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Frontline II: Black Sand

von Minotaur
Kurzbeschreibung
GeschichteSci-Fi, Liebesgeschichte / P18 / FemSlash
Anakin Skywalker / Darth Vader Del Meeko Großadmiral Thrawn Iden Versio Leia Organa OC (Own Character)
12.01.2023
19.03.2023
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26.775
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19.03.2023 2.745
 
Die Schlacht um Limbara (Teil 3)


Ash spürte einen Schweißfilm auf seiner Stirn. Er und seine Crew hatten so viele der Luftabwehrgeschütze zerstört, wie ihnen möglich gewesen war, damit die Verstärkung, die hoffentlich bald eintraf, einen freien Weg hatte. Doch aktuell musste die Tarnvorrichtung wieder aufladen, so dass er sich im Gefecht mit mehreren der feindlichen Abwehrjäger befand. Aber auch die TIE-Jäger von Jean waren immer noch im Einsatz und unterstützten ihn.
Einer der feindlichen Schiffe wurde unter dem Feuer von Ashs Kanonieren zerstört und auseinandergerissen. Ash steuerte genau durch dessen Trümmer hindurch, so dass die Methusalem Star leicht durchgeschüttelt wurde.
„Ich muss wissen, wie es bei unseren Trupps aussieht“, rief er Naru zu, der wieder den Sitz des Co-Piloten eingenommen hatte.
„Keine Chance“, erwiderte der Duro, der schon mehrfach versucht hatte, mit den Stroßtrupps der Rebellen in Kontakt zu treten. „Irgendetwas stört unsere Kommunikation. Ich erreiche niemanden am Boden.“
„Verdammt!“, fluchte Ash. „Finde heraus, wo das Störsignal herkommt, damit wir es abschalten können.“
„Ich arbeite ja daran.“ Auch Naru wirkte gestresst.
Die Sorge um seine Freunde nagte an Ash. Doch solange die Tarnvorrichtung nicht aufgeladen war, musste er sich weiter mit diesen TIE-Abfangjägern herumschlagen.


„Ich muss ihn versorgen oder er stirbt!“, sagte Luna entschieden. Einige Haare hatten sich aus ihrem Haarband gelöst und hingen ihr wirr im Gesicht. Auf der Wange hatte sie eine blutige Schramme, aber ansonsten war sie nicht allzu schwer verletzt worden. Ganz im Gegensatz zu Anando. Laut Lunas medizinischen Scan hatte der Rebellensoldat schwere Verletzungen eingesteckt und würde sterben, wenn sie nichts unternahm.
Ostera ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. Auch wenn der AT-ST das Haus unter Beschuss genommen hatte, das sie als Zuflucht nutzten, waren sie glimpflich davon gekommen. Sie selbst, Luna und Cara, die gerade dabei war, sich selbst einen Verband anzulegen, waren nur leicht verletzt worden. Sie hatten sich in den zweiten Stock des Hauses zurückgezogen, dass verlassen zu sein schien. Vielleicht hatten die Bewohner sich verkrümelt, als die Schießerei losgegangen war.
„Okay. Versorg ihn so gut du kannst, aber du musst dich beeilen“, entschied Ostera. „Cara, du behältst die Treppe im Auge.“
Cara nickte grimmig. „Keine Sorge. Kein Weißhelm kommt an mir vorbei.“
„Seid einfach wachsam. Ich werde mir ansehen, wie die Situation auf der Straße ist.“ Ostera entfernte sich von den anderen. Um eine bessere Aussicht zu haben, hetzte sie weitere Stufen noch oben und war kurz darauf in dritten Stock. Sie näherte sich dem Fenster, um vorsichtig einen Blick hindurch zu werfen. Was sie sah, gefiel ihr überhaupt nicht.
Drei AT-STs waren derweil auf der Straße unter ihnen im Einsatz. Zwar hatten sie das Feuer mittlerweile eingestellt, aber dafür rückte eine Übermacht an Sturmtruppensoldaten vor, welche offensichtlich die Häuser prüfen sollte, um sie herauszuholen.
„Jaspal? Chiu? Wo seid ihr?“, fragte sie in den Funk, doch niemand antwortete.
„Ostera an Luftunterstützung. Wir brauchen auch hier unten“, versuchte sie Ash und die Unterstützungsjäger der Rebellen zu erreichen, aber auch hier blieb der Funk tot. Ostera vermutete, dass es dem Imperium derweil gelungen war, ihre Funkfrequenzen zu isolieren und zu stören. „Verdammt!“, fluchte sie. „Das läuft überhaupt nicht wie geplant.“ Nervös beobachtete sie, wie die Sturmtruppen ausschwärmten und sich auch dem Gebäude näherten, in dem sie selbst, Luna und Cara Schutz gesucht hatten. Ostera konnte nur hoffen, dass es die anderen Teams bis zum Kontrollzentrum schafften, denn sie sah ihre Mission als gescheitert. Mit dieser Übermacht konnten sie es nicht aufnehmen und sie musste sich schnell etwas einfallen lassen, um sich und die anderen hier lebend herauszubekommen.
Da bemerkte sie plötzlich eine Lichtreflexion in einem Fenster auf der anderen Seite der Straße. Zunächst dachte sie, es wäre ein Zufall, dann wiederholte sich die Reflexion. Waren das vielleicht Jaspal und Chiukawa? Da bemerkte sie eine weitere Reflexion, etwas weiter die Straße runter. Es wirkte deutlich so, als ob dort jemand über Lichtzeichen kommunizierte. „Was zur …“
In dem Moment brach die Hölle los. Aus zahlreichen Fenstern wurde das Feuer auf die Sturmtruppen eröffnet, die mit einem derartig heftigen Angriff nicht gerechnet hatten und sich sofort verteilten, um Deckung zu suchen. Nein, das konnten nicht Jaspal und Chiukawa sein. Dafür waren es zu viele Schützen. Doch das Feuer war unpräzise und nur wenige Sturmtruppen wurden getroffen. Da wurde Ostera klar, wer sie hier unterstützte.
„Zivilisten“, murmelte sie überrascht.
Offensichtlich griffen die Limbarianer zu den Waffen, um die Rebellen zu unterstützen. Die Nachricht über den geplanten Angriff hatte sich vermutlich über das Schläfernetzwerk von Lordon Greys Leuten verbreitet. Und die Limbarianer waren bereit, für ihre Freiheit zu kämpfen.
Ostera atmete durch. Das änderte die Situation entschieden. Allerdings wurden nun die AT-STs aktiv und nahmen gnadenlos die Gebäude unter Feuer, aus denen die imperialen Truppen unter Beschuss genommen wurden. Die Zivilisten hatten mit Sicherheit keine Waffen, die stark genug waren, um es mit den gepanzerten Kampfläufern aufzunehmen. Doch sie erkannte, dass auch Chiukawa in den Kampf eingriff, als eine Rakete in einen der Läufer einschlug und ihn ins Wanken brachte. Der Wookie hatte nicht besonders viel Munition für den Raketenwerfer dabei. Nach Osteras Rechnung besaß er vielleicht noch eine Rakete, aber wenn sie Glück hatten, konnte er zumindest einen von den Stahlgiganten ausschalten.
Ostera stieß das Fenster auf und erledigte mit einem gezielten Schuss einen Soldaten, der das Personenabwehrgeschütz eines der Kampfläufer bediente. Doch sie wusste, das würde nicht reichen. Sie musste den Piloten erwischen, aber der war durch die Durastahlpanzerung geschützt und für sie unverwundbar. Bereits jetzt hatten die schweren Hauptgeschütze der Läufer große Löcher in die Gebäude gesprengt und das Feuer der Zivilisten wurde weniger.
Ostera aktivierte den Granatwerfer ihres Gewehrs und deckte die Straße mit Granaten ein. Die Waffe war nicht präzise genug, um die Kampfläufer gezielt zu bombardieren und die Granaten nicht stark genug, um diese zu zerstören, aber zumindest erledigte die Explosionen viele der feindlichen Soldaten, und auch die Kampfläufer wurden zumindest beschädigt. Doch dann stellte Ostera mit Schrecken fest, wie ein weiterer AT-ST um die Ecke bog und die Straße entlang schritt. Der Hoffnungsschimmer schien bereits wieder zu verblassen.
Der Kopf des neu auf dem Schlachtfeld erschienenen Kampfläufers drehte sich, dass Hauptgeschütz richtete sich aus und feuerte. Doch die Geschosse wurden nicht auf die Gebäude abgeschossen, sondern schlugen in die Panzerung eines der anderen Kampfläufer ein, der im nächsten Moment explodierte, so dass nur noch seine qualmenden Beine dastanden. Ostera klappte die Kinnlade hinunter. Wie in Zeitlupe nahm sie wahr, wie der nächste Kampfläufern unter Beschuss genommen wurde und ebenfalls explodierte.
Der letzte Kampfläufer hatte sich nun auf die Situation eingestellt und wollte den offensichtlich feindlichen AT-ST unter Beschuss nehmen, da würde der sowieso schon beschädigte Läufer von Chiukawas letzter Rakete getroffen und kippte brennend zur Seite.
„Das gibt es doch nicht“, stieß Ostera ungläubig aus. Die Situation auf der Straße hatte sich schlagartig geändert. Die letzten Sturmtruppler wurden niedergeschossen oder zogen sich zurück. An den Fenstern konnte sie jubelnde Limbarianer sehen, die ihre erste Schlacht als gewonnen betrachteten. Zurecht, wie Ostera fand. Aber das Ganze hätte auch weit anders ausgehen können. Sie blickte hinunter zu dem letzten Kampfläufer, der ihnen den Arsch gerettet hatte. Die Luke auf der Oberseite öffnete sich und sie erkannte die roten Kopfschwänze von Ay’yuna.
„Osteraaa!!!“, hörte sie ihren Ruf über das Schlachtfeld.
Ostera fiel ein Stein vom Herzen. „Ayy! Ich bin hier oben!“, rief sie ihr zu.
Lachend und erleichtert winkte Ayy ihr zu, nachdem sie Ostera entdeckt hatte.
Ostera musste ebenfalls lachen. „Was machst du in dem Ding, du verrücktes Huhn?“
„Ich dachte ihr braucht vielleicht eine Eskorte!“, rief Ayy ihre Antwort und grinste bis über beide Ohren.


Neva erreichte schwer atmend den Eingang des TIE-Hangars. Sie war fit und gut trainiert, aber sie hatte sich verdammt beeilt, um hierher zu gelangen. Schnell überblickte sie die Situation. Die beiden Saboteure hatte sich in die hintere rechte Ecke des Hangars zurückgezogen, wo sie gut Deckung hatte. Ganz in ihrer Nähe war eine der Leitern, die hinauf zu den Aufhängungen führte, an denen die TIE Jäger befestigt waren. Doch die Saboteure lagen derartig stark unter Beschuss, dass sie es nicht wagen konnten, aus ihrer Deckung herauszukommen. Sonst hätten sie bestimmt schon versucht, an die TIEs heranzukommen, die sie nach Nevas Theorie als Fluchtfahrzeuge benutzen wollten. Die Tatsache, dass hier nur zwei Feinde waren, aber drei der TIEs durch die angebliche Fehlfunktion bereitstanden, ließ Neva erahnen, dass sich noch ein Saboteur auf der Basis befinden musste. So effizient, wie die Rebellen bisher bei der Sabotage des Stützpunktes vorgegangen waren, fürchtete Neva, was dieser letzte Saboteur anstellen könnte. Sie musste diese beiden da möglichst lebendig gefangen nehmen, damit sie Informationen über den Plan der Rebellen bekommen konnte. Leider schien das bisher niemand den Sturmtruppen gesagt zu haben.
„Feuer einstellen“, befahl sie den Soldaten. „Verdammt, hat euch niemand gesagt, dass wir die beiden lebend brauchen?“
„Entschuldigung, aber unser letzter Befehl lautete nur, sie aufzuhalten“, rechtfertigte sich ein Sturmtruppen-Commander.
Neva kochte innerlich. Hatte Rist es gewagt, ihre Befehle nicht weiterzugeben? „Sagen sie ihren Leuten, dass sie Betäubungsmunition einsetzen sollen. Sorgen sie dafür, dass sie nicht zu den TIEs hochkommen.“
„Jawohl“, bestätigte der Commander und gab die Befehle an seine Leute weiter.
Neva wollte wissen, was Rist sich dabei gedacht hatte. „Fortune an Rist.“ Sie bekam keine Antwort. „Agent Fortune an Rist.“ Wieder nichts. „Fortune an Gouverneur Reskar. Fortune an Kommandozentrale. Hört mich jemand?“ Neva schaltete die Funkfrequenzen durch. Zunächst vermutete sie, dass eine Kommunikationsstörung vorlag, doch schnell merkte sie, dass alle Frequenzen frei waren und ein munterer Funkkontakt zwischen den Truppen herrschte. Nur die Kommandozentrale antwortete nicht. „Agent Fortune an Wachmannschaften. Möglicherweise ist die Kommandozentrale infiltriert worden. Überprüft das sofort“, sprach sie einen Befehl aus und ein Wachsoldat bestätigte.
Derweil hatte sich an der Situation im Hangar nicht viel geändert. Weiterhin schafften es die beiden Saboteure, die angreifenden Sturmtruppen abzuwehren und geschützt in ihrer Deckung zu bleiben. Mit ein paar Granaten wäre die Sache schnell erledigt, aber Neva wollte die beiden immer noch lebend. Sie konnte die beiden nur aus der Entfernung sehen, aber sie war sich sicher, dass einer der beiden Commander Versio war.
„TX731 an Agent Fortune“, meldete sich ein Wachsoldat.
„Sprechen sie Soldat.“
„Die Kommandozentrale schien das Ziel eines Gasangriffs geworden zu sein. Die Leute in der Zentrale sind bewusstlos oder tot“, meldete der Soldat. „Ich konnte es nicht genau bestimmen, da hier noch überall Gas in der Luft ist.“
Neva biss die Zähne aufeinander. Das war ein harter Schlag. Aber es hätte schlimmer kommen können. Es gab hier immerhin noch mindestens eine Person, die fähig war, das Kommando zu tragen. „Sorgen sie dafür, dass die Lüftungsanlage auf Maximum gestellt wird, damit wir das Gas herausfiltern können. Und schicken sie nach einem Med-Team, welche sich um unsere Leute dort kümmert“, befahl sie.
„Jawohl“, bestätigte der Soldat und beendete die Verbindung.
Hektisch blickte sie sich nach dem Sturmtruppen-Commander um, mit dem sie gerade noch gesprochen hatte. Als sie ihn entdeckte, griff sie ihm unsanft an der Schulter und riss ihn zu sich herum. „Wie ist ihr Name, Commander?“, fragte sie.
„Altos“, antwortete dieser etwas irritiert.
„Commander Altos, ich übernehme das Kommando über ihre Leute hier. Für sie habe ich eine andere Aufgabe.“
„Ich höre“, erwiderte Altos pflichtbewusst.
„Sie sind ab jetzt mein Kommunikationsoffizier. Begeben sie sich zur nächsten Kommunikationsschnittstelle.“ Sie holte einen kleinen Metallzylinder aus der Brusttasche ihrer Uniform und hielt ihn dem Commander hin. „Logen sie sich mit meinem Codezylinder ins System ein und filtern sie alle Funksprüche, die an die Kommandozentrale gerichtet sind. Die wichtigsten leiten sie an mich weiter. Ich muss vor allem wissen, ob bereits feindliche Streitkräfte die Basis erreicht haben und wie die Situation in der Stadt ist. Haben sie das verstanden?“
„Jawohl“, bestätigte Altos und nahm den Codezylinder an sich.
„Dann los!“, rief Neva und der Commander setzte sich in Bewegung.
In der Kommandozentrale konnte sie nicht viel tun, solange sie mit dem Gas geflutet war, also konzentrierte sich Neva wieder auf die Situation direkt vor sich, der sie endlich ein Ende machen musste. Die Sturmtruppen schienen unfähig zu sein, die beiden Saboteure zu überwältigen. Sicher, es war nur eine Frage der Zeit, aber Zeit war etwas, von dem Neva gerade zu wenig hatte. Vielleicht gab es einen Weg, über den sie an Versio und ihren Komplizen herankommen konnte und mit dem sie nicht rechneten. Wenn sie von dieser Seite über die Aufhängung der TIEs klettern würde, dann käme sie vielleicht ungesehen an die beiden heran.
„Nehmt sie weiter unter Feuer und beschäftigt sie“, ordnete sie an. Dann wählte sie drei Sturmtruppensoldaten aus und befahl ihnen, ihr zu folgen.
Die Situation hatte sich zugespitzt und war so bedrohlich geworden, wie sie es befürchtet hatte. Sie konnte nur hofften, dass Großadmiral Thawn bald eintraf.


Die Raumschlacht im Orbit tobte weiter. Jeans Sternzerstörer und die Schiffe der Rebellen hatten bereits mehrere der Verteidigungsschiffe zerstört, so dass sie etwas Luft hatten. Doch bisher war noch kein Hinweis darauf eingegangen, dass die Stoßtrupps auf dem Planeten ihre Mission erledigt hatten.
„Wie ist der Status der Flotte?“, wollte Jean wissen.
„Die Mantis, die Thalbor und die Liberator sind schwer beschädigt. Auch alle anderen Schiffe haben Schäden eingesteckt“, gab Captain Valador seinen Bericht. „Uns eingeschlossen.“
„Admiral“, rief plötzlich die Offizierin mit dem blonden Pferdeschwanz von der Sensorstation. „Acht weitere Sternzerstörer sind gerade ins System gesprungen.“
„Unsere Schiffe sollen sich neu formieren“, bellte Jean sofort ihren Befehl. Sie hatte damit gerechnet, dass weitere feindliche Schiffe eintreffen würden, doch gleich acht Sternzerstörer auf einmal. Das war deutlich mehr, als sie angenommen hatte.
Captain Valador drückte einige Schalter am Pult vor sich und ließ sich die Sensorinformationen der neu eingetroffenen Schiffe anzeigen. „Das Führungsschiff. Es ist …“ Er stockte mitten im Satz.
Jean blickte ihn an. Der Gesichtsausdruck von Valador bereitete ihr Sorgen. „Was?“, fragte sie.
Valador hob den Kopf. „Es ist die Bahamut.“
„Thawn“, knurrte Jean und ballte die Fäuste.
Dank des Geheimdienstes der Allianz war es für Jean kein Geheimnis, dass Großadmiral Thawn den Befehl von Darth Vader erhalten hatte, sie zur Strecke zu bringen. Seither suchte Thawn nach ihr. Und so als wollte Vader sie provozieren, hatte er ihm zu diesem Zweck das Kommando über die Bahamut übertragen, das Schiff, dass eine lange Zeit Jeans einziger sicherer Rückzugspunkt im Imperium gewesen war.
„Der Kommandant des Führungsschiff will mit ihnen sprechen“, meldete der Offizier an der Kommunikationskonsole.
Jean rückte ihre Uniform zurecht, auch wenn Thawn sie nicht sehen würde. „Stellen sie ihn durch.“
„Hier spricht Großadmiral Thawn.“, ertönte kurz darauf eine Stimme aus den Brückenlautsprechern.
„Sie hätten mehr Schiffe mitbringen sollen, Großadmiral“, versuchte Jean ihn mit kaltschnäuzigem Selbstbewusstsein sofort in die Defensive zu treiben.
Ein leises Lachen ertönte. „Ihre Schiffe sind geschwächt und beschädigt, Admiral Stark. Und ihre Truppen am Boden haben keine Chance“, sagte Thawn mit ruhiger aber bedrohlicher Stimme. „Die imperiale Flotte hat ihr Ablenkungsmanöver durchschaut und ist auf dem Weg. Geben sie jetzt auf oder sie werden von der vollen Stärke des Imperiums vernichtet werden.“
Jean ließ sich nicht anmerken, dass sie irritiert war. Thawn wusste offenbar über das Schlachtgeschehen Bescheid, obwohl er gerade erst eingetroffen war. „Glauben sie wirklich, dass mich diese Ansprache einschüchtert?“, fragte sie mit fester Stimme. „Ich habe ganz ähnliche schon selbst gehalten. Sie wollen mir ein Ultimatum stellen? Ich werde ihnen eines stellen: Setzen sie sich mit ihrer Crew in die Rettungskapsel und verlassen sie MEIN Schiff oder ich komme, töte sie alle und werde es mir wiederholen.“
Sie bildete sich ein, sein Schmunzeln zu hören. „Versuchen sie es. Auf diesen Tag habe ich mich schon lange gefreut, Admiral Stark.“ Das Knacken im Lautsprecher machte deutlich, dass Thawn die Verbindung beendet hatte.
„Wie ist der Status des Energieschirms?“, wollte Jean sofort wissen.
„Er ist immer noch aktiv und wir haben weiterhin keine Verbindung mit unseren Leuten auf der Oberfläche“, antwortete Valador.
Jean zögerte nachdenklich, während Captain Valador sie kritisch musterte. „Haben Sie das ernst gemeint? Wollen Sie die Bahamut wirklich zurückerobern?“, fragte er.
Jean blickte ihn an und einer ihrer Mundwinkel hob sich. „Natürlich nicht, Captain. So groß unsere emotionale Bindung an die Bahamut auch ist, sie ist dennoch nur ein Schiff. Aber Thawn glaubt, uns mit ihr ködern zu können und meine Objektivität zu untergraben. Soll er also glauben, dass er damit Erfolg hat und sich in Sicherheit wiegen.“
Valador nickte zustimmend. „Ich verstehe Admiral. Eine gute Strategie.“
„Wir müssen unseren Leuten auf dem Planeten mehr Zeit verschaffen.“ Jean grübelte einen Moment, bevor sie ihre Entscheidung traf. „Verbinden sie mich mit Admiral Ackbar. Ich glaube, ich habe da eine Idee.“
 
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