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Lost (in) Love

von Ririchiyo
Kurzbeschreibung
GeschichteRomance, Schmerz/Trost / P12 / MaleSlash
Alexander "Alec" Gideon Lightwood Isabelle "Izzy" Sophia Lightwood Jonathan Christopher "Jace" Herondale Magnus Bane OC (Own Character)
25.12.2022
12.03.2023
13
15.771
4
Alle Kapitel
11 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
 
12.03.2023 1.202
 
12. Heimkehr

Alec kann ihn nur anstarren. „Das ist nicht— Warum— Was soll das?“ Obwohl es so vermutlich besser ist, als wenn Magnus irgendwie wütend wäre oder irgendetwas anderes, aber trotzdem ist das … woher kommt das denn jetzt? Alec hat wirklich keine Ahnung, was genau in Magnus gefahren ist. Warum—
    Magnus schüttelt den Kopf. „Tut mir leid.“ Er atmet einmal tief durch, noch immer am Grinsen. „Also du liebst mich noch?“, fragt er dann.
    Bei Raziel, warum will Magnus es denn noch einmal hören? Aber Alec hat es ohnehin schon gesagt, und Magnus hat es eindeutig schon gehört, also vermutlich ist es egal.
    „Ja“, antwortet Alec darum. Und weil er eindeutig zu blöd für sein eigenes Wohl ist, spricht er sogar noch weiter, statt es einfach dabei zu belassen: „Ich meine, ich weiß, dass es damals nicht geklappt hat, und ich denke, dass es gut war, dass es nicht funktioniert hat und wir uns erst einmal unabhängig voneinander entwickeln konnten, und ich bin zufrieden damit, aber manchmal habe ich trotzdem das Gefühl, dass es jetzt funktionieren könnte, wenn wir es noch einmal versuchen würden.“ Was eindeutig falsch klingt.
    Oder vielleicht auch nicht, weil es genau das ist, was Alec will, und was er meint, und was er sich immer wieder erhofft, aber trotzdem ist es wirklich nicht das, was er gerade sagen sollte.
    „Nicht, dass das mein Ziel wäre“, fügt er darum an. „Ich will nicht, dass wir es erneut versuchen.“ Was auch nicht stimmt. „Nicht zwingend jedenfalls, es ist nicht so, als würde ich nein sagen, wenn die Möglichkeit bestünde, nur—“ Ach, verdammt! „Alles, was ich sagen will, ist, dass ich theoretisch noch Interesse hätte, und dass du mir wirklich wichtig bist und ich das alles nie ganz vergessen habe und vermutlich auch nicht vergessen werde, aber das heißt nicht, dass ich wirklich etwas von dir wollen würde, ich bin zufrieden damit, wie es jetzt ist, und …“ Er verhaspelt sich schon wieder. Warum genau ist das nur so? Das ist bestimmt Magnus‘ Schuld. Warum muss der überhaupt plötzlich so interessiert an allem sein?!
    „Aber du hättest Interesse“, sagt Magnus schließlich. „Theoretisch. Theoretisch bist du nicht so zufrieden, wie du sein könntest.“
    Das ist doch— Nein, das ist nicht das, was Alec gesagt hat! Andererseits ist vielleicht auch einfach Magnus‘ Frage nicht die beste. Und wenn Alec danach geht, wie er die Frage versteht, dann … „Ja.“ Es wäre besser, wenn sie zusammen wären. Wenigstens theoretisch. Wenn sie beide Interesse hätten. „Aber was du dir eigentlich davon mitnehmen solltest, ist, dass ich keinen neuen Versuch starten würde, weil es wirklich gut ist, und ich bin froh, dass wir Freunde sind, also—“
    „Ich auch nicht.“
    Was? „Du meinst du auch.“ Oder nicht? „Du bist auch froh, dass wir Freunde sind.“
    Magnus lacht wieder, wenn auch diesmal etwas leiser. „Das auch.“ Er grinst. „Aber nein, ich meinte, ich würde auch keinen neuen Versuch starten.“
    Oh. Das ist … „Gut, dann können wir es ja einfach darauf beruhen lassen.“ Warum genau fühlt es sich so schlecht an, das Magnus sagen zu hören?
    „Nein.“ Magnus schüttelt den Kopf. Was Alecs Gefühl gleich noch schlechter werden lässt. „Nein, das meine ich nicht, ich—“ Er lacht wieder etwas. „Wir sind wirklich Idioten.“
    „Und was soll das jetzt heißen?“
    „Genau das.“ Magnus kommt einen Schritt näher. Er sieht beinahe noch fröhlicher aus als eben. „Ich würde auch keinen neuen Versuch starten, weil ich dir auch nicht zur Last fallen will, und weil ich auch nicht möchte, dass du aus Pflichtgefühl irgendetwas tust oder aus einer Laune heraus, und ich bin auch zufrieden damit, wie es jetzt ist, also wüsste ich nicht warum ich irgendetwas riskieren sollte, indem ich dir meine Gefühle aufdränge, weil es wirklich gut so ist, wie es jetzt ist.“
    „Warum können wir es dann nicht einfach darauf be— Warte, was?“ Was hat Magnus gesagt? Hat er gerade—
    Magnus lacht. „Ich habe auch noch Gefühle.“ Er grinst Alec an. „Du bedeutest mir auch immer noch etwas. Und auch wenn ich nicht gewillt war, irgendetwas zu riskieren, habe ich nach deinem Geständnis doch das Gefühl, dass wir dem Ganzen vielleicht noch eine Chance geben sollten. Immerhin ist es nicht aus einer Laune heraus oder? Ich habe offensichtlich darüber nachgedacht, du scheinst auch darüber nachgedacht zu haben, und wir wissen es jetzt eindeutig besser, also was spricht gegen einen weiteren Versuch?“
    Das— Er— Alec hat wirklich keine Ahnung, was hier gerade passiert. Woher kommt das so plötzlich? Magnus hat nie irgendein Anzeichen dafür gezeigt, dass— Er hat nie— Alec— „Was?“, bringt er schließlich besonders hilfreich erneut hervor.
    Magnus kommt noch einen Schritt näher und dann streckt er eine Hand nach Alecs Gesicht aus und legt sie ihm an die Wange, während er weiterhin lächelt. „Ich liebe dich“, meint er dann. Einfach so. Als wäre nichts dabei. „Immer noch.“ Noch ein Schritt näher und Alec kann fast Magnus‘ Atem auf seiner Haut spüren. „Also was hältst du davon, wenn wir uns diesmal an einer Beziehung versuchen, die auf einer richtigen Freundschaft und dem ganzen Wissen aufgebaut ist, das wir inzwischen haben?“
    Oh. „Ich—“ Alec hat wirklich keine Ahnung, wie er darauf reagieren soll. Oder es kann. Hat Magnus gerade wirklich gesagt, dass— Mit anderen Worten, dieser kleine Hoffnungsschimmer war doch nicht so hoffnungslos? Alec hätte durchaus hoffen können? Und … „Also—“ Aber mehr Worte bekommt er wirklich nicht heraus. Wie auch? Er hat so lange versucht, nicht zu viel zu hoffen und sich nichts anmerken zu lassen, hat so oft versucht, möglichst nicht zu viel zu erwarten und möglichst nicht—
    Und jetzt ist er hier. Einfach so. Und all die Dinge, die er sich nie zu erhoffen gewagt und die er immer unterdrückt hat, wirken plötzlich zum Greifen nah.
    Wie genau reagiert man denn in so einer Situation?

Letztendlich tut er es gar nicht. Letztendlich findet er keine perfekten Worte, findet eigentlich gar keine, und er schafft es nicht, Magnus dessen Frage wirklich zu beantworten, einfach weil das alles ihm so unwirklich erscheint. Aber er lehnt sich nach vorne und schließt die Augen, und dann küssen sie sich.
    Und vielleicht findet er keine Worte, vielleicht kann er Magnus nicht zustimmen und ihm sagen, wie sehr er bereit dafür ist, oder ihm erklären, dass er nichts mehr möchte als das, aber sie küssen sich, und es ist ein großartiges Gefühl, und plötzlich scheint diese ganze Zeit es wert gewesen zu sein. Plötzlich scheint es das wert gewesen zu sein, dass es bis jetzt gedauert hat, denn genau so, wie es jetzt ist, ist es perfekt, und vielleicht ist allein dieses Gefühl auch ohne Worte Antwort genug.
    Weil es perfekt ist, und großartig, und weil Alec sich sicher ist, dass er es nicht alleine fühlt.
    Sehr sicher.
    Dass sie sich kaum voneinander lösen, bevor Magnus ihn sofort in einen zweiten Kuss verwickelt, nur damit es etwas länger anhält, kommt ihm auf jeden Fall wie ein guter Beweis für diese Annahme vor.


AN: Und das war‘s auch schon wieder! Ich danke an dieser Stelle euch allen fürs Lesen, und danke auch für die zehn Reviews, die neun Favos und die Sterne. Ich hoffe sehr, dass ihr Spaß am Lesen hattet, und es euch insgesamt gefallen hat? :)
Vielleicht ja mal bis irgendwann!
LG Riri
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