Nord bei Nordwest- Vierzig Sekunden (Folge 19 "Canasta")
von Maybe44
Kurzbeschreibung
Was wäre, wenn Hauke und Jule tatsächlich vierzig Sekunden hätten ungestört verbringen dürfen? - (M)eine Alternative zum tatsächlichen Geschehen in Folge 19 "Canasta". Es empfiehlt sich, die Folge bereits gesehen zu haben.
OneshotLiebesgeschichte / P12 / Gen
Hauke Jacobs
Jule Christiansen
13.01.2023
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"Herr Jacobs, vielleicht hat Frau Seidel recht und wir sollten wirklich mal eine Therapie machen." Jule Christiansen war einige Schritte zurückgetreten und stand nun vor dem Bücherregal mit der Fachliteratur der Praxis. Sie blickte Hauke Jacobs halb verzweifelt, halb amüsiert an.
Der Tierarzt und Polizist in Personalunion hatte sich auf den Tresen gestützt und brummte unbestimmt. Eine Therapie, nein, da hatte er eindeutig eine viel bessere Idee. Langsam richtete er sich auf und ging gemäßigten Schrittes zu Jule hinüber, die ihn nicht aus den Augen gelassen hatte.
Dicht vor Jule Christiansen blieb Hauke stehen, viel dichter, als er es unter normalen Umständen getan hätte.
Doch an diesem Moment war nichts normal. Zu kräftig klopfte sein Herz in seiner Brust, zu schnell pulsierte das Blut in seinen Adern. Obgleich sich ihre Körper nicht berührten, konnte er die Wärme spüren, die von Jules schlanker Gestalt ausging. Das, und der ihr ganz eigene Duft nach einem fruchtig-blumigen Shampoo und nach Stall und Tieren und Stroh umfing ihn wie einen wunderbar warmen, heimeligen Kokon. Für Hauke war dieser Duft der wunderbarste, den er sich nur vorstellen konnte.
Er hatte einen Entschluss gefasst, einen, der lange überfällig war, wie er selbst fand. Beinahe ruckartig streckte er seinen Kopf ein wenig nach vorne. Jule Christiansen war ziemlich genau so groß wie er selbst, deswegen musste er sich weder nach unten neigen, noch in die Höhe recken. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Gesichter voneinander, ihre wunderbaren, natürlich glänzenden Lippen von den seinen. Doch dann - dann wich Jule ein Stück zurück. Sie presste ihren Körper und ihren Hinterkopf nun eng an die hinter ihr stehenden Wand, entzog sich ihm so gut es ging. Doch ihre Augen funkelten erwartungsvoll, als sie ihn bat: "Können Sie mir einen Gefallen tun? Wenn jetzt gleich Ihr Telefon klingelt, aus welchem Grund auch immer, können Sie dann einfach mal nicht rangehen?"
Hauke Jacobs Kehle entwich ein leises, ungläubiges Kichern. Als ob sein Telefon genau jetzt, in diesem Moment... - Es klingelte. Natürlich, er hätte es besser wissen müssen. Jules Intuition war untrüglich, es war unfassbar.
Entschuldigend, aber ohne Anstalten zu machen, sein penetrant bimmelndes Telefon aus der Tasche zu ziehen, erklärte er leise: "Ich bin auf Rückruf bei Frau Wagner."
"Trotzdem."
"Ja...," Hauke konzentrierte sich wieder ganz auf Jule. "Ich kann sie ja in dreißig Sekunden zurückrufen."
"Vierzig?"
"Okay, einverstanden." Ein spitzbübisches Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich wieder leicht nach vorne beugte.
Dieses Mal wich Jule nicht zurück. Ihre Gesichter waren bald nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt. Hauke bewegte seinen Kopf noch ein winziges bisschen nach vorn und verringerte langsam die Distanz zwischen ihnen, bis seine Lippen vorsichtig die ihren berührten.
Für einen Moment erstarrten sie beide, warme Lippen aufeinandergepresst, die Augen weit geöffnet und beinahe im Schock ineinander versunken.
Und dann, fast gleichzeitig, öffneten sich zwei Lippenpaare mit einem kehligen Stöhnen und zwei Augenpaare schlossen sich hilflos, als ihre Münder miteinander verschmolzen. Nun gab es kein Zögern mehr. Sie verloren sich beide in diesem Kuss, der leidenschaftlich und intensiv, aber gleichzeitig vorsichtig und genussvoll war.
Irgendwann begann Hauke, sich atemlos zurückzuziehen, doch Jule folgte ihm und zog den süßen, wahrhaftigen Kuss bis zum letztmöglichen Moment in die Länge. Ihre Lippen lösten sich beinahe schmerzhaft langsam.
Als sie sich schließlich voneinander lösten, schlugen beide Herzen im gleichen hektischen Rhythmus und doch hatte sich eine Ruhe in ihnen beiden breit gemacht, ein Gefühl tiefer Zufriedenheit darüber, endlich dort angekommen zu sein, wo sie eindeutig hingehörten.
Stirn an Stirn verharrten sie sanft aneinandergelehnt, seine Hände in ihren roten Locken vergraben, ihre Finger unter seiner Jacke in den Saum seines Shirts gekrallt. Keiner der beiden war bereit, ihre neu entdeckte Intimität schon jetzt aufzugeben.
Atemlos und ein bisschen heiser flüsterte Hauke: "Ich glaube, das waren mehr als vierzig Sekunden."
Jule Christiansen verzog ihre Lippen zu dieser Art strahlendem Lächeln, das für Hauke jeden Raum ein Stückchen heller machte, das an jedem noch so trüben Tag die Sonne für ihn scheinen ließ, während sie sich nun doch vorsichtig von ihm löste und sich atemlos wieder zurück an die Wand lehnte. "Ruf' lieber rasch Frau Wagner zurück, bevor sie noch hier auftaucht."
Hauke nickte, doch es fiel ihm sichtlich schwer, sich zu trennen. Ganz sanft strich er Jule noch einmal eine widerspenstige rote Haarsträhne zurück hinter das Ohr und zog sich dann quälend langsam Schritt für Schritt zurück. Er war noch nicht an der Tür angelangt, als sein Telefon erneut begann zu klingeln. Langsam zog er das Gerät aus der Jackentasche und wog es einen Moment in der Hand, bevor er sich ruckartig umdrehte und Jule Christiansen mit einem verschmitzten Grinsen anschaute. "Geh nicht fort. Wenn ich zurück bin, schalte ich das Telefon aus. Für dreißig Minuten."
"Vierzig," erwiderte Jule nicht minder neckisch und mit einem verführerischen Augenaufschlag.
Haukes Lächeln wurde noch breiter und seine Hand verweilte auf dem Türgriff. "Okay. Einverstanden."
Der Tierarzt und Polizist in Personalunion hatte sich auf den Tresen gestützt und brummte unbestimmt. Eine Therapie, nein, da hatte er eindeutig eine viel bessere Idee. Langsam richtete er sich auf und ging gemäßigten Schrittes zu Jule hinüber, die ihn nicht aus den Augen gelassen hatte.
Dicht vor Jule Christiansen blieb Hauke stehen, viel dichter, als er es unter normalen Umständen getan hätte.
Doch an diesem Moment war nichts normal. Zu kräftig klopfte sein Herz in seiner Brust, zu schnell pulsierte das Blut in seinen Adern. Obgleich sich ihre Körper nicht berührten, konnte er die Wärme spüren, die von Jules schlanker Gestalt ausging. Das, und der ihr ganz eigene Duft nach einem fruchtig-blumigen Shampoo und nach Stall und Tieren und Stroh umfing ihn wie einen wunderbar warmen, heimeligen Kokon. Für Hauke war dieser Duft der wunderbarste, den er sich nur vorstellen konnte.
Er hatte einen Entschluss gefasst, einen, der lange überfällig war, wie er selbst fand. Beinahe ruckartig streckte er seinen Kopf ein wenig nach vorne. Jule Christiansen war ziemlich genau so groß wie er selbst, deswegen musste er sich weder nach unten neigen, noch in die Höhe recken. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Gesichter voneinander, ihre wunderbaren, natürlich glänzenden Lippen von den seinen. Doch dann - dann wich Jule ein Stück zurück. Sie presste ihren Körper und ihren Hinterkopf nun eng an die hinter ihr stehenden Wand, entzog sich ihm so gut es ging. Doch ihre Augen funkelten erwartungsvoll, als sie ihn bat: "Können Sie mir einen Gefallen tun? Wenn jetzt gleich Ihr Telefon klingelt, aus welchem Grund auch immer, können Sie dann einfach mal nicht rangehen?"
Hauke Jacobs Kehle entwich ein leises, ungläubiges Kichern. Als ob sein Telefon genau jetzt, in diesem Moment... - Es klingelte. Natürlich, er hätte es besser wissen müssen. Jules Intuition war untrüglich, es war unfassbar.
Entschuldigend, aber ohne Anstalten zu machen, sein penetrant bimmelndes Telefon aus der Tasche zu ziehen, erklärte er leise: "Ich bin auf Rückruf bei Frau Wagner."
"Trotzdem."
"Ja...," Hauke konzentrierte sich wieder ganz auf Jule. "Ich kann sie ja in dreißig Sekunden zurückrufen."
"Vierzig?"
"Okay, einverstanden." Ein spitzbübisches Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich wieder leicht nach vorne beugte.
Dieses Mal wich Jule nicht zurück. Ihre Gesichter waren bald nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt. Hauke bewegte seinen Kopf noch ein winziges bisschen nach vorn und verringerte langsam die Distanz zwischen ihnen, bis seine Lippen vorsichtig die ihren berührten.
Für einen Moment erstarrten sie beide, warme Lippen aufeinandergepresst, die Augen weit geöffnet und beinahe im Schock ineinander versunken.
Und dann, fast gleichzeitig, öffneten sich zwei Lippenpaare mit einem kehligen Stöhnen und zwei Augenpaare schlossen sich hilflos, als ihre Münder miteinander verschmolzen. Nun gab es kein Zögern mehr. Sie verloren sich beide in diesem Kuss, der leidenschaftlich und intensiv, aber gleichzeitig vorsichtig und genussvoll war.
Irgendwann begann Hauke, sich atemlos zurückzuziehen, doch Jule folgte ihm und zog den süßen, wahrhaftigen Kuss bis zum letztmöglichen Moment in die Länge. Ihre Lippen lösten sich beinahe schmerzhaft langsam.
Als sie sich schließlich voneinander lösten, schlugen beide Herzen im gleichen hektischen Rhythmus und doch hatte sich eine Ruhe in ihnen beiden breit gemacht, ein Gefühl tiefer Zufriedenheit darüber, endlich dort angekommen zu sein, wo sie eindeutig hingehörten.
Stirn an Stirn verharrten sie sanft aneinandergelehnt, seine Hände in ihren roten Locken vergraben, ihre Finger unter seiner Jacke in den Saum seines Shirts gekrallt. Keiner der beiden war bereit, ihre neu entdeckte Intimität schon jetzt aufzugeben.
Atemlos und ein bisschen heiser flüsterte Hauke: "Ich glaube, das waren mehr als vierzig Sekunden."
Jule Christiansen verzog ihre Lippen zu dieser Art strahlendem Lächeln, das für Hauke jeden Raum ein Stückchen heller machte, das an jedem noch so trüben Tag die Sonne für ihn scheinen ließ, während sie sich nun doch vorsichtig von ihm löste und sich atemlos wieder zurück an die Wand lehnte. "Ruf' lieber rasch Frau Wagner zurück, bevor sie noch hier auftaucht."
Hauke nickte, doch es fiel ihm sichtlich schwer, sich zu trennen. Ganz sanft strich er Jule noch einmal eine widerspenstige rote Haarsträhne zurück hinter das Ohr und zog sich dann quälend langsam Schritt für Schritt zurück. Er war noch nicht an der Tür angelangt, als sein Telefon erneut begann zu klingeln. Langsam zog er das Gerät aus der Jackentasche und wog es einen Moment in der Hand, bevor er sich ruckartig umdrehte und Jule Christiansen mit einem verschmitzten Grinsen anschaute. "Geh nicht fort. Wenn ich zurück bin, schalte ich das Telefon aus. Für dreißig Minuten."
"Vierzig," erwiderte Jule nicht minder neckisch und mit einem verführerischen Augenaufschlag.
Haukes Lächeln wurde noch breiter und seine Hand verweilte auf dem Türgriff. "Okay. Einverstanden."
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