Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

365 Tage Challenge

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
01.01.2023
20.09.2023
263
123.439
8
Alle Kapitel
285 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
13.05.2023 536
 
"Kannst du nicht noch ein bisschen bleiben?"
Bittend sah der achtjährige Lennox seine Mutter an. Seit zwei Tagen lag er nach einem Unfall mit dem Fahrrad in der Kinderklinik. Er hatte mehrere Schürfwunden und sein rechtes Bein war gebrochen.
Seine Mutter war schon seit mehreren Stunden bei ihm, und er wollte nicht, dass sie gegen. Die Ältere jedoch lächelte und strich Lennox durch die Haare.
"Nur kurz, mein Schatz", erwiderte sie. "Du weißt doch, dass ich Malia aus dem Kindergarten abholen muss."
"Kann sie nicht alleine nach Hause gehen?"
Trotzig sah Lennox seine Mutter an und verschränkte seine kleinen Arme vor der Brust.
Ohne, dass die Blonde es verhindern konnte, glitt ein leises Lachen über ihre Lippen.
"Malia ist erst vier. Sie kann doch noch nicht alleine nach Hause gehen. Aber ich verspreche dir, dass ich so schnell wie möglich wieder da bin", versuchte Annika ihren Sohn zu überzeugen.
"Aber ich will nicht so lange alleine bleiben", versuchte Lennox erneut, seine Mutter zum Bleiben zu bewegen.
Annika wollte sich ein Stück nach vorne und drückte ihrem Sohn einen Kuss auf die Stirn.
"In einer Stunde bin ich wieder da. Malia und ich bringen dir auch ein Eis mit, versprochen ", sprach sie erneut und verließ anschließend das Zimmer.
Noch immer seine Arme vor der Brust verschränkt, sah Lennox ihr kurz nach und zog sich anschließend die Decke über den Kopf.
Er war alt genug, um zu wissen, dass deine Mutter recht hatte, aber er wollte auch gerade so wenig wie möglich alleine sein.
Der Arzt, mit dem seine Mutter heute morgen gesprochen hatte, sagte, dass er so kurz nach der OP noch ein paar Tage hier bleiben musste.
Aber dass er jetzt komplett alleine bleiben musste, hatte ihm niemand gesagt. Heute morgen hatte die Nachbarin seine Schwester auch mit in den Kindergarten genommen und er verstand nicht richtig, warum sie Malia jetzt nicht auch einfach wieder mit nach Hause nehmen konnte. Warum musste seine Mutter stattdessen gehen und konnte nicht einfach bei ihm bleiben?
Als ich die Tür öffnete, lugte er unter der Bettdecke hervor.
Kurz keimte Hoffnung in ihm auf, dass seine Mutter doch schon wieder da wäre, aber es war nur die Krankenschwester, die ein weiteres Bett in das Zimmer schob. In diesem lag ein Junge, dessen Bein ebenso eingegipst war wie das von Lennox.
"Das ist Christopher, er wird ebenso ein paar Tage hier bleiben ", erklärte sie Lennox und seinen Blick huschte zu dem anderen Jungen.
Wie hast du dir das Bein gebrochen?", wollte Christopher direkt wissen, nachdem die Schwester sie wieder alleine gelassen hatte.
"Ich bin mit dem Fahrrad gefallen", erwiderte Lennox schüchtern, zog sich die Decke aber doch wieder vom Kopf. "Und du?", schob er hinterher und sah den anderen fragend an. Ein Grinsen bildete sich auf Christophers Lippen, bevor er ihm antwortete.
"Ich bin über Fips gefallen", kicherte der Blonde und Lennox legte den Kopf schief.
"Wer ist denn Fips?"
"Mein Hund. Er ist so klein und tollpatschig, dass ich regelmäßig über ihn stolpere. Und diesmal auch die Treppe runter", erzählte Christopher bereitwillig und umso mehr er schließlich von Fips und seinen Abenteuern mit ihm berichtete, umso weniger dachte Lennox daran, dass er eigentlich gar nicht hatte hierbleiben wollen.
Review schreiben
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast