The Attraction of Opposites
von xExelx
Kurzbeschreibung
Gegensätze ziehen sich an. Ein Motto, das weder der Sohn des Hokage Boruto Uzumaki, noch die Schülerpräsidentin Sarada Uchiha bestätigen würden. Mal beste Freunde und nun Erzfeinde, die dank ihrer Familien nicht umeinander herum kommen. Faul und aktiv, offen und verschlossen, orientierungslos und zielstrebig. Kaffee oder Tee? Burger oder Dangos? Kann Anziehungskraft diese Gegensätze aushebeln, während Boruto versucht nach seinem Auslandsaufenthalt mit den Veränderungen um sich herum klar zu kommen? [BoruSara + diverse Nebenpairings] [Drama / Friendship / Enemies to Lovers / Erotic]
GeschichteDrama, Erotik / P18 / Het
Boruto Uzumaki
Himawari Uzumaki
Inojin Yamanaka
Kawaki
Mitsuki
Sarada Uchiha
15.01.2023
31.05.2023
34
129.608
18
Alle Kapitel
142 Reviews
142 Reviews
Dieses Kapitel
3 Reviews
3 Reviews
19.03.2023
3.587
Akt 1 #14 – Spannung und Widerstand (3)
Seufzend warf sie die Tasche auf ihr Bett, auf welches sie sich geschlagen hinterher warf und ihre Augen mit den Händen verdeckte.
Zum Glück war sie aus diesem Busdilemma entkommen.
Sarada war vor Anspannung beinahe mit ihrem Motorrad in die Garage gekracht, hatte sich fluchtartig aus der Jacke geschält und war dann in einem Sprint ins Poolhaus geeilt, bevor das Auto der Uzumakis auch nur in die Straße eingebogen war.
Erst nachdem die Tür hinter ihr zufiel, fiel auch die Spannung ab.
Diese Situation war alles, aber nicht gut.
Ihre Gedanken waren alles, aber nicht angemessen.
Zum Glück war nun Wochenende, also konnte sie sich die zwei nachfolgenden Tage im Poolhaus verschanzen, lernen, putzen oder irgendetwas anderes als sich gegenüber dem Blonden befinden und gezwungen sein daran zu denken was seine Hände alles tun konnten.
Sarada hatte die Spannung zum Ende der Fahrt mehr als bemerkt und sie hasste es.
Sie hasste es so abgrundtief, dass es er war.
Die Schwarzhaarige atmete geschlagen aus, suchte in der kleinen Küche eine Möglichkeit etwas zu kochen, denn natürlich hatte sie Hunger gehabt, nur nicht dort, nicht dort an dem Tisch, wo die hungrigen Blicke sie konsumieren würden, wie sie selbst dann in rasender Geschwindigkeit die Speisen vor ihrer Nase, damit sie danach wie ein gejagter Hase zurück in ihre sichere Höhle gehoppelt wäre.
Die Tiefkühltruhe bot dann die rettende Lösung, woraufhin sie zufrieden seufzte.
Es konnte ja nicht alles schief laufen, richtig?
Bevor sie auch nur daran denken konnte den Backofen anzuschalten, klopfte es lautstark am Poolhaus.
Etwas angsterfüllt tapste sie die Treppe herunter, öffnete vorsichtig die Tür, nur um von einem Mann mit blonden Haaren breit angelächelt zu werden.
Boruto stöhnte genervt, als es noch Abends an der Tür klingelte.
Es war Wochenende, warum störte ausgerechnet jetzt noch jemand?
Eigentlich wartete er nur noch darauf, dass sein Vater mit dem Essen fertig wurde.
Müde schleppte er sich die Treppe herab, nicht ohne vorher einen vorsichtigen Blick in Himawaris Zimmer zu erhaschen, in welchem die jüngere Uzumaki mit ihrem Freund seelenruhig einen Film schaute.
Boruto sollte vermutlich wirklich ein Auge auf Inojin behalten, denn wenn er beinahe mit seinem Erzfeind das Bett teilte und weiß Gott was getan hätte, dann würde jemand wie Inojin sicherlich nicht mal Halt machen, selbst wenn der große Bruder im Nebenraum war.
Bei der Vorstellung jagte ihm ein kalter Schauer über den Rücken und sein Blick in das Zimmer verfinsterte sich.
Ein erneutes Klingeln, das anscheinend niemand außer ihm hörte.
„Ja, ja! Ich komm ja schon!“, rief er genervt aus, schlüpfte in seine Hausschuhe und schlurfte zur Eingangstür, nur um sie gehetzt aufzuziehen.
„Geduld ist eine Tugend, weißt du?!“, brüllte er angesäuert und noch bevor die Tür ganz offen war, wurde er am Kragen gepackt und ein Stück herunter gezogen, nur damit er sofort die reibende Faust auf seiner Kopfhaut spürte.
Boruto wurde mit einer dicken Kopfnuss begrüßt, die Frau mit den roten Haaren ein wildes Blitzen in den Augen.
„Begrüßt man mich so?! Ha? Kleiner?!“, brachte sie aufgebracht heraus.
„Du bist ja nur frecher geworden!“, ergänzte sie mit demselben Temperament, ließ ihn los, um ihn anzuschauen, eindringlich zu mustern und lächelte dann sanft.
„Aber trotzdem ein junger attraktiver Mann, fast ein Verbrechen gegenüber deiner vorlauten Art“, zwinkerte sie und Boruto bekam einen beschämten Rothauch auf den Wangen.
Überrascht blinzelte er den Besuch an, während er sich mit einer Hand an den Kopf fasste, die schmerzende Stelle rieb und grölend das Gesicht verzog.
„Was macht ihr denn hier?“, fragte er mit einem großen Grinsen und warf sich in die Arme der Frau, die ihn auch bereitwillig zurück umarmte.
„Wir haben gehört, dass du zurück bist und dachten uns, dass wir auf der Durchreise auch genauso gut einen kurzen Stopp einlegen könnten“, lachte sie und schwenkte den Kopf umher, auf der Suche nach jemandem.
„Wo sind deine Eltern?“
Boruto machte die Tür weit auf, um den Gast hinein zu lassen.
„Mum und Dad sind in der Küche“, gähnte er und ließ sich auf der Couch nieder.
„Aber wo ist Opa denn?“, fragte Boruto interessiert, er hatte zwar gerade die Tasche und sein Auto gesehen, jedoch nicht den gelben Blitz selbst.
Kushina ließ sich neben ihm auf das Möbelstück fallen und zuckte geschlagen die Schultern.
„Er meinte er kommt gleich zu uns rüber. Komm erzähl mir von deinem Aufenthalt bei Gaara und Shinki“, forderte sie auf und sah ihn neugierig an.
„Namikaze Sensei“, stotterte Sarada überrascht, denn sie hatte die kurze Panik, die sie schlagartig bei dem Anblick der blonden Haaren überkommen hatte, noch nicht vollends verdaut.
Der Reflex die Tür wieder zu zuknallen war immens gewesen, ehe ihr Gehirn verarbeitet hatte, dass es nicht Boruto sondern sein Großvater an der Tür war.
Verdammte blonde Haare und verdammte blaue Augen, wieso schien das bei den Männern dieser Familie nur eine Grundvoraussetzung ihrer Existenz zu sein.
Sie verbeugte sich kurz einmal mit angelegten Armen und das geschlagene Lachen des Blonden hallte durch den Garten.
„Ich habe gesagt, dass du mich Minato nennen sollst“, kratzte er sich an der Wange und lächelte ihr dann warm zu.
„Immerhin habe ich oft genug auf dich und den kleinen Boruto aufgepasst“, grinste er vergnügt und stemmte die Fäuste in die Hüften.
Bei den Erinnerungen bildeten Saradas Lippen eine dünne Linie, sie vermisste etwas diese Zeiten, als sie noch unbekümmert durch diesen Garten gejagt waren, wobei Boruto das ein oder andere Mal in den Pool gefallen war, da er zu temperamentvoll, zu schnell und zu überzeugt von sich gewesen war.
Wehmütig schloss sie kurz die Augen, stellte sich selbst wieder gerade hin und nickte geschlagen auf die Worte des ehemaligen Hokage.
„Ich hab deine Nachricht gelesen und mich etwas bei einem guten Freund von mir erkundigt...“
Sarada verkrampfte sich, sie hatte vor einigen Tagen dem Blonden geschrieben, da sie von Naruto noch nichts gehört hatte, hatte die Verzweiflung gegriffen, sodass sich die Schwarzhaarige an jeden gewendet hatte, der ihr Informationen liefern könnte.
„Ich habe von deinen Eltern gehört, sie sind an der Grenze leider in ein Kreuzfeuer geraten...“, fing er langsam an, worauf die Schwarzhaarige sich schmerzhaft auf die Lippe biss, jedoch gespannt zuhörte.
„...aber es geht ihnen gut, nur leichte Verletzungen. Der offizielle Bericht ist bei Naruto noch nicht eingegangen, daher ist das eine sehr geheime Information. Ich habe angeordnet, dass ihnen neue Handys zur Verfügung gestellt werden, damit sie sich schnellstmöglich bei dir melden können“, beendete er mit einem aufmunternden Nicken.
„Ihnen wird schon nichts passieren, Sarada.“
Sie nickte selbst auf diese Information und atmete erleichtert aus.
Eine Sache um die sie sich weniger Sorgen machen müsste und zu hören, dass es ihren Eltern gut ging, vertrieb alle anderen negativen Gedanken der letzten Stunden, denn gerade war die Schwarzhaarige einfach glücklich.
„Ich glaube auch an sie“, nickte sie zustimmend und lächelte breit und ehrlich.
„Danke für deine Hilfe“, ergänzte sie noch und der ehemalige Hokage hielt sich eine Hand an den Hinterkopf.
„Viel mehr konnte ich nicht ausrichten, meine Beziehungen lasse ich jedoch gerne für dich spielen, doch das ist nun leider Narutos Angelegenheit. Und dein Vater ist auch ein sturer Bock.“
Die Uchiha lachte ebenfalls und nickte erneut.
„Papa ist sehr eigenwillig, ohne Einigung wird er sicherlich nicht heim kommen.“
„Das sehe ich auch so. Gut, dann möchte ich dich nicht weiter aufhalten, aber Sarada...“, sagte er, während er mit einem Winken Richtung des Hauses ging.
„...wir erwarten dich gleich beim Abendessen.“
Bevor sie auch nur protestieren konnte summte der ältere Mann vor sich hin und durchquerte eilig den Garten, anscheinend auch nicht bestrebt eine Ablehnung der Uchiha hinzunehmen.
Sarada griff mit ihrem Daumen und Zeigefinger nach ihrem Nasenbein, massierte es in rotierenden Bewegungen und seufzte lang.
Die Blonden dieser Familie würden ihr vermutlich noch den restlichen Menschenverstand rauben.
Dahin war ihre Hoffnung das gesamte Wochenende Boruto zu umgehen, denn nur eine Runde Joggen, wovon sie gehofft hatte, dass es ihren Kopf klären würde und die darauffolgend kalte Dusche später, befand sie sich schon stumm am Esstisch, in der vollen Überzeugung, dass sie wenig und schnell essen würde, nur um dann sofort wieder zu verschwinden unter dem Vorwand, dass sie lernen müsste.
Im Gegensatz zu ihr, hatte Kawaki es geschafft sich erfolgreich zu drücken, irgendwas von wegen starke Kopfschmerzen und er würde sich hinlegen.
Der Glückliche.
Wäre sie mal auf diese Ausrede gekommen, doch sie konnte auch nicht Minatos Freundlichkeit einfach mit Füßen treten.
Boruto und Himawari brabbelten aufgeregt durcheinander, freuten sich anscheinend riesig, dass ihre Großeltern sogar einen Umweg eingelegt hatten, nur um sie zu besuchen.
Sarada selbst stocherte in ihrem Essen herum, auch wenn sie sehr erleichtert war, dass der Blonde abgelenkt war, sodass sie nicht im Fokus irgendeiner Interaktion mit ihm stünde, sei es Blickkontakt, ein Gespräch oder ein simples Reich mir mal das Salz.
Warum sie ausgerechnet gegenüber der blonden Pest saß, war ihr mehr als schleierhaft.
Es war normalerweise nicht Borutos Platz, sondern Himawaris, aber da Inojin nun auch da war, hatte Kushina die neuen Platzanweisungen gegeben.
Gedankenverloren inspizierte sie den Tisch, bis es ihr dämmerte.
Sie saßen früher immer genau so.
Ein Stich setzte sich in ihr Herz und sie versuchte ihre Augen von dem Blonden ihr gegenüber zu nehmen, der wie die pure Freude selbst strahlte, lächelte und seine blauen Augen dabei glitzerten wie das Meer, das von der Mittagssonne geküsst wurde.
Sarada schluckte den Inhalt ihres Löffels herunter und grummelte leise zu sich selbst.
Die Situation an sich und ihr Sitzplatz waren genauso unvorteilhaft gewesen wie die dumme Busfahrt vor nicht mal zwei Stunden.
Boruto verlagerte ihr gegenüber sein Gewicht und stieß mit dem Bein an ihres, woraufhin sie beinahe panisch zurückgetreten hätte.
Ihr gegenüber weitete auch kaum merklich die Augen, räusperte sich und verlagerte sein Gewicht erneut, hing nun lässig auf der anderen Seite seines Stuhls.
Sarada nahm einen tiefen Atemzug durch ihre Nase und fokussierte sich wieder auf das Gemüse in ihrer Schale.
Kartoffeln, Möhren, war das da klein geschnittener Kohlrabi?
Frühlingszwiebeln, normale Zwiebeln, rote oder weiße Zwiebeln?
Sich mit banalen Dingen abzulenken war so einfach, wenn man nur seinen Grips genug anstrengte.
„Also ich muss ja sagen...“, erhob Kushina irgendwann mitten im Gespräch die Stimme.
„...Sarada du bist richtig sexy geworden! Hast du deine Haare wieder schneiden lassen? Das steht dir total gut. Auch das Training macht sich richtig bezahlt, wie bei deiner Mutter“, rief sie begeistert aus und Angesprochene jagte beinahe aus ihren Gedanken heraus als hätte neben ihrem Kopf eine Pistole gezündet.
„W-Was?“, stammelte sie überfordert und spürte sofort die Blicke aller auf sich, allen voran Borutos, der bei der Aussage ebenfalls von seinem Eintopf aufgesehen hatte und seine Augen rasend schnell über die angesprochenen Begebenheiten gewandert waren.
Eine warme Gänsehaut überkam sie, wanderte in einzelnen Wellen ihren Rücken herauf, ließ ihr Gesicht warm werden und beschämt winkte sie in Richtung der Uzumaki ab.
„Ja ach komm. Es ist doch nur die Wahrheit, oder? Ich denke Boruto sieht das bestimmt genauso. Oder Kleiner? Wenn man sich drei Jahre nicht gesehen hat...“, fing Kushina gedankenverloren an, ehe sie breit grinste und ein „Du hast sicherlich einen total süßen Freund, oder?“ , ergänzte, bevor Boruto auch nur die Chance bekam etwas zu sagen.
Doch die Schwarzhaarige spürte den Blonden ihr gegenüber verkrampfen, sein Bein zappelte unterm Tisch, sie spürte es genau und schnaubend grunzte der Blonde auf diese Aussage nur.
Sarada strich in ihren Gedanken, dass es nur die Blonden der Familie wären, die ihren Geist umkrempelten, sondern auch der Ursprung des Familiennamens, der vom anderen Ende des Tisches herüber krakelte.
Die Schwarzhaarige kannte das Temperament dieser Familie, selbst Hinata konnte aufbrausend sein, wenn sie wollte, dagegen war Saradas Familie eher ruhig und zurückhalten – bis auf ihre Mutter.
Sakura hätte auch eine Uzumaki sein können.
Sie verstand weshalb die Pink- und Rothaarige auch so gut miteinander auskamen und ihre Mutter sie immer bereitwillig in die Obhut von Narutos Eltern überlassen hatte.
„N-Nein, aktuell habe ich keinen Freund“, murmelte sie und ließ ihr Besteck sinken.
„Kein Wunder“, schnellte es ihr gegenüber heraus und ihre Augen trafen auf Borutos.
Wütend blitzte sie mit ihren Augen auf den jungen Mann ihr gegenüber.
„Ist das so verwunderlich, dass ich mal einen Freund hatte?“, fragte sie bissig und löste anscheinend die übliche Seite des Blonden aus.
„Ja es wundert mich ein wenig. Ich glaube nicht, dass es viele gibt, die deine dominante Art aushalten“, brummte er, wobei sein Blick ihr eindeutig vermittelte was er versuchte anzuspielen.
Mit zuckendem Augenlid sah sie ihn fassungslos an.
Er versuchte nun wirklich ihre Art unterschwellig bei einem Abendessen mit seiner Familie anzusprechen?
Ja, sie war es gewesen, die sich den Blonden gepackt hatte und sich mit einem erneuten Kuss aufgedrängt hatte, natürlich nachdem er sie zuerst geküsst hatte.
Wenn er es so schrecklich fand, dann verstand die Schwarzhaarige erst recht nicht wieso er so erpicht darauf gewesen war überhaupt über die Nacht zu sprechen.
Wenn das seine Art und Weise war das Gespräch zwischen ihnen, buchstäblich, wieder auf den Tisch zu bringen, dann hatte er das nicht so extrem gut durchgeplant, denn dieser Kommentar führte nur dazu, dass Sarada den Drang unterdrücken musste die vorlaute Labertasche am Kragen an sich zu ziehen und irgendwo in einer stillen Ecke windelweich zu prügeln, in der Hoffnung, dass diese Auseinandersetzung diesmal nicht darin endete, dass sie die blauen Flecken davon trug, die sich noch immer unter dem elend warmen Halstuch verbargen, sondern Boruto derjenige war, der die schmerzhaften Male von ihrer Faust kassierte.
Sie stockte in ihrer Überlegung.
Vielleicht war aber auch das absolute Gegenteil der Fall gewesen und die Möglichkeit das herauszufinden, hatte ihr der Blonde gerade auf einem silbernen Teller serviert.
Sarada nahm eine angenehme Haltung ein und ließ den Löffel sinken.
„Ich hatte das Gefühl, dass der letzte es überhaupt nicht so schlimm fand, wie du es gerade beschreibst“, konterte sie genervt, wobei der Blonde überrascht zusammenzuckte und sie mit offenem Mund ansah.
„Aber das würde man ja nicht so offen zugeben, findest du nicht auch?“, fragte sie nun und der Uzumaki ihr gegenüber schloss sprachlos wieder den Mund.
Zufrieden nahm Sarada wieder einen Löffel ihres Essens in den Mund und lächelte leicht.
Das Spiel konnten zwei Leute spielen und Sarada gewann unheimlich gerne, sie würde es sicherlich nicht zulassen, dass nur sie ein unangenehmes Gefühl bei dem gesamten Gespräch hatte.
„Sarada war ein paar Monate mit Kagura zusammen“, platzte Himawari irgendwann in die Diskussion herein, wobei Inojin neben ihr eifrig nickte.
Vermutlich versuchten die beiden damit die Spannung zwischen den üblichen Streithähnen zu zerstören, doch das schien Boruto nur weiter anzustacheln.
„Dem Austauschschüler aus Kirigakure?“, erklang die Stimme des Blonden wieder, diesmal noch überraschter und Sarada hörte den ungläubigen Ton in seiner Stimmlage.
War er jetzt wirklich überrascht?!
„Ja und?“, fragte sie genervt, tippte mit ihrem Löffel gegen die Schüssel und wartete geduldig auf die Antwort ihres Gegenübers.
Boruto fletschte aggressiv die Zähne, bereit einen bissigen Kommentar zurückzuwerfen, ehe er in seinen Gedanken stoppte, als er Saradas Blick versuchte zu deuten.
Sie war nicht per se sauer auf ihn, etwas genervt ja, aber auch...
..verletzt?
Hatte sein Unglaube sie wirklich verletzt?
Seine Augen streiften nochmal ihr Gesicht, ihren Oberkörper und rasend schnell versuchte er sich auf der Tischdecke zu fixieren.
Natürlich war Sarada attraktiv, das war ihm trotz ihrer beschissenen Art ihm gegenüber sofort aufgefallen.
Drei Jahre hatten viel verändert, von schüchtern und süß, was damals schon die Jungs angelockt hatte, war die Schwarzhaarige zu einer selbstbewussten Frau geworden und die Pubertät hatte ihr und ihrem Körper nur Gutes gebracht.
Leider.
Sehr zu seinem Leidwesen war ihm das aufgefallen.
Und seine Erinnerungen und Gedanken der Klassenfahrt waren noch immer so präsent vor seinen Augen wie ein besonders emotionaler Filmmoment, der sich einfach hinter die Augenlider brannte und einen immer wieder beschäftigte.
Ja, der letzte, er, der Depp vor dem Herrn persönlich, hatte absolut nichts gegen ihre bestimmte führende Art gehabt, man könnte sogar beinahe soweit gehen zu sagen, dass Boruto ihr bereitwillig im Flur hinter her gewatschelt war, wie ein junger Welpe, der sich von ihrer unsichtbaren Leine hatte führen lassen.
Boruto war bereitwillig in ihr Spiel eingestiegen, er wusste das und leider wusste sie das ebenfalls.
Der Blonde biss sich auf die Unterlippe und schnaufte, winkte ab und brachte neutral ein „Nichts weiter, vergiss es“ heraus, wobei er auf ihren zufriedenen Gesichtsausdruck auf seinen Löffel biss, da die Uchiha diese Runde definitiv an sich gebracht hatte.
Trotz allem was in den letzten Stunden passiert war, war sein Einsatz in dieses Spiel noch immer immens und die Spannung zwischen ihnen beiden war auch auf genau diesen zwei Seiten kein Geheimnis mehr.
Doch sie wehrten sich, wehrten sich beide dagegen, weil sie sich einfach nicht ausstehen konnten.
Daran würde auch dieser Hormoncocktail in ihrem Blut nichts ändern.
„Ich weiß gar nicht weshalb ihr euch getrennt habt“, überlegte der Yamanaka kurz, ehe er fragend den Blick an die Uchiha wand.
„Ich hausiere auch nicht mit meinen Gründen“, brummte sie und versuchte ihre Augen auf die Tischdecke zu fokussieren.
Es war ein schönes Muster, Sonnenblumen und Gräser, ein paar Tiere hier und dort, wahrscheinlich Himas Auswahl, sehr wahrscheinlich sogar, doch warum war sie plötzlich das Topgespräch des Tisches?
„Also hast du dich von ihm getrennt?“, fragte Himawari überrascht und sah sie ungläubig an.
„Ich dachte ihr habt euch einvernehmlich getrennt, weil er zurück nach Kirigakure ging. Habt ihr ihn auf der Klassenfahrt getroffen?“, ergänzte sie ihre Frage und Sarada schüttelte den Kopf.
„Nein, ist vermutlich auch besser so...“, murmelte sie erneut.
Die Schwarzhaarige hatte ihm das Herz gebrochen und emotional hatte der junge Mann das nicht gut verkraftet, vermutlich wäre das unangenehme Gefühl in ihr wieder empor gekrochen und hätte ihr erneut ein schlechtes Gewissen verpasst.
Kagura war süß, er war zuvorkommend, doch..
...er wurde schnell langweilig.
Zu ihrer Schande hatte sie sich das eingestehen müssen, sie hatte ihn wirklich gemocht, hatte Schmetterlinge im Bauch gehabt und doch hatte es irgendwo nicht gereicht.
Ihre Trennung war nicht hässlich, doch Saradas Gründe dafür waren verletzend gewesen und dass Kagura es verständnisvoll aufgenommen hatte, hatte ihre schlechten Gefühle nur verschlimmert.
„Und das war einer der Gründe“, beendete sie ihre Ausführung und stützte den Kopf auf ihrer Handfläche ab.
Sarada sprach nie über ihre Beziehungen, One-Night Stands oder sogar ihre längeren Bettgeschichten.
Es ging sowieso niemanden etwas an, außerdem gab es da auch nichts spannendes zu berichten.
„Ich habe aktuell genug Stress, außerdem...“, ergänzte sie noch schnell, bevor Himawari eine weitere Nachfrage stellen konnte.
„...müsste ich ja erst mal jemanden finden, der meine Art aushält.“
Boruto grunzte und ließ den Löffel in seine Schüssel fallen, doch bevor er einen Kommentar abgeben konnte, schnitt seine Großmutter ihm ins Wort.
„Gerade bei Stress ist ein bisschen Spaß doch hilfreich“, grinste Kushina, ehe eine andere Stimme über den Tisch hallte.
„Mama!“, stieß Naruto peinlich berührt aus und flehte sie leise an endlich das Thema fallen zu lassen.
„Was denn? Die Kinder sind halt in so einem Alter! Ich meine guck sie dir doch an. Alles hübsche junge Leute!“
„Bitte sei einfach still“, murmelte der, eigentliche, Hausherr und stützte sein Gesicht in seinen Händen.
Gegenüber seiner Mutter wurde der Hokage halt wieder selbst ein peinlich berührter Teenager.
Die Sticheleien der Erwachsenen gingen weiter, während Sarada erleichtert ausatmete, dass das Thema fallen gelassen wurde, also so halb, doch ihr entging der Blick des Blonden nicht, der ihr gegenüber saß.
Immer wieder rutschten ihre Augen aufeinander und sprangen blitzschnell auseinander.
Es war dasselbe wie im Bus und Sarada kratzte leicht über ihre Schüssel.
Diese unangenehme Spannung musste aufhören.
Als Boruto sich über den Tisch lehnte, um nach dem Brot in einer Schale neben ihr zu greifen, sprang sie reflexartig auf und verbeugte sich höflich.
„Danke für die Einladung, es hat sehr gut geschmeckt, aber ich muss noch etwas für die Schule vorbereiten“, verabschiedete sie sich schnell, schnappte sich ihre leere Schüssel, um sie in der Küche abzustellen.
An der Spüle stützte sie sich seufzend ab und versuchte ihre Gedanken zu sammeln.
Ein- und Ausatmen.
Jetzt nur schnell durch das Esszimmer zum Garten und der Abend wäre vorbei.
Der Plan war gesetzt, sie schritt schief lächelnd an dem Tisch vorbei, verabschiedete die Großeltern ihres ehemaligen Freundes und atmete erleichtert aus, als die Glastür hinter ihr schloss.
Zum Glück hatte sie diesen Abend überstanden.
„Was war denn das?“, brachte seine Ehefrau verwirrt heraus und die Anwesenden am Tisch seufzten genervt.
„Aus irgendeinem Grund hassen die beiden sich abgrundtief“, rollte Himawari die Augen und zuckte die Schultern.
„Habt ihr gesehen was für Todesblicke die beiden sich zugeworfen haben?“, lachte Inojin und schlang einen Arm um seine Freundin.
„Wir können froh sein, dass sie sich nicht richtig gestritten haben“, ergänzte die jüngste Uzumaki murmelnd und nippte erleichtert einige Male an ihrem Wasserglas.
Zustimmendes Nicken war am Tisch, bis auf Minato, der nachdenklich seinen Kopf auf einer Faust abgestützt hatte und seinen Enkel beobachtete, wie er es schon den gesamten Abend über getan hatte.
Boruto saß gedankenverloren am Tisch, grummelte zu sich selbst und beachtete den Tratsch über sich und seine ehemalige beste Freundin überhaupt nicht.
Ein großes Lächeln zierte das Gesicht des vierten Hokage und er seufzte nur geschlagen, als das Geschnatter und Lachen um ihn herum lauter wurde, worauf der jüngste Blonde am Tisch weiter in seinen Stuhl zusammen sackte, den Blick abwesend auf die fast leere Schüssel.
Vorsichtig schaute Minato in die Gesichter seiner Tischgenossen und schüttelte geschlagen den Kopf.
Anscheinend hatte nur er es gesehen.
Boruto schnaubte, beendete sein Abendessen und verabschiedete sich kurze Zeit später selbst vom Esstisch.
Aus irgendeinem Grund war ihm der restliche Appetit vergangen.