365 Tage Challenge
von Gedankenchaotin
Kurzbeschreibung
365 Tage, 365 Geschichten. Mal kürzer, mal länger. Lasst euch überraschen.
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
01.01.2023
21.09.2023
264
124.081
8
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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20.05.2023
810
"Was willst du hier?" Ungläubig sah Katja den Mann an, der nach dem Öffnen der Wohnungstür im Hausflur stand. “Darf ich nicht einfach mal meine Tochter besuchen kommen?”, antwortete der Ältere und Katja schnaubte verächtlich.
“Du kannst nicht einfach hier auftauchen und so tun, als würdest du mich einfach so besuchen kommen wollen”, wies sie ihn zurecht, woraufhin sich Hannes’ Augen kurz weiteten.
“Aber ich bin dein Vater, Kleines!”,
“Dein Kleines hat dich in den letzten fünf Jahren auch nicht interessiert!”, fuhr Katja ihn an, bevor sie ihm einfach die Tür vor der Nase zuknallte.
Missmutig lief sie wieder zurück ins Wohnzimmer, wo ihr Freund Falk sie sofort in seine Arme schloss.
“Was bildet Hannes sich eigentlich ein? Taucht hier einfach auf und tut sie, als wäre nichts gewesen”, brummte sie an Falks Schulter, während der Blonde ihr über den Rücken hinweg strich.
“Er ist dein Vater, Schatz. Vielleicht möchte er einfach nur wieder ein Teil deines Lebens sein”, antwortete Falk, woraufhin Katja sich wieder etwas von ihm löste.
“Und warum ausgerechnet jetzt? Mamas Tod ist nicht einmal drei Wochen her und urplötzlich erinnert er sich daran, dass er doch noch eine Tochter hat? Ein ziemlich großer Zufall, findest du nicht?”
Katja verschränkte ihre Arme vor der Brust und seufzte leise, als sie Falks Antwort hörte.
“Vielleicht will er auch einfach nur gemeinsam mit seiner Tochter um die Frau trauern, die ihr einst beide unglaublich geliebt habt”, versuchte er seine Freundin umzustimmen, auch wenn er in diesem Moment eher das Gegenteil erreichte.
“Und warum war er dann nicht auf Mamas Beerdigung? Vielleicht hätte ich ihn auch schon dort gebraucht. Stattdessen taucht er nach über drei Wochen einfach hier auf, als wäre nichts gewesen!”
“Das sollst du deinen Vater fragen, Schatz. Gib ihm die Chance, dir alles zu erklären. Danach kannst du immer noch entscheiden, welchen Platz er künftig in unserem Leben einnimmt.
Sanft redete Falk auf seine Freundin ein und schaffte es tatsächlich, seine Freundin von einem Treffen mit ihrem Vater zu überzeugen.
Da sich Katja geweigert hatte, ihren Vater in die gemeinsame Wohnung zu lassen, saß Falk mit ihr ein paar Tage später in einem kleinen Café in der Innenstadt und wartete auf Katjas Vater.
Als er den älteren Mann erblickte, lächelte er und stupste seine Freundin an, die bis eben noch in einem mitgebrachten Buch gelesen hatte. Als Ablenkung gegen ihre Nervosität, wie sie ihm erklärt hatte.
“Hallo Kleines”, begrüßte der Älteste seine Tochter und obwohl Katja das Gesicht verzog, antwortete sie nichts auf diese Begrüßung. Stattdessen deutete sie auf den freien Stuhl gegenüber und sah ihren Vater an.
Minutenlang. Und schweigend.
“Warum?”, stellte sie ihm schließlich lediglich dieses eine Wort als Frage, wodurch Hannes kurz die Stirn runzelte. “Warum was?”
“Warum hast du dich nach der Scheidung von Mama nie wieder gemeldet und stattdessen so getan, als würde es mich gar nicht mehr geben?”
“Ich habe mich gemeldet, Kleines. Ich habe dir Brief geschrieben, ich habe bei euch angerufen oder dir Pakete geschickt. Deine Mutter hat alle Kontaktversuche unterbunden”, begann Hannes und Katja schüttelte sofort vehement den Kopf. “Das würde Mama niemals tun”, widersprach sie ihrem Vater und sah kurz zu Falk.
“Naja, sie hat alle Gespräche über ihn direkt abgeschmettert und gemeint, er will nichts von dir wissen. Und erinnerst du dich noch an das Paket vor zwei Jahren an deinem Geburtstag? Deine Mutter hat es dir förmlich aus der Hand gerissen, weil es nicht für dich gewesen wäre. Später haben wir im Müllcontainer hinter dem Haus die Neuauflage von Alice im Wunderland gefunden. Das würde zu dem passen, was dein Vater erzählt. Was, wenn es ein Geschenk von ihm war, dass deine Mutter weggeworfen hat, damit du es nie bekommst?”, mischte Falk sich ein und Hannah nickte nachdenklich. Als ihr Vater antwortete, sah sie ihn wieder an.
“Ich habe dir früher immer aus dem Buch vorgelesen, erinnerst du dich noch? Ich wollte dir mit diesem Buch einfach zeigen, dass ich dich nie vergessen habe und immer bei dir bin”, erklärte Hannes leise und Katja traten Tränen in die Augen.
Sie hatte diese Momente mit ihrem Vater immer sehr genossen und die alte, inzwischen etwas zerfledderte Ausgabe befand sich noch immer in ihrem Besitz.
“Ich kann nicht glauben, dass sie mich in all den Jahren so .. hintergangen hat”, murmelte sie schließlich und wischte sich mit der Hand über die Augen.
“Sie wollte nur das Beste für dich, du solltest nicht böse auf sie sein. Aber gib auch deinem Vater eine Chance. Er hat sie verdient und außerdem vermisst du ihm doch auch”, hörte sie die Stimme Falks nah an ihrem Ohr, woraufhin sie kurz erschauderte, aber auch nickte.
Hannes war alles, was ihr an Familie neben Falk noch geblieben war und vielleicht war es ja doch gar nicht mehr so schlecht und auch unverschämt, dass der Ältere einfach so wieder bei ihr aufgetaucht war.
“Du kannst nicht einfach hier auftauchen und so tun, als würdest du mich einfach so besuchen kommen wollen”, wies sie ihn zurecht, woraufhin sich Hannes’ Augen kurz weiteten.
“Aber ich bin dein Vater, Kleines!”,
“Dein Kleines hat dich in den letzten fünf Jahren auch nicht interessiert!”, fuhr Katja ihn an, bevor sie ihm einfach die Tür vor der Nase zuknallte.
Missmutig lief sie wieder zurück ins Wohnzimmer, wo ihr Freund Falk sie sofort in seine Arme schloss.
“Was bildet Hannes sich eigentlich ein? Taucht hier einfach auf und tut sie, als wäre nichts gewesen”, brummte sie an Falks Schulter, während der Blonde ihr über den Rücken hinweg strich.
“Er ist dein Vater, Schatz. Vielleicht möchte er einfach nur wieder ein Teil deines Lebens sein”, antwortete Falk, woraufhin Katja sich wieder etwas von ihm löste.
“Und warum ausgerechnet jetzt? Mamas Tod ist nicht einmal drei Wochen her und urplötzlich erinnert er sich daran, dass er doch noch eine Tochter hat? Ein ziemlich großer Zufall, findest du nicht?”
Katja verschränkte ihre Arme vor der Brust und seufzte leise, als sie Falks Antwort hörte.
“Vielleicht will er auch einfach nur gemeinsam mit seiner Tochter um die Frau trauern, die ihr einst beide unglaublich geliebt habt”, versuchte er seine Freundin umzustimmen, auch wenn er in diesem Moment eher das Gegenteil erreichte.
“Und warum war er dann nicht auf Mamas Beerdigung? Vielleicht hätte ich ihn auch schon dort gebraucht. Stattdessen taucht er nach über drei Wochen einfach hier auf, als wäre nichts gewesen!”
“Das sollst du deinen Vater fragen, Schatz. Gib ihm die Chance, dir alles zu erklären. Danach kannst du immer noch entscheiden, welchen Platz er künftig in unserem Leben einnimmt.
Sanft redete Falk auf seine Freundin ein und schaffte es tatsächlich, seine Freundin von einem Treffen mit ihrem Vater zu überzeugen.
Da sich Katja geweigert hatte, ihren Vater in die gemeinsame Wohnung zu lassen, saß Falk mit ihr ein paar Tage später in einem kleinen Café in der Innenstadt und wartete auf Katjas Vater.
Als er den älteren Mann erblickte, lächelte er und stupste seine Freundin an, die bis eben noch in einem mitgebrachten Buch gelesen hatte. Als Ablenkung gegen ihre Nervosität, wie sie ihm erklärt hatte.
“Hallo Kleines”, begrüßte der Älteste seine Tochter und obwohl Katja das Gesicht verzog, antwortete sie nichts auf diese Begrüßung. Stattdessen deutete sie auf den freien Stuhl gegenüber und sah ihren Vater an.
Minutenlang. Und schweigend.
“Warum?”, stellte sie ihm schließlich lediglich dieses eine Wort als Frage, wodurch Hannes kurz die Stirn runzelte. “Warum was?”
“Warum hast du dich nach der Scheidung von Mama nie wieder gemeldet und stattdessen so getan, als würde es mich gar nicht mehr geben?”
“Ich habe mich gemeldet, Kleines. Ich habe dir Brief geschrieben, ich habe bei euch angerufen oder dir Pakete geschickt. Deine Mutter hat alle Kontaktversuche unterbunden”, begann Hannes und Katja schüttelte sofort vehement den Kopf. “Das würde Mama niemals tun”, widersprach sie ihrem Vater und sah kurz zu Falk.
“Naja, sie hat alle Gespräche über ihn direkt abgeschmettert und gemeint, er will nichts von dir wissen. Und erinnerst du dich noch an das Paket vor zwei Jahren an deinem Geburtstag? Deine Mutter hat es dir förmlich aus der Hand gerissen, weil es nicht für dich gewesen wäre. Später haben wir im Müllcontainer hinter dem Haus die Neuauflage von Alice im Wunderland gefunden. Das würde zu dem passen, was dein Vater erzählt. Was, wenn es ein Geschenk von ihm war, dass deine Mutter weggeworfen hat, damit du es nie bekommst?”, mischte Falk sich ein und Hannah nickte nachdenklich. Als ihr Vater antwortete, sah sie ihn wieder an.
“Ich habe dir früher immer aus dem Buch vorgelesen, erinnerst du dich noch? Ich wollte dir mit diesem Buch einfach zeigen, dass ich dich nie vergessen habe und immer bei dir bin”, erklärte Hannes leise und Katja traten Tränen in die Augen.
Sie hatte diese Momente mit ihrem Vater immer sehr genossen und die alte, inzwischen etwas zerfledderte Ausgabe befand sich noch immer in ihrem Besitz.
“Ich kann nicht glauben, dass sie mich in all den Jahren so .. hintergangen hat”, murmelte sie schließlich und wischte sich mit der Hand über die Augen.
“Sie wollte nur das Beste für dich, du solltest nicht böse auf sie sein. Aber gib auch deinem Vater eine Chance. Er hat sie verdient und außerdem vermisst du ihm doch auch”, hörte sie die Stimme Falks nah an ihrem Ohr, woraufhin sie kurz erschauderte, aber auch nickte.
Hannes war alles, was ihr an Familie neben Falk noch geblieben war und vielleicht war es ja doch gar nicht mehr so schlecht und auch unverschämt, dass der Ältere einfach so wieder bei ihr aufgetaucht war.