Autoren - Bootcamp
Kurzbeschreibung
Schriftsteller müssen schreiben. Leichter gesagt, als getan. Wie viele Projekte fanden ein ruhmloses Ende in der digitalen Schublade, weil wir an einer bestimmten Stelle hängen geblieben sind. Wie schreibe ich diese Liebesszene? Wie kann ich die Spannung erhöhen? Wie beschreibe ich etwas in meiner Szene? Damit unsere Texte wachsen und wir als Autoren mit ihnen brauchen wir Übung. Jeden Tag, sieben Tage die Woche. Aus diesem Grund habe ich mir einen Schreibplan erstellt der vorsieht, dass ich jeden Tag eine Szene mit einer bestimmten Herausforderung schreibe. Liebe, Umgebung, Kampf, Humor, Innerer Konflikt, Das Böse und Spannung. Ist die Woche rum, geht es von vorne los. Mit der gleichen Herausforderung in einer anderen Zusammensetzung. Ziel ist es, mit jedem Text die Herausforderungen zu meistern, bis einem die Szenen mühelos von der Hand gehen. Entscheidet selbst und hinterlasst mir eure Anregungen über was ich als nächstes schreiben soll, Kritik und natürlich auch Lob ;-)
SammlungAllgemein / P16 / Het
02.12.2022
24.04.2023
127
77.513
8
Alle Kapitel
78 Reviews
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Dieses Kapitel
1 Review
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16.12.2022
537
'Ich möchte mit dir zusammen sein, weil ich dich liebe.'
Die Worte hallten in meinen Kopf wieder und verdrängten jeden aufkommenden Gedanken. Ich holte tief Luft und ließ sie langsam entweichen. Ich trat mental einen Schritt zurück, um mich von den Worten, deren Bedeutung für mein weiteres Leben und meinen Emotionen zu distanzieren. Meine Vernunft schrie nach dem ganzen Bild. Nicht nur nach einem bloßen Ausschnitt. Ich presste meine Lippen zusammen. Mein Blick hetzte durch den Raum.
Es schneite noch immer.
Auf der anderen Seite der Glasscheibe liefen Passanten mit hochgezogenen Schultern eilig umher und wichen einander aus.
Autos fuhren in Schrittgeschwindigkeit auf der gestreuten Straße, die noch immer mit gefrorenem Schnee bedeckt war.
Ich sah wieder auf meine Tasse Kaffee vor mich auf den Tisch und überschlug die Zahl der Männer die für Jessicas Worte ihr rechtes Bein gegeben hättten. Weshalb verfiel ich nicht in Freudentaumel? Sie war eine attraktive Frau, keine Frage. Jung, intelligent und humorvoll. Mit einer aussichtsreichen Zukunft als Ärztin vor sich. Was hinderte mich Teil dieser Zukunft zu sein?
'Ich möchte mit dir zusammen sein, weil ich dich liebe. '
Statt wohlig warmer Gefühle, den berühmt berüchtigten Schmetterlingen, empfand ich Unbehagen. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Weshalb? Ich hatte sie seit meiner Jugend. Sie war meine erste große Liebe gewesen. Eine Liebe, die nie erhört wurde. Bis vor wenigen Tagen, als wir uns zum ersten Mal seit zehn Jahren wiedergesehen hatten. Ich hatte sie im Zuge eines Anflugs von Nostalgie angerufen. Fünf Stunden hatte das Telefonat gedauert. Das Wochenende darauf bin ich zu ihr gefahren. Was soll ich sagen? Am Anfang war es wie früher. Gemeinsamer Fernsehabend, Essen, Gelächter, Erinnerungen und … ein Kuss. Eines hatte zum anderen geführt. Als ich mit ihr schlief hatte sie ein Kreis für mich geschlossen. Dann kam der nächste Morgen und mit ihm die Zweifel, die Unsicherheit.
Jessica hatte relativ bald klar gemacht, dass es mehr für sie war, als bloße Unterhaltung.
Wie gerne hätte ich ihr in diesem Moment zugestimmt, sie in den Arm genommen und den Traum meiner schlaflosen Jugendnächte erfüllt. Doch eine leise Stimme hatte mich zurückgehalten. Über die vergangenen zehn Jahre hatte ich gelernt, auf diese Stimme zu hören. Ihr zu vertrauen. Die Warnungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Was hinderte mich daran? Diese Frage brachte mich an den Rand des Wahnsinns. Ich konnte einfach nicht den Finger in die Wunde legen.
'Weil ich dich liebe. '
Liebe, schoss es mir durch den Kopf. Liebte ich Jessica noch immer? Nach all den Jahren? Ich horchte in mich hinein, suchte nach einer schlüssigen Antwort.
Ein Auto hupte aufgeregt.
Ich sah durch die Scheibe, sah meine blasse Reflektion und dann traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag. Es war ein Echo. Das, was ich anfänglich für Liebe gehalten hatte war nichts weiter, als ein Nachhallen der Vergangenheit. Der vierzehnjährige Junge in mir liebte Jessica noch immer. Doch der Junge war erwachsen geworden. Ich holte hörbar Luft, als ich die gesamte Tragik der Situation begriff.
Sie hatte sich einfach zu viel Zeit gelassen, um sich ihre Gefühle für mich einzugestehen und jetzt war es einfach zu spät.
Die Worte hallten in meinen Kopf wieder und verdrängten jeden aufkommenden Gedanken. Ich holte tief Luft und ließ sie langsam entweichen. Ich trat mental einen Schritt zurück, um mich von den Worten, deren Bedeutung für mein weiteres Leben und meinen Emotionen zu distanzieren. Meine Vernunft schrie nach dem ganzen Bild. Nicht nur nach einem bloßen Ausschnitt. Ich presste meine Lippen zusammen. Mein Blick hetzte durch den Raum.
Es schneite noch immer.
Auf der anderen Seite der Glasscheibe liefen Passanten mit hochgezogenen Schultern eilig umher und wichen einander aus.
Autos fuhren in Schrittgeschwindigkeit auf der gestreuten Straße, die noch immer mit gefrorenem Schnee bedeckt war.
Ich sah wieder auf meine Tasse Kaffee vor mich auf den Tisch und überschlug die Zahl der Männer die für Jessicas Worte ihr rechtes Bein gegeben hättten. Weshalb verfiel ich nicht in Freudentaumel? Sie war eine attraktive Frau, keine Frage. Jung, intelligent und humorvoll. Mit einer aussichtsreichen Zukunft als Ärztin vor sich. Was hinderte mich Teil dieser Zukunft zu sein?
'Ich möchte mit dir zusammen sein, weil ich dich liebe. '
Statt wohlig warmer Gefühle, den berühmt berüchtigten Schmetterlingen, empfand ich Unbehagen. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Weshalb? Ich hatte sie seit meiner Jugend. Sie war meine erste große Liebe gewesen. Eine Liebe, die nie erhört wurde. Bis vor wenigen Tagen, als wir uns zum ersten Mal seit zehn Jahren wiedergesehen hatten. Ich hatte sie im Zuge eines Anflugs von Nostalgie angerufen. Fünf Stunden hatte das Telefonat gedauert. Das Wochenende darauf bin ich zu ihr gefahren. Was soll ich sagen? Am Anfang war es wie früher. Gemeinsamer Fernsehabend, Essen, Gelächter, Erinnerungen und … ein Kuss. Eines hatte zum anderen geführt. Als ich mit ihr schlief hatte sie ein Kreis für mich geschlossen. Dann kam der nächste Morgen und mit ihm die Zweifel, die Unsicherheit.
Jessica hatte relativ bald klar gemacht, dass es mehr für sie war, als bloße Unterhaltung.
Wie gerne hätte ich ihr in diesem Moment zugestimmt, sie in den Arm genommen und den Traum meiner schlaflosen Jugendnächte erfüllt. Doch eine leise Stimme hatte mich zurückgehalten. Über die vergangenen zehn Jahre hatte ich gelernt, auf diese Stimme zu hören. Ihr zu vertrauen. Die Warnungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Was hinderte mich daran? Diese Frage brachte mich an den Rand des Wahnsinns. Ich konnte einfach nicht den Finger in die Wunde legen.
'Weil ich dich liebe. '
Liebe, schoss es mir durch den Kopf. Liebte ich Jessica noch immer? Nach all den Jahren? Ich horchte in mich hinein, suchte nach einer schlüssigen Antwort.
Ein Auto hupte aufgeregt.
Ich sah durch die Scheibe, sah meine blasse Reflektion und dann traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag. Es war ein Echo. Das, was ich anfänglich für Liebe gehalten hatte war nichts weiter, als ein Nachhallen der Vergangenheit. Der vierzehnjährige Junge in mir liebte Jessica noch immer. Doch der Junge war erwachsen geworden. Ich holte hörbar Luft, als ich die gesamte Tragik der Situation begriff.
Sie hatte sich einfach zu viel Zeit gelassen, um sich ihre Gefühle für mich einzugestehen und jetzt war es einfach zu spät.
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