After the Storm
von SchokohexeJulia
Kurzbeschreibung
Merlin schafft es, Arthur nach der Schlacht von Camlann zu retten. Doch wie geht es jetzt in Camelot weiter? Wie wird man Merlin nun sehen? Als Freund? Als Held? Oder als Gefahr? Und welche Abenteuer erwarten Arthur, Merlin und die Ritter? +++ Meine Version der 6. Staffel!
GeschichteAbenteuer, Mystery / P12 / Het
Arthur Pendragon
Guinevere "Gwen" Pendragon
Merlin
OC (Own Character)
31.12.2022
18.03.2023
7
17.906
5
Alle Kapitel
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18.03.2023
2.628
Hallo ihr Lieben!
Hier kommt ein neues Kapitel!
Viel Spaß und ich freue mich auf eure Reviews!
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Gwaine war auf den Übungsplatz gegangen und machte dort mit der Armbrust ein paar Zielübungen. Doch so wirklich gelungen waren seine Schüsse heute nicht. Immer wieder musste er darüber nachdenken, worüber Merlin mit dem Königspaar wohl gerade sprach. Und der Ritter wollte doch selbst so dringend mit seinem guten Freund, seinem Bruder, reden.
„Ihr habt auch schonmal besser geschossen, Sir Gwaine.“ witzelte einer der anderen Ritter. Doch das ließ diesen kalt. Gwaine legte nur seine Armbrust weg und ging dann mit festem Schritt zurück ins Schloss. Sobald Merlin fertig war, würde er den Jüngeren beiseite ziehen und mit ihm sprechen. Doch kaum im Schlosshof angekommen, kam ihm zu seiner großen Überraschung Merlin schon auf der Treppe entgegen. „Merlin! Wir müssen reden!“ sprach Gwaine ihn sofort an und griff nach dessen Unterarm. „Ja, jetzt können wir reden. Wo sind Percival und Leon?“ zeigte sich Merlin nun endlich gesprächsbereit und sah sich nach den beiden andern um. „Ich weiß es nicht.“ entgegnete Gwaine schulterzuckend und schaute sich ebenfalls suchend nach den beiden anderen Rittern um. „Tja… Dann lass sie uns mal suchen gehen, Gwaine.“ schlug Merlin vor und die beiden gingen Seite an Seite los. Nach einer Weile wandte sich Gwaine an den jungen Zauberer. „Hast du eigentlich nochmal diese Rouva gesehen?“ erkundigte sich der Ritter wie nebenbei. Der Zauberer sah seinen Freund einen Moment fragend an. „Sie ist kurz nach Morganas Hinrichtung wieder nach Hause zurückgekehrt.“ erklärte Merlin.
Ein genauerer Blick auf seinen guten Freund verriet Merlin, dass dem Ritter die junge Frau nicht kalt gelassen hatte. Doch das war einfach unmöglich, wenn Merlin bedachte, wer Rouva wirklich war. Aber das würde und konnte er niemals jemanden erzählen. Nicht Gwaine! Nicht Arthur! Nicht Gwen! Nicht einmal Gaius! „Es hätte nicht funktioniert, Gwaine. Ihr beide lebt einfach zu unterschiedliche Leben.“ versuchte Merlin, den Ritter von seinen aufkeimenden Gefühlen abzulenken. „Du findest schon noch die Frau fürs Leben.“ fügte er noch tröstend hinzu und klopfte dem Ritter auf die Schulter. Gwaine quittierte dies nur mit einem Schulterzucken. Und im nächsten Augenblick lächelte der Schwarzhaarige auch schon wieder. Merlin lächelte zurück.
Und so liefen sie durch das Schloss auf der Suche nach Percival und Leon.
Als die beiden dann schließlich an den Obstwiesen hinter dem Schloss ankamen, wurden sie endlich fündig. Die beiden Gesuchten saßen an einem Apfelbaum und schienen in den Himmel zu schauen. Gwaine und Merlin liefen auf den Baum zu. Es dauerte nicht lange, bis sich Percival umdrehte und ihnen zuwinkte. „Können wir reden?“ fragte Merlin hoffnungsvoll die beiden Ritter und setzte sich in das grüne Gras ohne eine Antwort abzuwarten. „Dann lass mal hören, Merlin.“ forderte Percival neugierig. Leon wirkte doch eher skeptisch. Und Gwaine wirkte recht entspannt.
Noch einmal schloss Merlin seine Augen, atmete tief ein und aus, sammelte noch einmal seine Kraft und hoffte auf das Beste. Immerhin waren diese Männer seine Freunde! Aber würden sie ihn immer noch als Freund sehen, wenn er ihnen jetzt die Wahrheit erzählen würde? „Ja!“ war die Antwort, welche der junge Zauberer tief in sich hörte.
„Bevor ich euch alles erzähle, möchte ich euch noch sagen, dass ich jeden Einzelnen von euch sehr schätze und respektiere. Ihr seid meine Freunde. Und ich hoffe, dass das was ich euch jetzt erzähle, nichts daran ändert, wie ihr mich seht.“ sagte der junge Zauberer ernst und schaute dabei jedem der Ritter entschlossen ins Gesicht. „Wir schätzen dich auch sehr, Merlin.“ entgegnete Gwaine und klopfte ihm auf die Schulter. Dankend nickte der junge Mann ihm zu. Dann sah er wieder auf Leon und Percival. Während Letzterer einen eher neugierigen Blick hatte, schien es Merlin, dass Leon ihn mit großer Skepsis betrachtete. Ahnte er vielleicht etwas, fragte sich Merlin.
Noch ein letztes Mal atmete er durch. „Ich bin ein Zauberer und Drachenmeister und wurde auserwählt, Arthur und Camelot zu beschützen.“ begann er. „Meine Magie hatte ich schon als Säugling. Von klein auf hat mir meine Mutter eindringlich klar gemacht, dass ich meine Gabe verstecken müsse, weil es ansonsten zu gefährlich für mich wäre. Dennoch erzählte ich meinem Besten Freund, Will, von meinen Kräften. Und gelegentlich benutzte ich sie auch. Als meine Mutter dies erfuhr, schickte sie mich hierher nach Camelot. Zu Gaius. Er lehrte mich den verantwortungsvollen Umgang mit meiner Magie und wurde zu einem meiner Mentoren.“ fuhr er mit seiner Erklärung fort. „Einer deiner Mentoren? Wie viele hast du denn?“ fragte Gwaine. „Ernsthaft?“ rief Leon empört aus. „Das ist es, was Euch interessiert?“ fuhr er lautstark fort. „Beruhigt Euch, Leon.“ beschwichtigte Percival seinen Kameraden. „Lasst Merlin aussprechen.“ fügte er noch hinzu.
„Ich werde all Eure Fragen beantworten. Aber bitte lasst mich zuerst aussprechen.“ bat dann Merlin. Eher widerwillig stimmte Leon zu. Dann sprach der junge Zauberer weiter, berichtete von seiner Ankunft in Camelot, wie er Arthurs Diener wurde und von den zahlreichen Abenteuern. Auch über das tragische Schicksal von Lancelot sprach er. „Ich wusste es!“ rief Percival aus. „Ich hatte damals sofort ein merkwürdiges Gefühl, als er auftauchte. Er war anders als sonst. Aber ich habe es ignoriert.“ fuhr er fort. „Ich habe es zuerst auch nicht bemerkt. Zu sehr habe ich mich über seine Rückkehr gefreut. Doch als wir dann auf die Magie zu sprechen kamen, und Lancelot nichts wusste, war mir klar, dass da etwas nicht stimmte.“ beschwichtigte Merlin Percival. Dieser nickte nur. „Habe ich das jetzt richtig verstanden? Der Drache, der jahrelang unter dem Schloss gefangen gehalten wurde und uns angegriffen hat, hat dir auch geholfen, Camelot zu retten?“ fragte Leon. „Ja, das hat Kilgharra getan.“ antwortete Merlin. „Kilgharra? Die Biester haben Namen?“ rief Leon erregt aus. „Ja, die Drachen bekommen ihre Namen von dem Drachenmeister verliehen, der sie aus dem Ei schlüpfen lässt.“ erklärte Merlin ruhig. „Und warum hat dir der Drache geholfen? Wenn Camelot gefallen wäre, hätte ihm das doch genützt. Ist es, weil du ein Drachenmeister bist?“ fragte Leon weiter. Gwaine und Percival lauschten dem Gespräch, oder vielmehr dem Wortgefecht zwischen dem Ritter und Arthurs ehemaligen Diener. „Nein, anfangs wusste ich ja noch nichts von dieser Gabe. Erst später. Als ich erfuhr, wer mein Vater war. Und nach dessen Tod habe ich dann seine Gabe geerbt. Ich schätze, er hat mir geholfen, weil wir beide Wesen der Alten Religion sind und uns die Magie miteinander verbindet. Vielleicht hat er es auch geahnt, dass ich ein Drachenmeister bin? Ich weiß es nicht.“ erläuterte Merlin. Bei dem Gedanken an seinen verstorbenen Vater wurde der junge Mann sehr traurig.
Doch für die trüben Gedanken blieb dem Zauberer keine Zeit. „Und wie hast du jetzt Arthur gerettet? Nach der Schlacht seid ihr zwei einfach verschwunden. Nur, um ein paar Tage später wiederaufzutauchen. Und dir ging es echt nicht gut.“ wollte Gwaine jetzt wissen. Und auch Leon und Percival waren gespannt auf diese Erklärung. „Du warst so blass wie damals, als die Dorrocka dich erwischt hatten.“ fügte Percival hinzu und man konnte deutlich die Sorge des großgewachsenen Mannes heraushören. Percival war einfach ein sehr fürsorglicher und einfühlsamer Mensch. Und das schätzten alle anderen sehr an ihm. Bei dem Gedanken an diese Erfahrung fröstelte es die vier Männer. „Ich brachte Arthur zu einem besonderen Ort. Einen Ort der Alten Religion.“ begann Merlin. „Dort rief ich ein Magisches Volk an, um sie zu bitten, Arthurs Leben zu retten. Ich bin zwar mächtig, aber die Verletzung des Königs wurde mit einer magischen Waffe zugefügt. Das überstieg selbst meine Macht.“ fuhr er fort. „Und da Arthur noch am Leben ist, haben sie es wohl auch getan. Aber zu welchem Preis?“ fragte Percival. „Ja, welchen Preis musstest du zahlen Merlin?“ fragte nun auch Gwaine. Man konnte deutlich seine Sorge um das Wohl des jungen Schwarzhaarigen im Gesicht des Ritters erkennen. Ebenso bei Percival und Leon. Der Zauberer schüttelte jedoch den Kopf. „Nein, meine Bitte, Arthurs Leben zu retten, wurde abgelehnt. Ich bot ihnen alles Mögliche an. Mein Leben, meine Magie. Doch sie weigerten sich. Verzweifelt habe ich dann jeden Heilzauber, den ich kenne, ausprobiert.“ berichtete Merlin und seufzte. „Und irgendeiner hat dann wohl doch noch funktioniert. Ich erinnere mich nicht mehr. Erst bei Morganas Hinrichtung wachte ich wieder auf.“ fuhr er fort. „Warum hat dieses Volk sich geweigert?“ fragte Gwaine verwundert und sprach damit auch die Gedanken seiner beiden Kameraden aus. „Ich weiß es nicht.“ gab Merlin mit einem Schulterzucken zurück.
Doch das war gelogen. Merlin kannte den Grund dafür sehr wohl. Doch auch dieses Geheimnis würde er niemals jemandem erzählen. Er würde wohl viele Geheimnisse mit ins Grab nehmen.
„Das ist doch wirklich verrückt…“ murmelte Leon. „Wer weiß noch, dass du ein Zauberer bist?“ fragte er dann direkt. „Meine Mutter, Gaius, Lancelot, Will, … und auch Mordred wusste es. Und der erzählte es dann Morgana.“ antwortete Merlin. „Woher wusste es Mordred?“ wollte Leon wissen. „Er hat es gespürt… Weil er ein Druide war.“ erklärte Merlin. „Ein Druide?“ fragten die anderen verwundert. Damit hatten sie nicht gerechnet. Zwar hatte Mordred erzählt, dass er bei den Druiden aufgewachsen war, aber er hatte nie erwähnt, dass er zaubern konnte. Wohl aus Selbstschutz.
Es dämmerte bereits und ein Unwetter zog auf, wie Percival mit einem Blick gen Himmel feststellte. Daher gingen die vier Männer ins Schloss zurück. Die drei Ritter mussten das eben gehörte auch erst einmal verarbeiten. Doch plötzlich fiel Gwaine ein, dass er ja noch mit Merlin sprechen wollte. Sofort lief er zu ihm. Als er ihn fand, kauerte dieser regungslos in einer Ecke. Er zitterte am ganzen Leib und murmelte etwas vor sich hin. Gwaine versuchte ihn zu erreichen. Er rüttelte und schüttelte ihn. Erst sanft, dann fester. Doch ohne Erfolg. Einzig seine weit aufgerissenen Augen, welche nach oben verdreht waren, wiesen darauf hin, dass mit Merlin irgendwas geschah.
Es dauerte ein paar Augenblicke, bis der junge Mann wieder ansprechbar war. Doch er wirkte völlig erschöpft und entkräftet. So beschloss Gwaine, seinen Freund erst einmal zu Gaius zu bringen. Dies gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht. Aber schlussendlich schaffte es der bärtige Ritter. Gaius war doch sehr verwundert über den Zustand seines Ziehsohnes. „Was ist passiert, Gwaine?“ wollte er wissen. „Als ich Merlin fand, kauerte er in einer Ecke, zitterte und murmelte etwas unverständliches vor sich hin. Seine Augen waren weit aufgerissen und verdreht. Das sah wirklich sehr merkwürdig aus.“ schilderte Gwaine. „Ist so etwas schon einmal passiert?“ fragte er dann noch besorgt. „Nein, so etwas ist Merlin noch nie passiert. Allerdings… Dieses Verhalten… Das habe ich als junger Mann schon einmal beobachtet.“ sagte Gaius und überlegte. „Was ist damals geschehen?“ wollte Gwaine wissen. Der Medicus schaute den Ritter mit einem Blick an, den dieser nicht wirklich deuten konnte. „Es handelte sich damals um einen Seher.“ sprach er leise. „Merlin hat Leon, Percival und mir gerade alles erzählt. Dass er ein Drachenmeister und Zauberer ist. Und er hat erzählt, dass er mächtig ist. Aber er hat nicht erwähnt, dass er auch die Gabe des Sehens hat.“ erklärte Gwaine. „Das ist wohl neu.“ sagte Gaius und schien sichtlich erleichtert. Doch es blieb die Frage, was Merlin gesehen hatte.
Bis spät in die Nacht wachten Gwaine und Gaius über Merlin. Immer wieder sah der Eine zum anderen. So, als ob sie eine Frage stellen wollten, sich aber nicht trauten. Und dann, in den frühen Morgenstunden erwachte Merlin endlich wieder. Gaius und Gwaine waren sehr erleichtert. „Was ist geschehen?“ fragte Gaius. „Leon… Er wurde getötet.“ flüsterte Merlin mit leiser und zittriger Stimme. Erschrocken blickten Gwaine und Gaius einander an. „Von wem? Wer hat Leon getötet?“ fragte der Ritter sofort. Doch Merlin konnte nur den mit Tränen in den Augen den Kopf schütteln. Zu sehr hatten ihn die Bilder geschockt.
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Lange hatte Leon überlegt, die ganze Nacht eigentlich. Aber er war nun einmal als Ritter von Camelot für die Sicherheit dieses Königreiches verantwortlich. Also sah er es auch als seine Pflicht an, den König zu warnen. Auch wenn Leon Merlin schon viele Jahre kannte, hieß das nicht, dass er diesem nun nach dessen Geständnis auch noch immer uneingeschränkt vertraute. Man hatte es doch bei Morgana gesehen, wie sie nach all den Jahren Camelot in den Rücken gefallen war. Was, wenn Merlin eines Tages auch diesen Schritt gehen würde? Er hatte gegenüber dem König und der Königin ja selbst geäußert, dass er durchaus die Macht gehabt hätte, Uther zu stürzen. Entschlossen, seinem König ehrlich seine Meinung über den Mann, der ihm seit Jahren diente, mitzuteilen, marschierte Leon zu den königlichen Gemächern, klopfte an und wartete.
George öffnete. „Guten Morgen Sir Leon. Wenn ihr den König zu sprechen wünscht, dieser schläft noch.“ erklärte der Diener sachlich. „Richte ihm bitte aus, dass ich ihn dringend sprechen muss. Es ist wirklich sehr wichtig.“ sprach Leon sehr eindringlich. „Natürlich Sir Leon.“ gab George zurück, verneigte sich kurz und schloss leise wieder die Tür. Der Ritter starrte noch einen Moment auf das dunkle Holz, ehe er sich abwand und ging. Hoffentlich nahm Arthur seine Warnungen ernst. Denn wenn er es nicht tun würde, befürchtete Leon einen großen Konflikt. Arthur schien Merlin ja nach wie vor zu vertrauen. Aber was, wenn Merlin dieses Vertrauen ausnutzen würde? Was wenn sich Merlin eines Tages gegen Camelot stellen würde? Oh, darüber wollte Leon lieber nicht nachdenken! Der Ritter lief gerade um eine Ecke, als Gwaine in ihn reinrannte. Erschrocken wichen beide zurück. „Was ist…?“ fragte Leon. „Ihr seid in Gefahr!“ schrie es Gwaine heraus. „Wie bitte?“ fragte Leon irritiert. „Merlin, er hatte eine Vision, in der er Euren Tod gesehen hat. Jemand wird Euch ermorden, Leon.“ erklärte Gwaine völlig ausser Atem. Zweifelnd sah er sein Gegenüber an. „Was soll das Gwaine? Das ist doch Unsinn!“ tat Leon die Warnung ab und ging in Richtung Waffenkammer. Doch Gwaine folgte ihm und redete immer weiter auf ihn ein.
Leon wollte doch eigentlich noch ein paar seiner täglichen Aufgaben erledigen, ehe er mit dem König über Merlin sprach. Doch durch Gwaine dauerte das Ganze sehr viel länger. Länger, als Leon es gedacht hätte. Aber dann, am Mittag kam Arthur endlich auf ihn zu. „Leon, Ihr wolltet mit mir sprechen? Worum geht es denn?“ fragte der König. „Es geht um Merlin. Ich… Ich weiß, dass er Euer tiefstes Vertrauen genießt. Jedoch bin ich der Auffassung, dass wir vorsichtig sein sollten. Merlin hat große Macht. Das hat er Euch gegenüber selbst eingestanden. Er verfügt über eine Macht, die er gegen Camelot und gegen Euch einsetzen könnte.“ sprach Leon seine Sorgen aus. Arthur sah seinen langjährigen, treuen Gefolgsmann an. Und man konnte deutlich im Gesicht des jungen Königs erkennen, dass dieser gründlich über die Worte des Ritters nachdachte. „Ich verstehe Eure Sorge, Leon. Nach allem, was wir in den letzten Jahren erlebt und durchgemacht haben, könnte man durchaus auf diesen Gedanken kommen. Aber Merlin ist ein ebenso loyaler Diener Camelots wie Gaius oder Percival oder Ihr es seid. Merlin wurde geboren, um mich zu beschützen, mir und Camelot zu dienen, und mir dabei zu helfen, eine gute und gerechte Welt zu erschaffen, in der alle Menschen gleichbehandelt werden.“ sagte Arthur mit voller Überzeugung. Und unter anderen Umständen hätte Leon auch sofort seinem König zugestimmt. Aber diesmal nicht. „Es tut mir leid, Sire. Aber meine Zweifel bleiben!“ erklärte der Ritter schlossen. „In Ordnung. Aber Ihr werdet sehen, dass Merlin stets nur das Wohl Camelots im Sinn hat.“ entgegnete Arthur, klopfte Leon auf die Schulter und ging wieder. Doch der Ritter konnte darüber nur den Kopf schütteln.
Er würde Merlin weiterhin im Blick behalten. Und wenn notwendig, auch gegen ihn vorgehen. Selbst, wenn ihm das Ärger mit seinem König einbringen würde.
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So, das wars erst einmal... Wie hat es euch gefallen?
Würde mich sehr über eure Gedanken, Meinungen, etc. in Form von Reviews oder PN freuen!
Liebe Grüße und noch ein schönes Wochenende, eure Julia
Hier kommt ein neues Kapitel!
Viel Spaß und ich freue mich auf eure Reviews!
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Gwaine war auf den Übungsplatz gegangen und machte dort mit der Armbrust ein paar Zielübungen. Doch so wirklich gelungen waren seine Schüsse heute nicht. Immer wieder musste er darüber nachdenken, worüber Merlin mit dem Königspaar wohl gerade sprach. Und der Ritter wollte doch selbst so dringend mit seinem guten Freund, seinem Bruder, reden.
„Ihr habt auch schonmal besser geschossen, Sir Gwaine.“ witzelte einer der anderen Ritter. Doch das ließ diesen kalt. Gwaine legte nur seine Armbrust weg und ging dann mit festem Schritt zurück ins Schloss. Sobald Merlin fertig war, würde er den Jüngeren beiseite ziehen und mit ihm sprechen. Doch kaum im Schlosshof angekommen, kam ihm zu seiner großen Überraschung Merlin schon auf der Treppe entgegen. „Merlin! Wir müssen reden!“ sprach Gwaine ihn sofort an und griff nach dessen Unterarm. „Ja, jetzt können wir reden. Wo sind Percival und Leon?“ zeigte sich Merlin nun endlich gesprächsbereit und sah sich nach den beiden andern um. „Ich weiß es nicht.“ entgegnete Gwaine schulterzuckend und schaute sich ebenfalls suchend nach den beiden anderen Rittern um. „Tja… Dann lass sie uns mal suchen gehen, Gwaine.“ schlug Merlin vor und die beiden gingen Seite an Seite los. Nach einer Weile wandte sich Gwaine an den jungen Zauberer. „Hast du eigentlich nochmal diese Rouva gesehen?“ erkundigte sich der Ritter wie nebenbei. Der Zauberer sah seinen Freund einen Moment fragend an. „Sie ist kurz nach Morganas Hinrichtung wieder nach Hause zurückgekehrt.“ erklärte Merlin.
Ein genauerer Blick auf seinen guten Freund verriet Merlin, dass dem Ritter die junge Frau nicht kalt gelassen hatte. Doch das war einfach unmöglich, wenn Merlin bedachte, wer Rouva wirklich war. Aber das würde und konnte er niemals jemanden erzählen. Nicht Gwaine! Nicht Arthur! Nicht Gwen! Nicht einmal Gaius! „Es hätte nicht funktioniert, Gwaine. Ihr beide lebt einfach zu unterschiedliche Leben.“ versuchte Merlin, den Ritter von seinen aufkeimenden Gefühlen abzulenken. „Du findest schon noch die Frau fürs Leben.“ fügte er noch tröstend hinzu und klopfte dem Ritter auf die Schulter. Gwaine quittierte dies nur mit einem Schulterzucken. Und im nächsten Augenblick lächelte der Schwarzhaarige auch schon wieder. Merlin lächelte zurück.
Und so liefen sie durch das Schloss auf der Suche nach Percival und Leon.
Als die beiden dann schließlich an den Obstwiesen hinter dem Schloss ankamen, wurden sie endlich fündig. Die beiden Gesuchten saßen an einem Apfelbaum und schienen in den Himmel zu schauen. Gwaine und Merlin liefen auf den Baum zu. Es dauerte nicht lange, bis sich Percival umdrehte und ihnen zuwinkte. „Können wir reden?“ fragte Merlin hoffnungsvoll die beiden Ritter und setzte sich in das grüne Gras ohne eine Antwort abzuwarten. „Dann lass mal hören, Merlin.“ forderte Percival neugierig. Leon wirkte doch eher skeptisch. Und Gwaine wirkte recht entspannt.
Noch einmal schloss Merlin seine Augen, atmete tief ein und aus, sammelte noch einmal seine Kraft und hoffte auf das Beste. Immerhin waren diese Männer seine Freunde! Aber würden sie ihn immer noch als Freund sehen, wenn er ihnen jetzt die Wahrheit erzählen würde? „Ja!“ war die Antwort, welche der junge Zauberer tief in sich hörte.
„Bevor ich euch alles erzähle, möchte ich euch noch sagen, dass ich jeden Einzelnen von euch sehr schätze und respektiere. Ihr seid meine Freunde. Und ich hoffe, dass das was ich euch jetzt erzähle, nichts daran ändert, wie ihr mich seht.“ sagte der junge Zauberer ernst und schaute dabei jedem der Ritter entschlossen ins Gesicht. „Wir schätzen dich auch sehr, Merlin.“ entgegnete Gwaine und klopfte ihm auf die Schulter. Dankend nickte der junge Mann ihm zu. Dann sah er wieder auf Leon und Percival. Während Letzterer einen eher neugierigen Blick hatte, schien es Merlin, dass Leon ihn mit großer Skepsis betrachtete. Ahnte er vielleicht etwas, fragte sich Merlin.
Noch ein letztes Mal atmete er durch. „Ich bin ein Zauberer und Drachenmeister und wurde auserwählt, Arthur und Camelot zu beschützen.“ begann er. „Meine Magie hatte ich schon als Säugling. Von klein auf hat mir meine Mutter eindringlich klar gemacht, dass ich meine Gabe verstecken müsse, weil es ansonsten zu gefährlich für mich wäre. Dennoch erzählte ich meinem Besten Freund, Will, von meinen Kräften. Und gelegentlich benutzte ich sie auch. Als meine Mutter dies erfuhr, schickte sie mich hierher nach Camelot. Zu Gaius. Er lehrte mich den verantwortungsvollen Umgang mit meiner Magie und wurde zu einem meiner Mentoren.“ fuhr er mit seiner Erklärung fort. „Einer deiner Mentoren? Wie viele hast du denn?“ fragte Gwaine. „Ernsthaft?“ rief Leon empört aus. „Das ist es, was Euch interessiert?“ fuhr er lautstark fort. „Beruhigt Euch, Leon.“ beschwichtigte Percival seinen Kameraden. „Lasst Merlin aussprechen.“ fügte er noch hinzu.
„Ich werde all Eure Fragen beantworten. Aber bitte lasst mich zuerst aussprechen.“ bat dann Merlin. Eher widerwillig stimmte Leon zu. Dann sprach der junge Zauberer weiter, berichtete von seiner Ankunft in Camelot, wie er Arthurs Diener wurde und von den zahlreichen Abenteuern. Auch über das tragische Schicksal von Lancelot sprach er. „Ich wusste es!“ rief Percival aus. „Ich hatte damals sofort ein merkwürdiges Gefühl, als er auftauchte. Er war anders als sonst. Aber ich habe es ignoriert.“ fuhr er fort. „Ich habe es zuerst auch nicht bemerkt. Zu sehr habe ich mich über seine Rückkehr gefreut. Doch als wir dann auf die Magie zu sprechen kamen, und Lancelot nichts wusste, war mir klar, dass da etwas nicht stimmte.“ beschwichtigte Merlin Percival. Dieser nickte nur. „Habe ich das jetzt richtig verstanden? Der Drache, der jahrelang unter dem Schloss gefangen gehalten wurde und uns angegriffen hat, hat dir auch geholfen, Camelot zu retten?“ fragte Leon. „Ja, das hat Kilgharra getan.“ antwortete Merlin. „Kilgharra? Die Biester haben Namen?“ rief Leon erregt aus. „Ja, die Drachen bekommen ihre Namen von dem Drachenmeister verliehen, der sie aus dem Ei schlüpfen lässt.“ erklärte Merlin ruhig. „Und warum hat dir der Drache geholfen? Wenn Camelot gefallen wäre, hätte ihm das doch genützt. Ist es, weil du ein Drachenmeister bist?“ fragte Leon weiter. Gwaine und Percival lauschten dem Gespräch, oder vielmehr dem Wortgefecht zwischen dem Ritter und Arthurs ehemaligen Diener. „Nein, anfangs wusste ich ja noch nichts von dieser Gabe. Erst später. Als ich erfuhr, wer mein Vater war. Und nach dessen Tod habe ich dann seine Gabe geerbt. Ich schätze, er hat mir geholfen, weil wir beide Wesen der Alten Religion sind und uns die Magie miteinander verbindet. Vielleicht hat er es auch geahnt, dass ich ein Drachenmeister bin? Ich weiß es nicht.“ erläuterte Merlin. Bei dem Gedanken an seinen verstorbenen Vater wurde der junge Mann sehr traurig.
Doch für die trüben Gedanken blieb dem Zauberer keine Zeit. „Und wie hast du jetzt Arthur gerettet? Nach der Schlacht seid ihr zwei einfach verschwunden. Nur, um ein paar Tage später wiederaufzutauchen. Und dir ging es echt nicht gut.“ wollte Gwaine jetzt wissen. Und auch Leon und Percival waren gespannt auf diese Erklärung. „Du warst so blass wie damals, als die Dorrocka dich erwischt hatten.“ fügte Percival hinzu und man konnte deutlich die Sorge des großgewachsenen Mannes heraushören. Percival war einfach ein sehr fürsorglicher und einfühlsamer Mensch. Und das schätzten alle anderen sehr an ihm. Bei dem Gedanken an diese Erfahrung fröstelte es die vier Männer. „Ich brachte Arthur zu einem besonderen Ort. Einen Ort der Alten Religion.“ begann Merlin. „Dort rief ich ein Magisches Volk an, um sie zu bitten, Arthurs Leben zu retten. Ich bin zwar mächtig, aber die Verletzung des Königs wurde mit einer magischen Waffe zugefügt. Das überstieg selbst meine Macht.“ fuhr er fort. „Und da Arthur noch am Leben ist, haben sie es wohl auch getan. Aber zu welchem Preis?“ fragte Percival. „Ja, welchen Preis musstest du zahlen Merlin?“ fragte nun auch Gwaine. Man konnte deutlich seine Sorge um das Wohl des jungen Schwarzhaarigen im Gesicht des Ritters erkennen. Ebenso bei Percival und Leon. Der Zauberer schüttelte jedoch den Kopf. „Nein, meine Bitte, Arthurs Leben zu retten, wurde abgelehnt. Ich bot ihnen alles Mögliche an. Mein Leben, meine Magie. Doch sie weigerten sich. Verzweifelt habe ich dann jeden Heilzauber, den ich kenne, ausprobiert.“ berichtete Merlin und seufzte. „Und irgendeiner hat dann wohl doch noch funktioniert. Ich erinnere mich nicht mehr. Erst bei Morganas Hinrichtung wachte ich wieder auf.“ fuhr er fort. „Warum hat dieses Volk sich geweigert?“ fragte Gwaine verwundert und sprach damit auch die Gedanken seiner beiden Kameraden aus. „Ich weiß es nicht.“ gab Merlin mit einem Schulterzucken zurück.
Doch das war gelogen. Merlin kannte den Grund dafür sehr wohl. Doch auch dieses Geheimnis würde er niemals jemandem erzählen. Er würde wohl viele Geheimnisse mit ins Grab nehmen.
„Das ist doch wirklich verrückt…“ murmelte Leon. „Wer weiß noch, dass du ein Zauberer bist?“ fragte er dann direkt. „Meine Mutter, Gaius, Lancelot, Will, … und auch Mordred wusste es. Und der erzählte es dann Morgana.“ antwortete Merlin. „Woher wusste es Mordred?“ wollte Leon wissen. „Er hat es gespürt… Weil er ein Druide war.“ erklärte Merlin. „Ein Druide?“ fragten die anderen verwundert. Damit hatten sie nicht gerechnet. Zwar hatte Mordred erzählt, dass er bei den Druiden aufgewachsen war, aber er hatte nie erwähnt, dass er zaubern konnte. Wohl aus Selbstschutz.
Es dämmerte bereits und ein Unwetter zog auf, wie Percival mit einem Blick gen Himmel feststellte. Daher gingen die vier Männer ins Schloss zurück. Die drei Ritter mussten das eben gehörte auch erst einmal verarbeiten. Doch plötzlich fiel Gwaine ein, dass er ja noch mit Merlin sprechen wollte. Sofort lief er zu ihm. Als er ihn fand, kauerte dieser regungslos in einer Ecke. Er zitterte am ganzen Leib und murmelte etwas vor sich hin. Gwaine versuchte ihn zu erreichen. Er rüttelte und schüttelte ihn. Erst sanft, dann fester. Doch ohne Erfolg. Einzig seine weit aufgerissenen Augen, welche nach oben verdreht waren, wiesen darauf hin, dass mit Merlin irgendwas geschah.
Es dauerte ein paar Augenblicke, bis der junge Mann wieder ansprechbar war. Doch er wirkte völlig erschöpft und entkräftet. So beschloss Gwaine, seinen Freund erst einmal zu Gaius zu bringen. Dies gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht. Aber schlussendlich schaffte es der bärtige Ritter. Gaius war doch sehr verwundert über den Zustand seines Ziehsohnes. „Was ist passiert, Gwaine?“ wollte er wissen. „Als ich Merlin fand, kauerte er in einer Ecke, zitterte und murmelte etwas unverständliches vor sich hin. Seine Augen waren weit aufgerissen und verdreht. Das sah wirklich sehr merkwürdig aus.“ schilderte Gwaine. „Ist so etwas schon einmal passiert?“ fragte er dann noch besorgt. „Nein, so etwas ist Merlin noch nie passiert. Allerdings… Dieses Verhalten… Das habe ich als junger Mann schon einmal beobachtet.“ sagte Gaius und überlegte. „Was ist damals geschehen?“ wollte Gwaine wissen. Der Medicus schaute den Ritter mit einem Blick an, den dieser nicht wirklich deuten konnte. „Es handelte sich damals um einen Seher.“ sprach er leise. „Merlin hat Leon, Percival und mir gerade alles erzählt. Dass er ein Drachenmeister und Zauberer ist. Und er hat erzählt, dass er mächtig ist. Aber er hat nicht erwähnt, dass er auch die Gabe des Sehens hat.“ erklärte Gwaine. „Das ist wohl neu.“ sagte Gaius und schien sichtlich erleichtert. Doch es blieb die Frage, was Merlin gesehen hatte.
Bis spät in die Nacht wachten Gwaine und Gaius über Merlin. Immer wieder sah der Eine zum anderen. So, als ob sie eine Frage stellen wollten, sich aber nicht trauten. Und dann, in den frühen Morgenstunden erwachte Merlin endlich wieder. Gaius und Gwaine waren sehr erleichtert. „Was ist geschehen?“ fragte Gaius. „Leon… Er wurde getötet.“ flüsterte Merlin mit leiser und zittriger Stimme. Erschrocken blickten Gwaine und Gaius einander an. „Von wem? Wer hat Leon getötet?“ fragte der Ritter sofort. Doch Merlin konnte nur den mit Tränen in den Augen den Kopf schütteln. Zu sehr hatten ihn die Bilder geschockt.
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Lange hatte Leon überlegt, die ganze Nacht eigentlich. Aber er war nun einmal als Ritter von Camelot für die Sicherheit dieses Königreiches verantwortlich. Also sah er es auch als seine Pflicht an, den König zu warnen. Auch wenn Leon Merlin schon viele Jahre kannte, hieß das nicht, dass er diesem nun nach dessen Geständnis auch noch immer uneingeschränkt vertraute. Man hatte es doch bei Morgana gesehen, wie sie nach all den Jahren Camelot in den Rücken gefallen war. Was, wenn Merlin eines Tages auch diesen Schritt gehen würde? Er hatte gegenüber dem König und der Königin ja selbst geäußert, dass er durchaus die Macht gehabt hätte, Uther zu stürzen. Entschlossen, seinem König ehrlich seine Meinung über den Mann, der ihm seit Jahren diente, mitzuteilen, marschierte Leon zu den königlichen Gemächern, klopfte an und wartete.
George öffnete. „Guten Morgen Sir Leon. Wenn ihr den König zu sprechen wünscht, dieser schläft noch.“ erklärte der Diener sachlich. „Richte ihm bitte aus, dass ich ihn dringend sprechen muss. Es ist wirklich sehr wichtig.“ sprach Leon sehr eindringlich. „Natürlich Sir Leon.“ gab George zurück, verneigte sich kurz und schloss leise wieder die Tür. Der Ritter starrte noch einen Moment auf das dunkle Holz, ehe er sich abwand und ging. Hoffentlich nahm Arthur seine Warnungen ernst. Denn wenn er es nicht tun würde, befürchtete Leon einen großen Konflikt. Arthur schien Merlin ja nach wie vor zu vertrauen. Aber was, wenn Merlin dieses Vertrauen ausnutzen würde? Was wenn sich Merlin eines Tages gegen Camelot stellen würde? Oh, darüber wollte Leon lieber nicht nachdenken! Der Ritter lief gerade um eine Ecke, als Gwaine in ihn reinrannte. Erschrocken wichen beide zurück. „Was ist…?“ fragte Leon. „Ihr seid in Gefahr!“ schrie es Gwaine heraus. „Wie bitte?“ fragte Leon irritiert. „Merlin, er hatte eine Vision, in der er Euren Tod gesehen hat. Jemand wird Euch ermorden, Leon.“ erklärte Gwaine völlig ausser Atem. Zweifelnd sah er sein Gegenüber an. „Was soll das Gwaine? Das ist doch Unsinn!“ tat Leon die Warnung ab und ging in Richtung Waffenkammer. Doch Gwaine folgte ihm und redete immer weiter auf ihn ein.
Leon wollte doch eigentlich noch ein paar seiner täglichen Aufgaben erledigen, ehe er mit dem König über Merlin sprach. Doch durch Gwaine dauerte das Ganze sehr viel länger. Länger, als Leon es gedacht hätte. Aber dann, am Mittag kam Arthur endlich auf ihn zu. „Leon, Ihr wolltet mit mir sprechen? Worum geht es denn?“ fragte der König. „Es geht um Merlin. Ich… Ich weiß, dass er Euer tiefstes Vertrauen genießt. Jedoch bin ich der Auffassung, dass wir vorsichtig sein sollten. Merlin hat große Macht. Das hat er Euch gegenüber selbst eingestanden. Er verfügt über eine Macht, die er gegen Camelot und gegen Euch einsetzen könnte.“ sprach Leon seine Sorgen aus. Arthur sah seinen langjährigen, treuen Gefolgsmann an. Und man konnte deutlich im Gesicht des jungen Königs erkennen, dass dieser gründlich über die Worte des Ritters nachdachte. „Ich verstehe Eure Sorge, Leon. Nach allem, was wir in den letzten Jahren erlebt und durchgemacht haben, könnte man durchaus auf diesen Gedanken kommen. Aber Merlin ist ein ebenso loyaler Diener Camelots wie Gaius oder Percival oder Ihr es seid. Merlin wurde geboren, um mich zu beschützen, mir und Camelot zu dienen, und mir dabei zu helfen, eine gute und gerechte Welt zu erschaffen, in der alle Menschen gleichbehandelt werden.“ sagte Arthur mit voller Überzeugung. Und unter anderen Umständen hätte Leon auch sofort seinem König zugestimmt. Aber diesmal nicht. „Es tut mir leid, Sire. Aber meine Zweifel bleiben!“ erklärte der Ritter schlossen. „In Ordnung. Aber Ihr werdet sehen, dass Merlin stets nur das Wohl Camelots im Sinn hat.“ entgegnete Arthur, klopfte Leon auf die Schulter und ging wieder. Doch der Ritter konnte darüber nur den Kopf schütteln.
Er würde Merlin weiterhin im Blick behalten. Und wenn notwendig, auch gegen ihn vorgehen. Selbst, wenn ihm das Ärger mit seinem König einbringen würde.
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Liebe Grüße und noch ein schönes Wochenende, eure Julia