Bettgeflüster
von Julie B
Kurzbeschreibung
Ein Blick in das kaiserliche Schlafgemach (Sissi & Franz und Feldmarschall natürlich ;-))
OneshotHumor / P12 / Het
12.12.2022
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* melodramatische Geigenmusik einspiel *
Ein Schlafgemach am Wiener Hof. Mondlicht fiel auf ein großes, rustikales Himmelbett. Darin lag das kaiserliche Ehepaar in weißen Nachtgewändern. Kaiser Franz war noch wach. Er starrte an die Decke und trommelte mit den Händen auf die Bettdecke, während seine Kiefer angespannt aufeinandermahlten. Neben ihm schnarchte Kaiserin Sissi mit offenem Mund, dass das Bett vibrierte, was das kaiserliche Gehör empfindlich störte.
„Sissi!“, sagte Kaiser Franz.
Die Gemahlin schnarchte weiter.
„Sissi!“ Er rüttelte an ihrer Schulter.
Sie schreckte hoch.
„Franz! Was ist denn los?“, zwitscherte sie mit ihrer hellen Stimme.
„Du schnarchst!“, beschwerte sich der Gatte.
„Unmöglich!“
„Doch natürlich!“
„Aber ich hör ja gar nichts!“
„Weil du schläfst, Sissi.“
„Ach so!“ Sie dachte kurz nach. „Dann schlaf du doch auch Franz. Dann hörst du es nicht mehr.“
„Eine hervorragende Idee!“ Eifrig applaudierte er seiner Gattin. „Bravo, Sissi!“
Kaiser Franz drehte sich auf die Seite und machte die Augen zu. Kurz darauf fing Sissi hinter seinem Rücken wieder lautstark zu grunzen an. Er seufzte und drückte sich sein Kissen auf's Ohr. Es nützte ihm aber nicht viel. Genervt warf er sich wieder herum.
„Sissi!“
Das Schnarchen wurde noch lauter.
„Sissi!!!“, schrie er und schlug ihr das Kissen ins Gesicht.
Jetzt saß sie senkrecht im Bett.
„Franz!“, rief sie erschrocken.
„Sissi!“
„Was hast du denn jetzt schon wieder?“, fragte sie etwas verstimmt.
„Du bist so laut!“
„Oh Franz!“, seufzte Sissi verzweifelt. „Was sollen wir nur tun?!“
„Vielleicht solltest du dich herumdrehen?“, schlug der Kaiser vor. „Auf die Seite.“
„Aber dann bin ich doch so weit fort von dir!“
„Das macht doch nichts, Sissi“, versicherte er ihr eifrig, fügte aber schnell hinzu: „Du hast doch die Augen zu und merkst es kaum.“
„Ach Franz!“, rief Sissi ganz hingerissen. Sie sahen sich mit schmachtenden Blicken tief in die Augen. „Wenn ich dich nicht hätte!“
„Dann hätt' ich eine Andere“, sagte er verträumt.
Sissi kicherte. „Du kleiner Schlawi(e)ner, du!“ Sie gab ihm einen zärtlichen Stups auf die Nase. „Gute Nacht, Franz!“
„Gute Nacht, Sissi!
Sie drehte sich auf die Seite und Kaiser Franz schloss wieder die Augen. Für einen Moment war alles ruhig und er war gerade beim einschlafen, als Sissi sich plötzlich im Traum herumwarf und ihr Arm mitten in sein Gesicht fiel.
Er riss erschrocken die Augen auf und war wieder hellwach.
„Jetz langts!“, beschloss er und stand auf. „Was zu viel ist, ist zu viel!“
Barfuß und mit einem kleinen Nachtlicht in der Hand tappte Kaiser Franz in das Schlafgemach vom Feldmarschall. Der lag in seinem Bett und schnarchte ebenfalls.
„Feldmarschall!“, rief Kaiser Franz. „Steh auf, du Sau!“
Der Feldmarschall sprang mit beiden Beiden gleichzeitig aus dem Bett, salutierte und japste erschrocken:
„Eure Majestät! Melde mich gehorsamst zum Rapport!“
Hektisch strich er den Zipfel seiner Schlafmütze nach hinten, die ihm ins Gesicht gefallen war.
„Ich brauche dein Bett, Feldmarschall“, verkündete der Kaiser. „Die Kaiserin schnarcht als würde sie unsern ganzen schönen Wiener Wald zersägen. Mein Bett ist also verloren. Mir blieb nur der Rückzug.“
Noch bevor der Feldmarschall etwas erwidern konnte, war Kaiser Franz auch schon in sein Bett geschlüpft und der arme Feldmarschall blieb ratlos zurück.
- - -
Am nächsten Morgen wurde der Kaiser durch lautes Geschrei auf dem Korridor aus seinem entspannten Schlummer geweckt. Er kannte nur eine Person in seinem Leben, die so dermaßen kreischen konnte.
„Heraus aus meinem Bett, du Lustmolch!!!“
Oh oh, dachte Kaiser Franz. Die Kaiserin war aufgewacht.
„Was hast du mit meinem Franzl angestellt???“, schrie sie.
Gut, da ging er wohl besser mal nachsehen.
Kaum hatte er die Tür geöffnet, sauste der Feldmarschall mit wehendem Nachtgewand und Schlafmützenzipfel an ihm vorbei, dicht gefolgt von einem Nachttopf. Der flog haarscharf an der Nasenspitze vom Kaiser vorbei, zerschellte an der Wand und ergoss seinen streng riechenden Inhalt darüber.
„Aber Sissi! Die gute Tapete!“, rief Kaiser Franz.
„Scheiß doch auf die Tapete, Franz!“, ging die Kaiserin nun auf ihn los. „Wo warst du die ganze Nacht, he? Hast du etwa den Feldmarschall zu mir ins Bett geschickt und dich wieder mit deiner Mätresse herumgetrieben?“
Darüber musste der Kaiser herzlich lachen.
„Aber meine liebe Sissi, wie kommst du denn...“
„Tu nicht so scheinheilig!“, fauchte sie.
Sie war wirklich sauer und natürlich wollte sie überhaupt nichts davon wissen, dass sie mit ihrem Schnarchen überhaupt erst der Grund gewesen war, dass er flüchten musste! Was konnte er denn außerdem dafür, wenn der Feldmarschall es sich währenddessen einfach in seinem Bett gemütlich machte?
„Aber Sissi!“, versuchte er die Gattin wieder gnädig zu stimmen. „Diesmal war es wirklich nicht die Mätr...“
„Nichts Sissi!“, keifte sie dazwischen.
Dann stürmte sie in das kaiserliche Schlafgemach und warf ihm seine Bettwäsche vor die Füße.
„Heute Nacht braucht er gar nicht erst zu mir zu kommen!“, verkündete sie hoch erhobenen Hauptes. „Er kann auf der Couch übernachten!“
Dann warf sie ihre langen dunklen Haare in den Nacken und stampfte davon.
Erst jetzt traute sich der Feldmarschall wieder hinter der Kommode hervor, hinter der er Deckung gesucht hatte.
„Eure Majestät!“, hauchte er ehrfürchtig. „Es tut mir ja so entsetzlich leid! Aber die Gesindeküche war komplett belegt. Der Fuchs der Kaiserin hatte Blähungen. Da war im Stall nichts zu wollen. Und die Hunde...“
„Ja, Feldmarschall“, seufzte der Kaiser, während er abwesend auf die Bettwäsche zu seinen Füßen sah, „jetzt ist guter Rat teuer!“
In dem Moment rackelte es plötzlich am Schlossportal und die Morgenzeitung wurde durch den Briefschlitz geworfen.
„Ich weiß etwas!“, rief der Feldmarschall aufgeregt.
Er holte schnell die Zeitung herbei, überflog die Kleinanzeigen, reichte den „Wiener Kurier“ dann feierlich an den Kaiser weiter und trommelte mit dem Finger auf die Spalte „Erotik“.
„Neu in Habsburg“, las der Kaiser vor. „Anal-Queen Anna. Schlank, brünett und sexy.“ Seine Augen leuchteten auf. „Eine Queen! Ausgezeichnet, Feldmarschall! Er soll die Anna per Eildepesche zu einer kleinen Privataudienz einladen“, befahl er und meinte versonnen: „Ich will sie heute Abend ein wenig mit meinen Kronjuwelen spielen lassen. Er darf sich natürlich auch eine kleine Spielgefährtin aussuchen.“
„Jawohl, Majestät!“ Der Feldmarschall strahlte und salutierte sichtlich erleichtert. „Mit Freuden!“
Ein Schlafgemach am Wiener Hof. Mondlicht fiel auf ein großes, rustikales Himmelbett. Darin lag das kaiserliche Ehepaar in weißen Nachtgewändern. Kaiser Franz war noch wach. Er starrte an die Decke und trommelte mit den Händen auf die Bettdecke, während seine Kiefer angespannt aufeinandermahlten. Neben ihm schnarchte Kaiserin Sissi mit offenem Mund, dass das Bett vibrierte, was das kaiserliche Gehör empfindlich störte.
„Sissi!“, sagte Kaiser Franz.
Die Gemahlin schnarchte weiter.
„Sissi!“ Er rüttelte an ihrer Schulter.
Sie schreckte hoch.
„Franz! Was ist denn los?“, zwitscherte sie mit ihrer hellen Stimme.
„Du schnarchst!“, beschwerte sich der Gatte.
„Unmöglich!“
„Doch natürlich!“
„Aber ich hör ja gar nichts!“
„Weil du schläfst, Sissi.“
„Ach so!“ Sie dachte kurz nach. „Dann schlaf du doch auch Franz. Dann hörst du es nicht mehr.“
„Eine hervorragende Idee!“ Eifrig applaudierte er seiner Gattin. „Bravo, Sissi!“
Kaiser Franz drehte sich auf die Seite und machte die Augen zu. Kurz darauf fing Sissi hinter seinem Rücken wieder lautstark zu grunzen an. Er seufzte und drückte sich sein Kissen auf's Ohr. Es nützte ihm aber nicht viel. Genervt warf er sich wieder herum.
„Sissi!“
Das Schnarchen wurde noch lauter.
„Sissi!!!“, schrie er und schlug ihr das Kissen ins Gesicht.
Jetzt saß sie senkrecht im Bett.
„Franz!“, rief sie erschrocken.
„Sissi!“
„Was hast du denn jetzt schon wieder?“, fragte sie etwas verstimmt.
„Du bist so laut!“
„Oh Franz!“, seufzte Sissi verzweifelt. „Was sollen wir nur tun?!“
„Vielleicht solltest du dich herumdrehen?“, schlug der Kaiser vor. „Auf die Seite.“
„Aber dann bin ich doch so weit fort von dir!“
„Das macht doch nichts, Sissi“, versicherte er ihr eifrig, fügte aber schnell hinzu: „Du hast doch die Augen zu und merkst es kaum.“
„Ach Franz!“, rief Sissi ganz hingerissen. Sie sahen sich mit schmachtenden Blicken tief in die Augen. „Wenn ich dich nicht hätte!“
„Dann hätt' ich eine Andere“, sagte er verträumt.
Sissi kicherte. „Du kleiner Schlawi(e)ner, du!“ Sie gab ihm einen zärtlichen Stups auf die Nase. „Gute Nacht, Franz!“
„Gute Nacht, Sissi!
Sie drehte sich auf die Seite und Kaiser Franz schloss wieder die Augen. Für einen Moment war alles ruhig und er war gerade beim einschlafen, als Sissi sich plötzlich im Traum herumwarf und ihr Arm mitten in sein Gesicht fiel.
Er riss erschrocken die Augen auf und war wieder hellwach.
„Jetz langts!“, beschloss er und stand auf. „Was zu viel ist, ist zu viel!“
Barfuß und mit einem kleinen Nachtlicht in der Hand tappte Kaiser Franz in das Schlafgemach vom Feldmarschall. Der lag in seinem Bett und schnarchte ebenfalls.
„Feldmarschall!“, rief Kaiser Franz. „Steh auf, du Sau!“
Der Feldmarschall sprang mit beiden Beiden gleichzeitig aus dem Bett, salutierte und japste erschrocken:
„Eure Majestät! Melde mich gehorsamst zum Rapport!“
Hektisch strich er den Zipfel seiner Schlafmütze nach hinten, die ihm ins Gesicht gefallen war.
„Ich brauche dein Bett, Feldmarschall“, verkündete der Kaiser. „Die Kaiserin schnarcht als würde sie unsern ganzen schönen Wiener Wald zersägen. Mein Bett ist also verloren. Mir blieb nur der Rückzug.“
Noch bevor der Feldmarschall etwas erwidern konnte, war Kaiser Franz auch schon in sein Bett geschlüpft und der arme Feldmarschall blieb ratlos zurück.
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Am nächsten Morgen wurde der Kaiser durch lautes Geschrei auf dem Korridor aus seinem entspannten Schlummer geweckt. Er kannte nur eine Person in seinem Leben, die so dermaßen kreischen konnte.
„Heraus aus meinem Bett, du Lustmolch!!!“
Oh oh, dachte Kaiser Franz. Die Kaiserin war aufgewacht.
„Was hast du mit meinem Franzl angestellt???“, schrie sie.
Gut, da ging er wohl besser mal nachsehen.
Kaum hatte er die Tür geöffnet, sauste der Feldmarschall mit wehendem Nachtgewand und Schlafmützenzipfel an ihm vorbei, dicht gefolgt von einem Nachttopf. Der flog haarscharf an der Nasenspitze vom Kaiser vorbei, zerschellte an der Wand und ergoss seinen streng riechenden Inhalt darüber.
„Aber Sissi! Die gute Tapete!“, rief Kaiser Franz.
„Scheiß doch auf die Tapete, Franz!“, ging die Kaiserin nun auf ihn los. „Wo warst du die ganze Nacht, he? Hast du etwa den Feldmarschall zu mir ins Bett geschickt und dich wieder mit deiner Mätresse herumgetrieben?“
Darüber musste der Kaiser herzlich lachen.
„Aber meine liebe Sissi, wie kommst du denn...“
„Tu nicht so scheinheilig!“, fauchte sie.
Sie war wirklich sauer und natürlich wollte sie überhaupt nichts davon wissen, dass sie mit ihrem Schnarchen überhaupt erst der Grund gewesen war, dass er flüchten musste! Was konnte er denn außerdem dafür, wenn der Feldmarschall es sich währenddessen einfach in seinem Bett gemütlich machte?
„Aber Sissi!“, versuchte er die Gattin wieder gnädig zu stimmen. „Diesmal war es wirklich nicht die Mätr...“
„Nichts Sissi!“, keifte sie dazwischen.
Dann stürmte sie in das kaiserliche Schlafgemach und warf ihm seine Bettwäsche vor die Füße.
„Heute Nacht braucht er gar nicht erst zu mir zu kommen!“, verkündete sie hoch erhobenen Hauptes. „Er kann auf der Couch übernachten!“
Dann warf sie ihre langen dunklen Haare in den Nacken und stampfte davon.
Erst jetzt traute sich der Feldmarschall wieder hinter der Kommode hervor, hinter der er Deckung gesucht hatte.
„Eure Majestät!“, hauchte er ehrfürchtig. „Es tut mir ja so entsetzlich leid! Aber die Gesindeküche war komplett belegt. Der Fuchs der Kaiserin hatte Blähungen. Da war im Stall nichts zu wollen. Und die Hunde...“
„Ja, Feldmarschall“, seufzte der Kaiser, während er abwesend auf die Bettwäsche zu seinen Füßen sah, „jetzt ist guter Rat teuer!“
In dem Moment rackelte es plötzlich am Schlossportal und die Morgenzeitung wurde durch den Briefschlitz geworfen.
„Ich weiß etwas!“, rief der Feldmarschall aufgeregt.
Er holte schnell die Zeitung herbei, überflog die Kleinanzeigen, reichte den „Wiener Kurier“ dann feierlich an den Kaiser weiter und trommelte mit dem Finger auf die Spalte „Erotik“.
„Neu in Habsburg“, las der Kaiser vor. „Anal-Queen Anna. Schlank, brünett und sexy.“ Seine Augen leuchteten auf. „Eine Queen! Ausgezeichnet, Feldmarschall! Er soll die Anna per Eildepesche zu einer kleinen Privataudienz einladen“, befahl er und meinte versonnen: „Ich will sie heute Abend ein wenig mit meinen Kronjuwelen spielen lassen. Er darf sich natürlich auch eine kleine Spielgefährtin aussuchen.“
„Jawohl, Majestät!“ Der Feldmarschall strahlte und salutierte sichtlich erleichtert. „Mit Freuden!“