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Der Traum - Ein Epilog (Der Ketzer und sein Widersacher #3)

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama / P12 / Gen
OC (Own Character) Robin of Loxley / Robert of Huntingdon
05.01.2023
05.01.2023
1
398
 
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Gerade als der Earl dachte, er würde diesem Grauen niemals entkommen, legte sich eine Hand schwer auf seine Schulter.
„Vater, wach auf!“, vernahm er die sorgenvolle Stimme seines Sohnes und dies veranlasste ihn, sofort seine Augen zu öffnen. Er konnte es doch nicht zulassen, dass der Junge sich Sorgen um ihn machte. Dafür war er doch noch viel zu jung.
Vor sich erblickte er die hochaufgeschossene Gestalt von David und auf der Stelle spürte er Verlegenheit, weil er wieder einmal im sonnenbeschienenen Hof von Burg Huntingdon eingeschlafen war. So alt war er doch noch nicht. In diesen Momenten kam er sich allerdings wie ein Greis vor. Was sollte sein Sohn nur von ihm denken?
Aber dann überfiel ihn wieder die Erinnerung an seinen Traum und ihn schauderte trotz der Wärme des Sommertages, obwohl dies keine neue Erfahrung für ihn war.
„Hattest du wieder DEN Traum?“, erkundigte sich der Jüngere mitfühlend. Es war nicht das erste Mal, dass er seinen Vater so erlebte. Und er wusste, es würde auch nicht das letzte Mal sein.
„Den Traum von der Verbrennung?“ ertönte gleich darauf eine weitere junge Stimme, die er nach kurzem Überlegen als die von Davids Cousin erkannte. Wenn er aus diesem Traum erwachte, dann hatte er manchmal Probleme damit, die Menschen um ihn herum zu erkennen, weil er das Gefühl hatte, immer noch in der Vergangenheit zu stecken.
Robert drehte seinen Kopf ein bisschen, damit ihn die Sonne nicht mehr blendete und nun war er in der Lage, den anderen jungen Mann zu erkennen, der hinter seinem Sohn stand und ihm so ähnlich war, dass die beiden von Fremden immer für Brüder gehalten wurden.
„Es wäre schön, wenn er mich nach all den Jahren nicht mehr plagen würde“, gab der Ältere dem Jungen gegenüber zu, der den gleichen Namen trug wie er selbst. Gleichzeitig kam ihm – wieder einmal – der Gedanke, dass es kein Trost war, nicht der einzige auf der Burg zu sein, der immer noch von diesem Alptraum geplagt wurde. Leider hatte er feststellen müssen, dass es vor diesem Traum – diesen Erinnerungen – kein Entkommen gab. Er würde damit leben müssen, bis Gott – welcher auch immer – ihn zu sich rief.
Und zum wiederholten Mal stellte er sich die Frage, ob die Jüngeren jemals verstehen würden, was damals geschehen war.
Und wie immer bezweifelte er das. Sie führten ein anderes Leben als er. Aber das war auch gut so.
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