Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

König Narr (Der heidnische Aspekt #1)

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
Guy of Gisburne Robert de Rainault der Sheriff of Nottingham Robin of Loxley / Robert of Huntingdon William Scathlock "Will Scarlett"
29.12.2022
29.12.2022
1
2.808
 
Alle Kapitel
noch keine Reviews
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
 
 
 
29.12.2022 2.808
 
Als das Jahr 1201 Anno Domini sich dem Ende zuneigte, ging Sir Guy of Gisburne davon aus, dass die Weihnachtstage auf exakt die gleiche Art und Weise verlaufen würden wie in jedem Jahr zuvor, seitdem er seinen Dienst bei Abt Hugo angetreten hatte. Was nichts anderes bedeutete, dass der Ritter sich in dieser Zeit des Jahres mit den Schrullen der Brüder de Rainault herumplagen musste, was es ihm nicht ermöglichte diese Tage zu genießen. Genaugenommen war er nicht der einzige, dem dieses Fest vermiest wurde, aber die anderen interessierten Gisburne nicht wirklich, mal abgesehen davon, dass er damit beschäftigt war sich daran zu erinnern, wie beim Earl of Gloucester gefeiert wurde, was ihn regelmäßig dazu brachte, sich selbst zu bedauern.
Da hatte er allerdings noch nicht die geringste Ahnung, dass es in diesem Winter anders ablaufen sollte, aber noch viele Jahre später konnte Gisburne nicht leugnen, in dem Jahr die besten Weihnachten seines Lebens gefeiert zu haben. Und selbst wenn er sich in dieser Hinsicht vielleicht irrte, weil er sich nicht mehr wirklich an die Feiern erinnern konnte, als er noch ganz klein war, dann waren es sicherlich die interessantesten, auch wenn es zu Beginn nicht im Geringsten danach ausgesehen hatte.
„Wenn ich noch von irgendjemandem die Worte „alte Traditionen“ als Entschuldigung dafür höre, die Arbeit zu vernachlässigen“, ereiferte sich der Sheriff, „dann werde ich hier ein Blutbad anrichten.“ Er schnappte sich den Krug mit dem Gewürzwein, der gerade erst erhitzt worden war, füllte seinen Becher bis zum Rand und stürzte das Getränk dann herunter. Gisburne war sich sicher, dies habe nicht nur etwas damit zu tun, dass es in der Großen Halle der Burg in dieser Jahreszeit immer kalt war.
„Jedes Jahr ist es dasselbe. Sobald die Weihnachtstage näher rücken, benehmen sich alle hier in der Burg als hätten sie den Verstand verloren.“ Er goss sich erneut Wein ein und stürzte auch den Inhalt dieses Bechers in einem Zug hinunter, bevor er seinem Ärger weiter Luft machte. „Von mir einmal abgesehen. Und vielleicht meinem Bruder.“ Er verzog angewidert das Gesicht.
Gisburne hätte auch liebend gern das Gesicht verzogen, aber er wusste, was der Sheriff dann von sich geben würde. ‚Hört auf Grimassen zu schneiden, Ihr sehr aus wie ein Idiot‘, wäre wahrscheinlich noch das freundlichste, was er zu hören bekommen würde. Obwohl er der Meinung war, nicht er wäre es, der einen idiotischen Eindruck machte, denn in dieser Zeit des Jahres verwandelte sich die Burg jedes Mal in ein Tollhaus und die Ursache dafür waren ganz bestimmt Robert und Hugo de Rainault. Zumindest war der Ritter davon überzeugt. Aber das nutzte ihm natürlich nichts, denn auch wenn er die Gründe kannte, war er nicht in der Lage etwas dagegen zu unternehmen. Schließlich hatten die beiden Männer hier das Sagen – auch wenn der Sheriff dies seinem Bruder offiziell nicht zubilligen würde – und kamen daher jedes Jahr mit ihrem Verhalten durch. Dies hatte sich bereits in Gisburnes erstem Jahr in Nottinghamshire nicht anders dargestellt.
Der Sheriff hatte mal wieder ein Gespräch zwischen mehreren Dienern überhört, wobei diese es ganz bestimmt inzwischen bereuten, nicht besser darauf geachtet zu haben, wer in der Nähe war, denn de Rainault hatte sie die Peitsche spüren lassen. Obwohl die Sachsen es eigentlich hätten besser wissen müssen – sie arbeiteten schließlich nicht erst seit gestern in der Burg – hatten sie darüber gesprochen, wie das Verbot des Sheriffs umgangen werden könnte, die alten Weihnachtstraditionen betreffend. Was de Rainault daran vor allem störte, war der Wunsch der Menschen einen König Narr zu wählen, der dann an den Weihnachtstagen die Burg regierte. Für den Ritter war es kein Wunder, dass dieses Vorhaben den Sheriff derart in Rage versetzte, denn dessen Meinung nach durfte es außer ihm selbst niemanden geben, der hier das Sagen hatte. Noch nicht einmal im Spaß und für nur wenige Tage. Dies betrachtete er als Verrat. Und dementsprechend benahm er sich.
Während de Rainault sich ereiferte, versuchte Gisburne sich mit Erinnerungen an Gloucester abzulenken. Der Earl hatte nie ein Problem darin gesehen den alten Traditionen zu folgen und daher war jedes Jahr unter den Bediensteten jemand ausgelost worden, der als König Narr die Burg für ein paar Tage regierte, auch wenn dies regelmäßig zu allerlei Blödsinn führte. Alle hatten ihren Spaß gehabt und sich köstlich amüsiert. Niemand hatte sich in seiner Ehre bedroht gefühlt oder den anderen den Spaß verdorben. Das Schlimmste, was einem hatte geschehen können, war Opfer eines Streiches zu werden, auch wenn der Ritter zugeben musste, dass diese manchmal ziemlich grob ausfallen konnten. Für manche hatten sich in dieser Zeit sogar Wünsche erfüllt und unter denen befand sich auch ein vaterloser Bastard, selbst wenn diese Tatsache niemandem außer ihm selbst bekannt war.
Darüber hinaus war der Earl auch nicht kniepig, was Essen und Trinken anging, daher konnte mit Fug und Recht behauptet werden, die Weihnachtstage auf Gloucester wären eine gute Zeit und Gisburne hatte es immer bedauert die Feier in den Jahren verpasst zu haben, als er sich mit Sir Geoffrey auf dem Kontinent aufgehalten hatte. Und nach seiner Rückkehr …
Danach war es nie mehr so wie zuvor. Wünsche wurden nun ganz gewiss nicht mehr erfüllt. Das Essen war auch nicht besser – oder mehr - als das restliche Jahr über – es sei denn, wichtige Gäste machten ihre Aufwartung - nur der gewürzte Wein floss in großen Mengen. Davon machte Gisburne dann auch fleißig Gebrauch, denn ansonsten wäre er in diesem Tollhaus sicherlich verrückt geworden.
Je näher die Feiertage rückten, desto verletzender wurden die Ausbrüche des Sheriffs.
„Wenn ich wollte, dass die Burg von einem Narren regiert wird, dann würde ich Euch wählen, Gisburne. Ihr seht also, ich brauche keinen Diener, der den König Narr gibt!“ Dann gab de Rainault das von sich, was er als Lachen bezeichnete – und von dem er erwartete, dass alle anderen es auch so sahen – bevor er weitere Beleidigungen – größtenteils gegen seinen ersten Ritter – äußerte. Und jedes Mal wieder musste Gisburne das über sich ergehen lassen, denn er hatte keine Möglichkeit, etwas dagegen zu unternehmen. Er war nicht in der Lage, das zu stoppen und damit war er auch nicht in der Lage, die Weihnachtstage zu genießen. Noch nicht einmal allein in seiner kargen Kammer, denn der Sheriff ließ ihm keine Ruhe. Er wollte, dass der Ritter ihm Gesellschaft leistete, als fürchtete er, Sir Guy könne heimlich Spaß haben. Oder einen Wunsch erfüllt bekommen.
Aber Gisburne hatte sich schon lange abgewöhnt, sich etwas zu wünschen. Das war seiner Meinung nach auch durchaus in Ordnung, denn schließlich war er kein Kind mehr. Nur manchmal kam ihm der Gedanke, dass er – hätte er doch einmal einen Wunsch frei – gerne die Feiertage ohne den Sheriff und den Abt verbringen könnte. In dem Fall würde er auf alles andere verzichten und sich mit allem abfinden. Aber er hatte keine Hoffnung, dass dies tatsächlich eintreten könnte, da war es sogar wahrscheinlicher, dass er einmal siegreich gegen Hood bleiben würde.
Um der schrecklichen Stimmung in der Burg zu entkommen war der Ritter sogar bereit, selbst im Winter durch die Grafschaft zu reiten, bedeutete dies doch, dass er während dieser Zeit die Visage des Sheriffs, aber vor allem dessen bissige und beleidigende Bemerkungen nicht ertragen musste. Dafür war Gisburne sogar bereit die Unbill schlechten Wetters in Kauf zu nehmen, zumal die Gefahr Hood zu begegnen zu vernachlässigen war. Der Gesetzlose war nicht so verrückt sich in den Schnee hinauszubegeben, wenn er davon ausgehen musste, dass sich sonst niemand auf die Straßen wagte und es somit keinen gab, den er ausrauben konnte. Daher war es zu keiner Zeit gefahrloser Sherwood zu durchqueren als im Winter, wenn Schnee fiel.
Vielleicht war es aber trotzdem ziemlich idiotisch, am Tag vor Weihnachten den Wald zu durchqueren, allerdings ging dieser Gedanke dem Ritter erst dann durch den Kopf, als direkt vor ihm ein kapitaler Hirsch – ein wunderbares Tier, über das er sich sicherlich während einer Jagd ziemlich gefreut hätte – die Straße querte und sein Pferd scheuen ließ. Es war eigentlich nicht Furys Art seinen Reiter im Stich zu lassen, aber vielleicht hatte auch der Hengst sich von der friedlichen Stille des winterlichen Waldes einlullen lassen. Was immer aber auch die Ursache war, der Ritter landete auf jeden Fall ziemlich unsanft auf der Straße, womit er auf keinem Fall gerechnet hatte, denn er schwelgte gerade wieder in Gedanken an Gloucester. Er konnte nur von Glück sagen, sich in einer Schneewehe wiederzufinden, denn ansonsten hätte er sich durchaus ernsthaft verletzen können.
Dies änderte aber nichts daran, dass sein Pferd sich davon gemacht hatte und der Ritter sich somit allein im Wald wiederfand. Nachdem er sich vergewissert hatte, sich tatsächlich nichts getan zu haben – für diese Überprüfung verwendete er nicht zu viel Zeit, weil ihm sehr schnell ziemlich kalt geworden war – rappelte er sich langsam wieder auf und empfand es als gut, sich bewegen zu können. Noch besser war ohne Probleme erkennen zu können, wohin er sich bewegen musste, denn Fury hatte eine unübersehbare Spur hinterlassen. Leider dauerte es nicht lange, bis dem Ritter aufging, dass das Tier nicht nach wenigen Schritten wieder stehengeblieben war, was er eigentlich hätte tun sollen. Offenbar hatte ihn der Hirsch ziemlich erschreckt und daher blieb dem Ritter nichts anderes übrig, als seiner Spur zu folgen.
Gisburne war später nicht in der Lage zu sagen, wie lange er der Spur seines Pferdes zwischen den Bäumen hindurch folgen musste, nur dass es sich um einen längeren Zeitraum handelte, in dem ihm klar wurde, dass er nicht der Jahreszeit entsprechend gekleidet war. Vor allem hatte er Probleme mit seinen Füßen bekommen, die schnell kalt geworden waren. Aber es würde ihm nichts nützen, sich darüber zu beschweren, denn inzwischen war ihm auch aufgegangen, dass er nicht nur allein im Wald unterwegs war, sondern auch keine Vorstellung davon hatte, wo er sich befand. Was ebenfalls bedeutete, dass er nicht wusste, wie er wieder aus Sherwood herausfinden konnte. Da war es auch nicht weiter verwunderlich, dass er kein Auge für die Schönheiten des frostigen Waldes hatte.
Irgendwann kam ihm dann sogar der Gedanke, dass ihm sein Wünsch, dieses Jahr Weihnachten ohne den Sheriff und den Abt verbringen zu können, jetzt vielleicht doch noch erfüllt werden würde. Er musste allerdings auch zugeben, dass er sich nicht vorgestellt hatte, dies könne wahr werden, in dem er durch den Wald irrte. Er wusste aber, er müsse bald eine Lösung für diese Situation finden, wenn er hier nicht Gefahr laufen wollte zu erfrieren. Obwohl ihn das durchaus von seinen Problemen befreien würde. Allerdings strebte er ein solches Ergebnis auf keinen Fall an, trotzdem war alles, was er tun konnte, sich vorzunehmen sich im nächsten Jahr nichts mehr zu wünschen.
Gerade hatte er sich zu diesem wenig hilfreichen Entschluss durchgerungen, als er – etwas unerwartet – auf eine Lichtung hinaustrat. Aber er machte nur einige wenige weitere Schritte, denn hier vor ihm stand Fury und schaute ihn an, als trüge er keinerlei Schuld daran, dass er den halben Wald hatte durchqueren müssen, mal abgesehen davon nicht zu wissen, wo er sich befand.
Dann setzte er sich aber doch in Bewegung und während er sich langsam dem Hengst näherte, kam ihm der Gedanke, es wäre das Sinnvollste, sich jetzt einen Platz zu suchen, an dem er ein Feuer entzünden konnte. Er hatte sich schon vor einiger Zeit angewöhnt immer einige Vorräte dabei zu haben, aber diese Vorsichtsmaßnahme hätte ihm nichts genutzt, hätte er Fury nicht eingeholt, denn diese Dinge befanden sich natürlich in einer der Satteltaschen. Dieses Problem hatte er aber zumindest schon mal gelöst.
Der Ritter musterte seine Umgebung, um herauszufinden, ob es hier einen geschützten Platz gab, der ihm Unterschlupf bieten konnte, aber er musste schnell feststellen, dass es nach den Schneefällen der letzten Tage schwierig für ihn war etwas zu erkennen. Dies lag allerdings auch daran, dass er nicht sonderlich geübt darin war sich im Wald zurechtzufinden, aber selbst ihm konnte nicht entgehen, dass die Lichtung nicht auf allen Seiten von Bäumen umringt war, was ihm in seiner Situation allerdings Hoffnung gab. Es war nämlich durchaus davon auszugehen, dass es in den Felsen, die an dieser Stelle im Wald relativ hoch aufragten, zumindest einige Spalten gab, die ihm Schutz bieten konnten. Wenn er viel Glück hatte – er wollte sich nicht darauf verlassen – konnte er vielleicht sogar eine Höhle entdecken, die groß genug für ihn und Fury war. Dies würde er dann als eine angenehme Überraschung an Weihnachten ansehen, denn es würde ihm die Gelegenheit bieten etwas Zeit ohne den Sheriff oder den Abt zu verbringen.
Und dann ereignete sich dieses Weihnachtswunder tatsächlich, denn er fand die Höhle, die ihm Schutz vor dem Wetter bieten konnte. Er hatte diese aber auch nicht zu früh entdeckt, denn es hatte in der Zwischenzeit wieder angefangen zu schneien und der Gedanke, dem ausgesetzt zu sein, hatte ihn ganz bestimmt nicht mit Freude erfüllt, weil der Ritter ziemlich fror. Daher hoffte er jetzt nur, es werde ihm gelingen, ziemlich rasch ein Feuer zu entfachen.
Aber wie schon so oft in seinem Leben musste Gisburne feststellen, dass Glück nicht etwas war, was ihm zur Verfügung stand, denn als er die Höhle betrat, konnte ihm nicht entgehen, dass er ein – weiteres – Problem hatte, weil im Inneren bereits ein Feuer loderte. In einem anderen Zusammenhang wäre das sicherlich ein Grund zur Freude, weil es bedeutete, er könne sich sofort aufwärmen, aber er hatte auch die Personen sofort erkannt, die sich hier aufhielten und die waren eher ein Grund zur Verzweiflung. Es handelte sich nämlich um Hood und dessen Bande.
Die Gesetzlosen hatten ganz offensichtlich nicht damit gerechnet, dass sie bei diesem Wetter von jemandem überrascht werden würden, denn sie waren mit allem Möglichen beschäftigt, aber nicht damit, auf den Eingang der Höhle zu achten, von Hood selbst einmal abgesehen, dessen Kopf hochgegangen war, als er des Schattens ansichtig wurde, der die Sicht auf den fallenden Schnee verdeckte.
Es war nicht zu sagen, wer von den beiden erstaunter war, der Ritter oder der Gesetzlose. Gisburne starrte die Männer – und die eine Frau – an, die es sich auf und unter Fellen bequem gemacht hatten, während sie sich dem Essen und dem Trinken widmeten. Hood wiederum hatte die Augen weitaufgerissen und konnte seinen Blick offenbar nicht von der schneebedeckten Erscheinung abwenden, die so unerwartet aufgetaucht war. Auf seinem Gesicht war allerdings nur Überraschung und keine Bestürzung zu sehen, wahrscheinlich weil er nicht sofort erkannt hatte, wer der Besucher war. Dann aber huschte sein Blick über den Mann hinweg zu dem größeren Schatten hinter ihm und in dem Moment ging ihm auf, um wen es sich handelte. Er riss den Mund auf, vielleicht um seine Freunde zu warnen, aber er bekam keinen Ton heraus.
Scarlet, der gerade damit beschäftigt war einen Rest Met aus einem Krug in sich hineinzuschütten, war genauso wenig wie den anderen aufgefallen, dass die Bande nicht mehr allein war. Aber als er sich in Richtung von Robin wandte, um sich den nächsten Krug zu greifen, wurde er des Mannes ansichtig, der immer noch im Eingang zur Höhle ausharrte. Da er aber auf der anderen Seite des Feuers saß, war er nur in der Lage einen Umriss zu erkennen.
„Was für‘n Narr is bei Schnee unnerwegs“, nuschelte er, während er gleichzeitig versuchte, sich zu erheben. Weil der Krug, den er gerade geleert hatte, aber nicht sein erster an diesem Tag war – natürlich einzig aus dem Grund, weil er die Höhle nicht verlassen musste – blieb es bei einem Versuch.
Seine Worte brachten den unverhofften Besuch zum Lachen – was keinen mehr überraschte, als diesen selbst - und dies reichte aus, um allen Anwesenden sofort klarzumachen, wer sie da aufsuchte. Keiner von ihnen schien seine Überraschung allerdings so schnell überwinden zu können, um als erster etwas zu sagen. Noch nicht einmal Loxley selbst, der ansonsten nie auf den Mund gefallen war und ja auch schon einige Augenblicke länger gewusst hatte, wer vor ihm stand.
Den Ritter allerdings hatten Wills Worte an eine bestimmte Bemerkung des Sheriffs erinnert, die dieser vor einigen Tagen getan hatte. Dies hatte ihn zum Lachen gebracht und dies gab ihm auch die Idee für seine Antwort ein.
„Es ist König Narr, Gesetzloser“, gab er von sich, denn in diesem Moment war ihm klar, dass er nichts mehr zu verlieren hatte. „Und er ist gekommen, die bestehende Ordnung auf den Kopf zu stellen. Er ist gekommen, gemäß den alten Traditionen an diesen Tagen statt des Königs von Sherwood zu herrschen. Er ist aber auch gekommen, sich von euch seine Wünsche erfüllen zu lassen.“
Seine Worte waren gewiss nicht dazu angetan, den anderen ihre Stimme zurückzugeben. Diese Erkenntnis brachte ihn dann erneut zum Lachen und diesmal klang es auch nicht mehr so hysterisch wie zuvor. Und dann machte er einige Schritte in Richtung Feuer und brachte nun auch Fury in die Höhle.
Gleichzeitig ging ihm durch den Kopf, dass dies endlich mal ein Weihnachten sein würde, an dem er sich nicht mit den de Rainaults abplagen musste. Was könnte es Schöneres geben, als endlich mal einen Weihnachtswunsch erfüllt zu bekommen?
Review schreiben
 
 
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast