausdruck sprangen seine blauen Augen auf die rauchgrauen des Irokesen.
„Wie war das?“
„Ich habe gesagt du bist ein Trottel und eigentlich habe ich auch keine Lust dir das genau zu erklären“, grunzte sein Gegenüber und wand den Blick nach draußen.
Wie Boruto es sich bereits dachte:
Alle waren irgendwie verrückt geworden.
Seine Mutter, Himawari und sogar sein eigener Bruder...
...alle nahmen die Schwarzhaarige in Schutz.
Eine Infiltration auf seine Kosten.
Und dann auch noch eine geglückte!
Er wusste nicht welche Mittel und süßen Worte die Teufelsbrut dafür benutzt hatte, doch ihm war klar, dass es aufhören musste.
Langsam kam er sich vor als wäre er wirklich der Böse dieser Geschichte.
Geschlagen seufzte er.
Bei seinem Vater brauchte er es gar nicht zu probieren, dieser liebte Sarada wie seine eigene Tochter, das hatte er schon immer getan.

„Vielleicht könnt ihr ja mal sprechen und die Sachen aus der Vergangenheit abschließen, was auch immer damals zwischen euch vorgefallen ist“, schlug Hinata vor und legte ihrem Sohn eine Hand auf die Schulter.
Boruto schüttelte nur den Kopf, denn eigentlich war das etwas, das er hinter sich lassen wollte.
Er wusste die genauen Gründe einfach selbst nicht, dadurch spielte auch seit Jahren die Angst herein, dass eventuell er selbst etwas falsch gemacht hatte.
„Sie hat mich einfach irgendwann angefangen zu nerven“, erwiderte er so überzeugend wie möglich.
„Wie du sagtest manchmal entfremdete man sich wohl. Ich versuche sie zu ignorieren, würde dir das reichen?“, fragte er mit einem hoffnungsvollen Blick auf seine Mutter.
Der Blonde wollte sowieso nicht mehr mit der Uchiha konfrontiert werden, wenn sie sich beide in ihrer Freizeit einfach voneinander fernhielten, dann würde alles gut werden, oder?
Hinata lächelte geschlagen, nickte jedoch danach.
„Besser als Krieg.“
„Besser als Krieg“, wiederholte er zustimmend.

Sein Vater würde es heute nicht schaffen, sondern erst morgens zum Frühstück zurückkehren.
Etwas was Boruto schon kannte, akzeptiert, jedoch nicht vermisst hatte.
Es war nun mal wie es war.
Das Abendessen verlief ruhig, beinahe zu ruhig, bis auf Himawaris Fragen zu seinem Auslandsaufenthalt, die sich vor allem auf das Resort bezogen und weniger auf die Schule, wofür er ihr unfassbar dankbar war.
Borutos Laune stieg mit jeder Sekunde, die er lachend mit seiner Familie am Esstisch verbrachte, rutschte jedoch wieder in einen Abgrund, als er das Knattern des Motorrads vernahm und das Garagentor zum zweiten Mal an diesem Tag hochfuhr.
Mit zügigen Schritten lief Sarada an der Glastür zum Garten vorbei, winkte einmal kurz der Familie Uzumaki zu und schlurfte ihren Weg Richtung Poolhaus weiter.
Boruto gab sich Mühe ihre Präsenz einfach aus seiner Wahrnehmung zu bannen.
Mit jedem Tag würde es leichter werden, da war er sich sicher.
Das Licht im Obergeschoss des Poolhaus flammte auf und Boruto aß weiter, diesmal mit einem verzogenen Gesicht.

Nach dem Essen griff der Irokese sich die Portion für seine Klassenkameradin vom Tresen und verließ das Haus gewohnt lässig.
An der Tür angekommen klopfte er höflich und hörte von innen schon die vertrauten Schritte die Treppe herab hurten.
„Das wäre doch nicht nötig gewesen“, sagte sie überrascht und ließ ihn eintreten.
„Hinata ist sich sehr sicher, dass du nicht genug isst, der Kühlschrank hier ist auch leer“, sagte er und folgte ihr die Treppe in die Wohnung über dem Lager hoch, platzierte sein Mitbringsel direkt vor der kleinen Mikrowelle im Raum, während die Uchiha hinter ihm laut ausatmete.
Sarada kratzte sich an der Wange und zuckte die Schultern.
„So ist sie halt.“
„Stimmt.“
Kawaki verschränkte die Arme und lehnte sich an den Tresen.
„Wie lief es heute?“, fragte er.
„Könnte besser laufen, ich war mit den Gedanken woanders“, gab sie ehrlich zu und trocknete sich weiter mit dem Handtuch die Haare.
„Kein Wunder“, murmelte Kawaki und zog sich einen Stuhl heran.
„Ich möchte nicht über Boruto sprechen“, erwiderte Sarada sofort, presste das Handtuch stärker über ihre Kopfhaut und ihr Gegenüber grinste nun wissend.
„Ich hab doch gar nichts gesagt.“
Geschlagen ließ die Schwarzhaarige die Schultern hängen.
„Du...“, fing sie vorsichtig an, stellte den Teller in die Mikrowelle, ließ sie zwei mal piepen, ehe der Summton begann und drehte sich wieder zu ihm herum.
„...du hast ihm doch nichts gesagt, oder?“, fragte sie leise, warf sich das benutzte Handtuch über die Schulter und atmete erleichtert aus, als ihr Gegenüber den Kopf schüttelte.


Boruto fluchte und unterdrückte den Drang seinen Controller an die Wand zu werfen.
Heute lief es bei ihm nicht und seine Freunde im Voice lachten noch immer über die Geschichte, wie die Katze schlussendlich aus dem Sack gelassen und Inojin um den Frühstückstisch der Uzumakis gejagt wurde.
„Man, dass mir keiner die Wahrheit gesagt hat nehme ich euch echt übel“, motzte er ins Mikrofon und konnte nicht verhindern, dass er ziemlich deutlich durchscheinen ließ, dass er mit den vielen Überraschungen des Tages nicht klar kam.
Zudem seine Neugierde bemerkt hatte, dass Kawaki noch nicht wieder zurückgekommen war, denn zwischendurch fielen die Augen des Blonden auf das Gebäude am Ende des Gartens.
„Sorry Alter, ehrlich“, erklang Shikadais Stimme begleitet von einem triumphierenden Siegesschrei, als sie endlich einen Boss besiegen konnten, an dem sie schon seit Ewigkeiten hingen – nur dass der Blonde heute nicht sonderlich viel dazu beigetragen hatte.
„Aber jetzt, wo Boruto zurück ist, kann er vielleicht endlich Nachforschungen für uns anstellen“, sagte Mitsuki und der Uzumaki ließ verwirrt die Augenbrauen zusammenfahren.
„Ach Leute jetzt lasst sie doch beide endlich in Ruhe“, seufzte Inojin, während er hinter der Gruppe vor sich hin trödelte, vermutlich weil Himawari nach der Aufmerksamkeit ihres Freundes verlangte, während dieser mit seinen Kollegen seinen Charakter durch die Spielwelt manövrierte.
Boruto konnte seine Schwester nämlich im Hintergrund vernehmen, da diese den letzten freien Abend, sowie den gesamten folgenden letzten Tag der Ferien, bei ihrem Freund verbrachte.
Genauer wollte er darüber gar nicht nachdenken.
„Ach Inojin halt die Klappe, du gehst seit Jahren ein und aus in dem Haus der Uzumakis und von dir haben wir keinerlei Informationen bekommen.“
„Ich hänge meine Nase auch nicht in die Angelegenheiten anderer“, murmelte der Yamanaka in sein Mikrofon und ergänzte ein leises:
„Selbst wenn ich was wüsste, würde Hima mir den Arsch aufreißen wenn ich plaudere.“
„Von wem sprecht ihr“, grätschte der Blonde irgendwann in die Diskussion rein, während er sich seine Flasche an den Mund hielt und einige tiefe Züge davon nahm.
„Na Kawaki und Sarada“, lachte Iwabee nun und Boruto fiel beinahe der Controller aus der Hand, als sein Kumpel hinzufügte:
„Wir vermuten da läuft schon seit Monaten was.“
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