Die zwölfte Nacht
Kurzbeschreibung
Was hat Guy zu erwarten, wenn seine Mutter sich in sein Leben einmischt? - Zeitrahmen: Diese Geschichte spielt vor der Episode „Der Hinterhalt (The Greatest Enemy)“.
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
Guy of Gisburne
OC (Own Character)
Robert de Rainault der Sheriff of Nottingham
12.01.2023
12.01.2023
13
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12.01.2023
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An diesem Abend stellte der Baron de Challon seine Tochter vor eine Wahl, bei der dieser keine der beiden Möglichkeiten zusagte.
„Du kannst entweder heiraten oder ins Kloster gehen, Alexandrine“, ließ der Mann die junge Frau wissen und sein Tonfall machte ihr klar, dass mit ihm nicht zu spaßen war. Ganz offensichtlich war er mit seiner Geduld am Ende. Daher blieb ihr nichts anderes übrig, als seine Worte ernst zu nehmen.
Sie musste aber nicht lange nachdenken, bis sie erkannte, dass ihr ersteres auf jeden Fall lieber war als zweiteres. Dabei hatte sie dann auch die Hoffnung, es würde ihrem Vater schwerfallen in kurzer Zeit einen passenden Ehemann für sie zu finden. Es gab auch einen Grund dafür, dass sie diese Hoffnung überhaupt hegte, denn natürlich war auch ihr bewusst, dass sie sich bereits in einem Alter befand, in dem andere junge Frauen schon längst verheiratet waren. Aber ihr Vater hatte ihrer Mutter auf dem Totenbett versprochen, sie vor ihrem einundzwanzigsten Geburtstag nicht gegen ihren Willen zu verheiraten und keiner der jungen Männer, die er ihr vorgestellt hatte, fand ihre Zustimmung.
Sie musste allerdings zugeben, dass es nicht an den jungen Männern gelegen hatte, denn darunter hatte sich schon der eine oder andere befunden, der sicherlich einen guten Ehemann abgeben würde. Aber sie fürchtete, dass jeder von ihnen die Freiheit beschneiden würde, die sie genoss, denn genau das hatte sie bei ihren Freundinnen beobachten können. Von denen allerdings keine unglücklich war, zumindest nicht aus diesem Grund.
Die Freiheit, von der sie so gerne Gebrauch machte, war allerdings der andere Grund dafür, dass sie durchaus die Hoffnung hatte, ihr Vater würde länger benötigen einen Ehemann zu finden, der seinen Vorstellungen entsprach. Es gab nämlich keine Familie in ihrer Nachbarschaft – wobei sie sich auf ein ziemlich großes Gebiet bezog – und unter den Freunden ihrer Eltern – auch nicht gerade wenige, denn sowohl ihre verstorbene Mutter als auch ihr Vater waren wohlgelitten – der nicht bekannt war, dass die junge Frau nicht gerade eine mustergültige Tochter war. Daher konnte sie davon ausgehen, dass dies den Kreis der heiratswilligen Männer erheblich einschränken würde.
Auf der anderen Seite wusste sie aber auch, dass es ihrem Vater nicht unmöglich sein würde, einen Ehemann für sie zu finden, denn sie hatte eine gewisse Grenze niemals überschritten. Auch wenn sie sich nicht immer den Konventionen beugte, die für junge Frauen in ihren Kreisen galten, so war sie doch niemals mit einem Mann intim geworden. Und sie hatte auch durchaus gewusst, wie sie sich zur Wehr setzen konnte, wenn jemand meinte, sie wäre eine leichte Beute. In den meisten Fällen kam es aber erst gar nicht so weit, denn sie hatte ihre Mittel und Wege, um solche Situationen zu vermeiden.
Und im Endeffekt war dies auch sehr gut, denn ansonsten könnte ihr Vater ihr diese Wahl nicht lassen. Und sie wusste, dass sie letztendlich einer Heirat zustimmen würde, denn falls sie tatsächlich in ein Kloster gehen müsste, dann wäre ihr Leben am Ende. Dies war etwas, was sie als ein Todesurteil empfand und daher unbedingt zu vermeiden hatte. Dafür war sie sogar bereit, Opfer zu bringen. Und eigentlich hatte sie ja immer gewusst, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. Der Tag ihrer Hochzeit.
Trotzdem musste ihr Bruder ihr seine Schulter zur Verfügung stellen, damit sie sich dort ausheulen konnte. Und er musste sich auch anhören – und dies nicht zum ersten Mal - wie ungerecht die Welt doch war. Vater drohte ihm nie mit irgendwelchen Konsequenzen, wenn er die ganze Nacht nicht nach Hause kam. Er hatte ihn noch nie vor die Wahl gestellt, entweder zu heiraten oder ins Kloster zu gehen. Und all dies nur, weil er ein Mann war. Und sie war nun mal eine Frau und dies machte – zu ihrem Leidwesen – einen enormen Unterschied. Es war kein Wunder, dass sie das als eine große Ungerechtigkeit ansah.
Erst später ging ihr auf, dass ihr Bruder es auch nicht einfach hatte. Irgendwann würde auch er einmal heiraten müssen, denn die Baronie benötigte Erben. Und aller Wahrscheinlichkeit nach würde Vater ihm eine Ehefrau aussuchen. Das war allerdings immer noch besser, als wenn der Baron herausbekommen würde, was in seinem Sohn vorging. Anderenfalls konnte es durchaus geschehen, dass er seinen Erben ins Kloster stecken würde. Möglichst in eins, in dem ihn niemand mehr zu Gesicht bekam.
„Du kannst entweder heiraten oder ins Kloster gehen, Alexandrine“, ließ der Mann die junge Frau wissen und sein Tonfall machte ihr klar, dass mit ihm nicht zu spaßen war. Ganz offensichtlich war er mit seiner Geduld am Ende. Daher blieb ihr nichts anderes übrig, als seine Worte ernst zu nehmen.
Sie musste aber nicht lange nachdenken, bis sie erkannte, dass ihr ersteres auf jeden Fall lieber war als zweiteres. Dabei hatte sie dann auch die Hoffnung, es würde ihrem Vater schwerfallen in kurzer Zeit einen passenden Ehemann für sie zu finden. Es gab auch einen Grund dafür, dass sie diese Hoffnung überhaupt hegte, denn natürlich war auch ihr bewusst, dass sie sich bereits in einem Alter befand, in dem andere junge Frauen schon längst verheiratet waren. Aber ihr Vater hatte ihrer Mutter auf dem Totenbett versprochen, sie vor ihrem einundzwanzigsten Geburtstag nicht gegen ihren Willen zu verheiraten und keiner der jungen Männer, die er ihr vorgestellt hatte, fand ihre Zustimmung.
Sie musste allerdings zugeben, dass es nicht an den jungen Männern gelegen hatte, denn darunter hatte sich schon der eine oder andere befunden, der sicherlich einen guten Ehemann abgeben würde. Aber sie fürchtete, dass jeder von ihnen die Freiheit beschneiden würde, die sie genoss, denn genau das hatte sie bei ihren Freundinnen beobachten können. Von denen allerdings keine unglücklich war, zumindest nicht aus diesem Grund.
Die Freiheit, von der sie so gerne Gebrauch machte, war allerdings der andere Grund dafür, dass sie durchaus die Hoffnung hatte, ihr Vater würde länger benötigen einen Ehemann zu finden, der seinen Vorstellungen entsprach. Es gab nämlich keine Familie in ihrer Nachbarschaft – wobei sie sich auf ein ziemlich großes Gebiet bezog – und unter den Freunden ihrer Eltern – auch nicht gerade wenige, denn sowohl ihre verstorbene Mutter als auch ihr Vater waren wohlgelitten – der nicht bekannt war, dass die junge Frau nicht gerade eine mustergültige Tochter war. Daher konnte sie davon ausgehen, dass dies den Kreis der heiratswilligen Männer erheblich einschränken würde.
Auf der anderen Seite wusste sie aber auch, dass es ihrem Vater nicht unmöglich sein würde, einen Ehemann für sie zu finden, denn sie hatte eine gewisse Grenze niemals überschritten. Auch wenn sie sich nicht immer den Konventionen beugte, die für junge Frauen in ihren Kreisen galten, so war sie doch niemals mit einem Mann intim geworden. Und sie hatte auch durchaus gewusst, wie sie sich zur Wehr setzen konnte, wenn jemand meinte, sie wäre eine leichte Beute. In den meisten Fällen kam es aber erst gar nicht so weit, denn sie hatte ihre Mittel und Wege, um solche Situationen zu vermeiden.
Und im Endeffekt war dies auch sehr gut, denn ansonsten könnte ihr Vater ihr diese Wahl nicht lassen. Und sie wusste, dass sie letztendlich einer Heirat zustimmen würde, denn falls sie tatsächlich in ein Kloster gehen müsste, dann wäre ihr Leben am Ende. Dies war etwas, was sie als ein Todesurteil empfand und daher unbedingt zu vermeiden hatte. Dafür war sie sogar bereit, Opfer zu bringen. Und eigentlich hatte sie ja immer gewusst, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. Der Tag ihrer Hochzeit.
Trotzdem musste ihr Bruder ihr seine Schulter zur Verfügung stellen, damit sie sich dort ausheulen konnte. Und er musste sich auch anhören – und dies nicht zum ersten Mal - wie ungerecht die Welt doch war. Vater drohte ihm nie mit irgendwelchen Konsequenzen, wenn er die ganze Nacht nicht nach Hause kam. Er hatte ihn noch nie vor die Wahl gestellt, entweder zu heiraten oder ins Kloster zu gehen. Und all dies nur, weil er ein Mann war. Und sie war nun mal eine Frau und dies machte – zu ihrem Leidwesen – einen enormen Unterschied. Es war kein Wunder, dass sie das als eine große Ungerechtigkeit ansah.
Erst später ging ihr auf, dass ihr Bruder es auch nicht einfach hatte. Irgendwann würde auch er einmal heiraten müssen, denn die Baronie benötigte Erben. Und aller Wahrscheinlichkeit nach würde Vater ihm eine Ehefrau aussuchen. Das war allerdings immer noch besser, als wenn der Baron herausbekommen würde, was in seinem Sohn vorging. Anderenfalls konnte es durchaus geschehen, dass er seinen Erben ins Kloster stecken würde. Möglichst in eins, in dem ihn niemand mehr zu Gesicht bekam.