Autoren - Bootcamp
Kurzbeschreibung
Schriftsteller müssen schreiben. Leichter gesagt, als getan. Wie viele Projekte fanden ein ruhmloses Ende in der digitalen Schublade, weil wir an einer bestimmten Stelle hängen geblieben sind. Wie schreibe ich diese Liebesszene? Wie kann ich die Spannung erhöhen? Wie beschreibe ich etwas in meiner Szene? Damit unsere Texte wachsen und wir als Autoren mit ihnen brauchen wir Übung. Jeden Tag, sieben Tage die Woche. Aus diesem Grund habe ich mir einen Schreibplan erstellt der vorsieht, dass ich jeden Tag eine Szene mit einer bestimmten Herausforderung schreibe. Liebe, Umgebung, Kampf, Humor, Innerer Konflikt, Das Böse und Spannung. Ist die Woche rum, geht es von vorne los. Mit der gleichen Herausforderung in einer anderen Zusammensetzung. Ziel ist es, mit jedem Text die Herausforderungen zu meistern, bis einem die Szenen mühelos von der Hand gehen. Entscheidet selbst und hinterlasst mir eure Anregungen über was ich als nächstes schreiben soll, Kritik und natürlich auch Lob ;-)
SammlungAllgemein / P16 / Het
02.12.2022
24.04.2023
127
77.513
8
Alle Kapitel
78 Reviews
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Dieses Kapitel
1 Review
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08.03.2023
515
Berlin, 1994
Ich starrte auf die Tasten des Telefons, den Hörer in der Hand.
Der monotone Piepton drang leise aus der Muschel.
Langsam, als würde ich mich einem glühend heißen Eisen nähern, streckte ich den Zeigefinger aus, um die Nummer zu wählen.
Mein Magen zog sich zusammen und ein Schauder fuhr mir den Rücken hinab.
Ich zog die Hand zurück und seufzte, von meiner Feigheit genervt. Warum war es so schwer? Es war doch das natürlichste der Welt, jemanden anzurufen. Nein, nicht irgendjemanden. Sondern Nicole.
Mein Herz flatterte und der heiße Knoten in meinem Magen sank mir langsam in die Knie.
Hastig legte ich den Hörer auf die Gabel und schloss für einen Moment die Augen.
Ernsthaft? Du hast Angst sie anzurufen, wie alt bist du eigentlich? Ich presste die Lippen zusammen. Ich öffnete die Lider und schielte auf die Klassenliste mit den Namen, Adressen und Telefonnummern meine Mitschüler. Mein Blick glitt zur Spalte 23.
Nicole Siehwald.
Mein Herzschlag beschleunigte sich. Schmetterlinge stoben durch eine Innereien.
Ich atmete hörbar ein und aus und mit der Entschlossenheit eines Soldaten, der zu einem aussichtslosen Sturmangriff ansetzt, riss ich den Hörer von der Gabel.
Der monotone Piepton hämmerte sich in meinen Gehörgang.
Mein Zeigefinger schoss vor.
7355...
Eine plötzliche Angst überkam mich. Was wenn ihre Mutter oder Schwester ans Telefon gingen? Oder schlimmer ihr Vater?
Meine Augen weiteten sich und mir stockte der Atem.
Der Hörer knallte auf die Gabel.
Ich atmete schwer, wie nach einem Lauf. Entschlossenheit und Furcht vermischten sich, zu einem Trommelfeuer an Gefühlen. Sie zogen und zerrten an mir in unterschiedliche Richtungen. Ich begann mir selbst auf die Nerven zu gehen. Feige, Feige, Feige, schoss es mir durch den Kopf.
Gleichzeitig rief mein Herz vor Sehnsucht: “Ruf sie an!”
Ich ballte die Faust und schlug auf den Boden. Reiß dich zusammen. Ich atmete hörbar aus und versuchte, mich zu beruhigen. Plan, du brauchst einen Plan. Ich nickte, der Vorschlag machte Sinn. Nur welchen?
Bereite den Text vor.
Ja, gute Idee. Ein Lächeln legte sich auf eine Lippen. Ich zog die Luft durch die Nase. Was sollte ich sagen? “Hallo, hier ist Tom Fuhrmann hast du Lust ins Kino zu gehen?” Mein Mut sank. Was wenn ihre Eltern oder Schwester ran ging? “Hallo, hier sit Tom Fuhrmann. Ist Nicole da?” Nein, “ist sie zu sprechen?” Nein, zu formell. Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht und schaute auf die Uhr.
18: 45 Uhr.
Seit einer Dreiviertelstunde rang mein Herz mit meiner Feigheit. Pfeif drauf. Ich brauchte Gewissheit. Ich riss den Hörer von der Gabel und wählte die Nummer, die ich von der Liste ablas.
Es tutete.
Mein Magen zog sich zusammen und ein Klos bildete sich in meinem Hals.
Zweites Tuten.
Meine Handflächen wurden feucht.
Drittes Tuten.
Mein Atem stockte und mein Herz hämmerte gegen den Brustkorb.
“Siehwald.”
Eine weibliche Stimme, älter. Die Mutter. Ich räusperte mich eilig. “Guten Abend, hier ist Tom Fuhrmann, ich bin mit Nicole in einer Klasse.” Ich holte Luft um forzufahren.
“Hallo Tom. Einen Moment, ich hole sie.”
Stille.
Ich hielt die Luft an.
“Hallo Tom,” sagte Nicole.
Ich starrte auf die Tasten des Telefons, den Hörer in der Hand.
Der monotone Piepton drang leise aus der Muschel.
Langsam, als würde ich mich einem glühend heißen Eisen nähern, streckte ich den Zeigefinger aus, um die Nummer zu wählen.
Mein Magen zog sich zusammen und ein Schauder fuhr mir den Rücken hinab.
Ich zog die Hand zurück und seufzte, von meiner Feigheit genervt. Warum war es so schwer? Es war doch das natürlichste der Welt, jemanden anzurufen. Nein, nicht irgendjemanden. Sondern Nicole.
Mein Herz flatterte und der heiße Knoten in meinem Magen sank mir langsam in die Knie.
Hastig legte ich den Hörer auf die Gabel und schloss für einen Moment die Augen.
Ernsthaft? Du hast Angst sie anzurufen, wie alt bist du eigentlich? Ich presste die Lippen zusammen. Ich öffnete die Lider und schielte auf die Klassenliste mit den Namen, Adressen und Telefonnummern meine Mitschüler. Mein Blick glitt zur Spalte 23.
Nicole Siehwald.
Mein Herzschlag beschleunigte sich. Schmetterlinge stoben durch eine Innereien.
Ich atmete hörbar ein und aus und mit der Entschlossenheit eines Soldaten, der zu einem aussichtslosen Sturmangriff ansetzt, riss ich den Hörer von der Gabel.
Der monotone Piepton hämmerte sich in meinen Gehörgang.
Mein Zeigefinger schoss vor.
7355...
Eine plötzliche Angst überkam mich. Was wenn ihre Mutter oder Schwester ans Telefon gingen? Oder schlimmer ihr Vater?
Meine Augen weiteten sich und mir stockte der Atem.
Der Hörer knallte auf die Gabel.
Ich atmete schwer, wie nach einem Lauf. Entschlossenheit und Furcht vermischten sich, zu einem Trommelfeuer an Gefühlen. Sie zogen und zerrten an mir in unterschiedliche Richtungen. Ich begann mir selbst auf die Nerven zu gehen. Feige, Feige, Feige, schoss es mir durch den Kopf.
Gleichzeitig rief mein Herz vor Sehnsucht: “Ruf sie an!”
Ich ballte die Faust und schlug auf den Boden. Reiß dich zusammen. Ich atmete hörbar aus und versuchte, mich zu beruhigen. Plan, du brauchst einen Plan. Ich nickte, der Vorschlag machte Sinn. Nur welchen?
Bereite den Text vor.
Ja, gute Idee. Ein Lächeln legte sich auf eine Lippen. Ich zog die Luft durch die Nase. Was sollte ich sagen? “Hallo, hier ist Tom Fuhrmann hast du Lust ins Kino zu gehen?” Mein Mut sank. Was wenn ihre Eltern oder Schwester ran ging? “Hallo, hier sit Tom Fuhrmann. Ist Nicole da?” Nein, “ist sie zu sprechen?” Nein, zu formell. Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht und schaute auf die Uhr.
18: 45 Uhr.
Seit einer Dreiviertelstunde rang mein Herz mit meiner Feigheit. Pfeif drauf. Ich brauchte Gewissheit. Ich riss den Hörer von der Gabel und wählte die Nummer, die ich von der Liste ablas.
Es tutete.
Mein Magen zog sich zusammen und ein Klos bildete sich in meinem Hals.
Zweites Tuten.
Meine Handflächen wurden feucht.
Drittes Tuten.
Mein Atem stockte und mein Herz hämmerte gegen den Brustkorb.
“Siehwald.”
Eine weibliche Stimme, älter. Die Mutter. Ich räusperte mich eilig. “Guten Abend, hier ist Tom Fuhrmann, ich bin mit Nicole in einer Klasse.” Ich holte Luft um forzufahren.
“Hallo Tom. Einen Moment, ich hole sie.”
Stille.
Ich hielt die Luft an.
“Hallo Tom,” sagte Nicole.
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