Lost (in) Love
von Ririchiyo
Kurzbeschreibung
Nachdem Magnus von Alecs Treffen mit Camille erfahren hat, gehört die Beziehung der beiden eindeutig der Vergangenheit an, aber anfreunden kann Alec sich mit dem Gedanken deshalb noch lange nicht. Er wünschte nur, Magnus würde es auch etwas schwerer fallen, ihre guten Zeiten zu vergessen … // Malec, (vorübergehend Magnus/OC & Alec/OC); AU ab Ende von Band fünf
GeschichteRomance, Schmerz/Trost / P12 / MaleSlash
Alexander "Alec" Gideon Lightwood
Isabelle "Izzy" Sophia Lightwood
Jonathan Christopher "Jace" Herondale
Magnus Bane
OC (Own Character)
25.12.2022
12.03.2023
13
15.771
4
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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08.01.2023
1.247
3. Mut
Alec hat keine Ahnung, wie er hier gelandet ist. Oder doch, er weiß es: Izzy und Jace wollten unbedingt, dass er endlich mal wieder aus dem Institut rauskommt und dann sind sie bei einer eigentlich harmlosen Dämonenjagd fast überrannt worden, weil bei Jace‘ Glück natürlich gleich eine ganze Horde aufgetaucht ist, als der meinte, dass sie es ja geschafft hätten. Und dann hat Jace natürlich nicht schnell genug reagiert, und jetzt liegt Alec im Krankenflügel und muss sich verarzten lassen.
Alec hätte sich Jace‘ Vorstellung von „mal kein Zeug für den Rat“ schon etwas besser vorgestellt, als von Dämonen zerfleischt zu werden. Was vermutlich sein Fehler ist. Er hätte sich einfach nicht von Jace überreden lasse sollen. So selten ist er nicht mal draußen! Ja, die letzten Wochen war viel zu tun, aber er hat sie trotzdem wirklich oft auf eine Jagd begleitet, seit die ganzen Verhandlungen und Versammlungen wegen Jonathan und allem erledigt sind. Nicht so oft wie früher, das gibt er zu, und vor heute zwei Wochen nicht, aber die letzten vier Monate war er trotzdem wirklich oft dabei.
„Hättest du Jace nicht einfach sterben lassen können?“
„Er ist mein Bruder.“ Wüsste Alec es nicht besser, würde er sagen, dass Jace das alles absichtlich eingefädelt hat, nur damit Magnus sich jetzt um das Dämonengift kümmern kann und sie so ins Gespräch kommen, aber das wäre selbst für Jace zu viel Dummheit.
„Er hätte es verdient.“ Magnus schüttelt den Kopf. „Vielleicht lernt er dann wenigstens mal was.“
„Er ist immer noch Jace.“
Das bringt Magnus sogar kurz zum Lachen. Aber dann wird er gleich wieder ernst. „Du hättest dich trotzdem nicht selbst als Schutzschild nehmen müssen.“
„Ich hatte nicht wirklich viel Zeit zum Reagieren.“ Sonst hätte er es zweifellos anders gemacht. „Außerdem ist es nur ein Kratzer.“ Ehrlich, es geht ihm gut.
„Und was, wenn es mehr gewesen wäre? Du kannst doch nicht genauso unvorsichtig wie Jace sein, wer soll denn dann aufpassen, dass es dir gut geht?“
„Du.“ Alec ist selbst überrascht, dass er das sagt. Er hat nicht einmal gewusst, dass ihm das Wort auf der Zunge liegt, bis es herausgerutscht ist, und jetzt wo er es ausgesprochen hat, hält auch Magnus in seinen Bewegungen plötzlich inne. „Tut mir leid.“ Alec seufzt. „So war es nicht gemeint, ich weiß, dass das zwischen uns nicht mehr ist.“
Magnus fährt in seiner Bewegung fort, und Alec ignoriert das Kribbeln, als Magnus‘ Magie ihm mehr Dämonengift aussaugt.
„Das heißt nicht, dass ich nicht trotzdem ein wenig auf dich aufpassen kann“, gibt Magnus zu. „Was allerdings nichts daran ändert, dass du das auch selbst tun solltest, also hör auf, dir ein Beispiel an Jace zu nehmen!“
Diesmal ist Alec es, der bei Magnus‘ Worten lachen muss. „Ich gebe mir Mühe“, gibt er zurück, „auch wenn ich dich natürlich gerne öfter sehen würde.“
Magnus hält schon wieder in seiner Bewegung inne. Alec sollte einfach den Mund halten. Vielleicht ist doch mehr Gift in seinem Körper, als ihm auffällt. Es würde auf jeden Fall erklären, warum er plötzlich so gar nicht mehr nachdenken kann.
„Das war dumm.“ Er entschuldigt sich nicht erneut, weil sich das wirklich dämlich anfühlen würde. „Ich weiß, dass du Ravieri hast, ehrlich, ich versuche nicht, dich zurückzugewinnen oder so.“ Das würde er nicht tun. Nicht mehr. Er ist noch nicht über Magnus hinweg, weiß nicht, ob er es je sein wird, aber er kann trotzdem Dinge einsehen. „Ich vermisse dich trotzdem manchmal.“
Magnus lässt endlich seine Hände wieder sinken. „Das sollte alles gewesen sein.“ Er sieht zum Fenster hinüber und steht auf. Streckt sich einmal. Seufzt. „Ich vermisse dich auch manchmal.“
Alec ist nicht sicher, ob diese Erkenntnis irgendetwas besser macht. Aber vielleicht. Ist das nicht das, was er wollte? Dass Magnus doch noch nicht über ihn hinweg ist? Gerade kommt es ihm nicht wie eine gute Information vor. Gerade würde er es lieber nicht wissen. Gerade kommt es ihm vor, als würde er eigentlich lieber nichts mehr hören.
„Denkst du“, beginnt er dennoch, weil er offenbar immer noch nicht denn Mund halten kann, „dass es mit uns funktioniert hätte, wenn wir uns später getroffen hätten? Wenn es nicht … wenn ich nicht so fokussiert auf meine Eltern und Pflichten und meine Eifersucht gewesen wäre?“
„Du meinst, wenn wir uns erst jetzt treffen würden?“ Magnus dreht sich wieder zu ihm um.
Alec setzt sich langsam in dem Bett auf und nickt, während er sein T-Shirt wieder über die verheilte Wunde zieht. „Ja.“
Die Stille, die sich danach auf der Krankenstation ausbreitet, hält viel zu lange an. Sie ist viel zu präsent, viel zu groß, fühlt sich viel zu schwer an, obwohl sie es nicht sein sollte, und …
„Vielleicht.“
Ob diese Antwort ihm wirklich gefällt, kann Alec auch nicht sagen. Heißt das nicht nur, dass sie doch perfekt hätten sein können und es letztendlich nur die Zeit gewesen ist, die es nicht zugelassen hat? Aber hätte es wirklich funktioniert? Wäre Alec an dem Punkt, an dem er jetzt ist, wenn all die Dinge davor nie passiert wären? Hätte er sich in den letzten Monaten wirklich so sehr weiterentwickelt, wenn das mit Magnus nicht schiefgelaufen wäre? Und hätte es wirklich funktioniert, wenn er das nicht getan hätte? Heißt das nicht eigentlich, dass sie nur darum jetzt perfekt füreinander sein könnten, weil sie es davor nicht gewesen sind?
Die Antwort darauf will er vermutlich auch nicht haben. Weil ein Ja bedeuten würde, dass das alles passieren musste, und ein Nein doch eigentlich nur heißt, dass sie nie füreinander bestimmt gewesen sind, egal was sie sich eingebildet haben, oder nicht? Vermutlich ist die Antwort auf die Frage auch ein Vielleicht. Vermutlich ein genauso schweres, wie das, was noch immer zwischen ihnen in der Luft hängt, obwohl es schon ewig verstummt ist. Weil es vielleicht hätte klappen können, vielleicht wären sie wirklich perfekt gewesen, vielleicht hätte wirklich alles funktioniert, aber das hat es nicht, und auch wenn Alec inzwischen der Wahrheit ins Gesicht sehen kann, ist es doch schmerzhaft, sich dem wirklich zu stellen.
Vielleicht waren sie keine Seelenverwandten, vielleicht waren sie nicht füreinander bestimmt, und vielleicht hätten sie sich immer voneinander getrennt, aber vielleicht hätten sie es auch schaffen können, mit ein wenig mehr Zeit oder ein paar anderen Erfahrungen, nur das haben sie nicht. Vermutlich sollte Alec wirklich aufhören, allem nachzutrauern, was vielleicht hätte sein können. Nichts davon war, nichts davon ist, nicht davon wird sein, und egal wie perfekt es in seinen Träumen wäre, die Wahrheit sieht anders aus.
Er wünschte, er könnte mehr Fragen stellen, es weiter ergründen, wünschte, Magnus könnte ihm helfen, es mehr zu verstehen, aber schon die Fragen bis hier haben ihn seinen ganzen Mut gekostet, und jetzt ist kein Mut mehr für andere übrig.
Alec hat keine Ahnung, wie er hier gelandet ist. Oder doch, er weiß es: Izzy und Jace wollten unbedingt, dass er endlich mal wieder aus dem Institut rauskommt und dann sind sie bei einer eigentlich harmlosen Dämonenjagd fast überrannt worden, weil bei Jace‘ Glück natürlich gleich eine ganze Horde aufgetaucht ist, als der meinte, dass sie es ja geschafft hätten. Und dann hat Jace natürlich nicht schnell genug reagiert, und jetzt liegt Alec im Krankenflügel und muss sich verarzten lassen.
Alec hätte sich Jace‘ Vorstellung von „mal kein Zeug für den Rat“ schon etwas besser vorgestellt, als von Dämonen zerfleischt zu werden. Was vermutlich sein Fehler ist. Er hätte sich einfach nicht von Jace überreden lasse sollen. So selten ist er nicht mal draußen! Ja, die letzten Wochen war viel zu tun, aber er hat sie trotzdem wirklich oft auf eine Jagd begleitet, seit die ganzen Verhandlungen und Versammlungen wegen Jonathan und allem erledigt sind. Nicht so oft wie früher, das gibt er zu, und vor heute zwei Wochen nicht, aber die letzten vier Monate war er trotzdem wirklich oft dabei.
„Hättest du Jace nicht einfach sterben lassen können?“
„Er ist mein Bruder.“ Wüsste Alec es nicht besser, würde er sagen, dass Jace das alles absichtlich eingefädelt hat, nur damit Magnus sich jetzt um das Dämonengift kümmern kann und sie so ins Gespräch kommen, aber das wäre selbst für Jace zu viel Dummheit.
„Er hätte es verdient.“ Magnus schüttelt den Kopf. „Vielleicht lernt er dann wenigstens mal was.“
„Er ist immer noch Jace.“
Das bringt Magnus sogar kurz zum Lachen. Aber dann wird er gleich wieder ernst. „Du hättest dich trotzdem nicht selbst als Schutzschild nehmen müssen.“
„Ich hatte nicht wirklich viel Zeit zum Reagieren.“ Sonst hätte er es zweifellos anders gemacht. „Außerdem ist es nur ein Kratzer.“ Ehrlich, es geht ihm gut.
„Und was, wenn es mehr gewesen wäre? Du kannst doch nicht genauso unvorsichtig wie Jace sein, wer soll denn dann aufpassen, dass es dir gut geht?“
„Du.“ Alec ist selbst überrascht, dass er das sagt. Er hat nicht einmal gewusst, dass ihm das Wort auf der Zunge liegt, bis es herausgerutscht ist, und jetzt wo er es ausgesprochen hat, hält auch Magnus in seinen Bewegungen plötzlich inne. „Tut mir leid.“ Alec seufzt. „So war es nicht gemeint, ich weiß, dass das zwischen uns nicht mehr ist.“
Magnus fährt in seiner Bewegung fort, und Alec ignoriert das Kribbeln, als Magnus‘ Magie ihm mehr Dämonengift aussaugt.
„Das heißt nicht, dass ich nicht trotzdem ein wenig auf dich aufpassen kann“, gibt Magnus zu. „Was allerdings nichts daran ändert, dass du das auch selbst tun solltest, also hör auf, dir ein Beispiel an Jace zu nehmen!“
Diesmal ist Alec es, der bei Magnus‘ Worten lachen muss. „Ich gebe mir Mühe“, gibt er zurück, „auch wenn ich dich natürlich gerne öfter sehen würde.“
Magnus hält schon wieder in seiner Bewegung inne. Alec sollte einfach den Mund halten. Vielleicht ist doch mehr Gift in seinem Körper, als ihm auffällt. Es würde auf jeden Fall erklären, warum er plötzlich so gar nicht mehr nachdenken kann.
„Das war dumm.“ Er entschuldigt sich nicht erneut, weil sich das wirklich dämlich anfühlen würde. „Ich weiß, dass du Ravieri hast, ehrlich, ich versuche nicht, dich zurückzugewinnen oder so.“ Das würde er nicht tun. Nicht mehr. Er ist noch nicht über Magnus hinweg, weiß nicht, ob er es je sein wird, aber er kann trotzdem Dinge einsehen. „Ich vermisse dich trotzdem manchmal.“
Magnus lässt endlich seine Hände wieder sinken. „Das sollte alles gewesen sein.“ Er sieht zum Fenster hinüber und steht auf. Streckt sich einmal. Seufzt. „Ich vermisse dich auch manchmal.“
Alec ist nicht sicher, ob diese Erkenntnis irgendetwas besser macht. Aber vielleicht. Ist das nicht das, was er wollte? Dass Magnus doch noch nicht über ihn hinweg ist? Gerade kommt es ihm nicht wie eine gute Information vor. Gerade würde er es lieber nicht wissen. Gerade kommt es ihm vor, als würde er eigentlich lieber nichts mehr hören.
„Denkst du“, beginnt er dennoch, weil er offenbar immer noch nicht denn Mund halten kann, „dass es mit uns funktioniert hätte, wenn wir uns später getroffen hätten? Wenn es nicht … wenn ich nicht so fokussiert auf meine Eltern und Pflichten und meine Eifersucht gewesen wäre?“
„Du meinst, wenn wir uns erst jetzt treffen würden?“ Magnus dreht sich wieder zu ihm um.
Alec setzt sich langsam in dem Bett auf und nickt, während er sein T-Shirt wieder über die verheilte Wunde zieht. „Ja.“
Die Stille, die sich danach auf der Krankenstation ausbreitet, hält viel zu lange an. Sie ist viel zu präsent, viel zu groß, fühlt sich viel zu schwer an, obwohl sie es nicht sein sollte, und …
„Vielleicht.“
Ob diese Antwort ihm wirklich gefällt, kann Alec auch nicht sagen. Heißt das nicht nur, dass sie doch perfekt hätten sein können und es letztendlich nur die Zeit gewesen ist, die es nicht zugelassen hat? Aber hätte es wirklich funktioniert? Wäre Alec an dem Punkt, an dem er jetzt ist, wenn all die Dinge davor nie passiert wären? Hätte er sich in den letzten Monaten wirklich so sehr weiterentwickelt, wenn das mit Magnus nicht schiefgelaufen wäre? Und hätte es wirklich funktioniert, wenn er das nicht getan hätte? Heißt das nicht eigentlich, dass sie nur darum jetzt perfekt füreinander sein könnten, weil sie es davor nicht gewesen sind?
Die Antwort darauf will er vermutlich auch nicht haben. Weil ein Ja bedeuten würde, dass das alles passieren musste, und ein Nein doch eigentlich nur heißt, dass sie nie füreinander bestimmt gewesen sind, egal was sie sich eingebildet haben, oder nicht? Vermutlich ist die Antwort auf die Frage auch ein Vielleicht. Vermutlich ein genauso schweres, wie das, was noch immer zwischen ihnen in der Luft hängt, obwohl es schon ewig verstummt ist. Weil es vielleicht hätte klappen können, vielleicht wären sie wirklich perfekt gewesen, vielleicht hätte wirklich alles funktioniert, aber das hat es nicht, und auch wenn Alec inzwischen der Wahrheit ins Gesicht sehen kann, ist es doch schmerzhaft, sich dem wirklich zu stellen.
Vielleicht waren sie keine Seelenverwandten, vielleicht waren sie nicht füreinander bestimmt, und vielleicht hätten sie sich immer voneinander getrennt, aber vielleicht hätten sie es auch schaffen können, mit ein wenig mehr Zeit oder ein paar anderen Erfahrungen, nur das haben sie nicht. Vermutlich sollte Alec wirklich aufhören, allem nachzutrauern, was vielleicht hätte sein können. Nichts davon war, nichts davon ist, nicht davon wird sein, und egal wie perfekt es in seinen Träumen wäre, die Wahrheit sieht anders aus.
Er wünschte, er könnte mehr Fragen stellen, es weiter ergründen, wünschte, Magnus könnte ihm helfen, es mehr zu verstehen, aber schon die Fragen bis hier haben ihn seinen ganzen Mut gekostet, und jetzt ist kein Mut mehr für andere übrig.