Lost (in) Love
von Ririchiyo
Kurzbeschreibung
Nachdem Magnus von Alecs Treffen mit Camille erfahren hat, gehört die Beziehung der beiden eindeutig der Vergangenheit an, aber anfreunden kann Alec sich mit dem Gedanken deshalb noch lange nicht. Er wünschte nur, Magnus würde es auch etwas schwerer fallen, ihre guten Zeiten zu vergessen … // Malec, (vorübergehend Magnus/OC & Alec/OC); AU ab Ende von Band fünf
GeschichteRomance, Schmerz/Trost / P12 / MaleSlash
Alexander "Alec" Gideon Lightwood
Isabelle "Izzy" Sophia Lightwood
Jonathan Christopher "Jace" Herondale
Magnus Bane
OC (Own Character)
25.12.2022
12.03.2023
13
15.771
4
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Dieses Kapitel
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15.01.2023
1.266
4. Lüge
Alec weiß nicht, wann er entschieden hat, dass er selbst sich auch daran versuchen sollte, wieder jemanden zu treffen — vielleicht, als Izzy angefangen hat, ihm ständig von Bekannten zu erzählen, die perfekt zu Alec passen würden —, aber irgendwie hat er sich doch dazu bekommen.
Es hat fast ein Jahr gedauert, was ihm im Vergleich zu Magnus viel zu lange vorkommt, aber immerhin trauert er jetzt endlich nicht mehr Magnus nach oder wünscht sich ständig, dass der ihn zurücknehmen würde … was nicht stimmt, Alec würde immer noch alles dafür geben, dass das zwischen Magnus und ihm besser gelaufen wäre, aber diese neue Sache ist auch gut. Mindestens genauso gut, wie das, was er mit Magnus hatte. Oder nicht?
„Ich liebe dich“, sagt Brian, und Alec erwidert sein Lächeln und greift nach seiner Hand.
Vermutlich könnten Brian und er sogar besser sein, wenn Alec nicht immer noch an all das denken würde, was hätte sein können. Brian ist großartig. Er ist vom Aussehen her beinahe genauso langweilig wie Alec selbst, mit seiner schlichten Kleidung und den dunklen Haaren, das einzige nicht farblose an ihm die blau-grünen Augen, aber er ist freundlich und zuvorkommend und sie beide funktionieren perfekt zusammen.
Weil Brian versteht, dass Alecs Arbeit vorgeht, und Alec es andersherum auch versteht, und weil sie sich unterstützen können und Brian ihn genau in den richtigen Momenten doch dazu bringt, einmal etwas anderes zu tun — und das ohne ihn wie Jace in irgendwelche lebensgefährlichen Situationen zu bringen. Brian könnte nicht besser für ihn sein, und selbst Jace, der am Anfang gar nicht begeistert gewesen ist, dass Alec ausgerechnet jemanden anschleppt, der auch so vernünftig ist wie Alec selbst, hat nicht lange gebraucht, um sich für Alec zu freuen. Was nur ein weiteres Zeichen dafür ist, wie gut das alles ist, und trotzdem kommt Alec nicht umhin, sich wenigstens ein bisschen Glitzer an Brian zu wünschen.
Dabei hat Izzy ja sogar versucht, ihn mit Leuten zu verkuppeln, die auffälliger sind, aber keiner von ihnen hat Alec gefallen. Keiner von ihnen hat Alec so zum Lachen gebracht, wie Brian es tut, oder hat ihn so verstanden, also warum will er trotzdem weiterhin etwas anderes?
„Ich dich auch.“ Die Worte fühlen sich in seinem Mund bitter an. Wie Asche. Weil Brian perfekt ist, und großartig, und weil Alec ihn wirklich lieben sollte, er sollte das Flattern in seinem inneren Spüren, das Ziehen, wenn er nicht bei ihm ist, sollte ihn jede Minute vermissen, die sie sich nicht sehen, aber nichts davon ist der Fall.
Alec sollte ihn lieben, aber er kann nicht. Er sieht immer noch Magnus‘ Augen vor sich, wünscht sich dessen Lachen zurück, wann immer es Brians ist, das er stattdessen um sich hat, und möchte zu viel Glitzer um sich haben, obwohl es ihn stören würde. Das alles hier sollte echt sein, mindestens so echt wie die Sache davor, Brian hat nichts anderes verdient und Alec sollte ihn nicht anlügen, aber er tut es doch.
„Ich liebe dich auch“, wiederholt er und küsst Brian sogar.
Es ist ein Wunder, dass der die Asche von Alecs Lüge nicht schmecken kann, als ihre Lippen sich berühren, immerhin könnte Alec sie nicht einmal ausblenden, wenn er wollte, aber irgendwie bekommt Brian trotzdem nichts davon mit.
„Wie war dein Date?“ Jace sitzt mit einem viel zu breiten Grinsen auf der Treppe vom Institut und wartet auf ihn, als Alec wieder zurück kommt. „Warum hast du ihn nicht mitgebracht? Oder bist bei ihm? Endet so ein Date nicht normalerweise in einem Bett?“
Alec verdreht die Augen. „Ich werde nicht mit dir über mein Sexleben reden, das geht dich überhaupt nichts an.“
„Ja, schon klar, aber ihr wart essen, oder nicht? So richtig? Ich meine … das gehört doch dazu!“
„Brian und ich müssen morgen beide arbeiten.“
„Oh.“ Plötzlich klingt Jace mehr als gelangweilt. „Ich kann nicht glauben, dass zwei so öde Leute so glücklich zusammen sein können.“ Er schüttelt den Kopf. Dann runzelt er die Stirn. „Ihr seid doch glücklich, oder?“
Alec hört sich selbst lachen. „Warum sollten wir nicht glücklich sein?“
„Dann ist ja gut.“ Jace grinst wieder. „Ich hoffe, das Date war gut? Wo wart ihr Essen, hattest du Spaß?“
Alec kann die Asche schon wieder schmecken, spürt das trockene Gefühl von Staub in seinem Mund, aber Jace glaubt ihm, und vielleicht, wenn er es nur lange genug erzählt, kann er sich irgendwann auch selbst glauben, vielleicht ist es dann irgendwann wahr, also lässt er sich neben Jace auf die Treppe fallen und lehnt sich ein wenig gegen ihn.
„Es war schön“, erzählt er. Und das war es! Das Essen war gut, der Spaziergang danach im Park auch, und es ist nicht so, als hätte Alec sich nicht über das Geständnis oder den Kuss gefreut, den sie unter der Laterne vorm Park geteilt haben. Alles am heutigen Abend war toll, war besser, als er es sich hätte denken können, also ja, natürlich war es gut, es war nur auch …
Aber es war trotzdem gut.
Was er Jace auch erzählt. Der ihn mit jedem Wort, das Alec vom Abend berichtet, immer breiter angrinst. Was Alec nur mehr bestätigt.
„Also ihr habt euch endlich die drei Worte gesagt?“, meint er schließlich und stößt Alec mit einem Lachen in die Seite.
„Lass das!“ Alec versucht, ihn mit seinem eigenen Ellenbogen zu erwischen, aber Jace ist schneller und duckt sich weg.
Und rutscht erfolgreich von der Treppenstufe, wobei er einen wirklich sehr männlichen Schrei ausstößt.
Alec muss ebenfalls lachen. „Was machst du eigentlich hier draußen? Alles okay? Willst du von dir ablenken, indem du dich auf mich konzentrierst?“
Jace schnaubt. „Ich wollte dich fragen, wie es lief, mehr nicht.“ Er setzt sich wieder richtig neben Alec auf die Treppe. „Ich bin froh, dass du glücklich bist, das weißt du, oder?“
„Woher kommt das denn jetzt?“
Jace sieht ihn eine ganze Weile stumm an, dann seufzt er. „Magnus und sein Freund haben Schluss gemacht.“
„Was? Warum?“
„Keine Ahnung. Simon hat es Izzy erzählt, angeblich meinte Magnus, dass es doch nicht sein sollte, ich kenne keine Einzelheiten, ich dachte nur—“ Jace zuckt mit den Schultern. „Ich dachte nur, eventuell hast du Interesse an dem Wissen.“
Das … ja, vielleicht. „Denkst du, dass wir wieder zusammen sein sollten?“
Zu seiner Überraschung schüttelt Jace den Kopf. „Ich denke, du solltest glücklich sein, und Magnus auch, egal mit wem“, gibt er zurück. „Auch mit ihm, natürlich, wenn das geklappt hätte, aber ... ich will nur sagen, dass ich froh bin, dass du nicht mehr so unglücklich bist. Und dass du Brian gefunden hast. Und dass es dir gut geht.“
Ach Jace … „Ich bin auch froh, dass es dir gut geht. Und mir gut geht. Und keine Sorge, ich werd schon nicht wieder Magnus nachtrauern.“
„Du darfst ihm nachtrauern“, erwidert Jace. „Dagegen habe ich nichts, und ich bin immer für dich da, das weißt du, oder? Aber wenn du glücklich bist, ist das trotzdem besser.“
„Keine Sorge“, wiederholt Alec. „Ich bin glücklich.“ So glücklich, wie es eben geht. Auf jeden Fall glücklich genug, dass er Jace jetzt nicht mit seinen Zweifeln auch noch bedrücken muss. „Ehrlich.“
Im Gegensatz zu seiner Lüge vorhin, fühlt diese hier sich erstaunlich leicht an.
Alec weiß nicht, wann er entschieden hat, dass er selbst sich auch daran versuchen sollte, wieder jemanden zu treffen — vielleicht, als Izzy angefangen hat, ihm ständig von Bekannten zu erzählen, die perfekt zu Alec passen würden —, aber irgendwie hat er sich doch dazu bekommen.
Es hat fast ein Jahr gedauert, was ihm im Vergleich zu Magnus viel zu lange vorkommt, aber immerhin trauert er jetzt endlich nicht mehr Magnus nach oder wünscht sich ständig, dass der ihn zurücknehmen würde … was nicht stimmt, Alec würde immer noch alles dafür geben, dass das zwischen Magnus und ihm besser gelaufen wäre, aber diese neue Sache ist auch gut. Mindestens genauso gut, wie das, was er mit Magnus hatte. Oder nicht?
„Ich liebe dich“, sagt Brian, und Alec erwidert sein Lächeln und greift nach seiner Hand.
Vermutlich könnten Brian und er sogar besser sein, wenn Alec nicht immer noch an all das denken würde, was hätte sein können. Brian ist großartig. Er ist vom Aussehen her beinahe genauso langweilig wie Alec selbst, mit seiner schlichten Kleidung und den dunklen Haaren, das einzige nicht farblose an ihm die blau-grünen Augen, aber er ist freundlich und zuvorkommend und sie beide funktionieren perfekt zusammen.
Weil Brian versteht, dass Alecs Arbeit vorgeht, und Alec es andersherum auch versteht, und weil sie sich unterstützen können und Brian ihn genau in den richtigen Momenten doch dazu bringt, einmal etwas anderes zu tun — und das ohne ihn wie Jace in irgendwelche lebensgefährlichen Situationen zu bringen. Brian könnte nicht besser für ihn sein, und selbst Jace, der am Anfang gar nicht begeistert gewesen ist, dass Alec ausgerechnet jemanden anschleppt, der auch so vernünftig ist wie Alec selbst, hat nicht lange gebraucht, um sich für Alec zu freuen. Was nur ein weiteres Zeichen dafür ist, wie gut das alles ist, und trotzdem kommt Alec nicht umhin, sich wenigstens ein bisschen Glitzer an Brian zu wünschen.
Dabei hat Izzy ja sogar versucht, ihn mit Leuten zu verkuppeln, die auffälliger sind, aber keiner von ihnen hat Alec gefallen. Keiner von ihnen hat Alec so zum Lachen gebracht, wie Brian es tut, oder hat ihn so verstanden, also warum will er trotzdem weiterhin etwas anderes?
„Ich dich auch.“ Die Worte fühlen sich in seinem Mund bitter an. Wie Asche. Weil Brian perfekt ist, und großartig, und weil Alec ihn wirklich lieben sollte, er sollte das Flattern in seinem inneren Spüren, das Ziehen, wenn er nicht bei ihm ist, sollte ihn jede Minute vermissen, die sie sich nicht sehen, aber nichts davon ist der Fall.
Alec sollte ihn lieben, aber er kann nicht. Er sieht immer noch Magnus‘ Augen vor sich, wünscht sich dessen Lachen zurück, wann immer es Brians ist, das er stattdessen um sich hat, und möchte zu viel Glitzer um sich haben, obwohl es ihn stören würde. Das alles hier sollte echt sein, mindestens so echt wie die Sache davor, Brian hat nichts anderes verdient und Alec sollte ihn nicht anlügen, aber er tut es doch.
„Ich liebe dich auch“, wiederholt er und küsst Brian sogar.
Es ist ein Wunder, dass der die Asche von Alecs Lüge nicht schmecken kann, als ihre Lippen sich berühren, immerhin könnte Alec sie nicht einmal ausblenden, wenn er wollte, aber irgendwie bekommt Brian trotzdem nichts davon mit.
„Wie war dein Date?“ Jace sitzt mit einem viel zu breiten Grinsen auf der Treppe vom Institut und wartet auf ihn, als Alec wieder zurück kommt. „Warum hast du ihn nicht mitgebracht? Oder bist bei ihm? Endet so ein Date nicht normalerweise in einem Bett?“
Alec verdreht die Augen. „Ich werde nicht mit dir über mein Sexleben reden, das geht dich überhaupt nichts an.“
„Ja, schon klar, aber ihr wart essen, oder nicht? So richtig? Ich meine … das gehört doch dazu!“
„Brian und ich müssen morgen beide arbeiten.“
„Oh.“ Plötzlich klingt Jace mehr als gelangweilt. „Ich kann nicht glauben, dass zwei so öde Leute so glücklich zusammen sein können.“ Er schüttelt den Kopf. Dann runzelt er die Stirn. „Ihr seid doch glücklich, oder?“
Alec hört sich selbst lachen. „Warum sollten wir nicht glücklich sein?“
„Dann ist ja gut.“ Jace grinst wieder. „Ich hoffe, das Date war gut? Wo wart ihr Essen, hattest du Spaß?“
Alec kann die Asche schon wieder schmecken, spürt das trockene Gefühl von Staub in seinem Mund, aber Jace glaubt ihm, und vielleicht, wenn er es nur lange genug erzählt, kann er sich irgendwann auch selbst glauben, vielleicht ist es dann irgendwann wahr, also lässt er sich neben Jace auf die Treppe fallen und lehnt sich ein wenig gegen ihn.
„Es war schön“, erzählt er. Und das war es! Das Essen war gut, der Spaziergang danach im Park auch, und es ist nicht so, als hätte Alec sich nicht über das Geständnis oder den Kuss gefreut, den sie unter der Laterne vorm Park geteilt haben. Alles am heutigen Abend war toll, war besser, als er es sich hätte denken können, also ja, natürlich war es gut, es war nur auch …
Aber es war trotzdem gut.
Was er Jace auch erzählt. Der ihn mit jedem Wort, das Alec vom Abend berichtet, immer breiter angrinst. Was Alec nur mehr bestätigt.
„Also ihr habt euch endlich die drei Worte gesagt?“, meint er schließlich und stößt Alec mit einem Lachen in die Seite.
„Lass das!“ Alec versucht, ihn mit seinem eigenen Ellenbogen zu erwischen, aber Jace ist schneller und duckt sich weg.
Und rutscht erfolgreich von der Treppenstufe, wobei er einen wirklich sehr männlichen Schrei ausstößt.
Alec muss ebenfalls lachen. „Was machst du eigentlich hier draußen? Alles okay? Willst du von dir ablenken, indem du dich auf mich konzentrierst?“
Jace schnaubt. „Ich wollte dich fragen, wie es lief, mehr nicht.“ Er setzt sich wieder richtig neben Alec auf die Treppe. „Ich bin froh, dass du glücklich bist, das weißt du, oder?“
„Woher kommt das denn jetzt?“
Jace sieht ihn eine ganze Weile stumm an, dann seufzt er. „Magnus und sein Freund haben Schluss gemacht.“
„Was? Warum?“
„Keine Ahnung. Simon hat es Izzy erzählt, angeblich meinte Magnus, dass es doch nicht sein sollte, ich kenne keine Einzelheiten, ich dachte nur—“ Jace zuckt mit den Schultern. „Ich dachte nur, eventuell hast du Interesse an dem Wissen.“
Das … ja, vielleicht. „Denkst du, dass wir wieder zusammen sein sollten?“
Zu seiner Überraschung schüttelt Jace den Kopf. „Ich denke, du solltest glücklich sein, und Magnus auch, egal mit wem“, gibt er zurück. „Auch mit ihm, natürlich, wenn das geklappt hätte, aber ... ich will nur sagen, dass ich froh bin, dass du nicht mehr so unglücklich bist. Und dass du Brian gefunden hast. Und dass es dir gut geht.“
Ach Jace … „Ich bin auch froh, dass es dir gut geht. Und mir gut geht. Und keine Sorge, ich werd schon nicht wieder Magnus nachtrauern.“
„Du darfst ihm nachtrauern“, erwidert Jace. „Dagegen habe ich nichts, und ich bin immer für dich da, das weißt du, oder? Aber wenn du glücklich bist, ist das trotzdem besser.“
„Keine Sorge“, wiederholt Alec. „Ich bin glücklich.“ So glücklich, wie es eben geht. Auf jeden Fall glücklich genug, dass er Jace jetzt nicht mit seinen Zweifeln auch noch bedrücken muss. „Ehrlich.“
Im Gegensatz zu seiner Lüge vorhin, fühlt diese hier sich erstaunlich leicht an.