Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Die Pinguine aus Madagaskar FF Die Reifeprüfung

Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft / P12 / Gen
Private Skipper
04.01.2023
04.01.2023
1
1.480
 
Alle Kapitel
1 Review
Dieses Kapitel
1 Review
 
 
 
04.01.2023 1.480
 
Es hätte alles so laufen müssen wie geplant. Das tat es auch am Anfang, der Hinweis auf die Gefahr, das Monster Linienbus 08 und was er tun sollte, um den Bus, wie auch die Prüfung zu überwältigen. Das war der Plan. Doch es scheiterte da, als Private sich dem Bus nähern wollte, er auch hineinkam und die Lemuren ihm leider gefolgt waren. Nach ewigen Dummheiten von der Seite der Lemuren, stieß es den kleinen Pinguin unbemerkt gegenüber seinem Freunde, aus dem Bus, was ihn in einer westlichen Gegend der Stadt ließ.

Nun steht er da, allein und es ist schräg doch, für den Moment, welchen er so dasteht, fühlt es sich fast an, als wäre es an diesem Ort kälter als im Winter. Wo ist er nur gelandet? Das ist es, was er sich fragt, doch ohne lang nachzudenken, beginnt er dann durch die Straßen zu laufen. Suchend nach einem Anhaltspunkt. Einer Bushaltestelle, vielleicht auch eine U-Bahn-Station. Irgendwie musste er doch nach Hause, doch jegliche Kommunikation Möglichkeiten gab es nicht, sollte er die Prüfung ja allein überstehen. Immer weiter und weiter watschelt er also durch die Gegend, doch es wurde immer kälter. Auch war es so fürchterlich still an einigen Stellen und an anderen konnte man Geschrei vernehmen und auch Schüsse von Pistolen. Man nennt es den Traum New Yorks. So nannten sie es immer im Fernsehen zumindest, wenn man mal wieder die Nachrichten sehen musste, bevor die Mondeinhörner laufen würden. Bei dem Gedanken seufzt der junge Pinguin.
„Das hast du jetzt davon Private. Anstatt einfach deinen Schnabel aus anderer Leute Witzeakten heraus zu halten, konntest du mal wieder nicht genug bekommen. Ich wünschte, ich wäre jetzt zuhause und könnte mir die Mondeinhörner ansehen.“ Schimpft er sich selbst aus, bis er ein Geräusch aus einer Gasse vernimmt.

Eine Türe geht auf das auf und ein kleines Mädchen mit blondem Haar und zwei Zöpfen rennt aus dieser hinaus.
„Hilfe, bitte hilft mir jemand!“ Schreit es verängstigt und trotz des Verbots, sich Menschen zu nähern, ist Private augenblicklich in Alarmbereitschaft.
Es kommt ein Mann aus derselben Türe heraus gestürmt, auf was das Mädchen beginnt, weiter zu schreien und Private schliddert auf sie zu, als er sieht, dass der Mann eine Pistole in der Hand hat. So schnell er kann, versucht er zwischen die Beiden zu kommen, doch gerade als er bereit war, fiel der Schuss und das Mädchen viel zu Boden.

Der Schuss verklang, der Rauch lichtete sich und der Mann positionierte sich stramm und beruhigt, blickend auf sein Opfer ohne jegliche Bewegung in seiner Miene. Der Pinguin kann sich auf das für einen Moment nur das Bild ansehen. Er hat soeben erlebt, wie ein Mensch zu Boden ging. Ein kleiner Mensch, unschuldig wie er, doch die Unschuld ging mit der Kugel der Pistole aus beiden der kleinen Lebewesen hinaus. Es fröstelt dem jungen Soldaten, als er in das Gesicht des Mannes sieht, welcher ihn noch immer nicht entdeckt oder bemerkt hat. Das Nächste, was folgt, ist ein roter Schleier, welcher sich über den Augen des Pinguins legt. Tränen treten aus den Augen dessen aus und ohne lang zu überlegen, beginnt der kleine Private sich daran zu machen, den Bösewicht davon abzuhalten zu verschwinden oder noch mehr Schaden anzurichten als zuvor schon. Das Match ist schnell gewonnen, hatte er doch jegliche Tricks drauf, hatte er doch so lang für jegliche Situation trainiert und dennoch war er einfach nicht bereit gewesen, um jemanden zu retten, welcher es gebraucht hatte. Ein paar Kratzer kriegt er ebenfalls ab, während er den Mann bekämpft und auch einen Schuss an seinen Flügel muss er ertragen, doch nichts, was nicht im Endeffekt heilen würde. Als der Mann außer Gefecht war, sucht sich Private ein Seil, welches er in einer Mülltonne findet und um die Beine und Hände des Übeltäters bindet. Damit fertig überlegt er, was er tun soll. Er ist nicht mehr als ein Pinguin, ein Tier, welches in den Zoo gehört in den Augen der Menschen. Anrufen kann er niemanden, doch was er tun kann, ist zu bleiben und zu warten. Hoffend darauf, dass ein anderer Mensch sie finden würde, welcher die Polizei ruft.

Stunden vergehen darauf und der Pinguin lehnt neben dem toten Mädchen, welches noch, in den Momenten, als er sich an sie lehnte, atmete. Es hatte sich mit letzter Kraft auf den Rücken gedreht. Der Schuss war durch gegangen und etwas in der Magengegend, wenn nicht sogar die Lungen zerstört.
Es keucht, sieht den Pinguin und das letzte, was sie sagt, ist: „Bist du mein Schutzengel Pinguin, bring mich nach Hause, bring mich zu Ma…ma.“
Das ist alles.  

Als der Morgen näherkommt, hört der Soldat jemanden nach ihm rufen. Die Stimme ist allein, keine anderen riefen ebenfalls nach ihm. Skipper kam sehr bald um die Ecke, einbiegend in die Gasse, als er sieht, wie Private dasitzt, lehnend an dem Mädchen, erschöpft und müde von der Nacht und dem, was er gesehen hatte. Dem Anführer stoppt das Herz für einen Moment als er das Bild dessen sieht.
„Private?“ Fragt er und schliddert auf seinem Bauch zu dem Angesprochenen, auf was dieser langsam seinen Kopf hebt, doch ihn dann auch wieder senkt.
„Wa… was ist hier passiert?“ Fragt der Anführer, auf was erneut Tränen beginnen dem jungen Soldaten die Wangen herunter zu fließen.
„Skipper… ich habe versucht es richtig zu machen, ihr zu helfen… a-aber ich habe es nicht geschafft. Weder mit dem blöden Bus noch beim Retten dieses Mädchens, habe ich Erfolg gehabt. Ich fühle mich wie ein Niemand. Du lagst richtig, ich war nicht bereit, ich bin nicht bereit und ich werde es nie sein… ich habe euch alle und ganz besonders dieses Mädchen enttäuscht…“
„Hey, du hast garantiert niemanden enttäuscht.“
„Ich hatte eine Aufgabe und ich habe es nicht hinbekommen und jetzt im Ernstfall, nach all dem Training, war ich so brauchbar wie ein Sandkasten am Strand. Sie ist tot meinetwegen. Ich bin eine Schande.“
„Jetzt beruhig dich endlich!“ Ruft der Anführer dazwischen und will, so wie er es sonst tut, seinem Soldaten eine Ohrfeige geben, damit er sich beruhigt, doch als dieser auf das wegschreckt, ertappt sich Skipper selbst daran, wie unpassend dies nun wäre.
Dieser Mann ist gebrochen, da ließ sich nichts machen in diesem Augenblick. Nichts fällt dem Anführer ein, was er sagen kann, weshalb er dann einfach nur niederkniet und dem jungen Pinguin mit einer Flosse an dessen Gesicht fasst. Mit großen verlorenen Augen sieht er zu Skipper, welcher ihm zurück in seine sieht, bevor er ihn dann umarmt.

„Du hast rein gar niemanden enttäuscht, okay? Du hast dein absolut Bestes gegeben und manchmal, mein Kleiner, ist das alles, was du tun kannst.“
„Es ging einfach alles zu schnell. Erst die Lemuren, dann kam die Sache mit dieser Gasse. Die Menschen können so grausam sein und ich war nicht schnell genug, um den Mann vor seiner Tat entwaffnen zu können.“
„Aber was du geschafft hast, ist es ihn dennoch auszuschalten und wie es scheint wartest du noch immer darauf, dass ein anderer Mensch kommt, um die Polizei zu verständigen. Hattest du denn keine Angst?“
„Schon, aber, ich wollte nicht, dass der Blödmann einfach damit davonkommt, und das würde er, wenn ich nicht aufpassen würde, dass er nicht geht.“
„Ganz genau, das ist sehr mutig von dir, das ist mehr, als dass ich von dir verlangt hatte, aber du hast es geschafft. Pass auf, ich werde mit dir hierbleiben und warten, damit du nicht so allein bist, aber damit das klar ist, ich bin nicht enttäuscht oder wütend, ich bin stolz auf dich kleiner Private.“
Ohne ein weiteres Wort setzt sich Skipper dann neben seinen Soldaten, auf was dieser ihn für einen Moment überrascht anblickt, sich dann aber erleichtert an ihn lehnt und ohne es zu merken langsam weg döst.

Nach dem Aufgang der Sonne braucht es kaum eine Stunde, bis eine Polizeioffizierin die Szene zu Gesicht bekommt, wobei sie die Pinguine nicht so sehr beachtet und erst glaubt, es wären Plüschtiere. Vorsichtig machen sich die Beiden dann auf nach Hause, wo sie von Rico und Kowalski erwartet werden.

„Skipper, Private, gottseidank seid ihr wieder da, was ist bloß passiert, wieso hat das so lang gebraucht und was ist mit…“
„Schnabel zu Kowalski, jegliche Fragen sind für die nächsten 24 Stunden oder länger verboten. Wir sehen danach weiter, momentan ist Private eh nicht aufnahmefähig.“
stoppt der Anführer den größten aus den Vieren, bevor er weitere Fragen stellen kann. Kurz blickt er dann zu seiner rechten Seite, an welcher der Kleinste erneut dösend lehnt.
„Hey, wach auf Private, du kannst nicht an mir einschlafen, solang kann ich gar nicht stehen.“ Scherzt er und stößt den Angesprochenen an, auf was dieser sich schüttelt seinem Anführer besorgt in die Augen sieht, doch dann nach einem nicken in seinem Bett verschwindet.

Damit endet auch die Nacht für ihn, doch es ist ganz klar nicht das Ende des Erlebten.
Review schreiben
 
 
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast