365 Tage Challenge
von Gedankenchaotin
Kurzbeschreibung
365 Tage, 365 Geschichten. Mal kürzer, mal länger. Lasst euch überraschen.
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
01.01.2023
21.09.2023
264
124.081
8
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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31.05.2023
777
"Weisst du überhaupt, was es heißt, in den Krieg ziehen zu müssen?” Fassungslos sah Odin seinen Sohn Ivar an.
Der Sechzehnjährige hatte gerade eröffnet, dass er für das Nachbarland in den Krieg ziehen wollte.
Seine bester Freund Kjell lebte dort mit seiner Familie und eines der umliegenden Gebiete hatte dem Dorf den Krieg erklärt.
Aus Rache. Um Vergeltung für die Tochter des Königs, die im Gebiet Kjells ihr Leben verloren hatte. Obwohl Ivar keine genauen Informationen hatte, stand es für ihn völlig außer Frage, dass er gemeinsam mit Kjell und den anderen Dorfbewohnern in den Krieg ziehen würde.
“Ich kann Kjell nicht einfach seinem Schicksal überlassen. Ich muss an seiner Seite sein”, erwiderte Ivar und verschränkte trotzig seine Arme vor der Brust.
Die Tatsache, dass Kjell und er inzwischen viel mehr verband als nur normale Freundschaft, verschwieg er seinem Vater, denn er wusste, dass es für sie beide den Tod bedeuten könnte, wenn jemand davon erfuhr.
“Ich verstehe das, Ivar”, begann Odin erst und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. “Aber solange ich das Sorgerecht für dich habe, wirst du dich nicht der Gefahr aussetzen und Teil eines Krieges werden, mit dem du absolut nichts zu tun hast!”, fügte er hinzu und sah seinen Sohn durchdringlich an. "Und wenn ich dafür sorgen muss, dass du dieses Haus in der nächsten Zeit nicht mehr verlässt!"
“Kjell und seine Leute brauchen mich. Du kannst meinen Weg als Krieger nicht verhindern, auch wenn du mein Vater bist!”, fuhr Ivar den Älteren wütend an und drehte sich anschließend um, um aus der Hütte zu verschwinden. Wütend stapfte er den Weg entlang, der vom Grundstück weg zu einer Lichtung führte. Hier hatte er sich oft mit Kjell getroffen. Hier hatten sie einander ihre Gefühle gestanden und hier hatte Kjell ihm auch von der Kriegserklärung des anderen Königs erzählt.
Mit einem Seufzen ließ er sich am Baumstamm einer großen Eiche hinab sinken und lehnte den Kopf gegen den Stamm. Seine Augen schlossen sich und während er tief ein und wieder ausatmete, verebbte seine Wut nur langsam. Er war nicht nur wütend auf seinen Vater, sondern auch auf die Tatsache, dass er ihm nicht einfach sagen konnte, warum es ihm so wichtig war, Kjell zu unterstützen.
Er wusste nicht, wie lange er dort saß, als ihn die Stimme seiner Mutter aus den Gedanken riss. “Hier bist du.”
"Mutter", war alles, was er erwiderte. Er folgt ihr mit dem Blick, als sie auf eine kleine Bank zulief, die sich in unmittelbarer Nähe zu dem Baum befand, an dem er saß.
"Hat Vater dich geschickt?", wollte er wissen und sah seine Mutter fragend an. Die ältere Frau schüttelte erst den Kopf, nickte anschließend aber doch kurz.
" Ja und nein", begann sie und faltete ihre Hände in ihrem Schoß.
"Ich habe euer Gespräch mitbekommen und ich möchte, dass Du verstehst, warum dein Vater so handelt."
"Was gibt es denn daran nicht zu verstehen? Er will mich ja sogar einsperren, um zu verhindern, dass ich zu Kjell gehe."
"Es ist nicht so, dass er nicht will, dass du für die Leute einstehst, die du liebst. Er möchte dich lediglich vor der Art von Schmerz bewahren, der seit Jahren in seinem Inneren schlummert", erwiderte die ältere Frau und erklärte ihrem Sohn anschließend, wie es seinem Vater ergangen war, als dieser in Ivars Alter war.
Damals hatte es eine ähnliche Situation gegeben und Odin hatte seinem Status als Krieger ebenso Wirkung verleihen wollen, wie es jetzt bei Ivar der Fall war.
Die junge Frau, die Odin hatte beschützen wollen, war gestern erste große Liebe gewesen.
Durch eine Unachtsamkeit, weil Odin sich von seinen Gefühlen leiten ließ, hatte Ilaria ihr Leben verloren.
Obwohl sich Milena sicher war, dass Odin sie und Ivar über alles liebte, wusste sie auch, das ein Teil von ihm für den Rest seines Lebens Ilaria gehören würde.
"Verstehst du das, Ivar? Er weiß, wie es sich anfühlt, wenn man etwas verliert, dass man liebt und als dein Vater, möchte er dir diesen Schmerz ersparen."
Ivar hatte ihr schweigend zugehört und ein Teil von ihm konnte Odin auch wirklich verstehen, aber der andere Teil wollte einfach an Kjells Seite sein.
"Aber wie soll ich ihn dann unterstützen?", sprach er und sah seine Mutter nicht nur fragend, sondern ein Stück weit auch verzweifelt an.
"Ein wahrer Krieger braucht kein Schwert. Er findet andere Mittel und Wege, um das zu beschützen, was er liebt", erwiderte die ältere Frau und erhob sich, um ihren Sohn alleine zu lassen.
Sie war sich sicher, dass er die richtige Entscheidung treffen würde, damit der wahre Krieger in ihm zum Vorschein kam.
So, dass es sich auch für Ivar richtig anfühlte.
Der Sechzehnjährige hatte gerade eröffnet, dass er für das Nachbarland in den Krieg ziehen wollte.
Seine bester Freund Kjell lebte dort mit seiner Familie und eines der umliegenden Gebiete hatte dem Dorf den Krieg erklärt.
Aus Rache. Um Vergeltung für die Tochter des Königs, die im Gebiet Kjells ihr Leben verloren hatte. Obwohl Ivar keine genauen Informationen hatte, stand es für ihn völlig außer Frage, dass er gemeinsam mit Kjell und den anderen Dorfbewohnern in den Krieg ziehen würde.
“Ich kann Kjell nicht einfach seinem Schicksal überlassen. Ich muss an seiner Seite sein”, erwiderte Ivar und verschränkte trotzig seine Arme vor der Brust.
Die Tatsache, dass Kjell und er inzwischen viel mehr verband als nur normale Freundschaft, verschwieg er seinem Vater, denn er wusste, dass es für sie beide den Tod bedeuten könnte, wenn jemand davon erfuhr.
“Ich verstehe das, Ivar”, begann Odin erst und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. “Aber solange ich das Sorgerecht für dich habe, wirst du dich nicht der Gefahr aussetzen und Teil eines Krieges werden, mit dem du absolut nichts zu tun hast!”, fügte er hinzu und sah seinen Sohn durchdringlich an. "Und wenn ich dafür sorgen muss, dass du dieses Haus in der nächsten Zeit nicht mehr verlässt!"
“Kjell und seine Leute brauchen mich. Du kannst meinen Weg als Krieger nicht verhindern, auch wenn du mein Vater bist!”, fuhr Ivar den Älteren wütend an und drehte sich anschließend um, um aus der Hütte zu verschwinden. Wütend stapfte er den Weg entlang, der vom Grundstück weg zu einer Lichtung führte. Hier hatte er sich oft mit Kjell getroffen. Hier hatten sie einander ihre Gefühle gestanden und hier hatte Kjell ihm auch von der Kriegserklärung des anderen Königs erzählt.
Mit einem Seufzen ließ er sich am Baumstamm einer großen Eiche hinab sinken und lehnte den Kopf gegen den Stamm. Seine Augen schlossen sich und während er tief ein und wieder ausatmete, verebbte seine Wut nur langsam. Er war nicht nur wütend auf seinen Vater, sondern auch auf die Tatsache, dass er ihm nicht einfach sagen konnte, warum es ihm so wichtig war, Kjell zu unterstützen.
Er wusste nicht, wie lange er dort saß, als ihn die Stimme seiner Mutter aus den Gedanken riss. “Hier bist du.”
"Mutter", war alles, was er erwiderte. Er folgt ihr mit dem Blick, als sie auf eine kleine Bank zulief, die sich in unmittelbarer Nähe zu dem Baum befand, an dem er saß.
"Hat Vater dich geschickt?", wollte er wissen und sah seine Mutter fragend an. Die ältere Frau schüttelte erst den Kopf, nickte anschließend aber doch kurz.
" Ja und nein", begann sie und faltete ihre Hände in ihrem Schoß.
"Ich habe euer Gespräch mitbekommen und ich möchte, dass Du verstehst, warum dein Vater so handelt."
"Was gibt es denn daran nicht zu verstehen? Er will mich ja sogar einsperren, um zu verhindern, dass ich zu Kjell gehe."
"Es ist nicht so, dass er nicht will, dass du für die Leute einstehst, die du liebst. Er möchte dich lediglich vor der Art von Schmerz bewahren, der seit Jahren in seinem Inneren schlummert", erwiderte die ältere Frau und erklärte ihrem Sohn anschließend, wie es seinem Vater ergangen war, als dieser in Ivars Alter war.
Damals hatte es eine ähnliche Situation gegeben und Odin hatte seinem Status als Krieger ebenso Wirkung verleihen wollen, wie es jetzt bei Ivar der Fall war.
Die junge Frau, die Odin hatte beschützen wollen, war gestern erste große Liebe gewesen.
Durch eine Unachtsamkeit, weil Odin sich von seinen Gefühlen leiten ließ, hatte Ilaria ihr Leben verloren.
Obwohl sich Milena sicher war, dass Odin sie und Ivar über alles liebte, wusste sie auch, das ein Teil von ihm für den Rest seines Lebens Ilaria gehören würde.
"Verstehst du das, Ivar? Er weiß, wie es sich anfühlt, wenn man etwas verliert, dass man liebt und als dein Vater, möchte er dir diesen Schmerz ersparen."
Ivar hatte ihr schweigend zugehört und ein Teil von ihm konnte Odin auch wirklich verstehen, aber der andere Teil wollte einfach an Kjells Seite sein.
"Aber wie soll ich ihn dann unterstützen?", sprach er und sah seine Mutter nicht nur fragend, sondern ein Stück weit auch verzweifelt an.
"Ein wahrer Krieger braucht kein Schwert. Er findet andere Mittel und Wege, um das zu beschützen, was er liebt", erwiderte die ältere Frau und erhob sich, um ihren Sohn alleine zu lassen.
Sie war sich sicher, dass er die richtige Entscheidung treffen würde, damit der wahre Krieger in ihm zum Vorschein kam.
So, dass es sich auch für Ivar richtig anfühlte.