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365 Tage Challenge

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
01.01.2023
21.09.2023
264
124.081
8
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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01.06.2023 419
 
"Mama? Kannst du dir das Gedicht anhören, dass ich geschrieben habe?"
Die Stimme ihrer Tochter Marlene drang zu Anita durch, als sie gerade dabei war, das Abendessen vorzubereiten.
Nachdem Marlene von der Schule nach Hause gekommen war, hatte sich die Vierzehnjährige gleich in ihr Zimmer zurückgezogen, um ihre Hausaufgaben zu machen.
Den halben Nachmittag sah und hörte Anita nichts von ihrer Tochter, bis sie jetzt hinter ihr im Türrahmen stand.
"Natürlich, Schatz", entgegnete sie und drehte sich zu ihrer Tochter um, nachdem sie das Essen von der Herdplatte gezogen hatte.
"Aber nicht lachen", bat Marlene die Ältere, während sie sich auf dem Stuhl neben der Tür niederließ.

Im Ort kann man sie an allen Ecken sehen, und ich muss auf dem Weg zur Schule immer zu ihnen gehen.
Ich kann täglich sehen, wie sie blühen und manchmal wachsen sie auch zwischen Kühen.
Blumen bringen mich zum Lachen und ich will auch mal beruflich was in der Richtung machen.
Ich bin glücklich und froh, wenn ich Blumen sehe und ich bin mir sicher, dass es der richtige Weg ist, den ich begehe.


Je mehr Marlene vorlas, desto breiter wurde Anitas Lächeln.
"Du willst also in Richtung Floristik gehen?", stellte sie die Frage, nachdem Marlene geendet hatte.
Zaghaft nickte Marlene und sah zu ihrer Mutter auf.
"Ja, ich denke schon", erwiderte das Mädchen und sah wieder auf den Zettel.
"Aber das Gedicht  .. es klingt nicht albern?", wollte sie wissen, woraufhin ihre Mutter direkt den Kopf schüttelte.
"Es ist das, was du fühlst und dir für die Zukunft vorstellst", musterte Anita das Mädchen auf und unterhielt sich noch ein wenig mit ihr. Auch während des Abendessens unterhielt sich Anita mit ihrer Tochter darüber, was sie an Blumen und dem Beruf der Floristin faszinierte.

Ein paar Tage kam Marlene erneut von der Schule nach Hause. Sie strahlte über das ganze Gesicht und lief geradewegs zu ihrer Mutter.
"Mama, Mama. Wir müssen ein Praktikum machen! Darf ich es beim Blumenhändler machen? Bitte!"
Überrumpelt nickte Anita, während ihr beim  Anblick ihrer Tochter das Herz aufging.
"Was hälst du davon, wenn wir uns nach dem Essen gemeinsam um einen Platz kümmern?", schlug sie vor und sah Marlene nach, als sie ihren Rucksack weg brachte.
"Auja, ich hole schon mal den Laptop", erwiderte sie euphorisch. Anita schüttelte kurz den Kopf und kümmerte sich weiterhin um das Essen.
Alles andere würde sich danach zeigen, aber Anita war sich sicher, dass dieses Praktikum auch die Persönlichkeit ihrer Tochter noch ein Stück weit mehr zum Blühen bringen würde.
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